Rund um Island mit MS Fram, 24.05 - 06.06.2014

  • Nach dem Reisebericht von Albatross geht's gleich weiter mit dem Thema "Island" und ich starte mit dem 1. Teil meines Reiseberichts rund um Island.

    Vorgeschichte(n)
    Das Reiseziel Island stand schon länger auf unserer „To do-Liste“. Schwärmten doch viele Freunde und Bekannte von der schönen Insel. Beim Stöbern durch allerhand Reiseprospekte und im Internet stiessen wir auf das Angebot von Hurtigruten. Bald war uns klar, dass wir Island nicht mit dem Auto bereisen wollten, sondern mit der Fram. Kaum hatten wir gebucht, fragten uns Freunde, ob wir mit ihnen im Juni 2014 die südgehende Hurtigrute bereisen möchten, mit Stoppover auf den Lofoten? Wer kann da schon nein sagen? Vorausgesetzt, man kriegt es terminlich hin. Dazu suchten wir uns ein Reisebüro in unserer Stadt aus. Es war aber nicht einfach eine Reise aus dem Katalog und das Reisebüro war damit überfordert . Fragen hier, Abklärungen dort; dies und jenes sei nicht möglich und die Zusammenstellung der Kosten war für uns unübersichtlich. Mein Bauchgefühl sagte mir dann, dass das nichts wird und in meiner Not schrieb ich eine Mail an unser bewährtes und etwas weiter entferntes Reisebüro mit den wichtigsten Angaben bzw. unsern Wünschen. Schon am nächsten Tag telefonierte mir eine nette Dame vom Reisebüro (die ich bisher noch nicht kannte) und sie machte bereits tolle Vorschläge – sie hatte instinktiv erfasst, was wir uns wünschten und was umsetzbar war. Allerdings mussten alle Beteiligten etwas flexibel sein, was die Termine anging. Zu einer Art „Flaschenhals“ wurde der Abreisetermin von den Lofoten, entweder waren keine Kabinen verfügbar oder es war nicht das geeignete Schiff und das 10 – 12 Monate vor der Reise! Gemeinsam mit dem Reisebüro fanden wir dann die optimale Lösung und alle waren zufrieden und freuten sich. So würde uns also unsere Reise zuerst nach Island führen und dann noch nach Norwegen. Je näher der Termin kam, je grösser wurde die Vorfreude!


    Aber dann - oh Schreck - 6 Wochen vor dem Termin war es plötzlich nicht mehr so sicher, dass wir nach Island reisen würden. Mein GöGa stürzte bei seiner wöchentlichen Wanderung (auf ebenem, nicht steilem Gelände) und es wurde eine gebrochene Kniescheibe diagnostiziert. Weil der Bruch vertikal war, musste er nicht operieren und die Ärzte meinten, dass es mit den Ferien dennoch klappen sollte. Angesagt waren dann Schmerzmittel, Eisbeutel auflegen und Ruhe, was die Geduld eines Bewegungsmenschen doch ziemlich strapazierte. Zusätzlich noch „salben und schmieren hilft allethalben“ und die Beschwerden besserten fast täglich - die Reise musste nicht annulliert werden .

    In der Zwischenzeit erhielten wir vom Reisebüro eine Broschüre über die angebotenen Landausflüge auf Island. Zuerst waren wir darüber ziemlich erstaunt, wir haben gar nicht mit diesen Extras gerechnet, weil’s auf Spitzbergen letztes Jahr nicht so war. Obwohl alles ziemlich ausführlich beschrieben war, konnte man sich trotzdem keine richtige Vorstellung über die Ausflüge machen. Deshalb fragte ich einen Arbeitskollegen um Rat, war er doch schon zwei Mal in Island unterwegs. Schlussendlich buchten wir vor Antritt der Reise 4 Ausflüge. Wegen der Kniegeschichtete meines GöGa verzichteten wir auf Wanderungen und an Bord konnte man ja auch noch buchen. So fieberten wir dann unserer Reise entgegen!


