Tägl. Kapitänsdinner und Brückenbesichtigung und im Maschinenraum war ich auch...

  • die Bianca Rambow ist auf den Wellen getanzt das es eine Freude war, so muss das sein denke ich und bekomme das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht

    Na den Fotos nach zu urteilen hättest du mit uns auf der MV FRAM mehr Spaß gehabt. Wie hätte dein Gesicht dann wohl ausgesehen?


    Schön, dass du schon mit deinem Reisebericht startest. Das ist wirklich mal was ganz Anderes!

  • hättest du mit uns auf der MV FRAM
    mehr Spaß gehabt


    Ja ich bin wirklich ein wenig neidisch auf euren Seegang... :/



    09.10. Kristiansand und Moss - erst Regen, dann Sonne, dann Mond


    - 05:45 Uhr der Lotse kommt an Bord und wir Verholen zum Containerpier wo wir 06:30 Uhr fest machen, um 07:00 Uhr beginnt der Lösch- und Ladebetrieb.
    - 07:30 Uhr Frühstück und die neusten Zeiten zum Ablegen ausgetauscht ob sich ein Landgang lohnt und da wir nicht vor 11:00 Uhr ablegen sollen beschließe ich an Land zu gehen.



    - 08:30 Uhr auf zum Landgang, zuerst mache ich mich am Jachthafen entlang auf zu der kleinen Festung, dort angekommen muss ich leider feststellen das diese leider noch nicht zu besichtigen ist. Ich mache ein paar Bilder und gehe Richtung Stadt, dabei immer den Kirchturm im Auge behaltend. Kristiansand ist jetzt nicht gerade eine Schönheit aber hier und da gibt es schon ein paar Motive die es lohnt fest zu halten. An der Kirche mache ich ein paar Bilder und beschließe wieder Richtung Hafen zu gehen da ich um 10:00 Uhr wieder an Bord sein soll. Auf dem Rückweg gehe ich noch in einen KIWI-Markt ein paar Vorräte kaufen.




    - 10:00 Uhr zurück an Bord und keine Minute zu spät da es anfängt zu Regnen. Der Regen ist aber nur ein kurzer kräftiger Schauer und es kommt schnell wieder die Sonne raus. Ich gehe noch mal auf Brückendeck und mache ein paar Bilder vom Hafen und der Umgebung.
    - 12:00 Uhr Mittagessen, heute gibt es Eis als Nachtisch so wie es auch früher an Donnerstagen schon war. 12:45 Uhr kommt der Lotse an Bord, wir laufen aus Richtung Moss unseren nächsten Hafen den wir gegen 22:00 Uhr erreichen sollen. Ich gehe wieder auf das Brückendeck um die Ausfahrt aus Kristiansand zu Fotografieren.



    - 18:45 Uhr wir erreichen den Oslofjord noch zwei Stunden bis Moss. 20:30 Uhr festmachen in Moss am Containerpier, es scheint zwar der Mond aber es ist dennoch zu dunkel für ein paar brauchbare Fotos, so packe ich die Gelegenheit am Schopf und schaue mir den Maschinenraum an. Hut ab ich muss sagen das ich noch nie eine so saubere Maschine gesehen habe und der gesamte Maschinenraum sah aus wie ein Neubau, blitzeblank... :thumbup: und überhaupt muss man sagen das dass Schiff in einem sehr guten zustand ist.



    Fortsetzung folgt später...

  • Lieber Micha,
    definitiv sehr sehr interessant, was Du da alles beschreibst. :thumbup: :)
    Ich hab "Dein" Schiff nun mal im www gesucht und mir ein Bild gemacht.
    Nun stellt sich mir die Frage: Wo hält man sich als Passagier auf diesem Schiff i.d.Regel auf?
    Treppenläufe könnte man trainieren, wenn man die Höhe der "Bianca" so ansieht....
    Wenn es sowas wie einen Aufenthaltsraum gibt, in welcher Höhe liegt dieser - und Deine Kammer auf dem gleichen Deck?
    Sorry, dass ich so neugierig interessiert bin ^^

  • Wo hält man sich als Passagier auf diesem Schiff i.d.Regel auf?


    Auf der Brücke, an Deck, in seiner Kammer oder zum Essen in der Offiziersmesse.


