Familienausflug mit MS Artania ("Höhepunkte der Ostsee") (11. bis 20. 7. 2017)

  • Mal ganz was anderes: Kreuzfahrt der ganzen Familie (sieben Personen von 13 bis 80). Wir haben uns dazu die MS Artania und die Ostsee ausgesucht.

    Der erste Tag – 11. Juli

    Die Anreise nach Kiel erfolgte getrennt (da unterschiedliche Wohnorte) mit Auto oder Bahn. Dabei mussten wir feststellen, dass ein Puffer von zwei Stunden (auf der Strecke Frankfurt – Kiel) durchaus knapp werden kann. Der ICE wurde in Fulda angehalten und auf Ausweichstrecken weitergeleitet. Mit viel Glück kamen die betroffenen gerade noch um 17:45 h am Schiff an.

    Doch dann konnte es los gehen. Die Seenotübung als Auftakt zeigte deutlich, wie viele Passagiere an Bord waren. Doch normalerweise verteilten sich die 1200 Mitreisenden recht gut auf dem Schiff. Trotz der drei großen Restaurants wurde es an diesem ersten Abend etwas eng, denn alle wollten gleichzeitig essen. Ein kleines Problem war auch, dass es nur wenig große Tische (für sieben Leute) gab. Doch meistens klappte es ganz gut.

    Dann wurde es Zeit, die Kabine richtig zu beziehen. Mein lag auf Deck 4 am Umlaufdeck (es gibt nur Außenkabinen). Das war sehr praktisch, denn mit wenigen Schritten ist man auf dem Deck. Und die Fenster sind so verspiegelt, dass man zwar problemlos hinaus aber praktisch nicht hinein schauen kann.

    Um 19.00 legte de MS Artania am Ostseekai in Kiel ab, und es ging durch die Kieler Förde hinaus auf die Ostsee.

  • Das ist das einzige was mich zu einem grossen Schiff bringen könnte - irgendeine Reise mit Freunden, wo es um das Zusammensein geht (Familie fällt bei mir flach). Freue mich auf den Bericht!

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Hallo Volkmar, ich mag die Ostsee und möchte vielleicht auch einmal so eine Runde machen. In Helsinki und Kopenhagen war ich schon, aber der Rest interessiert mich auch brennend.


    Freue mich auf deinen Bericht.

  • Hallo Volkmar,
    ich freue mich ganz besonders auf Deinen Reisebericht , denn vor fast einem Jahr waren wir ja auch mit der MS Artania unterwegs. Das
    ist eine tolle Idee mal mit der Familie so eine Reise gemeinsam zu erleben. Besonders die verschiedenen Generationen haben ihren Reiz.Wir haben das auch schon öfter praktiziert und ich habe es in guter Erinnerung.
    Nun bin ich gespannt was Du zu berichten hast. :)
    Liebe Grüße
    Senja (Petra)

  • Der zweite Tag – 12. Juli


    Die Reise beginnt mit einem Seetag. Da kann man in Ruhe das Schiff erkunden. Ich stelle fest, dass das Schiff gar nicht so groß wirkt – unter den Kreuzfahrtschiffen zählt die MS Artania ja auch zu den kleineren. Was mir sehr gefallen hat: Es ist ein richtiges Schiff, wie man es sich vorstellt, kein schwimmender Wohnblock. Das 230 m lange Schiff ist nur 30 m breit. Daher gibt es auch nur Außenkabinen.


    Auf einem Kreuzfahrtschiff kann man sich ständig irgendwie beschäftigen und unterhalten lassen. Das geht vom Frühsport und weiteren sportlichen Aktivitäten über ein Treffen mit dem Küchenchef für Passagiere mit Lebensmittelallergien, einen Gottesdienst, Vorträge, verschiedene Kurse, und, und und bis zur Abendshow. Angenehm empfand ich dabei, dass man nicht zur Teilnahme gedrängt wird.


    Gut fand ich das organisierte Treffen für Kids & Teens. Meine Enkelin war zwar zunächst etwas skeptisch, ging dann aber doch hin. Dabei bildete sich eine Gruppe Jugendlicher, die bis zum Ende der Reise kaum voneinander zu trennen waren.


    Am Vormittag dieses Seetags gab's auch die erste Großveranstaltung: Maritimer Frühschoppen.

    Auch Kapitän Hansen schaut kurz vorbei.
    Besonderen Applaus gibt's für den Küchenchef als begabtem Sänger .
    Einziger Nachteil dieses Frühschoppens: zu viele Teilnehmer .



    Auf dem Achterdeck kan man auch die Gallerie der Artania-Kapitäne bewundern.


