Hurtigruten die Sechste: MS Midnatsol 03.04-17.04.2017 Lissabon - Casablanca

  • Das Smartphone vom liebsten Menschen wäre auch keine Alternative gewesen, nicht allein wg. des umständlichen Tippens, sondern weil Roaming auf See kostenmäßig völlig unkontrollierbar ist. Und wenn wir an Land sind, möchte ich meine Zeit nicht mit
    tphone tickern verbringen oder nach einem Internet Cafe suchen.


    Außerdem schreibe ich überwiegend nachts, wenn andere Menschen schlafen, muss dann halt mit weniger gehen. Weniger Schlaf, nicht aber weniger Text, denn ich schreibe "Romane", ihr (und die mitlesenden Freunde u. family) seid mein live Reisetagebuch, im nachhinein kriege ich die Eindrücke und Emotionen nicht mehr hin. Und da wir auf dieser Reise abends immer schon wieHoffe dass der ablegen, nachts also auf See sind, kann ich nur mit Schiffs WLAN schreiben. Ein Mobile Daten EU Paket würde mir da nicht helfen, zudem hat mein Laptop keine sim card.


    So habe ich mir nun das WLAN "gegönnt", ist zwar immer noch teuer genug ;( , aber mit 400 NOK hatte ich ja schon gerechnet. Internet sind quasi 2 Flaschen Wein an Bord (vom billigen), dann hört es sich schon gar nicht mehr so teuer an :beer:


    Aber ich merke schon, das Internet ist momentan sehr langsam (Seetag heute), allein der Versuch Smileys einzutickern, bringt es an den Rand des Absturzes.

  • Am gestrigen Seetag, der nur grau in grau war, hatte ich in Open Office weitergeschrieben, aber beim Einfügen ins Forum sind gerade wieder sämtliche Formatierungen flöten gegangen, außerdem bricht das Programm ständig ab oder die Internet Verbindung ist wieder weg. Echt frustrierend. Ich muss es jetzt so lassen, ich fang nicht schon wieder von vorne an.


    Fortsetzung 1.Tag (der HR Reise) Montag
    03.04.2017, Lissabon:


    Da Hurtigruten das Real Parque Hotel bucht und wir kein Hotel in Lissabon kannten, die Internet Recherche es preislich ok auswies (keine Ahnung was HR dafür berechnet), haben wir uns fürs gleiche Hotel entschieden, aber selbst gebucht (110 Euro fürs Zimmer incl. Frühstück für 2 Pers.). Nicht in der rummeligen Altstadt, aber nahe der Metrostation San Sebastiao – wenn man den richtigen Metro-Ausgang findet, in 5 Minuten zu erreichen, wir liefen aber erstmal um den ganzen Block :-p Danach haben wir dann immer die Umgebungspläne, die an jeder Metrostation hängen, abfotografiert, um uns zu orientieren. - Ja, auch ich erkenne inzwischen den Nutzen von Smartphones, auch wenn ich vermutlich der vorletzte Mensch war, der sich so ein Teil zugelegt
    hat (der letzte wird meine Schwester, die sich immer noch erfolgreich dagegen wehrt *g* - hi sister, viel Spaß beim mitlesen! :)


    Das Hotel ist für einen Städtetrip durchaus empfehlenswert, groß, modern, Essen zwar höchstens Durchschnitt, aber wir waren ja nicht für lukullische Köstlichkeiten dort. Wir hatten ein Riesenzimmer mit 2 Kingsize Betten, 2. Etage, zur Seitenstraße gelegen mit Erker, renoviertes Bad, alles tiptop. Ab früh morgens hörte man zwar den Fluglärm, aber den hat man vermutlich fast überall so tief wie die Flieger Lissabon anfliegen.
    Außerdem waren wir nicht zum Ausschlafen da, ist Urlaub und kein Sanatoriumsaufenthalt :)


    Zeitlich wäre Flug am Montag zwar auch möglich gewesen, aber da wir den selbst gebucht hatten, braucht bloß der Flieger Verspätung zu haben, nee nee, das Risiko wären wir nicht eingegangen. Zudem bot sich der zusätzliche Tag in Lissabon durch das Wochenende an, und es war eine sehr schöne Einstimmung.


    Konnte nun immerhin einen besseren Eindruck mitnehmen von der Stadt, die mir im September gar nicht zusagte. Im September waren wir vom kleineren Porto am Tag zuvor derart begeistert, dessen Ursprünglichkeit viel mehr echtes Leben ausstrahlt, zwar viel morbider Charme, aber es war echt, während uns Lissabon danach wie die billige Kopie für den Massentourismus vorkam. Die 3 Kreuzfahrtpötte, die damals gleichzeitig mit der Midnatsol am Kai lagen und ihre Ladung auskippten, haben mit mehreren Tausenden zusätzlichen Gästen, die sich alle im unteren Altstadtbereich bewegten, bestimmt dazu beigetragen.


    Diesmal hatten wir gezielt Sehenswürdigkeiten ausgeguckt, die wir beim letzten Mal nicht gefunden hatten. Es war erheblich weniger los in der Stadt. Sonntags
    konnte man sogar kreuz und quer über die Straßen laufen, so wenig Autoverkehr herrschte. Anfang April (wenn außerhalb der Osterferien) scheint eine empfehlenswerte Reisezeit für Lissabon.


    Montagvormittag haben wir noch die wunderschöne Basilica da Estrela besichtigt, zwar nicht so einfach zu erreichen, zeitaufwendiges Gezockel mit der alten Straßenbahnlinie 28 E, die zwar urig ist, die wir aber schon kannten und wo man wirklich auf seine Wertgegenstände achten muss bzw. diese fest umklammern trifft es eher.


