Rundreise die achte, MS Vesterålen die zweite (29.01.-14.02.18)

  • Wieder einmal war ich mit meiner Schwester unterwegs, diesmal in der Variante Flug nach Oslo, Bergenbahn, BKT, Trondheim/ Røros, Dovrebahn, Oslo und von dort zurück. Gebucht hatte ich alles lange vorher online und später mit Schrecken festgestellt, dass sich der Werfttermin der Vesterålen verschoben hatte und direkt vor unserer Reise lag. Also buchte ich die Bahnfahrt nach Røros zum Normalpreis, um die Tickets notfalls zurückgeben zu können, falls wir auf die Richard With einen Tag später hätten umbuchen müssen. Auch die Hotels wären stornierbar gewesen und einen Puffertag hatten wir sowieso.


    Montag, 29.01.18
    Mein Flug ging erst um 10 Uhr, dennoch nahm ich lieber ein Taxi statt der S-Bahn zum Flughafen. Das war ein Glück, denn wegen einer S-Bahn-Störung herrschte absolutes Chaos. Wie immer, wenn ich sehr pünktlich bin, klappte alles ohne Wartezeiten und ich frühstückte noch im Flughafen.
    Der Landeanflug auf Kopenhagen war extrem wackelig, der Pilot fühlte sich sogar bemüßigt durchzusagen, dass kein Grund zur Besorgnis bestehe ;) Wir waren pünktlich, aber von meiner Schwester kam eine Nachricht, dass ihr Flug aus Düsseldorf verspätet sei, letztlich war es eine ganze Stunde. Wir hatten zum Glück genügend Umsteigezeit, sodass es auf den Oslo-Flug noch gut gereicht hat.
    In Oslo schneite es und man sah die Landebahn erst, als wir schon aufsetzten. Das Gepäck kam zügig, wir lösten Bahntickets am Automaten und bekamen sofort einen Zug.
    Ich hatte im Scandic Byporten gebucht, sodass wir kurze Wege hatten. Außer einem Spaziergang im Schneefall und Essen bei Egon rissen wir an dem Tag keine Bäume mehr aus.


    Dienstag, 30.01.18
    Heute war Frühaufstehen angesagt, um halb 7 gab es Frühstück bei Egon und um 8 Uhr waren wir am Gleis 3.



    Der Schneefall hatte aufgehört, wir suchten unsere Komfortplätze in der Bergenbahn und genossen dann die Fahrt. Das Wetter wurde traumhaft, draußen zog ein wahres Winterwunderland vorbei.





    Hinter Geilo zog es sich allmählich zu, Finse war völlig verschneit und Richtung Westen war der Himmel komplett bedeckt.




    Je tiefer man kam, desto trüber wurde es und in Bergen herrschte absolutes Bergenwetter. Auf dem Weg vom Bahnhof zum Scandic Byparken wurden wir gründlich durchnässt. Nachdem wir uns etwas trockengelegt hatten, wagten wir uns nochmal in den Regen und gingen ins Bryggeloftet zum Essen. Auf dem Rückweg wurden wir wieder völlig nass.

  • Ui :thumbup: und schon wieder ein toller neuer Reisebericht. Vielen Dank für die wunderschönen Bilder von der Fahrt mit der Bergenbahn.
    Wir werden am Dienstag von Oslo starten und hoffen auf ebenso tolles Winterwetter.
    Freue mich schon auf deine Fortsetzung @Albatross

  • Schließe mich @katia an: freue mich auch auf einen neuen Reisebericht (auch wenn ich selber bisher keinen geschrieben habe) :whistling: .



    Der Landeanflug auf Kopenhagen war extrem wackelig, der Pilot fühlte sich sogar bemüßigt durchzusagen, dass kein Grund zur Besorgnis bestehe


    Auf unserem Rückflug 2015 von Bergen nach Düsseldorf gab es auch Turbulenzen. Unser Pilot äußerte sich damals wie folgt: " Those Trubles are included. You doesn´t have to pay more!" :laugh1:

    Grüße aus dem Rheinland


    Berichte sind in meinem Profil

  • @katia - Vorfreude ist die schönste Freude- ihr Glücklichen!
    @Kauderwelsch- euer Pilot hatte Humor ;)


    Ich mach mal weiter...


    Mittwoch. 31.01.18
    Wir ließen uns viel Zeit mit dem guten Frühstück, denn es herrschte immer noch übelstes Bergenwetter. Das blieb tagsüber leider weiter so, mehr als eine Runde im Einkaufszentrum und Kaffeetrinken war da nicht drin. Als es nachmittags mal etwas weniger stark schüttete, beeilten wir uns, ins Terminal zu kommen und sahen mit Freuden, dass die Vesterålen pünktlich da war.


