Traumreise durch die Mitte > MS Lofoten, die Dritte

  • Nach dem Vorab- und dem Live- ist dies nun der bebilderte Reisebericht.

    Die Vorgeschichte ist unter dem ersten Link nachzulesen. Zur Übersicht hier eine kurze Zusammenfassung:

    > Grundlage der Planung war einerseits der Wunsch, den Bereich Risøyhamn-Stamsund, der bei der Jubiläumstour wegen zu starker Seitenwinde im Bereich der Risøyrenna nicht befahren werden konnte, sowie die Sieben Schwestern bei Sandnessjøen und den Torghatten, die wegen extrem tief hängender Wolken unsichtbar geblieben waren, nachzuholen – andererseits sollte der Hjørundfjord, der speziell im Herbst angelaufen wird, enthalten sein. Daraus ergab sich als Mindeststrecke Ålesund-Kirkenes-Trondheim und als Reisemonat der September (der Oktober kommt aus betrieblichen Gründen nicht infrage).
    Dies ließ sich mit hervorragend mit meinem Wunsch, auch mal mit der Dovre- und der Raumabahn zu fahren, kombinieren. Das Vorprogramm beinhaltete daher die Fahrten per Bahn vom Flughafen Gardermoen nach Lillehammer und weiter nach Åndalsnes, sowie von dort per Bus nach Ålesund. Das Nachprogramm beinhaltete entsprechend die Fahrten per Bahn von Trondheim nach Hamar und weiter nach Gardermoen zum Rückflug.
    In Lillehammer und Ålesund war aus zeitlichen Gründen jeweils mindestens eine Übernachtung einzuplanen – ich entschied mich für je 2 Übernachtungen, um mir die beiden Städte in Ruhe anschauen zu können. Ålesund hatte ich zwar bereits bei meinen ersten beiden Reisen erlebt – wirklich Zeit für Details war damals jedoch nicht vorhanden gewesen. Die Bahnfahrt von Trondheim zum Flughafen Gardermoen wäre zwar auch in einem Rutsch mit Rückflug am Abend machbar – da mich jedoch auch Hamar interessierte, entschied ich mich für einen weiteren Zwischenstopp mit 2 weiteren Übernachtungen ebendort.
    So nahm meine dritte Reise nach Norwegen Form an. Die ursprünglich im Dezember 2014 gebuchte Kabine D2-303 konnte im Juni 2015 – unter Einsparung des Einzelnutzung-Zuschlages – gegen die Einzelkabine D1-305 getauscht werden. Die verschiedenen Buchungsaktivitäten endeten schließlich im Juni 2016 mit dem Kauf der Bahntickets, sowie im August mit der Bestätigung der Übernachtungen in Hamar. Nun stand der Reise nichts mehr im Wege.

    Tag 1 > 14. September 2016

    Der Tag begann früh. Da ich – wie üblich vor Reisen – vor Spannung kaum schlafen konnte, besonders früh. Nach dem Frühstück ergänzte ich die Koffer um letzte Kleinigkeiten. Wie schon bei der Jubiläums-Tour war ich auch dieses Mal mit 2 Koffern unterwegs – einem größeren als Normalgepäck und einem kleineren (plus Kameratasche) fürs Handgepäck. Dadurch hatte ich genug Platz für meine Klamotten für 2 Wochen, sowie für mein Waschzeug und etwas technisches Equipment.
    Anschließend wurde ich von meiner Schwester zum Flughafen gebracht, wo ich dank des am Vorabend erfolgten Online-Check-Ins meinen Haupt-Koffer direkt am Automaten abgeben konnte. Anschließend besorgte ich mir etwas zu trinken, eher ich via Sicherheitskontrolle zu jenem Abflugsteig ging, der mir am Vorabend beim Online-Check-In genannt worden war. Dort erfuhr ich, dass dies in der Zwischenzeit geändert hatte – es war jedoch genug Zeit, um zum neuen Flugsteig zu laufen. Dort angekommen nutzte ich die Zeit, um den Live-Bericht zu starten. Kaum hatte ich dies erledigt, startete auch schon das Boarding.
    Der Hinflug verlief weitestgehend ruhig. Unterwegs konnte ich Mittelgebirge, die Norddeutsche Tiefebene, die Ostfriesischen Inseln inklusive Sylt und die Westküste Dänemarks vorbeiziehen sehen. Es folgte die Querung des Skagerraks während der ich etwas interessantes entdeckte – der Schatten, den das Flugzeug auf die Wolkendecke warf, war umgeben von einem ringförmigen Regenbogen – ich betrachtete dies als gutes Omen für eine Reise mit herllichem Wetter – und so kam es ja dann auch. :D Auf dem folgenden Foto ist dieses Phänomen leider nur relativ schwach zu erkennen:


