Höhepunkte entlang der amerikanischen Ostküste - Kurs Nord mit MS Fram

  • Nach einer größeren Pause möchte ich meinen Reisebericht nun noch etwas fortsetzen. Vielleicht hat ja der ein oder andere Lust, noch ein wenig mitzulesen :winki:


    Freitag, 20.04.2018 Rockland (Maine)


    Mit 2 Tagen und 2 Stunden Verspätung sollten wir am Vormittag vor Rockland ankern. Mit etwas Verspätung näherten wir uns dem Ort und genossen die schöne Landschaft hier, die mit dem bisherigen Teil der amerikanischen Küste nicht zu vergleichen war.



    MS Fram war zum ersten Mal hier. Es gab an Bord eine Willkommens-Zeremonie mit Plakettenübergabe. Der Kapitän machte einen stolzen Eindruck.



    Vormittags war es noch recht sonnig, dann zogen aber mehr und mehr Wolken auf. An diesem Tag wurden wir das erste und einzige Mal ausgetendert. Dabei wurden wir so richtig nass, weil es einen heftigen Schauer gab.



    Wir hatten einen Ausflug in den Camden Hill National Park gebucht und platzierten im Bus erst mal unsere Klamotten zum Trocknen. Auf der Fahrt zum National Park sah man, dass es dem Ort Rockland wirtschaftlich nicht so gut geht. Die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch. Viele Häuser schienen verlassen und bewohnte Häuser sahen stark renovierungsbedürftig aus.


    Auf dem Parkplatz des Camden Hill National Parks angekommen hatten wir die Auswahl zwischen 5 Wanderrouten. Am Ende teilten wir uns in 2 Gruppen und wanderten hinauf auf den Mount Battie. Der Weg führte teilweise durch unwegsames Gelände, womit der ein oder andere Wanderer nichts so gut zurecht kam. Vom Gipfel des Mount Battie hatten wir eine fantastische Aussicht auf die Küste von Maine. Am Horizont konnten wir sogar MS Fram ausmachen und ein Vögelchen, von deren Art wir in Boston schon einige gesehen hatten, war hier auch unterwegs.





    Auf der Rückfahrt konnten wir uns noch das kleine Örtchen Camden anschauen, wo wir uns einen Kaffee bzw. eine heiße Schokolade mit Brownie gönnten.



    Hier sah es ganz anders aus als in Rockland. Leider hatten wir viel zu wenig Zeit, aber zum Kauf eines T-Shirts reichte es noch.


    Mit dem letzten Tenderboot ging es vom Hafen in Rockland zurück zur MS Fram, die um 19 Uhr pünktlich den Anker lichtete.



    Nach dem Abendessen gab es noch die Infoveranstaltung für den kommenden Tag und anschließend ließen wir uns die legendäre Crew-Show natürlich nicht entgehen. Die schlummernden Talente der Crew wurden geweckt und wir unterhielten uns prächtig. Zum Abschluss gab es natürlich tosenden Applaus. Mit diesen Eindrücken und den Erlebnissen des Tages fielen wir müde in unsere Kojen.

  • Gerade die Routen abseits HR Norwegen finde ich äußerst spannend und lese mit großer Begeisterung, wenn Forumsmitglieder auch mal Hurtigruten auf Abwegen machen. Vielen Dank lieber JKmuc für die ausführlichen Beschreibungen! :sdanke:

  • Super, dass es weitergeht :thumbup: . Bin schon sehr gespannt darauf, was Ihr nach der Fram-Reise sonst noch in Nova Scotia erlebt habt, denn in etwas mehr als 6 Wochen starten wir unsere Reise nach Atlantik Canada und Nova Scotia ist natürlich auch dabei.

  • Vielen Dank für euer Feedback. Da will ich gleich mal weiter machen :winki:


    Samstag, 21.04.2018 Eastport

    Am Morgen sind wir auf dem Weg nach Eastport (östlichste Stadt der USA, an dem jeden Morgen als Erstes die Sonne in den Vereinigten Staaten aufgeht) schon durch Kanadische Gewässer gefahren. Die Handy-Uhr stellte sich immer wieder um und man musste immer genau überlegen, wie spät es wirklich ist.


    Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut beträgt hier bis zu 9 Meter und es gibt einen großen Gezeitenstrudel.



    Bei herrlichstem Sonnenschein aber Temperaturen um 0 Grad legten wir in dem kleinen Ort an. Einige der ca. 1.300 Einwohner standen schon neugierig am Kai.



    Den Ort erkundeten wir in einem 2stündigen Fußmarsch auf eigene Faust. MS Fram lag nur ein paar Meter oberhalb der Kaimauer.



    Interessante Figuren und Skulpturen stehen hier am Hafen, die aus verschiedenen Perspektive bei dem herrlichen Wetter immer wieder zu einem Schnappschuss animierten.




    Alle Geschäfte, Café’s, Restaurants und die Bibliothek hatten extra für uns geöffnet. In einem netten Laden erstand ich ein paar schöne handgefertigte Karten.


    An der so genannten Touristeninformation direkt am Hafen erhielten wir auf dem Hinweg jede Menge Informationsmaterial und auf dem Rückweg dann 2 schöne Gläser, die uns an Eastport daheim erinnern sollen. Für das laufende Jahr erfuhren wir, sind 7 Kreuzfahrtschiffe hier avisiert und wir waren das Erste.


    Viel erinnert hier schon an Norwegen. Eastport ist einfach herrlich, alle sind super freundlich und wissbegierig. Wir kamen mit den Einheimischen ins Gespräch und erfuhren, dass hier gerade der längste und kältestes Winter seit 1943 zu Ende gegangen ist. Der Schnee war gerade getaut und wirkliche Frühblüher haben wir nur sehr selten gesehen.




