Alter Vater im Land der Geizigen

  • Hallo,


    ich will mit dem 8. Tag fortsetzen.
    Wir hatten uns vorgenommen Edinburgh zu besuchen. Ich werde versuchen die Sehenswürdigkeiten nicht zu beschreiben, sondern eher unsere Eindrücke davon.
    Auf der Fahrt schickte uns das Navi über Nebenstrecken. Es war durchaus reizvoll. Wir überlegten auch kurz über St. Andrews zu fahren, aber sie wäre ein Umweg und unser Golfspiel gleicht eher dem Pflügen des Platzes, also ließen wir es.
    Kurz vor Edinburgh trafen wir auf die unvermeidlichen Baustellen auf der Autobahn. Daher übersahen wir auch die Hinweise zu Queesnferry und dem Aussichtspunkt. Auf der Rücktour wollten wir aber da noch vorbei. Die Forth-Bridge wollten wir unbedingt sehen. Der Verkehr in der Stadt war gruselig :devil: . Wir waren heilfroh, in unserem Parkhaus angekommen zu sein. Von Dort ging es zur Touri-Info, welche sich auf dem Dach der Weaverlystation befindet.
    Wir versorgten uns mit Infos und kaufen Tickets für den Hop-On-Hop-Off Bus. dabei sollte man sich vorher überlegen, welche dauer man wählt und welche Route. Einige werden nur in English durchgeführt. Wir wählten die einstündige Route im roten Bus. Sie brachte uns an den wesentlichen Punkten vorbei und wir gewannen einen Überblick. Da es regnete, verzichteten ;) wir auf das Oberdeck.
    Die Fahrt war sehr informativ, und kann von uns nur empfohlen werden, gerade wenn man das erste Mal in der Stadt ist. Allerdings war keiner der Busse pünktlich. Gerade in der Altstadt kamen die Fahrer nur schlecht durch. manchmal konnte nur mit Mühe abgebogen werden, da in zweiter Reihe geparkt wurde, die Kreuzungen zugestellt waren etc :dash: .
    Die Stadt war sehr grau und irgendwie auf den ersten Blick nicht einladend. Dies lag aber sicher auch am Wetter und den vielen Touristen :sironie:
    Nach der ersten Tour machten wir eine Mittagspause und sprangen dann wieder in den Bus, um zum Castle zu fahren.
    Dort wurden gerade die Tribünen des Militärmusikfestivals abgebaut. Dies hielt uns aber nicht ab, den Berg zu "stürmen". Dabei waren ostasiatische Touristen etwas lästig. Einmal musste ich richtig böse "knurren" :diablo: , da wir sehr bedrängt wurden. Die Festung ist schon sehr beeindruckend. Besonders, wenn man die "Neubauten" ignoriert. Das Memorial zum ersten Weltkrieg löste bei uns gemischte Gefühle aus. Die"Heldenrolle" steht GB dabei, meiner Ansicht nach, nicht zu, und das Gebäude zeugt eher von einem Selbstverständnis als "Weltherrscher". Versteht mich richtig, es ist wichtig der Toten und des Grauens zu gedenken und es nicht zu vergessen. Schon um sich bewußt zu machen, dass so etwas nie wieder passieren darf, aber die Art und Weise erschien mir fragwürdig.
    Dagegen gefielen uns die historischen Gebäude sehr. Die Decke der großen Halle erinnerte sehr an das Gebälk der Hakonshalle in Bergen. Auch die romanische Kapelle war sehr anschaulich, als Gegenstück zu den späteren Bauten. Die Militärmuseen waren meiner Ansicht nach, den Besuch nicht wert. Da ich ein wenig Ahnung von der Materie habe, erschienen sie mir sehr schwach gestaltet, ohne Konzeption und in der Präsentation etwas durcheinander.
    nachdem die Wolken sich verzogen hatten, war der Ausblick auf die Stadt nur noch grandios. Leider kamen die Geister nicht hervor. Wir hätten sie gern getroffen. :girl_witch: Allerdings wäre eine Unterhaltung mit dem kopflosen Trommler wohl sehr einseitig. ;)
    Wir schauten uns dann noch etwas die Royal Mile an und fuhren dann mit dem Bus in die Nähe unseres Parkhauses. Nachdem wir uns aus dem Stadverkehr gekämpft hatten, suchten wir einen schönen Blick auf die Forth-Bridge. Wir fanden diesen in South Queensferry. Wir hatten von der Mole einen schönen Blick auf die Brücke. Da die Schöne Ehefrau seit 1979 bei der Bahn ist und der Kleine Sohn seit zwei Jahren Werkstudent im Bahnbau, war es geradezu ein Muss sich die Brücke anzusehen. Sie sieht einfach bombastisch aus. Wir sahen auch einen Nahverkehrszug hinüberfahren. Leider war es nicht der "Royal Scotchman" ;( , welcher an diesem Tag dort entlang fuhr. Eine Dampflok hätte da ganze noch besser wirken lassen.
    Dann ging es wieder ins Ferienhaus. Dort angekommen, gingen wir aber frühzeitig zu Bett, denn wir waren etwas "pflastermüde".
    Wir hatten nur einen kurzen Überblick über Edinburgh. Natürlich gibt es dort soviel zu sehen, dass ein Tag nicht ausreichen kann. Wir werden irgendwann dorthin fliegen und dann mehrere Tage die Stadt unsicher machen. Wann das ein wird,werden wir sehen. :D


