MS Trollfjord - Schnee, Eis und Frühling - 19. - 30. März 2018

  • Deine Nordlichtbilder sind ganz grosse Kino!


    Aber noch nie habe ich so gerne und so schön gefroren.


    Das kann soweit gehen dass man sich Erfrierungen holt ohne es zu merken. Aber man ist irgendwie euphorisch.

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Im schönsten Morgenlicht sind wir auf dem Weg nach Harstad. Wieder bin ich ganz zufrieden dass meine innere Uhr gerade auf sehr früh aufstehen eingestellt ist. Was mich auf dieser Reise fasziniert ist wie unterschiedlich die Orte, die ich bereits von meinen anderen Hurtigruten-Reisen kenne, sich dieses Mal präsentieren.



    Und nicht nur wir sind um diese Zeit unterwegs, auch die Enten und die MS Polarlys, die ebenfalls auf dem Weg nach Harstad ist.



    Meine Nachtschicht scheint ihre ersten Tribute zu fordern. Beim Überspielen der SD-Karten auf die Festplatte tauchen die ersten Fehler auf. Das bleibt dann auch so bis zum Ende der Reise aber zum Glück lässt sich die Software überlisten.


    Gegen 11 Uhr erreichen wir Finnsnes. Und ja es ist noch da, das berühmte Schokoladenmännchen, ebenso wie mein Lieblingshaus. Ich finde so gut hat es noch nie ausgesehen und das gilt auch für die Brücke.



    Immer wieder muss ich die Häuser oder Hütten im weißen Irgendwo fotografieren.



    Zum Rystraumen gibt es einen Point of Interest auf Deck 9. Ich schaue mir lieber die Auswirkungen von Deck 6 aus an.



    Und so genieße ich die Sonne und die interessanten Formen der Berge. Ich habe den Eindruck, dass der Schnee ihren unterschiedlichen Charakter unterstreicht.



    In Tromsö mache ich nur einen kurzen Ausflug in die Stadt zwecks Einkaufen. Es ist mir heute nicht nach weiteren Aktivitäten. Falls mich ein Norweger beobachtet
    hat musste er vermutlich schmunzeln. Die Gehwege sind überwiegend geräumt doch auf der Straße ist eine mindestens 10 cm dicke Eisschicht. Also ziehe ich meine Spikes an um die Straße zu überqueren. Nachdem ich letztes Jahr das Handgelenk gebrochen hatte ist mein Respekt vor Glätte noch größer geworden und so gönne ich mir diese Vorsicht.


    Von Fahrt nach Tromsö hatte ich nur in Erinnerung dass die Wolkendecke sich zusammen zog und ich deshalb nicht bis Skjervoy an Deck blieb. Umso größer war meine Überraschung als ich beim Sortieren der Fotos entdeckte, dass es auch an diesem Abend für 15 Minuten Nordlicht gegeben hat das ich festgehalten habe. Hier ist es:


  • Der Tag beginnt für mich mit einem Blick auf Hammerfest.



    Wir haben etwas Verspätung. Daher erwarte ich dass wir der MS Richard With früher oder garnicht begegnen. Doch welche Überraschung. Als wir in Havøysund ankommen liegt sie dort noch am Kai. Wir müssen warten bis sie den Platz für uns frei macht.



    Auf der Weiterfahrt sorgen die Wolken für Dramatik am Himmel. Schneesturm und blauer Himmel wechseln sich an diesem Tag ab.



    Da ich vor 21 Jahren das erste und auch das letzte Mal auf dem Nordkap war habe ich beschlossen, dieses Mal den Ausflug zu machen. Und schon im Mai 2016 hat mich die Fahrt über die Insel (damals für den Ausflug zur Vogelinsel) und der noch vorhandene Schnee beeindruckt. Es stehen 5 Busse und ein Kleinbus für uns bereit.


    Die Fahrt geht vor bei ein der Copacabana, es hat aber niemand Lust am Strand zu liegen.....



    Hier erfolgt eine Kontrolle der Busse und dann geht es dem Schneepflug hinterher. Auf dem Rückweg gelingt mir in einer Kurve ein Bild vom Anfang unseres Konvoi.



