Nordnorwegen im Herbst - mit Hurtigruten-Anreise (22.10.-02.11.16)

  • Im Sommer fiel mir der Prospekt eines Münchner Studienreiseveranstalters in die Finger, in dem eine Reise von Tromsø über Senja, die Vesterålen und Lofoten nach Bodø angeboten wurde, was verlockend klang. Stuttgart war nicht als Abflughafen möglich, also buchte ich die Reise ohne Flüge und Transfers. Das eröffnete außerdem ganz andere Anreisemöglichkeiten- Flug nach Bergen, MS Nordlys bis Tromsø :girl_witch: und Flug zurück ab Bodø.


    Sa, 22.10.16
    Mit dem Taxi war ich in 20 Minuten am Flughafen, wo kurz vor 9 die Maschine nach Kopenhagen startete. Dieses Mal wurde mein Anschlussflug ausnahmsweise nicht gecancelt (die letzten Male wurden wir immer sehr kurzfristig auf eine spätere Maschine umgebucht) und so landeten wir schon um 13.10 Uhr bei bestem Wetter in Bergen. Ich nahm den Flybussen zum Festplassen und lief zum Terminal, wo ich die große Tasche loswurde und die MS Nordlys leicht verspätet einlaufen sah.



    Da noch kein Einchecken möglich war, nutzte ich das schöne Wetter:





    Nach einem kleinen Einkauf beim Kiwi checkte ich ein und sass dann mit vielen anderen und wartete.... Die Passagierbrücke war nicht dran, weil die Rettungsboote zu Wasser gelassen wurden und das dauerte.



    Als wir endlich aufs Schiff durften, ließ ich an der Rezeption die Cruisecard freischalten (im Terminal und in der Cafeteria ging es warum auch immer nicht) und konnte dann schon in die Kabine. Bekommen hatte ich die 632, die groß und gut gelegen ist, ideal, um schnell nach draußen zu kommen. Das Rettungsboot, das eigentlich vor dem Fenster hängt, fuhr gerade draußen rum ;) Die blaue Stunde verbrachte ich an Deck, wo ich auch bis zur Abfahrt blieb.



    Die verzögerte sich etwas, denn das kleine Rettungsboot drehte noch Runden und wurde erst nach dem Ablegen wieder hochgehievt. Bis nach der Askoy-Brücke blieb ich draußen, dann lockten ein Rekerbrötchen und ein Bier.

  • @Ingrid Marie- ich verfolge deinen Bericht deshalb auch mit großem Interesse :)


    Dann mache ich mal weiter, der zweite Tag braucht sowieso 2 Teile...


    So, 23.10.16
    7 Uhr Frühstück, sagte der Tagesbefehl, Öffnungszeit Restaurant ab 7.30 Uhr, sagte das Schild dort... Da der Tagesbefehl erst am 3. Tag die korrekten Zeiten angab, scheint das spätere Frühstück eine neue „Errungenschaft“ zu sein :thumbdown: Zum Sonnenaufgang war ich dennoch rechtzeitig an Deck.



    Der Stopp in Ålesund wurde zügig abgewickelt, und dann kam die für mich neue Fahrt zum Hjørundfjord.



    Nachdem die Ausflügler ausgetendert waren, wurde eine zusätzliche frühere Fahrt mit dem Tenderboot durchgesagt- ein Teil der Mannschaft und des Expeditionsteams wollte Waffeln essen. Nur eine Handvoll Paxe waren schnell genug, dadurch herrschte in Urke noch himmlische Ruhe!



    Ich nahm den Schotterweg in das Tal hinein, traute mich aber irgendwann nicht mehr weiter, weil ich nicht in Urke zurückbleiben wollte.



    Natürlich ging es bergab schneller und ich hatte noch Zeit, den Ort in der Sonne zu erkunden.



    Auch vom Schiff ergaben sich grandiose Aussichten, es wurde wieder mit dem kleinen Rettungsboot geübt.




