Zweimal bis ans Ende der Welt ... oder HSL mit Verlängerung auf der MS Nordkapp

  • So eine unglaubliche Farbenpracht!! :love:


    Ich glaube, da hätte ich sogar auf mein Abendessen verzichtet! Und ich esse echt gerne ;)


    LG Steffi :)

  • Abschied von MS NORDKAPP und Verlängerung in Kirkenes


    Die letzte Nacht an Bord, da war nicht viel mit schlafen. Die Eindrücke des letzten Tages und ein bisschen Abschieds - Blues beschäftigten mich noch eine ganze Weile. Und dann hatte ich ja auch noch nicht gepackt...
    Bisher hatte ich nie verstehen können, wie man diese schöne Reise an ihrem Höhepunkt abbrechen kann, diesmal war ich sozusagen der Abbrecher und das nach nur 4 Tagen. Aber es waren Tage, die es in sich hatten.
    Und das tollste, das ist mir erst im Nachhinein bewußt geworden: Zum ersten mal bin ich über die Barentssee ohne auch nur das geringste Anzeichen von Wellen gekommen. Nun lag ich in meiner Kabine und wusste nicht so recht, ob ich traurig über das Ende meiner Überraschungsreise sein soll oder mich auf die kommenden Tage in Kirkenes freue. Es war dann wohl eine Mischung aus beidem und es hat sich später auch bewahrheitet, dass ich es genau richtig gemacht hatte
    :imsohappy: (wie schon gesagt, solange ich mich von Flughäfen fern gehalten habe)


    An diesem Morgen ließ ich es nicht darauf ankommen, von der Sonne wach gekitzelt zu werden und stellte mir den Wecker auf 6 Uhr Wenn schon Abschied, dann auch in aller Ruhe. Die Morgenwäsche war schnell erledigt und der Koffer nebst Rucksack ebenso schnell gepackt. Noch musste ich ja nicht auf irgendwelche Bestimmungen achten - also: rein, wo noch Platz ist. Nur mein neuer 80 cm langer nagelneuer Schuhlöffel - ein Geschenk von Jacqueline aus Bodø, farblich passend zu meinem Lieblingsoutfit - passte nirgendwo rein und ragte wie eine Trophäe aus meinem Rucksack :laugh1:
    Fertig gepackt ließ ich alles noch in der Kabine und machte mich auf zu Mission Nummer 1 an diesem Tag, Ansingen der Webcam in Vadsø. Nein, natürlich habe ich nicht gesungen, erinnere mich aber immer wieder gerne an die Bilder vom März, als eine gelbbehütete Truppe vor der Webcam stand und es aussah, wie wenn ein chinesischer Chor den Mast ansingt. Ich bin nur ein bisschen spazieren gegangen draußen und habe es natürlich auch wieder auf ein Webcamfoto geschafft. Berechnende Mediengeilheit nennt man das
    :whistle3: :whistle3:


    Anschließend bin ich frühstücken gegangen und habe später die Kabine geräumt. Für den Kofferservice war ich natürlich um Stunden zu spät, so stellte ich ihn in Nähe der Rezeption unter und würde ihn dann selbst von Bord tragen müssen. Na damit konnte ich gerade noch leben. Eine gute Stunde hatte ich nun noch Zeit, den Morgen draußen zu genießen und mich so langsam von allen und allem zu verabschieden. Auch Jacqueline und ihr Mann waren dabei und so verbrachten wir gemeinsam die letzten Seemeilen bis zum Anlegen in Kirkenes. Schon von weitem waren zwei Personen am Kai auszumachen, die schnell als Nicole und Jens (arcticGetaway) zu erkennen waren. Und Nicole hat in einer unmissverständlichen Zeichensprache so lange gedrängelt, bis von der Brücke ein ordentliches Begrüßungskonzert zu hören war. Die hatten wohl keine Lust gehabt... :knot:


    Dann ging alles sehr schnell. Nochmals herzliche Verabschiedung von Jacqueline und Mann, Koffer geholt und raus. Draußen genauso herzliche Begrüßung von Nicole und Jens, ein paar obligatorische Beweisfotos und Verabschiedung von Jens. Er war einige Tage in Kirkenes gewesen, um beim Aufbau der neuen Internetplattform von Barents-Safari zu helfen. Und da diese Seite inzwischen online ist, mache ich jetzt ganz einfach mal Werbung ***NEU*** Barents - Safari ***NEU*** (ich hoffe, ich darf das)