    Dafür habe ich den Anblick auf meiner inneren Festplatte gespeichert. Kurze Zeit später wurde Norwegen erreicht – der Landeanflug erfolgte durch niedrighängende Wolken, die das Flugzeug bis unmittelbar vor der Landung umhüllten.


    Nach der Landung und der Abholung des Haupt-Koffers hatte noch eine knappe Stunde Zeit für ein kleines Mittagessen (Minipizza und ein undefinierbares norwegisches Softgetränk namens Villa).

    Die Bahnfahrt nach Lillehammer war sehr schön – in Hamar konnte ich quasi einen Blick in die Zukunft werfen – dort bin ich 13 Tage später aus dem südgehenden Zug ausgestiegen.

    Der Aufenthalt in der Olympiastadt Lillehammer startete passenderweise mit einer Art Sportprogramm – einer Art Zweikampf, um genau zu sein. Die erste Disziplin bestand darin, meine beiden Koffer die mittelsteil ansteigende Jernbanegata hinauf bis zur Pension Øvergaard overnatting zu zerren. Dort angekommen hatte ich nach dem beziehen des Zimmers noch genug Luft nach oben – nach ganz oben, um genau zu sein.

    Folglich bin ich zur Lysgårdsbakken hinaufgestiegen. Dort fanden bei den Olympischen Winterspielen 1994 die Eröffnungs- und Schlussfeier, sowie dazwischen die Skisprungwettbewerbe statt. Das Stadion unterhalb der Schanze wirkt sehr klein – es fällt mir sehr schwer, mir vorzustellen, dass hier einst 35.000 Zuschauer (auf temporären Tribünen – aber dennoch …) untergebracht werden konnten. Erstes Ziel ist die Säule, auf der seinerzeit das Olympische Feuer brannte, entfacht durch Kronprinz Haakon. Die Treppe hinauf schwankt bedenklich – dennoch wage ich mich bis ganz nach oben.


    Apropos ganz nach oben – dorthin zog es mich als nächstes. Neben den beiden Schanzenanlagen führte eine Treppenanlage – mal flacher, mal steiler – bis ganz nach oben zu einem Aussichtpunkt oberhalb der Anlagen. Laut Angabe auf der obersten Stufe sind es 936. Zwischendurch kam ich immer wieder außer Atem und nutzte daher jede sich bietende Sitzgelegenheit – dennoch hatte ich es schließlich (und war auch sehr) geschafft.


    Auf dem Weg hinab zurück in die Stadt


    kam ich an den Olympiahallen vorbei, wo sogar etwas Schnee lag – vermutlich Kunstschnee, welcher von einer Veranstaltung übrig geblieben ist.


    Ich laufe am Haus der Literatur-Nobelpreisträgerin Sigrid Undset


    vorbei zurück zur Pension. Dort erfahre ich, dass der Außenbereich des Freilichtmuseums Maihaugen auch außerhalb der Öffnungszeiten der Ausstellung frei zugänglich ist – also begebe ich mich dorthin, um den Tag ausklingen zu lassen.

  • Tag 2 > 15. September 2016

    Nach dem Frühstück wanderte ich erneut zum Freilichtmuseum – zunächst, um meinen Rundgang fortzusetzen.


    Um 11 Uhr öffnete die Ausstellung – hier besuchte ich die Briefmarkensammlung von Kong Olav 5. Und anschließend das Olympische Museum, das vor kurzen von der Håkons Hall hierher umgezogen war. Um 12 Uhr startete eine englischsprachige Rundführung, an der ich teilnahm. In ihr wird die Entstehung des Freilichtmuseums, sowie die Entwicklung Norwegens durch die Jahrhunderte anhand von verschiedenen Gebäuden und Gebäudegruppen erklärt.


    Die Führung endete in einer kleinen Stadt, in der vom späten 19. bis zum frühen 21. Jahrhundert jedes Jahrzehnt mit je einem Haus vertreten ist.