    Von vielen leicht erhöhten Stellen sah man MS Fram. Uns zog es natürlich auch ans Wasser, wo man sie ähnlich wie in den kleinen Norwegischen Häfen gut vor die Linse bekam :search: und die herrliche Ruhe genießen konnte.



    1936 besuchte der damalige Präsident Franklin Delano Roosevelt den Ort und das seinerzeit bestehende Gezeitenkraftwerk. Die Gegend gefiel ihm so gut, dass er sich auf der gegenüberliegenden Insel, die schon zu Kanada gehört, ein Sommerhaus bauen ließ, welches heute Bestandteil eines Parks ist.


    Um 13 Uhr legten wir pünktlich ab und hatten einen sonnigen Nachmittag sowie Abend auf ruhiger See. Es war unser letzter Tag an Bord der MS Fram.



    Fortsetzung folgt...

  • Sonntag, 22.04.2018 Halifax (Tag 1)


    Ein letztes Mal drehte ich nach dem Aufstehen meine Runde an Deck. Die Sonne schien schon bei kühlen 3 Grad und ich genoss noch mal meinen Morgenkaffee sowie Ruhe und Einsamkeit auf der MS Fram.



    Als ich in die Kabine zurück kam, hatten wir einen Zettel an der Tür. Darauf stand, dass wir die 2 Tage Reparaturaufenthalt in Boston und die gecancelten Ausflüge erstattet bekommen. Darüber hinaus gab es verschiedene Rabatte (bis zu 20% für Expeditionsreisen bis März 2020), wenn man neue Reisen bis zum 01.08.2018 bucht. Als wir nach unserer Rückkehr daheim die Post durchschauten, war schon ein Brief von Hurtigruten dabei. Nach Abzug der erstatteten nicht stattgefundenen Ausflüge lag die Entschädigung bei rund 25% des Reisepreises, was wir als sehr großzügig empfanden und natürlich sofort akzeptierten. Wenige Tage später hatten wir das Geld automatisch auf unserem Konto :imsohappy:


    Lediglich der in Boston abgesagte Ausflug wurde über unser Bordkonto erstattet, was leider nicht korrekt ablief und bis zum Verlassen des Schiffes nicht korrigiert werden konnte :grumble: Das Expeditionsteam machte mir hier leider keinen professionellen Eindruck. Meine Reklamation von daheim aus bei Hurtigruten war dann aber erfolgreich.


    Der letzte Vormittag an Bord verging recht schnell. Nach dem Frühstück verabschiedete sich die Crew im Panoramasalon von uns.



    Bis 10 Uhr hatten wir Zeit, unsere Koffer zu packen, vor die Aufzüge zu stellen und die Kabine zu räumen. Im Panoramasalon hatten wir ein schönes Plätzchen gefunden, wo wir unser Handgepäck deponieren konnten.


    Immer wieder zog es uns raus an Deck, besonders als man Halifax immer besser am Horizont erkennen konnte und der erste Leuchtturm zum Greifen nah erschien.




    Überpünktlich gegen 12 Uhr legten wir bei herrlichem Sonnenschein in Halifax an und gingen ein letztes Mal zum Mittagessen. Es dauerte gut eine Stunde bis wir von Bord konnten, was uns aber nicht störte. Da wir noch in Halifax blieben, verließen wir fast als Letzte das Schiff. Die Einreise verlief ohne irgendwelche Kontrollen und in der Ankunftshalle standen unserer Koffer schon bereit. Wir organisierten uns ein Taxi und fuhren zum Hotel. Glücklicherweise konnten wir schon auf unser Zimmer, packten die Koffer ein wenig aus und ruhten uns ein wenig aus.


    Am Nachmittag starteten wir zu einem großen Spaziergang wobei wir die Stadt erkundeten und ein paar Einkäufe erledigten. Einen Supermarkt mussten wir erst mal ausfindig machen, da diese sonntags nur vereinzelt am Nachmittag geöffnet sind. Wir brauchten auch noch einen Adapter für die Steckdose, um unsere Ladekabel nutzen zu können. Daran hatte ich vor dem Abflug gar nicht gedacht und das Hotel konnte damit leider auch nicht dienen. In einem Baumarkt unweit des Hotels wurden wir aber kurz vor deren Schließung fündig.


    Unseren Rundgang starteten wir bei der alten Stadt-Uhr von 1803:



    Weiter ging es in/auf der Zitadelle, deren Bau 1749 begann:



    Auf unserem Weg zurück vom Supermarkt und Weinladen (Alkohol wird hier wie in Norwegen in extra lizensierten Geschäften verkauft) kamen wir durch Straßen mit vielen bunten Häusern:



    Als die Sonne am Ende recht tief stand, wurde es kühl und wir zogen uns ins Hotel zurück. Von dort hatten wir einen wunderschönen Ausblick:



    In unserem Hotelzimmer war eine Küchenzeile integriert, was wir bei der Buchung bewusst ausgewählt hatten. Hier genossen wir unser kaltes Abendessen. Es gab Bagel mit Käse, Salat und ein Glas Rotwein dazu.


    Am späteren Abend waren wir noch mit unseren Freunden aus Kiel verabredet. Sie hatten das Anschlussprogramm von Hurtigruten gebucht, welches u. a. eine Stadtrundfahrt mit Besuch verschiedener Museen bzw. wichtiger Orte der Umgebung und eine Übernachtung enthielt. In dem kleinen Lokal, wo wir uns trafen, gab es für uns noch einen leckeren Nachtisch. In gemütlicher Runde stießen wir auf unserer Reise an. Anschließend brachten wir die Zwei in ihr Hotel, verabschiedeten uns und gingen zu Fuß quer durch die Stadt zurück zu unserem Hotel, wo wir todmüde ins Bett fielen.

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