    24.05.14, Bern – Zürich – Kopenhagen - Reykjavik
    Die Koffer waren gepackt, das Check-in hatten wir per Internet erledigt und so fuhren wir am frühen Morgen mit Bus und Zug nach Zürich-Kloten. Am Flughafen gaben wir unsere Koffern ab, gingen durch die Sicherheitskontrolle und deckten uns im Duty-free-Shop noch mit „Medizin“ ein. Bald schon war es Zeit in den SAS-Flieger nach Kopenhagen zu steigen. Weil irgendjemand seinen Koffer abgab aber nicht ins Flugzeug stieg, musste das Gepäckstück wieder ausgeladen werden, so dass unser Flug dann ca. 20 Min. Verspätung hatte. Wahrscheinlich drückte der Pilot dann ordentlich „auf die Tube“, jedenfalls hatten wir bei der Landung in Kopenhagen die Verspätung eingeholt.
    In Kopenhagen informierten wir uns, wo und wann unser Anschlussflug startete, aber wir fanden die entsprechende Flugnummer nicht . Wir wussten nur, dass es ein Icelandair-Flug war. Also fragten wir uns durch und erfuhren die korrekte Flugnummer und dass der Flug eine halbe Stunde später als geplant starten würde. So hatten wir genügend Zeit für ein Mittagessen. Der Weiterflug nach Reykjavik verlief problemlos und auch das Gepäck kam an. Nach schönem Sonnenschein in Kopenhagen begrüsste uns das Wetter in Reykjavik mit Regenschauern und tiefhängenden Wolken. Wir besorgten uns ein Busbillett um zu unserem Hotel in Reykjavik zu gelangen. Die Fahrt in die Stadt erschien mir sehr lang. Zudem fuhr der Bus zuerst ins Stadtzentrum und von dort wurden die Gäste mit kleinen Shuttlebussen zu den Hotels gefahren. Bis wir in unserem Hotel anlangten und eingecheckt hatten, blieb nicht mehr so viel Zeit übrig bis zum Abendessen wie ich mir vorgestellt hatte. Da mein GöGa an diesem Tag Geburtstag feierte, hatte ich schon im Vorfeld im Restaurant Perlan einen Tisch mit Aussicht reserviert . Es handelt sich um ein Drehrestaurant unter einer Kuppel mit tollem Blick auf die Stadt.
    Das Hotel Icelandair Natura lag nicht nur neben dem Inlandflughafen, sondern in der Nähe vom Perlan und so konnten wir zu Fuss zum Restaurant gehen – sogar ohne Regen. Wir genossen einen wunderschönen Abend zu zweit mit atemberaubender Aussicht und einem delikaten 4-Gang-Menü . Zu jedem Gang gab es ein anderes Glas Weisswein.
    Den Weg zurück ins Hotel gingen wir wieder zu Fuss, trotz feinem Regen und begegneten unterwegs noch 2 Kaninchen.
    Müde aber glücklich und zufrieden fielen wir in unsere Betten.

  • Das finde ich super, dass Du gleich mit Eurer Island-Umrundung loslegst :thumbup: Wir waren im Perlan nur auf der Aussichtsplattform, haben aber andere auch vom Restaurant schwärmen gehört.

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • Ich stehe ebenfalls in den Startlöchern zum Mitlesen, hört sich so an, als hättet ihr Ähnliches gemacht wie wir. :thumbup:
    Tolle Idee, im Perlan zu essen! Ein schöner Rahmen als Geburtstagsessen.
    Viele Grüße

  • So nun kann ich endlich weiterfahren...