    Jens musste nun zum Flughafen und ich würde für ein paar Tage seine Nachfolgerin in der Ferienwohnung sein. Dort war ich nach ein paar Minuten auch schon angekommen und allein. Nicole hatte nämlich keine Zeit. Das ist jetzt keine Beschwerde, ich erwähne es nur deshalb, weil sich Nicole und Hans trotz vieler Arbeit mehr als genug Zeit für mich genommen haben und sich sehr liebevoll gekümmert haben. Dazu muss ich auch sagen, dass ich weder Rundumbetreuung, noch Bespaßung gebucht habe, ich hatte eine Übernachtung und wollte mir Kirkenes ansehen
    Dabei hatte ich nur zwei Wünsche.
    Der erste ging schon baden, als ich an Bord der MS NORDKAPP kam. Ich hatte nämlich eigentlich vor, den Bootsausflug zur Russischen Grenze nochmals mitzumachen und musste erfahren, dass die Saison am 30.9. geendet hat und ich ja erst am 6.10. in Kirkenes war. Und es bestand auch keine Chance darauf, denn genau an diesem Tag wurde das Sommercamp an der Grenze abgebaut bzw. winterfest gemacht und die Boote an Land verbracht. Deshalb Nicoles Eile, das ganze Team war im Einsatz und nutzte das Niedrigwasser zum Abbau des Landganges.


    Für mich kein Problem, ich richtete mich erst einmal ein und machte dabei eine interessante Entdeckung: Im Unterschied zu vergangenen Reisen schwankte der Boden kein einziges mal - wahrscheinlich war ich doch zu kurze und zu ruhige Zeit an Bord. Aber, obwohl die Wohnung aus Wohn- und Schlafzimmer, sowie Küche und Bad bestand, ertappte ich mich immer wieder, dass ich mit Handy oder Tablet auf dem Bettrand saß - wie in der Kabine - statt es mir im Wohnzimmer bequem zu machen. Lächelnd hab ich dann meist den Platz gewechselt :patsch:
    Auf dem Weg nach oben ins Haus mit der tollsten Aussicht der Welt, hat mir Nicole erklärt, wo ich langlaufen kann um schnell wieder am Hafen zu sein. Hmmm... ich ohne Navi... Werd wohl nie erfahren, ob ich es jemals geschafft hätte. Immerhin hatte ich mir den Weg bis zum Aussichtspunkt etwas unterhalb des Hauses gemerkt


    Und genau da las mich Nicole wieder auf und bot mir an, mich mit zum Hafen zu nehmen. Was hatte ich doch für ein Glück. Dort verabschiedeten wir dann gemeinsam die MS NORDKAPP. Das war schon komisch, sein Schiff und so liebe Mitreisende davonfahren zu sehen. Ein klitzekleines Tränchen reiste da schon mit




    Liebe Jacqueline, lieber Daniel und lieber Benjamin! Auch wenn ich mich wiederhole, es war wunderschön, euch ein paar Tage auf dieser herrlichen Reise zu begleiten.


    Nun machte ich mich auf den Weg, Kirkenes zu erkunden. Mit dem Stadtplan vom Schiff war ich doch nicht ganz so orientierungslos. Hey, sogar eine Richard-With-Straße gibt es hier :P
    Erster Anlaufpunkt war das Denkmal der Befreiung nach dem Zweiten Weltkrieg, auch Russendenkmal genannt.



    Weiter ging es dann ins Stadtzentrum, also in die Richtung jedenfalls. Als erstes fiel mir das Thon-Hotel ins Auge, von dem ich bisher immer geglaubt hatte, es sei direkt am Hafen. Obwohl - so weit weg war es ja nun auch wieder nicht, es kam mir nur so vor, weil ich ein bisschen kreuz und quer gegangen bin. Die Kirche von Kirkenes wollte ich mir dann unbedingt ansehen, verschob das aber auf den Rückweg.