    Es ist eine beeindruckende Fahrt. Zwischendurch gibt es immer mal wieder einen Schneesturm und es ist schon eine Leistung dass unser Busfahrer bei dieser geringen Sicht in all dem Weiß erkennt wo sich die Straße befindet. Zwischen durch muss er zweimal anhalten und die Frontscheibe enteisen. Das ganz hat schon was vor Abenteuer. Vor allem als unser Guide erzählt, dass wir erst die zweite Gruppe im März sind, die den Ausflug zum Nordkap machen können. Die anderen mussten ausfallen wegen Schneesturm und zu großer Lawinengefahr. Angesichts dieser Zahl dachte ich zuerst ich hätte ihn falsch verstanden. Doch zwei Mitreisende die in anderen Bussen waren hatten das gleiche verstanden. Er erwähnt dann auch dass auf der Straße auf der wir gerade fahren 6 Tage zuvor eine Lawine runtergekommen ist so dass die Straße einige Zeit gesperrt war. Zum Glück kommen wir ohne Probleme durch die Schneemassen.



    Wir erfahren dass März der Monat ist in dem am meisten Schnee fällt. Das es diesen März ungewöhnlich viel Schnee gibt glauben wir sofort.


    Während der Stunde am Nordkap erleben wir drei Schneestürme, die nach einigen Minuten von klarer Sicht abgelöst werden. Typisches Nordkapwetter meint unser Guide. Es sind nur die Gäster der MS Trollfjord plus eine kleine andere Gruppe am Nordkap. Unsere japanischen Mitreisenden werden für ihre Verhältnisse temperamentvoll als sie Fotos vor der berühmten Kugel machen. Ich finde auch die Landschaft rechts und links davon beeindruckend.



    Ich bin froh dass ich diesen Ausflug im Winter gemacht habe. Die Fahrt war ein Erlebnis und wie es am Nordkap zugeht wenn 70 Busse gleichzeitig da sind möchte ich mir gar nicht vorstellen.


    Zum Abschied scheint für uns die Sonne in Honningsvåg.



    Die Finkirka ist um diese Jahreszeit nicht mehr beleuchtet und so wird auch nicht auf sie hingewiesen. Ich finde die Felsformation hat trotzdem etwas ebenso wie der dramatische Sonnenuntergang.



    Gegen 17:45 Uhr erreichen wir Kjøllefjord und dann ist es für mich Zeit zum Abendessen zu gehen. Heute gibt es das Nordkap-Büffet und es geht heiß her an selbigem. Wir sind uns einig, dass das servierte Abendessen dass es an allen anderen Tagen gibt, deutlich entspannter ist.


    Als wir in Mehamn sind bin ich wieder an Deck.



    Und nach der Abfahrt halte ich natürlich Ausschau nach Nordlichtern. Als ich gerade aufgeben will, der Wind bläst ganz ordentlich auf Deck 6 vorne sehe ich plötzlich ein Nordlicht. Leider ist es links oben und es ist schwierig ein Bild ohne die Brücke zu bekommen. Ein Stativ bringt bei diesem Seegang nichts mehr. Ich bin ganz alleine, also lege ich es auf den Boden und versuche mit den verschiedensten Verrenkungen gute Nordlichtaufnahmen zu machen. Ungefähr 20 Minuten bin ich alleine mit dem Nordlicht und dann kommt die Durchsage und andere strömen auf Deck 6. Gleichzeitig nimmt der Seegang zu. Ich kauere mich für ein weiteres Foto unter die Reling. Und es war eine sehr gute Idee, denn in diesem Moment scheint eine besonders große Welle zu kommen. Dass Schiff hat ordentlich Bewegung und die Gischt spritzt hoch. Wir alle bekommen einen ordentlichen Schreck und beschliessen dass es zu gefährlich ist sich da vorne aufzuhalten. Und auch das Nordlicht beschließt dass es genug ist für heute Abend. Wie sich im weiteren Verlauf raus stellt war es auch das letzte Nordlicht das ich auf dieser Reise sehen sollte. Schade für die Passagiere die die Reise ab Kirkenes südgehend mitgemacht haben. Mich hat es darin bestätigt immer die 12 Tage zu buchen.


  • Die Finkirka ist um diese Jahreszeit nicht mehr beleuchtet und so wird auch nicht auf sie hingewiesen.