    Leider hatten wir keine Zeit den Turm der Basilica Estrela mit Gallerie (sah aus wie die Whispering Gallery in St Pauls in London) und die Terrasse auf dem Dach zu besichtigen (4 Euro p.P.). Auf jeden Fall ein lohnenswertes Ziel fürs nächste mal.


    Aber baff waren wir, als bei unserer Rückkehr gleich 2 Busse mit HR Schildern vor dem Hotel hielten. Wir hatten zwar schon ein paar Gäste getroffen, die ebenfalls die Tour gebucht haben. Aber dass bereits 2 Busladungen im Hotel übernachtet hatten, neben den weiteren 7 Transferbussen vom Flughafen, oha. Da HR die Reise bis zuletzt mit Sonderpreis beworben hatte, hätten wir auf eine eher geringe Auslastung getippt.


    Der über HR gebuchte Bustransfer war kurzweilig, die Busbegleitung vom TI Lissabon machte eine kleine Stadtrundfahrt daraus und erklärte die Sehenswürdigkeiten auf dem Weg zum Pier Santa Apolonia. Wir waren dann doch froh, den Transport gebucht zu haben, obwohl wir das 24 h Nahverkehrsticket noch hätten nutzen können, aber mit unserem ganzen Gepäck in der sommerlichen Hitze Lissabons nochmal durch die Stadt wäre stressig geworden. Und ein wenig Nervten brauchten wir noch in den kommenden Minuten...


    Aber erstmal welche Freude die MS Midnatsol am Pier liegen zu sehen! Mir ging mal wieder das Herz auf - unser schönes Schiff. Das war fast wie heimkommen. Diesmal lag sie direkt vorne beim Zollgebäude (im September hinter den 3 anderen Pötten sah man sie kaum hinter den Kreuzfahrt-Hochhäusern äh Schiffen ;)


    Das Gepäck wurde schon eingecheckt und zum Schiff gebracht. Wir reihten uns in der Zollschlange ein. Ich hatte meinen Pass vorsorglich schon in der Tasche, weil wir den beim check-in im Schiff würden abgeben müssen. Aber Lissabon ist ja EU, da reicht der Personalausweis - so unbekümmert denkt man zumindest,
    wenn man sonst nur in Europa reist... Den Pass hatten wir für die Reise natürlich mit, die Ausreise findet ja in Casablanca statt. Seinen Personalausweis hatte mein liebster Mensch selbstverständlich zur Hand. Allerdings waren in der Liste des Zollbeamten unsere Pass-Nrn. aufgeführt. Und der verstand da keinen Spaß, Ausweis Nr. muss der Liste entsprechen, Personalausweis reichte ihm nicht. Mein liebster Mensch war sich nicht sicher, ob der Pass nicht vielleicht im Koffer...? Hektische Suche, bange Minuten, halleluja, der Pass fand sich im Rucksack. Alles gut, wir dürfen ausreisen :)


    Auf zur Midnatsol, Gangway, Scanner, alles vertraut, die gleiche Philippino Crew ist noch an Bord, wie schön! Und gleich am Check-In hatte unser Lieblingskellner
    Dienst, mit dem wir uns im September mehrmals nett unterhalten haben. Klar, dass ich mich in seiner Warteschlange einreihte. Während er die Gäste vor uns eincheckt, guckt er hoch - und erkennt uns sofort wieder :-)) Ich kann's nicht fassen. Wir waren vor nem halben Jahr gerade mal 9 Tage an Bord, seitdem haben -zig Antarktis Fahrten der Midnatsol stattgefunden, er hat tausende von Gesichtern gesehen, und trotzdem erkennt er uns. Das geht uns noch mit vielen guten Geistern der Philippino Crew so, alle die im September an unserem Tisch bedienten, haben uns sofort wieder erkannt und angesprochen. Auch manche vom Expeditionsteam begrüßen uns. Das freut uns wirklich.


    Wir beziehen die gebuchte N-Kabine 459, backbord neben der Autoklappe, diesmal gibt es ja keine nächtlichen Hafenstopps, Hauptaugenmerk war möglichst mittig auf dieser Atlantik-Fahrt. Diese N-Kabine hat 2 Betten parallel, während unsere vorherigen N-Kabinen immer ein Bett quer und eins längs hatten, sodass mein liebster Mensch ausprobieren konnte, welche Schlafrichtung ihm bei Seegang besser zusagt. Nun muss quer zur Fahrtrichtung auch bei Seegang funktionieren. Immerhin können wir jetzt beide aus dem Fenster gucken.


    Im Bad eine kleine Überraschung – Scherz! nur als persönlicher gag gemeint: Schatz gibs zu, du hast heimlich das Schiff angerufen „Tut was, irgendwas, damit sie die N-Kabine akzeptiert und nicht länger wegen der Balkonkabine rumjammert“ und da hat man halt die Pflegeprodukte aus der 775 in den Badschrank gestellt LOL


    Es gibt auch schon das Tagesprogramm für den Ankunftstag. Bis 15 Uhr wird sogar noch ein leichter Lunch im Restaurant angeboten, hätte ich gar nicht mit gerechnet, denn erste Mahlzeit ist offiziell Abendessen.


    Ab 15 Uhr kann man die Expeditionsjacken abholen. Wir haben zwar bereits ein Exemplar vom September, aber diesmal nehmen wir eine Nr. größer, die Jacken
    fallen groß aus, so dass uns M und S im Sommer reichten, aber wenn eine Fleecejacke drunter passen soll, wird's eng. Außerdem ist die Expeditionsjacke an Deck wirklich praktisch, sie ist hinten schön lang und hält den Wind gut ab. Auch wenn nun fast jeder an Deck in Dunkelblau-Gelb rumläuft :)


    Das Schiff ist mit rd. 430 Passagieren so gut wie ausgebucht, allein rd. 360 deutsche Passagiere, was mich wirklich überrascht. Unter den restlichen 70 Paxen
    erstaunlicherweise nur 10 Norweger, die größte Gruppe UK, dann Europa (nein, meine damit keinen Vorgriff auf Brexit ;) sondern dass die Briten nach DE die größte Nationalität an Bord ausmachen, desweiteren Reisende aus NL, F, SE, DK, aber auch South Africa, Canada und sogar 20 Passagiere aus den USA sind dabei. Woher ich das alles so genau weiß? Aus den Listen der Bootsgruppen, die nach Sprachgruppen zusammengestellt wurden. So ist dies z.B. unsere erste
    HR Reise ohne norwegische Ansagen, vollkommen ungewohnt.