    Es war inzwischen fast 14 Uhr und ein klitzekleiner Hunger meldete sich. Also machte ich es mir im Centrum-Cafe gemütlich und leistete mir Kaffee und Salat mit Hühnchen. Das esse ich ohnehin gerne, es war aber auch das einzige, was ich auf der Karte verstanden hatte Da meldete sich Nicole, sie käme in die Stadt, weil sie noch einkaufen muss und würde mich auf dem Rückweg mitnehmen. Klasse, da konnte ich ebenso ein paar Einkäufe machen und brauchte weder die, noch mich den Berg hinauf schleppen An diesen spontanen Shuttleservice könnte ich mich doch glatt gewöhnen. Das war es also mit meiner Stadtbesichtigung. Wenigstens in die Kirche wollte ich noch, aber diese hatte leider um 14 Uhr geschlossen. Wäre ich doch gleich hinein gegangen... Aber ich hatte ja noch zwei Tage Zeit dafür. Ohne vorgreifen zu wollen, kann ich jetzt schon verraten, dass ich es dann nicht mehr geschafft habe. Mindestens ein Grund, wieder nach Kirkenes zu kommen :girl_sigh:
    Im Supermarkt war ich dann dermaßen überfordert, dass ich wieder nur meine Grundnahrungsmittel Bøller und Reker - diese in meiner zweitliebsten Version als Käse - kaufte. Vielleicht ist doch irgendwas dran, dass man weniger kauft, wenn man satt in den Laden geht? Zuhause klappt das nie...
    :girl_cray2:


    Der Willkommensabend bei Hans, Nicole und Sergej war dann sehr schön. Es gab lecker Essen und natürlich eine extra große Portion Königskrabbe Ich habe mich sehr wohl und willkommen gefühlt. Und ich habe es genossen, zu sehen, wie ein paar Kleinigkeiten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Freude und Begeisterung auslösen konnten. Das war schon ein bisschen Glücksgefühl. Mit dem ein oder anderen Gläschen aus mehreren Ländern und Gesprächen in mindestens genauso vielen Sprachen ging ein schöner Tag und ein schöner Abend zu ende. Dafür ein dickes :sdanke:



    Und ich bin sogar noch einmal in den Genuss von Nordlicht gekommen. Zwar nicht so stark, wie an den vergangenen Tagen, es waren zu viele Wolken, dafür aber herrlich bunt :P :P

  • Bollers zweitliebste Version mit Käse ( :tomato: )...Shuttleservice...und 80cm Bodö-Schuhlöffel, wenn ich es richtig interpretiere, in türkis :thumbup:
    Marion, Du erhellst meinen arbeitsreichen Freitag mit Deinen humorvollen Schilderungen :friends:
    Vielen Dank!
    Der link ist schon mal gespeichert... :good3:

  • Kirkenes - Arktische Ernte


    Satter Nebel versperrte am Morgen den Blick vom Haus mit der besten Aussicht. Hier war doch schon mehr Herbst, als südlicher oder geografisch besser eingeordnet: westlicher. Aber es war mir egal. Heute wollte ich am Ausflug "Arktische Ernte" teilnehmen. Dazu war Sonnenschein, von dem ich in den letzten Tage ja mehr als genug hatte, nicht zwingend erforderlich.
    Beim Frühstück lernte ich Sabine und Geir, die Guides für diesen Ausflug kennen. Sie würden mich dann auch gleich im Bus mit zum Hafen nehmen, wo sie die Tourgäste der MS FINNMARKEN empfangen würden. Was für ein Service! Ohne mich abhetzen zu müssen, konnte ich rechtzeitig und in aller Ruhe die Finnmarken einlaufen sehen.



    Der Nebel hatte sich inzwischen hochgezogen und es war zwar nicht sonnig und ziemlich kalt, aber trocken.
    Neben Massen an Gepäck, das ausgeladen wurde, schälten sich auch Unmengen von Leuten aus dem Schiff. Da erkannte ich sogar einige der "Gestrandeten" vom Flughafen Tegel. Da hatte es ja doch noch irgendwie geklappt :thumbup:
    Die meisten gingen direkt zu den Bussen zu Flughafen und Hotel. Zum Ausflug waren wir dann ca. 20 Mann, alles Deutsche.


    Nachdem alle einen Platz in den Bussen gefunden hatten, begrüßte Sabine die Runde und erklärte, was wir vorhaben und wo wir hinfahren und dass weitere Infos dann vor Ort kommen, da sie den anderen Bus fährt und Geir kein deutsch kann. Dann ging es los, ca. 20 Minuten bis zum Camp.


    Einziges Gesprächsthema im Bus: Sabines nackte Füße :mosking: Also nicht ohne Socken, wie bei Jim Knopf - nein, sie trug auch keine Schuhe. Es waren ca. 5 Grad draußen und der Tenor war eine Mischung aus Belustigung, Fassungslosigkeit und Unverständnis. Und Besorgnis: Ob sie so auch Auto fährt? ?(
    Also: Sabine ist Deutsche, seit einigen Jahren in Norwegen lebend und würde hier vielleicht unter "Alternativ" oder so eingeordnet werden. Ich persönlich fand ihr Outfit, ihr Auftreten, ja ihre ganze Art natürlich gewöhnungsbedürftig, aber authentisch und hatte das Gefühl: wer, wenn nicht sie, würde in der arktischen Wildnis überleben können. Bei mir hat sie auf jeden Fall den Eindruck hinterlassen, dass sie hier nicht den Guide vorstellt, sondern ihre Lebenseinstellung.