    Es gibt hier auch einen kleinen Bahnhof mit einem Postzug und Postautos – das dazugehörige Postmuseum ist jedoch leider nur im Sommer geöffnet.


    Im Museumsgebäude gab es eine temporäre Ausstellung über die Entwicklung Norwegens von der Stein- bis in die Neuzeit, die ich mir als nächstes ansah.


    Es folgte ein weiterer Rundgang. Hier sah ich, dass eine andere Gruppe die Stabkirche besichtigte – dies war bei unserer Führung nicht möglich. Ich nutzte dies und schlüpfte kurz mit hinein, ehe die Stabkirche wieder geschlossen wurde.


    Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Pension besuchte ich die Lillehammer kirke, in der gerade ein Chor übte. Ich blieb daher nicht lange


    und ließ den Abend in einem kleinen Cafe-Restaurant am Rande des Stadtparkes ausklingen.

  • Tag 3 > 16. September 2016

    Nach dem Frühstück verblieben bis zur Abfahrt meines Zuges noch ein paar Stunden für Lillehammer. Ich beschloss daher, einem Tipp folgend, zur Fabrikken zu gehen. Dort sind eine junge Glasbläserin und ihr Kollege an der Arbeit. Ich beobachtete sie eine Weile


    und betrachtete mir auch ihre Produkte, die im kleinen Laden angeboten werden. Die Vasen und Trinkgläser sahen zwar verlockend aus – ich konnte mir aber nicht vorstellen, dass ich diese heil zurück in die Heimat hätte bringen können. Mein Blick fiel daraufhin auf eine Tafel, an der diverse kleine Glasobjekte mit Magneten auf der Rückseite hingen. Zwei davon – blaue Rosenblüten – gefielen mir besonders, so dass ich sie kaufte, um sie meiner Schwester zum Geburtstag zu schenken. Nach einem letzten Blick in die Glasbläserwerkstatt begab ich mich zurück zur Pension. Unterwegs komme ich wieder durch die Fußgängerzone, deren beiden Enden jeweils mit dem Signet der Olympischen Winterspiele 1994 verziert sind.


    Ich schnappte mir mein Gepäck und lief den Berg hinab zum Bahnhof. Dort wartete bereits der Zug nach Åndalsnes. Ich suchte meinen reservierten Platz auf und wuchtete meine Koffer ins Gepäckfach. War der Himmel am Morgen noch bedeckt, so klarte er im Verlauf der Fahrt immer mehr auf. Die Landschaft entlang der Strecke – Gudbrandsdalen (mit 320 km Norwegens längstes Tal) – ist sehr schön.


    In Dombås verließ der Zug die Dovrebahn, die Hauptstrecke Oslo-Trondheim, um seine Fahrt auf der Raumabahn fortzusetzen. Der Vorteil des Mittagszuges war, dass er von Lillehammer bis Åndalsnes fuhr, so dass die Notwendigkeit, in Dombås umzusteigen, entfiel. In Verma, einem ehemaligen Bahnhof, der inzwischen als Ausweichstelle dient, mussten wir auf den Gegenzug warteten. Hier stehen zwei Gedenksteine - der linke zeigt das Monogramm von Kong Haakon 7 - der rechte die Namen der Bahnarbeiter, die 1916 – 1921 beim Bau der Strecke ums Leben gekommen sind.


    Kurze Zeit später überqueren wir auf der Kylling bru - der längsten und spektakulärsten Brücke der Raumabahn – den Fluss Rauma.


    Nun folgte der atemberaubendste Teil der Strecke – hier wird das Raumatal zu beiden Seiten von Bergwänden der Romsdalsalpane eingerahmt.


    Einer der höchsten Berge ist das Romsdalshorn (1550 moh).


    Kurz vor Åndalsnes weitete sich das Tal zum Romsdalsfjord hin


    In Åndalsnes schnappte ich mir meine Koffer, um zur nahen Bushaltestelle zu gehen. Hier wurde vor kurzem das Norsk Tindesenter, ein Museum und Aktivitätszentrum zum Thema Bergsteigen, errichtet.


    Die zweistündige Busfahrt nach Ålesund führte zunächst auf der Europastraße 136 am Romsdalsfjord mit seinen Seitenarmen entlang. Die Fahrt war – auch dank des herrlichen Wetters – ein Genuss.


