Weihnachten & Neujahr im Reich der Pinguine

  • Vorgeschichte
    In einer Zeitung oder Zeitschrift entdeckten wir die Fram-Reise in die Antarktis. Wir meldeten uns dann beim Reiseunternehmen zu einem Informationsabend an. Dort wurde uns „der Mund so richtig wässerig“ gemacht und wir erfuhren, dass die Fram für diese Reise exklusiv vom Reiseunternehmen gechartert war :thumbup: , zusammen mit einer Schweizer Wochenzeitschrift, also vorwiegend nur Schweizer Passagiere. Zudem würden Bertrand Piccard und ein bekannter Klima- und Umweltwissenschafter der Universität Bern die Reise begleiten. Dieses Reiseziel war schon lange ein Wunsch von uns <3 . Das Preis-/Leistungsverhältnis war auch in Ordnung und bald meldeten wir uns an. Wir wählten eine Kabine auf Deck 3. Dann ging die lange Wartezeit los – mehr als ein Jahr. Zum Jahreswechsel 2014/15 erhielten wir eine Postkarte von den Organisatoren und der Expeditionsleiterin aus Port Lockroy. Das Reisefieber erhielt neuen Schub :love: . Im November 2015 fand in Zürich noch ein Informationstreffen für die Reisenden statt. Dort erfuhren wir, dass auch ca. 40 Personen aus der Französisch sprechenden Schweiz dabei sein würden und der Klima- und Umweltwissenschafter leider nicht mitkommen könne. An seiner Stelle käme Kurt Aeschbacher mit, ein bekannter Mann vom Schweizer Fernsehen. Nun gut, auf die Promi-Begleitung hätten wir grundsätzlich verzichten können, aber das störte uns nicht weiter – das Reiseziel war uns wichtig! Wir würden ca. 220 Personen sein. Wir verzichteten auf ein Vorprogramm in Buenos Aires, diese Stadt besuchten wir schon mal auf einer andern Reise. Im September 2015 war plötzlich alles in Frage gestellt, mein Mann zog sich eine ernsthafte Rückenverletzung zu ;( . Als es im November 2015 wieder gut aussah, verstauchte er sich eine Hand und im Geist sahen wir das Schiff in Südamerika schon ohne uns abfahren :cursing: . „Salben und schmieren hilft allethalben“ und wir kriegten dieses Problem in den Griff. Der Traumreise stand nichts mehr im Weg – welch eine Erleichterung! :thumbup: :dance4:


    Hier einige Bilder als kleine Kostprobe:


    16./17.12.2015 Bern – Zürich – Frankfurt – Buenos Aires
    Wir konnten den Tag gemütlich angehen, Koffern fertig zu packen und zu Hause alles in Ordnung zu bringen. Der Flug ging erst gegen Abend von Zürich via Frankfurt nach Buenos Aires. Die erste Etappe nach Frankfurt klappte einwandfrei. Einen ersten Zwischenfall verursachte die in Zürich im Zollfrei-Laden gekaufte Flasche „Medizin“. Obwohl korrekt verpackt und als „transit“ gekennzeichnet, wurde die Flasche in Frankfurt aus der Plastiktüte genommen :!: , in einen Apparat gesteckt, geprüft und anschliessend in eine noch grössere Plastiktüte mit viel, viel Luft gepackt. Das war nicht nach meiner Vorstellung X( , aber eine kleinere Tüte gab’s nicht. Da ich nebst einem Stück Handgepäck und meiner Handtasche nicht noch andere Taschen mit mir rumschleppen will, verstaue ich möglichst solche Sachen jeweils im Handgepäck. Irgendwie kriegte ich das Ding dann doch in den Rucksack. Im Flieger nahmen wir ziemlich weit hinten Platz und schafften irgendwie diese lange Flugstrecke von fast 14 Stunden, auch wenn wir’s nicht wirklich bequem fanden :tired: . Der Flieger landete pünktlich in Buenos Aires und der Pilot informierte die Passagiere, dass es etwas länger dauern würde, bis wir das Gepäck hätten. Bei der Zoll-/Passkontrolle musste man seinen Daumen auf ein Lesegerät halten und da hatte ich doch tatsächlich einige Probleme bis es klappte. Dann warteten wir in der Gepäckhalle auf unsere Koffern. ?( Leider streikte das Gepäckpersonal gerade. Nicht nur wir mussten lange warten, auch die Passagiere von andern Flügen warteten. 3 Stunden nach der Landung hatten wir endlich unser Gepäck und nach einer weitern Gepäckkontrolle wurden wir von lokalen Reiseleitern in Empfang genommen und zu den Bussen geleitet. Bevor wir zum Hotel fuhren, war ein spätes Frühstück und eine anschliessende Stadtrundfahrt/-Besichtigung geplant. Weil wir wegen dem Gepäckstreik spät waren, wurde es eher ein Mittagslunch. Es schmeckte trotzdem gut. :) Anschliessend besuchten wir kurz den Friedhof „Regoleta“ und das Grab von Evita Peron Duarte. Danach folgte eine Stadtrundfahrt und ein etwas längerer Aufenthalt im Stadtteil La Boca. Erst dann fuhren wir ins Hotel. Das Hotel-checkin war gut organisiert und wir erhielten auch die Infos und Bordkarten für die Weiterreise vom nächsten Tag. :thumbup: Endlich konnten wir unser Zimmer beziehen, uns etwas frisch machen und erste Vorbereitungen für den nächsten Tag treffen. Die Reiseorganisation hatte für uns alle ein Abendessen in einem Restaurant am Hafen organisiert. Wir genossen ein zartes Rindsfilet mit Beilagen und ein Glas Wein :essen: . Allerdings waren wir sehr müde und freuten uns auf ein bequemes Bett :sleeping: .