    Bis dann


    Alter Vater

  • Ich weiß, dass der Bericht - Gott sei Dank! - noch weitergeht, möchte mich aber doch mal zwischen-bedanken. :hut: Schottland fehlt noch auf meiner britischen Landkarte!


    Und dann habe ich eine Frage: Gibt es vielleicht ein paar Fotos von der Brücke? :sbitte: :sbitte: :sdanke:

  • Hallo,


    Fotos werden kommen, aber erst nach dem schriftlichen Teil, da ich noch Zeit zum Bearbeiten brauche. " So gelang es dem Autor, den Spannungbogen weiter hoch zu halten " . :sironie:
    Der 9. Tag brachte Nichts erwähnenswertes. Das ist auch kein Wunder nach dem Vortag. Unsere Füße sollten sich ein wenig erholen.
    Der 10.Tag war wieder für "vielfältige Expeditionen" vorgesehen. Wir fuhren zum Loch Ness.
    Der Weg bis zum Abzweig nach Dufftown war uns ja schon bekannt. Dabei fiel uns zum wiederholten Male auf, dass auf touristische Objekte in Schottland viel öfter an den Straßen hingewiesen wird. Immer wieder wurde auf Castles, Houses o. Ä. verwiesen. Bei uns könnte man davon noch etwas lernen. Inverness durchfuhren wir nur. Die Lage am Moray Firth und die Nähe zu den Delfinplätzen werden uns aber sicher noch einmal dorthin führen. Weiter ging es entlang des River Ness. Nach dem Beginn des Sees waren an der Straße in regelmäßigen Abständen Haltebuchten, welche einen schönen Ausblick ermöglichten. An einer von diesen, welche nur für ein KFZ. vorgesehen war, machten wir eine Pause. "Das Gebüsch ringsum war recht hoch. Plötzlich nahmen wir eine Gestalt war, welche sich in den Büschen aufhielt. Sie schien in grau grünes Leder gehüllt sein. Wir fragten, ob wir helfen könnten, aber dies wurde in gebrochenem English verneint.
    Wir wurden auch aufgefordert uns doch zu entfernen, da die Gestalt Ihre Ruhe haben wollte. Wir sagten, dass wir soviel Rummel auch nicht wollten, deshalb hatten wir ja diese Stelle ausgesucht. An den besseren Parkplätzen waren zu viele Leute. So entspann sich doch ein Gespräch, aber näher kam die Gestallt nicht. Sie fragte uns was wir von Nessi hielten. Wir meinten, wenn es es gäbe, sollte man es in Ruhe lassen. Der ganze Trubel wäre sicher nicht gut. Uns wurde zugestimmt. Die Gestalt sagte, dass ihre Familie seit vielen Jahren immer wieder an den See kommen würde, allerdings immer auf dem Wasserweg. Aber der Nessirummel hätte sie dazu gebracht nur noch selten vorbei zu schauen. Als zur Sprache kam, dass wir öfter in Skandinavien waren, wurden wir nach Östersund gefragt. Dort würde ein Cousin wohnen, ob wir den vielleicht grüßen könnten. Wir bedauerten, denn in der nächsten Zeit würden wir dort nicht vorbeikommen. Dies wäre aber nicht schlimm, es sei nur sehr entfernte Verwandschaft. Wir verabschiedeten uns und beim Einsteigen hörten wir das Wasser plätschern. Baden schien uns aber bei den Wassertemperaturen von 13° etwas übertrieben." :mosking:
    Wir hatten nun natürlich einigen Gesprächsstoff, während wir nach Urquart Castle fuhren. Ich glaube jeder hat schon einmal das Bild von dieser Ruine gesehen. Das Besucherzentrum ist schön in den Hang eingegliedert. Es war sehr interessant in dem alten Gemäuer umherzuschleichen. Zumindest so lange, bis der obligatorische Bus mit fernöstlichen Touristen auftauchte. Da wurde es etwas unruhig. :diablo: Wenn man sich vorstellt, wie es dort vor 400 Jahren ausgesehen haben muss, kann die Phantasie schon Sprünge machen.
    Danach fuhren wir zum Nessizentrum. Die Austellung schenkten wir uns. Dafür "fielen wir in den Souveniershop ein". Wir kauften auch "gar vielfältige" Mitbringsel ein. Da waren schon viele hübsche Sachen. Unsere nächste Station war das "Royal Clansman Hotel". Dort startete eine Seerundfahrt von "Jacobite Tours". Wir hatten uns die einstündige Tour ausgesucht. Von anderen Punkten kann man auch längere Fahrten machen. Aber dabei ist immer ein einstündiger Aufenthalt im Urquert Castle verbunden, und man fährt auf dem River Ness auch hin und zurück. Da das Wetter sehr schön war, machten wir es uns auf dem Oberdeck bequem und hatten einen schönen Ausblick auf den See und die Umgebung. Für "Nessijäger" ist auf den Schiffen ein Echolot installiert. Diese Fahrt war sehr erholsam und entspannend. Der See ist zurecht eine Touristenattraktion. Sicher würden ohne den Rummel um Nessi weniger Touristen kommen. Aber dies ist gar nicht notwendig. Wir würden den See immer wieder aufsuchen. Und dann auch das Ostufer besuchen. Wir fuhren voller Erlebnisse wieder nach Johnshaven. Dieser Tag wirkte noch lange nach, und auch heute erinnern wir uns oft und gern daran.