    Die Beleuchtung der Finnkirka ist Geschichte, die Sami - für die Finnkirka ja heilig ist - haben sich durchgesetzt, dass die Diskobeleuchtung (ich fand sie furchtbar und richtig gesehen hat man die Felsen ja doch nicht) abgeschaltet wird.

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  • Nach einer Nacht in der wir kräftig geschaukelt wurden laufen wir am Morgen Vadsø an. Da es Sonntag ist liegt der Ort noch im tiefen Schlaf.



    Es hat minus 8 Grad. Die Kälte und das diesige Wetter lassen diese Landschaft noch karger und öder scheinen als sie es sowieso schon ist. Interessante Linien und Muster lassen sich trotzdem finden :rolleyes:



    Als wir uns Kirkenes nähern wundere ich mich dass das die Kräuselung des Wasser wie abgeschnitten wirkt. Als wir näher kommen erkennen wir den Grund.


    Der Hafen von Kirkeness ist gefroren. Es gibt ein Fahrrinne die offenen ist. An den Rändern ist sie aber schon wieder am zu gefrieren und man hört wie beim Durchfahren das Eis bricht. Das gibt ein richtig arktisches Gefühl. Dass der zugefrorene Hafen etwas besonderes ist wird von den Guides später bei den Ausflügen bestätigt. Da sogar Mitglieder der Crew rauskommen um Fotos zu machen, hatte ich das schon vermutet.



    Um 12:30 Uhr sollten wir laut Plan abfahren. Es kommt eine Durchsage, dass wir noch auf eine Ausflugsgruppe warten. Doch auch als diese längst an Bord ist legen wir nicht ab. Zwei Männer stehen unten bereit um die Leinen zu lösen, aber es passiert nichts. Worauf warten wir? Schließlich biegt ein Taxi mit Schwung um die Ecke. Es erstaunt mich fast dass er noch rechtzeitig vor dem Schiff bremsen kann. Als zwei Personen mit geschientem Arm aussteigen reime ich mir zusammen dass die beiden wohl zur Notfallversorgung im Krankenhaus waren. Und wenn ich so an die Wartezeiten in deutschen Notaufnahmen denke wundert es mich nicht dass sie zu spät dran waren. Mit einer Stunde Verspätung legen wir dann in Kirkenes ab. Um die Zeit wieder aufzuholen lassen wir nachher Vardø aus.



    Bei der Ausfahrt kann man beobachten wie wir die Eisplatten verdrängen und sie sich gegeneinander verschieben. Dazu der blaue Himmel mit den weißen Wolken es ist einfach phantastisch. Gut einpackt finde ich die Kälte auch nicht so schlimm.



    Nun gibt es auch den ein oder anderen heftigen Schneesturm. Aus der Ferne ist das ein beeindruckendes Schauspiel.



    Es herrscht ein reger Flugbetrieb in der halben Stunde vor Vardø. Diverse kleine Grüppchen von Vögel fliegen knapp über dem Wasser an uns vorbei. Kann es sein, dass sie unseren Windschatten ausnützen?



    Obwohl wir nur vorbei fahren ist Vardø heute ein lohnendes Motiv.



    Wärend der blauen Stunde legen wir in Batsfjord an.



    Doch nur wenige Minuten später tobt ein heftiger Schneesturm. Als er sich legt, hoffen einige Passagiere dass das was sich da hell am Himmel zeigt ein Nordlicht ist. Aber es ist nur ein Loch in der Wolkendecke. Zum Ausgleich zeige ich einer Mitreisende vier meiner Nordlicht-Fotos die ich auf mein Handy gezogen haben. Die Dame ist pragmatisch. Sie fotografiert sie von meinem Handy-Display ab und verschickt sie so an ihre Tochter.


    Da es nun nichts mehr zu sehen gibt gehe ich in die Kabine und dann recht früh zu Bett.

  • In der vergangenen Nacht hat das Schiff immer wieder hart auf dem Wasser aufgeschlagen. Das war so ganz anders als das Schaukeln das ich bisher kannte. Prompt meinte auch mein Schrittzähler dass ich aktiv bin. Als ich ihn morgens anlegte zeigte er schon 20.000 Schritte für diesen Tag an.