    Zurück zum Ausflug. Aus Tanjas Bericht klang Enttäuschung raus, ich habe den Ausflug nur ein paar Tage später ganz anders wahrgenommen.
    Nach Ankunft im Camp schaute ich mich erst einmal verwundert um. Wenn ich es nicht sicher gewußt hätte, dass ich erst im März hier war, ich hätte das Gelände nicht wiedererkannt. Auch die Vorstellung, hier schon mal Schneemobil gefahren zu sein, wollte nicht in meinen Kopf. Ohne Schnee sieht eben alles anders aus :/
    Sabines Begrüßung begann mit den Worten "So, heute machen wir mal was ganz anderes - alle ziehen ihre Schuhe aus" Das war natürlich ein Scherz, bezogen auf die Diskussionen, die an dieser Stelle wohl immer stattfinden. Die Gruppe hat auf mich aber so gar nicht den Eindruck gemacht, dass sie Spaß versteht ;(
    Uns wurde dann erst einmal erklärt, was unter Arktischer Ernte zu verstehen ist und was uns hier geboten wird. Auf Schautafeln wurde gezeigt, was man hier in der Gegend ernten, verarbeiten, essen und bevorraten kann - Beeren, Pilze, Gemüse, Fische und Tiere.



    Und wie aufs Stichwort gab es auch schon die erste Kostprobe, ein Keks mit Rhabarber-Syltetøy - hausgemacht natürlich. Später dann noch gezuckerte Preiselbeeren. :P
    Nun sollten wir ja nicht nur hören, was man "ernten" kann, sondern es selbst versuchen.
    Los ging es mit dem Fangen von Rentieren. Symbolisch natürlich nur, an rentierähnlichen Gestellen mit einem Lasso. Und obwohl diese nicht weglaufen konnten, ist nicht jedem ein Fang gelungen. Auch ich habe nach "Aller guten Dinge sind drei...vier...fünf" aufgegeben :( Andere schafften es auf Anhieb und hatten sichtlich Freude daran. Als Belohnung gab es getrocknetes Rentierfleisch. Man konnte sich ja insgeheim vorstellen, das Tier selbst gefangen und erlegt zu haben.


    Nächster Punkt: eigene arktische Ernte. Dazu konnte sich jeder aussuchen, ob er mit Geir auf die Brücke Angeln geht oder mit Sabine Beeren und Kräuter sammelt. Alles freiwillig, man konnte auch einfach nur spazieren gehen und schauen.
    Ich entschied mich fürs Beerensammeln, oder besser Suchen. Viel war da nicht mehr, die Gruppen der vergangenen Ausflüge hatten schon ganze Arbeit geleistet Die letzten Heidelbeeren hingen schlaff an den Sträuchern. Aber so einige Früchte gelangten doch noch in die Münder und Becher.
    Sabine erklärte die Kräuter, die sie zwischen und neben den Beerensträuchern pflückte. Immer noch war sie barfuß, da hörte jetzt sogar mein Verständnis auf. Ich hätte Angst, mir zwischen der Sträuchern und Steinen etwas einzutreten Respekt!



    Weniger erfolgreich waren die Angler bei ihrer "Ernte". Leider wollte kein Fisch anbeißen


    Zum Abschluss des Ausfluges trafen wir uns alle im großen Sami-Zelt. Hier brannte inzwischen ein kuscheliges Feuer , im Teekessel kochte schon das Wasser.



    Während uns die verschiedenen Pfanzen und Kräuter, die wir gesehen hatten, nochmals einzeln vorgestellt wurden, gab es Kräutertee. Sozusagen aus eigener Ernte. Und dann gab es Moltebeeren. Die hatten wir zwar nicht gesammelt, sie fallen einem aber als erstes ein, wenn es um arktische Füchte geht und mit dem Sahnehäubchen obenauf waren sie natürlich das kulinarische I - Tüpfelchen :ok: Auf die Frage, was wir mit dem gefangenen Fisch gemacht hätten, kam natürlich die Antwort, dass er gebraten und serviert worden wäre. Auch Reste von Pilzen waren draußen noch zu sehen, ich denke mal, auch die - soweit essbar - hätten auf dem Speiseplan gestanden. Im Idealfall hätten wir also alles, was wir gesehen und "geerntet" haben, auch an Ort und Stelle verzehrt :imsohappy: :imsohappy:




    Natürlich gab es auch viele Informationen zum Leben und der Geschichte der Samen.
    Das Zelt, die Feuerstelle, Sitten und Gebräuche wurden erklärt. Und dann wurde gejoikt. Obwohl Sabine uns erklärte, dass sie keine Sami ist und und sich den Joik-Gesang nur angenommen hat, fand ich gut, was sie uns gezeigt hat.