    Bis dann


    Alter Vater

  • Hallo,


    nach langer Zeit will ich den Bericht fortsetzen. Der 11. Tag war wieder ein Ruhetag. Dafür ging es am folgenden wieder richtig "zur Sache".
    Wir fuhren quer durchs Land. dabei ließen wir durchaus interessante Punkte "links" liegen, wie zum Beispile Glamis Castle. Wir stellten fest, dass noch viele Herrenhäuser bewohnt werden. Immer wieder war dies zu sehen. In Aberfeldy machten wir den ersten Stopp. Die Destille war aber nicht unser Ziel. Die Stromschnellen das Tay waren sehenswert. Das Wasser schoß in Kaskaden über die Felsen. Es sah wiederum braun aus, schien aber klar und sauber zu sein. Die Wassermühle besuchten wir nicht. Dort war gerade ein "größerer Touristenschwarm" vorbeigekommen. Weiter ging es entlang des Tay. Die Tayside hat uns sehr gefallen. Nachdem wir eine Weile neben einem abgesperrten Waldstück entlang gefahren waren, erkannten wir dass dies zu einem Herrenhaus in Kenmore gehörte. Ein großes Gebiet an Freiflächen gehörte ebenfalls dazu. Dies ist unter anderem als Golfplatz ausgewiesen. Früher "hauste" dort nur eine Familie mit ihren Dienstboten.
    Weiter ging es zu unserem ersten Ziel. Wir wollten ins Glen Etive. Dies war der Tipp eines Kollegen. Die Heideflächen unterwegs erinnerten an die skandinavischen Fjells. Am liebsten hätten wir ein paar Heidekrautpflanzen ausgebuddelt. Sie unterschieden sich doch etwas von den hier angebotenen. Aber wenn man sich vorstellt, nur jeder dritte Touri würde so etws tun, dann wäre nach einem Jahr das Hochland "entpflanzt". ;)
    Das Glen Etive ist zumindest im September ein Geheimtipp. Da nur eine "single track road" hineinführt, werden wohl viele abgeschreckt. Es gab wunderschöne Ausblicke auf die Berge, die zu Tal fließenden Bäche und den Fluss. Leider schafften wir es nicht bis zum Loch Etive zu fahren. Es fing an zu regnen und die Straße wurde schlechter. Hier fanden wir auch den Grund für die braune Färbung der Flüsse. Da die Bäche sich durch Torf schlängeln, wir dieser mitgeführt und färbt das Wasser.
    Wir fuhren wieter nach Glencoe. Dabei sahen wir die Schotten einzeln oder in Gruppen in die Berge wandern. Das mag ja recht schön sein, aber bei Regen erscheint es mir weniger erstrebsam. Auch in Glencoe ergaben sich eindrucksvolle Ausblicke auf die Berge. Allerdins waren dort auch wieder mehr Touristen. Das Wetter wurde auch immer regnerischer. Wir machten uns auf zu unserem nächsten Ziel. Wir wollten nach Glenfinnan. Das Denkmal von Prinz Charlie hat uns da weniger interessiert. Wir wollten uns das Viadukt ansehen. Zweimal am Tag fährt dort auch ein Dampfzug, der Jacobite-Express, entlang. Dies wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir kamen rechtzeitig an, und ginngen auch den Weg zum Aussichtspunkt. Allerdings setzte dann Starkregen ein. Wir waren unterwegs ja schon ein wenig nass geworden, was nicht so schlimm war, aber jetzt war es zuviel. Beim Abstieg ruschte ich auf dem Pfad auch aus, und "ramponierte" mir das Knie. So haben wir leider den Zug verpasst. Wir traten dann den Rückweg an. dabei fuhren wir teilweise eine andere Strecke und sahen noch vile interessante Dinge. Im ferienhaus angekommen, hatten wir natürlich noch viel Gesprächsstoff. Dies war der einzige Tag, an dem sich das Wetter so verhielt, wie es in den Büchern steht: Im September soll es sehr regnerisch sein. Aber da das Wetter nicht lesen kann, hielt es sich nicht an die Bücher.


