Auf der Finnmarken im Reich der Mitternachtssonne --- Tromsø - Vardø - Trondheim 15.-23. Juni 2017

  • Wir haben vor zwei Jahren auch beide Inseln gesehen: Den Gjesværstappan beim HR-Ausflug und nachdem wir in Kirkenes mit dem Auto die Midnatsol verlassen hatten, kam Hornøya noch auf eigene Faust dazu. Wir haben das auch als sehr gute Ergänzung empfunden. Das wird sicher großartig im nächsten Jahr. :thumbup:


    Viele Grüße
    Laminaria

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  • 19. Juni 2017 – Tag 5: Hammerfest bis Tromsø


    Gegen 3 Uhr werde ich kurz wach und schaue aus dem Fenster. Ich erkenne die Kaianlagen von Kjøllefjord und in der Ferne die Umrisse der Finnkirka. Der Himmel scheint sich zugezogen zu haben – also kein Grund kurz nach draußen zu gehen.
    Wir verschlafen die Häfen Honningsvåg und Havøysund. Nach dem Frühstück und bis wir Hammerfest erreichen sehen wir eine tief hängende Wolkendecke, aus der es immer wieder kräftig regnet.
    Vor 2 Jahren habe ich die Einfahrt nordgehend um 5 Uhr früh bei wolkenlos blauem Himmel erlebt. Was für ein Unterschied!
    Für den Landgang holen wir das erste Mal auf dieser Reise den Regenschirm hervor. Damit sind wir nicht allein.



    Es empfiehlt sich nicht, heute auf dem Zickzackweg den Salen hinauf zu gehen, was eigentlich mein Plan war. Stattdessen folgen wir einer langen Prozession von Paxen in Richtung Kirche, biegen aber vorher in das Wiederaufbaumuseum ab. Dieses haben wir zwar schon 2001 einmal besucht, aber inzwischen ist es in einem Neubau noch ansprechender gestaltet worden.


    Bei ihrem Rückzug aus der Finnmark hatten die deutschen Truppen den Befehl, die Strategie der „verbrannten Erde“ anzuwenden, damit die eventuell nachrückenden Russen keine Resourcen vorfinden sollten. Alle Gebäude wurden zerstört und zigtausend Bewohner hastig in den Süden des Landes zwangsevakuiert. Eine recht große Zahl hat sich der Evakuierung entzogen. Viele flohen in das befreite Finnland, etliche aber blieben vor Ort und trotzten dem harten Winter in Erd- oder Felshöhlen. Darüber gibt die Ausstellung Auskunft. Man sieht Polstermöbel und auch den Stuhl eines Barbiers, die vergraben worden waren.



    Bescheidene Anfänge des Wiederaufbaues werden auch anschaulich demonstriert. Es hatte einen Architekturwettbewerb gegeben, bei dem nur sehr wenige Haustypen ausgewählt worden waren. Um größere Individualität herzustellen, werden deshalb seither die Häuser in mehr verschiedenen Farben angestrichen als es in südlichen Landesteilen üblich ist.


    Nach dem Museum gehen wir weiter zu der benachbarten Kirche, die noch voller Besucher ist. Als wir uns genügend umgesehen haben, möchte ich gern eine Kerze anzünden, doch das ist leider nicht möglich, weil wir noch immer keine NOK eingetauscht haben. Das wurde von einem auf den anderen Tag verschoben und schließlich für unnötig erachtet. Wir werden Norwegen diesmal verlassen, ohne überhaupt die Landeswährung gesehen zu haben.



    Wir gehen noch hinüber zu der kleinen Friedhofskapelle auf der anderen Straßenseite. Es ist das einzige Gebäude in Hammerfest, das die Deutschen damals nicht zerstört hatten. Danach gibt es noch die obligatorischen Fotos vor dem Rathaus und dem Musikpavillon und dann müssen wir auch schon zurück zum Schiff.



    Nach dem Mittagessen bestaunen wir weiter die unterschiedlichen Grautöne der Landschaft. Manch ein Anblick ist wirklich originell. Je mehr wir uns Øksford nähern, desto klarer wird die Sicht und desto schöner die Gebirgslandschaft. Das begeistert auch andere Mitreisende, die mit mir zusammen am Bug stehen und frieren.



    Den Hafen Øksfjord haben wir bisher noch nicht gekannt. Seine Lage inmitten der Berge ist besonders schön. An warmen Sommertagen muss es sich in dieser Gegend gut wandern lassen. Fischzucht und Fischverarbeitung scheinen hier vorzuherrschen. Am Kai stehen viele Menschen, sicher eine Reisegruppe.



    Nach dem Ablegen bestaunen wir weiter die Grautöne von Wolken, Bergen und Meer.



    Der nächste Hafen ist Skjervøy, den man nord- wie südgehend immer in abendlichem Schatten erlebt. Heute erscheint mir die Stimmung besonders interessant. Unter den wartenden am Kai befindet sich ein Radfahrer, der mit seiner Klingel die Aufmerksamkeit von uns Paxen an der Reling zu erregen versucht. Als es ihm gelingt, holt er auch noch seine Mundharmonika hervor. Wohl ein echter Hurtigruten-Enthusiast.



