Europas schönste Juwelen – von Casablanca nach Bremerhaven

  • @Berna
    Dein Bericht ist für mich besonders interessant, weil du darin bisher Gebiete bzw. Städte beschreibst, die uns unbekannt sind und auch noch nicht, wie ein Fori es ausdrückte "auf unserem Radar waren" , was sich sich durch deine anschauliche Beschreibung ja ändern kann. Dein Bericht ist ja ein regelrechter Reiseführer. Ich muß ihn sicherheitshalber abspeichern.
    Wenn nur die elende Fliegerei nicht wäre. Da müssen wir noch über unseren Schatten springen. Haben noch Bergen, Oslo und Kopenhagen als Flughäfen in nicht so guter Erinnerung. Vielleicht auch, weil uns die Hektik und die elenden Kontrollen, die absolut nötig sind, abschrecken. Wenn ich bedenke, wie man meinen Rucksack mit Kameras und allem Elektronikzeug auseinander genommen hat ! Und dann stand ich da und konnte alles wieder minutiös einschacheln. Und die Sorge:
    Kommt der Koffer auch mit?
    Aber vielleicht vergessen wir mal diese negativen Erlebnisse und wagen uns wieder in Luft, dank deines tollen Berichtes.
    Ich freue mich auf die Fortsetzung, wirst du ja auch Schottland berühren, woher wir gerade zurückgekommen sind.
    Ganz liebe Grüße von Trollebo

  • Trollebo:
    am Besten ganz locker nehmen und sich nicht zu viele Gedanken machen. Genügend Zeit einplanen auf dem Flughafen und bei der Sicherheitskontrolle nehme ich jeweils den Laptop und meinen durchsichtigen Mini-Reisebeutel schon am Anfang aus dem Rucksack bzw. Handgepäck. Weil ich meistens Wander- bzw. Trekking-Schuhe anhabe frage ich auch immer ob ich die ausziehen müsse. Falls mich der Generator für eine detailliertere Kontrolle auswählt - lasse ich das jewils über mich ergehen. Es dient ja der Sicherheit. Bei Göga piept's immer - ein künstliches Gelenk. Er nimmt's mittlerweile ganz locker. Und das Gepäck schafft's meistens auch an den richtigen Ort.
    :rolleyes:


    Ja, die Reiseziele waren sehr speziell. Gemeinsam waren wir nur in Casablanca und ich persönlich in Edinburgh und Göga in Lissabon und Gibraltar. Auf die Scilly-Inseln, Irland, Insel Man und Schottland freuten wir uns besonders und wir wurden nicht enttäuscht.



    So, nun aber weiter mit dem Bericht:


    Als das Schiff bei St. Mary’s vor Anker ging, war die See wieder ruhig. Am Abend vorher mussten alle Passagiere ihre Pässe bei der Reception abholen. Am Morgen mussten dann alle Personen persönlich mit ihrem Pass bei den Beamten der Behörde vorbei gehen, die sich im Eingangsbereich an einen Tisch gesetzt hatten. Das mussten auch diejenigen Passagiere machen, die gar nicht vom Schiff wollten. Es brauchte doch etliche Lautsprecherdurchsagen, bis dies alle Leute begriffen haben. :| Erst als alles geregelt war, wurde das Schiff freigegeben und wir durften mit dem Boot auf die Insel übersetzten. Es war übrigens ein Boot von St. Mary’s und nicht die schiffseigenen Tenderboote. In der Nacht und am Morgen regnete es (bzw. Graupelschauer), aber schon bald waren die Regenwolken verschwunden und der blaue Himmel war zu sehen.




    Wie in Brest waren Ebbe und Flut deutlich feststellbar. Ein Phänomen, das mich als Binnenländerin immer wieder fasziniert und beeindruckt.
    :bear:



    Wir nahmen an einer geführten Tour auf der Insel St. Mary’s teil.



    Zuerst ging’s zum Star-Castle und dann der Küste entlang. Unterwegs bewunderten wir viele verschiedene Pflanzen, die bereits im frühen Frühling blühten.




    Auf den Inseln herrscht ein Mikroklima und es gibt dort nie Schnee und Frost. Off topic: der Frost kam stattdessen zu Hause – wie wir von Freunden informiert wurden. Mit dem Resultat, dass unser Quittenbaum bloss 2 Früchte hat – sonst ist der immer voll…
    :mosking:



    Zum Schluss gab’s im Schloss-Restaurant noch Kaffee oder Tee.
    :tee:



    Wir erfuhren, dass die Touristen entweder mit dem Flugzeug oder der Fähre ankommen, die fährt allerdings nur von März bis Oktober. Alle Waren werden zur Insel gebracht. Die auf der Insel angepflanzten Früchte oder das Gemüse ist für den Eigenbedarf bestimmt. Auch eine kleine medizinische Versorgung gibt es, aber bei ernsthaftern Erkrankungen muss man aufs Festland. Auf jeder Insel habe es eine Grundschule und eine einzige höhere Schule gibt’s noch auf St. Mary’s aber später müssen die Kinder aufs Festland.
    :ui:
    Nach dem ersten Kennenlernen der Insel war Mittag und wir gingen kurz auf’s Schiff zurück, bevor wir uns erneut auf Entdeckungstour auf St. Mary‘s machten.
    :) Wir entschieden uns, einen Spaziergang der Westküste entlang zu machen. Unterwegs ging ein kurzer Regenschauer über uns hinweg und so schnell wie er kam, war er auch wieder weg – ein kurzer Einsatz für die Expeditionsjacken. Wir kamen an Landwirtschaftsbetrieben vorbei und bei den Überresten einer alten Siedlung. Dieses Dorf war während ca. 1000 Jahren bewohnt (von der Eisenzeit bis ca. Frühmittelalter). Überall gab’s Interessantes und Schönes zu entdecken. :love:




    Auch diese speziellen Ruderboote. Es wurde gerade für ein spezielles Runderrennen trainiert, man sah sie überall. Das Rennen sollte dann am Wochenende starten.




    All das liess die Zeit so schnell vorbei gehen, dass es für einen Kaffeehalt auf der Insel nicht mehr reichte.
    :( Mit dem zweitletzten oder letzten Shuttelboot ging es zurück aufs Schiff. Bei der spätern Infoveranstaltung zu Irland, d.h. Cork und Dublin erfuhren wir, dass wir direkt nach Cork fahren und nicht in Cobh anhalten würden. :thumbup:
    Während wir beim servierten Abendessen sassen, lichtete die Midnatsol den Anker und machte sich auf den Weg nach Irland, nach Cork.