    Bis dann


    Alter Vater

  • Zitat

    Schotten einzeln oder in Gruppen in die Berge wandern. Das mag ja recht schön sein, aber bei Regen erscheint es mir weniger erstrebsam.


    Wie heißt es so schön, gibt kein schlechtes Wetter nur falsche Kleidung :D
    Wir sind auch schon bei Regen wandern gegangen, zwar nicht hoch in die Berge weil uns das zu gefährlich erschien. Aber was will man machen wenn es täglich regnet :pardon:

  • Hallo,


    ich möchte mit dem 12. Tag fortsetzen. Wir entschlossen uns diesen Tag für einen weiteren Ausflug zu nutzen. Unser ziel war wiedereinmal eine Tour durch die Highlands. Dabei wollten wir auch bei Balmoral vorbeifahren.
    Unser erstes Ziel war das House of Dun. Dies wird von National Trust verwaltet. Da der Unterhalt Geld kostet war ein Teil der Parkanlagen verpachtet und wurde als Viehweide genutzt. Trotzdem sah man in der gesammten Anlage, dass es einmal einer der berühmten britischen Parks war. Beeindruckt waren wir auch von einer reihe von mammutbäumen, welche nahe beim haus standen. da sie erst 200 Jahre alt sind, fehlt noch etwas am Stammdurchmesser. Aber die Höhe von über 30m war schon gewaltig. Das Haus ist im September nicht zu besichtigen. Dies war schade. Trotzdem stellten wir fest, dass es gut geeignet wäre, einmal vom Luxus auszuspannen. ;)
    Weiter ging es durch die landschaft. Die Schafe in Schottland benehmen sich genauso wie ihre "Kumpels" aus Norwegen. Sie lassen sich von Autos nicht stören und tapsen über die Strassen, ohne nach links und rechts zu sehen. Da gibt es in der Schulbildung wohl eine Lücke. :D Da wir so ein Verhalten ja kennen, waren wir vorbereitet und natürlich rücksichtsvoll. Die Skigebiete reizten uns nicht besonders, da wir nicht Ski fahren, und unsere Reiseplanung dies auch in Zukunft nicht vorsehen wird.
    In Braemar aßen wir zu Mittag. Es gab "natürlich" Fish and Chips. Es war frischer Kabeljau in guter Größe. Alle Fischesser werden verstehen, dass wir dem nicht widerstehen konnten. Ich trank dazu ein regionales Bier. Die Kellnerin fragte, ob es mir schmecke, was ich bejahte. Darauf meinte Sie ich wäre der Einzige. ich will nicht hoffen, das die Brauerei nur auf mich angewiesen ist. :P
    Wir fuhren weiter und hielten schließlich in Balmoral. natürlich konnten wir den Park und das haus nicht besichtigen, denn schließlich war ja Lizzi mit ihrer familie dort. Wir sprachen kurz mit einem netten angehörigen der wachmannschaft und fuhren weiter durch die Gegend. Die Deeside reizte uns durchaus dazu noch einmal wieder zu kommen. nach ca. 9h waren wir voll von Eindrücken über die Landschaft wieder im Ferienhaus.


