Hallo zusammen, etwa einen Monat nach dem Ende unserer Pfingstreise mit der Trollfjord komme ich nun endlich mal dazu, für euch den Bericht zu erstellen. Gerade die Auswahl der Bilder dauert bei mir immer etwas (zu) lange Aber hey, besser spät als nie
Wie es zur Reise kam:
Ich arbeite an einer Schule, daher kommen für (Hurtigruten-) Reisen immer nur die Ferienzeiträume in Frage. Mir war also schon lange klar, dass ich den Wunsch einer HR-Reise im Wonnemonat Mai erst in ca. 45 Jahren als rüstige Rentnerin würde verwirklichen können. Doch dann wurde auf einer Konferenz bekanntgegeben, dass wir in NRW 2018 zum ersten Mal seit 50 Jahren eine Woche Pfingstferien haben würden. Da machte ich mir erstmals gewisse Gedanken... Ich ließ diese bei meiner Mutter und HR-Reisebegleiterin anklingen, doch zunächst wurde abgewehrt: Ja, wäre schön, aber da kann meine Schwester bestimmt nicht, und die nächste Reise sollte doch mit ihr stattfinden! Die Pläne ruhten also zunächst, die Gedanken nicht wirklich.
Irgendwann im Spätsommer dann eine weitere Erkenntnis, ein weiteres Argument: Ich habe in den Pfingstferien Geburtstag! Mit dem neuen Argument probierte ich es nochmal. Die Chance auf einen so besonderen Geburtstag kann meine Mutter mir doch nicht abschlagen, oder? Und tatsächlich weichte sie erstmals ein Stückchen auf: "Najaaa, das ist ja schon toll...... wir können ja mal gucken, welches Schiff überhaupt führe." Man muss hier wissen, dass meine Mutter ob ihrer nicht wirklich vorhanden Seefestigkeit nur auf den 3 großen Schiffen fährt. Zwei Minuten Recherche, und Bingo: am 19.5. legt die MS Trollfjord (das Lieblingsschiff meiner Mutter) südgehend in Kirkenes ab. Und Argument Nr. 3 ließ sich damit schnell errechnen: Damit wären wir an meinem Geburtstag im Raftsund (unserem Lieblingsabschnitt) - mit Glück sogar mit der Trollfjrod im Trollfjord! Damit war die Entscheidung gefallen und Planung sowie bald darauf Buchung liefen an.
Und folgendes waren die Planungsergebnisse:
Fr., 18.5.: Abends Flug nach Oslo und Übernachtung am Flughafen (Vorschlag von HR, die die Organisation von An- und Abreise übernahmen).
Sa., 19.5.: Flug nach Kirkenes und Bezug unserer Kabine an Bord der MS Trollfjord. Ankunft bis Bergen am 24.5.
Do., 24.5.: Ankunft in Bergen. HR buchte uns einen Rückflug über Kopenhagen nach Düsseldorf. Da wir aber kein so abruptes Ende der Reise wollten, fragten wir, ob es möglich wäre die Teilstrecke Kopenhagen-DUS auf den nächsten Tag zu schieben. Und tatsächlich, das war (solange im Zeitfenster von 24h blieb) ohne zusätzliche Kosten möglich. Also: Flug von Bergen nach Kopenhagen, Übernachtung im Hotel nahe des Zentrums.
Fr., 25.5.: Erkundung Kopenhagens, am frühen Abend Rückflug nach Düsseldorf.
Und hier fängt die Geschichte an:
Tag 0: Fr., 18.5.18: Düsseldorf - Oslo
Die Koffer sind seit gestern Nachmittag schon weitgehend gepackt, nach der Schule geht es für mich direkt zu meinem Elternhaus und von dort aus abends gemeinsam mit meiner Mutter zum Flughafen Düsseldorf.