  • Liebe Berna,


    dein Bericht weckt Erinnerungen an unsere Fram Tour:


    Lissabon,Porto,La Coruña und Santiago de Compostela,Brest (incl.Peter und der schönen Küstentour ^^ ),sowie St.Mary auf den Scilly Inseln(vorher hatte ich nie von denen gehört...) einfach nur eine traumhafte Reise....bin auf die Fortsetzung gespannt!

  • effemuc
    Ja, ihr seid sicher auch nicht ganz "unschuldig" an dieser Reise-Idee.
    :mosking: Einmal habe ich Göga von solchen Reiseberichten erzählt und er fand das sehr gut. Irgendwann gab's dann die passende Reise für uns. Die Scilly-Inseln kannte ich dem Namen nach. In meinen "jungen Jahren" war ich mal 3 Monate in England und ein Ausflug führte damals nach Cornwall, d.h. Land's End und uns wurde von den Scilly-Inseln erzählt. Ausserdem berichtete mir eine Freundin vor vielen, vielen Jahren über ihre Ferien dort.


    So und nun geht's nach Irland:
    Wir standen am Morgen früh auf, um die Fahrt auf dem Fluss Lee nach Cork zu geniessen. Die Sonne ging gerade auf und sorgte mir ihrem Licht für eine tolle, goldene Stimmung.
    :love:




    Aber es war doch recht kühl und zügig – die Expeditionsjacke bewährte sich bestens. Diese Flussfahrt war äusserst spannend und speziell war die Anlandung im Hafen von Cork, wo die „Soleal“ bereits gewendet hatte und vertäut am Kai lag.



    Erst jetzt gingen wir frühstücken. Weil wir ja in der Stadt anlegten, war kein Shuttlebus nötig. Wir schlenderten zuerst zum und durch den Englischen Markt. Das ist eine Markthalle und es gibt viel zu sehen. Später ging's noch durch einige Geschäftsstrassen. Zwischendurch eine kleine Tee-/Kaffeepause.
    :tee:


    Dann gingen wir zum Universitätsgelände. Das College mit seinem typischen „Neo-Tudor-Baustil“. Im schönen Park war auch noch die Lewis Glucksman Gallerie, ein äusserst interessantes Gebäude und drinnen wird vorwiegend zeitgenössische Kunst gezeigt. Wir hatten aber keine Lust rein zu gehen. Der Park genügte uns und wir sahen noch Witziges … :D



    Wir besichtigten die St. Fin Barre’s Kathedrale von aussen


    Das Fort Elisabeth bot uns dann einen guten Überblick über die Stadt Cork.


    Später legten wir nochmals eine Pause ein und genossen eine warme Rhabarber-Pie und Kaffee. Frisch gestärkt entschieden wir uns noch zum Buttermuseum zu gehen. ;)



    Unterwegs kamen wir noch an einem Stoffladen vorbei und ich konnte nicht widerstehen und musste in den hübschen Laden rein . Ein Stück Stoff mit verschieden grünen Kleeblättern begleitete mich dann heim und wird irgendwann in einem Patchwork-Stück verarbeitet. <3 Der Besuch im Buttermuseum war interessant und lehrreich, die Marke Kerrygold kennen sicher die meisten. Dann lenkten wir unsere Schritte wieder quer durch die Stadt zurück auf’s Schiff. Um 1800 h war die Abfahrt geplant. Sie verzögerte sich allerdings etwas, bis die Soleal abgelegt hatte. Dann legte der Kapitän ein spektakuläres Wendemanöver hin (um die eigene Achse). :thumbup: Ein kleiner Frachter und Wind machte die Sache auch nicht einfacher und deshalb blieb dass Schleppschiff für alle Fälle in der Nähe. Es hatte auch etliche Zuschauer am Ufer die winkten und besonders diejenigen, die gerade ein Rudertraining absolvierten. :hechel:




    Bis der Fluss Lee das Meer erreicht, gibt’s etliche Windungen und wir wurden über Lautsprecher über die Attraktionen an Land informiert.
    :) Vor uns fuhr die Soleal und plötzliche verstanden wir auch weshalb wir nicht in Cobh anlegten. :patsch: Die „Seranade of de Seas“ beanspruchte dort den gesamten Platz. Auf See fuhr der Riesenpott zum Glück auf die entgegengesetzte Seite.



    Cobh ist übrigens der Ort, wo die Titanic seinerzeit zum letzten Mal anlegte, bevor sie zur verhängnisvollen Fahrt startete. Die Gedenkstätte sieht man am besten vom Fluss aus. Auch die Stadt Cobh war schön zu sehen.




    Nach dem servierten Abendessen gab’s noch die obligatorische Information für die kommenden Tenderbootfahrten. Noch ein Schlummetrunk und dann waren wir so müde, dass wir uns für die Kabine statt die Eisschnitzerei-Vorführung der Crew entschieden.
    :hail:


  • Wir waren wieder früh auf den Beinen um die Einfahrt in den Hafen von Dublin zu geniessen. :love: Das Wetter konnte sich nicht recht zwischen Sonne und Regen entscheiden aber es war spannend – Dublin ist ein Fracht- und Fährhafen.



    Auch hier legte der Kapitän eine saubere 360-Grad Wende hin :good3: - wir sahen die Stadt Dublin vor uns und ganz prominent zeigte sich die moderne „Samuel Beckett Brücke“, gebaut vom spanischen Architekten Calatrava.



    Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Shuttlebus (Doppeldecker) in die Stadt. Zuerst gingen wir zum Trinity College mit seiner eindrucksvollen Bibliothek und dem kostbaren „Book of Kells“. Wegen den vielen Leuten begnügten wir uns mit dem Souvenirshop und den vielen Bildern/Karten. :whistling:




    Weiter ging’s zur Statue von Molly Malone – die Fischverkäuferin aus dem 17. Jahrhundert, die auch noch ihren Körper verkaufen musste, weil’s sonst nicht zum Leben gereicht hätte. Eines der bekanntesten Lieder ist nach ihr benannt und in Irland kennt das wohl jedes Kind.
    :)



    Einem Irish-Whisky-Museum statteten wir auch noch einen kurzen Besuch ab. In der kleinen Bar dort wählten wir aber
    :tee: – keinen Whisky zu so früher Tageszeit. :nono:



    Auf dem Weg zur St.-Patricks-Kathedrale kamen wir an einem Delikatessen-Laden vorbei und neugierig gingen wir hinein. Nebst vielen köstlichen Dingen war die „goldene“ Kerry-Butter nicht zu übersehen.




