MS Richard With mit Colorline und Bergenbahn (25.03.-11.04.17)

  • Nachdem ich bereits einen Monat wieder zurück bin, will ich mal einen kleinen Reisebericht starten.


    Diese Reise hatte sich meine frühere Kollegin zu ihrem runden Geburtstag gewünscht, da wollte sie nicht daheim sein ;) Ich habe mich natürlich nicht zweimal bitten lassen, als Reisebegleitung zu dienen und auch das Buchen der Hotels und Strecken habe ich gerne übernommen. Ursprünglich wollten wir mit der Nordkapp fahren, aber weil die gebuchte J-Kabine ein Doppelbett bekam, hatte ich auf die unrenovierte Richard With umgebucht.


    Samstag, 25.03.17
    Mit einem 19€-Schnäppchen fuhren wir um 07.25 von Stuttgart ohne Umsteigen nach Kiel. Es klappte alles reibungslos, der Zug kam pünktlich an (soll's bei der DB auch geben), wir wurden das Gepäck im Intercity Hotel los und schauten uns schon mal am Fährterminal um.



    Nach dem Einchecken und einer Kaffeepause drehten wir eine kleine Runde durch Kiel und fuhren dann mit dem Bus raus nach Schilksee. An der Förde entlang spazierten wir nach Strande, wo wir uns mit H.s Verwandtschaft im Acqua Strande zu einem leckeren Abendessen trafen.


    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

    Einmal editiert, zuletzt von Albatross ()

  • Hey, Albatross, das ist ja prima, du beschreibt jetzt die Reise direkt vor uns. Ich bin dran und werde dann nahtlos die Fortsetzung liefern.
    Bin gespannt, wie es bei euch war. Wir bekamen einmal gesagt, bei der Fahrt vor uns hätte man nicht mal die Berge gesehen.
    mach bitte weiter :thumbup:
    liebe grüsse


    (PS: ich könnte meinen nennen: Richard With ohne colorline mit Bahn :D )

  • @Tina Teilweise stimmte das tatsächlich, aber nicht immer ;) Ich freue mich auf deinen Anschlussbericht :thumbup:



    Sonntag, 26.03.17
    In der Nacht war Sommerzeitumstellung, das passte gut und liess uns immer noch genügend Zeit für ein gemütliches Frühstück im Hotel. Anschließend machten wir eine Vormittagsrunde am Hafen, bis nach anfänglicher strahlender Sonne Hochnebel hereinkroch.



    Also holten wir die Koffer, checkten am Automaten ein und fanden einen Sitzplatz im Terminal. Es waren jede Menge norwegische Minicruise-Paxe unterwegs, die meisten hatten zielsicher den einen geöffneten Laden im Bahnhof gefunden und kamen mit klirrenden Tüten zurück. Als die alle wieder auf dem Schiff waren, durften auch wir die Color Fantasy entern. Mit Hilfe der Aufzugnummern auf dem Ticket fanden wir unsere Kabine (9-440) sehr schnell. Mir war es angenehm, dass wir in der Nähe des Treppenhauses waren, ruhig war die Kabine dennoch. Wir erkundeten das Schiff und waren echt froh, eine Kabine mit Seeblick gebucht zu haben, denn ganz ohne Fenster mag ich nicht und ein Ausblick auf das bunte Licht und das Bling-Bling hätte mich wahnsinnig gemacht :girl_cray2:



    Zum Glück riss der Himmel schon bei der Ausfahrt wieder auf, sodass wir viel draußen sein konnten.



    Die Sonne täuschte allerdings und ich musste den dicken Daunenparka holen. Manche Norweger waren da abgehärteter ;)



    Nach der Storebæltbrücke gab es einen schönen Sonnenuntergang.



    Montag, 27.03.17
    Die Nacht war sehr ruhig, die Color Fantasy fuhr wie auf Schienen. Nur gegen Morgen tutete immer wieder das Nebelhorn, beim Rausschauen war ein steter Wechsel zwischen strahlender Sonne und dickem Nebel.



    Am Vortag hatten wir nur eine Kleinigkeit im Café gegessen, deshalb gingen wir früh zum gebuchten Frühstück. Es war alles ausreichend da, aber vom Sockel gehauen hat mich das Frühstücksbüffet nicht, vor allem den Kaffee fand ich schauderhaft.
    Wir waren genau rechtzeitig wieder an Deck, als sich im Oslofjord der Nebel auflöste.



    Fortsetzung folgt..