    Die Bianca Rambow hat insgesamt 7 Decks und fit im Treppensteigen sollte man
    schon sein, denn die Passagier Kammer liegt auf dem D-Deck, das vorletzte vor
    der Brücke und die Messe z.B. liegt auf dem Poopdeck fünf Decks tiefer.
    Einen Aufenthaltsraum gibt es nicht, das ist Quasi die Brücke für Passagiere... ^^

  • 10.10. Moss und Oslo - leichter Regen, stark Bewölkt und Sonne in Oslo


    - 06:30 Uhr mal schauen wie Moss so am Tage ausschaut, also raus an Deck und ein paar Bilder gemacht denn wir wollen ja pünktlich nach Oslo aufbrechen.



    - 06:45 Uhr auf der Brücke fragen was es neues gibt, die Abfahrt aus Moss ist eine Stunde später, auch gut da kann ich noch in ruhe Frühstücken.
    - 07:30 Uhr Frühstück, 08:00 Uhr Lotse an Bord und Ablegen in Moss, das Wetter ist nicht so gut und so lohnt es sich kaum Fotos zu machen. Ich bleibe aber dennoch auf der Brücke und genieße die Fahrt durch den Oslofjord.




    - 10:30 Uhr Ankunft Containerpier Oslo, 11:00 Uhr Landgang. Ich gehe zur Bushaltestelle die der Kapitän beschrieben hat und fahre mit der Linie 83 bis zum Rathaus. Von dort gehe ich ins Hafenviertel Agger Brügge und schaue mir an was sich in den letzten zwei Jahren getan hat. Da ich mit den ganzen Cicimici Kneipen nix anfangen kann die es dort gibt bin ich froh als ich ein „Peppes Pizza“ Restaurant finde und lasse mich dort zum Mittagessen nieder. Nach dem Essen mache ich mich auf den Weg zur Akerhus Festung, pünktlich zum Auslaufen der COLOR MAGIC bin ich oben und da es der Wettergott gut meint kommt auch endlich die Sonne raus. Jetzt schaue ich mir das Norwegische Widerstandsmuseum an und mache noch eine große Runde in der Festungsanlage bevor ich meinen Weg in Richtung Oper fortsetze. An der Oper angekommen habe ich noch das ganz große Kino, es macht gerade der deutsche Segler „Großherzogin Elisabeth“ fest. Ich bleibe noch eine weile und beobachte das Manöver, dann mache ich mich langsam auf zur Bushaltestelle und fahre zurück zum Containerhafen.




    - 17:30 Uhr bin ich wieder pünktlich zum Abendessen an Bord und lasse danach den schönen Tag beim sichten meiner Bilder und einem kleinem Bier ausklingen. :rolleyes:


    Fortsetzung folgt...

  • Hey Micha,


    das mir Dein Schreibstil sehr sympathisch ist,muss ich sicher nicht extra erwähnen(tue dies aber trotzdem)! :D Details zur Verpflegung gibt es ja wenig,aber offensichtlich war es ausreichend... ^^ Hast Du auch mal Gelegenheit für ein Bierchen an Bord gehabt,oder ist Alkohol dort verboten?Wo ist denn das Widerstandsmuseum in Oslo und lohnt sich der Besuch dort?


    Tja und last but not least warte ich auf Bilder von stürmischeren Tagen,obwohl ich ja eigentlich schon weiss,dass es diese nicht geben wird... :mosking:

  • 11.10. Oslo und Larvik - klar und Sonne bis Larvik und dann Regen, Regen, Regen


    - 06:00 Uhr pünktliches Ablegen vom Containerterminal in Oslo, ich schaue zu wie wir rückwärts von der Pier ablegen, der Kapitän das Schiff auf der stelle dreht und dann geht es an dem noch fast dunklem Oslo vorbei in den Fjord Richtung Larvik, das wir gegen 11:00 Uhr erreichen sollen.
    - 07:30 Uhr ich gehe erst mal zum Frühstück und erfahre dort das wir bis 22:00 Uhr in Larvik bleiben sollen, schön dann kann ich ja da auch noch mal an Land gehen. Das macht dann vier von fünf Häfen in denen ich an Land war, kein schlechter schnitt finde ich und meist hat auch das Wetter mitgespielt.




    - 11:00 Uhr sind wir auf den Punkt fest an der Containerpier in Larvik. Die fahrt durch den Fjord und das Einlaufen in Larvik habe ich vom Peildeck aus bei schönstem Sonnenschein verfolgt und Fotos gemacht.