    Nach der Fahrt über die Tresfjordbrua


    vereinigt sich die E136 mit der E39. Auf ihr wird zunächst das Innenland gequert, was mich eher an ein deutsches Mittelgebirge, als an Norwegen erinnerte. Ab Sjøholt folgte die Strecke bis zum Ziel Ålesund dem Storfjord und seinen Nebenarmen. Da unterwegs weniger Zwischenstopps erfolgten, als laut Fahrplan vorgesehen, kamen wir bereits um 17:40 an. Der Weg von der Bushaltestelle zum Thon-Hotel in der Nähe des Hurtigrutenkais war leicht zu finden – ich konnte mich am Schornstein der Trollfjord orientieren, welcher deutlich sichtbar über die Neubauten am Kai hinausragte. Das Einchecken im Hotel ging schnell vonstatten, so dass ich bereits gegen 18 Uhr am Kai stand.


    Hier traf ich das Forumsmitglied POLLUX. Sie war gerade von einem Rundgang durch Ålesund zurückgekehrt und zeigte mir nun die Trollfjord. Am meisten interessierte mich der Espolin-Johnson-Salon, in dem Ölgemälde von Kaare Espolin Johnson zu sehen sind. Diese befanden sich zuvor an Bord der Harald Jarl. Als diese den Liniendienst verließ, wurden sie ausgebaut und durch Kopien ersetzt. Die Originale erhielten hingegen ihren heutigen Platz an Bord der Trollfjord. Sie zeigen Szenen aus den Beschreibungen der Helgelandküste durch den Pfarrer und Dichter Petter Dass.


    POLLUX berichtete über den bisherigen Verlauf ihrer Reise. Zwischendurch stieß auch Barbarella68 zu uns. Da die beiden in die erste Abendessens-Sitzung eingeteilt waren, verabschiedeten wir uns. Vielen Dank nochmals für das interessante Treffen – ich freue mich auf ein Wiedersehen beim Schwimmenden Stammtisch. Ich schloss meinen Rundgang ab und verließ die Trollfjord. Im Vergleich zur Midnatsol, die ich 2014 nach der Jubiläumstour besichtigt hatte, wirkt sie kühler, aber auch eleganter.


    Vom Kai aus beobachtete ich, wie die Trollfjord ablegte, um ihre Reise gen Norden fortzusetzen.


    Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel lief ich zum Park unterhalb der neuen Treppe. Da ich meine Kamera im Hotelzimmer gelassen hatte, stieg ich nur bis zur ersten Zwischenebene hinauf und kehrte dann über Umwege zum Hotel zurück. Hier schrieb ich den aktuellen Eintrag im Live-Bericht und legte mich kurz hin – schließlich wollte ich kurz nach Mitternacht die südgehende Lofoten besuchen.

  • Tag 4 > 17. September 2016

    Kurz nach Mitternacht verließ ich das Hotel, um zum nahegelegenen Kai zu laufen. Dort sah ich, dass die Lofoten bereits eingetroffen war, so dass ich an Bord gehen konnte. Erstes Ziel war die Rezeption. Hier erkundige ich mich, ob meine Mail bezüglich der Abendessenssitzung angekommen und berücksichtig worden ist. Angekommen war sie offenbar nicht, mein Wunsch, der ersten Sitzung zugeteilt zu werden, wurde aber dennoch erfüllt. Ich erfuhr zudem, dass Asgeir Larsen bei „meiner“ Tour wieder die Reiseleitung übernahm. An der Rezeption traf ich zudem VolkmarD. Wir unterhielten uns über seine bisherige Tour und meine bisherigen Erlebnisse. Vielen Dank für das interessante Treffen.
    Ich verließ die Lofoten, um sie gen Süden zu verabschieden. Ihr für 1 Uhr vorgesehener Start verzögerte sich jedoch, da zuvor noch eine größere Anzahl an Paletten entladen werden musste. Irgendwie schienen alle gleichen Inhaltes zu sein – ich hatte zeitweise sogar das Gefühl, in eine Zeitschleife geraten zu sein und daher die Entladung derselben Palette immer und immer wieder zu erleben – ich habe offenbar zu viel Doctor Who gesehen. :hmm: Gegen 1:15 schien die Crew nervös zu werden und nachzufragen, wie lange die Entladetätigkeit nach andauern würden. Ich hatte das Gefühl, dass ein vorzeitiger Abbruch der Arbeiten in Erwägung gezogen wurde, als diese um 1:30 Uhr tatsächlich beendet wurden, so dass die Lofoten mit 30 Minuten Verspätung starten konnte. Ich winkte ihr hinterher und ging zurück zum Hotel.