    Nach Skjervøy sollten wir eigentlich eine Begegnung mit der Richard With haben, aber auf der ganzen Strecke bis Tromsø kommt uns kein Hurtigrutenschiff mehr entgegen. Die Wolkenstimmungen werden immer finsterer. Die letzten Tage hatten wir eine merkwürdige Serie: Tagsüber Bewölkung und abends die Mitternachtssonne. Dieser Anblick wird uns heute wohl kaum noch zuteil.



    In Tromsø haben wir das Mitternachtskonzert in der Eismeerkathedrale gebucht. Bei unserem Aufenthalt zu Beginn dieser Reise hatten wir sie noch nicht betreten und so freuen wir uns besonders auf den schönen Raum und die Musik. Zwei Musiker an Orgel, Klavier und Chello sowie eine Sopranistin bestreiten das vielfältige Programm. Es war ein Genuss.



    Während des Konzerts scheint es sich draußen aufgehellt zu haben. Hinter der Orgel fällt jedenfalls mehr Licht in den Kirchenraum als zuvor. Als wir hinauskommen ist es wirklich nicht mehr so Finster.



    Vor der Kirche und vom Schiff aus versuchen wir, noch ein paar schöne Stimmungen einzufangen.



    Dieser Schein kann doch noch eindeutig als Mitternachtssonne durchgehen, oder etwa nicht?

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  • Am Kai stehen viele Menschen, sicher eine Reisegruppe.


    Da hast Du vollkommen recht :)


    Im Sommer gibt es fast immer Reisegruppen auf den Etappen bis und ab Öksfjord. In der Regel sind das Bustouristen auf Skandinavienrundfahrt, bei der eine Fahrt mit der Hurtigrute inklusive ist :|


    Schöner Bericht, ich freue mich schon auf die Fortsetzung :thumbup:


    Viele Grüße
    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • @Laminara
    Wunderschöne Traumbilder des Mitternachtssonnen- Himmels.
    Hammerfest mit seiner schönen Kirche. Dahin sind wir im Februar 2017 in tiefem Schnee gestapft. Danke für das Wiedersehen-Dürfen.
    Ich kann mir vorstellen, wie ihr das Mitternachtskonzert mit allem Drum und Dran genossen habt.
    Die scheinbar düsteren Wolkenbilder haben ja auch ihren Reiz und durch deine Collagen verstärken sich die Impressionen.
    Einfach wunderschön.
    Genau vor zwei Jahren, also Juni/Juli 2015, haben wir unsere erste HR Tour Bergen-Bergen gemacht und deine Bilder erinnern mich wieder daran.
    Die nächste, die dritte, HR Reise ist gebucht September 2018.
    Ganz herzlichen Dank für deinen anschaulichen Bericht und die eindrucksvollen Bilder.
    Liebe Grüße von Trollebo

  • Super Idee - das mit den Collagen! Leider hatte ich diese bei meinem Reisebericht vor einigen Monaten nicht auch und geriet dadurch mit der Bilder-Höchstzahl in Konflikt...


    seealpe: Auch ich hatte bei meinen beiden bisherigen Reisen noch nicht das Vergnügen einer Winkekonkurranse... Schade!!!


    LG
    egoix

  • Auch ich konnte bei meinem ersten Reisebericht noch keine Kollagen erstellen und habe den Tipp (Programm Picasa) von anderen Fories bekommen.
    Das Bilderkontingent ist natürlich immer ein Problem, besonders wenn es bei einer Sommerreise in allen Häfen hell ist. Aber im Notfall kann man vom Team nach Anfrage einen fairen Nachschlag bekommen. :)


    Viele Grüße
    Laminaria

  • 20. Juni 2017 – Tag 6: Harstad bis Stamsund



    Der erste Hafen heute um 8 Uhr ist Harstad. Am Kai liegt bereits die Nordnorge, um von uns verdrängt zu werden. Vor zwei Jahren haben wir die Stadt auf dem nordgehenden Schiff zum ersten Mal gesehen und ich war damals um 7 Uhr mit dem Gabelstapler völlig allein am Kai. Dieses Mal herrscht sehr viel Betrieb draußen. Es schien in der Nacht heftig geregnet zu haben und ich spare mir den Landgang. Vom Schiff aus kann man eigentlich alles überblicken, was man in der kurzen Liegezeit erreichen könnte.



    Nach dem Auslaufen nehme ich mir die Lumix meines Mannes, um die kleine Kirche von Trondenes heran zu zoomen und die Ausflugsbusse zu stalken.



    Die nun folgenden Häfen Risøyhamn, Sortland und Stokkmarknes sind uns von einer Autorundreise im Jahre 2001 her bekannt. Es ist aber sehr viel weniger attraktiv, die Orte im PKW zu passieren, als sich ihnen vom Wasser her zu nähern. Südgehend kennen wir diesen Streckenabschnitt noch nicht und so bin ich sehr gespannt auf die Szenerie.