    Durch den schönen Park gelangten wir zur Kathedrale. Das Eintrittsgeld war die Sache wert. Die Kathedrale gefiel uns sehr gut: wunderschöne Kirchenfenster, der Fussboden und noch viele andere schöne und interessante Dinge waren zu besichtigen und es gab am Eingang ein Faltblatt (sogar in Deutsch) mit den wichtigsten Erklärungen.
    :thumbup:




    Weiter ging’s Richtung Guinnes-Brauerei. Unterwegs kamen wir noch durch ein Viertel mit vielen Antiquitäten-Läden und auf dem Gehsteig fand der Markt statt. Der Eintritt in die Brauerei war nicht gerade günstig, aber die Ausstellung hervorragend gemacht und organisiert. :cool: Man erhielt einen Audio-Guide und so konnten wir alles im eigenen Tempo besichtigen. Von den Zutaten/Produktion bis zum Endprodukt/Vertrieb und sogar über die Werbung wird alles über mehrere Etagen gezeigt. Im Eintritt inbegriffen war auch eine kleine Kostprobe und später noch die Richtige – ein Glas Guinnes-Bier :beer: . Zuerst wollten wir dieses in der Bar im 7. Stock trinken. Die Aussicht dort war super, doch die vielen Leute und ein ungeheurer Lärmpegel :negative: liess uns wieder in ein anderes Restaurant in einem unteren Geschoss verschwinden. Der Weg nach draussen führte durch den Souvenirshop.




    Dann ging’s zur Half Penny Bridge. Als diese 1816 gebaut wurde, musste man für die Überquerung einen „Half Penny“ bezahlen, deshalb der Name – heute ist die Benutzung kostenlos.




    Dann waren wir bereits im bekannten Vergnügungsviertel „Temple Bar“. Weil wir noch Zeit hatten, bis der nächste Shuttlebus fuhr, besuchten wir ein typisches irisches Pub und probierten einen irischen Whisky.
    :)



    Dann ging’s mit dem Bus zurück zum Schiff – gerade rechtzeitig zum Abendessen. Diesmal war Buffet angesagt. Die Info-Veranstaltung für die Insel Man fand auch noch statt und wir mussten noch unsern gebuchten Ausflug in Kirkwall ändern – die geplante Wanderung dort war abgesagt :( . Wir waren etwas enttäuscht, mussten wir doch schon die Wanderung auf Man gegen einen andern Ausflug „tauschen“ weil diese auch abgesagt wurde.

  • @Berna
    Danke für deinen anschaulichen Bericht. Für mich war damit ein Wiedersehen mit Cobh und Dublin verbunden, beides sind schöne und interessante Städte, stecken sie doch voller Geschichte, wie du ja selber schriebst . (Cobh und die Famine - die Hungergsnot in Irland, Mitte bis Ende 19.Jhdt verursacht u. a. durch die Kartoffelfäule und der tränenreiche Abschied im Hafen von Cobh und Fahrt in die neue Welt, das wird ja im Hafen von Cobh- damals Queenstown- anschaulich dargestellt Dann die Tragik der Titanic, die bei bei der Abfahrt in Cobh noch niemand geahnt hat. Auch daran wird man in Cobh überall erinnert. Dublin mit dem General Postoffice und den Unabhängigkeitsbestrebungen zu Beginn des 20. Jhdts, das Book of Kells usw.). Wir hatten die große Freude bei unserer Schottlandreise im Juli den Entstehungsort des Books of Kells die Insel Iona besuchen zu können. Gut daß ihr euch viel Zeit in Dublin nehmen konntet, denn Pflastertreten macht ja doch müde. Und die Guiness- Brauerei ist allemal einen Besuch wert und natürlich die Atmosphäre von Temple Bar! Ach ja, und Molly Melone steht immer noch an ihrer neuen, weniger schönen Stelle?! 2009 stand sie noch viel sichtbarer mitten auf einer Straße, aber schon 2014 war sie umgezogen, wegen gößerer Straßenbaumaßnahmen. Besonders gefreut habe ich mich über die Bilder der St. Patricks Cathedral. Auch mir ist damals der schöne Fußboden aufgefallen Wir haben 2009 und 2014 je eine vierwächige selbst geplante Irlandrundreise gemacht.
    War für die Orkneys nur der Ausflug nach Kirkwall gestrichen oder habt ihr die Orkneys überhauptnicht betreten ? Das wäre wirklich schade gewesen, denn schon Kirkwall ist einen Aufenthalt wert. Da waren wir auch gerade im Juli im Rahmen einer großen Busrundreise.
    Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung deines Berichtes in Wort und Bild!
    Ganz liebe Grüße
    von Trollebo

  • Trollebo
    Ja, Molly steht wegen den Strassenbauarbeiten immer noch etwas "abseits".
    Wir haben die Orkney-Inseln besucht - unser ursprünglich gebuchter Wanderausflug wurde einfach abgesagt, aber uns wurden Alternativen präsentiert und wir haben uns dann für einen andern Ausflug entschieden.


    So, und nun das nächste Reiseziel, die Insel Man:


    Planmässig ankerte die Midnatsol am Morgen vor Douglas. Da unser Ausflug erst am Nachmittag startete, gingen wir gemütlich frühstücken, um den Passagieren, die den Morgenausflug gebucht hatten, nicht im Weg zu sein. Schon beim Frühstück hörten wir die Lautsprecherdurchsage zuerst Deck 4 (da wohnten wir), später 6, 7, 8 könne jetzt an Land gehen. Als wir uns dann bereit machten (auf der Midnatsol ist die Schwimmweste in der Kabine) und dann gerade die Reception erreichten hiess es, dass das Tenderpit für 30 Minuten geschlossen werde, die Hafenbehörde schliesse für uns den Hafen wegen der Einfahrt der Fähre. Wir spurteten noch hin, aber es war zu spät.:negative: Wir konnten nur noch warten (allerdings sah ich nie eine Fähre einfahren). Eine halbe Stunde später waren wir wieder dort und wir mussten nochmals fast 30 Min. warten bis wir endlich mit dem Tenderboot ablegen konnten. :evil: Bei der Infoveranstaltung wurden wir zwar auf die „Schliessung wegen der Fähre“ hingewiesen. Ich fand aber, dass man doch vorher einen „vorläufig letzten Aufruf“ hätte machen können, nicht einfach zack und zu. Da war ich doch etwas verärgert :cursing: – Regenjacke und –hose inkl. Schwimmweste ergaben bei mir Hitzestau und dieses an- und ausziehen fand ich nicht wirklich toll.