    Der Morgen begann mit dem Besuch der Kong Harald. Als ich mich dem Kai näherte, kündigte sie per Typhon ihr Eintreffen an. Ich beobachtete ihr Anlegemanöver, sowie das Ausklapp-Prozedere der Gangway


    und ging an Bord. Dort begutachtete ich die neue gestaltete Inneneinrichtung und stellte fest, dass es in der Realität gar nicht so übel aussieht. :)


    Ich verließ das Schiff und beobachtete es beim Ablegen in Richtung Hjørundfjord.


    Nach einem sehr reichhaltigen Frühstück stand das Jugendstilsenteret auf meinem Plan, wo ich mir das kleine Museum,


    die aktuelle Ausstellung zu umgesetzten und verworfenen Plänen für die Stadtentwicklung von Ålesund, sowie die Videoinstallation zum Großbrand von 1904 ansah. Anschließend wechselte ich über den Verbindungsgang im Keller zum angeschlossenen Kunstmuseum Kube, wo es jedoch nicht viel zu sehen gab. Am Eingang erkundigte ich mich nach den Öffnungszeiten der Fotoausstellung im Korsartunnel – irgendwie schien die Mitarbeiterin nicht zu verstehen, was ich wissen wollte … :hmm:
    Ich beschloss daher, mit dem Bus zum Aquarium Atlanterhavsparken zu fahren. Ich erreichte die Bushaltestelle jedoch einen Moment zu spät, so dass mir der Bus vor der Nase wegfuhr. Der nächste kam erst eine Stunde später, so dass ich beschloss, den Korsartunnel zu (be)suchen. Ich erinnerte mich, dass der nördliche Zugang zum Tunnel am St Olavs plass zu finden ist und wurde dort auch tatsächlich fündig. Es stellte sich heraus, dass der Tunnel samstags bereits um 14 Uhr geschlossen wurde, so dass mir nur noch ein paar Minuten blieben – wäre ich später hierhergekommen, hätte ich vor verschlossenen Toren gestanden. So hatte es sein Gutes, dass ich den Bus verpasst hatte.
    Den nächsten Bus ließ ich mir nicht durch die Lappen gehen. Am Ziel angekommen schaute ich mir zunächst einige der Aquarien an,


    ehe ich nach draußen ging, um mir die Pinguin- und anschließend die Seehundfütterung anzusehen.


    Nach einem abschließenden Rundgang wanderte ich zurück in die Innenstadt.


    Unterwegs sah ich einige Kräne.


    Am Rande eines Spielplatzes sah ich Betonkonstruktionen, die mich an Hundehütten erinnerten.


    Am Aussichtspunkt oberhalb der gelben Schule wartete ich auf die Rückkehr der Kong Harald.


    Auf dem Weg zum Kai begegnete ich einer neugierigen Möwe.


    An Bord probierte ich die neuen Eissorten Tørrfisk, Brunost und Lofotpils. Ich rief Pedrolino beim Stammtisch in Langen an, um diesen herzlich zu grüßen.


    Nachdem ich der Kong Harald erneut beim Ablegen zugesehen hatte,


    erklomm ich die Treppenanlage zum Aksla hinauf


    – dieses Mal mit Kamera und bis ganz oben. Von dort beobachtete ich die Stadt, wie der Abend über sie hereinbrach.

  • So nun bin ich auch in Ruhe dazu gekommen, deinen bebilderten Reisebericht zu lesen und zu genießen. :rolleyes:
    Das ist wirklich eine sehr interessante Variante zur Anreise, ich könnte mir vorstellen so etwas auch irgendwann einmal zu machen. Auch Alesund würde ich mir gerne ein bisschen ausführlicher ansehen, als das bei Stop des Schiffes möglich ist.


