Alter Vater im Land der Geizigen

  • Hallo,


    ich möchte über unsere diesjährige Urlaubsreise einen Bericht verfassen. Da ich in den nächsten Wochen beruflich sehr eingespannt bin, wird es wohl etwas stockend vorangehen.
    Wie man erkennt, habe ich im Titel eine Anleihe bei einem großen Literaten genommen. Ich denke nicht, dass ich es ihm auch nur annähernd gleichtun kann, möchte aber den bericht mit ein wenig Augenzwinkern schreiben und auch gelesen wissen.
    Vorbemerkungen
    Wir hatten schon lange, dass von vielen angestrebte Ziel, die Umrundung der Nordsee, weiterzuführen.den Osten und Süden hatten wir bereist, aber wie sieht es mit dem Westen aus? Nach langwierigen Vorbereitungen war es soweit.Wir beschlosse, dasswir am 31.08 in unbekannte Gefilde aufbrechen werden, um dieses große Vorhaben in die Tat umzusetzen. Planungen zu Strecken und Unterkünften und Reisewegen wurden gemacht und verworfen. Schließlich stand alles fest. Dann wurde die Unterbringung der Hunde geklärt. Tagelange "Expeditionen" sind nun einmal Nichts für zwei kleine Wauzis. Der entscheidende Tag kam heran, es konnte losgehen.


    Bis dann


    Alter Vater

  • Hallo,


    es soll natürlich Geizigen heißen :P , Aber ich als Legastheniker darf das :D
    Vielleicht kann einer der Mods das noch ändern, mir gelingt es nicht. Möglicherweise sitzt der Fehler 50 cm vordem Bildschirm. ;)


    Alter Vater

  • Es soll nun losgehen

    1. und 2. Tag

    Da wir um 22:30 losfuhren, ist der erste Tag mit der Fahrt auf der A2, dem längsten Parkplatz ;) , bereits abgehandelt. Wir hatten Glück, dass es keine Staus gab.
    Nahtlos schloss sich der zweite Reisetag an. Wir hatten genug Zeit eingeplant, um nicht hetzen zu müssen. In Belgien gilt das Tempolimit von 120 km/h. Dies war auf der von uns befahrenen Strecke zu hoch. Mehr als 100 war nicht möglich. Dies fing gleich an der Grenze an, und war nur in der Umgebung von Antwerpen besser. Unser Auto weinte bei einer Rast bitterliche Tränen ;( . Wir nahmen Rücksicht und versicherten, dass wir in absehbarer Zeit nach unserer Tour nicht wieder nach Belgien fahren.
    In Frankreich war die Strecke etwas besser. In Calais sahen wir eine Reihe von gesperrten Ausfahrten und viele Polizeifahrzeuge mit Blaulicht. Die Ursache lag in der Absperrung des Flüchtlingscamps. Ich konnte es nicht sehen, da ich mich auf den Verkehr konzentrierte, aber meine Lieben gewannen einen bedrückenden Eindruck. Ohne eine Grundsatzdiskussion entfachen zu wollen, es ist schlimm wenn die Umstände die Menschen zwingen unter solch unwürdigen Zuständen hausen zu müssen. Ebenso furchtbar sind diejenigen, die in den Menschen falsche Hoffnungen wecken und so viele Versuche nach GB zu gelangen erst auslösen.
    Wir waren rechtzeitig am Terminal und es war schön leer. So konnten wir uns gut orientieren. Das Einchecken und die Kontrolle gingen schnell und so hatten wir noch Zeit „auszulüften“. Auf der Fähre hatten wir die Lounge gebucht. Dies erwies sich als günstig, da doch viele Kinder an Bord waren und uns mehr der Sinn nach Ruhe stand. Dabei bestätigte sich das Klischee, dass die Briten keinen Kaffee kochen können :( . Die Überfahrt verlief sehr ruhig. Es gab nur wenig Wind und kaum Wellen. Da haben wir ganz andere Sachen erlebt. Die Kreidefelsen waren leicht angeschmutzt und man sah einige Abbrüche.
    Die Festung Dover thronte über der Stadt. Wir hatten keine Zeit, sie zu stürmen. Außerdem fehlte der Morgenstern und die Kasse hatte noch geschlossen ;) . So mussten wir Geld bei der Bank holen. Die Zeit nutzten wir auch um die famosen Aufkleber an den Scheinwerfern anzubringen.
    Dann ging es weiter Richtung Oxford. Leider sahen wir keinen Zug aus bzw. in den Eurotunnel fahren. Südlich von London rumpelte es dann unter dem Auto. Wir hatten den Nullmeridian überquert :D . Nun waren wir auf der Westhalbkugel. Wir merkten bald, dass die Briten ein Faible für Blitzer haben. Sie waren wie gesät. Besonders die Streckenüberwachung war stark vertreten. Da es aber immer wieder stockenden Verkehr gab, konnte man gar nicht zu schnell sein, selbst wenn man es wollte.
    Die Landschaft fanden wir sehr schön. In der Gegend von Oxford könnten wir uns durchaus noch einen weiteren Urlaub vorstellen. Die Vorgärten bestätigten den Ruf der Briten als Gärtner. Der schönen Ehefrau kamen ganz „tolle“ Ideen. Da sieht man, wie „gefährlich“ es ist, nach GB zu fahren :whistling: .