    Schliesslich hatten wir ungefähr noch eine Stunde Zeit, um uns kurz die Stadt Douglas anzusehen. Ich wollte zuerst gar nicht mehr gehen, dank Göga ging ich doch und bereute es nicht. ^^ Besonders war die Pferdestrassenbahn.



    Wir gingen auf’s Schiff zurück, weil ich nicht alles Nötige bei mir hatte, um direkt zum Ausflug zu starten. War vielleicht falsch - was soll's. Wegen ordentlichem Wellengang dauerte die Fahrt mit dem Tenderboot auch länger als geplant. :8): Das Mittagessen ging an diesem Tag sehr rasch, wollten wir doch rechtzeitig mit dem Tenderboot zu unserem Ausflug gelangen, der um 1400 h starten sollte. Und schon wieder wurde der Hafen während kurzer Zeit für uns wegen der Fähre gesperrt. :girl_cray2: Schliesslich erreichten wir den Bus erst um 1430 h. Die Ausflugsgruppe war deutsch/englisch gemischt und wir hatten entsprechende Guides.


    Die Fahrt über die Insel gefiel uns sehr gut. :)



    Wir besuchten ein Geschichts-Dorf (Freiluftmuseum) und wurden zuerst von einem Frauen-Chor empfangen – alle in Kleidern aus den 30er- oder 40-er Jahre. :ok: Das war sehr nett und lustig. In solchen Gebäuden haben früher die Menschen auf Man gewohnt, teilweise wohnen sie noch immer so. Wir durften die verschiedenen Häuser und Einrichtungen ansehen. Dabei wurden wir auch auf die speziellen Katzen der Insel aufmerksam gemacht – sie haben keinen Schwanz.




    Wir wurden auch von einer netten Schweinedame begrüsst


    Hier noch Bilder aus der Werkstatt und eine besondere Truhe mit vielen kleinen Fächern


    Nach einer guten Stunde ging’s wieder weiter. Weil wir aber Verspätung auf den Zeitplan hatten, gab’s im Ort Castletown - der ehemaligen Hauptstadt - keinen Stopp mehr. :(



    Die Vorfahren der Insel-Einwohner waren Wikinger und Kelten. Anfangs des 20. Jahrhunderts wurde sogar eine Mine betrieben.



    Heute leben die Leute aber von der Landwirtschaft und dem Tourismus. Das Parlament gebe es seit 979 - es sei das Älteste wurde uns gesagt. Die Insel ist direkt der britischen Krone unterstellt, jedoch weder Teil des Vereinigten Königreichs noch Britisches Überseegebiet. Sie ist auch nicht Mitglied der Europäischen Union, dafür bekannt als Steueroase und Sitz von Offshore-Unternehmen sowie für das Motorradrennen Isle of Man TT. Dieses Rennen findet jeweils anfangs Juni statt und führt über ganz normale Strassen. Wir sahen bereits den Streckenaufbau und das Start-/Zielgebäude.


    Der Bus setzte uns beim Hafeneingang ab und mit dem zweitletzten Tenderboot fuhren wir zum Schiff zurück – das Meer war immer noch recht unruhig. An diesem Tag konnten wir die neuen Tenderboote der Midnatsool mit den Polarcirclebooten der Fram vergleichen, aber sie haben uns nicht restlos überzeugt. Uns fehlte eine Stange in der Mitte, um sich zu halten; für kleinere Personen mit kurzen Beinen ist der Einstieg trotz einer Art Treppe eher schwierig; man sitzt auf dem Wulst und muss nach hinten greifen um sich festzuhalten (unbequem). Vorteil sind einzig die höhere Passagierkapazität und dass es auf dem Wulst schonender für den Rücken ist.



    Wir bleiben noch einen Moment an Deck und schauten zu, wie Tenderboote eingeladen wurden. Statt eines Vortrags bevorzugten wir eine Dusche und anschliessend das Abendessen. Weil es ein Stockfisch-Menü gab, haben wir das am Vormittag auf Entenbrust umgebucht. Am späteren Abend zeigte die Crew noch die Gemüse- und Fruchtschnitzshow – wunderschöne und witzige Kreationen. Wahre Künstler!



  • @Berna
    Zum Frühstück gab es heute Morgen deinen interessanten Bericht. Ich freue mich nicht nur darüber Bekanntes zu hören und zu sehen ( Cobh, Dublin), sondern lese mit großer Spannung über unbekannte Orte und Landschaften wie hier bei dir über Man.
    Interessant auch, wie das so mit den Tenderbooten gehen muß: Man kann nicht einfach von Bord marschieren.
    Bei dem kleinen Vorort Queensferry bei Edinburgh haben wird diese Art von Ausschiffung beobachten können.Allerdings von einem der schwimmenden Riesenhochhäuser. Zum Anlanden und Umstieg in den Bus hatte man sogar einen Teil eines Parkplatzes gesperrt.
    Nun freue ich mich auf die Fortsetzung deiner Reisebeschreibung.
    Liebe Grüße von Trollebo

  • Schon in der Nacht war das Meer unruhiger geworden, aber das Wetter war sehr gut. Wir standen zeitig auf, weil der Ausflug ca. 0830 / 0900 h starten sollte – mit den Tenderbooten zur Insel Mull. :)



    Es hatte auch ordentlich Wind und schon bald kam die Durchsage, dass man wegen dem Wind auf der andere Inselseite fahre. :( So verging noch eine Stunde. Mit der entsprechenden Bekleidung waren wir an Deck, als die Midnatsol ankerte und ein Tenderboot gewassert wurde. Das Expeditionsteam teste, ob eine Anlandung möglich sei, wurden wir informiert. Aber die kamen bald wieder zurück, völlig durchnässt und alle Anlandungen/Ausflüge wurden abgesagt. :girl_sigh: Bei diesen Windverhältnissen war’s einfach zu gefährlich mit den Tenderbooten – schade aber die Sicherheit geht vor! :!:



    Die Midntsol nahm Kurs Richtung Staffa.