    Ein paar Wolkenstimmungen später haben wir die Risøyrenna vor uns und durch die Reiseberichte hier im Forum bin ich darauf gefasst, gleich sehr viel Blumenerde am Kai von Risøhamn zu sehen. Ich werde nicht enttäuscht. Auch viele große Säcke mit Fischmehl stehen in einer Ecke.



    Nach einer Viertelstunde legen wir schon wieder ab und fahren weiter in Richtung Sortland. Die Ausflugsbusse passen genau den Moment ab, in dem unser Schiff sich der Spannbetonbrücke nähert, und es gibt eine kleine Winkzeremonie. Solch harmlose, kindliche Vergnügen sind mir bislang nur in Norwegen geboten worden.



    Die vielen blau gestrichenen Gebäude lassen einen Engländer spekulieren, es handele sich um geschicktes Marketing eines örtlichen Farbherstellers. „Der Wind bläst süße Worte“ als wir festmachen, die Ausflügler an Bord nehmen und wieder ablegen.



    Das Wetter ist inzwischen ausgesprochen freundlich und sonnig geworden und die Reiseleitung meint, das bliebe den weiteren Tag auch so.


    Nach dem Mittagessen liegt Stokkmarknes vor uns. Wir passieren eine kleine Ferienanlage auf Langøya, in der wir einmal zwei Nächte geblieben waren, um an einem Tag den Raftsund süd- und nordgehend passieren zu können (Mit Richard With und Lofoten). Wir freuen uns nun auf den Landgang, kennen aber das Hurtigrutenmuseum schon. Natürlich machen wir aber gern eine Aufnahme der alten Finnmarken von der neuen Finnmarken aus und bewundern den Veteranen an Land.



    Vergeblich hatten wir nach einem Kirchturm Ausschau gehalten, denn norwegische Holzkirchen haben ja einen besonderen Reiz. Leider liegt die kleine, achteckige Hadsel kirke von 1824 aber nicht in Stokkmarknes sondern auf der anderen Seite der Insel. Wir begnügen uns also mit einer Runde durch die Geschäfts- und Wohnstraßen und betreten zuletzt ein Einkaufszentrum, wo ich in der Buchabteilung einen Teil meiner Bücherwunschliste abhaken kann.


    Wieder an Bord soll uns die Zeit an Deck durch den Koch mit seiner Demonstration des Lachsfiletierens vertrieben werden.



    Gespannt erleben wir dann die Einfahrt in den Raftsund. Das Wetter könnte schöner nicht sein. Was für ein Glücksfall für unsere Monate zuvor gebuchte Seeadlersafari!




    Nachdem wir die Brücke über den Sund passiert haben, nimmt uns das kleine Ausflugsboot MS Orca auf und die Finnmarken entschwindet in der Ferne.




    Fortsetzung von Tag 6 folgt.

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  • 20 Juni 2017 – Fortsetzung Tag 6: Seeadlersafari


    Auf der MS Orca gibt es an einer Seite der Reling eine kleine Plattform, von der aus Möven mit Brot und Fisch angefüttert werden. Sofort haben wir einen kleinen Schwarm Vögel über dem Boot. Das lockt auch gleich einen Seeadler an, für den ein Fisch ins Wasser geworfen wird. Er greift ihn sich von der Wasseroberfläche. Ein schöner Auftakt! Wir sind davon aber so überrascht, dass wir unsere Kameras nicht rechtzeitig nach unten gerichtet haben.



    Unsere Chance wird aber noch kommen. Zunächst ist die Einfahrt in den Trollfjord an der Reihe. Es ist immer wieder ein grandioses Erlebnis, so nah an den hohen, glatten Felswänden vorbei zu gleiten. Als wir gewendet haben um den Fjord wieder zu verlassen, kommt uns auch schon die Finnmarken entgegen. Sicher bieten beide Schiffe für die jeweils anderen Paxe einen sehr schönen Anblick. Gern würde ich jetzt unser Boot von oben sehen.




    Als wir uns wieder im Raftsund befinden, nimmt die Orca langsam Kurs in Richtung Svolvær. Während ich mich für die Landschaft zuständig fühle, nimmt mein Mann mit seinem Zoom die Vogelwelt aufs Korn. Vor lauter Möven ist es kaum möglich, an meiner Seite der Reling ordentliche Landschaftsbilder aufzunehmen. Die Aufmerksamkeit der Seeadler ist nun wieder geweckt. Wie viele es insgesamt sind, können wir nicht sagen, da sie immer wieder anfliegen und ihre Beute teils noch in der Luft und teils auf dem Wasser greifen. Mindestens drei sind es sicherlich. Mit der Lumix gelingen meinem Göga ein paar ganz nette Aufnahmen. Die Profis an Bord können an so einem Tag sicher mehr aus den Gelegenheiten machen.




    Zuletzt steuern wir Svolvær an und genießen dabei einige ungewöhnliche Perspektiven auf den Hafen, bevor wir an Land gehen.