    Alle Paxe werden schon zu Beginn der Reise in feste Bootsgruppen eingeteilt, die nicht nur fürs Austendern gelten, sondern auch für die angebotenen Vorträge, damit die Raumkapazität des Amphi mit 200 Personen besser geplant werden kann. Es sind 11 Bootsgruppen (mit je rd. 40 Passagieren, 9 deutschsprachige und 2 english). So gibt es immer 2 Vortragstermine für die DE Bootsgruppen 1-5 und 6-9 und ein englischsprachiger für die Bootsgruppen 10-11.


    Es fällt auf, dass auf dieser Reise der Altersdurchschnitt um einiges höher ist als auf den Norwegenfahrten. Ich würde maximal 10 % der Reisenden schätzen, die
    den Urlaub noch ins Arbeitsleben integrieren müssen. Das ist ganz bestimmt nicht disrespektierlich gemeint, im Gegenteil, ich beneide jeden, der nicht mehr an 30 Urlaubstage gebunden ist, die man peinlichst planen muss, um möglichst viel schöne Landschaften zu sehen. Wenn ich nur die Urlaube nicht immer wiederholen wollte – inzwischen sieht mein liebster Mensch jedes Jahr eigentlich nix anderes mehr als Cornwall, Südtirol, Hurtigruten und Wellness im
    Schwarzwald - dann sind die 30 Tage aufgebraucht. Wenn jetzt auch noch Hurtigruten mit Sonderrouten dazu kommt, hm... :) Da beneide ich die ältere Generation, die ihre Zeit nach Belieben verbringen kann, wirklich sehr.


    Vor dem Ablegen muss die Sicherheitseinweisung stattfinden, sonst dürften wir nicht los. Diesmal wird aber nicht der Film gezeigt, sondern Expeditionsleiterin
    Tessa macht mit ihren Kollegen in verschiedenen Vortragsräumen die praktische Vorführung. Es wird sogar Anwesenheit gezählt und später muss noch eine weitere Einweisung abgehalten werden für die zu spät Kommenden, damit wir endlich ablegen können.


    Ablegen in Lissabon war 19 Uhr (Portugal ist 1 Stunde zurück), wir blieben noch bis kurz nach halb 8 draußen und beobachten die Ausfahrt in den Sonnenuntergang, herrlich! Es waren nur ca. 15 Leute vorne auf Deck 6, das werden wohl „die üblichen Verdächtigen, die Draußensteher“ :)
    Wir sind zur Abendessensitzung 20 Uhr eingeteilt und damit sehr zufrieden. Die 18 Uhr Sitzung wäre uns zu knapp bei Landgängen. Außerdem könnte man dann nicht mal das Ablegen gucken, das meistens für 18-19 Uhr vorgesehen ist. Dinner wie meist am ersten Abend war Buffet mit open seating, aber kaum hatten wir die lange Ausfahrt der Meeresenge Lissabons verlassen, macht sich der Atlantik bemerkbar. Wir hatten nur noch ganz hinten im Restaurant einen Platz gefunden,
    Himmel das schwankt aber ganz schön... Ganz lange Dünung, Captain Kai Albrigtse sagt später bei der Captain's Begrüßung 7-8 m Wellen. Nachts merkt man es noch mehr, selbst, mittschiffs auf Deck 4. Die lange Dünung hält die ganze Nacht über an und verursacht bei mir Kopfschmerzen. Mein liebster Mensch leidet mehr, ihm hilft da am ehesten Schlaf.


    2. Tag Dienstag, 04.04.2017, Seetag 1


    Wecker war noch auf deutscher Zeit, die Funkumstellung Zeitzone Festland Portugal hat nicht funktioniert, und auch mein interner Akku hat sich noch nicht umgestellt ;) Um halb 5 bin ich geduscht und sitze auf meinem Lieblingsplatz auf Deck 5 Cafeteria gegenüber der Teebar und dope mich mit English Breakfast
    tea.


    Die See hat sich weitgehend beruhigt, Wellen nur noch 3-4 m sagt der Captein später durch. So schön der blaue Himmel gestern über Lissabon, wir sind nun unterwegs gen Westen Richtung Azoren, 15 C Lufttemperatur, aber bewölkt, mit wirklich dichter Wolkendecke, alles grau. Himmel grau, See grau, auch keine interessanten Wolkenspiele zu sehen.


    Kurzes Frühstück, alles wieder köstlich, auch frische Pfannkuchen hmmmh, denn im Tagesprogramm, das immer am Vorabend in der betreffenden Sprache an die Tür gehängt wird, geht es um 9 Uhr für unsere Bootsgruppe los mit Infos zur Reiseroute, gefolgt von einem Vortrag über Wale, die man auf dieser
    Reise ebenfalls zu sehen hofft. Jetzt wissen wir zwar (theoretisch LOL), welche Viecher man an welchem Blas, Rücken und Schwanzflossen erkennt, aber in der grauen Suppe wird das schwierig. Im September waren die Delphine bei strahlend blauem Himmel bedeutend einfacher auszumachen - immer dort, wo sich schwarze Striche im Wasser bewegten :)


    Auch die Ornitologen im Expeditionsteam können nur wenig auf Deck 9 zeigen. Gegen Mittag startet die Sonne einen zarten Versuch, sich einen Weg durchs Grau der Wolken zu bahnen, nein Wolkendecke zu dick, es wird wieder grau. Tagsüber werden weitere Vorträge angeboten, z.B. How to make the best of your Photos ebenso ein Kreativ Workshop.