    Um 5:30 Uhr in Honnigsvag beobachte ich die Rushhour. Mindestens 9 Autos und diverse Fußgänger wollen auf das Schiff. Es gibt sogar einen kleinen Stau als ein Wagen nur jemand absetzen will und die Fahrbahn blockiert. Das so viele Fahrzeuge an Bord wollen ist mir in der Vergangenheit nie aufgefallen. Liegt es daran dass es Montag ist oder an den bevorstehenden Osterfeiertagen? Später in Harvøysund wollen auf jeden Fall wieder etliche PKW mit.



    Bald darauf begegnen wir der MS Lofoten, die kräftig mit unruhigen See zu kämpfen hat. Auch wenn es das Lieblingsschiff von vielen Fories ist, in dem Moment fühlte ich mich auf der MS Trollfjord besser aufgehoben.



    Das Motto des Tages war „Sie sehen, dass sie nichts sehen“. Es gab Schneesturm, dunkle Wolken und geringe Sicht. Kurzum die Landschaft war überwiegend schwarz-weiß. Ganz selten brach mal die Sonne durch.



    Auch Hammerfest zeigt sich uns ehe grau-weiß. Da heben sich die bunten Häuser wohltuend ab.



    Und weiter geht es in Schwarz-weiß bis nach Øksfjord.



    Als wir und aufmachen Lopphavet zu überqueren gibt noch einmal ein spektakuläres zusammentreffen von blauem Himmel und Schneesturm.




    Danach zieht es sich endgültig zu. Daher beschließe ich auch nicht bis Tromsö aufzubleiben. Wie mir am nächsten Morgen bestätigt wird, war die Entscheidung richtig. Es gab außer Schneesturm nichts zu sehen und davon hatte ich tagsüber schon genug.

  • Hallo @Thea , vielen lieben Dank für die Mühe, die du dir mit dem Bericht machst. Aber besonders herzlichen Dank natürlich für die Fotos von eurer Begegnung mit der alten Lady (schwärm). Andere Leute geben ihr Geld ja auf dem Rummelplatz aus, damit ihr Körper mal ein wenig bewegt wird... Ach, da gerate ich doch glatt ins Träumen. Ich wünsche euch weiterhin eine Fahrt, bei der alles so ist, wie ihr es gerne haben wollt.


    LG Klaus

  • Danke für den schönen Bericht! Soviele Erinnerungen sind noch ganz lebendig, nebst den farbigen Bildern auch die an Schneesturm und an Grauweiss!
    Die 20‘000 Schritte erschüttern mich etwas, mir ist nie aufgefallen, dass der Schrittzähler bei Seegang aktiv gewesen wäre! Nun ist es für eine Kontrolle zu spät ......
    Ich freue mich auf die weiteren Tage, liebe Grüsse
    Trudi

  • @Thea Vielen Dank für Deinen Bericht und die tollen Fotos! Ihr habt ja richtig Winter - mit viel Schnee und Eis - gehabt! Eine zugefrorene Einfahrt nach Kirkenes hatten wir weder auf unserer März-Tour (2012) noch auf unserer Dezember-Tour (2017). Und natürlich traumhafte Nordlichter...

  • Thea: Danke für deinen erfrischenden Bericht!
    Er ist so besonders für mich, weil wir letztes Jahr über Ostern mit der Trollfjord die Strecke B-K-B gereist sind. Da kommen viele schöne Erinnerungen hoch... So reise ich umso lieber mit dir mit!
    Vielen herzlichen Dank!
    Liebe Grüße
    Esther

  • Wie schön, dass ich mit meinem Bericht bei Euch Urlaubsvorfreude bzw. Urlaubserinnerungen auslöse. In meiner Hurtigruten-freien-Zeit bin ich auch gerne bei dem Einen oder Anderen von Euch mitgereist :) Ich muss mich jetzt ein bisschen sputen, denn die nächste Woche bin ich beruflich unterwegs und vorher will ich den Reisebericht abschließen. Also, weiter geht es mit Tag 9:



    Nachdem wir in der Nacht Tromsö hinter uns gelassen hatten ging es gefühlt mit Siebenmeilenstiefeln zurück gen Süden. An diesem Morgen legten wir in Harstad an. Da es mal wieder einen Schneesturm gab entschloss ich mich erst mal zu frühstücken. Als ich dann an Deck ging sah ich gerade noch die MS Nordlys davon fahren.