    Wir schliefen herrlich und Lärmbelästigungen vom Inlandflughafen hatten wir keine, unser Zimmer lag auf der entgegengesetzten Seite. Nach dem Frühstück (mit grosser Auswahl) machten wir unser Gepäck klar, stellten dieses im Gepäckraum ein und checkten aus. Im Hotel konnte man sich gratis eine Buskarte ausleihen und dann wieder abgeben, ansonsten wäre die Karte der Kreditkarte belastet worden. Wir nutzten das Angebot, allerdings fuhr der Bus beim Hotel erst ab 1200 Uhr mittags – es war Sonntag. Solange wollten wir nicht warten, also machten wir uns zu Fuss auf den Weg. Weit war es nicht und der feine Regen störte uns nicht, wir hatten ja Regenbekleidung. Wir spazierten durch den schönen Park am See Richtung Rathaus. Im Park hatte es viele Sitzbänke, Statuen und die Frühlingsblumen blühten – besonders Osterglocken und Tulpen.



    Einen ersten Stopp legten wir im Rathaus ein. Dort kann man Island als Relief bewundern, es hat eine Cafeteria und bei unserem Besuch fand eine kunsthandwerkliche Ausstellung statt mit gemalten Bildern und Gestricktem.



    Das zweite Foto hab ich extra für Bavaria geknipst. Ich hoffe es geht ihr inzwischen besser oder sonst soll das Bild über die etwas schwierige Zeit helfen.

    Der Weg führte uns weiter durch die Altstadt bis zum Hafen. Dort sahen wir, dass die Fram bereits angelegt hatte . Am Hafen kann man auch die einzige Lokomotive Islands erblicken.




    Wir gingen vorerst aber weiter bis zum modernen Oper-, Konzert- und Kongresshaus „Harpa“ genannt. Die wabenartige Konstruktion der Fassade wurde teilweise im innern wieder aufgenommen. Uns hat das sehr gut gefallen und war eindrücklich.




    so sieht's dann aus wenn man aus den oberen Stockwerken der Harpa auf die Strasse blickt, die dem Hafen entlang führt.


    Es gibt dort auch eine Cafeteria, aber eine Jazzband spielte gerade ziemlich laut, so dass man sich kaum unterhalten konnte. Wir mögen zwar Jazz, trotzdem suchten wir uns ein ruhigeres Lokal um uns nicht gegenseitig anzubrüllen beim essen und trinken. Dieses fanden wir auf dem Weg zur bekannten Hallgrimmskirche. Die besuchten wir anschliessend. Obwohl gerade eine englische Predigt stattfand, durften wir hinein. Ein heiterer, schlichter, moderner Bau der zum Verweilen einlud, die genauere Besichtigung planten wir für uns im Nachprogramm ein.




    In der Zwischenzeit wurde der Regen etwas stärker und wir spazierten noch ein wenig durch die Stadt bis zur Bushaltestelle, um mit dem Bus zurück zum Hotel zu fahren. An der Hotelbar gönnten wir uns noch einen Drink, bevor wir das Gepäck behändigten und natürlich die Buskarte wieder zurückgaben. Mit dem Taxi ging’s dann zum Hafen. Obwohl wir dem Taxifahrer die genaue Adresse sagten, wollte er uns zuerst dorthin fahren, wo gewöhnlich die Kreuzfahrtschiffe anlegen. Wir insisiterten aber, dass unser Schiff im Hafen im Zentrum lag. So wendete er und verrechnete ca. den letzten Kilometer nicht mehr. Bald darauf betraten wir auf die Fram und konnten ohne Warteschlage einchecken. Auf der Fram hielt auch ein neues Computersystem Einzug. Wir wurden schon im Voraus um Geduld gebeten, wenn es während der Reise nicht sofort klappen sollte. Aber wir merkten während der ganzen Reise kaum etwas. Einzig dass nebst den Passagieren auch noch zusätzlich Informatik-Leute and Bord waren und die man nur im Restaurant und am Abend mal in der Bar sah. Unser Gepäck wurde unverzüglich zur Kabine 510 auf Deck 5 geliefert. Wir holten die Expeditionsjacken ab. Diese kamen dann so wie wir sie holten in den Koffer, weil wir die unsern Freunden versprochen hatten, wenn wir uns in Norwegen treffen würden. Zu Hause machten wir vorher sogar eine Kleiderprobe, damit es die richtige Grösse wurde. Wir hatten ja schon eine solche Jacke von der letztjährigen Spitzbergen-Reise. Für alle Passagiere fand die obligatorische Sicherheitsinstruktion statt. Die Abendessenssitzung war offen und so entschieden wir uns, früh zum Abendessen zu gehen, weil noch eine Infoveranstaltung für den nächsten Tag vorgesehen war. Wir wollten einmal früh essen, denn in der Kabine fanden wir ein Papier auf dem wir für die 2. Essenssitzung um 2000 h eingeplant waren und auch die Tischnummer war angegeben, gültig ab dem 2. Tag. Na, ja; nicht gerade unsere favorisierte Zeit, aber ein Weltuntergang war’s auch nicht.