    Auch sind neben dem Expeditionsteam weitere interessante Begleiter dabei: nachdem auf der September Fahrt bereits 2 Mitglieder der Orignal Thor Heyerdahl Expeditionen referiert haben (2 Herren in gesetztem Alter), gibt es auch auf dieser Reise wieder eine Verbindung: zum einen ist der Kurator des Kontiki Museums Oslo sowie der Sohn von Thor Heyerdahl an Bord. Das verspricht interessante Vorträge, 18:30 Uhr geht’s damit los. Morgen, Mittwoch, gibt es einen weiteren Seetag. Ich finde das perfekt zur Entschleunigung.


    3. Tag Mittwoch, 05.04.2017, Seetag 2


    Diese Nacht ist das Meer ruhig, ich schlafe gut und auch mein liebster Mensch muss nicht mehr leiden. Um halb 7 gucken ich aus dem Fenster (muss ja nun nicht mehr über meinen liebsten Menschen klettern), es ist hell, die Sonne blitzt! Das Grau ist weggeblasen. Nichts wie raus an Deck!


    In gewohnter Manier - morgens um 7 ist es noch kühl draußen, und windig ist es sowieso immer, ziehe ich lieber mal die Softshellshose an, langärmliges Shirt, langärmlige Weste, HR Expeditionsjacke, Mütze. So verkleidet tappe ich an Deck, im windgeschützten Heck strahlt die Sonne - und kehre postwendend in
    die Kabine zurück, VIEL zu warm angezogen. Also Hälfte der Klamotten da lassen, Jeans reicht, aber dünne Jacke braucht man vorn am Bug im Wind bestimmt, also aufs Neue. Und erlebe etwas, was ich mir in Norwegen nicht träumen lasse (im Winter sowieso nicht LOL) ich stehe vorn am Bug im T-Shirt, es geht kein Wind und es ist einfach nur traumhaft! Einige Damen und Herren sporten schon übers Deck, während die fleißige Crew das Deck unter Wasser setzt und den
    Boden schrubbt. Herrje schon soviel Aktivitäten am frühen Morgen *ggg* Ich setze mich lieber mit einem Kaffee ans Heck und genieße.


    Der Captain meldet sich mit der täglichen Wetter- und Streckeninfo, See und Wind bleiben heute ruhig. Die Sonne strahlt, erst nachmittags ziehen mehr Wolken auf, aber kein Vergleich zur grauen Suppe des Vortages. Alle sind happy und auf Deck 9 wird um Liegestühle gekämpft. Deck 6 bleibt erstaunlich leer, klar keine Liegestühle :) Dann stehen schon wieder Vorträge an, diesmal über die Azoren mit Katja, zwischendurch die augenscheinliche Hauptaktivität auf einem HR Schiff: essen!


    Morgen früh werden wir die Azoren erreichen, wo wir 3 Tage verbringen. Im ersten Ort Ponta Delgada auf der Insel Sao Miguel können wir im Hafen anlegen. Die beiden folgenden Tage werden die Inseln Pico und Terceira nur mit Tenderbooten erreicht. Dazu gab es heute ebenfalls eine verpflichtende Infoveranstaltung. Von der Septremberfahrt kennen wir die neuen Tenderboote, Guernsey war ebenfalls nur mit Tenderboot zu erreichen. Ich muss zugeben, ich finde es erstaunlich, fast schon beängstigend, wie wackelig auf den Beinen manche oder doch recht viele sind. „Solch ein Schwanken hätte sie ja noch nie erlebt“ Hä? Norwegen? Ich glaube nicht, dass die Erwähnung 'Regenhose, Tenderboot' verstanden worden wäre. Ich frage mich, was man erwartet, wenn man sich im April auf den Atlantik begibt.


    Für morgen haben wir den Wanderausflug auf Sao Miguel gebucht, HR Skala 4, ich hoffe dass ich nicht schlapp mache... Jedenfalls bin ich schon sehr gespannt und freue mich!

    schöne Grüße Tini :ilhr:


    Einmal editiert, zuletzt von Nordlicht () aus folgendem Grund: Formatierung geändert/Nordlicht

  • sind gerade wieder sämtliche Formatierungen flöten gegangen,


    Bitte bei vorgeschriebenen Texten unbedingt im QUELLCODE einfügen, sonst ist die Formatierung dahin. Und wenn du Smilies hast bitte immer einen Zwischenraum einfügen und nicht z. B. einen Punkt oder ) ohne Abstand, sonst wird der Code für den Smiley nicht richtig erkannt.



    und trotzdem erkennt er uns.


    Das wundert mich auch immer - oft erkennen einem Crewmitglieder, auch wenn man nur einmal mit ihnen gefahren ist und sonst noch nicht mal näheren Kontakt mit ihnen hatte. Auf meiner letzten Fahrt meinte die Restaurantchefin, sie kenne mich, wir seien schon mal zusammen gefahren - ich muss ehrlich sagen, ich erinnerte mich nicht :whistling: Aber das macht Hurtigrute aus.


    nicht mehr an 30 Urlaubstage gebunden ist


    ... und da sind wir in Deutschland noch privilegiert, viele Länder haben gar nicht so viel Urlaub...


    Ich frage mich, was man erwartet, wenn man sich im April auf den Atlantik begibt.


    Diese Frage stellte ich unlängst in FB und betraf die Barentssee im Winter... Und von meinen Besuchen in Portugal und meiner Segelreise weiss ich, westlich Portugals kann es zu Sache gehen...