    Noch einige Bilder aus Buenos Aires:

  • Ein Bericht über eine Antarktis-Reise, das finde ich toll! Ich verfolge die Touren der Fram und der Midnatsol auf Facebook und freue mich, etwas mehr darüber zu erfahren. Vielen Dank auch für die schönen Bilder, jetzt bin ich schon gespannt, was Ihr so erlebt habt!

  • Super, ein Bericht aus der Antarktis :thumbup: Und wie ich aus den Bildern sehe, auch mit Südgeorgien- davon habe ich immer noch geträumt :love:
    Den 14-Stunden-Flug finde ich auch schwer erträglich, aber dann noch den Streik dazu... :nono: Ich bin gespannt, was du weiter zu berichten hast!

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • und im Geist sahen wir das Schiff in Südamerika schon ohne uns abfahren


    Oh das kenne ich - wir wussten auch erst zwei Wochen vor Abflug ob wir definitiv fahren können, die ganze Vorfreude war dahin, unser Sohn dokterte drei Monate rum und kippte fast unsere Reise. Aber unsere Hausärztin meinte egal was passiert - ihr fahrt!


    schafften irgendwie diese lange Flugstrecke von fast 14 Stunden, auch wenn wir’s nicht wirklich bequem fanden


    Denke ich auch mit Grauen zurück, wir hatten den ältesten Jumob der Flotte erwischt (ist inzwischen ausgemustert). Aber zum Trost denke ich da an meine Mutter - ihr Flug ging Anfang der 60er Jahre Zürich - Frankfurt (manche Dinge ändern sich nie), umsteigen in eine Comet - Rom - Madrid - Dakar - Rio - Buenos Aires. Keine Ahnung wie lange das dauerte...


    Freue mich auf die Fortsetzung!

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Liebe Fories
    Danke für eure Antworten und Kommentare. Dann mache ich doch gerne weiter...

    18.12.2015 Buenos Aires - Ushuaia

    Wir hatten für den nächsten Tag den Ausflug in den Nationalpark gebucht und waren für den frühen Linienflug gebucht. Das bedeutet, dass die Koffern bereits um 2200 h vor der Zimmertüre sein mussten. Um 0230 h erfolgte der Weckruf und ab 0245 h waren Tee/Kaffe und Keckse in der Halle bereit. :gutenmorgen: Um 0315 h fuhren die Busse zum Inlandflughafen mit Abflug um 0440 h. Für einige andere Reisende war diese frühe Tageszeit bereits eine Herausforderung. Uns machte das nichts aus, von unseren Reisen waren wir Vieles gewohnt. Alles klappte diesmal reibungslos und nach einem ruhigen Flug von ca. 3,5 Stunden erreichten wir pünktlich Ushuaia. Beim Anflug war das Wetter ganz ordentlich, so dass man die Welt von oben bestaunen konnte. :yeah:



    Das Gepäck kam auch recht rasch und wir durften dieses schon bald wieder abgeben - es wurde direkt zum Schiff gebracht, während wir uns den Nationalpark ansahen. Übrigens darf man in Argentinien keine Lebensmittel von einem Bundestaat zum andern mitnehmen :nono: . Nach den warmen ca. 30 Grad in Buenos Aires war’s wieder etwas angenehmer mit ca. 13 Grad, der Himmel war meist bedeckt, ab und zu zeigte sich die Sonne. Der Nationalpark gefiel uns ganz gut und es war interessant. An einigen Stellen gab’s kürzere oder längere Aufenthalte. Gegen Mittag gab’s noch ein Lunchpaket und kurze Zeit später wurden wir wieder in die Stadt Ushuaia gefahren. Die Lunchpakete waren nicht so besonders und wir hätten darauf verzichten können. Wir hätten uns ganz gut selber in der Stadt verpflegen können.



    Die Stadt Ushuaia ist nicht besonders attraktiv. Trotzdem hatten wir unsern Spass. Interessant fanden wir die schachbrettartige Anordnung der Stadt am Hang. Überall sahen wir verschieden farbige Ginster blühen.



    Nach 1500 h fuhren uns die Busse dann an die Pier zum Schiff. Die Argentinier waren pedantisch darauf bedacht, dass wir unsere Schritte vom Bus direkt zum Schiff lenkten und uns nicht noch lange am Kai aufhielten. :whistling:



    Wir freuten uns sehr darauf, die Fram wieder zu sehen. Ich hatte meinen Rucksack noch nicht auf dem Gepäckkontrollband deponiert, als ein Besatzungsmitglied mir sagte „I know you madam, welcome back“ und mir sogleich die Hand schüttelte. Ich war gerührt und erfreut darüber – so startet eine Reise wirklich optimal. Wir hatten das Gefühl nach Hause zu kommen. :ilhr: Auch beim anschliessenden Checkin wurden wir als „Wiederholungstäter“ begrüsst und einige vom Expeditionsteam erkannten uns ebenfalls und begrüssten uns sehr herzlich. :flower: Die Koffer waren bereits in der Kabine und wir packten sie schnell aus. Die Kabine war kleiner als diejenigen auf Deck 5, aber wie auf allen Hurtigrutenschiffen gut und funktionell eingerichtet.



    Die obligatorische Rettungsinstruktion fand dann statt und ab 1800 h gab’s Abendessen vom Büffet. An Deck genossen wir etwas die Fahrt durch den Beaglekanal. :love:


    Später wurde im Observationsdeck noch ein Willkommensdrink offeriert und der Kapitän Ole Johan Andreassen begrüsste uns und stellte die Crew vor. :sekt: Wir waren aber recht müde und verzogen uns bald in die Kabine.

  • 19.12.15, Seetag
    Wir schliefen super gut. Vor uns lag ein gemütlicher Seetag, die Fram nahm Kurs Richtung Falkland Inseln. Nach dem Frühstück hörten wir uns den ersten interessanten Vortrag an über die Geologie der Falklandinseln. Die Zeit verging sehr schnell. Am Nachmittag wurde ein Film über Bertrand Piccards Solarflugzeug „Solarimpulse“ gezeigt. Ich selber war noch sehr müde von der Reise und legte mich dann etwas hin :sleeping: , während sich Göga ins Observationsdeck begab, um an der Fragerunde mit Herrn Piccard dabei zu sein. Am späteren Nachmittag fand noch die Stiefelanprobe statt und die Expeditionsjacken wurden auch abgegeben.



    Zudem gab’s noch Infos für den nächsten Tag und weitere Vorträge. Übrigens fanden die Vorträge auch immer in französischer Sprache statt, einfach zeitverschoben. Zwischendurch ging ich bei angenehmem Wetter an Deck und bewunderte die Flugkünste von Albatross, Sturm- und anderen Vögeln. Da war weit und breit kein Stück Land in Sicht und trotzdem war das Schiff oft von Vögeln begleitet.