    Am späten Nachmittag drängt sich alles vor der Show Lounge, um von Kapitän Morten Hansen und Kreuzfahrtdirektor Thomas Gleiß persönlich begrüßt zu werden .
    Anschließend gibt es einen Begrüßungscocktail, und das ganze Team wird vorgestellt.


    Nach dem Abendessen verabschiedet sich der Tag mit einem herrlichen Sonnenuntergang.

    Gruß Volkmar


    11/2014 MS Vesterålen
    09/2016 MS Lofoten

  • Danke für diesen Bericht, der kommt für mich genau zum rechten Zeitpunkt, kann ich mir doch so die letzten knapp zwei Wochen bis zu einem anderen Phoenix-Schiff vertreiben und mir von manchem ein Bild machen :)

    Grüessli, Jacqueline



    Es gibt keinen vernünftigen Grund, die gleiche Reise immer und immer wieder zu machen,
    aber es gibt tausend gute Gründe <3

  • Dritter Tag (13. Juli)


    So schön das Wetter gestern war, heute regnet es, und wie. Nicht gerade optimal für eine Stadtbesichtigung, denn heute steht Tallinn auf dem Programm. Tallinn ist eine wunderschöne Stadt, aber der Regen …



    Wir haben die Segwaytour durch Tallinn gebucht.
    Leider ist das der Programmpunkt, mit dem ich gar nicht zufrieden war: Eigentlich hätte man bei diesem Wetter den Ausflug absagen oder wenigstens nach einiger Zeit (als der Regen immer stärker wurde) abbrechen sollen. Zudem finde ich, dass die Einweisung auf die Segways vor allem für Neulinge (wie mich) viel zu kurz und oberflächlich war. Ich kam zwar gut mit dem Fahrzeug zurecht, doch fehlte eine ganz wichtige Warnung: Wenn die Räder irgendwo berühren, blockiert das Gerät – und dann fliegt man. Dies ist mir leider passiert. Dazu kam noch, dass die Stadtführerin keinen Überblick hatte und nicht merkte, was am Ende der Gruppe passierte. Und auch die Funk-Headsets rauschten und krachten sehr häufig. Ein großes Lob allerdings der Begleiterin von der Phoenix-Crew. Sie bemühte sich geradezu vorbildlich.


    Am Ende der Tour sind wir froh, zurück aufs Schiff zu kommen (Dusche, trockene Kleidung).


    Vor dem Abendessen gibt es heute ein großes Buffet mit baltischen Spezialitäten. Keiner soll hungern auf dem Schiff!

    Gruß Volkmar


    11/2014 MS Vesterålen
    09/2016 MS Lofoten

  • Tag 4 (14. Juli)


    Heute sind wir in St. Petersburg. Das Wetter ist unbeständig, aber schon wesentlich besser als Gestern.



    Mittags startet mein Ausflug, und da ist das Wetter inzwischen wieder schön. Leider kann man Petersburg nicht einfach auf eigene Faust erkunden, man braucht ein Visum. Ein Sammelvisum bekommt man mit einem gebuchten Ausflug. Oder man muss sich vorher ein Einzelvisum besorgen.


    Unsere Führerin Maria besucht mit uns zuerst die Isaak-Kathedrale



    dann geht es weiter nach Peterhof. Leider darf man im Schloss nicht fotografieren.



    Zum Abschluss geht es mit dem Tragflügelboot zurück nach St. Petersburg.



    Falls jemand nach dem Abendessen noch hungrig ist, gibt es später am Abend noch Frankfurter Würstchen oder russische Spezialitäten. Man könnte hier wirklich ständig essen: Ab 7.00 Uhr gibt es Early Bird (Tee, Kaffee und Gebäck) Ab 7:30 steht das Frühstücks-Buffet bereit, um 10:00 h folgt das Spätaufsteher-Frühstück. Die Zeit bis zum Mittagessen überbrückt eine heiße Bouillon. Ab 11:30 h gibt es Mittagessen, am NJachmittageine Tee- und Kaffeestunde und ab 17:30 gibt’s Abendessen. Vorher eventuell noch ein spezielles Buffet und später dann den Late-Night-Snack.


    Wir haben übrigens meistens im Buffet-Restaurant gegessen. Hier geht es deutlich schneller, man hat einen schönen Ausblick (Deck 8!), und das Angebot ist identisch.