    Um 2000 Uhr verliess die Fram den Hafen von Reyjkavik Richtung Halbinsel Snaefellsnes . Man spürte bald ganz leicht die Bewegungen der See, aber man gewöhnte sich schnell daran. Um 2130 h fand die offizielle Begrüssung im Observationsdeck statt und man bekam ein Glas Sekt. Kapitän Arild Hårvik stellte die Mannschaft vor und die Expeditionsleiterin Line Overgaard machte uns mit dem Expeditionsteam bekannt. Nebenbei erwähnte sie, dass der Kapitän an diesem Tag seinen Geburtstag feierte .




    Als Expeditionsleiterin erwähnte Line, dass man am frühen Morgen (ca. um 0500 h) möglicherweise Blauwale sehen könnte. Die allfällige Durchsage sei im TV auf Kanal 1 zu empfangen – wenn man den Fernseher laufen lasse. Also liessen wir das Gerät laufen, deckten es aber mit einem Schal und einer Jacke ab, damit wir trotzdem schlafen konnten. Es gab keine Blauwal-Sichtung , wir wurden nicht geweckt und schliefen herrlich bis zum nächsten Morgen.

    Fortsetzung folgt...

    Herzliche Grüsse
    Berna

    Einmal editiert, zuletzt von Berna ()

  • Das Bild mit den "Waben" gefällt mir besonders gut :thumbup: Ich fand Harpa wie Ihr sehr beeindruckend und konnte kaum aufhören zu fotografieren. Bei der Lokomotive hätte ich auch lieber die Fram statt der Saga Pearl II gesehen :girl_sigh:
    Übrigens- die Fotos zu zentrieren sieht gut aus!

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • Die Fram legte zuerst in Grundarfjördur an. Für diesen Tag hatten wir unsern ersten Ausflug gebucht – die Halbinsel Snaefellsnes. Das Wetter war immer noch regnerisch, also Regenbekleidung mitnehmen . Um 0830 h ging’s mit dem Bus von Grundarfjördur zuerst quer über die Halbinsel über einen kleinen Pass zur schmucken Holzkirche von Budir.




    Wir hatten genügend Zeit die Kirche, den Friedhof und auch den Strand zu besuchen. Für einmal gab’s nicht schwarzen Sand sondern braunen, sogar ocker bis honigfarben.


    Weiter ging die Fahrt nach Amarstapi. In Amarstapi sahen wir dann den ersten Vogelfelsen, d.h. die Brutplätze der Seevögel. Wir spazierten der Küste entlang und bestaunten die bizzarren Steinformationen aus Lava. Eine wundervolle Gegend mit einigen Ferienhäusern und einem kleinen See. ;)




    Anschliessend stiegen wir wieder in den Bus und es ging weiter. Der nächste Stop war wiederum in der Nähe des Meeres, allerdings musste man auch da einige Meter zu Fuss gehen, bevor man zum Meer kam.