    Der Abschluss von Tag 6 folgt.

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  • @Laminara
    Was für grandiose Bilder von der Seeadlersafari! Im Trollfjord zu sein mit solch einem kleinen Boot und dann das eigene Schiff kommen sehen . . . das muß ein Erlebnis sein !
    Danke für das Miterleben-können durch deine Bilder!
    Ich mußte doch noch mal schnell ins Forum schauen, bevor wir uns morgen auf den Weg nach Schottland machen.
    Tschüß bis bald wieder sagt
    Trollebo

  • 20. Juni 2017 – Schluss von Tag 6: Svolvær bis Stamsund


    In Svolvær erinnern wir uns zu allererst an den Tipp in einem Reisebericht von @Muddi und @norwegenfan.123 : Auf der obersten Etage des Thon Hotels soll die Aussicht aus dem WC-Fenster großartig sein. Erwartungsvoll streben wir in diesen Glasfassadenbau und nehmen den Fahrstuhl in die oberste Etage. Als sich die Tür beiseite schiebt, blicken wir in eine Baustelle. Der Kongressbereich wird erneuert. Wir fahren einen Stock tiefer und finden dort ganz richtig Fenster am Ende der Flure, durch die wir atemberaubende Blicke genießen können. Auch wie unsere Finnmarken sich nähert können wir hier wunderbar beobachten. Sie läuft später ein als die kleine Orca, weil sie wegen ihres größeren Tiefgangs nicht so nah an der Küste entlang fahren kann.



    Als wir ein wenig durch das Zentrum schlendern, freuen wir uns über die reizvollen Spiegelungen unseres Schiffes in der Hotelfassade.



    Kurz nach dem Auslaufen begegnen wir der Trollfjord. Schön, so in der Abendsonne, aber was für eine Dreckschleuder! So darf sie bald nicht mehr in die Welterbefjorde.



    Wir genießen noch einen Blick auf Henningsvær, bevor wir Stramsund anlaufen. Ganz genau so im späten Abendlich hat uns 1978 der Anblick des Hausberges und der Schären begeistert. Auto und Zelt hatten wir damals in Trondheim stehen gelassen und mit der Midnatsol (Bauj. 1949) und der Erling Jarl (Bauj. 1949) einen Kurztrip auf die Lofoten unternommen. Unsere Unterkunft für zwei Nächte war das SAS-Hotel, ein Gebäude, das heute noch steht und ganz links im Bild mit den blauen Vertäfelungen zwischen den Fenstern zu sehen ist. Was mag dort heute sein?



    Der Gabelstapler hat reichlich Styroporkisten ins Kühlhaus zu bringen und die Gäste der Ausflugsbusse aus Svolvær kehren zurück an Bord.
    Einer unserer Offiziere bringt sein kleines Töchterchen zu ihren beiden großen Schwestern, die sie mit dem Auto abholen. Alle drei sind ganz in rosa gekleidet. Die Kleine hat offenbar ein Stück weit mitfahren dürfen und kann sich nun kaum von ihrem Papa trennen. Sicher typisch für Familien von Seeleuten.


    Nach Stamsund haben wir die Überquerung des Vestfjords vor uns. Natürlich stehe ich von 24:00 bis 24:30 an Deck, um die Mitternachtssonne zu würdigen.



    Das war einfach ein traumhafter Tag!

  • 21. Juni 2017 – Tag 7: Bodø bis Torghatten


    Um 4:30 Uhr werde ich wach und schaue aus dem Fenster. Das Schiff liegt still und gegenüber erkenne ich den vertrauten Anblick einer Industrieanlage. Natürlich, wir sind in Bodø. Aber um diese Zeit hätte die Finnmarken eigentlich schon wieder unterwegs sein müssen. Wenn ich ganz nach links blicke, sehe ich das Hotel Scandic Havet in der Sonne blinken, in dem wir 2015 abgestiegen waren.


    Nun reizt es mich doch, das Auslaufen zu erleben, das doch eigentlich nicht mehr lange auf sich warten lassen kann. Ich schlüpfe in irgendwelche Schuhe und werfe mir meine Offshorejacke über den kurzen Schlafanzug. Unsere Kabine liegt praktischerweise auf dem Umlaufdeck nahe einer Tür. Zu dieser nächtlichen Zeit wird doch sicher niemand dort unterwegs sein und mich so sehen? Als ich zum Bug komme sind dort allerdings zwei Matrosen mit langen Wasserschläuchen unterwegs und bereiten sich darauf vor, das Deck abzuspritzen. :blush: Na ja, ist der Ruf erst ruiniert.... Ich vollende meine Runde über das Deck und freue mich, wider Erwarten nun doch noch einmal Bodø sehen zu können. Draußen vor dem Anleger sind Baufahrzeuge und ausgedehnte Pflasterungsarbeiten zu sehen. Das wird zum Ende des Sommers sicher ein richtig schöner Vorplatz sein.