    Beim Abendessen waren wir der ersten Sitzung zugeteilt, an einem Tisch am Fenster backbord-seitig. An diesem Abend gab's ebenfalls Büffet-Essen, auch das fand in zwei Sitzungen statt. Ein Schlummertrunk :beer: im Observationsdeck bildete den Tagesabschluss.




    Zur Einstimmung vorab einige Bilder der Falkland-Inseln:



  • 20.12.15, Falkland-Inseln
    Es war ca. 0800 h als wir vor „New Island“ einer kleinen Insel der westlichen Inselgruppe ankerten. Schon von weitem sahen wir die leuchtend gelben Ginsterbüsche. Wir waren der Gruppe 4 zugeteilt für den ersten Landgang. Wir folgten der vom Expeditionsteam ausgeflaggten Route quer über die Insel und konnten unterwegs schon zahlreiche Magellangänse mit Jungen beobachten. :thumbup:



    Auf der andern Seite der Insel war die grosse Vogelkolonie zu sehen: Blauaugen-Kormorane, Felsenpinguine und Schwarzbrauen-Albatrosse die brüteten, teilweise waren schon die kleinen Kücken zu sehen. Wir waren vom Anblick so überwältigt und konnten uns kaum sattsehen. Den Vögeln waren wir recht nahe und konnten sie in aller Ruhe beobachten - und die Vögel uns. :ok:



    Auf dem Rückweg machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Museum in der Nähe der Anlegestelle und gingen dann mit den Polarcirkelbooten zurück. Während die Fram weiter fuhr, wurde den Passagieren das Mittagessen aufgetischt. Das nächste Ziel hiess „Carcass-Island“. Wieder ging's zu Fuss über die Insel (4,1 km für eine Strecke hat Göga gemessen). Bei wunderschönem Wetter ein Genuss und unterwegs beobachteten wir Magellan- & Kelpgänse, Austernfischer, Caracara und viele kleine Vögel. :thumbup:



    Bevor wir uns dem Sandstrand näherten, erblickten wir zwischen Tussokgrasbüscheln Magellan- und Eselspinguine. Auf dem Weg vom oder zum Meer kamen uns die kleinen Frakträger oft sehr nahe, sie machten sich aber nicht viel aus uns und gingen ihren Weg. Wir standen da und staunten einfach nur. :)



    Anschliessend ging’s wieder zurück Richtung Schiff und noch gerade rechtzeitig, um einen kleinen Zwischenhalt im Bauernhaus von Lorraine einzuschalten, um eine Tasse Tee zu trinken und leckere Keckse zu essen. Einige Passagiere machten schon zu Beginn des Landgangs dort Halt. Wir aber wollten zuerst die Natur sehen und geniessen. Keckse essen könne man immer wieder und falls die Zeit ausreiche, können wir auf dem Rückweg diesen Zwischenhalt einlegen.


    Doch wir hielten uns zurück, auf dem Schiff wartete auch noch das Nachtessen auf uns. Anschliessend genehmigten wir uns zur Feier des Tages :dance: einen teuren Fram-Whisky in der Bar. <3 Aber bald ging’s ab in die Kabine.

  • Hallo Berna


    Ich sehe da noch die "alten" blauen Jacken. Werden die auf der Fram noch ausgegeben?
    Auf der Midnatsol gibt es wohl schon die neuen Jacken.
    Gruß
    Franz


    Ps.
    Wir starten am 28.02. mit der Midnatsol

  • @ Arctica - Wir haben noch anderswo Pinguine im Grünen getroffen :D Davon aber zu einem späteren Zeitpunkt


    21.12.15 Falklands, Port Stanley
    Wir waren der ersten Gruppe zugeteilt und fuhren schon um 0830 h mit dem Bus zu einer Farm. Es dauerte etwa 1 Stunde, bis wir auf einer Farm ankamen. Unterwegs erfuhren wir viel Interessantes über das Leben auf den Falklandinseln. Es gebe immer noch Minenfelder vom Falklandkrieg =O . Diese seien gekennzeichnet und die Bevölkerung wisse damit umzugehen. Etwas positives hätte der Krieg gebracht, seit dieser Zeit gebe es einige zusätzliche Strassen mit Hartbelag. Auf der Farm zeigte man uns anschliessend wie Torf gestochen wurde, die Arbeit mit den Schafen und Hunden inkl. Schafschur, das Pferd ist trotz Traktor immer noch wichtig und zum Schluss wurden wir zu Tee und Kuchen in die Stube eingeladen. :)



    Auf der Rückfahrt zum Schiff gab’s noch den einen oder andern Fotostopp.



