Confluentes, Cobolentz, Coblenz, Koblenz – oder – wieder mal zurück zu den Wurzeln
Nachdem es nun schon wieder dreieinhalb Jahre her ist, dass ich meine Heimatstadt das letzte Mal besucht habe, war es höchste Zeit für eine neuerliche Heimkehr. Auch meine Mutter freute sich sehr, als ich ihr anbot mit zu fahren. Sie ist ebenfalls in Koblenz geboren und es zieht sie auch heute noch gern in ihre Heimatstadt zurück.
Ein kurzer Anruf bei Renate, die auch schon 2012 und 2011 mit in Koblenz war und schon konnte ich drei Zimmer im Hotel Trierer Hof in Koblenz buchen. Renate würde mit dem Zug an- und abreisen. Dies hatte sich in der Vergangenheit schon bewährt.
Koblenz, der Name leitet sich aus dem lateinischen Confluentes (die Zusammenfließende) und/oder Confluentia (Zusammenfluss) ab, ist eine der ältesten und (nicht nur für mich) schönsten und lebenswertesten Städte Deutschlands. Im Jahr 1992 feierte die Stadt ihr 2000jähriges Bestehen. Die Stadt bei der Rhein und Mosel zusammenfließen (daher der Name) reiht sich damit in die kleine Riege der mehr als 2000jährigen Städte ein. Ähnlich wie Trier, Köln, Mainz, Speyer, Worms, Augsburg, usw., verdankt sie ihre lange Geschichte den Römern, die all diese Städte einst gegründet haben.
Heute zählt Koblenz rund 110.000 Einwohner und ist damit die drittgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz. Die Großstadt war seit je her eine klassische Behördenstadt und bis zum Mauerfall die größte Garnisionsstadt der Bundesrepublik Deutschland.
Durch die Umwandlung der EWH (Erziehungswissenschaftliche Hochschule Rheinland-Pfalz) in eine Universität im Jahre 1990 wird Koblenz Universitätsstadt.
Nicht erst seit dieser Zeit findet in Koblenz der Übergang von der eher konservativen Behördenstadt in eine moderne und lebenslustige Stadt mit einem riesigen Freizeit und Aktivitätsangebot statt. Den Grundstein dafür hat sicher schon vor Jahrzehnten der langjährige Oberbürgermeister Willi Hörter (†1996) gelegt (OB von 1972 bis 1994 und damit seinerzeit einer der dienstältesten Oberbürgermeister Deutschlands).
Die Anreise nach Koblenz plante ich für den Mittwoch vor Christi Himmelfahrt und zurück sollte es nach dem Wochenende dann am Montag gehen.
Mittwoch der 4.Mai 2016
Da die Verkehrsprognosen für diesen Tag aufgrund des folgenden Feiertages und des Freitags danach als Brückentag (schulfrei in vielen Bundesländern) alles andere als freie Fahrt verhieß, hatte ich mit meiner Mutter einen Start für 9:00 Uhr vereinbart. So konnten wir davon ausgehen, dass der morgendliche Berufsverkehr bereits weg und der sicherlich stattfindende Reiseverkehr erst am Nachmittag einsetzen würde. Zu diesem Zeitpunkt wollten wir dann schon in Koblenz sein.
Der Plan ging auch weitestgehend auf. Auf dem ersten Streckenabschnitt über die B15N und A93 bis Regensburg war quasi kein Verkehr. Die weitere Strecke über die A3 machte mir schon im Vorfeld große Sorgen, da sich dort zur Zeit viele Baustellen befinden, gerade zwischen Nürnberg und Frankfurt reiht sich Baustelle an Baustelle.
Zu meiner eigenen Überraschung verlief die Fahrt aber doch recht zügig und störungsfrei. Erst kurz vor Würzburg wurde ein Stau von den Navis angekündigt. Würzburg ist aber ohnehin so ungefähr die Hälfte der Strecke und wie schon früher nutzten wir den Rastplatz Würzburg für eine längere Fahrtpause.
Der Rastplatz ist wunderschön gelegen, hoch über der Stadt Würzburg. Vom Rastplatz aus hat man einen herrlichen Blick auf die alte Residenzstadt. Ich konnte die Plätze und Gebäude die ich beim Würzburger Forumstreffen im letzten Jahr gesehen und besucht hatte von hier oben gut erkennen.
Nach der Pause waren die Staumeldungen verschwunden und wir hatten weiterhin freie Fahrt. So waren wir schon bald an Frankfurt vorbei und auf dem Weg nach Norden Richtung Montabaur. Doch kurz vor Bad Camberg erwischte es uns dann doch, Stau vor Limburg.
Die Navis lotsten uns daher bei Bad Camberg von der Autobahn. Über Nebenstraßen führten uns die Navis bis Limburg. Hier konnten wir den Stau auch auf der Autobahn sehen. Die Fahrt durch Limburg dauerte allerdings auch eine Weile, aber dann konnten wir bei Limburg-Nord wieder auf die freie Autobahn fahren.
Ich hatte nun erwartet über das Dernbacher Dreieck auf die A48 nach Koblenz gelotst zu werden und war einigermaßen erstaunt als die Navis mich schon in Montabaur von der Autobahn führten und über die B49 nach Koblenz. Erst später erfuhr ich, dass die Autobahnbrücke der A48 über den Rhein wegen Sanierung voll gesperrt ist.
Kurz nach 14:00 Uhr trafen wir schließlich am Hotel an. Das Hotel verfügt über Parkplätze in der gegenüberliegenden Tiefgarage am Schloss. Nachdem ich meine Mutter und das Gepäck direkt am Hotel ausgeladen habe, parke ich dort das Auto und wir beziehen die schönen Zimmer.
Von hier haben wir es nicht weit bis zum Görresplatz, wo wir schnell ein Restaurant finden und das Mittagessen nachholen.
Ich fahre später zum Bahnhof und hole Renate ab, die pünktlich dort eintrifft. Auch sie bezieht schnell ihr Zimmer und den Abend lassen wir dann wieder in dem Restaurant am Görresplatz ausklingen.
Am morgigen Feiertag wollen wir zuerst meinen Sohn abholen und dann gemeinsam einen gemütlichen Ausflug machen.