    Das ist eine Basalt-Insel und ist von Seevögeln bewohnt. Die Fahrt war äusserst interessant, nebst Staffa sahen wir noch viele andere grössere und kleinere felsige Eilande – alle von Vögeln bewohnt und die Felsen sahen aus wie Skulpturen. <3




    So gab’s einen gemütlichen Tag, den wir grösstenteils an Deck verbrachten – unterbrochen von Kaffee- oder der Mittagspause und bei Lust auch ein Vortrag.


    Bald wurde gemeldet, dass wir noch am gleichen Tag nach Stornoway fahren und dort übernachten würden. :ok: Gegen 1830 h erreichten wir Stornoway, die grösste Stadt der Äusseren Hebriden, wie diese schottische Inselgruppe heisst. Auf der andern Seite des Kai’s legte die Fähre an.



    Nach dem Abendessen machten wir in Stornoway noch einen Abendspaziergang. Beim Hafeneingang gab’s schon viele interessante Fotosujets und Kunst und auch den Ort selber fanden wir ganz hübsch. Schön auch, dass uns auch am späten Abend immer noch die tiefstehende Sonne begleitete.




    Bekannt ist „Harris Tweed“ und wird auf dieser Inselgruppe produziert. Mir gefielen die Farben und was alles aus diesem Wollstoff hergestellt wird, obwohl ich selber Wollprodukte am Körper nicht tragen kann. :bear:


  • Am Morgen standen wir schon um 0645 h auf, damit wir ohne Hast frühstücken und uns für den Ausflug „Altes Lewis“ bereit machen konnten. Zuerst ging’s mit einem Bus und einer lokalen Reiseleiterin über Land – vorbei an Weiden mit Schafen oder Rindern zu den Steinen von Callanish.



    Dieser Steinkreis mit den grossen Megalithen war wirklich beeindruckend. :good3: Die Kultstätte entstand zwischen 3000 – 1500 v. Chr. Die genaue Bedeutung ist immer noch ziemlich unsicher. Es könnte mit dem Mond einen Zusammenhang geben, denn alle 18,6 Jahre steht der so über den die Formationen umgebenden Hügeln, dass es aussieht, als würde er bei seinem Lauf ihrer Silhouette folgen. :?: Schön, dass wir dort genug Zeit hatten um diese beeindruckend grossen Steine auch aus der Nähe zu betrachten. :thumbup:




    Wenn man während der Busfahrt aufmerksam die Landschaft betrachtete, sah man überigens ab und zu einen einzelnen Menhir. Auf der Insel gibt es noch einige andere Steinkreise, doch dieser sei der Bedeutendste. Weiter ging die Fahrt zu einem Broch. Das ist ein Wohnturm aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Da wohnten die Menschen mit ihren Tieren zusammen in diesem Turm mit doppelten Wänden und einer Treppe im Innern. Es hatte nur einen kleinen niedrigen Eingang und keine Fenster. Für mich schwer vorstellbar, so zu leben. :/ Dennoch war’s eindrücklich. :thumbup:



    Weiter ging die Tour über die Insel zu den „Schwarzen Häusern von Gerrannan“. So sah früher ein Dorf aus. Es handelt sich dabei um ein rekonstruiertes Museums-Dorf aus 9 mit Stroh gedeckten, traditionnellen Häusern. Einige wenige Menschen leben immer noch dort und in einem Haus kann man auch übernachten. Die Häuser waren früher ein einziger Raum, erst später trennte man Menschen und Tiere. Die Feuerstelle war damals in der Mitte des Hauses. ?( Bis ca. Mitte der 1950-er Jahre wohnten viele Menschen auf diese Weise. Dann erhielten sie Geld für den Innenausbau mit Holz und es wurden auch vereinzelt Fenster eingebaut. Das Holz im Innern wurde mit heller Farbe angemalt.



    In diesem Dorf wurde uns auch ein Webstuhl gezeigt. Noch heute wird der Harris Tweed auf diese Art und Weise und vorwiegend in Heimarbeit hergestellt – Farbe und Muster werden jeweils vorgegeben vorgegeben. :)




    Voll mit besonderen Erlebnissen und Eindrücken <3 kehrten wir nach Stornoway und zum Schiff zurück. Nach einem kurzen Mittagslunch gingen wir nochmals von Bord und wir schauten uns den Ort etwas genauer an.



    So kamen wir auch durch den Park zum Schloss Lewis. Wir begegneten dabei wilden Kanninchen oder einem Häuschen, das an das Märchen von Hänsel und Gretel erinnerte. =O Ich konnte nicht sicher beurteilen, ob es bewohnt war oder nicht.



    Leider konnten wir im Schloss nur die Räumlichkeiten im Erdgeschoss besichtigen, man kann diese für Anlässe mieten.



    Weil 1. Mai-Feiertag war, hatte das Museum im 1. OG geschlossen. :thumbdown: Dort wären Schachfiguren aus Walross-Zähnen aus der Wikingerzeit zu besichtigen. So sahen wir nur die Kopien im Souvenirshop oder in der Cafeteria. Für uns gab's dort auch eine :tee: -Pause



    Um 2000 h verliess die Midnatsol Stornoway und wir sassen gerade bei köstlichen Abendessen. In Schottland wurden wir wirklich mit Sonnenschein verwöhnt und so gab’s den ersten richtigen Sonnenuntergang :love: der Reise, nicht nur schöne Farben.



  • Schon am Morgen war die Einfahrt in den Hafen von Kirkwall spannend und uns erwartete wiederum ein sonniger Tag bei etwa 9 Grad. Die Anlegestelle war ca. 4 km vom Stadtzentrum entfernt, zum Glück gab’s Shuttlebusse. ^^



    Unser Ausflug „Schätze der Orkneys“ startete am Vormittag und weil ein Bus fehlte, gab’s eine leichte Verzögerung.