    Die Fortsetzung folgt

    Alter Vater

  • Ich freue mich schon sehr, immer mal wieder ein Stück weiter an eurer britischen Reise teilzunehmen. Das weckt Erinnerungen an schöne Reisen.


    Da du die schönen Vorgärten und den bekannt grünen Daumen der Engländer/Briten erwähnst, fiel mir wieder ein, dass wir genau deshalb in GB immer sehr gerne Garten Center besuchen. Zum einen weil die Cafeteria dort gar nicht so schlecht sind, zum anderen weil es da so viel Schönes für den Garten zu entdecken gibt. Und dann auch noch so manches Verrücktes zu bestaunen.


    Ich freu mich schon auf die Weiterreise - wann auch immer davon hier zu lesen sein wird.

  • Hallo,
    ich mache mit dem Aufenthalt in Oxford weiter.
    In das Stadtzentrum zu fahren ist ohne Navi recht schwierig. Auch sind manche Straßen recht schmal. Auch wenn die Briten recht disziplinierte Autofahrer sind, geparkt wird wie die Axt im Walde X( . Wir hatten Glück, als wir ins Zentrum kamen, wurde gerade ein Parkplatz frei. Wir sind dann ein wenig umhergezogen, haben uns Colleges und eine Kirche angesehen. Für historisch Interessierte ist es sehr aufregend. Sollten wir noch einmal die Stadt besuchen, werden wir länger bleiben und einen geführten Stadtrundgang machen. Ein schönes Erlebnis hatten wir im Wadham College. (Die Einzelheiten zur Geschichte verkneife ich mir mal. Nur soviel, die Frau des Stifters hat meine Hochachtung. Wer Näheres wissen will, kann sich bei der Suche im Netz schlau machen. :) ) Obwohl das Schild, welches zum Betreten einlud, fehlte, fragten wir, ob wir den Hof besichtigen könnten. Ein Mitarbeiter kam heran, fragte woher wir kommen usw. Als er hörte, dass wir das erste Mal in GB seien, erklärte er uns die Geschichte des College. Da unser Sohn studiert, entspann sich auch ein Gespräch über die Studienbedingungen. Der Herr erklärte uns, dass der Erfolg der Studenten im Mittelpunkt steht (was ich hier noch nie hörte :evil: ). Über die Bedingungen unseres Kleinen war er erstaunt, und meinte,er sollte später noch ein postgraduales Studiumin Oxford machen. Das würde unseren Sohn schon interessieren, aber dies läßt man sich dort auch gut bezahlen. Uns wurde dann gestattet uns das College, einschließlich der Kapelle anzusehen. Wir sollten aber nicht die Wohngebäude betreten( ist verständlich). Am Schluß erhielten wir noch ein Faltblatt in english, wobei bedauert wurde, dass keines in deutsch vorhanden sei. Nur spanisch wäre noch da. Dieses 400Jahre alte Gemäuer war für uns ein Highlight.
    Wir hielten uns aber nur 2h in Oxford auf, da wir noch zu unserem Quartier in Nordengland wollten. Und wir waren ja schon eine ganze Weile unterwegs. :hechel:
    Etwas nördlich von Oxford stand auf einer Verkehrsleittafel "The End". Es war keine Baustelle, kein Stau oder sonst etwas zu sehen. Ihr wißt nun aus erster Hand, das "definitive Ende von Allem" ist ca. 10km nördlich von Oxford. ;)
    Die Landschaft,durch welche wir fuhren, reizte uns immer wieder. Ich hatte nicht viel davon, denn bei Stopp und Go auf der Autobahn muss man sehr konzentriert sein. Aber wir sahen einen "Erlkönig" von Jaguar :D . Der kleine Sohn knipste aus dem Auto heraus. Sehr malerisch war die Baustellenabgrenzung auf der Autobahn. Es waren ca.60cm hohe Kegel im Abstand von ca. 2m, welche an der Spitze mit einem Seil verbunden waren :/ . Die Schilder waren auf Metallgerüste montiert, welche zur Stabilisierung mit zwei Sandsäcken versehen waren. Auf den Baustellen arbeiteten wie bei uns aber immer nur 3-4 Leute. Nach dem Abzweig Blackpool war endlich freie Fahrt und wir düsten nach Carlisle. Dort hatten wir Zimmer in einem Guesthouse gebucht. Wir sollen ja keine Reklame machen, aber das Haus hat 9,3 Punkte bei Booking.com und ist auch bei Tripadvisor gelistet. Wir wurde herzlich empfangen und auf unsere Zimmer gebracht. Unser Sohn hatte ein kleines Einzelzimmer und sein Bad war eine halbe Treppe tiefer. Dies ist den historischen Gegebenheiten geschuldet. Er fand dies auch nicht schlimm, sondern ziemlich gemütlich. Und ein junger Kerl kann das schon einmal mitmachen. Wir hatten ein Zimmer unter dem Dach. Alles war sauber und gepflegt. Die Einrichtung war stimmig. Dazu stand außer einer Wasserflasche und Betthupferln ein Wasserkocher für Tee und Kaffee bereit. Auch Bademanten und -puschen waren vorhanden.
    Wir aßen noch ein paar Sandwiches und dann war die erste Etappe geschafft, und wir todmüde. :sleeping:


    Bis dann


    Alter Vater

  • hallo,


    ich setze dann mal fort.
    @MD800 An dem Abend hatten wir für die Vorgärten kein Auge.Wir waren hundemüde.
    Die Nacht hatten wir recht und schlecht verbracht. Einige werden sicher das Problem der ersten Nacht im fremden Bett kennen.
    Außerdem waren die Betten für uns etwas zu weich. Als wir am Morgen aus unserem Dachfenster sahen, hatten wir den Klischeeblick auf die britischen Reihenhäuser. Irgendwie begriffen wir erst jetzt, dass es tatsächlich Wirklichkeit war, dass wir auf der Insel waren. Natürlich weiß man das, aber das Gefühl angekommen zu sein, hatten wir erst jetzt.
    Das Frühstück hatten wir noch am Vorabend bestellt. Der kleine Sohn und ich nahmen das englische, die schöne Ehefrau das kontinentale Frühstück. So konnten wir untereinander tauschen. Das Essen war sehr gut, es fehlte Nichts. Auf die baked beans kann ich in Zukunft verzichten. Sie schmeckten nach Nichts. Meine Lieben hatten Tee und ich Kaffee gewählt. Ihre Entscheidung war die bessere . Der Frühstücksraum hatte noch den alten Kamin und war auch von der Möblierung und Deko sehr stilvoll :D . Einen Kritikpunkt hatten wir. Wir hatten das Essen zu 08:00 geordert, konnten aber erst 08:20 beginnen. Für einen Pünktlichkeitsapostel wie mich ein "unhaltbarer" Zustand ;) . Beim Auschecken sagten wir, wie gut es uns gefallen hatte. Die Chefin feute sich über unsere Komplimente.
    Danach brachen wir auf, um die Stadt zu besichtigen. Als erstes gingen wir durch einen Park. Es war sehr schön dort. (Alles sauber, viele Bänke,ein Kinderspielplatz,ein Hundetobeplatz und Sportanlagen) . Alles war sehr weitläufig. Auch die Unterführung roch nicht so, wie es bei uns oft der Fall ist. Von dort aus gingen wir zur Festung, welche sehr trutzig da lag. Dass das Museum noch geschlossen war, störte uns nicht. Wir wollten ja noch weiter. Die Kathedrale wollten wir noch sehen. Dort waren ausführliche Beschreibungen vom Gebäude, auch dass es ein "Neubau" aus dem 17.Jahrhundert war, denn Cromwell hatte das Original zerstört. Davon waren nur ein paar Torbögen übrig. Die Innenstadt sieht noch so aus, wie vor 100 Jahren. Aber hinter den Fassaden hat man die Höfe weggerissen und Einkaufspassagen gestaltet. Ich fand es sehr gelungen. Dann machten wir uns auf den Weg, denn wir wollten noch in Braemar bei den Highlandgames vorbeischauen.