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • puh ich glaub ich hab zuviel geschrieben, soviel liest kein Mensch
    Für heute hatten wir Wanderung auf Sao Miguel gebucht, super schön, völlig platt zurück (Einstufung 4, ging wirklich permanent Küste rauf, Küste runter), jetzt ablegen gucken.


    Bericht kommt nachher, Dinner heute spanisches Buffet.

  • sorry, ich kriege Quellcode nicht hin, ich dachte wenn ich als rtf abspeichere anstatt doc wäre es ok, ist es aber wieder nicht, bin aber zu müde zum korrigieren.


    4.Tag, Donnerstag, 06.04.2017, Sao Miguel Azoren


    Da für ca. 7 Uhr das Lotsenboot angekündigt war, begebe ich mich um kurz nach 7 nach draußen, da fahren wir bereits in den Hafen ein, allerdings auf die Seite des working harbour. Wg. zu starkem Wind können wir nicht am Kreuzfahrt-Kai direkt an der Promenade von Ponto Delgada anlegen (gestern hat es dort wohl die Taue eines anderen ungefähr gleichgroßen Schiffes zerlegt, das zu sehr an die Mole gedrückt wurde). Die Midnatsol parkt perfekt in die kleine Lücke zwischen 2 Schiffen ein, sah ganz schön eng aus, passte aber alles. Da wir nun nochmal 1 Stunde weiter westlich sind (die Azoren haben 2 h Zeitunterschied zu D), ist es am frühen Morgen noch merklich dunkler als am Tag zuvor. Zudem ist es bewölkt, was es nochmal erheblich diffuser macht. .


    Viele Ausflüge starten bereits um 8:30 Uhr, unsere Wandertour von Alminhas nach Salto da Farinha ebenfalls. Frühstück gab es daher heute bereits ab 6:30 Uhr.


    Die 1-stündige Busfahrt führte ans andere Ende der Insel, unterwegs konnten wir schon viele Eindrücke von der Insel gewinnen, wir hatten zudem einen super Guide bzw. 2 Guides, die uns wirklich viel über die Azoren und besonders Sao Miguel, die grüne Insel, erzählten. Man merkte, wie stolz die beiden auf ihre Insel und die steigenden Besucherzahlen waren, wozu sie gerne beitragen wollten. Die Wanderung war mit Stufe 4 beschrieben, weshalb ich sicherheitshalber mal meine festen Wanderstiefel und Walking Stöcke ins Gepäck gepackt hatte. Es waren zwar nur 5 km, aber es waren 3 Std. constantly descending/ ascending angekündigt. Thank God für die festen Stiefel und die Stöcke, es ging wirklich hohe Stufen rauf und runter, manchmal sehr steil, und über einen Bach, ohne Walking stick hätte ich mich sehr unsicher gefühlt.


    Die Azoren sind vulkanischen Ursprungs, die Inseln sind unterschiedlich alt, selbst innerhalb einer Insel gibt es alte und neuere Landschaftsteile, die durch spätere Eruptionen oder Seebeben entstanden sind. Völlig faszinierend, ich hatte vorher gar keine genaue Vorstellung, geschweige denn Kenntnis von den Azoren, außer das ist da „wo das Wetter herkommt“. Sao Miguel wird wg. der überwiegend gleichbleibenden Temperaturen und des häufigen Niederschlags die grüne Insel genannt. Überall sieht man Zeugnisse der geologischen Entwicklung, guckt an Gesteinswänden in die Evolution, sieht unten die Lavakrümel, drüber dicke Steinquader, und kleine Pflanzen, die sich eine Lebensgrundlage im Stein suchen. Völlig faszinierend. So zog sich die 5 km Wanderung entsprechend in die Länge, weil man ständig stehen blieb, um Fotos zu machen von unbekannten Blumen, Bäumen, wieder ein Stück zurück ging, um nochmal die Ausblick zu genießen, einfach herrlich.


    Die Landschaft erinnert mich sehr an Cornwall, Klippenküste mit tief eingeschnittenen Tälern bis auf sea level, daher das ständige hoch und runter. Zwar eine gänzlich andere Vegetation, aber vom Zuschnitt sehr ähnlich. Der schmale Wanderpfad wurde mit in die Erde gebauten Stufen unterstützt, die allerdings sehr hoch waren, wäre die Erde nass gewesen, wäre das problematisch geworden. Und auf den Azoren regnet es ja sehr häufig. Uns wurde gesagt, dass das Wetter 4x am Tag wechselt. Es gibt sogar Teeplantagen, die einzigen in Europa - außer in Cornwall (Tregothnan), wusste selbst der Guide. Auch sind die Felder hier ebenfalls mit Dry stone walls abgegrenzt, nur dass hier Lavagestein verwendet wurde. Die Wanderung war toll, wir hatten das perfekte Wetter, morgens bewölkt aber trocken, und mittags, als wir unser Ziel fast erreicht hatten, klarte es auf, die Sonne schien von blauem Himmel und ließ die Landschaft nochmal schöner aussehen.


    Nach der Rückkehr am Schiff haben wir kurz was gegessen (Lunch wurde für die Ausflügler auf 15:15 Uhr verlängert) und sind dann nochmal kurz in die Stadt, da all on board für 17:30 Uhr festgelegt war. Ponta Delgada als Hauptstadt der Azoren erscheint uns eher wie eine Kleinstadt, gemütlich, überschaubar, wirklich noch ursprünglich. Wir können uns gut vorstellen, unseren Cornwall Urlaub mal mit den Azoren zu tauschen, zumal es sogar Direktflüge von Deutschland aus gibt.
    Um 18 Uhr haben wir abgelegt Richtung Insel Pico, der schwarzen Insel, für die wir morgen den Ausflug Lavahöhle gebucht haben. Wir sind wieder gespannt.