    Die Flagge von Orkney-Inseln


    Das erste Ziel hiess „Skara Brae“ – eine Siedlung aus der Eisenzeit, ungefähr 5000 Jahre alt. In den Haus-Ruinen war einiges relativ leicht zu erkennen wie z.B. Feuerstelle, Mahlstein, Truhen. Für anderes, wie z.B. Schlafplätze oder die eisenzeitlichen Gestelle/Schränke war man froh über eine kurze Nachhilfe durch die örtliche Reiseleiterin, sie machte eine super Job. Das Dach sei aus Schwemmholz und Tierhäuten gemacht worden, wurde uns erklärt. Alles sehr beeindruckend! :ok:



    Aber auch der wunderschöne Sandstrand beeindruckte. <3



    Wenige hundert Meter weiter war dann „Skillhouse“. Ein Gutshaus, das 1620 gebaut wurde und früher von einem Bischoff bewohnt war. Aktuell ist das Haus immer noch bewohnt und einige Räume können besichtigt werden. Im Eingang stand ein geflochtener Stuhl, der früher typisch für die Gegend war. Sogar unterschiedliche Modelle für Frauen und Männer habe es gegeben. Wenn ich mich recht erinnere, hatte der Stuhl für Männer noch eine Art Haube :laugh1:



    Wir kamen durch viele unterschliedliche Räume mit den für unsere Begriffe antiquierten Einrichtungen. Im Esszimmer stand ein schön gedeckter Tisch. Das Geschirr sei von James Cook und sei anlässlich eines Besuchs der Queen Mum in den 1990-er Jahren benutzt worden war dort zu lesen :huh:



    Die nächste Station des Ausflugs war der „Ring of Brogar“. Ein weiterer Steinkreis mit grösserem Durchmesser und ebenfalls sehr imposant. :thumbup: Die Natur drumherum unterstrich das Ganze noch. Die Reiseleiterin machte uns noch auf Runen aufmerksam, die Zeichen bedeuteten „Björn war hier“.



    Dann gings durch die interessante Landschaft wieder zurück nach Kirkwall. Unterwegs sahen wir Schafe, Rinder, Brachvögel, Fasane, Austernfischer, Möven und Schwäne. Wir fuhren nicht zum Schiff zurück, sondern blieben in der Stadt. :) Zuerst besuchten wir die Magnus-Kathedrale aus rötlichem Sandstein. Auch diese Kirche gefiel uns sehr gut. In ihrer Schlichtheit hatte man doch das Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Sie wurde 1137 gebaut, seither natürlich immer wieder mit Um- und Erweiterungsbauten. :good3:



    Vis-à-vis über die Strasse sah man noch die Ruinen vom ehemaligen Bischoffsitz.


    Wir spazierten dann noch einwenig durch die Stadt. Fanden einige passende Geschenke <3 und es reichte auch für eine Tasse :tee: und Scones. Göga kannte Scones nicht und die musste er doch probieren. Mit dem letzten Shuttlebus ging’s zurück zum Schiff – zusammen mit den meisten Crew- und Expeditionsmitgliedern. Um 1600 h war Abfahrt, es war herrlich an Deck, besonders an windgeschützten Stellen ein Genuss. :love:



    Dazu Gspräche mit Mitreisenden und Essen und Trinken, den auf Deck 9 gab’s einen Snack - Wrap-up mit Rentierfleisch. :essen:




    So verging die Zeit sehr schnell, bis zum Abendessen. Auch an diesem Abend wurden wir Zeugen eines wunderschönen Sonnenuntergangs.




    Später kamen wir noch in den Genuss der Crew-Show.
    :musik: Sie haben ihre Sache gut gemacht und wenn sie so weiter machen und noch etwas üben, wird’s noch besser. :clapping:


  • Wir erwachten schon vor sieben Uhr und der Blick aus dem Fenster zeigte interessante Schiffe mit Helikopter-Plattformen. Also Kleider an und raus.



    Wir stellten dann fest, dass unser Schiff in einer Schleuse im Hafen von Edinburgh war. :smalleyes: Kurz nach der Schleuse erreichte die Midnatsol auch schon die Anlegestelle. Neugierig schauten wir dem Anlegemanöver zu. Ein Hafenarbeiter hatte dann Probleme, das "Wurftau" (den korrekten Namen dazu weiss ich leider nicht) wieder zurück zu werfen – er schaute uns an, statt dort wo er es hinwerfen sollte. :help: Auch beim Aufstellen der Abschrankung um die Passagiere zum Hafengebäude zu leiten, stellten sie sich etwas umständlich an. Nach dem Frühstück passte es, mit dem ersten Shuttlebus in die Stadt zu fahren. :) Übrigens begrüsste uns am Pier eine Dudelsackspielerin :love:
    Zuerst bummelten wir über die George Street und am Scott-Denkmal vorbei.




    Dann durch den “Stadt-Graben “ Richtung Schloss. Die Wolken, die noch bei der Ankunft vorherrschten, wichen zunehmend einem blauen Himmel.
    :)



    Die Aussicht vom Schlosshügel auf die Stadt war bestens.


    Beim Schlosseingang stellten wir erfreut fest, dass beim Ticketschalter nur wenige Menschen waren. :thumbup: Wir zahlten die Eintrittsgebühr und wurden nicht enttäuscht. Es gab so viel Interessantes zu besichtigen, die Anlage ist ja auch riesig. :good3:


    Zuerst besichtigten wir die Kronjuwelen / Hoheitszeichen. Eine gut gemachte Ausstellung. Wir kamen auch durch die Königszimmer. Später kauften wir uns noch eine Broschüre, damit wir daheim alles in Ruhe nachlesen konnten.




    Wir besuchten auch noch das Museum der Royal Scots Guards Dragoon, das Gefängnis, die Kappelle, einen Turm etc. Zwischen durch gab’s aber auch eine kurze Pause in einem Restaurant oder einem Souvenirshop. Spannend war dann das Spektakel der „Ein-Uhr-Kanone“.
    :clapping: :laugh1:



    Als wir das Schloss verliessen, lenkten wir unsere Schritte in die Altstadt. Die „Royal Mall“ und die wunderschönen Häuser sind wirklich sehenswert. Überhaupt gefiel uns Edinburgh mit den prächtigen Häusern und breiten Strassen sehr gut.
    :ok:




    In dieser Region sind auch viele Souvenir- und Whiskyläden oder Pubs. Auch wir schauten im einen oder andern Geschäft hinein und fanden noch letzte Geschenke. Als Bären- und somit auch Teddyliebhaberin
    :bear: freute ich mich an den vielen verschiedenen schottischen Teddies in ihren typischen Tartankleidern in den Schaufenstern. Allerdings verkniff ich es mir, einen zu kaufen, stattdessen gib's zahlreiche Fotos davon. Einige schaffen's sicher ins Fotobuch. In einem typischen und hübschen Pub legten wir noch eine kurze Pause ein. :beer:
    Am Ende der Strasse gelangen wir auch noch zu den Gebäuden des schottischen Parlaments. Alt- und Neubau waren architektonisch sehr interessant.
    :thumbup: Man hätte das Parlament auch von innen besichtigen können, aber wir hatten keine grosse Lust und wollten auch nicht die Sicherheits-Checks machen.