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    Dann hieß es, Abschied vom Camp nehmen. Beim nochmaligen Umsehen fragte ich mich, zu welcher Jahreszeit ich das Camp wiedersehe und ob ich es dann erkenne :mosking:
    Auf dem Rückweg zum Schiff machten wir einen kleinen Umweg und einen Abstecher zum Aussichtspunkt unweit von Nicoles Haus. Den kannte ich ja nun schon. Die Gelegenheit war günstig, hier gleich auszusteigen und die wenigen Schritte bis ins Quartier zu gehen. Aber ich hatte noch einen anderen Plan und würde nochmals den Shuttle nutzen. Ich bat Geir, mich auf dem Weg zum Hafen unten im Ort abzusetzen. Auf der Fahrt durch den Ort hatte ich nämlich gesehen, dass der Weg unweit am Grenzlandmuseum vorbei führte und genau dieses wollte ich noch besuchen :)


    Ich kann jedem, der die Zeit und Gelegenheit dazu hat, nur empfehlen, sich dieses Museum anzusehen. Da steckt so viel Wissenswertes, Geschichte und Emotion drin.
    Beeindruckend fand ich mehrere Schulklassen, die an diesem Tage im Museum waren. Wie diszipliniert und aufmerksam sie den Ausführungen der Lehrkräfte folgten und die verschiedenen Mitmach-Stationen absolvierten. Nur draußen und in der Cafeteria waren sie dann wie "ganz normale Schulkinder", laut und chaotisch, aber sympathisch.





    Nach einem kleinen Imbiss und einem Spaziergang im Außengelände machte ich mich ganz langsam auf den Weg den Berg hinauf. Ein bisschen beneidete ich die Schüler, die gerade mit Bussen abtransportiert wurden. Aber im Nachhinein hat mir der Heimweg gut getan und war gar nicht so schlimm, wie befürchtet. Und das eine oder andere Interessante gab es auch zu sehen.





    Der Rest des Tages ist schnell erzählt. Kleiner Nachmittagsschlaf und Einladung zum Abendessen mit Hans, Nicole und Sergej. Es gab Fischfilet mit vielen Zwiebeln. Lecker!
    Dann haben wir noch eine ganze Weile zusammen gesessen, aber irgendwie waren wir alle unendlich müde....

  • @Muddi Du musst bei den Allgemeinen Einstellungen entweder "Öffentlich" oder zumindest "Nicht gelistet" auswählen.

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Hallo Marion,


    klasse Bericht und tolle Fotos. Bin mal auf die Fortsetzung gespannt.


    Sabines Begrüßung begann mit den Worten "So, heute machen wir mal was ganz anderes - alle ziehen ihre Schuhe aus"


    Das hätte ich nicht als Witz empfunden, sondern einfach mitgemacht. Barfußlaufen ist sehr gesund und dass man da in der Wildnis irgendwo reintritt eher unwahrscheinlich. Ich selbst bin auch viel barfuß unterwegs, auch jetzt noch. Auf Socken verzichte ich ohnehin weitestgehend, wie die, welche mich kennen, wissen.

  • Ich entschied mich fürs Beerensammeln, oder besser Suchen. Viel war da nicht mehr, die Gruppen der vergangenen Ausflüge hatten schon ganze Arbeit geleistet


    Ja, ich gebe zu, wir sind Schuld :mosking: Aber auf den ersten Metern haben wir auch nicht viel gefunden, dass wurde erst besser, je weiter wir uns von der Hütte entfernten.


    Ich weiß nicht, ob Enttäuschung der richtige Ausdruck ist, das klingt so hart. Ich hab mir das wahrscheinlich einfach anders vorgestellt :pardon:

  • Noch einmal ans Ende der Welt


    Nach dem Reisebericht von Nordlicht und Bine hatte ich den unbedingten Wunsch, den tollen Ausflug zur Grense Jakobselv auch zu machen. Dieser Wunsch wurde mir nun von Nicole erfüllt


    Zuerst ging es aber nach Finnland, ein paar Einkäufe machen. Für mich eine Chance, vielleicht noch ein paar Kleinigkeiten zu kaufen. Außerdem brauchte ich dringend noch ein Überraschungsgeschenk - dazu später nochmals
    Auf dem Weg lernte ich dann auch die Norwegische Baustellenlogistik, die mit den mit den Leitfahrzeugen, kennen. Da aber relativ wenig Verkehr war, ging es ziemlich flott. Kleiner Pflicht - Fotostopp an der Grenze, das musste sein.