    - 12:00 Uhr Mittagessen und dann geht es wieder an Land mal sehen was in Larvik so los ist. Bis in das Zentrum sind es 3,5 km plus einen guten Kilometer den man braucht um aus den Hafen raus zu kommen und leider gibt es auch weit und breit keine Bushaltestelle zu sehen. Naja was soll es denke ich und mache mich auf den weg, so nach gut zwei dritteln des Weges komme ich durch ein netten kleinen alten Stadtteil und an einer kleinen Kirche vorbei, da mache ich dann auch mein letztes Foto denn es fängt an zu schütten und es wird auch nicht wieder aufhören bis wir Auslaufen. Ich gehe noch zwei Querstraßen weiter und sehe eine Tankstelle ein Stück weiter auf der anderen Straßenseite zu der ich noch laufe. Dort angekommen Kaufe ich mir einen Kaffee und will den Regen abwarten in der Hoffnung das es nur ein kurzer Schauer ist, nach 10min lässt der Regen auch etwas nach und da ich ja eine Regenjacke anhabe will ich weiter gehen das Zentrum vor den Augen. Doch nach ein paar Minuten wird der Regen wieder mehr und ich beschließe den Rückzug anzutreten.



    - 16:00 Uhr erreiche ich etwas durchgeweicht das Schiff und gehe erst mal Duschen und trockene Sachen anziehen, naja egal kann ja nicht immer schönes Wetter sein denke ich und bis jetzt hatte ich ja auch immer Glück.



    - 16:30 Uhr beobachte ich noch das Anlegen der Superspeet 2 von ColorLine und gehe dann 17:30 Uhr zu Abendessen. Da heute ein Crewmitglied Geburtstag hat gibt es für alle nach dem Essen noch ein Stück Torte, die der Koch noch schnell gemacht hatte und die sehr lecker war, mal von den Kalorien ganz abgesehen... :whistling:
    - 21:00 Uhr der Lotse ist an Bord und die Rückreise beginnt, schade eigentlich aber nicht zu ändern, morgen ist ja nochmal den ganzen Tag Nordsee mit hoffentlich ordentlich Seegang.

  • Wo ist denn das Widerstandsmuseum in Oslo und lohnt sich der Besuch dort?


    Der Besuch lohnt sich auf alle fälle und da es recht überschaubar ist aber dafür das wesentliche kurz und knapp auf den punkt bringt reicht es wenn man eine gute Stunde dafür einplant.


    Das Essen an Bord war immer sehr gut und im großen und ganzen ordentliche Hausmannskost, es gibt zu jeder Mahlzeit auch was Warmes. z.B. zum Frühstück Eier nach Wahl oder Pfannkuchen und eine kleine Auswahl an Wurst und Käse, verschiedene Marmeladen und Nutella, zum Mittag immer eine kleine Vorsuppe und eine Hauptspeise meist konnte man auch zwischen Reis oder Kartoffeln wählen und zum Abendessen gab es auch immer noch ein kleines warmes Gericht sowie verschiedene Wurst und Käsesorten. Es gab immer zwei verschiedene Sorten Brot und Toastbrot und Brötchen, auch Kaffee, Milch und Saft waren immer da. Als Nachtisch stand immer eine Schale mit Obst auf dem Tisch und Donnerstag und Sonntag gibt es wie auf allen Frachtschiffen Eis.


    Auf dem Schiff ist Alkohol für die Crew streng verboten und auch bei den Passagieren sieht man es nicht gerne aber ein Auslaufbier in Oslo musste sein... :whistling:

    MfG von der Ostsee, Micha. :gr-cool:


    Einmal editiert, zuletzt von DSR-Zotti ()

  • 12.10. Seetag und Rückkehr nach Bremerhaven - leicht Bewölkt mit Sonnenschein und Ententeich


    - 07:30 Uhr Frühstück, da Sonntag ist gibt es heute Pfannkuchen, die See ist ruhig und das Schiff rollt nur ein wenig während wir entlang der Dänischen Küste Richtung Bremerhaven fahren das wir um 22:00 Uhr erreichen sollen.



    - 08:15 Uhr gehe ich auf die Brücke und erfahre das unser Liegeplatz erst 00:00 Uhr frei wird und so hat der Kapitän beschlossen sich drei Stunden bis Mittag auf der Nordsee treiben zu lassen da es auch kaum nennenswerten Seegang hat.




    - 12:00 Uhr Mittagessen, es gibt wieder Eis als Nachtisch, 12:30 Uhr wir fahren weiter, die Nordsee ist immer noch sehr ruhig, schade eigentlich... :/ Ich bleibe noch auf der Brücke und lasse mir die Elektronische Seekarte (Marinetraffic aber besser) die mit dem Radar gekoppelt ist erklären und bin erstaunt wie einfach das Navigieren heutzutage ist.