    An Gretna Green fuhren wir vorbei, ohne anzuhalten. Wir hatten es überlegt, aber einsetzender Regen nahm uns die Entscheidung ab. Rund um Glasgow war der Verkehr grauslich :devil: , auch wegen mehrerer Baustellen. Unser Navi leitete uns um Perth herum über irgendwelche Nebenstrecken. Dabei sahen wir schöne alte Brücken( einspurig),und erkannten auch Standorte von 5-Sterne-Hotels in alten Castles. Die lagen aber getarnt hinter Bäumen, so dass nicht allzuviel erkennbar war. Als wir die Highlands erreichten fing es wieder an zu regnen. Trotzdem waren die Berge einbeeindruckender Anblick. Die Landschaft erinnerte uns aber auch an die norwegischen Fjells. In Braaemar wurden wir zu einem Parkplatz geleitet und ginngen dann zu den Festspielen. Da der schottische Tau etwas dicht fiel, ließ ich meine Kamera im Auto. Dies bedauerte ich später, denn als wir ca. 10 min auf dem Gelände waren, hörte es auf. Nur hatte ich keine Lust die zwei Kilometer zum Auto und wieder zurück zu laufen. Trotzdem war es ein schönes Erlebnis, die Wettbewerbe zu sehen. Wir sprachen auch mit einem Tambour eines Dudelsackorchesters. Dieser war mit der Band auch schon in Burgdorf gewesen. Natürlich gab es dazu auch Handyfotos. Als die Queen davon fuhr, standen wir ca.5m entfernt. Auf dem Rückweg bemerkten wir, dass der Fluß Dee braunes Wasser hatte. Die Erklärung fiel uns erst später ein.
    Für Feinschmecker habe ich noch die Info, dass wir dort preiswert Black-Angus-Steak aßen. Die Portion mit Brot kostete pro Nase 4 Pfund und machte richtig satt. In unseren Augen war es ein gutes Preis/Leistungsverhältnis.
    Nach Abschluss des ganzen, ca. 17:00 Uhr fuhren wir in unser Quartier für die nächsten 13 Tage. Das Navi schickte uns dabei über alle möglichen Schleichwege, welche nicht mal einen Namen hatte. Sonst hießen die Straßen B314 o.Ä. Aber diese hatten keine Nummer, dafür Ausweichstellen, an denen wir Traktoren mit Erntegut auswichen. Dafür kämpften wir mit Steigungen und Gefällen zwischen 12 und 20% :arghs: und hatten einen wunderschönen Ausblick auf die Region südlich von Aberdeen. Ziemlich geschafft kamen wir beim Ferienhaus an. Es lag in Johnshaven. Wer dort sucht, wird schnell ein weißes Haus am Meer finden. Dazu habe ich auch eine Bewertung geschrieben. Beim Aussteigen bemerkten wir den typischen Meergeruch. Und da waren sofort wieder die Träume des Alten(Vater) von der See <3 . Da die Vermieter direkt daneben wohnten, konnten wir schnell ins Haus. Es war genug Platz für die Sachen da, ausreichend Badezimmer, alles neu und sehr sauber. Nur die Betten hatten wieder nicht unsere volle Sympathie. Es waren "Bockspringbetten", welche für kleingewachsene Leute nur schwer "zu erklettern" sind :hmm: . Nach dem Abendbrot sind wir bald zu Bett gegangen, denn die letzen Tage hatten uns doch sehr geschafft.