    Irgendjemand hatte beschlossen auf Deck 9 Großreinigung zu machen sprich Schnee und Eis zu entfernen. Plötzlich flogen einem auf Deck 6 Eisbrocken um die Ohren. Nicht ganz ungefährlich für Kamera und Fotografen.



    Als wir auf dem Weg nach Risøyhamn sind habe ich ein Dejavu. Das Wetter wechselt im Minutentakt. Genau auf diesem Streckenabschnitt habe ich das schon mehrfach erlebt. Als wir auf die Brücke zu fahren stellt der Schneesturm vorübergehend seine Aktivität ein und gibt den Blick auf ein wunderbares Panorama preis. An Bord haben wir einen Passagier der vor einem Jahr auf der MS Trollfjord war, als sie in den Kai „gebissen“ hat. Er kommentiert das Anlegemanöver mit einem trockenen „dieses Mal haben wir es geschafft“.



    Ein nettes Detail ist die Bank mit Aussicht.


    Kaum sind wir unter der Brücke durch gibt es die nächste Runde Schneesturm. Soviel Schnee hatte ich noch in keiner meiner Winterreisen.



    In Sortland werden wir aufgefordert nach vorne auf Deck 6 zu gehen um den Ausflugsbussen zu zu winken. Da gerade mal wieder ein Schneesturm tobt bin ich skeptisch ob sie uns bzw. wir sie sehen werden. Aber der Schneesturm scheint die wichtigen Termine zu kennen. Wenigen Minuten bevor wir unter der Brücke durchfahren wird die Sicht besser. Das Schiff gibt sein Tut-tut von sich, wir stehen bereit, allein die Ausflugsbusse auf der Brücke fehlen. Sie treffen dann während unserer Liegezeit in Sortland ein. Eine Lawine hat die ursprünglich geplante Route blockiert. Dadurch konnte nicht die geplante Route mit der Fähre genommen werden und die Busfahrer mussten ordentlich Gas geben damit das Schiff noch pünktlich erreicht wird.


    In Stokmarknes genieße ich erstmal wie andere auch :8): das wunderbare Panorama dann gehe ich in die Cafeteria um mich mit einem Burger zu stärken. Schließlich habe ich heute noch etwas vor.



    Als wir uns dem Raftsund nähern haben wir links Weltuntergang und rechts Sonne.



    Welches Wetter setzt sich wohl durch? Den ganzen Tag schon denke ich an die Seeadler-Safari. Wird sie stattfinden können? Ja. Doch kaum sind wir auf dem kleinen Boot geht der nächste Schneesturm los. Ich habe mich schon vorausschauend dick eingepackt aber nun muss auch die Kamera irgendwie geschützt werden. Mitreisende die an Bord geblieben sind bedauern uns.


    Doch bald wir das Wetter besser und der erste Adler erscheint. Mein Eindruck ist dass die Adler zielstrebiger sind als im Mai 2016. Sie kommen angeflogen und dann geht es ruck zuck ran an den Fisch. Da hat selbst mein schneller Autofokus Probleme hinterher zu kommen. Ein Adler zieht sich freundlicherweise zum Fressen auf einen Felsen in Sichtweite zurück.



    Danach geht es zum Trollfjord. Wegen der Lawinengefahr fahren wir nur in den Eingangsbereich. Doch damit sehen wir mehr als die Passagiere die an Bord der MS Trollfjord geblieben sind. Wegen der schlechten Sicht hatte der Kapitän eine andere Strecke nach Svolvaer gewählt. Sicherheit geht vor.



    Dann gelingt es uns noch ein paar Adler zu sehen. Und eine Möwe die dem Adler wohl sagt wo es lang geht!



    Und als das vorbei ist werden die Möwen von Hand gefüttert.



    In herrlichem Abendlicht kommen wir dann in Svolvaer. Nach dem Abendessen gibt es zum Ausklang noch einen Drink in der Bar mit Blick auf das wunderbare Panorama.



