Whiskey, Schafe und Rundrumdubbe

  • Seit Jahrzehnten schon denke ich mal mehr mal weniger intensiv an Rundreisen durch Schottland und Irland. Wenn die nördliche Richtung dran war, kam aber irgendwie immer Norwegen dazwischen. :D Nun ja, am ersten August entern wir die MS Hamburg zu einer Rundfahrt um die britischen Inseln. Dann gibt es wenigstens einige Impressionen dieser Traumziele - in der Hoffnung auf eine spätere Vertiefung.


    Dein Bericht kommt gerade richtig. Sooooo schöne Bilder, vielen Dank dafür! :clapping:


    Viele Grüße
    Laminaria

  • Eine hoffentlich nicht zu dumme Frage: Was bedeutet Rundrumdubbe :?: Unter Dubbe finde ich im Netz immer nur etwas über merkwürdige Weingläser mit Einbuchtungen. Das kann doch wohl nicht gemeint sein? Ich habe das Wort noch nie gehört. :blush:


    Bin gespannt und grüße herzlich
    Laminaria

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  • Ich habe das Wort noch nie gehört


    Ich auch nicht... :laugh1: Aber witzig dass du gerade danach fragst, wo die Antwort eigentlich an diesem Tag kommen sollte... ;)


    Dienstag, 19.06.2018


    Ins unserem B + B wollen wir zwei Nächte verbringen. Gestern haben wir ein hübsches, grosses Zimmer bekommen, allerdings nur mit einem Doppelbett und einem klitzekleinen Bad. Als Vielreisende mit allemöglichen Unterkünften haben wir - Mutter und Sohn - kein Problem in einem Bett zu schlafen, aber etwas gewundert haben wir uns schon, zumal unsere Landlady die Türen der anderen, nichtvermieteten Zimmer offen stehen liess und wir sahen dass es noch ein grosses Zimmer mit einem Doppelbett und einem Einzelbett gab. Beim Frühstück gehe ich nochmal ins Zimmer eine Jacke holen, in der Zwischenzeit bestellt Patrick Hot Chocolate für sich und "Coffee for my mother". Nun dämmerte der Dame dass wir gar kein Paar sind und als ich zurück komme entschuldigt sie sich zig Mal (you look so young...) und bietet uns an umzuziehen in das Zimmer mit zwei Betten. Wir nehmen dankend an, vor allem weil das Bad wesentlich grösser ist. Trotzdem muss die Dame noch einiges lernen, so gross wie das Zimmer ist gibt es weder einen Schrank noch irgend einen Haken um etwas aufzuhängen und im Bad keine Möglichkeit ein Handtuch irgendwo hin zuhängen. Sie hat auch die seltsame Eigenschaft dass sie zum Frühstück nur alle halbe Stunde jemand vorsieht um keinen Stress zu bekommen.





    Kurz nach 10:00 fahren wir los zu einer Rundfahrt rund um Donegal. Wir sind noch nicht lange unterwegs, ich fahre friedlich auf einem schmalen Strässchen als mein kartenlesender Sohn sagt ob ich mir im Klaren sei dass ich auf der N56 fahren. Ich halte erstmal mit einem Lachkrampf an und konsultiere dann selbst die Karte (auf dem Navi ist das nicht ganz so ersichtlich) - eine N-Strasse entspricht in Deutschland einer Bundesstrasse...




    "Bundesstrasse" N56




    Bei der Gelegenheit ein paar Worte zum Strassenverkehr. Die Iren sind gelinde gesagt Blinkmuffel, geblinkt wird selten - nimmt man allerdings im Kreisverkehr sofort die erste Ausfahrt wird schon links geblinkt bevor man in den Kreisel einfährt. Und da halten sich auch alle dran! Ortsendtafeln gibt es nicht, stattdessen steht da eine 80er oder 100er Tafel - 80 resp. 100 heisst man ist ausserorts. Und da muss man die Geschwindigkeit selbst anpassen - angenehmer wie in Spanien, wo vor jeder Kurve eine Geschwindigkeitsbeschränkung steht. Skurril mutet dann allerdings an wenn man auf einer engen einspurigen Strasse fährt, die eine 90 Grad-Kurve macht und es steht da eine 100km/h-Tafel. Witzig fanden wir auch die Hauptstrassen, die in ein Ort führen und plötzlich steht im Nichts ein Vorfahrt-gewähren-Schild. Man stellt dann fest dass es einmündende Strassen hat und auf dem Boden ein Punkt aufgemalt ist, im Durchmesser ca. 1,20m - dies soll ein Kreisverkehr darstellen! Und hier entstand bei uns der Name Rundrumdubbe (Dubbe = hessisch für Punkt).