    Im Supermarkt habe ich dann auch alles gefunden, was ich wollte. Und sogar den Beweis, dass "Broiler" nicht unbedingt eine ostdeutsche Erfindung ist :whistle3: :whistle3:


    Mein Enkelsohn hat sich später über eine repräsentative Auswahl von Limodosen mit den Abbildern aus "Angry Birds" und verschiedene Arten unbekannter Schokoriegel gefreut.


    Wieder zurück in Norwegen ging es dann sofort weiter in Richtung Barentssee.
    Eine tolle Tour, die nur wenige Tage nach Anjas und Bines Tour eine völlig andere Jahreszeit in der Vegetation zeigte
    Wir machten einen Stopp an Norwegens ältestem Fjell. Es war eine beeindruckende, wunderschöne, ganz neue Welt, die ich sehen konnte. Hier kann ich mir wirklich vorstellen, mal ausführlicher zu verweilen.



    Dann ging es, immer am Grenzfluss entlang.
    Nächster Stopp: Grenze zu Russland und die letzte Möglichkeit, ohne Probleme zu bekommen, ein Foto zu machen. Die Grenze verläuft mitten im Fluss und dann sind überall militärische Einrichtungen


    An der Kong-Oscar-Kapelle machten wir natürlich auch Halt. Auch wenn es diesmal nicht möglich war, in die Kapelle zu kommen, war ich schon von der Außenansicht schwer beeindruckt.



    Während ich mich beim Weiterfahren an den Aussichten erfreute, legte Nicole eine CD ein, mit den Worten Dieses Lied höre ich immer, wenn ich hier bin Ohne zu ahnen, was mich jetzt erwartet, lauschte ich der Musik und achtete nur einen Moment nicht auf das, was draußen geschah. Als ich wieder aus dem Fenster sah, konnte ich es zuerst nicht fassen. Mit staunendem, offenen Mund, sprachlos und mit Tränen in den Augen registrierte ich, dass wir am Ende der Welt standen. Für mich zum zweiten Mal auf dieser Reise. Die Musik im Auto, der unglaubliche Blick ins Unendliche - das hat mich erst einmal komplett umgehauen. "so reagiert jeder, der hierher kommt", sagte Nicole und das kann ich sehr gut verstehen :girl_pinkglassesf: :girl_pinkglassesf:


    Es war stürmisch und schweinekalt, aber das war mir sowas von egal. Ich wollte nur noch rauslaufen, so weit ich konnte.




    Nach einem kleinen Imbiss mussten wir leider wieder zurück. Es war einfach ein wunderbarer, unvergesslicher Ausflug, für den ich Nicole unendlich dankbar bin :friends:
    Wieder in Kirkenes, war für mich schon wieder Kofferpacken angesagt, diesmal fluggepäcktauglich. Dafür war mein schöner neuer Schuhlöffel nun gar nicht geeignet. Er wird ab sofort allen Gästen in der Ferienwohnung zur Verfügung stehen und vielleicht habe ich auch nochmals das Glück :imsohappy:
    Zum Abendessen war ich wieder eingeladen. Es gab Bolognese nach einem Rezept der Familie von Hans. Sehr lecker!
    Und da für den späten Abend dann noch ein kurzer Abschiedsbesuch im Pub geplant war, musste ein bisschen vorgeschlafen werden.


    Das war dann wirklich der krönende Abschluss der drei ereignisreichen Tage in Kirkenes. Und obwohl ich ja schon die Ølhallen und den Pub am Hafen in Tromsø kannte, hatte ich nicht mit so einer schönen, gemütlichen Kneipe gerechnet. Und um 23 Uhr war da noch ganz schön was los. Aus einer schönen alten Musicbox kam Musik der 80-er. Wir hatten Spaß, wieder in einer Mischung aus 4 Sprachen.



