Weiter geht die Reise!
Schon um 8 Uhr morgens ankern wir in der Dovebucht vor Hvalrossodden.
Zum geschichtlichen Hintergrund:
Seit 1906 die Mitglieder einer Dänemark Expedition hier alle Walrosse töteten und als Hundefutter verwendeten, sucht man hier vergeblich nach den imposanten Tieren. 1919/20 wurde eine Trapperhütte erbaut - eine ziemliche Herausforderung in dem zu dieser Zeit stark vereisten Fjord. Drei Männer und fünf Huskies überwinterten dort und erlegten hauptsächlich Schneehasen, Füchse, Wölfe und Eisbären.
Im Jahr 1921 warteten sie vergeblich auf das Versorgungsschiff "Dagny", das vor der Insel Shannon untergegangen war. Eine erneute Überwinterung überlebten trotz Austausch mit der Belegschaft in Danmarkshavn nicht alle Männer. Im Sommer wurde die Jagd wenig erfolgreich wieder aufgenommen, dann erfolgte eine Umsiedlung nach Germaniahavn - in 14 Tagen 300 km auf Skiern. Alle Männer überlebten diese Tour, Hvalrossodden und die Dovrebucht blieben danach 11 Jahre unbesucht.
Auch hier wird eine Kajaktour angeboten und dafür werden die Kunststoffboote diesmal wie an einer Perlenkette aufgereiht an Land geschleppt.
Dort steckt die Expeditionscrew eine weite Strecke am Strand entlang aus, die bis über den Grabhügel hinaus ein Stück die Flußmündung hinauf führt. Darin werden wir die Kajaker später noch paddeln sehen.
Am Strand sind hübsche Watvögel auf der Suche nach Nahrung. Die weißen Bäuche spiegeln sich im nassen Sand
Ob es sich dabei um Strandläufer oder Sanderlinge handelt, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht weiß es jemand von Euch?
Das Land am Hvalrossodden wirkt öde, alte Faßringe liegen herum. Aber wie alles von 1945 und früher dürfen sie nicht entfernt werden. Unser Weg führt am Wassersaum entlang bis zur Hütte.
"Rotjäckchen" sind wie eine kleine Prozession mit uns unterwegs.
Während das rote Häuschen nach wie vor von der Sirius-Patrouille genutzt wird (dazu später mehr) ist die graue kleine Hütte
mehr wie eine winzige Schuhschachtel.
Die Expeditionscrew hat vom roten Haus die Eisbärensicherungen von den Fenstern entfernt, so dass für die Besichtigung des Inneren Tageslicht vorhanden ist.
Und auch wenn die Sonne scheint, ist die Vorstellung schauderhaft, hier zwei Jahre lang ohne genügend Vorräte ausharren zu müssen.
Dass das nicht jedem gelang, ist am alten Grab überdeutlich zu erkennen
Hübsche Winzigkeiten gibt es auch an diesem Strand zu entdecken. Dazu gehören erste Hufspuren und andere Hinterlassenschaften von Moschusochsen und leuchtende Flechten die sich auf Steinen angesiedelt haben.
Am Mittag kommen die Landgänger portionsweise wirder zurück auf die FRAM, genießen ihr Essen und sehen der Weiterfahrt tiefer in die Dovrebucht entgegen.
An deren südlich gelegenen Stränden wollen wir abends noch Aalborghus erkunden.
dafür gibt es eine Fortsetzung...