    Die Gangway der Finnmarken ist immer noch unten und die Ladeklappe offen. Was mag der Grund für die Verspätung sein? Ich will nun doch nicht mehr warten und gehe zurück in die Kabine. Dort kann ich eine Weile nicht wieder einschlafen, weil mir verschiedene Szenarien durch den Kopf gehen. Motorschaden!!! Werden wir über Bergen oder über Oslo ausgeflogen? Darüber muss ich dann doch eingenickt sein, denn als ich das nächste Mal aus dem Fenster blicke, bewegen wir uns auf dem Meer.


    Als wir um 8 Uhr das so schön gelegene Ørnes anlaufen, haben wir eine Stunde Verspätung. Sicher wundert das auch die Kaffee trinkenden Herren auf dem Balkon des großen roten Gebäudes am Anleger. Erst steht einer dort mit seinem Becher, dann zwei, nein drei, nein vier! Diese Männer-WG hat einen beneidenswerten Logenplatz.
    Genau um 9 Uhr begegnen wir der Kong Harald und haben dann endlich Zeit für das Frühstück.



    Um 10:14 passieren wir den Polarkreis. Da wir uns auf dieser Reise bisher nur nördlich davon aufgehalten haben, werden wir heute Nacht genau darauf achten, wie sich das auswirkt. Groß wird der Unterschied aber nicht sein, denn heute ist gerade der Tag der Sommersonnenwende. Mehr Helligkeit können wir zu keiner anderen Jahreszeit erwarten.
    An Deck sind schon rechtzeitig Vorbereitungen für die Lebertranzeremonie getroffen worden, die dann auch sofort beginnt. Polartaufen bei Überquerung in nördlicher Richtung kennen wir schon, aber das hier ist uns neu. Natürlich möchte ich den Souvenirlöffel ergattern und reihe mich in die Schlange ein. Den anschließend angebotenen Sekt bringe ich meinem Mann mit. Er weigert sich aber strikt, den Lebertran zu schlucken, so dass ich die Prozedur ein zweites Mal mitmache, damit jeder von uns diesen fischförmigen Löffel mit nach Hause nehmen kann.



    Als wir Nesna erreichen, haben wir immer noch eine Dreiviertelstunde Verspätung. Den hübschen roten Schnellimbiss am Fähranleger haben wir noch gut in Erinnerung. Als wir vor 2 Jahren hier waren, hatten wir fast eine Stunde Zeit bis zur Abfahrt der Autofähre. Das warme Essen, das wir uns auf die Terrasse bestellt hatten, kam dann so spät, dass wir zuletzt furchtbar schlingen mussten. Schade, dass der Aufenthalt hier nur eine Viertelstunde dauert!



    Das ist aber auch nicht anders, als wir Sandnessjøen anlaufen. Das Schiff hat immer noch Verspätung, weshalb wir auf einen Landgang leider verzichten müssen. Zwar scheint es ein wenig zu regnen, aber die 2016 neu geschaffenen Graffiti am Lotsenhaus hätte ich mir doch sehr gern näher angeschaut.



    Auch die Sieben Schwestern enttäuschen ein wenig bei dieser Bewölkung. Wir haben sie nie zuvor vom Meer aus gesehen und da hätte ich einen schöneren Blick erhofft.
    Lange halte ich Ausschau nach dem Petter Dass Museum in Alstahaug und habe da mehr Glück. Es scheint sogar ein wenig die Sonne auf die schöne Anlage.



    Pünktlich um 15:45 erreichen wir Brønnøysund. Das auffällige, blaue Gebäude beherbergt das norwegische Handelsregister und andere öffentlich zugängliche Datenbanken. Die Einrichtung heißt wegen ihres Standortes schlicht „Brønnøysundregistrene“. Wir dürfen hier endlich wieder einmal von Bord und genehmigen uns am Kai zunächst einen schönen Eisbecher mit Erdbeeren. Die Bauarbeiten am Gebäude behindern den Genuss natürlich keineswegs.



    Dann schlendern wir ein wenig durch den Ort und kommen zuerst zum malerisch gelegenen Sea House. In unserer Erinnerung war das Essen mittelmäßig und die Preise gesalzen. Überrascht sind wir von der schönen, neuen Uferpromenade. Brønnøysund hat sich ziemlich herausgemacht.



    Wieder an Bord sehen wir mit Spannung dem Höhepunkt des heutigen Tages entgegen, dem Torghatten. Ob wir wohl irgendwann die Gelegenheit haben werden, ein drittes Mal die kleine Wanderung in die Höhle zu unternehmen? Bestimmt stehen jetzt oben ein paar Ausflügler und schauen der Finnmarken dabei zu, wie sie ein wenig vom Kurs abweicht, um uns den perfekten Blick zu ermöglichen.



    Auf Rørvik hatte ich mich gefreut, denn um 20:30 Uhr würden wir dort nach der kleinen MS Lofoten einlaufen. DAS Schiff wollte ich nun wirklich sehr gern besichtigen.
    Aber oh Schreck, unsere Tischzeit ist ja 20:30 Uhr und es handelt sich um das Abschiedsessen! Mein Mann kommt auf die Idee, einen Tisch im A la carte Restaurant zu bestellen, aber das ist leider ausgebucht.
    Wir nehmen uns zehn Minuten Zeit, um wenigstens die Ankunft der alten Dame ausgiebig zu beobachten. Das Schiff hat noch nicht festgemacht, als der Koch auch schon die Angel auswirft.