    Zurück zu unserer Tour - wir fahren immer schön der Küste entlang, wunderschöne Landschaft, aber leider regnet es den ganzen Tag, zwar nicht fest - aber eben ständig feucht. Irgenwann verlässt uns die Lust und bei Letterkenny nehmen wir die Hauptstrasse zurück nach Donegal.







    Gegen 17:00 sind wir wieder zurück, machen etwas Pause und fahre dann ins Zentrum, wo wir uns ein gutes Essen schmecken lassen. Anschliessend gehen wir noch auf einen Absacker in einen Pub und gegen 21 Uhr fahre wir nach Hause. Der relativ leichte Regen, der uns den ganzen Tag begleitete ist hat sich mittlerweie zu heavy rain ausgewachsen.

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

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  • Aaah, Dubbe ist also hessisch. Die Gegend ist für mich leider bisher Terra incognita. :blush: Es wird wohl Zeit, dass ich mal an einem Frankfurter Stammtisch teilnehme. :) In diesem Jahr wird das leider nichts. :(


    Viele Grüße
    Laminaria

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  • Ein Whiskey für Patrick und ein Red Ale für Dich?


    Weiss ich nicht mehr - ist im Tagebuch nicht festgehalten :whistling: Stimmt aber vermutlich. Wobei ich die Liebe zum Whiskey mit meinem Sohn teile, aber meistens fehlte abends noch etwas Flüssigkeit. Übrigens trank ich wenn ich noch fahren musste auch öfters das eine oder andere alkoholfreie Bier. Die kamen immer aus Deutschland.



    Es wird wohl Zeit, dass ich mal an einem Frankfurter Stammtisch teilnehme


    Auf alle Fälle - da kommen aber Hessen aus alle möglichen Ecken. Und unter anderem auch Franken und Wiener - ich will jetzt keine Namen nennen... :thumbup: Also der Dialekte sind viele...

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  • Die kamen immer aus Deutschland.


    Nicht ungewöhnlich für Irland. Als ich 2006 beruflich in Shannon war und wir einen Tag in einer Pizzeria in Limerick zum Essen waren, wurde dort Erdinger-Weißbräu und Fischer-Stiftungsbier aus Erding ausgeschenkt. ;) :beer:

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


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  • Mittwoch, 20.06.2018


    Wir packen unsere Siebensachen und weiter geht unserer Reise. Über die - nun wirklich einer Bundesstrasse entsprechenden - N15 und N13 nach Norden. Diese Strasse befuhren wir gestern auf dem Heimweg, nun biegen wir aber nach Osten ab und überqueren bei Londonderry einmal mehr die Grenze nach Nordirland - kurzer Stop, um das Navi auf Meilen umzustellen (im Menu des Autos fand ich keine Möglichkeit zum Umstellen). Weiter fahren wir auf der Hauptstrasse bis Coleraine, hier biegen wir Richtung Nordosten ab nach Bushmills, wo wir direkt die älteste (wie sie behaupten...) Whiskeydestillerie Old Bushmills anfahren. Wir melden uns gleich zu einer Führung an, die alle zwanzig Minuten starten. In der Destillerie selbst ist leider Fotoverbot.






    Der Spiegel der Toilettenanlage hat es mir angetan...