    Deine Fotos sind wunderschön ( besonders Alesund bei Nacht) und ich freue mich auf die Fortsetzung. :thumbup:

  • Zum Abschied von Ålesund zunächst noch ein Nachtrag vom Vortag – auf dem Rückweg vom Atlanterhavsparken bin ich dieser Rose begegnet, die durch den Gartenzaun gewachsen ist – vermutlich, um die schönen Häuser der Umgebung zu bewundern. ;)


    Tag 5 > 18. September 2016

    In der Nacht bin erneut zum Kai gegangen – dieses Mal für den Besuch der südgehenden Spitsbergen. Das jüngste Hurtigrutenschiff ist zudem das einzige, welches ich bis dato noch nicht besucht hatte, was hiermit nachgeholt wurde. Nach einem Rundgang durchs Innere


    bin ich der Brücke aufs Dach gestiegen, um von dort den Rundgang über dem Bug zu sehen. Betreten konnte ich ihn leider nicht, da dies während der Hafenliegezeiten verboten ist. :(


    Zurück auf dem Kai beobachtete ich, wie das Schiff seine Tour in Richtung Molde fortsetzte, um schließlich ins Hotel zurückzukehren.


    Normalerweise beginnt das Frühstück an Samstagen und Sonntagen erst um 8 Uhr – an diesem Wochenende wurde der Beginn jedoch auf 7 Uhr vorverlegt. So konnte ich in Ruhe frühstücken, ehe ich auscheckte und zum Kai lief, wo ich die Lofoten begrüßte.


    Ich begab mich an Bord direkt zur Rezeption. Da die Reinigung „meiner“ Kabine D1 305 noch nicht ganz abgeschlossen war, überbrückte ich die Zeit mit der Freischaltung meiner Karte als Zahlungsmittel und der Buchung des am Folgetag in Trondheim stattfindenden Ausflugs zur Insel Munkholmen. In der Kabine fand ich neben dem Obstkorb auch einen weiteren Korb mit Seifen und einem Waschlappen vor. Es folgte ein kurzer Gang ins Restaurant, wo ich mir zum Abschluss des Frühstücks einen Jogurt mit Früchten gönnte. Anschließend begab ich mich zum Auftakt meiner Tour auf das backbordseitige Brückennock, um das Auslaufen aus Ålesund mitzuerleben. Durch den Fahrtwind war es hier gefühlt deutlich kühler. Da ich dank des warmen Wetters der Vortage etwas zu dünn angezogen war, bin ich nochmals kurz in meine Kabine zurückgekehrt, um mir eine Pullover und die Jacke überzuziehen. Zurück auf der Nock sah ich, wie wir den Atlanterhavsparken passierten.


    Auf dem Weg zum Hjørundfjord gab es schöne Lichtspiele zu sehen.


    Unterwegs kamen wir an Bergen mit Schneefeldern/Gletschern (nichtzutreffendes bitte streichen ;) ),


    sowie interessanten Felsformationen vorbei.


    Kurz vor unserer Ankunft vor Urke bin ich zum Mittagessen ins Restaurant gegangen. So war ich rechtzeitig für das zweite Tenderboot – das erste war für die Teilnehmer an den Landausflügen reserviert – fertig und wurde von diesem an Land gebracht.


    Dort ließ ich das Kaihuset zunächst links liegen, um zu einem Rundgang durch den Ort und das dahinterliegende Tal zu starten. Vorbei am Campingplatz


    lief ich zunächst zur örtlichen Gärtnerei


    und weiter zur Hütte mit Informationstafel. Letzteres war jedoch nicht nötig, da wir bei der Ankunft am Kai jeweils einen kleinen Plan von Urke und Umgebung überreicht bekamen. Ein paar Meter weiter fließt der Urkeelva besonders malerisch unter der Brücke hindurch.


    Ich folge seinem Lauf zunächst weiter westlich in gehörigem Abstand. Hier verläuft der Weg auf der Straße. Dabei entdecke ich auch dieses Baumhaus mit schöner Aussicht.


    Wendepunkt des Ausfluges war die Stølen Bru. Von hier warf ich einen Blick weiter hinauf ins Tal


    um anschließend auf der anderen Seite dichter am Urkeelva entlang nach Urke zurückzukehren.


    Der als Trimtur 1 bezeichnete Rundweg verläuft sehr schön und ist absolut empfehlenswert. Nach meiner Rückkehr hatte ich noch ausreichend Zeit, um zunächst einen Blick in das örtliche Kraftwerk zu werfen.


    Auf dem Weg zum Kaihuset kam ich erneut am Ivergarden (Iver-Hof) mit sehr schönem Vorgarten vorbei.