    Als die Finnmarken sich davor setzt, eilen wir ins Restaurant, um nicht unhöflich zu sein. Nach der Nachspeise flitze ich noch einmal hinaus ans Heck, um den Kran bei der Arbeit zu beobachten. Als die Lofoten wieder ausläuft, gelingen mir noch ein paar Bilder durch die Fensterscheibe. Eine Besichtigung hat nicht sollen sein, aber wir sind ja immerhin vor Jahren schon einmal drei Stunden an Bord gewesen.



    Den weiteren Abend verbringen wir bei einem Glas Wein im Panoramasalon, wobei wir immer wieder einmal hinaus gehen, um die schönen Wolkenstimmungen zu bestaunen. Die letzten beiden Bilder sind nach 24 Uhr entstanden. Keine Mitternachtssonne mehr, aber immerhin Abendrot!


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  • Eine Besichtigung hat nicht sollen sein


    Im äußersten Notfall hilft ja auch eine ganze Tour mit der MS Lofoten, um das Schiff näher kennen zu lernen ;)



    Keine Mitternachtssonne mehr, aber immerhin Abendrot!


    Wie man sieht, ist für schöne Abendstimmungen die Gegend außerhalb der Mitternachtssonne deutlich besser geeignet :thumbup:


    Viele Grüße
    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


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  • 22. Juni 2017 – Tag 8: Trondheim


    Mit etwas Wehmut hatten wir gestern die Koffer gepackt. Nun freuen wir uns aber auf unsere letzten zwei Tage in Trondheim.
    Als ich um 6 Uhr an Deck stehe, ist der Himmel noch bezogen, aber je näher wir der Stadt kommen, desto mehr Blau ist zu sehen. Als wir anlegen liegt sie im Sonnenschein.
    Wir gehen ein letztes Mal an Bord zum Frühstück und bringen dann unsere Koffer in den Gepäckraum neben der Rezeption, denn um 8 Uhr müssen wir die Kabine verlassen haben. Sodann nehmen wir den Fahrstuhl zum Deck 9 um die Ankunft der Midnatsol zu beobachten. Bald zieht sie an Munkholmen vorbei, dreht sich vor der Finnmarken um 180 Grad und schiebt sich dann rückwärts hinter uns an den Anleger.



    Wir wollen unbedingt gern noch einmal unserem Lieblingsschiff einen Besuch abstatten. Sobald dort die Gangway unten ist, gehen wir hinüber und machen eine Runde durch alle öffentlichen Bereiche. Am Heck stehend können wir schon das gelbgoldene Dach des Clarion Collection Hotels sehen. Wir werden also nur einen sehr kurzen Weg mit den Koffern zurücklegen müssen.
    Noch einmal gehen wir zurück zur Finnmarken um unser Gepäck zu holen. Dann rollen wir die etwa 400 Meter zum Hotel, wo wir sie wiederum in einem Gepäckraum unterstellen können. Unser Zimmer ist jetzt um 9 Uhr natürlich noch nicht verfügbar, aber wir können uns für das Abendessen schon einen Tisch auf der Dachterrasse reservieren lassen.



    Wir wollen gleich wieder in die Stadt und machen uns schnell auf den Weg. Am Bahnhof habe ich die Idee, den Fosenkai und die Vestre Kanalgata bis zum Ende zu gehen und beim Skansenpark dann auf das andere Ufer zu wechseln. Diese Strecke kennen wir noch nicht. Mein Mann ist skeptisch ob das möglich ist, aber ich kann ihn überreden. Auf dieser Seite befindet sich das Maritime Museum und daher liegen hier viele historische Boote. Es ergeben sich einige hübsche Perspektiven und wir kommen auch an den beiden roten Waggons vorbei, die das NRK in diesem Jahr für die Sendung Sommeråpent als Übertragungsfahrzeug einsetzt. Dann erblicken wir ein altes Stellwerk, das zu einem Kindertheater umfunktioniert worden ist.



    Plötzlich sieht mein Mann auf der anderen Seite des Bahndammes die Finnmarken auf ihrer Weiterfahrt nach Süden. Vor dem Maschendrahtzaun steht eine Bank, auf die ich schnell klettere, um noch ein Foto zu erhaschen.



    Kurz danach kommen wir an eine Stelle des Weges, die mit leeren Kabelrollen verstellt ist. Als wir dahinter blicken, wird klar, dass mein Mann recht hatte: Hier geht es nicht mehr weiter. Nur die eingezäunte Eisenbahnbrücke führt über den Fluss auf die andere Seite. Was nur ein Umweg sein sollte hat sich leider als Sackgasse entpuppt. Wieder vorbei an all den maritimen Gerätschaften und alten Booten beeilen wir uns auf dem Rückweg und erreichen auf der anderen Uferseite denn auch bald den Anfang der Munkegata mit dem „Letzten Wikinger“, wo wir im Kjøkkenet Kafé eine Pause einlegen.