    Gute Nacht vom Schiff!

    schöne Grüße Tini :ilhr:


    Einmal editiert, zuletzt von Nordlicht () aus folgendem Grund: Formatierung bearbeitet./Nordlicht

  • Ganz herzlichen Dank fürs Mitnehmen, ich bin schon immer gespannt wie es weiter geht :)
    Besonders jetzt auf den Azoren, da ich dort selbst erst im Februar war und gerade Sao Miguel ins Herz geschlossen habe.

  • Liebe Tini!
    Für mich ist alles Neuland, was ich hier lese. Darum bin ich schon gespannt auf die Fortsetzung. Mir ging es auf Hurtigruten ähnlich wie dir. Da es über Tag zu viel zu verpassen gab mutierte ich mit meinem Livebericht auch zum nächtlichen Schreiberling. Hab auch immer viel geschrieben und nur dann die Ruhe dazu. Schönen Dank für deinen tollen Bericht und keine Sorge, mir für meinen Teil kanns gar nicht zu viel werden. Nur weiter so, wenn es nicht schon Streichhölzer bedarf, um die Augen beim Schreiben aufzuhalten. :mosking:
    Liebe Grüße von


    Ulli

  • wow Nordlicht! -äh das ist die Anrede kein Reise statement - 1000 Dank für die Mühe des Editierens!!!


    Habe in der Forumssuchfunktion nach Quellcode gesucht, ich habe immer im Schreibprogramm gesucht, aber es wird wohl erst im Forum zum Quellcode. Werde das dann beim Einfügen aufs Neue probieren


    5. Tag, Freitag, 07.04.2017, Insel Pico Azoren


    Für heute stand also die Insel Pico mit dem gleichnamigen Vulkan auf dem Programm. Hierzu war dann auch das erste Austendern erforderlich. Hierzu hatte eine ausführliche Einführungsveranstaltung stattgefunden, in der Fotos der Boote, der Tender Pits (Einsteigestelle), vom Einsteigen selbst, den Rettungswesten u. des Seemannsgriffs gezeigt wurden. Auch führte Expeditionsleiterin Tessa vor, wie die Rettungswesten anzulegen sind und dass Rucksäcke darüber zu tragen sind, und Handtaschen nicht günstig sind, da diese NICHT über den Rettungswesten getragen werden dürfen, und dass jeder morgens bereits mit angezogener Rettungsweste am Tenderpit erscheinen soll, wenn die betreffende Bootsgruppe aufgerufen wird.
    Ich bin mir trotzdem nicht sicher, ob sich jeder das Procedere praktisch vorstellen kann, einige hörten jedenfalls zum ersten mal von den HR Tender Gummibooten und waren ganz erstaunt, dass das keine geschlossenen Boote seien (habe bei unseren „Begleitbooten“ von September (den Hochhausschiffen ) gesehen, dass die Tenderboote dort bis zu 100 Personen fassen und eine komplette Kapsel bilden).


    Da ist auch HR zu kritisieren, denn die Buchungsinformationen zu den Ausflügen enthielten keinerlei Info, an welchen Orten ausgetendert werden muss, sondern es wurde nur die erforderliche Beweglichkeit während der Ausflüge beschrieben. Kein Wort, dass man für konkrete Ausflüge xyz erstmal in ein Gummiboot einsteigen muss, und auf dem Rand desselben sitzend an Land gebracht werden muss. Das ist auf jeden Fall verbesserungswürdig.


    Ebenfalls sollte bei der Beschreibung der Ausflüge noch deutlicher darauf hingewiesen werden, wenn diese ausschließlich in English stattfinden (was bei dieser Reise recht häufig der Fall ist). Denn ich habe einige motzen hören, dass sie bei den mehrstündigen Ausflügen mit den lokalen Guides kein Wort verstehen und dass der Ausflug sein Geld nicht wert sei. Obwohl die Ausflugsbeschreibungen alle ausweisen, in welcher Sprache sie gehalten werden.
    Aber ich vermute, dadurch dass als Sprache auf dem Schiff Deutsch und Englisch angegeben ist und dort alle Ansagen doppelsprachig erfolgen, und es für die Vorträge sogar inzwischen eine Simultanübersetzung gibt, verwechseln das manche. Die Simultanübersetzung kannte ich bei HR noch nicht. HR hat dafür im Expeditionsteam extra eine deutsche Dolmetscherin, die über technische Anlage im kleinen Raum hinter dem Vortragsraum auf entsprechende Übertragungsgeräte übersetzt, die jeder sich mit Kopfhörern ausleihen kann. Wirklich ein super Service von HR!


    Und trotzdem motzen die Leute, wenn das Gerät nicht funktioniert (so sie es denn überhaupt auf den richtigen Kanal eingestellt haben?), motzen über die manchmal drollige (mit d nicht t) witzige Übersetzung von Tessa, die Niederländerin ist, aber seit diversen Jahren in Norwegen lebt, „Nehmen Sie auf den Ausflug einen Schneck mit“ - ah snack, keine Schnecke *g* Aber selbst da gibt es Leute die Tessa verbessern, wenn sie 18:00 Uhr mit Achtzehnhundert übersetzt. Vielleicht auch einfach nur eine schrecklich deutsche Eigenschaft, dass alles korrekt sein muss.


    Sorry wenn ich jetzt hier rumlamentiere, aber heute war so ein toller Tag, da finde ich es ziemlich unerträglich, wenn die Leute nicht einfach glücklich darüber sind, sondern immer noch was zum Beschweren finden.