    Bis dann


    Alter vater

  • Alter Vater, es macht Spaß mit dir zu reisen,
    so manches kann ich nachvollziehen und erinnert mich an meine Aufenthalte bei den Briten. In Cornwall hatte ich unendlich schmale Gassen mit Steigungen bis 25 % , war manchmal schon abenteuerlich und ich war froh nur einen Fiesta als Leihwagen gewählt zu haben.

  • Hallo,


    ich will dann mal fortsetzen.


    4. Tag


    Wir hatten gut geschlafen. Das Meeresrauschen hatte etwas beruhigendes. Wir machten uns erst mal Frühstück. Da wir ja noch nicht zum Enkaufen kamen, hatten wir uns ein paar Lebensmittel mitgenommen. Aber auch unser Kaffee schmeckte nicht so richtig. Wir schoben es auf das Wasser. Es hatten einen starken Beigeschmack. Wir hatten diesen bisher nur in Industriestädten erlebt. Egal, chloriert oder fluorodiert oder was auch immer, hier musste Abhilfe geschaffen werden. Im weiteren zeigte sich die negativen Auswikungen der Klimaerwärmung. Lt. langjährigem Mittel war mit Höchsttemperaturen von 16 Grad und Regen zu rechnen. Was hatten wir, 25° und Sonne. So hatten wir die Hälfte der Bekleidung umsonst eingepackt. Denn das Wetter wurde nicht wirklich schlechter. Kann man sich so eine Gemeinheit vorstellen? X(
    Da wir die letzten Tage viel unterwegs waren,wollten wir es langsam angehen lassen. Wir fuhren nach Stonehaven. Wir mussten ja für unsere Verpflegung sorgen. Der Ort ist eine hübsche kleine Stadt. Wir fuhren an Dunnator Castle vorbei. Die Ruine stand ganz oben auf unserer Besichtigungsliste, denn es lag ja nur 10 km entfernt. Aber dort war der Parkplatz teilweise gesperrt. Es fuhren gerade Busse mit fernöstlichen Touristen vor. Da wir eher Eigenbrödler sind, wares zuviel Trubel und wir fuhren einkaufen. Dabei passierten wir ein Lokal, in welchem der fritierte Marsriegel erfunden wurde. :D . Dabei stellten wir fest, das es sehr viele Fair Trade Produkte gab. Auch war man beim Zigaretten- und Alkoholverkauf viel rigoroser als bei uns, was wir begrüßten, als militate Nichtraucher. ;)
    Am Nachmittag machten wir uns noch einmal auf nach Montrose, welches auch nicht weit entfernt war. Dort fanden wir ein Lidl Geschäft. Stellt euch vor, die hatten sogar fünf Kassen und es waren ständig zwei besetzt, obwohl nur wenig Kunden vor Ort waren. =O Wir kauften dort noch etwas Minerlwasser, weil wir uns kurzfristig entschlossen, den Kaffen nicht mit Leitungswassser zuzubereiten. Diese Entscheidung erwies sich als weise. :P
    Beide Städte gefielen uns. Die alten Häuser waren aus grauem Naturstein gebaut. Das macht die Orte natürlich ein wenig düster. Nur die Parkmöglichkeiten waren begrenzt. In Montrose sahen wir vier grosse Ölplattformversorger im Hafen. Allerdings hatte keiner den Ullsteinbug.
    Wir genossen im weiteren den Tag und entspannten im Ferienhaus. Bei Ebbe waren viele Vögel zusehen. da waren Kormorane, mehrere Möwen- und Entenarten und auch Austernfischer, welche ich zum ersten Mal sah. Das Ufer war mit Gestein aufgeschüttet, denn das Meer nagte ganz ordentlich an der Küste. Bei Ebbe zog es sich ca.200m zurück. Der Höhenunterschied lag bei max.2,50 m. Der Untergrund vor der Küste bestand aus Lavagestein. Wenn dieses feucht war, glänzte estiefschwarz. Trocken wa res eher bräunlich/grau.
    So hatten wir einen ruhigen Tag, und der Urlaub begann erholsam zu werden.