    Am nächsten Tag ist Sankthansaften und deshalb findet auf dem Torg und der Munkegata der traditionelle Trondheimsmartnan statt. Es gibt viele bunte Marktstände und auf der Bühne führt ein Zauberkünstler vor vielen Zuschauerreihen seine Tricks vor. Auch die Buddhistische Vereinigung Trondheims hat ihren eigenen Stand.



    Unser Ziel ist nun der Nidarosdom, bei dem wir uns heute besonders viel Zeit nehmen wollen. Wir lösen eine Kombinationskarte, die auch für die Museen des Erzbischöflichen Palais gilt.
    Nachdem wir das Innere des Doms lange auf uns haben wirken lassen, lösen wir ein Ticket zur Besteigung des großen Vierungsturmes. Es ist Jahrzehnte her, dass wir zuletzt dort oben gestanden haben, und das Wetter ist perfekt für den Rundblick. Die uns zugewiesene Zeit ist 12:30 Uhr und dann werden wir in einer Gruppe von 20 Personen die 172 Stufen der sehr engen Treppe hinaufgeführt. Oben angelangt bieten sich überwältigend schöne Blicke über die Stadt. Das ist wirklich ein ganz besonderes Erlebnis. Eine halbe Stunde haben wir insgesamt Zeit, dann darf die nächste Gruppe hoch.



    Als wir wieder hinunter kommen erfahren wir, dass gleich auf der kleinen Barockorgel ein Konzert stattfindet. Wir nehmen also Platz und genießen die halbstündige Darbietung sehr.


    Ich hatte eigentlich angedacht, das Mittagessen bei Egon auf dem Fernsehturm einzunehmen, aber wir sind jetzt schon hungrig und den besseren Blick auf die Innenstadt hatten wir sicher sowieso vom Kirchturm aus. Also essen wir rasch im Informationszentrum des Doms. Ich wähle dort die leckere Pilgersuppe.


    Anschließend gehen wir zum Erzbischöflichen Palais hinüber und sehen uns die Reichsregalien an. Die Kronen, das Szepter und der Reichsapfel werden bewacht, aber vom Hermelinmantel und dem Wappen mache ich Bilder.
    Wir schauen uns danach noch die Ausstellung der Dombauhütte an, aber die Rüstkammer besuchen wir nicht mehr. Das Wetter ist einfach zu schön.



    Also nehmen wir jetzt den Weg zur Gamle Bybro und schauen uns die Schokoladenseite der Stadt am Nidelven an. In Trondheim befindet sich die Technisch-Naturwissenschaftliche Universität. Es ist daher nicht verwunderlich, dass man besonders viele junge Leute in der Stadt sieht. An diesem herrlichen Sommertag ist natürlich jeder draußen unterwegs und bei dem Fahrradlift bildet sich sogar eine Schlange.



    Das Kafé Dromedar in Nerde Bakklandet bereitet den Kaffee auf alle erdenkliche Arten zu. Hier legen wir wieder eine kleine Pause ein. Dann folgen wir weiter der Straße mit ihren vielen malerischen alten Holzhäusern.



    Schließlich gehen wir über die Bakke Bru, dann am Bahnhof vorbei zum Brattørkai, wo wir Fähren, viele Yachten und ein Kreuzfahrtschiff sehen und zu unserem Hotel gelangen.



    Es ist inzwischen nach 18 Uhr und natürlich können wir jetzt unser Zimmer beziehen und uns ein wenig ausruhen. Der Tisch im Restaurant ist für 19:30 Uhr bestellt. Im Sonnenschein auf dem Dach des Hotels den Blick über die Stadt und das Meer zu genießen ist der perfekte Abschluss für diesen Tag. Wir sitzen hier noch lange und genießen unseren Wein.



    Um Mitternacht sehen wir von unserem Zimmer aus immer noch Gäste im Abendrot auf dem Dach stehen.

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  • 23.06.2017 – Tag 9: Trondheim und Abreise


    Unser Heimflug über Kopenhagen startet erst um 15:05. Bis 12 Uhr können wir noch über unser Zimmer verfügen und wollen danach gemächlich zur Haltestelle des Flybussen hinübergehen.


    Eigentlich hatten wir vorgehabt, am Vormittag noch einmal in die Innenstadt zu gehen, es uns aber dann anders überlegt. So konnten wir endlich einmal ausschlafen, aber nicht allzu lange. Ich hatte mich nämlich darauf gefreut, auf der Dachterrasse stehend die Ankunft der MS Nordlys zu erwarten. Allerdings fährt der Fahrstuhl morgens offenbar nicht bis zur 9. Etage. Den Knopf drücke ich vergeblich. Schlau suche ich das Treppenhaus, um das letzte Stockwerk zu Fuß zu erreichen, stehe aber oben vor einen abgeschlossenen Metalltür. :( Nun suche ich eben in bewährter Manier (Thon Hotel Svolvær) ein Flurfenster in der 8. Etage und finde auch eines in der richtigen Himmelsrichtung. Um 8:20 nehme ich also die Nordlys auf, wie sie Munkholmen passiert.