    Gruß Volkmar


    11/2014 MS Vesterålen
    09/2016 MS Lofoten

    2 Mal editiert, zuletzt von VolkmarD ()

  • Der fünfte Tag (15. Juli) [1. Teil]


    Heute sind wir also nochmals in St. Petersburg. Zunächst beobachten wir interessiert das Einlaufen des 5-Mast-Seglers "Wind Surf". Mit 187 m Länge ist er der größte Motorsegler der Welt. Im Hafen liegen daneben auch noch die Kreuzfahrtschiffe "Crown Princess" und "Seven Seas Explorer".



    Wir machen heute keinen der von der Reederei organisierten Ausflüge mit, sondern haben vorab eine Rundfahrt mit einer Agentur in St. Petersburg vereinbart (die haben auch das Visum organisiert). Im Kleinbus starten wir mit unserer Führerin Olga die Rundfahrt. Die Fahrt führt zunächst zur Wassiljewski-Insel.



    Danach folgt die Blutkirche.


    Gruß Volkmar


    11/2014 MS Vesterålen
    09/2016 MS Lofoten

  • Der fünfte Tag (15. Juli) [2. Teil]


    ach der Blutkirche ging es aufs Wasser: Die Fahrt mit dem kleinen Motorboot durch die Kanäle und Flüsse ist sehr reizvoll.



    Nach der Eremitage folgt noch eine kurze U-Bahn-Fahrt mit der wohl tiefsten U-Bahn der Welt.




    Doch dann geht es zurück aufs Schiff, denn schon um 18:30 h heißt es wieder "Leinen los!"

    Gruß Volkmar


    11/2014 MS Vesterålen
    09/2016 MS Lofoten

  • Toll! Dankeschön fürs Mitnehmen! So eine Reise würde mir auch gefallen. Dein Bericht weckt in mir die Lust Richtung Osten zu reisen!
    Auch der Gedanke einer Familienreise mit mehreren Generationen ist interessant...Ich werde mal darüber nachdenken! Vielen Dank.

  • Tag 6 (16. Juli)


    Heute sind wir in Helsinki. Jetzt muss ich doch meinem Segway-Unfall in Tallinn Tribut zollen. Das Bein tut weh, schnell gehen ist schwierig. Daher beschließe ich, so schwer es mir fällt, den Tag an Bord zu verbringen. Während die meisten Passagiere Helsinki per Bus, Fahrrad oder zu Fuß erkunden, beschränke ich mich auf den Blick von den verschiedenen Decks.



    Dadurch erlebe ich auch eine Rettungsübung der Crew mit. Zum Abschluss dieser Übung müssen dann alle Übungsteilnehmer das Schiff verlassen.


    Um die Mittagszeit kommen alle Landgänger zurück und um 14 Uhr legt die Artania wieder ab.



    Dann geht es durch die Schären Richtung Stockholm.


    Gruß Volkmar


    11/2014 MS Vesterålen
    09/2016 MS Lofoten

  • Der siebte Tag (17. Juli) [Teil 1]


    Am Morgen legen wir in Stockholm an. Der Erholungstag gestern war eine gute Entscheidung: ich kann mein vorgesehenes Programm absolvieren. Mit dem Hop-on-hop-off-Bus fahre ich ins Zentrum, wo ich die Gegend um Parlament und Schloss intensiv erkunde.


    Gruß Volkmar


    11/2014 MS Vesterålen
    09/2016 MS Lofoten

  • Der siebte Tag (17. Juli) [Teil 2]


    Nach der Erkundung des Zentrums von Stockholm steige ich wieder in den Hop-on-hop-off-Bus und mache mit ihm die komplette Rundfahrt, die dann am Terminal endet.



    Am späten Nachmittag legt die MS Artania wieder ab und nimmt Kurs auf Bornholm.




    Zugleich startet auf dem Achterdeck eine Party, bei der die Hoteloffiziere der Artania ihre Künste als Barmixer demonstrieren.



    Der Lotse bleibt bei dieser Fahrt duch die Schären sehr lange an Bord, doch nun kommt das Lotsenboot und holt ihn ab.


    Gruß Volkmar


    11/2014 MS Vesterålen
    09/2016 MS Lofoten

  • Der achte Tag (18. Juli)


    Dass unsere Reise nun bald zu Ende geht, merkt man vor allem am Bordprogramm: Es gibt den (bayerischen) Abschieds-Stadl-Frühschoppen mit Freibier, Weißwürsten und anderen bayerischen Spezialitäten (auch wenn das Bier aus Bitburg kommt). Kapitän und Kreuzfahrtdirektor verabschieden sich bei dieser Gelegenheit von ihren Gästen.



    Am frühen Nachmittag wirft die MS Artania vor Svaneke (Insel Bornholm) Anker. Da Svaneke nur Fischerei- und Yachthäfen hat liegen wir auf Reede und werden mit Tenderbooten (= Rettungsboote) ausgebootet.