    Kurz bevor man am Meer den Strand betrat, waren einige grosse und grössere Steine aufgereiht. In frühern Zeiten hätten Männer, die sich als Fischer beworben haben, diese Steine hoch heben müssen. Wer den kleinsten Stein von ca. 54 kg nicht heben konnte, hatte keine Chance als Fischer angenommen zu werden. Der letzte Zwischenhalt war in einem kleinen Besucherzentrum mit eindrücklichen Fotos der Gegend aus früherer Zeit und wie es bei Sonne aussehen würde. Die anschliessende Rückfahrt nach Grundarfjördur war ziemlich grau und nass
    :gr-crying: . Zwischendurch versuchte es die Sonne aber die Wolken waren stärker. Zudem blies der Wind ziemlich stark und rüttelte auch mal am Bus. Den Snaefellsjökull bekamen wir nicht zu Gesicht, aber die wolkenverhangene Landschaft hatte gleichwohl ihren Reiz. Wieder zurück auf dem Schiff war Zeit zum Mittagessen, die Fram legte ab und fuhr nach Stykkisholmur. Dort konnte das Schiff sogar an einem kleinen Kai anlegen. Vorher war allerdings seefahrerisches Können angesagt, damit das Anlegemanöver klappen konnte.




    Wir schauten uns den kleinen überschaubaren Ort an, ohne an einer Führung teilzunehmen. Kaum waren wir vom Schiff, wurden wir bereits von Schulkindern der Oberstufe interviewt für ihr Schulprojekt. Sie wollten wissen wie uns Island gefällt und was wir so besonders fänden. Es war jedenfalls lustig und die Jugendlichen sprachen sehr gut Englisch. Dann war unser erstes Ziel die moderne Kirche aus dem Jahr 1990, sie lag etwas erhöht. Leider konnten wir sie nicht von innen besichtigen.




    Anschliessend bummelten wir durch den Ort und stellten fest, dass es den Bewohnern an nichts fehlt: Supermarkt, Bank, Polizei, Schule, Arzt, Café, Museum etc.



    Dabei kamen wir auch beim Wassermuseum vorbei. Die amerikanische Künstlerin Roni Horn stellt Säulen mit Wasser von allen Gletschern Islands aus. Wir begnügten uns mit einem kurzen Blick durchs Fenster. Die Aussicht auf den Ort faszinierte uns mehr als die Ausstellung.



    Das örtliche Vulkanmuseum hatte extra wegen der Fram länger offen. Eine deutsche Dame, die dort lebte, konnte uns kompetent Auskunft geben. Es waren vorwiegend Bilder und Erklärungen von allen möglichen Vulkanen der Erde zu sehen und entsprechendes Gestein.



    Anschliessend schauten wir uns während ca. 45 Min. einen Film über den Vulkanausbruch des Ejiafjallajökull von 2010 an und staunten - und im Moment sorgt ja wieder ein Vulkan für Unruhe ;( . Wir gingen anschliessend wieder Richtung Hafen, beschlossen aber noch dem Hügel mit dem Leuchtturm einen Besuch zu machen.




    Auch dort hatte man einen tollen Ausbilck aufs Meer und Stykkisholmur. Dann war es Zeit, auf’s Schiff zurück zu kehren und bald wurden die Leinen gelöst. Da wir erst um 2000 h zum Abendessen erwartet wurden, gönnten wir uns noch einen Aperitiv im Observationsdeck. Als wir dann das Restaurant betraten, war unser Tisch noch besetzt, doch das freundliche Servierpersonal plazierte uns anderswo. Es spielte sowiso keine Rolle weil Büffett angesagt war. Da hatten wir wohl etwas nicht ganz richtig mitbekommen. Das Essen war wie immer ausgezeichnet. Ein ereignisriecher Tag ging zu Ende und wir waren müde genug und legten uns schlafen
    :sleeping: .

  • Der Blick aus dem Fenster zeigte Nebel und Regen, als das Schiff um ca. 0800 h in Flateyri anlegte. Wir starteten mit einem gemütlichen Frühstück – wir hatten keinen Termin. Es war übrigens das erste Mal, dass so ein Kreuzfahrt-/Expeditionsschiff in Flateyri anlegte und für den kleinen Ort ein Ereignis.



    Anschliessend besuchten wir den Ort mit seinen hübschen alten Häusern an der Hauptstrasse. Tafeln (u.a. auch auf Deutsch geschrieben) gaben fast vor jedem Haus Auskunft wann es gebaut wurde und zu welchem Zweck.