  • Damit hast du ganz sicher recht, Gerda :laugh1:


    Weiter mit Oslo:
    Wir kamen zügig von Bord und nahmen uns ein Taxi zum Scandic Byporten. Das war eine weise Entscheidung, denn ich weiß nicht, ob wir sonst so schnell den Hoteleingang gefunden hätten, versteckt im Einkaufszentrum, wie der war. Zum Einchecken war es noch zu früh, aber die Koffer wurden wir los. Anschließend gingen wir erstmal für einen trinkbaren Kaffee in eines der Cafés im Bahnhofsbereich.


    Am Osloer Bahnhof war ich zuletzt Ende der 80er-Jahre- unglaublich, wie sich die Gegend geändert hat und weiter ändern wird, wenn erst das Munch Museum und die Bibliothek fertig sind.



    Wir schauten uns die Oper zuerst, soweit zugänglich, von innen an.



    Der Stil kam mir bekannt vor- Ólafur Elíasson! Und schicke Toiletten haben die ;)



    Danach stiegen wir der Oper aufs Dach, wir waren nicht die einzigen.





    Der Rest des Tages folgt...

  • Die Bibliothek soll 2020 für das Publikum geöffnet werden, das Museum wohl schon ein Jahr früher. das Ganze soll dann so aussehen.


    Dann mal hier noch der Rest des Tages:
    Inzwischen war es Nachmittag und wir konnten im Hotel einchecken und unser Zimmer mit Fjordblick beziehen. Naja, es war überwiegend Bahnhofsvorplatz, mit Oper und Fjord im Hintergrund ;)


    Da wir nun Hunger hatten, war erstmal Egons angesagt für ein Steak und Bier. Anschließend machten wir eine Runde bis zum Schloss und zurück über das Rathaus.




    Zu Sonnenuntergang und blauer Stunde war nochmals die Oper an der Reihe.



  • Ganz super Fotos!!! Kenne Oslo bislang leider nur von einem Kreuzfahrt-Landausflug, und da war es total verregnet. Deine Bilder machen aber echt Lust darauf, diese Stadt näher kennenzulernen.


    LG
    egoix

  • Vielen Dank für die schönen Fotos, das weckt Erinnerungen an unsere erste HR-Reise 2014, die in Oslo bei Sonnenschein begann und stimmungsgemäß bei Regen endete.
    Von Olafur Eliasson hatten wir letzte Saison im Winterpalais von Prinz Eugen eine sehr schöne Ausstellung, danke auch dafür.


    Liebe Grüße, Kamilla

  • Vielen Dank, für die tollen Bilder, mit Oslo bin ich auch noch nicht fertig. :D


    Ich hatte ja auf der Heimreise letztes Jahr bei ähnlich schönen Wetter einen Vormittag Zeit, es mir ein bisschen anzuschaun und habe mir da schon Appetit auf mehr geholt, dein Fotos schüren das noch weiter an.


    Ich freue mich riesig auf die Fortsetzung :thumbup:

  • @ all - :thank_you: Oslo ist immer wieder ein paar Tage wert, vor allem bei den Veränderungen, die gerade im Gange sind!
    @KamillaS - die Ausstellung habe ich leider nicht mitbekommen, die war sicher interessant! Ich kenne nur die von ihm entworfene Fassade an der Harpa in Reykjavík.



    Dienstag, 28.03.17
    Frühstück gab es bei Egon (raus aus der Hotellobby und auf der anderen Seite des Gangs wieder rein), es war gut, aber nicht sensationell.
    Wir hatten wieder Glück, es wurde ein schöner sonniger Tag :girl-dance: Diesmal kauften wir uns ein Tagesticket für die Innenzone zu 90 NOK.
    Als erstes stand Holmenkollen an. Das war gegenüber meinem letzten Besuch doch sehr stark verändert, angefangen von der T-Bane statt der alten Holzstrassenbahn bis hin zum grossen Bakken. Rauf sind wir dort nicht, ich erinnere mich noch mit Grausen an die „Hühnerleiter“ der alten Schanze.



    Nächster Programmpunkt war Vigelandsparken. Außer den üblichen Zwergen in ihren Warnwesten und den Joggern war kaum einer da und es herrschte himmlische Ruhe. Im Windschatten war es schon richtig warm.



    Die Rosen waren alle noch abgedeckt, der Brunnen ohne Wasser




    Nach einer Essenspause -wieder bei Egon- schauten wir uns die schönen Häuser und Jugendstil- Strassenlaternen im Frognerveien an, die hatten es mir schon im Vorüberfahren am Morgen angetan.



    Danach hatten wir Plattfüsse und fuhren Bahn bis Frognerseteren- eine tolle Aussicht und noch Schnee dort oben!