    Nun wird es Zeit zu Giant*s Causeway zu fahren, ca. 40*000 natürliche, gleichmässig geformte Basaltsäulen. Wir folgen der Beschilderung zum Visitorscenter, durch Feldwege, die zugeparkt sind mit Reisebussen. Am Zentrum gibt es einen Parkplatz wo man uns an der Einfahrt klar macht dass der zahlungspflichtig ist, wogegen ich ja generell nichts habe. Zu zahlen im Visitorscenter mit dem Eintritt. Man lenkt uns dann auch gleich zur Kasse, wo wir pro Person 11,75 Pfund (rd. 26 Euro für zwei Personen) zahlen müssen, das Ticket gilt auch für den Parkplatz. Dabei wäre auch eine Führung, die wir aber nicht möchten. So macht man mir klar, dass ich meinen Wagen wieder wegfahren soll und irgenwo im Feld parken, wo es aber keinen Platz hat. Ich war stinksauer, wir wollen ja nur die Dinger sehen und keine Führung und sonst was. Auch wenn wir der Meinung sind dass dies Abzocke ist zahlen wir zähneknirschend. Die Dame meint dann wir können auch einen Bus nützen, der zu den Säulen fährt. Nun ja, wir verlassen das Gebäude, stehen vor dem Bus und sollen für die Fahrt nochmal 2 Pfund zahlen! Wir haben nun eigentlich keine Lust mehr, machen uns aber trotzdem zu einem Spaziergang Richtung der Säulen. Wobei es mir da nicht um die 2 Pfund pro Nase ging, sondern ums Prinzip. Ich verstehe jetzt auch langsam warum man weder im Internet noch in Reiseführern schlau wird wie das gehandabt wird.


    Nachdem wir ca. 10 Minuten bergab gewandert sind können wir einen Blick von Weitem auf die Säulen werfen und sehen auch, dass die Touristen fröhlich auf den Dingern rumklettern. Ich schiesse ein paar Fotos mit demTele und dann machen wir uns vom Acker. Ich muss nicht erwähnen dass an der Ausfahrt vom Parkplatz kein Mensch unser Ticket sehen möchte :cursing:






    Wir fahren weiter der schönen Küste entlang, nicht ohne den einen oder anderen Fotostop





    Bald kommen wir an ein Örtchen namens Ballintoy.





    Über eine enge, gewundene Strasse kurvt man zum natürlich Hafen. Patrick hat ein déjà-vu, irgendwie kommt ihm das Ganze bekannt vor - hier wurden Teile von Game of Thrones gefilmt.






    Wir fahren weiter, immer der Küste entlang, nicht ohne einen Blick nach Kintyre in Schottland zu werfen, vor allem bekannt von dem schönen schottischen Lied Mull of Kintyre, das gar nicht so alt ist wie man denkt, da es von Paul McCartney komponiert wurde.





    Unser Weg führt uns nun auf der Autobahn um Belfast, wo wir in den Feierabendstaus erstmal stecken bleiben. Nach einiger Zeit haben wir es aber doch geschafft und kommen zu unserem heutigen Ziel, Lisburn, südwestlich von Belfast. Unser B + B ist etwas ausserhalb, heute nächtigen wir auf einem Bauernhof. Die ältere Bäuerin - eine elegante Dame in einem ebensolchen Haus - empfängt uns herzlich und als ihr klar wird dass wir Mutter und Sohn sind bekommt sie Probleme, das einzige Zimmer mit zwei Betten ist schon vergeben und sie hat nur noch Zimmer mit Doppelbett. Vor Schreck bietet sie uns kostenlos ein zweites Zimmer an - einen Moment ist es eine Überlegung wert, aber andererseits bietet es auch Probleme, wir sehen uns schon zwischen den Zimmer hin- und herrennen - hast du das Duschgel? Gib mir die Zahnpasta - und wer hat die Adapter für die Elektronik eingepackt? So belassen wir es bei einem Zimmer.


    Bleibt noch das Problem der Verpflegung. Unsere Landlady erklärt dass es einem nicht allzuweiten Örtchen ein gutes Gasthaus gibt und anerbietet sich für uns einen Tisch zu reservieren, was wir gerne annehmen. Und das Essen ist dann auch vorzüglich.

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  • Ah, endlich ging es zu Giant's Causeway, ich hatte schon befürchtet, ihr wart in Nordirland ohne auf den imposanten Steinen rumgeklettert zu sein - ach nein, habt ihr ja gar nicht. Schade.... Das und die Carrick-a-Rede - Bridge waren seinerzeit meine Höhepunkte von Nordirland. Leider fiel dann Bushmills aus Zeitgründen aus :whistling:


    Ich lese mit Begeisterung täglich (oder mehrmals täglich ;) ) deinen Bericht und finde so viele Parallelen zu unserer B&B - Tour im Jahre 2006. Und es ist nicht das erste mal, dass ich beim Lesen eines Reiseberichtes neue Pläne schmiede :whistle3:

  • Giant's Causeway hab ich damals völlig menschenleer erlebt und erinnere mich an eine wunderschöne Wanderung.