    Die Fenster im Clarion Collection Hotel fallen schon von der Straße aus durch ihre unscharfen Konturen auf. Das ist auch nicht anders, wenn man im Innern steht. Sie sind übersät mit Punkten, die in der Mitte klein und relativ spärlich und zu den Rändern hin groß und dicht werden. Ein Albtraum für Fotografen! :thumbdown: Man muss das Objektiv also in der Mitte ganz an die Scheibe pressen, damit die Punkte aufgrund ihrer Unschärfe dann unsichtbar werden.


    Nach dieser Aktion kann ich beruhigt mit meinem Mann zum Frühstück ins Erdgeschoss fahren. Danach wollen wir zum Kai gehen, um die beiden Leckerbissen des Tages zu besichtigen: die besagte Nordlys und die schon zuvor eingetroffene Polarlys.


    Da letztere demnächst ausläuft, statten wir ihr zuerst unseren Besuch ab.



    Wie bei der Nordkapp in Tromsø können wir auch hier das neue Design bewundern, das uns recht gut gefällt.
    Am Kai herrscht reger Personen- und Warenverkehr und als wir wieder unten stehen, um zur Nordlys hinüber zu gehen, bewahrheitet sich unser Verdacht: Die zu einem großen Stapel aufgetürmten Säcke enthalten – richtig – Andøytorf aus Risøyhamn, bestimmt für einen Blumenzüchter in Trondheim.



    Als wir uns auf der Nordlys befinden, suchen wir uns an Deck gleich zwei Stühle in der Sonne und beobachten das Treiben am Kai. Wir warten das Auslaufen der Polarlys ab, winken ihr hinterher und starten dann in Ruhe die Besichtigung im Inneren der Nordlys. Hier wirkt das Ambiente deutlich weniger modern aber gleichzeitig ziemlich neu. In die engere Wahl käme dieses Schiff bei uns allerdings nicht.



    Irgendwann haben wir genug gesehen und fotografiert. Noch ein Blick zurück! Das Heck der Nordlys wird nun für lange Zeit der letzte Anblick eines Hurtigrutenschiffes sein. :(



    Als wir im Hotel erfahren, dass wir mit dem Gepäck ganz bis zum Bahnhof gehen müssen, weil der Flughafenbus nicht mehr direkt vor dem Eingang hält, checken wir schon gegen 11:00 Uhr aus und machen uns auf den Weg.


    In Værnes erleben wir beim Check-in-Automaten etwas, das wir noch nicht kennen. Nach dem Ticket kommt eine lange Zunge herausgeschossen, das Klebeband für den Koffer.
    Wir starten pünktlich und sind auch planmäßig um 16:40 Uhr in Kopenhagen. Dann jedoch trifft die Maschine aus Hamburg mit einer vierzig-minütigen Verspätung ein und unser Abflug verzögert sich entsprechend um eine halbe Stunde. Es handelt sich um eine kleine Turboprop-Maschine vom Typ ATR 72-600. Als wir in Hamburg landen, bleibt das Flugzeug weit entfernt vom Terminal stehen. Wir ziehen uns an und nehmen das Handgepäck an uns. Nachdem wir eine Weile im Gang gestanden haben, ohne dass sich eine Tür öffnet, und es im Flugzeug so langsam unangenehm warm wird, erfolgt eine Durchsage des Flugkapitäns: Im Hamburger Flughafen gäbe es einen Engpass hinsichtlich der Busse, welche die Gäste vom Flugzeug zu den Terminals und bringen und umgekehrt. Das sei auch schon der Grund für die Verspätung in Kopenhagen gewesen und wir müssten uns noch eine Weile gedulden. Wegen der BUSSE :!:


    Nun, irgendwann können wir das Flugzeug tatsächlich verlassen, uns ein Taxi schnappen und nach Hause fahren. Dort erwartet uns eine Überraschung: Während wir am Vortag durch das sonnige Trondheim schlenderten, gab es über Hamburg ein sehr schweres Unwetter. In unserem Garten liegt denn auch einer unserer beiden Drachenbäume, umgestürzt und in der Mitte durchgebrochen. :(


    Und was machen wir nun gerade? Mein Mann bereitet sich auf unsere Iran-Reise im Herbst vor, während ich die nächste Hurtigrutenfahrt plane …... :lofoten2:

    Reiseberichte sind in meinem Profil verlinkt.

    Einmal editiert, zuletzt von Laminaria ()

  • Tja - nach der Reise ist vor der Reise... ^^


    Das mit den Bussen kenne ich auch von den verschiedensten Flughäfen, in Madrid dauerte es mal fast eine halbe Stunde. Das Dumme ist halt dass eine ATR72 zu klein ist um an die Passagierabsauganlage zu fahren.

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


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