    Bis dann


    Alter Vater

  • Hallo,


    zum vorherigen Beitrag habe ich noch ein paar Anmerkungen.
    Erstens es war der 13.Tag.
    Zum Anderen:
    Wir sahen an diesem Tag einige Castle' s. Wenn man bedenkt, dass zu Balmoral 240km², inklusive einiger Ansiedlungen, gehören, kann man schon nachdenklich werden. Nur wenig entfernt liegt eine "Behausung" zu der 570km² gehören. Und Braemar Castle,ist nur noch 40Jahre in öffentlicher Hand. Solange geht es noch, weil die Sanierung aus dem Haushalt der Gemeinde und Spenden bezahlt wurde. dann ist es wieder im Familienbesitz. Auch wenn viele der Herrenhäuser den Besitzer wechselten, ist das Land in den Händen des Großgrundbesitzes konzentriert. Sonst wären viele Häuser, welche keine Museen oder Hotels sind, gar nicht zu unterhalten. In Skandinavien ist dies uns nie so bewußt geworden, wie an diesem Tag in Schottland. Im krassen Gegensatz dazu stehen noch viele ärmliche Häuser, welche wir sahen. Und wenn man bedenkt, dass so manches Herrenhaus "zugewanderten Engländern" oder Kapitalgesellschaften gehört, versteht man gut, warum die Seperatisten dort soviel Zulauf haben.
    Aber noch kurz weiter. der nächste Tag war natürlich wieder ein Ruhetag.
    Am folgenden, dem 15. Tag der Reise, wollten wir in der Umgebung uns Dunnator Castle, die alte Wassermühle und andere naheliegende Orte ansehen. daraus wurde Nichts. Es war so dichten Nebel, dass wir nicht mal das Meer vom Haus aus sahen.
    Das war natürlich suboptimal, bringt aber viele Gründe für eine Wiederholung.


    Bis dann


    Alter Vater

  • Ich bin jetzt erst dazu gekommen deinen Bericht in Ruhe zu lesen, vieles erinnert an unsere Schottlandreise. Bei uns steht früher oder später auch eine Wiederholung an - eine wunderschöne Gegend, wo es immer viel zu Entdecken gibt! Freue mich schon auf Bilder!