    Von Bushmills habe ich ein Zertifikat als Whiskeytesterin. Wir bekamen damals neun Kostproben und mussten entscheiden, ob es sich um amerikanischen, schottischen oder irischen Whiskey handelt.
    Und ich muss ehrlich sagen, auch heute noch schmeckt mir der irische am besten. Von Bushmills habe ich drei Sorten in meiner Bar.

  • Wir bekamen damals neun Kostproben


    Da ist man als Autofahrer immer etwas gehandicapt :D Aber es ist schon ein gutes Wässerchen, wenn ich auch sagen muss dass es in Schottland durchaus ebenso Gutes gibt.

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  • Donnerstag, 21.06.2018



    Wir verlassen den Bauernhof und fahren südöstlich Richtung Küste, der wir folgen. Kurzer Fotohalt in Rostrevor. Das Monument ist dem hier geborenen General Robert Ross gewidmet.





    Wenige Meilen weiter treffen wir auf das Narrow Water Castle aus dem 16. Jahrhundert.





    Kurz darauf überqueren wir die Grenze und befinden uns wieder in Irland - in Kilometerland... Wir nutzen die Autobahn, verlassen sie aber bereits nördlich von Drogheda wieder und suchen die Hochkreuze von Monasterboice. Hier sind nur wenige Touristen, ein älterer netter Herr empfängt uns und gibt uns einen kleinen Plan mit. Es handelt sich um die Ruinen einer Klosteranlage, die schon 1097 aufgegeben wurde. Der Friedhof wird allerdings heute noch genutzt.






    Wenige Kilometer weiter finden wir Mellifont Abbey, die älteste Zisterzinserabtei Irlands.





    Wir suchen noch Dunsany Castle, aber irgenwie sind sich die Strassen, die Beschilderung und unser Navi nicht einig und so geben wir nach etwas suchen auf und fahren über die Autobahn zum Flughafen Dublin, wo wir unseren Wagen abgeben. Ich muss noch eine Schadensmeldung ausfüllen, leider muss ich vorne links am Kotflügel und Spoiler ein paar Kratzer melden, an einem Viewpoint stand verdeckt ein grosser Stein. Es ist das erste Mal dass ich an einem Mietwagen einen Schaden verursacht habe, gut gibt es Versicherungen. Die Frage ist nun, lassen wir uns von der Mietstation zum Terminal fahren und nehmen den Bus in die Stadt, wo wir mit dem Gepäck ca. 700m Fussmarsch haben, oder leisten wir uns ein Taxi. So tun wir uns mit zwei Schweizerinnen zusammen und nehmen zu viert ein Taxi, das auf die Weise nur unwesentlich teurer ist wie der Bus und uns dafür vor der Hoteltür absetzt.


    Unser Hotel ist direkt im Szeneviertel Temple Bar. So gehen wir schon bald los zu einem netten Essen im Hard Rock Café - Patrick ist einer der vielen Fans, der sich in jedem Ort wo es ein HRC gibt ein T-Shirt ersteht. Den Abend lassen wir in einem Pub mit Live Music ausklingen, aber im Grossen und Ganzen ist uns hier zuviel Gewusel.

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  • Danke für den interessanten Bericht und die tollen Fotos. Sie wecken schöne Erinnerungen.
    Ich war fast 10 Tage nicht im Forum und muss jetzt feststellen, dass mit Du mit deiner Schilderung schon fast am Ende eurer Reise angelangt bist. Beinahe hätte ich sie verpasst, dabei war ich doch so gespannt zu erfahren, wo ihr diesmal unterwegs wart.


    Liebe Grüße Eva
    :lofoten2:

  • Freitag, 22.06.2018


    Nach einem gemütlichen Frühstück im Hotel machen wir uns auf die Stadt zu erkunden. Wir bummeln die O'Connell Street Lower mit ihren vielen Geschäften hoch, bis wir zum Haupthalteplatz der Hop-on-hop-off-Busse kommen und kaufen uns ein Ticket.