    In ein Haus durfte man eintreten, es war ein Museum und eine Buchhandlung. Man konnte die Einrichtung vergangener Zeit betrachten und in einem grossen Raum wurden Bücher per Kilo verkauft.




    Wir gingen weiter bis zur Kirche. Die ist von 1936 und hat wunderschöne bunte Glasfenster und die hellblaue Farbe im Innern passt sehr gut.



    Vor der Kirche konnten wir auf einer Tafel lesen, dass der Ort im Jahr 1995 von einer grossen Lawine betroffen war, viele Häuser zerstört wurden und leider auch 20 Einwohner des Ortes gestorben sind. Lawinenverbauungen, d.h. Dämme sollen das Dorf künftig schützen. Ein kurzer Spaziergang bis zur Aussichtsplattform auf einem der Schutzdämme bot einen tollen Blick über Flateyri.



    Anschliessend gingen wir am Friedhof vorbei und durch die wenigen Strassen mit teilweise schmucken oder weniger schmucken Häusern zurück zum Schiff.
    Es folgten Mittagessen, einwenig Siesta und ein Vortrag über die Seevögel Nordeuropas. Für einige Gäste war dann der Ausflug auf die Vogelinsel Vigur angesagt und wir wollten einen längeren Ausflug mit dem Polarcircleboot machen. Mittlerweile regnete es nicht mehr, nur die Wolken hingen etwas tief. Wir freuten uns auf unsern Ausflug und gingen auf Deck 2 um uns die Thermoanzüge anzuziehen und die Schwimmwesten. Dabei war man ganz froh über die helfenden Hände der Crew, damit man alles korrekt war. Mit viel Speed ging’s in einen andern Fjord und wir sahen unterwegs jede Menge Vögel: Möwen, Lummen, Eiderenten, Seeschwalben, Papageitaucher etc.




    Interessant war auch die Gesteinsschichtung


    der Berge rund um den Fjord oder wie die Strasse geführt wurde. Von den zwei Orten am Fjord sind nur im Sommer beide bewohnt. Im Winter müssen die Leute wegen Lawinengefahr einen Ort verlassen und in den andern Ort ziehen.



    Nach der Rückkehr auf’s Schiff war eine warme Dusche trotz des Anzugs sehr willkommen und wir freuten uns auf das anschliessende Abendessen. Man sitzt beim Essen nicht immer am gleichen Platz und kommt man mit verschiedenen Leuten in Kontakt, das finden wir total gut. Später in der Panoramalounge kamen wir mit dem deutschen Ehepaar erneut ins Gespäch, mit dem wir schon beim Essen am gleichen Tisch sassen. Wir erfuhren dann von ihnen, dass sie nach der Islandrundreise noch die Reise nach Grönland anhängen werden. Beneidenswert, aber für uns ging’s ja dann auch noch nach Norwegen .
    Gegen 2200 h erreichte die Fram Isafjördur.

  • Das Schiff blieb 24 Std im Hafen von Isafjördur. Wir starteten den Tag wiederum gemütlich und erwachten erst gegen 0800 h. Das passiert einfach, wenn alles so schön ruhig ist. :gutenmorgen:




    Nach dem Frühstück buchten wir noch den einen oder andern Ausflug und begaben uns dann in den Ort. Es war zwar eine grössere Ortschaft, trotzdem hatte man das Gefühl, dass Isafjördur ein abgelegener Ort sei und viel los war auch nicht.




