Nach unserer - Sohn und meiner Wenigkeit - Schottlandlandreise war es klar dass wir auch mal Irland kennenlernen müssen, zumal wir unserem Sohn den Namen des Nationalheiligen von von der grünen Insel gaben. Das war aber Zufall. Ausserdem ist er (der Nationalheilige) in Wales geboren und in Schottland gestorben... Nebenbei bemerkt. Mann resp. Vater kam nicht mit, wenige Tage vor unserer Reise kam er von seinem siebenwöchigen Abenteuer Jakobsweg zurück, der ihn per Pedes von Sevilla nach Santiago führte - über 1000km zu Fuss...
So ging es also ans planen. Es sollte eine Mietwagenrundreise werden. Die Organisation legte ich in die Hände eines Reisebüros in Bayern, die auf solche Reisen spezialisiert sind und mit denen wir in Schottland schon gute Erfahrungen gemacht haben. Sie haben uns Bed & Breakfast sowie den Mietwagen vorgebucht, die Flüge buchte ich selbst. Mit Air Lingus / Lufthansa hätten wir das doppelte bezahlt wie bei Ryanair - Geld das man in - nein, nicht Bier, Whiskey - investieren kann.
Samstag, 09.06.2018
Wir konnte Göga überreden uns nach Hahn zu bringen, wo wir sehr frühzeitig ankommen (ich traue dem Verkehr rund um Mainz nicht) und gönnen uns erst mal einen kleinen Imbiss, wir haben noch viel Zeit. Security geht auch problemlos, wir sehen aber dass die Maschine in Dublin mit einer Stunde Verspätung gestartet ist. Am Gate stehen vier Gruppen Junggesellenabschiede, eine Mädelsgruppe und drei Jungsgruppen. Allerdings wurde eine Gruppe nicht mitgenommen, das letzte Bier bekam just dem Bräutigam wohl nicht...
Boarding beginnt sehr schnell nach Ankunft des Fliegers, wir sitzen schon als rechts die ankommenden Koffer noch ausgeladen werden und links noch betankt wird. Ein Beispiel wie man einen Flieger in kürzester Zeit "umdreht", wie es in der Fachsprache heisst.
In Dublin gibt es weite Wege zu laufen. Erst kommt man durch die Ausweiskontrolle, dann geht es zum Kofferband. Leider ist das Kofferband zu klein, da die Koffer vor den Paxen da sind gibt es Stau auf dem Band. Mein Koffer kommt allerdings schon als dritter.
Wir gehen zum Schalter der Autovermietung. Man macht uns klar, wir müssen einen Bus nehmen zur Vermietstation. Wir bekommen einen KIA Sportage.
Wir fahren problemlos zum Hotel nach City West, ein riesiges Ding mit 764 Zimmer und Golfplatz. Zum Zimmer ist es ein längerer Weg. Da wir mittlerweile müde und hungrig sind gehen wir gleich essen, Steak mit ein paar Pommes, Zwiebel- / Champignongemüse und Bernaisesauce. Dazu trinkt Patrick einen Cidre und ich ein rotes Ale, das mir verblüffend gut schmeckt. Wir leisten uns auch einen Nachtisch. Dann entern wir noch eine Bar und lassen uns je zwei Whiskey schmecken.
Sonntag, 10.06.2018
Kurz nach 0800 gehen wir frühstücken, grosses Buffet. Gegen 0930 fahren wir los Richtung Wicklow Mountains nach Gleandalough. Da wir nur Nebenstrassen fahren tummeln wir uns nur auf einspurigen Strassen, die im Gegensatz zu Schottland keine Passingplaces haben. So bin ich dann doch froh als der 40-Tonnen-Tankwagen irgendwann hinter mir auftaucht (wir mussten gerade warten bis eine Rinderherde von der Strasse ist) und uns nicht entgegenkommt.
In Glendalough besichtigen wir die Reste der Klosteranlage und den alten Friedhof.
Am Eingang spielt ein Mann den irischen Dudelsack, auch Uilleann Pipe genannt. Sie wird nicht mit dem Mund mit Luft befüllt,
sondern mit dem Ellbogen über eine Art Blasebalg. Der Ton ist nicht so hart wie die schottische, allgemein bekannte Great Highland Pipe.
Nachdem wir etwas getrunken haben fahren wir weiter Richtung Carlow. Kurzer Fotostop in Baltinglass.
Wir suchen die Browne‘s Hill Dolmen, was etwas Zeit in Anspruch nimmt. Da man aber weit laufen müsste lassen wir es als wir sie endlich gefunden haben und machen nur von weitem ein Foto.
Nun fahren wir direkt über die Autobahn nach Kilkenny. Wir finden gleich unser B&B, wo wir von einem Herrn empfangen werden. Das Auto können wir gleich vor dem Haus stehen lassen. Das Zimmer ist hübsch, klein, mit drei Betten und Bad, hat verdankenswerterweise einen Deckenfan.
Wir machen eine kleine Siesta und spazieren dann ins mittelalterliche Zentrum. Als erstes entern wir einen Pub, da wir mittlerweile sehr durstig sind. Dann umrunden wir das Schloss und bummeln wieder in die Altstadt, wo wir auch zu Abend essen.
Patrick nimmt Fish and Chips, ich Irish Stew, dazu Kilkennybier. Nach dem Essen schauen wir auf Sky etwas Formel 1 und spazieren dann zu dem Pub wo wir am Nachmittag schon waren. In vielen Pubs gibt es Livemusic, oft modern, in „unserem“ Pub gibt es aber Irishes. An einem Tisch sitzen ein paar Leute, vier Geigen, eine Querflöte, eine Ziehharmonika und eine Ullean Pipe. Paddy kostet eine Paddywhiskey, ich bleibe bei Kilkenny. Nach 2100 spazieren wir über den Fluss in unsere Unterkunft