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Hallo,


    ich mache weiter mit dem Abschlusstag in GB. Manch einer wird sagen, dies ist erst Freitag, Fereinhäuser bucht man doch meist bis Sonnabend. das ist richig, aber kurz vor dem Urlaub erfuhren wir, dass wir früher als geplant wieder mit der Arbeit beginnen müssen, und so mussten wir die Zeit in Schottland verkürzen.
    Deshalb war umgeplant worden. Unser erstes Ziel war Roslyn Chapel. Wir fuhren dort nicht hin weil wir an den Gral und andere Geschichten glauben. Die Kirche ist einer der wenigen gotischen Gebäude, welche die Wirren der Zeit überstanden haben. Der Parkplatz war nur mäßig belegt. Durch das ansprechende Besucherzentrum gingen wir zu der doch recht kleinen Kirche. Sie musste auch nicht groß sein, denn sie war ja nur für die Familie Sinclair gedacht. Der Denkmalschutz hatte in der Vergangenheit ganz schön zu tun. Man sah es an den ersetzten Steinen. Das Betreten der Kirche erwies sich als schwierig. Es wurde dort soviel fotografiert (außen), dass man ständig durch irgendwelche Kamerapositionen lief. Bei aller Rücksichtnahme war dies gar nicht zu vermeiden.
    Die Kirche ist sehr ansehenswert. Gotische Bauwerke wirken durch den Raum. Da braucht man kein Gold etc. Die farbigen Fenster haben wir ebenfalls sehr bewundert. Natürlich gingen wir auch in die Krypta. Tom Hanks konnte da keine Falltür zu den Gralsdokumenten finden. Da ist nämlich keine. Aber es gab trotzdem einige Leute, die dort intensiv in den Ecken "schnüffelten", ob da nicht doch etwas wäre. :D
    Ab nun hieß unser Ziel Dover. Das Navi schickte uns erst einmal über Land. Dies war wieder sehr schön. Dabei trafen wir auf ein Radrennen. Wir begegneten schnellfahrenden Gruppen, einzelnen Langsamfahrern. Möglichwerweise war in Gruppen gestartet worden. Es kamen nämlich einige "Sausewinde" hinter abgekämften Einzelfahrern. An einer Kehre in einem besonders steilen Abschnitt machten drei Fahrer Rast und aßen ihr Pausenbrot. Einer von ihnen nutzte die Zeit und fotografierte ins Tal. Der Ausblich war wirklich toll, aber die Situation reizte uns doch zum Schmunzeln. :)
    Bald war die Autobahn erreicht und der Stau und stockende Verkehr begann. Mein Rat an alle ist, fahrt nie Freitags auf britischen Autobahnen :evil: . Dann hatte das Navi ein Einsehen und schickte uns auf einem anderen Weg nach Süden. Über Stoke und Derby ging es auf die Ostseite der Insel und dann donnerten :rolleyes: wir Richtung London. Dadurch umfuhren wir London diesmal von Osten. Die Überquerung der Themse war sehr eindrucksvoll. Es war schon ziemlich dunkel. Durch die vielen Lichter wirkte der Hafen besonders. In Dover hatten wir nicht viel Aufenthalt, dann ging es auch schon aufs Schiff. Es waren einige Schülergruppen unterwegs, welche zu Anfang etwas Lärm machten. Als wir aus dem Hafen waren und die Wellen sich auf ca. 1m Höhe festlegten, wurden einige doch etwas ruhiger <X . Allerdings mussten wir feststellen, dass die schöne Ehefrau auch ein paar Probleme bekam. Nach einer schweren Ohrenerkrankung vor einem Jahr gibt es wohl Nebenwirkungen. Da wird aus weiteren HuRu Winterfahrten und der geplanten Grönlandreise wohl Nichts werden. ;(
    Wir nutzten unsere "letzten Reisegeldreserven" um zollfrei einzukaufen. Der kleine Sohn versorgte sich mit Strongbow Cider, welches es bei uns nur zu horrenden Preisen gibt und kaufte für den Geburtstag eines Freundes "Krakenrum".
    Wegen des Ciders wurden wir von einigen ca. 16 jährigen angesprochen, welche meinten, wir sollten ihnen etwas abgeben. Sehr zum Ärger der schönen Ehefrau, ließ ich mich zu der Antwort hinreißen: "Keine Haare am S..., aber einen Kamm in der Tasche"( man möge dies entschuldigen). Die Jungs wurden rot, die Mädchen kicherten und in unserer Umgebung wurde es wunderbar leise. Soviel Schlagfertigkeit wurde einem alten Vater nicht zugetraut. Sie hatten vergessen, das wir auch einmal jung waren und dass wir auch so manche "Böcke geschossen" hatten :D .
    Ab Calais ging es dann immer nur noch "geradeaus", über die grauenvollen belgischen Autobahnen, an Eindhoven vorbei, durchs Ruhrgebiet. In Hannover war noch kein Stau und so standen wir Punkt 06:00 vor unserem Haus. Es wurde schnell das Auto ausgepackt und dann hoppelten wir ins Bett. Wir waren geschlaucht von dem "Höllenritt". :wacko: So endete ein wunderbarer Urlaub. Das Fazit folgt demnächst.