    Dann gibt es wieder Schneesturm, aber wir gelernt auch die gehen vorbei, also nutze ich die Zeit um schon mal die Adlerbilder anzusehen. Als ich wieder draußen bin, gibt es keine Spur von Nordlicht. Das einzige Norlys das ich an diesem Abend sehe zeigt mir ein humorvoller Mitreisender ;) eine Bierdose mit diesem Namen.


    Dafür spiegelt sich der Halbmond wunderschön im Wasser. Kein Mensch außer mir auf Deck 6, ein schöner stiller Moment.


    Still und leise ist die MS Spitzbergen am Vortag die MS Spitzbergen an uns vorbeigefahren. Aber genau wie die MS Lofoten wird die MS Finnmarken vom Kapitän per Lautsprecher angkündigt. Und dieses Mal ist richtig etwas los, Scheinwerfer erhellen die Nacht und es wird kräftig getutet. Da scheinen zwei richtig Spaß zu haben.


  • Der Tag beginnt mit einem wunderbar kitschigen Sonnenaufgang. Durch die Wolken entstehen ganz unterschiedliche Stimmungen, sogar einen Adler sehe ich. In Ørnes strahlt die Sonne die Gipfel der Bergkette rechts daneben an. Es ist einfach eine wunderbare Lichtstimmung.



    Und so spielt sich auch die heutige Schiffsbegegnung vor einer traumhafter Kulisse ab.



    Nach soviel Schneestürmen genießen wir heute die Sonne und machen Postkartenfotos von den Bergen. Mein Eindruck ist dass viel weniger Schnee liegt als bei der nordgehenden Route. Die Bilder spiegeln das allerdings nicht so wieder. Dort wo die Sonne hin scheint ist der Schnee verschwunden und Berge
    präsentieren sich in grau und braun.


    Bei der Polarkreisüberquerung gibt es wieder den Reaktionstest für die Passagiere. Mir geht durch den Kopf dass dieser Tag für mich immer einen Übergang markiert. Bei der nordgehenden Route nehme ich die Berge schroffer und als Vertreter des Nordens wahr. Südgehend erlebe ich nun die Natur geradezu lieblich und mild. Dazu trägt sicher auch der Sonnenschein bei.



    Und auch Nesna zeigt sich von seiner besten Seite.



    Die sieben Schwestern präsentieren sich uns wunderschön. Und auch die Dønnes Kirche, die gleich danach kommt, zeigt sich im besten Licht.



    Bei soviel Sonne muss ich in Brønnøysund endlich einmal das berühmt Softeis probieren. Als ich das Lokal betrete kommen mir prompt mehrere Mitglieder der Crew mit dem Einkauf für sich und die Kollegen entgegen :thumbup:


    Unser Kapitän macht freundlicherweise den kleinen Schlenker damit wir auch das Loch im Troghatten sehen können.



    Danach muss ich mich fix umziehen für das Farewell-Dinner. Ich erinnere mich dass es im Dezember 2016 auch die Rede des Kapitäns und das Lied der Service-Crew gab. Wird das Lied eigentlich auch auf den anderen Schiffen gesungen? Es wurde auf jeden Fall mit Humor vorgetragen und es sogar eine Tanzeinlage.


    Doch trotz des guten Essens schaue ich immer wieder ungeduldig zum Fenster raus. Das goldene Licht des Sonnenuntergangs ruft mich. Als ich mich gerade von meinem Tischnachbarn verabschiedet habe, kommt prompt noch eine Durchsage von Hans, dass es gerade einen ungewöhnlich schönen Sonnenuntergang gibt. Zusammen mit mir stürmen etliche die Treppe hinauf und raus aufs Deck. Wunderschön.



    Da ich nicht die passende Kleidung anhabe wird mir schnell kalt. Also wieder rein und zumindest ordentliche Schuhe und die Jacke angezogen. Als die Sonne verschwunden ist, gibt es eine herrliche Nachfärbung am Himmels.


    In Rorvik begegnen wir dann der MS Polarlys.


  • Bei den Bildern von der LOFOTEN frisst mich der pure Neid... :8o:


    Als ich ihn morgens anlegte zeigte er schon 20.000 Schritte für diesen Tag an.