    Bis dann


    Alter Vater

  • Hallo,


    ich möchte mit dem 5.Tag fortsetzen.


    Nach einem ausgedehnten Frühstück machten wir uns auf nach Dundee. Unterwegssahen wir wieder viele Vorgärten, welche meine Frau zu "ungeanten Plänen" inspirierten. In Johnshaven gab es da nicht soviel Vorbilder. Der Ort zieht sich eng an einem Höhenzug hin. Unterwegs war natürlich alles neu für uns. Wir sahen Neubaugebiete, welche mal nicht grau waren. Dafür sahen alle 100 Häuser gleich aus. Sie unterschieden sich nur in den Vorgärten. In Dundee kamen wir an einem grossen Park vorbei. Dieser sah sehr gepflegt aus. Daneben waren eine Sportplätze, Spielplätze und Hundeplätze angelegt. Dies gefiel uns sehr. Da der Rasen sehr gepflegt war, sehe ich mich schon mit dem Zollstock über unseren Rasen kriechen und das Gras mit der Nagelschere zu schneiden, damit es ähnlich schön wird ;( . In Dundee suchten wir uns unseren Parkplatz. Wir hatten uns im Internet einen Zentrumnahen ausgesucht und ließen uns vom Navi dirigieren. Dies empfiehlt sich grundsätzlich für Schottland. Ein Parkleitsystem haben wir dort nirgendwo gesehen. Aber vielleicht waren wir auch nicht in der Lage, uns ordentlich umzusehen. ?( Auf dem Weg dahin entschlossen wir uns kurzfristig, über die Tay-Brücke zu fahren.. das navi hatte viel zu grübeln, aber wir haben es nicht bereut. Als erstes gingen wir zur Touri Info im Zentrum. Dabei sahen wir den Senat der Universitätfeierlich im Ornat zur Eröffnung des Studienjahresin die Caird Hall einzogen. Dazu erklang noch Dudelsackmusik. Es sah sehr gut aus. Wir schauten uns um, aber die Innenstadt machte für uns keinen gefälligen Eindruck. Vielleicht lag es auch an diesen "Einkaufstempeln", welche so aussahen wie überall.
    Wir gingen dann zur RRS Discovery. Mit dem Segler fuhr Scott in die Antarktis. Das Museum ist sehr schön und informativ. Pinguin soll nach den Angaben nicht sehr schmackhaft sein( tranige alte Schuhsohle) :P Auch das Schiff ist sehr gut erhalten und einen Besuch wert. Mich interessierte besonders die Lebensbedingungen auf dem Segler. Aber auch der Aufbau des Schiffes mit den Spanten und der Beplankung ist für Landratten sehenswert. Wenn man sieht, was für Stämme da verarbeitet wurden, kann man erkennen, was für eine Schufterei es auf den Werften gewesen sein muss. Und es müssen Unmengen von Holz geschlagen worden sein, um die Flotten zu bauen. Im Bistro des Museum aßen wir dann eine schottische Spezialität. Zumindest war es so ausgeschrieben. Es war eine Fleischpastete vom Angus-Rind. Die Pasteten gab es in Schottland an vielen Stellen. danach fuhren wir zum Dundee Law. Dies ist ein Vulkankegel, von dem aus mann die Gegend überblicken kann. Da ich da war, ist der Vulkan nun noch besser gesichert, da ich mit meiner Masse den Verschluss noch etwas verfestigte :D .
    das Kriegerdenkmal gefiel mir nicht so. In GB findet man an vielen Orten dies Denkmale, welche an den ersten Weltkrieg erinnern. Nichts gegen das Gedenken, aber mir ist es zu pompös. Der Ausbick ist aber grandios. Die Taybucht war wegen der Ebbe trockengefallen. In der Werft waren vier Bohrplattformen zur Ausrüstung/Reparatur. Wir glaubten ein U-Boot zu sehen. Aber es war nur ein Riff, welches mit dem aufgebauten Seezeichen den Einruck erweckte. Auch die Stadt sah von oben ganz anders aus. Aber viele Häuser, auch Neubauten, waren grau. Aus der Historie ist es erkärlich, aber warum man heute noch die Häuser so verkleiden muss, so dass sie wie rauchgeschwärzt aussehen, entzieht sich meiner Kenntnis.
    Das Hinterland von Dundee ist ebenfalls sehr schön. Diesen Aussichtspunkt kann ich jedem bei einem Besuch empfehlen.
    Was wir in Dundee vermissten, war, dass wir dort kein Hinweis auf die Erfindung der Orangenmarmelade zu finden war. Das hätte ich bei einer der berühmtesten kulinarischen Erfindungen der Briten ;) doch erwartet.
    Das zweite historische Schiff, die HMS Unicorn besuchten wir nicht. Mit der Fregatte Jylland hatten wir vor Jahren ja schon ein Kriegsschiff aus dieser Zeit gesehen. Also machten wir uns nach einem ereignisreichen schönen Tag auf den Weg in unser Quartier. Dort erwartete uns Kater Pippin( er gehörte zu den Vermietern) und wollte ausgiebig gestreichelt werden.
    Beim Abendessen hörten wir über uns Schritte. Es war wohl der Hausgeist. Wir hörten ihn in den nächsten Tagen noch öfter. Aber eine Einladung konnten wir nicht aussprechen. Er zeigte sich nicht. Dabei hätte er sicher viel zu erzählen gehabt. ;)