    Nun aber endlich zum heutigen Tag: in 2 Worten: Perfect Day (um es mit Chris de Burgh zu sagen *g*)


    Geplant: Ab 7 Uhr sollen wir ankommen, Ankern, Freigabe des Schiffes, Beginn des Tenderns spätestens ab 8:15 Uhr, besser wenn schon ab 7:45 Uhr möglich, da 4 Ausflugsbusse bereits um 8:30 Uhr starten sollen (also rd. 150 Personen), weitere Busse um 9 und 10 Uhr sowie 2 Busse noch um 13:30. So der Plan.


    Gg. 6:15 Uhr schaue ich aus dem Fenster, es ist noch dunkel (wir sind ja weit im Westen), aber man sieht Sterne, juchhu, klarer Himmel! Das gibt schöne Morgenstimmungsfotos. Also fix fertigmachen und raus. Wir liegen vor Pico, der Vulkaninsel, von dem wir im Vortrag gehört haben, dass er sich meist in Wolken hüllt, man froh sein könne, wenn man ihn überhaupt sieht und als super Beispiel ein Foto aus dem Internet mit einer schmalen Schleierwolke davor gezeigt wurde.


    Nun ist ebenfalls klarer Himmel und Pico zeigt sich leicht verschleiert. Toll! Ich bin begeistert, dass wir so einen tollen Blick auf den Vulkan haben.
    Dann geht die Sonne auf und die Fotos werden gigantisch! - so nun versuche ich das mal mit dem Einfügen von Fotos, schicke dies aber vorher ab, nicht dass nachher alles futsch ist.


    Der Vesuch verkleinerte Fotos vom Smartphone, die ich zuvor in WhatsApp versendet habe, in den Livebericht einzufügen.

  • Jetzt komme ich in den Bericht nicht mehr rein, Fotos vom Smartphone reinbringen scheint ja zu klappen, wobei mich der Dateiname zwar stört, aber da habe ich keine Ahnung von.


    Noch kurz wie's weiterging: der Captain hatte Anker geworfen, man wartete auf die Marine Police zur Freigabe des Schiffes, allerdings hatten die schon immense Schwierigkeiten, am Tenderpit anzuhalten und einzusteigen, da trotz vermeintlich ruhiger See noch soviel Dünung bestand, dass der Tenderpit mal einen Meter über Wasser hing und dann wieder überspült wurde. Nicht gut. Der Captain hatte zuvor bereits einen anderen Ankerplatz gewählt, wo die See ruhiger war, aber der lag wohl auf der Strecke der Minifähre, die alle paar Stunden mal zur Nachbarinsel pendelt. Als ob die nicht mal ausnahmsweise um uns herum fahren könnte, wir sind ja nicht zu übersehen. Aber nein, der Hafenmeister gab kein Ok für den nördlichen Ankerplatz, daher versuchte man es am zugewiesen Platz, aber da war halt die heftige Dünung. Der Captain entschied dann, ist zu gefährlich, wir tendern nicht. Große Enttäuschung allerseits, aber verständlich, wenn man vorher den Tenderpit im Wasser gesehen hatte (was viele überhaupt nicht mitgekriegt hatten). Alle Ausflüge gecancelt.


    Dann kam plötzlich eine Alternative ins Spiel, die Nachbarinsel Faial, wo ein Anlegen im Hafen technisch möglich ist, aber das bedurfte noch diverser Abstimmungen. Um 9:45 Uhr die Info, dass Faial klappt, das Lotsenboot um 10:30 Uhr kommt um uns in den Hafen zu lotsen, und wir nach Freigabe des Schiffes loslaufen können. Allerdings waren die Pico Ausflüge ja alle entfallen. Aber auch da fand das Expeditionsteam eine Lösung: es wurde umgeswitched auf Inselrundfahrt Faial. Wer die Inselrundfahrt Pico gebucht hatte (4 Busse) konnte bei der Alternativfahrt mitfahren. Keine zusätzlichen Busse, es sei denn Leute sagen ab. Da unsere Wanderung in eine Lavahöhle auf Pico ja leider entfallen war, hatten wir das Glück, freigewordene Plätze der Inselrundfahrt buchen zu können.


    Wir sind zwar eigentlich keine Fans von organisierten Ausflügen, sondern ziehen lieber auf eigene Faust los, aber dann muss man im Ort bleiben und sieht wenig von der Umgebung. Denn bei der gestrigen 1-stündigen Busfahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung habe ich festgestellt, wie interessant eine solche Busfahrt über die Insel ist, deren Landschaft man ja überhaupt nicht kennt, und der Wanderguide auch während der Fahrt ausführlich über Land und Leute informierte, wirklich interessant.


    Die MS Midnatsol fuhr in den Hafen und dann rückwärts an den Anlegekai. Ein tolles Manöver, kennt der Captain zwar von Bergen, aber ist an einem fremden Kai bestimmt nochmal eine Herausforderung. Schiff wurde fix geklärt, und kurz nach 11 konnte man loslaufen.


    Da unsere Bustour erst um 13 Uhr begann, hatten wir noch Zeit uns im Städtchen Horta umzusehen. Inzwischen schien die Sonne über der ganzen Insel Faial, die bei unserer Anfahrt noch völlig in den Wolken lag. Auf den Azoren ändert sich das Wetter wirklich stündlich. Dafür war Pico nun dick in den Wolken. Da rächte sich, dass der Hafenmeister uns dort nicht haben wollte.


    Horta ist die ehemalige Hauptstadt der Azoren, aber winzig. Auf der gesamten Insel leben gerade mal 15.000 Menschen, während in Ponta Delgada, der heutigen Hauptstadt, mit 130.000 Menschen mehr als die Hälfte der Bevölkerung der gesamten 9 Azoren Inseln lebt.