    Da muss ich mir merken... :D


    Wegen der schlechten Sicht hatte der Kapitän eine andere Strecke nach Svolvaer gewählt. Sicherheit geht vor.


    Eigentlich nicht, das Schiff fuhr absolut seine normale Route. Um zur Einfahrt zum Trollfjord zu kommen muss das Schiff die Insel Ulvøya umrunden, fährt also eigentlich ein Stück zurück und kommt somit witzigerweise den Seeadlerausflüglern entgegen, dreht dann nach der Trollfjordmündung und fährt zurück Richtung Svolvær. Euer Schiff hat wohl diese Umrundung nicht gemacht und zog seines Weges direkt nach Svolvær.


    Still und leise ist die MS Spitzbergen am Vortag die MS Spitzbergen an uns vorbeigefahren. Aber genau wie die MS Lofoten wird die MS Finnmarken vom Kapitän per Lautsprecher angkündigt.


    Du meinst wohl die NORDKAPP ;) Und das andere Schiff heisst SPITSBERGEN ;)


    Wird das Lied eigentlich auch auf den anderen Schiffen gesungen?


    Nein, sowas habe ich noch nie gehört. Bei uns hat nur auf der LOFOTEN mal eine Kellnerin ein Lied vorgetragen. Dies aber auch nur weil sie sehr gut singen konnte.

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  • Wird das Lied eigentlich auch auf den anderen Schiffen gesungen?


    Zumindest auf der MS Fram wurde es bei unserer Fahrt auch am letzten Abend von der Crew gesungen :)


    :sdanke: für deinen stimmungsvollen Bericht :thank_you:


    Viele Grüße
    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Wieder bin ich früh draußen. Ich beobachte wie es langsam Tag wird.



    Die Hoffnung von mir und einer anderen Frühaufsteherin ist, dass wir wieder einen schönen Sonnenaufgang gesehen. Doch was uns heute geboten wird ist etwas anderes. Ja, Munkholmen als Silhouette vor dem Sonnenaufgang hat etwas.



    Doch während wir auf den Sonnenaufgang warten spiegelt sich hinten der Mond im Trondheim-Fjord. Und er beschert uns einen fantastischen Monduntergang.



    Nun genieße ich in aller Ruhe das Frühstück. Mit dem Gefühl viel Zeit zu haben mache ich mich an das Sichern meiner Fotos. Doch die Stunde ist schnell vorbei und als es heißt „die südgehende Hurtigrute MS Trollfjord ist abfahrbereit“ muss ich natürlich schnell wieder an Deck.


    Mitreisende die nach Trondheim rein gelaufen sind, berichten dass die Stadt wie ausgestorben war. Die Einwohner sind wohl alle schon im Osterurlaub oder haben noch ausgeschlafen. Schließlich ist der Gründonnerstag bei ihnen ein Feiertag.


    Im Trondheim-Fjord sehen wir dann dass die Landwirte seit unserem letzten Besuch vor 8 Tagen fleißig gewesen sind.



    Wieder werden wir mit Sonne verwöhnt. Außerdem sehen wir etliche Familien beim Osterausflug. Aus unserer Perspektive wirken die Boote wie Nussschalen. Ich muss die unzähligen schönen Hütten fotografieren sowie natürlich die Leuchttürme.



    Faszinierend finde ich diesen Gegensatz: Links riesige schneebedeckte Berge und rechts ist das Land nur noch ein Strich der das blaue Wasser vom blauen Himmel trennt.



    Bei diesem Leuchtturm, drängeln sich die Gebäude auf dem kleinen Inselchen als hätten sie Angst nasse Füße zu bekommen.



    Bei schönstem Wetter erreichen wir Kristiansund und sehen Hausbesetzer der besonderen Art.



    Kurz vor Molde geht die Sonne unter. Nur wenige Personen sind an Deck 6 und genießen das Abendlicht.



    Als wir Molde verlassen kommt die Durchsage dass es zwar bis jetzt kein Nordlicht zu sehen gibt es aber aufgrund der hohen Intensität und des klaren Himmels möglich sein könnte. Ich verschiebe das Packen und begebe mich umgehend auf Deck 9. Aber obwohl von vielen sehnlichst gewünscht gibt es kein grün. Stattdessen eine wunderschöne Atmosphäre im Mondlicht.

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