    Svaneke hat einen malerischen Altstadtkern mit Fachwerkhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Daher ist Svaneke heute ein beliebter Touristenort. 1940 wurde zur Erhaltung des historischen Ortsbilds eine restriktive Bauordnung erlassen. Für die Bewahrung ihres ursprünglichen Charakters gab es 1975 eine Auszeichnung vom Europäischen Rat.



    Am Abend legen sich Show-Ensemble und Showband der MS Artania nochmals voll ins Zeug: Mit "Thank you for the Music" präsentieren sie eine Hommage an die Popgruppe ABBA.

    Gruß Volkmar


    11/2014 MS Vesterålen
    09/2016 MS Lofoten

  • Der neunte Tag (19. Juli)

    Am Morgen legen wir in Trelleborg an, Schwedens südlichster Stadt. Ursprünglich stand ja Kopenhagen auf dem Plan, doch es gab wohl Probleme mit dem Liegeplatz. Dafür werden wir mit Blasmusik empfangen, denn dies ist der erste Anlauf eines Kreuzfahrtschiffs in Trelleborg. Und der Kapitän wird auch gleich von einer offiziellen Delegation begrüßt.



    Im Hafengebiet darf man nicht laufen, daher fahren ständig Shuttlebusse, die einem kostenlos zum Hafenausgang bringen. Hier erwarten uns auch gleich Wikinger, die im Auftrag der Tourist-Info die Besucher begrüßen.



    Die Reederei bietet Ausflüge nach Kopenhagen an, doch wir entscheiden uns für einen Bummel durch Trelleborg. Die Stadt hat viele Standbilder. Als erste fällt uns eins mit einer Menge an Regenschirmen auf. "Böst" (schlechtes Wetter) heißt die Skulptur von Fred Åberg. Eine andere Skulptur ist die Seeschlange, die als ein Wahrzeichen Trelleborgs gilt. Und dann fallen die Palmen auf. Trelleborg trägt in Schweden mittlerweile den Beinamen Stadt der Palmen. 1984 stellte man die ersten 24 Palmen auf. Mittlerweile sind es an die 100 Palmen, die die sommerliche Strandpromenade schmücken.



    Und in Trelleborg freut man sich sehr über den Besuch der MS Artania. Eine Reihe von Geschäften bietet aus diesem Anlass sogar Sonderangebote.



    Am Abend verlassen wir Trelleborg wieder und starten zur letzten Etappe nach Kiel.

    Gruß Volkmar


    11/2014 MS Vesterålen
    09/2016 MS Lofoten

  • Der letzte Tag (20. Juli)


    Leider geht diese Reise nun zu Ende. Sie war schön und erlebnisreich, und auch das Wetter hat meistens gepasst. Am frühen Morgen erreichen wir die Kieler Förde, und gegen 8:00 Uhr legt die MS Artania am Ostseekai an.



    Nach dem Frühstück beginnt die nächste und letzte Großveranstaltung der Reise: die 1000 Passagiere müssen ja wieder von Bord. Bereits bis 2:00 Uhr morgens mussten die Koffer fertig vor der Kabinentür stehen. Das Ausschiffen geht dann gruppenweise je nach Farbcode des Einsteckkärtchens und zieht sich naturgemäß etwa 2 Stunden hin. Schließlich sind alle Passagiere von Bord und auf ihrem Heimweg.


    Resümee


    Es war eine schöne Reise, bei der es kaum etwas auszusetzen gab. Die MS Artania ist ein schönes Schiff, das Essen war erstklassig, die Besatzung äußerst freundlich und zuvorkommend, die Kabinen in gutem bis sehr gutem Zustand. Angenehm überrascht war ich, dass einem das Schiff gar nicht so groß vorkam. Auch die Zahl der Mitreisenden hat meist nicht gestört (abgesehen von den Großveranstaltungen wie Seenotretttungsübung, Frühschoppen, Begrüßung durch den Kapitän …).


    Insgesamt also eine erfolgreiche Reise, doch die nächste Seereise werde ich wohl wieder mit der MS Lofoten unternehmen …

    Gruß Volkmar


    11/2014 MS Vesterålen
    09/2016 MS Lofoten

  • Danke fürs Mitnehmen und die schönen Fotos. Freut mich, dass die Reise für dich und deine Familie erfolgreich war und das Wetter mitgespielt hat. Für deine nächste Reise auf der schnuckeligen MS Lofoten wünsche ich dir jetzt schon, dass sie ebenso gut und erfolgreich wird.
    Liebe Grüße
    Eva :lofoten2:

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