    Es war Mittagszeit, als wir wieder beim Schiff ankamen, Zeit für ein kurzes Mittagessen dort. Dann gingen wir mit dem Shuttlebus zurück in die Stadt – zu Fuss war die Strecke doch beträchtlich. Wir bummelten anschliessend gemütlich durch die kleine Stadt und es gab etliche Fotossujets. Stanley ist wirklich sehr britisch und wir verstehen, wenn die Falkländer nicht Argentinier werden wollen. Zum Schluss genehmigten wir uns in einem Pub noch ein echtes Falklandbier, das dort gebraut wurde und uns sehr gut schmeckte. :beer: In Port Stanley gib's auch noch einen Souvenirladen, der ausschliesslich Sachen mit Pinguin-Sujet's verkauft- wir haben uns dort köstlich amüsiert.



    Mit dem letzten Shuttlebus kehrten wir wieder zum Schiff zurück. Auch dort prüften die Hafenbehörden genau, dass ja auch alle rechtmässigen Passagiere vom Schiff kamen bzw. auch wieder zurück kehrten. Um 1700 h wurden die Leinen los gemacht und die Fram fuhr durch den engen Hafen und nahm Kurs nach Südgeorgien. :thumbup:



    An diesem Abend wurde uns das Nachtessen serviert. Den Tag liessen wir im Observationsdeck ausklingen. Der Aufenthalt auf den Falkland-Inseln war wunderschön und bescherte uns unerwartet tolle Erlebnisse. <3 <3 <3


    So jetzt gibt's mal ne kleine Pause, ich hoffe, dass ich ab Dienstag mit dem Bericht weiterfahren kann.

  • 22.12.15, Seetag
    Der erste von zwei Seetagen. Wir nahmen’s gemütlich und bereiteten uns auf Südgeorgien vor mit einem Vortrag über die Shackleton Expedition und am Abend auch noch mit dem entsprechenden Film. Den Rucksack, den wir auf den Landgang mitnehmen wollten, reinigten wir mit einem Staubsauger, damit wir das Ökosystem nicht beeinträchtigten mit eingeschleppten Pflanzen oder Samen ?( . Ab Südgeorgien war es auch Pflicht, nicht mehr die persönlichen Schuhe zu tragen, sondern die Stiefel. Natürlich gab’s noch weitere Vorträge an diesem Tag und die Passagiere sowie die Crew versammelten sich vorne auf Deck 5 für das offizielle Weihnachtsfoto der MS Fram. :) Schon während der ganzen Reise stand den Passagieren Weihnachtsbastelmaterial in der Cafeteria zur Verfügung. Wer Lust hatte, konnte nach Herzenslust basteln.



    Mittags und abends gab’s Büffet. Meistens hielten wir ins draussen oder auf dem Observationsdeck auf und hatten interessante Gespräche mit Mitreisenden. Abends wurde es ziemlich spät. :hihi:


    23.12.15, Seetag
    Den Tag starteten wir mit einem eher späten Frühstück und einem Vortrag über Wale. Anschliessend mussten wir obligatorisch einen Vortrag und einen Film über die Vorschriften und Sicherheitsvorkehrungen auf Südgeorgien besuchen und dies später auch noch mit Unterschrift bestätigen. Im Voraus mutete dies etwas fremd an :| , nach unserem Besuch in Südgeorgien verstehen wir’s und die Schutzvorkehrungen sind es wert. Das Wetter war nicht besonders gut, trotzdem ging man ab und zu an Deck. Dann fuhr die Fram an den „Shag-Rocks“ vorbei, das Ereignis wurde natürlich über Lautsprecher bekannt gemacht. Mitten im Meer gibt es ca. 6 Felsen, die max. 71 m hoch sind und vorwiegend von Kormoranen besiedelt sind. Weil das Meer recht ruhig war, konnte die Fram ziemlich langsam und nahe an den Felsformationen vorbei fahren. :thumbup:



    Nach dem Mittagessen machte ich noch ein wenig Siesta in der Kabine, während sich Göga einen Vortrag von Bertrand Piccard anhörte. Später plauderte ich längere Zeit mit einem Mitglied des Expeditionsteams. Nach dem Nachtessen besserte sich das Wetter etwas und bald umkreisten wieder zahlreiche Seevögel das Schiff. Man fragt sich immer wo die bloss herkommen, wenn weit und breit kein Land ist. Später am Abend wurde der Weihnachtsbaum im Observationsdeck mit den gebastelten Sachen geschmückt, zusätzlich noch mit Kugeln und Lämpchen. Weihnachten konnte kommen.



    Weil’s auf Falkland so schön war :clapping: , hier noch einige Bilder. Zuerst von der Felsenpinguin-Kolonie



    Magellanpinguine und eine Kelpgans die Fotomodell werden wollte


    Meine ganz persönlicher Favorit ist der Schwarzbrauenalbatross

  • 24.12.15 Südgeorgien: Elsehul-Bucht & Salsbury Plain
    Heiligabend. Am Morgen erreichte die Fram Südgeorgien – Elsehul hiess die kleine Bucht, die wir besuchten. Die Passagiere konnten eine fast einstündige Fahrt mit dem Polarcirkelboot unternehmen. Eine Anlandung war nicht möglich, zu zahlreich waren die Tiere dort am kleinen Strand: Kaiser-, Esel- u Goldschopfpinguine, Pelzrobben, See-Elefanten aber auch Riesensturmvögel, Albatrosse und Seeschwalben. Vom Boot aus konnten wir die Tiere gut beobachten und wir waren begeistert. :clapping: Erstaunt sah ich, wie die Robben durchs Wasser sprangen ähnlich wie Delfine und auch die Pinguine waren im Wasser pfeilschnell unterwegs. Es wurde uns gesagt, dass jährlich nur ca. 3‘000 Touristen Südgeorgien besuchten würden, aber ca. 80‘000 Personen die Antarktis. Das Südgeorgien ein Tierparadies ist wurde uns in den nächsten Tagen noch viel bewusster. :)




    Nach dem Mittagessen ging man ganz gerne nach draussen, das Wetter war recht angenehm und wir freuten uns über die bevorstehende zweite Anlandung in Salbury Plaines. Diese wurde kurzfristig ins Programm aufgenommen, weil eben die Wetterverhältnisse passten. Dort gab’s an einem flachen Strand eine riesengrosse Königspinguin-Kolonie.



    An Land mussten wir ein wenig auf die etwas nervösen Pelzrobben-Männchen :genderboy: achten, die ihr Harem bewachten. Die Kerle waren ausserordentlich flink. Aber das Expeditionsteam schilderte einen guten Weg aus und mit etwas gesundem Menschenverstand konnte man den Pelzrobben gut ausweichen. :hihi: Zwischendurch kreuzten Pelzrobben, Seeelefanten oder Königspinguine unseren Weg. Man kam aber gut aneinander vorbei ohne erschrockene Tiere oder Menschen. Ab und zu sah man auch ein Tierkadaver oder Tierknochen, das ist eben die Natur. Manchmal lag auch ein sehr spezielles Parfüm in der Luft. :oops: Wir konnten diesen langen Landgang wirklich sehr geniessen und wir staunten nur noch über das was wir dort sahen.



    Zurück auf dem Schiff gab’s ein sehr gutes Weihnachtsbüffet. :essen: Weil der Landgang bei Salsbury Plains nicht vorgesehen war und wir eher spät auf’s Schiff zurückkamen, wurde die für den späten Nachmittag geplante Weihnachsfeier auf später verschoben. Wir hatten volles Verständnis dafür, wurde uns doch am Heiligabend ein anderes spezielles Erlebnis geboten, das man nicht mehr vergisst. <3 :thumbup: <3

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