    Im Kaihuset genehmigte ich mir einen Kaffee mit Nachfüllung und eine leckere Waffel. Von hier aus werfe ich einen Blick auf die Lofoten, welche in einigem Abstand zum Ufer auf unsere Rückkehr wartet.


    Nach meiner Rückkehr aufs Schiff beobachtete ich, wie das MOB-(Man Over Board)-Rettungsboot von einer Sondertour zurückkehrte und an Bord gehievt wurde.


    Zum Beginn der Rückfahrt nach Ålesund warf ich nochmals einen Blick auf Urke – es war eine wunderbare Zeit, die ich dort verbracht habe.


    Im Gegensatz zur Hinfahrt erfolgte nun ein Abstecher nach Sæbø, wo wir relativ nah am Ufer entlangfuhren. Grund hierfür war das örtliche Seniorenstift, welches wir per Typhon grüßten. Für die Bewohner ist dies in den Monaten September und Oktober offenbar der tägliche Höhepunkt. :)


    Die Rückfahrt stand der Hinfahrt (siehe oben) in nichts nach … :D


    Nach der Rückkehr nach Ålesund


    drehte ich nochmals eine kleine Runde „durchs Ort“, ehe meine (im doppelten Wortsinne) erste Abendessenssitzung begann. Ich war einem 4er-Tisch zugeordnet worden, an dem auch ein Ehepaar aus Bern und ein Alleinreisender aus dem westlichen Taunus saßen. Mit ihnen verstand ich mich sehr gut. Nach dem Abendessen saßen wir, sowie zwei weitere Mitreisende, beim Nachkaffee in der Cafeteria zusammen und unterhielten uns über Gott und die Welt. Später stieg ich wieder hinauf auf die backbordseitige Nock, um das Einlaufen in Molde zu erleben. Auf dem Weg dorthin stieg der Mond langsam über dem gebirgigen Horizont auf – ein wunderschöner Anblick.


    Bei der Ankunft in Molde begegneten wir der Nordlys (mit Caro71 an Bord), die kurz darauf ablegte.

  • Tag 6 > 19. September 2016

    Nachdem ich mich zwischendurch auf meine Kabine zurückgezogen hatte, bin ich kurz nach 1 Uhr wieder auf die Nock zurückgekehrt. Grund war, dass ich die nächtliche Anfahrt von Kristiansund erleben wollte. Bis es soweit war, nutzte ich die Zeit, um mit dem 12er-Objektiv das Fotografieren in der Dunkelheit zu üben – um für das erhoffte Nordlicht gewappnet zu sein.


    Bei der Ankunft in Kristiansund hielt ich Ausschau nach dem „Hollywood-Schriftzug“. Dieses Mal zeigten die großen Lettern den Schriftzug „KKKK FESTIVALEN“, um damit auf das Festival der Kristiansund Kirke Kunst Kulturakademi hinzuweisen. :search:


    Nach dem Anlegen


    bin ich kurz an Land und anschließend zurück in meine Kabine gegangen. Am Morgen bin ich etwas später aufgestanden, so dass ich erst gegen 8 Uhr an Deck war. Nach dem Frühstück beobachtete ich das Anlegen vor der Nordkapp. Auf dem Kai wurde ich bereits von Forumsmitglied seealpe erwartet. Als Erkennungszeichen winkte sie mir mit den besonderen Tagesplänen des Expeditionsteams ihres Schiffes zu. Dieses überreichte sie mir dann. Da ich am Ausflug zur Insel Munkholmen teilnahm, konnten wir uns nur kurz begrüßen, ehe sie an Bord der Lofoten und ich zum Bus ging. Vielen Dank für das UKT und die Informationen zu den Expeditions-Touren. :good3:


    Wir Teilnehmer am Munkholmen-Ausflug wurden vom Bus der Stadtrundfahrt bis zum Bootsanleger bei der Ravnkloa-Uhr mitgenommen. Neben der Uhr steht die Statue „Den Siste Viking“ von Nils Aas.


    Mit dem Boot fuhren wir zur Insel hinüber.


    Durch das Eingangstor gelangten wir in den Innenhof und von dort ins Hauptgebäude.