    Zwischen Parlamentsgebäude und Holyrood Palace war der Blick frei auf den „Arthurs Seat“ und die leuchtend gelben Stechginsterbüsche.
    :flower:


    Auch Holyrood Palace machte von aussen einen guten Eindruck.


    Wir waren aber zeitlich zu spät, als das sich noch eine Besichtigung gelohnt hätte. Früher wohnte Maria Stuart dort und jetzt ist es der Sitz der Queen, wenn sie Edinburgh/Schottland offiziell besucht. Im Souvenirshop konnte man einige Bilder vom Palastinnern sehen. :king:
    Zu Fuss gingen wir dann zurück zur Shuttlebus-Haltestelle. Zusammen mit vielen Crew-Mitgliedern wurden wir zum Hafen gefahren. Dort waren dann die Sicherheitskontrollen peinlich genau, wie am Flughafen musste man Taschen öffnen, Gürtel und Schuhe ausziehen.
    ;) Auf dem Schiff gönnten wir uns dann zuerst einen Drink. Dann war noch genug Zeit zum Haar waschen. Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass das einfacher sei, wenn das Schiff noch im Hafen lag. Das Abendessen war wieder mal Büffet. Später genossen wir in der Bar einen Schlummertrunk und interessante Gespräche. :) Um 2000 h legte die Midnatsol ab, es ging wieder durch die Schleuse und Richtung Bremerhaven.



  • Wir schliefen lange und wunderbar, das Meer war recht ruhig. :sleeping: Vom Kapitän hörten wir wieder einen aktuellen Tagesbericht über das Wetter, Temperatur, Position, Reisezeit, Meerestiefe etc. :thumbup: Göga ging zu einem Vortrag und ich ordnete wieder mal Fotos und schrieb am Reisebericht. Zudem nutzte ich die Zeit, um schon einiges einzupacken. Ich bevorzugte einen späteren Vortrag über die Wikinger. Bald schon war Mittagszeit. Den Kaffee tranken wir anschliessend an der Bar und wir bemerkten, dass der Seegang doch langsam stärker wurde. Das mit dem Haare waschen am Vortag war doch eine gute Idee. ^^



    Trotzdem konnte man sich auf Deck 9 an windgeschützten Stellen gut hinsetzen und die Sonne geniessen. Den Blick über das weite Meer schweifen lassen oder den interessanten Wolkenformationen zusehen. Später gab’s noch einen Vortrag der Fotografin und wie man "zu ihren Fotos komme". Es gab keine CD/DVD wie auf der Fram. :( Aber wir hatten ja selber genug Fotos.



    Vor dem Abendessen fand der Kapitänsabschiedscocktail statt. :sekt: Der Kapitän hielt eine kurze Ansprache und erwähnte die wichtigsten Dinge: die Reisestrecke betrug 3000 nautische Seemeilen, wir hatten einen Orkan, immer schönes Wetter und gute Stimmung. Er bedankte sich bei der Crew und den Passagieren und wünschte denen eine sichere Heimreise. Das anschliessende Abendessen wurde uns wieder serviert. :essen: Schön wenn man einfach am Tisch sitzen konnte und bedient wurde von der immer gutgelaunten philippinischen Crew. Dann die letzten Sonnenuntergangsfotos und der obligate Schlummertrunk. Dann war Kabinenzeit bzw. man musste noch die Koffer fertig packen und beim Lift deponieren. In der Zwischenzeit hatte sich auch das Meer wieder beruhigt.



    Da noch einige Schnappschüsse von den schottischen Teddybären :bear: :

  • Auch die letzte Nacht an Bord schliefen wird bestens. Um ca. 0800 h erreichte die Midnatsol Bremerhaven. Nach dem Frühstück wurden die letzten Dinge in den Rucksack eingepackt. Bis der Zoll das Schiff freigab dauerte es noch ein Weilchen – Zeit um sich von vielen Menschen zu verabschieden. In dieser Zeit wurden die Koffern von Deck 9 mit dem Kran an Land gebracht und die Passagiere verliessen das Schiff über Deck 6. :)


    Der Bus war bereit und während der Fahrt zum Bahnhof gab’s vom Busfahrer eine kurze Stadtführung. Wir stempelten unsere Tickets und nahmen dann den nächsten Zug nach Bremen. Zuerst waren noch nicht so viele Leute im Zug, doch bei jeder Haltestelle kamen mehr dazu und es wurde zusammen mit Fahrrädern und Koffern ziemlich voll. :( Das verwirrte und beim Aussteigen in Bremen vergass Göga seinen Rucksack auf der Ablage. :woot: Sofort gingen wir zum entsprechenden Büro und erzählten von unserem Missgeschick. :( Wir wurden gebeten, bei der Rückfahrt des Zuges um ca. 1230 h wieder auf den Bahnsteig zu gehen um uns nach dem Rucksack zu erkundigen. Nachdem wir die Koffern im Schliessfach deponiert haben und den Bahnhof verlassen wollten, kam uns schon eine Dame vom Büro entgegen und informierte uns, dass der Rucksack gefunden wurde und wir ihn um 1230 h auf dem Bahnsteig abholen konnten. Die Erleichterung war gross. :thumbup: Wir hatten aber gut 1 Stunde Zeit und so beschlossen wir dem Überseemuseum einen Besuch zu machen. Das Museum gefiel uns sehr gut. Zur Zeit gingen wir zum Bahnhof zurück und als der Zug einfuhr, brachte uns der Schaffner den verlorenen Rucksack und uns fiel ein Stein vom Herzen. :sdanke: :sdafuer:
    Nun war aber Zeit für’s Mittagessen und wir fanden ein gutes Restaurant, wo wir uns Schollen nach „Finkenwerder Art“ und ein Bier bestellten.



    Dann waren wir fit für einen Stadtbummel. Die Altstadt mit ihren wunderbaren Häusern fanden wir einfach nur schön und es gab für uns viel zu sehen und zu fotografieren.



    Wir bummelten auch durch’s Quartier „Schnoor“ und waren rechtzeitig vor Ort um das Glockenspiel zu sehen und zu hören.