    Die erste Sicherheitseinweisung um 16 Uhr wurde auf 17 Uhr verschoben, sie seien noch am Arbeiten an der Stromversorgung auf dem Schiff. An Deck mühten sich welche in Overalls an den Winden und Rettungsbooten und deswegen war es keine Überraschung, dass aus 17 Uhr letztlich 18 Uhr wurde. Dann durften wir auf's Schiff und unsere sichtbehinderte Kabine 504 beziehen.



    Das Bergen-Buffet wurde auch um eine halbe Stunde verschoben, denn die Vesterålen hatte in der Werft eine komplett neue Küche bekommen und die Küchencrew war entsprechend im Stress. Das Kinderspielzimmer war mit Küchenutensilien vollgestellt, erst südgehend war alles wieder eingeräumt. Auch die Außendecks waren teilweise noch verdreckt, da wurde in den ersten Tagen fleißig geputzt.



    Das Bergenbüffet war wieder sehr lecker, mittendrin kam eine Durchsage, dass sie testweise den Strom abstellen müssten und wir sassen zweimal kurz bei Notbeleuchtung da. Die Infoveranstaltung schwänzten wir wie immer, Kapitän war Jan K. Jonassen, ab dem 3. Tag Lars Kalås, Reiseleiter Svein Kjenner.


    Es hatte gnädigerweise aufgehört zu regnen, sodass ich mein Weitwinkel mal aus der Hand testen konnte.



    Die Ausfahrt verfolgten wir bis hinter die Brücke auf dem Balkönchen.

  • Deine Schilderung vom Zustand der Außendecks erinnert mich an einen Bericht der hier mal von der MS Lofoten eingestellt war ( ich weiß grad nicht mehr von wem dieser war). Aber der Gedanke kam mir spontan ;)

    Grüße aus dem Rheinland


    Berichte sind in meinem Profil

  • Es kann auch sein, dass Du den Bericht in der Jubiläumstour der Lofoten meinst. Da mussten wir auch erst Hand anlegen beim Reinigen der Außendecks. Und in den renovierten Kabinen gab es keine Haken und keine Mülleimer.


    Ich hatte jedenfalls beim Lesen von Gudruns Bericht grade ein deja vu.

  • @norwegenfan.123 - stimmt, ich erinnere mich an eure Berichte, Gerda! Da hatten wir richtig Glück, dass wir nicht mit Hand anlegen mussten :D


    @effemuc - gut DIng will Weile haben, das kommt zu gegebener Zeit...


    Dann mache ich eben jetzt noch etwas weiter ;)


    Donnerstag, 01.02.18
    In der Nacht schaukelte es manchmal ein bisschen und die diversen Vibrations- und Klappergeräusche waren noch gewöhnungsbedürftig. Den schlimmsten Übeltäter, ein Deckenpaneel, brachten wir zum Verstummen, indem wir einen Wäschesack zwischen die Lampe über dem Spiegel und das Paneel klemmten.
    Nach dem Aufwachen tat ich einen kurzen Blick durch die Vorhänge und sah gerade noch die Richard With mit Lichtsignal vorbeifahren. Wir gingen früh zum Frühstück, das sehr lecker und reichlich war, um dann draußen an Deck zu sein.


    Der Mond stand noch groß am Himmel, als wir aus Måløy herausfuhren und auf die sehr ruhige Stad bogen.



    Langsam wurde es heller und bunter,



    die Postflagge wurde aufgezogen. Ein Lob dem Künstler Allan Olsen, aber wer hat das Kästchen für die Flagge dermassen schief befestigt? :whistle3:



    Flåvær Fyr ließen wir diesmal an Steuerbord liegen, Torvik war nur ein kurzer Stop.



    In Ålesund gingen wir erstmal zum Mittagessen und nahmen dann gestärkt die Treppen zum Aksla in Angriff. Leider zog es sich ausgerechnet jetzt zu, die Sonne war weg. Oben ließen junge Distanzreisende eine Drohne kreisen, was unseren Aufenthalt ziemlich abgekürzt hat, es war nervig und wir wollten auch nicht ungefragt auf Facebook o.ä. erscheinen. Die sanierten Treppen waren weitgehend gut zu gehen, an feuchten Stellen fand ich sie allerdings ziemlich rutschig, die eingefrästen Rillen sind schon ausgetreten. Beim Abwärtsgehen bekam ich Puddingknie, weil man teilweise direkt nach unten sehen konnte. Das war nichts für meine Höhenangst, ich hatte das vom letzten Mal nicht so krass in Erinnerung.