    bis dann


    Alter Vater

  • Hallo,


    nach langer Zeit möchte ich mit dem 6. Tag fortfahren.
    Wir hatten vor die Destillery "Hirschtal" zu besuchen. So etwas Ähnliches gehört wohl zu jedem Schottlandurlaub dazu.
    Unser Kleiner hatte uns überzeugt eine 4h Führung mitzumachen. Es ist zwar etwas teuer,aber wir haben es nicht bereut.
    Nach einem umfangreichen Frühstück ging es los. Unser navi wollte uns wieder alle möglichen Schleichwege entlang schicken. Aber wir hatten analog vorgesorgt und uns eine vernünftige Strecke nach Dufftown ausgesucht. Nach ein paar "Unstimmigkeiten" wurde die Route auch digital akzeptiert. Dabei lernten wir den Lieblingssatz der Frau im Navi "in 200 m fahren Sie geradeaus über den Kreisverkehr, zweite Ausfahrt." :diablo: Damit hat sie uns ganz schön genervt, insbesondere bei der Durchfahrt durch Aberdeen. Auch diesmal gab es wieder viel zu schauen.
    In Dufftown meldeten wir uns an und warteten och ein Weilchen. Der übliche Toilettengang wurde zum Erlebnis. Die Einrichtungen waren luxerios, keine Ironie. Bei den Damen war ein Kamin, ca. 150 Jahre alt ( sosoll er ausgesehen haben) sagte meine Frau.
    Die längere Führung machten außer uns noch zwei Paare. Eines kam aus Australien, das andere aus den USA. Es wurde uns einiges zur Geschichte der Firma erzählt,bevor wir losgingen. Wir verfolgten alle Schritte der Whiskyproduktion. Dabei war in einigen Räumen das Fotografieren verboten. Es herrschte Explosionsgefahr. Bis in die 70er Jahre bekam jeder Arbeiter jeden Tag ca.0,5 l 70%igen Rohwhisky. Nach mehreren Jahren wären wohl alle alkoholkrank gewesen,wenn sie es getrunken hätten. Auch hatte man kleine Kannen, welche durch das Spundloch der Fässer passten. Diese Dinger hießen "Hund" Und manchmal sagte jemand, er müsse seinen Hund ausführen. Jeder wusste dann, dass er an ein Fass ging. :sekt:
    Zum Abschluss konnte sich jeder ein Fläschchen aus bereitgestellten Fässern abfüllen. Meines ist ein 18jähriger aus einem Sherryfass, erste Befüllung. Da das Getränk Fassstärke hat, bei mir 62% Alkohol, wir eswohl noch sehr lange im Schrank stehen.
    Zum Abschluss gab es noch eine Verkostung :beer: , bei der uns zu den verschiedenen Whiskys Speisen gereicht wurden. Alles war aufeinander abgestimmt. So wurde uns erklärt, dass ein Single Malt auch nur in kleinen Schlucken getrunken wird. Man sollte ihn zum Essen wie einen Wein genieseen.