    bis dann


    Alter Vater

  • Hallo,


    ich möchte versuchen die Reise zusammenzufassen.
    War ich im Land der Geizigen? Ich weiß es nicht. Selber machten die Menschen dort Witze darüber:"We are Scots, we don't waste money". Aber ob es tatsächlich so ist, kann ich nicht sagen. Wie die Schotten sind, kann ein Beispiel belegen. Wir kauften in Stonehaven immer in einem Supermarkt ein. Beim ersten Mal gingen wir an die Kasse, welche frei war. Dabei gab es ein paar kleine Probleme :help: , und wir sagten, dass wir zum ersten Mal dort wären, schwupss waren die Probleme gelöst. Beim zweiten Mal kamen wir zur gleichen Kassiererin, und sie erkannte uns ( Ob dumme Gesichter wirklich immer auffallen? :doofy: ). Beim dritten Mal gingen wir bewußt zu ihr und es ergab sich ein kleiner Schwatz. Beim letzten Mal sahen wir die Dame zuerst nicht. Sie war am Zigarettenstand, und da wir Nichtraucher sind, schauen wir selten in die Richtung. Wir wurden angesprochen, wie es uns gefällt und wie lange wir noch bleiben. Als wir sagten, dass wir bald abfahren, wurde dies ehrlich bedauert. Und uns wurde gesagt, wir sollten doch bald wiederkommen. Als wir sagten, dass dies etwas teuer und die Anfahrt langwierig sei, wurde uns erwidert, dies stimme zwar, aber wir seien immer willkommen. In dieser Art sind uns die Menschen immer wieder begegnet.
    Ins Land der Geizigen werden wir nie wieder fahren :nono: . Aber in das Land mit gastfreundlichen, herzlichen Menschen einer reichen Kultur und einer wunderschönen Natur werden wir gewiß wieder aufbrechen :sgenau: . Wir haben schon eine Liste mit Orten, welche wir aufsuchen wollen.


    Eine frohe Weihnacht, ein glückliches neues Jahr und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel


    Alter Vater

  • Vielen herzlichen Dank für den tollen, informativen Bericht und die wunderschönen Fotos. Ich war zwar noch nicht im Land der Geizigen - habe es bisher nur bis nach Cornwall und in die Midlands Britanniens geschafft, aber ich hoffe irgendwann auch nochmal ins Land der Karostoffe zu kommen. :thumbup:


    Ich hoffe, dass es dir gesundheitlich wieder gut geht und du noch viele weitere schöne Reisen machen kannst ( und uns natürlich auch berichten :D :whistling: )

  • Dein Schreibstil hat mich einmal mehr schmunzeln lassen und ich möchte Dir danke sagen für Deinen Bericht, würde mich aber über noch mehr Bilder sehr freuen! :)
    ich hoffe, es geht Dir wieder gut und Du bist den Klauen der "Halbgötter in weiß" definitiv entflohen :?:


    Im Juni/Juli werde ich auf Deinen Spuren wandeln und bestimmt das ein oder andere Mal an Deinen Bericht hier denken. :thumbup:

  • Auch von mir herzlichen Dank für den tollen Bericht. Dein Schreibstil hat mir sehr gefallen und mich so manches Mal zum Lachen veranlasst. Auch ich würde mich über ein paar zusätzliche Bilder sehr freuen.
    Liebe Grüße von
    Ulli

  • Hallo,


    vielen Dank ersteinmal für die guten Wünsche.
    da die Bilder schon Oxford erreicht haben, machen wir da weiter. Die letzten fünf Bilder gehören zum Wadham College, welches ich im Bericht erwähnte.
    Wird fortgesetzt ;)
    Alter Vater

  • Ja Bavaria, in Oxford gibt es für jeden etwas. Es gibt geführte Touren zum Thema Lewis, Barneby, Harry Potter und Herr der Ringe.
    Falls wir längere Zeit in Oxford sind, vermute ich, dass wir einige davon machen. ;(


    Bis dann


    Alter Vater

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