    Der Rest des Tages folgt....

  • @mil etter mil - und ich dachte, das nennt man Dutch angle, wie kommen da Engländer ins Spiel? :whistling:


    Fortsetzung 01.02.18


    Auf dem Weg nach Molde war schönes Abendlicht, die Postflagge wurde eingeholt



    Es wurde bunter



    Molde erlebten wir im Spisesal, wir hatten wunschgemäß die 18-Uhr-Sitzung. Auf der Vesterålen gab es das 30-minütlich gestaffelte Abendessen nicht, aber im großen und ganzen dauerte es nicht allzulange mit dem Servieren.


    Die Begegnung mit der Nordnorge konnten wir bereits wieder draußen erleben.



    Die Hustadvika war so harmlos wie Stad und Kristiansund habe ich schon nicht mehr mitbekommen.

  • @Albatross
    Was für wunderschöne Fotos ! :sdafuer: :sdanke:
    Beim Ansehen stehe ich richtig neben dir an Deck, obwohl die Vesteralen ja kein Umlaufdeck hat.
    Ja, der Winter ist einfach die Zeit für eine HR -Reise! Diese unglaublichen Lichtstimmungen und Himmelsbilder gibt es nur dann- oder im Herbst!?
    Das weiß ich noch nicht. Dann kommen wohl die Herbstfarben in der Natur noch dazu. Werde es im September/ Oktober dieses Jahres erfahren.

  • Beim Blick auf das Vorschaubild im Text dachte ich zunächst an eine Aussicht durch zwei nebeneinanderliegende Bullaugen ...


    ging mir auch so - erst dein Hinweis hat mich dazu gebracht das Bild genauer anzusehen... ;)

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Natürlich habe ich den Mond geklont, einfach 2 Fotos zusammengestöpselt- war ein bisschen Gefummel, bis sie aussahen wie Bullaugen :laugh1:
    @mil etter mil - danke für die Erklärung, das war mir neu!
    @Pinguin @Trollebo- ich liebe den Winter wegen dieser Farben- je kälter, desto schöner. Aber auch, wenn man mal graues Wetter hat, ändert es sich meist schnell wieder. Herbst habe ich erst einmal Ende Oktober erlebt, das war grandios.


    Freitag, 02.02.18
    Über Nacht waren die Temperaturen merklich gefallen, Trondheim am Morgen war schön kalt.



    Wir frühstückten in Ruhe und liessen die Ausflügler von Bord. Als wir loszogen, ging die Sonne gerade auf.



    Spikes brauchte man keine, die meisten Wege waren gesplittet oder frei, die kritischen Stellen konnte man umgehen. Wir machten die übliche Runde über die Brücke beim Bahnhof



    an der Vår Frue kirke vorbei zum Nidarosdom



    über die Gamle Bybru (so farbintensiv habe ich die Spiegelungen im Fluss noch nie gesehen), durch Bakklandet und die ehemalige Werftgegend zurück zum Schiff.



    zweiter Teil des Tages folgt

  • Fortsetzung 02.02.18
    Den Trondheimsfjord verbrachten wir beim Mittagessen und danach beim Postkarten-Schreiben, damit war das erledigt ;) So spannend finde ich den Fjord nun auch wieder nicht, vor allem seit wir mal dort mal einen Tag lang abgewettert haben, habe ich gefühlt jede Ecke x mal gesehen.


    Auf dem Weg nach Norden wurde das Licht immer besser. Natürlich machte ich auch wieder viele Fotos vom Leuchtturm, aber die muss ich nicht immer zeigen :whistling:





    Die Sonne ging schön farbig unter und im letzten Licht fuhren wir durch den Stokksund.



    Auch bei dieser Reise war wieder das Phänomen zu beobachten, dass die meisten Paxe in die untergehende Sonne fotografierten und fluchtartig nach drinnen verschwanden, sobald sie weg war und die Farben erst richtig interessant wurden. Mir war's recht :)



    Abendessen fand auf der sehr zahmen Folda statt. Gegen 8 Uhr jagte der Reiseleiter mit einer Durchsage ein paar Leute nach draußen, der Mond ging orangerot auf! Das war ein tolles Spektakel, der Wind schüttelte das Tele aber doch ziemlich durch.



    In Rørvik war ich zu faul, zur Kong Harald zu gehen und schaute nur von oben dem Besuchstreiben zu. Da die frische Luft müde machte, verschwanden wir recht früh in der Kabine, eine Störung der Nachtruhe durch Polarlicht „drohte“ auch nicht. Der Kp-Wert war die ganze Reise über sehr schwach, sodass weiter im Süden garantiert nichts zu sehen war.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!