    Es gab einige hübsche Häuser mit Garten, andere waren etwas weniger einladend aber es gab viel Interessantes zu sehen und den einen oder andern Schnappschuss. :D



    Schon wieder wurden wir von Schulkindern angesprochen, die hatten eine Ausfallstunde und mussten den Schulplatz putzen, was sie ohne grossen Enthusiasmus machten und die älteren Schüler schwatzten lieber mit uns auf Englisch.
    :good3: Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch Isafjördur



    gingen wir zurück aufs Schiff zum Mittagessen und anschliessend machten wir Siesta.
    :sleeping: Wir blieben auf dem Schiff, lasen etwas, sichteten und sicherten unsere Fotos und probierten den Fitnessraum aus – das tat auch ganz gut - bei dem reichlichen Essen und als Therapie für das Knie meines GöGa. Später, vor dem Abendessen genehmigten wir uns einen Aperitif und genossen dazu die Gesangs- und Klavierdarbietung von 2 jungen Damen aus Flateyri im Observationsdeck. Die isländischen Lieder gefielen uns sehr gut. Das Abendessen wurde uns serviert und wir machten an unserem Tisch die Bekanntschaft mit andern Schweizern. Ein Paar hatte bereits die Reise von Bergen nach Reykjavik hinter sich mit „nahtlosem“ Anschluss der Islandumrundung.




    Es war recht kurzweilig und nach dem Essen fand noch die Crew-Modeschau statt. Weil das Schiff Isafjördur schon etwas früher als geplant verliess und es auch um 2300 h noch hell war, fuhr die Fram noch in einen schönen Fjord.
    :)




    Dort gab’s früher mal eine Walfängerstation – man sieht noch den Kamin.


    Heute stehen dort vorwiegend Sommerferienhäuser. Aufgefallen war uns auch, dass in Island zu dieser Jahreszeit immer noch recht viel Schnee war und die Schneeschmelze noch nicht besonders stark fortgeschritten war.




    Fortsetzung folgt...

  • Gemäss Programm sollte das Schiff zwischen 0700 und 0800 h beim Hjornberg-Cliff sein – einem Vogelfelsen. Das wollten wir nicht verpassen und „beauftragten“ den Wecker uns um ca. 0630 h zu wecken. Bei angenehmen Wetterbedingungen genossen wir das Schauspiel von unzähligen Vögeln, die dort wohnten wie Möwen, Dickschnabel- und Trottellummen, Eissturmvögel, Basstölpel etc.



    Kaum bog das Schiff um die Ecke, nahm der Wind ordentlich zu und es wurde recht kühl. Wie kräftig der Wind war sieht man eindrücklich am stiebenden Wasserfall.




    Schnell hinein zum aufwärmen und nochmals raus, bevor wir dann frühstückten. Dann stoppte das Schiff seine Fahrt fast völlig, um Mitglieder des Expeditionsteams vom Land abzuholen. Die waren auf einer Wander-Erkundungstour. Später machten wir auf „Weiterbildung“ bei einem Vortrag über Vulkane bevor wir uns ums Mittagessen kümmerten. Während der ganzen Zeit sah man immer wieder vereinzelt Wale, jedoch in recht grosser Entfernung. Es war einfach schön , die meiste Zeit an Deck zu verbringen.


    Um ca. 1515 h erreichte die Fram Siglufjördur und wir hatten einen weiteren Ausflug "Heringes Gold-Rausch".




    Der Ort hat zum Thema ein Museum in 3 verschiedenen Häusern. Auf dem Platz vor dem ersten Haus wurde uns erklärt und vorgeführt, wie frührer die Heringsverarbeitung ablief, d.h. präparieren und einlegen in Fässern. Für die Fischverarbeitung kamen Frauen aus ganz Island für 3-4 Monate nach Siglufjördur und verdienten so ihr Geld. Das dauerte bis ungefähr Ende der 60-er Jahre.




    Anschliessend durften wir noch einige verschieden zubereitete Heringsstücke kosten zusammen mit „Brennivin“.




    Die 3 Museumsgebäude konnten wir dann in „unserem Tempo“ ansehen. In einem Haus sahen wir die Unterkünfte der Frauen und die Büros der Firma für die gearbeitet wurden.



    In einem andern waren die Maschinen für die Herstellung von Fischöl und –mehl zu sehen und was daraus entstand - einiges kommt einem durchaus bekannt vor.




