Um 7:15 Uhr klingelt schon der Wecker, da wir ab halb 8 in den Raftsund einfahren sollten. Vorher wurden die Reisenden der Polarcirkel-Tour ausgebootet. Wieder hat alles pünktlich geklappt.
Leider begann es zu regnen. Da die Wolken nicht so tief hingen, konnte man trotzdem den herbstlichen Raftsund und Trollfjord genießen. Ein Seeadler waren auszumachen, viele andere Vögel pausierten auf einem Felsen und ein Elch gab es im Wasser zu sehen. Letzterer ist uns leider entgangen.
Nach der Einfahrt in den Trollfjord gingen wir zum Frühstück.
Im Fjord angekommen, nahm MS Fram die Polarcirkel-Ausflügler wieder an Bord. Erst als wir mit dem Frühstück fertig waren, verließen wir den Trollfjord, was wir uns auf dem Balkon des Restaurants im Trockenen anschauen konnten.
Nun war es richtig ungemütlich. Als wir an Svolvær vorbei fuhren, standen wir natürlich draußen auf Deck 5. Bei schlechteren Windverhältnissen, wäre dies unser Hafen des Tages geworden. So fuhren wir aber weiter Richtung Henningsvær, wo wir pünktlich um 12 Uhr ankerten.
Nach dem Mittagessen tenderten wir aus und wanderten über die 2 Brücken, die man sonst von der vorbeifahrenden Hurtigrute gut ausmachen kann, ortsauswärts. Zwischenzeitlich waren die Kayak-Fahrer und Angler unterwegs. Von einer kleinen Anhöhe hatten wir einen schönen Blick auf das Schiff, den Ort, die Lofoten und den Vestfjord.
Wir beobachteten, wie kurz nacheinander 2 Polarcirkelboote bei der Fahrt in Richtung Anleger im Ort „verreckten". Etwas unangenehm für die Passagiere darauf. Aber es kam schnell Hilfe vom Schiff.
Ebenfalls wieder interessant auf unserem Rundgang waren die Pflanzen und diesmal gab es auch jede Menge Pilze zu entdecken. Ein sichtbares Zeichen für den Herbst in Norwegen.
Am Horizont waren erste Sonnenstrahlen zu erkennen, was auf ein schönes Licht zum späten Nachmittag hin hoffen ließ. So kam es dann auch. Wir liefen ins Ortszentrum von Henningsvær. Bei unserem ersten Besuch im Juli 2007 waren hier hunderte Urlauber unterwegs. Heute strahlte der Ort eine herrliche Ruhe aus. Nach einem kleinen Einkauf im Supermarkt genossen wir die Sonne auf einem Spaziergang durch den Ort bis hin zum Sportplatz neben den unzähligen Trockengestellen. Der Blick gen Westen lohnte sich.
Bei der Rückfahrt zum Schiff hatten wir das Glück mit einem der größeren Polarcirkelboote fahren zu können. Hier gibt es feste, leicht gepolsterte Sitze mit Blick in Fahrtrichtung. Ich stieg als Letzter ein und saß somit ganz vorn. Die kurze Fahrt genoss ich in vollen Zügen und musste sie natürlich filmisch festhalten.
Die Sonne gab weiter ihr Bestes, so dass ich gleich wieder raus auf Deck 7+8 ging, um noch ein paar Fotos zu machen. Mitreisende fragten mich dann nach meinem Teleobjektiv, da sie weiter draußen auf einer Schäre einen Seeadler erspäht hatten. Schnell ging ich zurück in die Kabine, holte das Objektiv und bekam den gemütlichen Zeitgenossen vor die Linse. Er ist auf dem Foto nur schwer zu erkennen, aber immerhin.
Der Abendhimmel war gigantisch…
…und wir genossen die Abfahrt gegen 19 Uhr noch eine ganze Weile draußen an Deck. Die Hoffnung auf eine Schiffsbegegnung mit der MS Nordnorge schwand schnell, als MS Fram direkten Kurs Richtung Bodø aufnahm. Später als wir beim Abendessen waren, wurde das Vorbeifahren in weiter Ferne durchgesagt, aber ein Blick aus dem Balkon des Restaurants bestätigte, dass man nur die Lichter eines Schiffes am Horizont ausmachen konnte. Ina machte die Durchsage wahrscheinlich nur, weil sie auf der MS Nordnorge als Reiseleiterin gearbeitet hatte. U. a. auch auf der Tour, bei der im Juni 2011 "Minutt for Minutt" entstand.
Noch waren nur wenige Wolken am Himmel und wir hofften auf Nordlicht, da der vorhergesagte kp-Wert bei 6 lag. Erste Anzeichen waren auch Richtung Nordwesten zu erkennen, aber es war noch zu hell. Mehr und mehr fuhren wir in bewölktes Gebiet. Somit konnten wir ruhigen Gewissens an der Infoveranstaltung für den kommenden Tag teilnehmen.
Nach einer abschließenden Abendrunde auf dem fast spiegelglatten Vestfjord gingen wir gegen halb 11 ins Bett. Für die Nacht war etwas mehr Seegang vorhergesagt, da uns sie Ausläufer eines Sturmtiefs erreichen sollten.