    Dann war aber Zeit für eine Kaffeepause. Die Witterung war auch eher kühl und neigte zu Nieselregen – das waren wir gar nicht gewohnt. :nono: Zum Schluss blieb uns nochmals eine Stunde Zeit und wir besuchten nochmals das Museum. Das Ticket war ja noch gültig und wir konnten noch mehr besichtigen, wofür es vorher nicht ausreichte.
    Dann gingen wir zurück zu Bahnhof und holten unser Gepäck ab. Der Zug nach Hamburg hatte ca. 10 Minuten Verspätung, aber das war kein Problem. In Hamburg stiegen wir dann auf die S-Bahn um zum Flughafen, den wir gegen 1900 h erreichten. Der Check-in-Schalter war noch gar nicht geöffnet. Lange mussten wir aber nicht mehr warten. Nachdem wir unser Gepäck aufgegeben hatten, gingen wir durch die Sicherheitskontrolle und assen noch eine Kleinigkeit.
    :essen:
    Das war die Gelegenheit, um unsern Nachbarn daheim zu informieren, dass wir gemäss Zeitplan in Bern landen würden. Der Flieger startete pünklich und sogar noch ein Snack und ein Getränk wurde serviert. Nach einiger Zeit lichtete sich auch die Wolkendecke und der Blick von oben auf die Erde bot Spannendes.



    Wir waren davon so fasziniert, dass wir nur immer aus dem Fenster blickten und staunten: der orange-rote Streifen am Horizont, dir finstere Erde und die vielen Lichter – es war sooo schön und auch in Bern trübte keine Wolke den Blick auf die Erde. :ok:



    Mit etwa 10 Minuten Vorsprung landeten wir auf dem Flugplatz unserer Heimatstadt. Weil der so klein ist, geht alles sehr schnell und der Abholdienst klappte perfekt. :sdanke: Ca. 30 Minuten nach der Landung erreichten wir unser Zuhause – gesund und munter und mit vielen neuen Eindrücken von einer tollen Reise.


    So, damit schliesse ich meinen Reisebereicht. :sdanke: , dass ihr mich begleitet habt und für eure Feedbacks. :thank_you:


    Fazit
    • Für uns stimmte die Reise und die Erwartungen wurden erfüllt.
    • Die Reise war toll und voll von wunderbaren Erlebnissen aber auch anstrengend, weil das Schiff (fast) jeden Tag irgenwo anlegte.
    • spannende Destinationen, von denen wir nur ganz, ganz wenige schon mal besucht hatten. Ich z.B. war mal vor ca. 35 Jahren einige Tage in Glasgow und an einem Tag besuchten wir Edinburgh. Damals hat mir die Stadt nicht gefallen. Aber jetzt mit den „Reise geübteren Augen“ fand ich die Stadt schön und angenehm.
    • Das Schiff Midnatsol hat uns wiederum gut gefallen, auch mit philippinischer Crew, die sind einfach liebenswert. Das Essen war immer in Ordnung. Wir fühlten uns sehr wohl auf dem Schiff.


    Wenn man die etwas kritischere Brille aufsetzt, wäre folgendes zu sagen:
    • Bei einer Reise mit so vielen Häfen, meist ohne dass Tenderboot-Anladungen statt fanden bzw. nötig waren, war nach unserem Eindruck die Anzahl der Expeditionsteam-Mitglieder etwas zu gut bemessen.
    • Wir hatten auch etwas den Eindruck, dass das Expeditionsteam eine „ruhigere Kugel geschoben“ hat. Oft war auch das „Reiseleiter- bzw. Expeditions-Pult“ nicht besetzt, ohne Angabe von Öffnungszeiten. Vielleicht war’s ja auch weil wir so wenige Passagiere waren und es die letzte Etappe war, bevor die Midnatsol wieder in den ordentlichen Postschiff-Dienst wechselte.
    • Etwas merkwürdig fanden wir es, wenn auf Ausflügen, die eindeutig als „Deutsch“ gekennzeichnet waren, die mitreisenden Mitglieder vom Expeditionsteam nur englisch sprachen.


    Das waren die einzigen negativeren Aspekte. Für mich bleiben die schönen Erinnerungen. Ich glaube, man darf diese Reise ruhig weiter empfehlen!

  • <3 lichen Dank für deinen interessanten Bericht und die schönen Fotos! Es hat Spass gemacht mitzureisen :thumbup: Die diversen britischen Inseln von Isles of Scilly bis Orkney würden mich auch sehr interessieren, wenn auch lieber mit der Fähre vom "Festland" aus.

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • Danke dafür, dass alle mitfahren durften. Es war ein schöner Bericht.


    Und: Herzlichen Glückwunsch, dass das mit dem Rucksack nicht zur Katastrophe ausgeartet ist. Da kommt man euphorisch von einer wunderbaren Reise zurück, und dann gehen ggfs. wichtige Dokumente oder Wertsachen verloren Das hätte keiner gebrauchen können. Aber so ist ja alles noch zu einem guten Ende gekommen.


    LG Klaus

  • @Berna
    Danke für deinen interessanten Bericht, in dem du sehr schön Positives und Negatives einer solchen Reise nennst.
    Wie ich schon zu Anfang deines Berichtes schrieb, könnte mich diese Reise auch reizen: Vor allem mit solch einem gemäßigt großen Schiff, keine segelnde Bettenburg.Halt Hurtigruten-Atmosphäre.
    Auch die angefahrenen Ziele, eine Menge unbekannte Orte, aber auch Bekanntes wiederzusehen, können sich lohnen.
    Und was das Fliegen anbetrifft, können wir sicher über unseren Schatten springen.
    Ankommen in Bremerhaven ist für uns schon fast ein Heimspiel.
    Danke nochmal und liebe Grüße


    von Trollebo


    z.Zt. noch ein bißchen nördlicher als Osnabrück
    nämlich
    in Angeln/Schleswig-Holstein nahe der Ostsee und der Schlei

  • @Berna Vielen Dank für Deinen interessanten Bericht mit den vielen schönen Bildern! Bisher habe ich die "Überführungsreisen" zwischen Arktis und Antarktis und zurück im Katalog gar nicht so recht beachtet, das wird sich jetzt nach den (Live-)Reiseberichten von der Midnatsol ändern! Ich fand Eure Route und die Ziele sehr abwechslungsreich. Vielleicht passt so eine Tour auch einmal in unsere Urlaubsplanung.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!