    Irgendwann fiel mir siedendheiß ein, dass wir dort aus der Innenzone raus und schwarzgefahren waren :blush2: Die Kontrolleure standen aber zum Glück nur abends am Hauptbahnhof :whistle3: Dort kam allerdings keiner unkontrolliert raus, sie hatten Polizei- und Security-Unterstützung bei ihrer Großkontrolle.

  • Wow! :thumbup:
    Was für tolle Bilder aus Oslo! Die Stadt hat sich mir bisher nur grau und kalt präsentiert aber bei diesen Fotos bekomme ich Lust, vor der nächsten Reise nicht vorzeitig nach Bergen zu fliegen sondern eine Nacht in Oslo zu bleiben.

  • @Steffi- das steht und fällt immer mit dem Wetter ;) Einen neuen Anlauf ist Oslo immer wert, irgendwann klappt es auch mit der Sonne.


    Mittwoch, 29.03.17
    Schon abends hatte es sich komplett zugezogen, am Morgen war alles grau und es tröpfelte... Wir frühstückten gleich um halb 7, checkten aus und waren pünktlich zur Einfahrt der Bergenbahn am Gleis 3. Der Aufpreis für Comfortklasse lohnt sich, so viel Platz hat man in deutschen Zügen in der 1. Klasse nicht, ganz abgesehen vom Getränkeautomaten.



    Der erste Teil der Fahrt war im Regen grau in grau, aber hinter Gol wurde es besser, es tauchte Schnee auf und kurz vor Finse kam blauer Himmel zum Vorschein!




    In Myrdal stiegen die Amerikaner in unserem Abteil in die Flåmsbahn um, der Rest fuhr weiter bis Voss. Dort folgten wir der Karawane zu den Bussen des Schienenersatzverkehrs. Das Wetter wurde wieder grau und nass, aber da die Strecke eh die halbe Zeit in Tunneln verläuft, war das nicht so schlimm und im warmen Bus wurde man sowieso schläfrig :sleeping: Leider hielten wir in Bergen am hintersten Ende des Busbahnhofs, sodass wir im Niesel doppelt so weit zum Hotel Scandic Byparken hatten.



    Nach dem Einrichten im Hotel statteten wir als erstes dem Bryygeloftet einen Besuch ab. Das Essen war gewohnt gut und erfreulicherweise gibt es dort jetzt auch neue Stühle und Bänke, auf denen es sich wesentlich bequemer sitzt :thumbup: . Danach drehten wir noch eine Runde durch Bryggen und an der Statsrad Lehmkuhl vorbei, immerhin blieb es weitgehend trocken!



  • Der Ersatzverkehr war nur bei den frühen Abfahrten, nicht mehr bei dem Zug der abends erst in Bergen ankommt und auch nicht beim Nachtzug. Die haben an der Strecke Bäume gefällt, neu geschottert und neue Zäune angebracht.

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • Ja, so ein tolles Wetter in Oslo hätte ich mir 2011 auch gewünscht, und trotzdem fand ich die Stadt toll. Mehr Glück hatte ich dann bei der Fahrt von Voss über Myrdal nach Flam. Hier ein Bild vom Kjosfossen-Wasserfall


    LG
    egoix

  • Sehr schöne Bilder, da macht es spaß zu gucken und eure Reise so noch einmal zu begleiten. Den Gully-Deckel aus Post 14 hatten wir auch fotografiert. Da kam direkt ein Norweger auf uns zu und teilte uns seine Freude mit, dass wir nicht nur immer die Schiffe im Auge hätten oder nach oben gucken würden.

    Gruß Volkmar


    Meine Reiseberichte sind im Profil verlinkt

  • @egoix - Die Flåmsbahn bzw. "Norway in a nutshell" steht bei mir noch auf der Wunschliste, am liebsten bei solchen Wetter, wie du es hattest :D
    @Flemming T. - Bergen hat besonders schöne Gully-Deckel, die darf man doch nicht übersehen!



    Donnerstag, 30.03.17
    In der Nacht hatte es sich eingeregnet und die Vorhersage versprach nichts Gutes. Also nahmen wir uns erstmal ausgiebig Zeit für das wie immer ganz hervorragende Frühstück. Es wäre auch schade gewesen, das nicht ausreichend zu würdigen :gutenmorgen: :essen:
    Am späteren Vormittag checkten wir aus und ließen das Gepäck im Gepäckraum. Ich wollte noch zwei Graffiti fotografieren, die ich am Vortag an der psychologischen Fakultät gesehen hatte ( die "tierischen" waren am Vågen bzw. auf dem Fløyen).



    H. wollte zum Fischmarkt, den sie von ihrer großen Skandinavientour mit ihrem verstorbenen Mann in bester Erinnerung hatte, nur leider hat das heute mit Fischmarkt nicht mehr viel zu tun :thumbdown: Es regnete weiter, aber immerhin bekamen wir in der Fløybanen einen Logenplatz.