    Auf der Rückfahrt leuchteten die Herbstfarben



    Fortsetzung folgt....

  • @Seemaus - ich war froh, dort noch so viel buntes Laub zu sehen, weiter oben im Norden war kaum noch was.


    Fortsetzung 23.10.


    In Ålesund war die Sonne schon weg, dafür waren bald die ersten Abendrotfarben zu sehen und bis zur Abfahrt wurde es immer schöner.




    Sobald es dunkel wurde, war bei völlig ruhiger See ein wunderbarer Sternenhimmel - und bereits ab Lepsøyrevet ganz schwach auch etwas Grünes, das bis Molde sehr schwach blieb.



    Bei Bud begann das Grün tief am Horizont sichtbarer zu werden, jetzt kam auch eine Durchsage und es wurde eng vorne. Zum Glück hatten die meisten kein Durchhaltevermögen und bald war wieder mehr Platz. Frage: warum muss man sich vorne, wo die Leute in 2 Reihen stehen, durchquetschen, wenn man bequem innen durch auf die andere Seite könnte? :wacko1:


    Mo, 24.10.16
    Nach Mitternacht auf der Hustadvika waren die intensivsten Lichter, nach 1 Uhr wurde es dann wieder schwächer und die Koje rief.


  • Frage: warum muss man sich vorne, wo die Leute in 2 Reihen stehen, durchquetschen, wenn man bequem innen durch auf die andere Seite könnte?


    Das wird ein ewiges Rätsel bleiben. ;)

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • @effemuc- wenn das Wetter trocken ist, stimme ich dir uneingeschränkt zu- es ist ein Traum!


    Fortsetzung Mo, 24.10.16


    Erstes Licht im Trondheimsfjord



    In Trondheim legten wir mit leichter Verspätung hinter der Polarlys an.



    Die schaute ich mir nach dem Frühstück an. Seltsame Stimmung war auf dem Schiff- es war ziemlich voll, etliche Paxe motzten rum und es gab viele unzufrieden aussehende Gesichter. Das neue Design sagt mir auch nach persönlicher Anschauung nicht sehr zu- d.h. mit dem Hotelketten-Look könnte ich leben, aber die Ergonomie der Sitzgelegenheiten ist nichts für mich. O.K.-gesehen und abgehakt, es gibt ja noch andere Schiffe ;)
    Anschließend machte ich eine Runde durch die Stadt, die ohne Eis und Schnee in Herbstfarben ganz anders wirkte, als ich sie bisher kannte.





    Die Fahrt durch den Trondheimsfjord nutzte ich, um in der Cafeteria etwas zu essen, danach war wieder Deck 5 dran. Natürlich machte ich unzählige Fotos von Kjeungskjær Fyr, aber ich brauche mein Fotokontingent noch für anderes :whistle3: Den Stokksund ließen wir nicht aus, doch so ganz ohne Typhon unter der Brücke habe ich es noch nie erlebt- das geht gar nicht! :nono:



    Vor der völlig ruhigen Folda gab es noch einen schönen Sonnenuntergang.



    Fortsetzung folgt...

  • Fortsetzung Mo, 24.10.16


    In Rørvik wurde die Liegezeit verlängert, damit die Mannschaft genug Zeit zum Einkaufen oder für Besuche auf der MS Vesterålen hatte. Die Musik machenden Teenies waren auch da- Expeditionsleiter Eskild sammelte Geld für die Kids :dance:
    Nach der Ausfahrt aus Rørvik war wieder Grün zu sehen, diesmal schon etwas höher und schöner.



    Als hinter Leka kräftiger Wind aufkam, war das war ein willkommener Vorwand, etwas Schlaf nachzuholen :sleeping:


    Di, 25.10.16


    Um halb 8 im ersten Licht waren wir erst bei Tomma- offenbar hatte der Wind in der Nacht in Brønnøysund beim Anlegen Probleme bereitet und wir hatten eine Stunde Verspätung.