    Der größte Raum ist der Gunpowder-Room / Schießpulver-Raum (irgendwie habe ich Cheeseburger-Raum verstanden :pardon: ). Er ist so konstruiert, dass im Falle einer Explosion die Druckwelle nach oben zum Dach hin abgelenkt wird, so dass die Seitenwand und dahinter befindlichen Räume intakt bleiben.


    Als nächstes wurde uns die Zelle gezeigt, in der Peder Schumacher Griffenfeld inhaftiert war. Er war einer der engsten Vertrauten des dänischen Königs Frederik III. Nach dessen Tod wurde er unter dem Sohn und Nachfolger Christian V. zunächst weiter gefördert, ehe er in Ungnade fiel und zum Tode verurteilt wurde. Kurz vor der Vollstreckung wurde das Urteil in eine langjährige Festungshaft umgewandelt, die er von 1680 bis kurz vor seinem Tod 1699 auf der Insel Munkholmen absaß. Er hatte eine geräumige Zelle, in der er auch Schüler aus Trondheim empfing, um ihnen Lateinstunden zu geben.


    Zum Vergleich die weit weniger angenehme Massenzelle im Keller – der Zugang ist auf dem Bild mit der Holztreppe rechts von dieser zu sehen.


    Nach der Führung hatten wir noch etwas Zeit für das Außengelände. Von hier aus beobachtete ich die Nordkapp bei ihrer Weiterfahrt gen Süden.


    Anschließend wurden wir auf direktem Weg zurück zum Anleger gebracht. Von dort unternahm ich einen Rundgang durch die Innenstadt. Erstes Ziel war Stiftsgården, das größte Holzpalais Skandinaviens.


    Von hier ging ich zum Torget mit der Skulptur „Go´dagen“ von Tone Thiis Schjetne


    und weiter zur Vår Frue kirke, die leider geschlossen war.


    Auf dem Weg zurück zum Schiff ging ich durch die Søndre gate. Am südlichen Ende der Straße befindet sich linkerhand eine Filiale der SpareBank 1 Midt-Norge, in deren öffentlich zugänglichem Keller sich ein verdunkelter Raum mit dem Kunstwerk „Salamandernatten“ befindet. Der Künstler Kjell Erik Killi Olsen aus Trondheim schuf dieses, bestehend aus 72 Skulpturen mit einer Höhe von über 3 Metern, für die São Paulo-Biennale in Brasilien 1989. 2007 schenkte er es der Stadt Trondheim. Da es in dem Raum stockdunkel ist, braucht es eine Weile, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, so dass die Figuren erkennbar werden.


    Zurück am Kai sah ich einen LKW, der aus einer bestimmten Perspektive betrachtet den Eindruck erweckte, als würde er die Lofoten abschleppen.


    Da ich inzwischen einen Bärenhunger hatte, begab ich mich zum Lunch ins Restaurant.


    Später war ich rechtzeitig zur Vorbeifahrt am Leuchtturm Kjeungskjær fyr wieder an Deck. Da ich diesen bereits mehrfach fotografiert hatte, nutzte ich die Gelegenheit, um ein altes Exakta-Objektiv, ein Primotar 1:3,5 / 135, mit einem Adapter an meiner Kamera auszuprobieren.


    Da das Wetter mitspielte, befuhren wir den Stokksund (für die dritte Befahrung bei der dritten Reise).


    Bei der Ausfahrt entdeckte ich in der Felswand das Gesicht (oder ist es der Schädel?) eines Trolls. :search:


    Während der Fahrt nach Rørvik wurden im Bugbereich Renovierungsarbeiten durchgeführt.


    Nach dem – wie immer leckeren – Abendessen legten wir in Rørvik hinter der Finnmarken, welche ich anschließend besuchte, an.


    Nach weiteren Gesprächen im Café kehrte ich an Deck zurück, um die nächtliche Vorbeifahrt am Torghatten zu erleben.

  • Von dem Kunstwerk im Keller der Bank höre ich erstmals. Hat dieser Keller bestimmte Öffnungszeiten, Bernhard? Weißt Du dazu mehr? Ich bin im Januar fast einen ganzen Tag in Trondheim, allerdings ist es ein Sonntag.


    Edit: Ich habe gerade bei Visitnorway was dazu gefunden - ist nur während der Banköffnungszeiten zu besichtigen.

  • Leider liegen deine Hochkantbilder auch - bitte in ein Fotoprogramm laden und neu abspeichern, dann sind sie richtig ;)

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


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