Der Traum, der zum Albtraum wurde

  • Hallo zusammen,


    jetzt wird es zumindest für mich mal Zeit, eine kleine Reise-Zwischenmeldung zu machen. Ob ich meinen kompletten Reisebericht noch posten werde, weiß ich noch nicht. Mein Mann und ich müssen diese Reise erst einmal verdauen.


    Wir hatten unsere erste Reise mit den Hurtigruten schon lange im Fokus und im November 2016 bereits gebucht. Es sollte unsere verspätete Hochzeitsreise werden mit Polarlichtern, Walen und einfach Erholung pur. Die Vorfreude war entsprechend groß. Aber erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. :|


    Am 11. Dezember sind wir Richtung Bergen aufgebrochen. Durch einige widrigen Umstände (erst die Unfähigkeit des Flughafens Schiphol und später durch Schlechtwetter) sind wir in Amsterdam am Flughafen gestrandet und mussten dort auf Feldbetten in der Abflughalle die Nacht verbringen.
    Nach etlichen Umbuchungen und weiteren Flugstreichungen konnten wir Dienstag Nachmittag nach Trondheim weiterreisen.


    Leider kamen wir in Trondheim dann ohne Gepäck an. Das Hurtigruten-Notfallteam hat uns ein Hotelzimmer gebucht, so dass wir wenigstens diese eine Nacht in einem richtigen Bett schlafen und auch duschen konnten. Den Abend haben wir dann damit verbracht, unsere Kleidung notdürftig im Handwaschbecken zu waschen.


    Schlussendlich konnten wir Mittwoch auf die Kong Harald. Leider immer noch ohne Gepäck, so dass wir die notwendigsten Kleidungsstücke neu kaufen mussten. Die Schiffsbesatzung war hier extrem bemüht und hilfsbereit. Aber Ausflüge und Co. waren natürlich nicht drinnen, da wir logischerweise die warme Kleidung und Winterstiefel alle im Koffer hatten. Es war schlicht zu kalt ohne. Selbst die Polarlichter konnten wir nicht fotografieren, da das Stativ ebenfalls im Koffer war.


    Unser Gepäck kam dann abends an Tag fünf, kurz vorm Ablegen in Tromsø an. Leider zu spät für die Walbeobachtungen || .


    Insgesamt war uns die Stimmung inzwischen derart verhagelt, dass auch die letzten Tage auf dem Schiff nichts mehr daran ändern konnten. Wir haben nur noch gewartet, bis wir endlich nach Hause konnten. Ab Dienstag hat sich das Wetter unserer Stimmungslage angepasst. Bis nach Bergen hatten wir Sturm. Das ist aber wenigstens etwas, wo niemand was dran ändern kann.


    Und als wäre das Ganze nicht schon ärgerlich genug, hat KLM unser Gepäck dann auf dem Rückflug noch ein zweites Mal verloren. Diesmal haben wir unsere Koffer aber immerhin nach zwei Tagen wieder bekommen. Allerdings nicht, ohne dass ein Brandloch in meinem Koffer war.


    Es sollte eine einzigartige und besondere Reise werden. Immerhin haben wir das geschafft, wenn auch im negativen Sinne.


    Insgesamt waren über 40 Koffer noch vermisst, als wir in Trondheim zugestiegen sind. Ich frage mich, wie lange Hurtigruten noch mit KLM zusammenarbeiten will. Denn KLM scheint Weltmeister im Kofferverlieren zu sein. So zumindest die Angestellten am Lost-and-Found-Schalter.


    Stand heute, war es jedenfalls die erste und letzte Reise mit den Hurtigruten.

  • Oh oh, das ist aber echt ärgerlich. Aber vielleicht überlegt ihr es euch doch noch einmal und gebt Hurtigruten die zweite Chance - zumal es ja nicht an hurtig lag wie du schon geschrieben hast. Wir sind immer mit SAS geflogen und hatten ( bis auf das eine Mal im Februar auf der Heimreise) keine Probleme mit dem Gepäck. Lasst es mal "sacken" und vielleicht gibt es ja doch noch eine zweite Tour.

    Grüße aus dem Rheinland


    Berichte sind in meinem Profil

  • Ohje, das tut mir sehr leid für euch.
    Wenn man sich so lange auf diese eigentlich auch wunderschöne Reise vorfreut und dann ja fast alles schief geht- das ist grausam.
    Ich hoffe für euch, dass ihr diesen Albtraum gut vergaut und vielleicht dann mit Abstand den Mut habt einen neuen Versuch zu starten.
    Mit KLM würde ich noch ein Hühnchen rupfen.


    Gute Erholung und einen guten Rutsch in ein besseres neues Jahr :)

  • Ich würde auch sagen - sacken lassen, wie du ja selbst schreibst hat sich Hurtigruten bemüht und da lief alles gut. Aber wie so oft - wenn mal der Wurm drin ist... Vermutlich liegt auch der Fehler nicht an KLM, sondern an der Abfertigungsfirma vom Flughafen (die sind meist nicht identisch mit der Airlines). Was aber nichts an der Sache ändert.


    Noch ein Rat für Mitleser - Transport der Winterstiefel nie im Koffer, sondern an den Füssen ;) - ich habe es auch mal erlebt dass Mitreisende kein Gepäck hatten, aber dank der Stiefel konnten sie wenigstens mal raus. Sie hätten sich unterwegs nicht mal Kleidung kaufen können, da es ohne Stiefel nicht möglich gewesen wäre vom Schiff zu gehen.

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Auweia - mein Mitgefühl (Beileid wär ja doch zu heftig?).
    So ein schlechter Start kann einem die Laune ganz gut verhageln. Und wenn das Wetter dann keinen Ausgleich bietet...
    Wir haben Ende Februar hoffentlich mehr Glück mit KLM und dem Gepäck.