    Die Halfpenny Bridge über den Fluss Liffey. Ihren Namen, der eigentlich Liffey Bridge ist, hat sie daher
    weil man in früheren Zeiten eine Fussgängermaut entrichten musste.




    O'Connell Denkmal. O'Connell kämpfte für die Gleichberechtigung der
    Katholiken und für die Aufhebung der Union mit Grossbritannien



    Hauptpostamt und Hauptsitz der irischen Post





    The Spire - erbaut 2003, 123m hoch. Früher stand hier eine Nelsonstatue,
    die aber am 8. März 1966 von IRA-Mitgliedern gesprengt wurde


    Die Fahrt geht auch gleich los. Über Lautsprecher wird uns erzählt was wir sehen. Nach dem einzigen Stop, an dem wir aussteigen befindet sich dann leider ein junger Mann statt eine Bandansage im Bus, der ständig Witze macht über die nur er selbst lachen kann. Sehr nervig. Unterwegs trifft mich dann irgendwann der Schlag und zwar in Form einer überfliegenden Möwe, sie sich erleichtert. Patrick sass erst neben mir, wechselte dann aber, da das Oberdeck nur mässig besucht ist auf den Vordersitz, eine gute Entscheidung, dann auch ihn hätte es voll getroffen. Ich habe meine Spiegelreflex nicht dabei, sondern die Lumix und gerade das Objektiv ausgefahren, dass auch getroffen wird, so dass ich erstmal die sensible Optik rette, dann meinen Kopf und Kragen (im wahrsten Sinne des Wortes) säubere. Hilfsbereite Mitreisende helfen mir mit Feuchttücher und Servietten aus. Aber trotz nervigen Studenten und Möwen liebe ich diese roten Touristenbusse, geben sie einem doch einen guten Überblick über eine Stadt und oft kommt man auch in Viertel, die man so gar nicht besuchen würde.





    Dublin ist bekannt für seine farbigen Türen





    An der St. Patrick’s Cathedral steigen wir aus und besichtigen sie. Und wir sind total entsetzt! Dass man bei Kathedralen und Kirchen heutzutage Eintritt zahlen muss ist man sich mittlerweile gewöhnt und finde ich in Ordnung - oft findet man schriftliche Erklärungen, Hinweistafeln etc. Man braucht Ordnungshüter, mehr Reinigungspersonal usw. Aber was hier abgeht ist schlicht grauenhaft - mitten in der Kirche ist der Souvenirshop, in einer Ecke findet man einen grossen Fernseher wo ein Film über die Kathedrale läuft, über Lautsprecher werden brüllend laut Durchsagen gemacht wann die nächsten Führungen sind. Irgendwie kommt mir die Geschichte von Jesus in den Sinn, der ja mal Geldwechsler und Händler aus einem Tempel geworfen haben soll, mit dem Hindweis dies sei ein Ort des Gebets.





    Schon bald kommt der Bus, wir steigen ein und setzen unsere Fahrt fort, vorbei an der Guinessbrauerei und am Friedhof...






    Zurück am Ausgangspunkt legen wir in einem Café eine kleine Pause ein, überqueren wieder den Fluss und suchen das Denkmal von Molly Malone, der hübschen Fischhändlerin, bekannt von der Ballade gleichen Namens, der heimlichen Hymne Dublins.





    Wir schlendern noch weiter...





    ... bis wir an der Christ Church Cathedral sind, an der wir mit dem Bus schon vorbeigefahren sind. Auch hier entrichten wir unseren Obulus, hier geht es aber wesentlich gesitteter und ruhiger zu wie in St. Patrick's





    Es wird Zeit, wir sind müde und spazieren zurück in unser Hotel, nicht ohne unterwegs noch auf ein kühles Getränk einzukehren. Schon bald gehen wir aber los und suchen uns ein Lokal zum Abendessen - heute ist Freitag und im Szenevierte Temple Bar ist schon früh viel los, Touristenströme wälzen sich durch die Gassen, man findet kaum ein Plätzchen um noch etwas zu trinken, so dass wir uns schon bald zum Lesen in unser Hotel zurück ziehen.




    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

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