    Horta war wirklich nett, klein, gemütlich (außer nachmittags zur Rushhour, da heizt alles ohne Rücksicht auf Fußgänger), schöne inseltypische Architektur, großzügige Plätze und Flächen, liebevoll bepflanzt, wirklich schön. Dann mussten wir auch schon zurück zum Schiff rechtzeitig zum Ausflug. Auch am Hafen null Procedere, wir konnten einfach durchgehen, mussten nix vorzeigen, in anderen Häfen wird man gescannt wie am Flughaften. Auf Faial ist anscheinend alles etwas relaxter. Vor allem wohl der Hafenmeister :)


    Zur wirklich tollen Inselrundfahrt morgen mehr. Mir fallen die Augen zu. Dann probiere ich auch weitere Bilder einzufügen.

  • kennt der Captain zwar von Bergen , aber ist an einem fremden Kai bestimmt nochmal eine Herausforderung.


    Naja, Kai Albrigtsen schockt das nicht so, er hat ja die FINNMARKEN nach Australien überführt und so den einen oder anderen Hafen kennengelernt.

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Danke für Deinen so ausführlichen Bericht - und ich gehöre auch zu denen, die gerne alles liest. Also bitte weiter so!
    Ich berichte ja auch gerne live - aber dann eher in kurzen Zwischenberichten. Was Du am Ende eines Tages noch für lange Berichte schaffst, das bewundere ich wirklich! :thumbup:


    Kai Albrigtsen ist wohl auch einer der Kapitäne, der sehr flexibel ist in der Steuerung eines Schiffes. Ich selber durfte schon drei Mal mit ihm unterwegs sein, auf der Nordnorge, auf der Finnmarken und auf der Vesteralen.


    Und hinter Tessa verbirgt sich vermutlich Tess, die vor einem Jahr noch als Reiseleiterin auf der Kong Harald war. Dein Hinweis auf ihr drolliges Deutsch lässt mich das vermuten. Sie erzählte mir voriges Jahr, sie würde als Expeditionsleiterin auf die Spitsbergen wechseln. Nun ist es wohl gerade die Midnatsol. vielleicht wechselt sie ja beim Platztausch auch das Schiff.

  • Kennt sich jemand im Forum damit aus, ob man Whatsapp postings hier importieren kann? Denn ich halte die Lieben zuhause mit posts uptodate, das geht soooviel schneller insbesondere mit den Fotos, die oft biel sprechender sind als Worte.


    Übrigens das Tendern heute morgen hat super geklappt, wir ankern ganz nah am Hafen geschätzt 300 m. Um 9 Uhr waren die 200 Ausflügler auf der Insel, und danach können alle anderen rüber. Wir sind jetzt mit Frühstück fertig und machen uns auf.


    Schnell noch paar Fotos von heute morgen:
    allerdings sind die Metallhaltebügel nicht mehr in den Booten installiert, naja ich werde gleich erleben wie das ist... Und ein Boot hatte sich gleich mal mit dem Schutznetz am Tenderpit festgefahren

  • Liebe@Tini,
    Vielen Dank, ein toller dazu noch bebilderter Reisebericht. Ich liebe diesen Romanstiel.Man kann so schön dabei sein.


    Übrigens ich plane gerade Lissabon-Porto.
    Schreib nur nach Lust und Laune und genieße die Tage und Erlebnisse

  • Es ist zum Mäusemelken, gestern weist mich das Smartphone drauf hin, dass der Speicher bald zur Neige geht. Hä? ich hab doch eine 64 GB card drin und Fotos gehen auf die SD card. Gehen sie anscheinend aber nicht. Nun habe ich versucht, Fotos und Videos vom Speicher des Smartphones über den Laptop auf die SD card im Smartphone zu schieben, mit dem Ergebnis, dass ich die Fotos nun gar nicht mehr angezeigt kriege, keine Ahnung in welches Nirwana ich die gebeamt habe. Denn bei der "immensen" Arbeitsspeicherkapazität von 1 GB meines kleinen Läppis aus 2011 geht der eh schon ständig in die Knie und steigt aus, dann waren Verzeichnisse mit jeweils mehreren hundert Fotos zu viel. Ich kriege ja kaum ne website und Open Office gleichzeitig geöffnet, denn WLAN ist auch am heutigen Seetag erstaunlich gut. Die großen dicken Kugeln auf Deck 9 erfüllen ihren Zweck.


    Jetzt probier ich noch was neues: anstatt wie in den letzten Tagen im Smartphone online zu gehen, dort den Text zu tippen, um von Smartphone aus verkleinerte Fotos hochzuladen, müsste das doch auch über Kabelverbindung vom Smartphone aus gehen? ich Doofi...
    aha, und jetzt kann ich auch erkennen, wie ich die Fotos im Text einfüge :blush: konnte ich auf dem Smartphone nicht lesen, war zu klein :patsch:


    die Satelitenkugeln auf Deck 9


    Ist zwar ein Foto der 2016er Tour, aber das Foto vom Beginn dieser Reise ist anscheinend wirklich nicht mehr da. Sch... dann sind die verschobene Smartphone Fotos der ersten Tage womöglich wirklich weg, denn die habe ich nicht auf Läppi gesichert, nur die vom Fotoapperat. :dash:


    Ich sende das hier jetzt mal, ob's funktioniert. Der Läppi rödelt schon wieder so komisch...


    Ricka: Die beiden Städte sind toll! Wirklich einen Städtetrip wert.

  • Ach menno, ich hoffe du findest alle deine Bilder wieder. Ich weiß, wie das ist - mir ist in Spitzbergen beim Tendern mein Handy aus der Tasche gefallen - es liegt jetzt im schönen Magdalenenfjord - furchtbar.
    Ich sichere die Fotos seit dem Verlust auf USB-Stricks mit Mikro-USB-Stecker direkt auf Ordner/Tag.
    Und Danke für den schönen Bericht von dir. Ist mir jeden Tag eine (Vor-)Freude.

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