    Noch ein Rat für Mitleser - Transport der Winterstiefel nie im Koffer, sondern an den Füssen ;)


    Danke, das bezieht sich dann ja auf andre wichtige Dinge auch. "Schlüpper gibts überall zu kaufen" stand hier schonmal wo.
    Die Stiefel an den Füßen - lohnt sich ja schon allein aus Gepäck-/Gewichtsgründen.


    @Cookie74 : dem Tipp "sacken lassen" schließe ich mich an.
    Ich hätte bei unserer ersten Reise mit vier meist wolkenverhangenen Tagen "überhaupt nicht Mitternachtssonne" auch nicht gedacht, dass ich unbedingt _sofort_ wieder mitfahren muss. Das hat sich allerdings schon bei der Einfahrt nach Bergen wieder geändert. Norwegen hat sich uns trotz strömendem Regen (im Juni) als ein Land mit wunderbaren Menschen und fantastischer Natur gezeigt.
    Falls es zu einem nächsten Mal kommt: ein paar Tage davor und danach dort zu sein lohnt sich wirklich (liest man oft im Forum: es stimmt und ist zudem ein Puffer bei Anreiseverzögerungen)


    Hoffentlich habt ihr auch ein paar schöne Momente miteinander erlebt !

  • Ich würde das alles erst mal eine Weile sacken lassen. Und die vielen schönen Reiseberichte im Forum lesen, dann kommt vielleicht die Lust auf Hurtigruten zurück. Ihr sollte Eure erste Reise vielleicht nicht im Winter machen, im Mai zum Beispiel, wenn der Frühling das Land in wunderschöne Farben taucht, oder im Frühherbst, wenn es die Laubfärbung gibt.
    Auch ich kann von einer nicht nach Plan verlaufenen Reise berichten. Wir hatten 2003 auf MS Nordlys gebucht, und zwar Anfang Juli. Da ich einen Hotelgutschein gewonnen hatte (Hotelname ist mir leider entfallen) sind wir mit dem PKW nach Hannover gefahren, haben im besagten Hotel übernachtet und haben am nächsten Morgen auf dem Airport gefrühstückt. Und dann gab es Bombenarlarm. Wir mussten das Terminal verlassen. Den gebuchten Flieger nach Kopenhagen erreichen, keine Chance. Also bin ich zu Lufthansa ins andere Terminal und habe umgebucht. Ging auch problemlos, nur mussten wir zurück nach Frankfurt und von da dann nach Oslo. Von Kopenhagen wären wir direkt nach Bergen geflogen.
    In Frankfurt einen Sprint hingelegt, um den Flieger nach Oslo zu erreichen. Klappte so eben. Dann in Oslo die nächste Überraschung: das Radar in Stavanger war ausgefallen, sodass unser Flieger nach Bergen ausfiel. Was also tun? wir mussten ja das Schiff erreichen, das 20.00 Uhr ablegen würde. Also den Airport ausgekundschaftet. Schließlich nach einer Stunde an einem Gate einen anderen Flieger gefunden, der nach Bergen ging.
    Dort erkannte die Dame am Schalter unsere Tikets nicht an, da diese ja für den anderen Flieger galten. Glücklicherweise wurde die Dame abgelöst (Schichtwechsel) und die Neue war freundlicher. So kamen wir dann doch noch gerade so am Schiff an, eine Viertelstunde vor dem Ablegen.
    Wenn man eine Reise macht, kann man viel erleben.
    Ich buche meine Flieger im Übrigen immer selbst. Fliege von Berlin aus mit der Norwegain entweder direkt nach Bergen, oder über Oslo, je nach dem. Die Tikets sind in der Regel preiswert. In Oslo muss man bei der Einreise allerdings komplett neu einchecken, also den Koffer vom Fließbahn holen und neu aufgeben.
    Nun hoffe ich, dass Ihr neuen Mut fasst. Was sollen sonst die Wikinger über uns Germanen denken?


    Gruß eisloewe

  • Hallo ihr Lieben,


    danke für eure aufmunternden Worte.


    Wir werden Norwegen schon nicht den Rücken kehren. Dafür sind wir bekennende Fans. Und das Wohnmobil für den Sommer ist schon seit einigen Wochen reserviert.


    Hurtigruten im Winter musste schon sein, da wir ja die Polarlichter sehen wollten. Im Sommer ist das eher schwierig ;) .
    Und im Sommer sind wir lieber mit dem Wohnmobil unterwegs, da man deutlich mehr Möglichkeiten hat. Wir haben auf unseren bisherigen Reisen schon sehr viele interessante Menschen kennenlernen dürfen.


    Der nächste Angriff auf die Polarlichter wird dann aber eher in einem Ferienhäuschen hoch im Norden passieren.


    Aber ich wünsche euch allen, dass eure Reisen mit den Hurtigruten ohne Zwischenfälle ablaufen und ihr wirklich die schönste Seereise der Welt haben werdet. Und vielleicht versuchen wir es in ein paar Jahren ja auch noch einmal auf dem Seeweg. Diesmal allerdings mit Anreise per Schiff und Bahn :saint: .


    Einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

  • Hallo @Cookie74 ,


    ... Polarlichter ... in einem Ferienhäuschen ...


    Polarlichter mit den eigenen Augen anschauen ist immer gut; Bilder vom Polarlicht gelingen aber ohne Zweifel besser vom festen Boden aus als auf dem schwankenden Schiff. Das Stativ hilft ja schließlich nur gegen die zitternden Hände :) . Gut zu hören, dass ihr trotz des Ärgers nicht aufgeben wollt.


    LG Klaus

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