Im Flugzeug sitzen wir mittig-links. Dieser Platz zahlt sich aus: Während des Fluges klaren die Wolken auf, links aus dem Fenster kann man die Küstenlinie und dann einen fantastischen orangen Sonnenuntergang über dem Meer sehen. Irgendwann werden dann aus dem Meer eher Fjorde, und wir gehen zum Landeanflug über. Dabei machen wir noch eine grandiose Linkskurve, die uns tolle Aussichten aus dem Fenster auf das von der untergehenden Sonne in warmes Licht getauchte Land und ruhige, an Spiegelungen reiche Gewässer ermöglicht. Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Nach der Landung sind wir beide total happy (O-Ton meiner Mutter: „War das ein toller Flug!“ - das will was heißen bei ihr!). In Gardermoen holen wir das Gepäck ab, gehen aus dem Terminalgebäude raus und sehen auf der anderen Straßenseite schon unser Hotel, das Radisson Blu Airport. 10 Minuten später sind wir auf unserem Zimmer, schicken eine kurze Statusmeldung nach Hause und schlafen dann gegen 23 Uhr in gemütlichen Betten schnell ein.
Tag 1: Sa., 19.5.18: Oslo - Kirkenes - Vardø - Båtsfjord [- kein Berlevåg]
Wir stehen (unnötig) früh auf, nutzen das richtig tolle Frühstücksbuffet im Hotel und sind dann frühzeitig wieder im Flughafengebäude, bereit nach Kirkenes zu fliegen. Diesmal sitzen wir rechts und es folgt wieder ein schöner Flug mit vielen netten Ausblicken.
Erst gegen Ende der Flugzeit zieht der Himmel zu. Doch beim Landeanflug auf Kirkenes wartet ein besonderes Erlebnis: Wir sehen die Trollfjord im Hafen liegen
Per Bustransfer geht es nun zum Hurtigrutenanleger. Wir stellen das Gepäck am Kai ab, orientieren uns erstmal wieder an Bord und gehen als erste Amtshandlung zum Mittagessen. Dann statten wir noch dem Shop am Kai einen Besuch ab (kaufen aber nichts), beziehen unsere Kabine (die 629) und verfolgen anschließend die Ausfahrt von Deck 6 vorne.
Nach dem Auslaufen (zu dem wir zu unserem Bedauern nicht tuteten!) bleiben wir draußen, bis es Zeit ist für die Sicherheitseinweisung durch unseren Reiseleiter Hans und Marie, die Leiterin des Expeditionsteams. Wir sind nämlich, unwissentlich, auf einer Themenreise ("Natur und Kultur Norwegens") gelandet. Hiernach gehen wir wieder raus aufs Umlaufdeck. Das Wetter wechselt immer mal, meist ist auf einer Seite des Schiffs Sonnenschein, während es auf der anderen Seite sehr trüb ist.
Vardø besticht mit schön türkisem Wasser, die Vögel auf der Vogelinsel sind nicht zu überhören. Wir marschieren mit dem Expeditionsteam zum Hexenmonument Steilneset, auf dem Weg kommen wir auch an der Festung Vardøhus vorbei, die uns aber ob der geringen Größe und bunten Häuser eher an eine Spielzeugfestung erinnert.
Einige Zeit nach dem Auslaufen sehen wir, wie es über Vardø zu regnen beginnt. Der Blick nach hinten zeigt schöne Wolken-Licht-Spiele, wir fahren auf einen Streifen blauen Himmels zu.
Nach dem Abendessen geht es wieder raus, wir legen bei schönem Wetter in Båtsfjord an.
Nach dem Auslaufen ziehen Wolken am Horizont auf, der Wind wird immer stärker – zu stark um noch in Berlevåg einlaufen zu können, der Hafen wird ausgelassen.
22 Uhr treffen wir die MS Kong Harald. Eine Durchsage fordert zur Teilnahme an der Vinkekonkurranse auf Deck 9 auf, wir bleiben aber auf Deck 6.
Danach ist es Zeit sich hinzulegen. Es schwankt noch immer stark, irgendwann in der Nacht rutscht daher die Kamera vom Tisch. Wir müssen uns offensichtlich noch darauf einrichten, mal wieder an Bord eines Schiffes zu sein.