    Entsprechend später war die Begegnung mit der Richard With und das Anlegen in Ørnes. Die Wetten zur Polarkreisüberquerung lagen alle ziemlich daneben :whistle3:




    Auch die Polarkreiszeremonie wurde verschoben und die Bodø-Ausflüge wurden bis auf den Ribboat-Ausflug gecancelt. Diese Paxe wurden ermahnt, schon vor dem Anlegen in Hut und Mantel an der Rezeption zu stehen.



    Ich hatte mal wieder keine Lust, in Nordlands schönstem Städtchen von Bord zu gehen, sondern nutzte die verkürzte Liegezeit zum Essen und zum einzigen Kurzbesuch im Panoramasalon. Pünktlich zum Auslaufen kam auch die Sonne wieder und begleitete uns auf den Vestfjord.




    to be continued...

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

    Einmal editiert, zuletzt von Albatross ()

  • Der Herbst hat heuer wirklich überrascht. Das Wetter traumhaft, tagsüber Sonnenschein und grünes Nachricht. Wir waren auch ganz begeistert.
    Vielen Dank fuer den schönen Bericht und die tollen Bilder.

  • Fortsetzung Di, 25.10.16


    Vor Stamsund begann recht ansehnliches Nordlicht.



    Leider setzten sich schnell die Wolken durch und bereits auf dem Weg nach Svolvær war alles dicht, obwohl man hinter den Wolken schwaches Grün erahnen konnte. Auch Richtung Trollfjord sah es nicht besser aus- es wurde angekündigt, dass wir nur ran-, aber nicht reinfahren. Ich beschloss, mir das alles zu schenken- nichts gesehen hatte ich schon öfter.


    Mi, 26.10.16
    Um Viertel nach 12 kam die Nordlicht-Durchsage: im Raftsund waren die Wolken aufgerissen!



    Von nun an wurde es immer besser, nach der Brücke explodierte der Himmel geradezu.



    Bis zur Ausfahrt aus Stokmarknes blieb ich draußen, zuletzt war nur noch der harte Kern der Draußensteher übrig :thumbup:



    Nach dreieinhalb Stunden Schlaf weckte mich die nächste Durchsage- wir waren gerade durch die Risøyrenna durch und hatten wieder starkes Nordlicht, diesmal mit Mond!



    Hier die Fotos der Nacht im Zeitraffer, es wackelt, aber gibt einen kleinen Eindruck, wie es war:


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    Danach verschlief ich Harstad. Es wurde wieder ein schöner Tag, aber ich musste zwischenzeitlich Koffer packen und die Kabine bis 12 Uhr räumen.



    Wir kamen pünktlich in Tromsø an und ich musste mich von der MS Nordlys verabschieden :girl_cray2:
    Es war eine sehr angenehme Fahrt, auch dadurch bedingt, dass das Schiff nur halbvoll war. Die meisten Paxe verbrachten ihre Zeit auf Deck 7 und waren wohl nur zu den Points of Interest draußen. Die notorischen Draußensteher waren wie meist ein überschaubares nettes Grüppchen.


    Für mich begann jetzt der zweite Teil der Reise- ich lief die paar Meter zum Ishavshotel, checkte schon mal ein und bezog das Zimmer (mit Blick auf's Schiff). Dann machte ich mich auf in die Stadt- man merkte jetzt schon deutlich, wie weit nördlich wir waren, es war schon dunkel....



    Zum Abendessen traf sich die Gruppe erstmals, es waren doch recht viele, was sich aber nicht als Problem erwies.
    Als ich zurück ins Zimmer kam, war es nichts mit Schlaf- der Blick aus dem Fenster zeigte Grün. Also schmiss ich mich wieder in Draußen-Montur und ging vor die Tür. Trotz der hellen Lichter der Stadt war dieses Nordlicht eine Zeitlang wahnsinnig hell, das Lila im zweiten Bild schoss wie ein greller Blitz über den Himmel!


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