Wie viele Pinguine muss man fotografieren? – Eine unvergessliche Reise ins Eis mit MS Fram
27.12.2017 – 16.1.2018
Als der beste Mann auf Erden mir in seiner Hochzeitsrede eröffnete, dass wir eine Reise zu den Pinguinen machen werden, konnte ich es kaum glauben. Heute hab ich schon wieder die ersten 3 Tage danach im Büro verbracht und hab das Gefühl gar nicht weg gewesen zu sein. Trotzdem sind da viele Fotos, Videos und noch mehr Erinnerungen, die in der nächsten Zeit sortiert werden wollen. Wenn ihr mögt, lasse ich euch daran teilhaben.
Unsere Reiseplanung sah einen Aufenthalt vor der Schiffsreise in Buenos Aires vor. Weil wir Weihnachten mit der norwegischen Familie verbringen wollten, entschieden wir uns für Flüge mit British Airways am 27.12.17 nachmittags von Oslo über London nach Buenos Aires. Meine persönliche Herausforderung vor Abreise war wie so oft das Koffer packen. Alles für Weihnachten in Norwegen, 5 Tage bei 35 Grad in Buenos Aires und 14 Tage in der Antarktis musste nun seinen Weg in den Koffer mit max. 23 kg finden. War gar nicht so schwer und ließ sogar noch Platz für Souvenirs.
Weihnachten verläuft ruhig und erholsam und ich ahne schon da, dass dies wahrscheinlich die einzig wirklich erholsamen Tage meines gesamten Urlaubes bleiben sollten. Am 27.12.17 geht es dann endlich los. Der Anflug auf London ist wunderschön, allerdings wirft mich das Sicherheitsprozedere in London aus der Bahn und ich werde nervös. Wir haben etwas Zeit und gönnen uns noch einen Burger.
Bis jetzt bin ich max 3 Stunden in einem Flugzeug gesesessen, gleich werden es etwa 14 Stunden werden. Mittlerweile ist es ca. 23 Uhr und die Crew verlängert den Abend noch mit dem Servieren eines Abendessens. Wir haben ein bisschen Glück, dass wir auf Nachfrage unsere Plätze tauschen können und einen lauschigen 2er-Sitz ganz hinten bekommen. Der Flug verläuft ruhig und besser als erwartet, ich habe keine Problem mit dem langen Sitzen und schaffe nicht mal 1 Film zu sehen, weil ich immer wieder eindöse.
Um ca. 9 Uhr Ortszeit am 28.12.17 nach einem tollen Anflug über die Stadt landen wir gut in Buenos Aires.
Die Immigration-Halle ist gesteckt voll mit Menschen, es dauert also mal seine Zeit, bis auch wir unseren Einreisestempel nach Gesichts- und Fingerabdruckkontrolle erhalten. Auch unser Gepäck müssen wir nochmal durch einen Scanner schicken, bevor wir die Ankunftshalle erreichen. Wir haben über unser Hotel einen Transferservice bestellt und finden auch tatsächlich unseren Namen auf einer der vielen Tafeln. Asgeir möchte noch Pesos vom Geldautomat ziehen, aber die Schlange ist lang und dann funktioniert die Karte nicht, sodass wir das auf später vertagen. Wir haben einige Dollars mitgebracht und der Fahrer nimmt ausnahmsweise auch die.
Die Klimaänderung und die ersten Eindrücke am Weg ins Zentrum überfordern mich. Als wir vor dem Gebäude stehen bleiben, das unser Boutique-Hotel beherbergt, bin ich mir nicht sicher die richtige Wahl getroffen zu haben, auch die Umgebung sieht sehr gewöhnungsbedürftig aus. Aber die Eingangstür ist massiv und nur mit Schlüssel zu öffnen, es gibt sogar einen alten funktionstüchtigen Gitteraufzug. Das „Hotel“ befindet sich im 3. Stock, wo Wohnungen zu 5 sehr individuell eingerichteten Zimmern umgebaut wurden. In der Mitte liegt das Wohnzimmer/Frühstücksraum mit einer kleinen Küche. Wir haben Frühstück inkludiert, dürften aber die Küche auch zum selber kochen verwenden.
Im Reiseführer steht, dass sich nach wie vor jeden Donnerstag um 15:30 die Madres de la Plaza de Mayo zur Demonstration versammeln. Wir machen uns also nur etwas frisch und legen Sonnencreme auf und marschieren los in Richtung Plaza de Mayo. Schnell stellen wir fest, dass der Weg viel weiter ist, als er auf dem Stadtplan aussieht, dennoch schaffen wir es die Madres noch zu sehen.
Danach meldet sich der Hunger, außerdem brauchen wir Bargeld. Mit etwas Schwierigkeiten schaffen wir es, Geld zu ziehen und landen im nächstbesten Fastfood-Laden, da Restaurants nachmittags schließen und erst abends gegen 20:00 wieder öffnen. Danach erkunden wir uns bei einem Touristoffice wo wir die Sube-Karte für die öffentlichen Verkehrsmittel kaufen können, wir sind zu erschöpft um den ganzen Weg wieder nach Hause zu laufen. Wir gehen trotzdem nochmal ein Stück zu Fuß zur Av. 9 de Julio, einer der breitesten Straßen der Welt, zum Obelisco, wo auch die Busse fahren. In den nächsten Tagen werden wir das Bussystem noch öfters nutzen. Den Abend verbringen wir in unserem Zimmer, planen die nächsten Tage und sind sehr bald im Bett.