    Wie sagte die Dame in der Tourist Infomation zu jemandem: solange man den Fløyen von unten noch sieht, ist's doch noch nicht ganz schlecht. Naja, als wir oben waren, sah man unten aber nicht mehr viel... Wir holten einen Tee im Kiosk und ließen uns drin etwas trocknen. Nach der Rückfahrt setzten wir uns in der Stadt ins Café, bis wir im Hotel die Koffer holten und uns auf zum Terminal machten. Wir hatten glücklicherweise einen Moment erwischt, wo es nicht mehr so stark regnete.


    Im Terminal war Stau, einchecken derzeit nicht möglich, weil die RW später angekommen war und die Paxe noch ausstiegen. Irgendein Offizieller redete etwas von Nümmerchen ziehen, hatte aber ein Werbeplakat direkt vor den Automaten gestellt...es dauerte etwas, bis wir das gecheckt hatten :wacko1: Dafür ließen sie uns schnell auf's Schiff, obwohl wir erst mitten in der Sicherheitseinweisung oben aufschlugen.
    Wie gebucht hatten wir die J 610 über dem kleinen Rettungsboot und für das Abendessen bekamen wir mit 18.30 Uhr eine wunschgemäß frühe Zeit. Nach einer Runde durch's Schiff konnten wir schon vor 18 Uhr die Kabine beziehen (die hatten von oben angefangen mit dem Gepäck) und anschließend zum Bergen-Buffet.



    Kapitän war Ulf Berg, Reiseleiter Harald Weinreich, sein Assistent Linus Holzapfel.
    Das Schiff war gut ausgelastet, aber nicht ausgebucht. Die Paxe waren nationalitätenmäßig schön verteilt: Norweger ( eine Hardanger danse grupe, die den Besprechungsraum mit Akkordeon und Tanzaktivitäten belegten), Franzosen, Engländer und Deutsche, ein paar versprengte Asiaten und Australier... Keine Gruppe fiel irgendwie auf, es war eine harmonische Mischung.
    Das Auslaufen verfolgten wir draußen bis zur Askøybrücke, danach war Koje angesagt.

  • Freitag, 31.03.17
    Auf der Richard With gab es zum Glück ab 7 Uhr Frühstück, nicht wie im Oktober auf der Nordlys erst um 7.30 Uhr. Das Büffet war sehr gut bestückt :thumbup:
    Das Wetter hatte sich auch berappelt und zeigte Sonnenstrahlen zwischen Wolken- und Nebelbänken. Stad war quasi nicht spürbar- Ententeich!




    Wir waren überpünktlich in Torvik, wo wir hinter 2 großen Versorgungsschiffen anlegten. Zu unserer Verblüffung verließen Kapitän und Offizier das Schiff und spazierten durch die Wiese und über das Brückchen davon. Wo sie hin sind, konnte man nicht mehr sehen, aber sie waren rechtzeitig zur Abfahrt zurück;-)



    Vor Ålesund testeten wir das Lunchbuffet, ebenfalls mit reichlich Auswahl, auch in punkto Nachtisch! Es gab sehr viel Obst, getaute Erdbeeren, alles lecker....Schiffswasser in Karaffen bekam man auch immer ohne Probleme, eine deutliche Verbesserung gegenüber der sparsamen glasweisen Zuteilung früherer Reisen.


    In Ålesund machten wir eine Runde durch die Stadt.



    Bei unserer Rückkehr standen Kapitän und Maschinenchef mit Eistüten in der Hand draußen und schauten sich ihr Schiffchen an :icecream:


    Bewölkung mit blauen Lücken auf dem Weg nach Molde



    Wir waren eine halbe Stunde zu früh, was den RL zur Durchsage bewegte „Meine Damen und Herren, jetzt wissen sie, warum die Hurtigrute Hurtigrute heißt“. Nach dem üblichen Typhon ertönte es plötzlich noch einmal, zur Begrüßung der königlichen Yacht Norge :king: , die im Hafen lag!



    Vielleicht wollte der hurtige Kapitän die besuchen gehen, wir bekamen es nicht mit, weil wir zum Abendessen mussten. Unser Platz war ganz im Heck in der Mitte mit bester Aussicht nach hinten, Tischgenossen hatten wir offenbar keine, obwohl eingedeckt war. Die neue Einteilung funktionierte sehr gut, man war immer innerhalb einer Stunde mit dem Essen fertig!


    Nachher verbrachte ich die Zeit draußen bis Bud, leider gab es kein Gegenschiff. Einen richtigen Sonnenuntergang gab es auch nicht zu sehen, es kamen wieder Wolken auf.


Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!