Zwar ist unsere Traumreise nun schon mehr als ein halbes Jahr her, sie beschäftigt mich aber immer noch sehr. Die Reiseberichte von Euch Fories halten das natürlich auch am Leben. So denke ich umgekehrt, dass der Eine oder Andere hier es vielleicht interessant findet, wie eine mehr als vierwöchige kombinierte Schiffs- und PKW-Reise verlaufen kann.
Ich stelle den Verlauf der Gesamtstrecke einmal an den Anfang:
Kiel....Oslo....Bergen....MS Midnatsol....Kirkenes....Varangerhalbinsel....Lappland....Lofoten....Bodø....Helgelandküste....Trondheim....Røros.....Hamar.....Oslo.....Kiel
11.-12. Juli 2015 -- Tag 1 und 2
Von Kiel bis Bergen
Nun geht es endlich los! Immerhin hatten wir die Hurtigruten-Tour mit der MS Midnatsol von Bergen nach Kirkenes schon 13 Monate zuvor gebucht und danach reichlich Zeit gehabt für die Planung der übrigen Strecke und die Kultivierung der Vorfreude. Für uns ist es schon die 16. Norwegen-Reise, für die beiden uns begleitenden Freunde aber die allererste.
Auf dem Parkplatz am Norwegenkai in Kiel, wo wir nach nur einer Stunde Fahrt eintreffen, können wir ganz einfach durchs Autofenster einchecken. Wir gönnen wir uns noch ein kleines Picknick neben dem Schiff. Dann verschwinden wir auch schon mit unseren PKWs im Bauch der Color Fantasy. Der Himmel ist bedeckt, trotzdem finden wir den Anblick unserer Landeshauptstadt beim Auslaufen immer wieder schön. An diesem Tag liegt ein fettes Cunard-Schiff – die Queen Elizabeth - in der Förde.
Die Überfahrt nach Oslo verläuft behaglich und unspektakulär. Am nächsten Morgen erwarten uns die liebgewonnenen Küsten und Inseln des inneren Oslofjords. Den herrlichsten Blick auf Oslo hat man allerdings eigentlich immer beim Auslaufen, weil man ihn dann ohne Sichtbehinderung vom Heck aus genießen kann. Hinzu kommt: Spätestens wenn man auf gleicher Höhe mit der Museumsinsel Bygdøy ist, muss man schon sein Gepäck aus der Kabine schnappen und sich auf den Weg zum Autodeck machen. Aus diesen Gründen findet Ihr mehr Oslofjordfotos erst am Ende des Reiseberichtes.
Mit zwei vollbeladenen Autos machen wir vier uns auf den Weg über die Hardangervidda nach Bergen. Bei strahlendem Sonnenschein kommen wir zunächst am Binnensee Tyrilfjord und der Insel Utøya vorbei, wo Anders Behring Breivik 2011 so schrecklich unter der AUF-Jugend gewütet hat. Die Gebäude werden gerade renoviert und wenige Wochen später findet auch wieder das erste Sommerlager seit dem Schreckensjahr statt.
Wir fahren weiter durch das Hallingdal und legen einen Besichtigungsstopp bei der Stabkirche von Torpo ein, von der nur noch das Mittelschiff erhalten ist. Dennoch ist der Besuch sehr lohnend.
Als wir auf die Hardangervidda kommen, wundern wir uns zunächst über den vielen Schnee, der dort noch liegt, aber unser deutscher Sommer war ja zuvor auch noch nicht recht in Gang gekommen.
Am Vøringfossen machen wir die nächste Rast und fahren dann erstmals über die 2013 fertiggestellte Hardangerbrua.
Auf der anderen Seite fährt man geradewegs in eine Tunnelröhre und gelangt dann in einen komplett in den Berg hinein gebohrten Kreisverkehr. Erstaunlich!
Bergen empfängt uns wenig später mit strömendem Regen und wir lassen den Tag bei einem deftigen Walsteak im Bryggeloftet ausklingen.