    Und während wir da so unschuldig bei Bier und Wodka saßen, fing es draußen an zu schneien. So viel, dass die Autos schon eine leichte Schneedecke bekamen und es glatt wurde


    Nun hatte ich auf dieser Reise sogar alle "Wetter" erlebt :P


    Das war nun der letzte Tag meiner Reise. Morgen stand in der Frühe noch ein UKT auf der MS Vesterålen an und dann musste ich schon zum Flughafen.
    Aber darüber schreibe ich im letzten Teil - auch das wird nicht langweilig, weil: Muddi und Flughäfen.... ;(

  • Eine große Liebe, Abschied und Hindernisse


    Der Tag der Heimreise ist ja eigentlich trist, unspektakulär, langweilig. Aber nicht, wenn man Muddi ist
    Schon kurz nach dem Aufwachen stand ich mitten im Chaos. Beim Zusammenpacken der restlichen Sachen vermisste ich plötzlich meine Geldbörse. Darin nicht nur meine letzten Norwegischen Kronen, auch der Ausweis und alle wichtigen Karten. Das ist eine der wenigen Situationen, in denen ich in Panik gerate und praktisch denk- und handlungsunfähig bin Das hatte ich vor ein paar Jahren bei meiner Freundin in Irland erlebt. Den Stress mit Ersatzpapieren usw. konnte und wollte ich jetzt nicht haben und Zeit war ja auch nicht, in wenigen Stunden ging mein Flieger. Völlig aufgelöst und Hilfe suchend stürmte ich in die Wohnung von Hans und Nicole. Und Hans war die Ruhe in Person. Check: wann hatte ich es zuletzt? Gestern abend im Pub. In der Jackentasche zusammen mit dem Handy. Handy war da, Geldbörse nicht. Während Hans zum Telefon griff, um Taxi und Pub zu befragen, lief ich nochmals den Weg von gestern abend ab, schaute überall drunter, aber umsonst. In der Wohnung drehte ich auch alles nochmals um, schaute in jede Ecke und in jede Tasche. Und dann steckte das gute Stück hinter einem Reißverschluss, wo ich noch nie bewusst etwas hingesteckt hatte. Ich werde wohl nie erfahren, wie und warum das Teil ausgerechnet da war, es war auch egal, ich war überglücklich, dass alles gut ausgegangen war. Im Nachhinein ist es mir unglaublich peinlich, dass ich so überreagiert habe und statt in Ruhe zu suchen, meine Panik noch verbreitet habe. Aber von Entschuldigung wollte Hans nichts wissen - es sei normal, wenn man was getrunken hat dass man ungewohnte Sachen tut. Naja, normal ist anders und so viel hatte ich ja nicht getrunken, aber seis drum, ich war unendlich froh :dance3:
    Nun konnte ich mich dem schönen Teil des Tages widmen. Aber zuerst hieß es Abschied nehmen von Hans und Sergej. Ich habe mich sehr wohl gefühlt im Haus von Hans, habe seine und Nicoles Gastfreundschaft genossen und auch die Gesellschaft von Sergej war angenehm. Und zu hören, dass ich jederzeit herzlich willkommen bin, hat mich sehr sehr gefreut. Aber gerne doch


    Mit Nicole fuhr ich nun zum Hafen. Dort wollten wir die MS Vesterålen begrüßen und mit ihr unser Forums - Traumpaar lynghei und Jim Knopf auf Hochzeitsreise. Schon von weitem waren die beiden am Bug auf dem Balkon zu sehen. Und ich sage jetzt einfach mal: Was für ein schönes Paar



    Als die beiden von Bord kamen, gab es eine herzliche Begrüßung und da noch etwas Zeit war, gingen wir zusammen an Bord auf einen Kaffee mit Waffel. Und dann hatten wir ja noch kleine Hochzeitsgeschenke für Erika und Jürgen Was es war, das sollen die beiden doch in ihrem Reisebericht zeigen, da will ich mal nicht vorgreifen. Leider verging die Zeit zwar kurzweilig, aber auch schnell. Ich musste zum Flughafen und unser Ehepaar wollte Sauerstoff tanken auf dem Weg zum Aussichtspunkt und sich dann mit Nicole treffen.
    Zum Abschied gab es noch ein Foto, das beweist: nicht nur Männer haben immer was zu vergleichen, oder auch die Antwort auf "Man In Black": WOMEN IN KIRKENE S



    Nicole brachte mich zum Flughafen, ein letztes mal lagen wir uns in den Armen, ein letztes herzliches Dankeschön, dann war ich auf der Heimreise
    Wie entspannt ist es doch auf so einem kleinen Flughafen, alles ist so schön übersichtlich und mit kurzen Wegen. Ich fing schon an, mich wieder mit Flughäfen zu versöhnen.