    Da die Schöne Ehefrau fahren musste, trank sie natürlich Nichts. Das schottische Lebenswasser war bis dato auch Nichts für sie. Da sie aber bei der Verkostung sich ab und zu die Lippen benetzte, kam sie auch auf den Geschmack.
    Ihre Gläser wurden dann von unserem Sohn und mir geleert. Vor dem Kleinen standen dann 10 leere Gläser. Das war ein sehr lustiges Bild.
    Es war während der Führung nie langweilig.
    Danach furen wir auf dem Rückweg noch nach Tomintoul. Dort gab es ein uns empfohlenes Whiskygeschäft. Solche Läden sahen wir des Öfteren. Aber dieser war schon etwas Besonderes. So nahm auch jeder von uns etwas aus dem Laden mit.
    Ins Ferienhaus ging es dann wieder nur mit Diskussionen mit dem Navi :patsch: . Aber wir setzten uns durch.
    Diesen erlebnisreichen Tag werden wir so schnell nicht vergessen.


    Bis dann


    Alter Vater

  • Ja, die Toiletten der "Hirschtal" Destille sind sehr besuchenswert. Ich kenne ja auch nur die Damenabteilung. Dort hatte ich auch die Vision, dass sich dort die Damen schon mal in gemütlicher Atmosphäre intensiver austauschen. Wirklich sehr eindrücklich.


    Den Destillenbesuch habe ich auch noch in sehr guter Erinnerung - frische ich immer mal wieder mit einem Gläschen des Lebenswassers auf.

  • Hallo,


    ich möchte mit dem 7. Tag fortsetzen
    An sich war ja Ruhe für uns eingeplant, uzu mal nach den "hochgeistigen" Ereignissen des Vortages.. Deshalb spazierten wir durch den Ort. Am Ende des Campingplatzes waren fünf kleine schottische "Rasenmäher" am Werk. Die heißen dort sicher auch Schnucki, Puschel o.Ä. "Unromantische Seelen" werden allerdings Kannichen dazu sagen. In einem Andenkengeschäft sahen wir uns auch um. Hinterher sagte unser Kleiner, dass dort auch Feentüren seien. Auf meine Frage, ob es so etwas wie Katzenklappen seien, :mosking: wurde ich ziemlich gescholten. Ob ich es mir mit den Feen verderben wolle etc. :nono: Bei mir hat sich aber noch keine beklagt.
    Später hatten wir noch ein sehr schönes Erlebnis. Bei auflaufender Flut sahen wir mehrere Delfine. :) Sie jagten wohl einen Fischschwarm. Wir sahen sie auch springen und vermuteten, dass es ca. fünf Tiere seien. Nach einiger Zeit tauchten sie ab und wurden nicht mehr gesehen. Vielleicht waren sie ja, an den Tagen, als wir unterwegs waren, auch schon da. An den folgenden Tagen sahen wir noch ab und zu eine einzelne Finne, aber nicht mehr als das. Trotzdem war ein wesentlicher Punkt dieses Urlaubes erledigt.


    Bis dann


    Alter Vater

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