    - 17:30 Uhr Abendessen und danach gehe ich nochmal auf das Peildeck mal schauen ob es noch einen schönen Sonnenuntergang gibt nach dem sehr schönen Tag auf der Nordsee. Gegen 20:00 Uhr erreichen wir Helgoland, wir sind aber gut 10 sm weit weg und so kann man im Dunkeln nicht viel erkennen oder Bilder machen. Gegen 21:30 Uhr verlasse ich die Brücke und gehe in meine Kammer mal schauen ob es schon wieder deutsches Netz hat.

  • 13.10. Bremerhaven - letzter Tag an Bord – Regen mal mehr, mal weniger und Nebel


    - 00:15 Uhr machen wir wieder am NTB-Containerterminal fest, das Löschen/Laden soll um 02:00 Uhr beginnen, nun aber ab in die Koje war ein langer Tag.
    - 07:30 Uhr Frühstück und mal hören was es so neues gibt. Um 08:30 Uhr Verhohlen wir zum Eurogate und um 14:00 Uhr soll es weiter gehen Richtung Hamburg, Ankunft 22:00 Uhr. Ich gehe nach dem Frühstück auf die Brücke und schaue dem Kapitän beim Verhohlen zu. Als wir von der Pier weg sind sehe ich zwei Liegeplätze voraus die „Mærsk Mc-Kinney Møller“ liegen, das erste Schiff des weltweit größten Containerschiffstyps, wieder ist ein Wunsch war geworden.




    - 12:00 Uhr das letzte Mittagessen an Bord, vom Kapitän erfahre ich das es schon um 13:00 Uhr weiter geht und so gehe ich gleich nach dem Essen auf das Peildeck um zu versuchen noch ein paar brauchbare Fotos bei dem schlechten Wetter zu bekommen.



    - 17:30 Uhr Abendessen auch zum letzten mal an Bord, 18:00 Uhr Lotsenwechsel auf der sehr nebligen Elbe, man kann keine 100m weit sehen, nun beginnt wirklich der letzte abschnitt der Fahrt, ach menno ich will hier bleiben... ;(




    - 22:00 Uhr wir machen am Eurogate in Hamburg fest und mein schönster Urlaub geht zu ende aber ich werde mit Sicherheit wieder kommen, spätestens im nächsten Jahr. Ich bleibe aber noch über Nacht an Bord und steige erst am Morgen nach dem Frühstück ab.


    später gibt es noch ein kleines Fazit...

  • Tausen Dank für die wunderbaren Bilder, die Deinen uhrzeitgenauen Bericht begleiten. :love:
    So eine Reise beginnt nicht nur wegen der vielen Kräne immer interessanter für mich zu werden, und Göga hole ich bestimmt auch noch ins Boot auf das Containerschiff ;) - wenn es ein dampfgetriebenes wäre, würde er vermutlich heute noch ja zu einer Buchung sagen :thumbup:

  • Fazit: Ja was soll ich sagen, schön wars und zwar sehr schön, ich habe meine bevorzugte Art Schiffsreisen zu machen gefunden. Alle meine Erwartungen wurden erfüllt und übertroffen. Noch einen Tipp an alle die auch mit dem Gedanken spielen mal so etwas zu machen, wer nicht 100% Seefest ist sollte die Finger davon lassen und wer nur den hauch von Luxus braucht ist auch falsch beraten eine Frachtschiffsreise zu machen aber wer selbständig ist und sich selber Unterhalten kann, keine Angst hat alleine an Land zu gehen und auch damit klar kommt das Er eigentlich nur „Ballast“ ist auf einem Frachtschiff, der sollte das ruhig mal ausprobieren. Die Schiffsführung und die Crew waren durchweg nett, freundlich und hilfsbereit wenn man es verstanden hat Ihnen während Ihrer Arbeit nicht im Weg zu stehen. So ich hoffe das es ein paar von Euch interessant fanden und sollte noch jemand zum Thema Frachtschiffsreise Fragen haben einfach bei mir melden.


    Hier noch ein paar Daten zum Schiff:


    Schiffstyp: Open-Top Container Feeder
    Bauwerft: Sietas-Werft Hamburg 2004
    Länge: 134,44m
    Breite: 22,50m
    Höhe: 40,45m
    Tiefgang: 8,70m
    Besatzung: 12 Mann
    Container: 868 TEU
    Maschine: MAK 9 M 43 / 8400kW
    Geschwindigkeit: 18,5 Knoten

  • ähem, seefest bin ich ganz und gar nicht - ;(
    ich geh (leider) auf Schiffe unter dem Motto: "no dope, no hope" :whistling:
    nur auf dem eigenen Segelboot ist alles okay...


    :sdanke: einmal mehr für Deinen interessanten Bericht

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