    Der Flug nach Oslo war OK, im Nebel war kaum etwas zu sehen. In Oslo hatte ich diesmal langen Aufenthalt. Irgendwie hatte ich das falsch geplant, aber die Wartezeit auf den Anschlussflug und das leckere Sushi, dass es zu Mittag gab (DANKE Nicole für den Tipp) ließen mich auch mit diesem Flughafen wieder Frieden schließen :pleasantry_1:
    Und dann flog ich weiter nach Frankfurt. Wieder mal mein Lieblings-Flughafen, der mit dem weitesten Heimweg - aber eigentlich nur, weil ich keinen passenden Anschlussflug nach Berlin gefunden hatte. Doch die ICE - Anbindung nach Leipzig hat ja immer super geklappt und es müsste sehr dumm zugehen, wenn da was schiefgehen sollte


    Und es ging sehr dumm zu... Wir landeten kurz nach 18 Uhr in Frankfurt, überpünktlich. Zwei Stunden bis zum Zug, das war zu schaffen. Aber ich kann mich nicht erinnern, jemals so weit "draußen" ausgestiegen zu sein. So weit war der Weg zur Gepäckhalle noch nie. Im März haben wir weniger als 10 Minuten gebraucht, diesmal eine gute halbe Stunde. Na gut, dann entfällt das Warten am Gepäckband. Und wirklich, unser Flug war auf dem Monitor angeschrieben und die ersten Koffer drehten schon ihre Runde. Und dann war Stille. Überall. Auf dem Monitor standen dann schon drei andere Flüge, aber das Band bewegte sich nicht - so wie alle Bänder in der Halle. Kein Ansprechpartner zu sehen und am Infoschalter Chaos. Keiner wusste was und keiner sagte was. Und die Zeit lief davon. Irgendwann stand auf dem Monitor neben meinem Flug: Gepäckausgabe beendet. Da ging ich zum Infoschalter um nachzufragen. Nein, die Anzeige wäre falsch und es gehe gleich los mit dem Oslo-Flug.
    Gleich war ne halbe Stunde später, da hatte ich dann 90 Minuten gewartet. Und nun: Koffer da, Zug weg und mein Bett 500 Kilometer entfernt :girl_cray2:
    Aber, obwohl ich stinksauer war, siegte in dem Moment meine Abenteuerlust und die Hoffnung, es gibt einen Ausweg. An- und Abreisen sind eben nicht mein Ding. Ich hatte nun zwei Möglichkeiten: ein Hotelzimmer in Frankfurt und den ersten Zug nach hause nehmen - ausgeschlossen, es war Buchmesse und die Hotels belegt und wenn nicht, zu überirdischen Preisen. Mit der Bahn 10 Stunden unterwegs, viermal umsteigen und mit Schienenersatzverkehr - nein danke
    Und dann hatte ich eine Eingebung Mietwagen. Hatte ich noch nie gemacht, weil bisher nicht notwendig. Diesmal meine Rettung. Eine halbe Stunde später fuhr ich mit einem niegelnagelneuen Opel Corsa die 500 Kilometer nach hause.
    Das war schon eine Herausforderung, mit einem Auto, das ich nicht kenne, im Dunkeln aus einer Stadt, die ich nicht kenne zu fahren. Aber ich fahre sehr gerne, es entspannt mich und den richtigen Radiosender habe ich auch gefunden. Mit 180 Sachen und Oldiemusik düste ich über die fast menschenleere A 38 und war kurz nach 1 Uhr zu hause. Es war schon anstrengend, aber irgendwie auch so cool, der Ärger war weg, es war einfach ein riesengroßes Abenteuer :girl-dance:
    Zu hause warteten noch meine Schwiegertochter und mein Enkelsohn mit einem großen Cappuccino und einem Imbiss, dann fiel ich völlig erledigt ins Bett. Am nächsten Morgen wurde ich dann mit frischen Brötchen und einem liebevoll gedeckten Frühstückstisch überrascht.
    So schön Urlaub auch ist - Familie ist doch das Größte

  • Das ist wohl der einzige Trost, wenn so eine schöne Reise zu Ende ist - man ist wieder zu Hause :rolleyes:


    Danke, dass wir mitreisen durften :thank_you:


    Viele Grüße
    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Seit wann schafft ein Corsa 180 Sachen,Frau Bleifuss? :D Vermutlich hat er wegen der Oldies beschleunigt,er konnte diese wohl nicht ertragen... X/ Sehr emotional,der letzte Teil deines Berichtes,vom Ende der Welt.... ^^

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