    Im dritten Museum waren noch einige alte Fischerboote ausgestellt und wir wurden Zeugen, wie der örtliche Chor für einen Auftritt probte. Singen ist bei den Isländern sehr beliebt und fast in jedem Ort gibt es einen Chor. Die Herings-Vorführung und der Museumsbesuch machten richtig Spass.
    Anschliessend schlenderten wir gemütlich zurück zur Fram. Beim Nachtessen sassen wir gemeinsam mit Engländern am Tisch. Der Mann feierte seinen Geburtstag und zum Nachtisch überbrachte ihm die Crew singenderweise einen Geburtstagskuchen. Die Engländer waren in einer ziemlich grossen Gruppe unterwegs aber auch für uns gab’s noch ein Stücklein Geburtstagskuchen.
    :sdanke: Nach dem Essen konnte man wenn man wollte auf Deck zusehen, wie die durch Passagiere und Mannschaft gefangenen Fische verarbeitet wurden, denn die hatten "Petri heil" :ui: . Danach noch ein Schlummertrunk – wiederum ging ein ereignisreicher Tag zu Ende.

  • Ihr seid eine hochinteressante Route gefahren, danke für die Fortsetzung mit den schönen Bildern :thumbup:
    Die Fram läuft hoffentlich auch zukünftig Orte wie Flateyri an, denn die Leute dort brauchen ein Stückchen vom Tourismuskuchen. Hornstrandir konnten wir leider nicht sehen, da es dort keine Strassen gibt- ein guter Grund für's Schiff :thumbup:
    Habt Ihr in Siglufjörður übrigens auch den berüchtigten fermentierten Hai (Hákarl) probiert, wenn Ihr Brennevin bekommen habt? Ich habe mich nicht getraut ;)

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • Albatross


    Schön dass der Bericht samt Bilder gefällt.
    Von diesem fermentierten Hai haben wir auch nicht probiert. Nach allem was wir darüber gehört bzw. erfahren haben fanden wir, dass das kein absolutes "muss" ist.
    Jede Art zu reisen hat seine Vor- oder Nachteile. Wir haben dafür andere Dinge im Landesinnern nicht erkunden können, die du dir ansehen konntest. Alles Gründe um die andere Reiseart auch auszuprobieren. :whistling:

  • Am Morgen legte die Fram in Akureyri an. Das erste was mir beim Anblick der Stadt auffiel waren die vielen Bäume - weil's sonst in Island eher wenig davon hat. :)



    Nach dem Frühstück spazierten wir in die Stadt. Der spezielle Bau des neuen Kultur- und Konferenzzentrums machte uns neugierig und wir machten dort unsern ersten Besichtigungsstopp. Auch die Touristeninformation ist dort untergebracht.




    Dann ging’s über den Rathausplatz, der Hauptgeschäftsstrasse entlang und dann über viele Treppenstufen
    :hihi: hinauf zur Kirche. Die Kirche war geöffnet und selbstverständlich schauten wir hinein. Auch diese Kirche war schön und hatte prächtige Glasfenster.



    Bald gingen wir weiter, weil wir noch den botanischen Garten besuchen wollten.
    :flower:




    Der liegt etwas oberhalb der Stadt und der Blick über die Bucht ist wunderbar. Auf dem Rückweg kamen wir wieder bei der Kirche vorbei und - sie war zu. Wir schauten uns noch einwenige in der Stadt um und machten noch einen Besuch im Buchladen mit Cafeteria, dort hatte es sogar ein WLAN.




    So verging die Zeit viel zu schnell und bald hiess es wieder „on bord“, denn die Fram verliess Akureyri und nahm Kurs zur Insel Grimsey. In der Zwischenzeit gab’s Mittagessen und die Info-Veranstaltung. Den Nachmittag genossen wir bei Sonnenschein an Deck.
    :thumbup: Zwischendurch genehmigten wir uns ein Kaffee oder Tee und immer wieder sahen wir Wale.




    Gegen 1800 h ankerte das Schiff vor Grimsey und wir wurden mit den Polarcirclebooten an Land gebracht.




    Eine Insel mit einem kleinen Ort und einem kleinen Flughafen und sie liegt genau auf dem Polarkreis. Wir hatten Zeit, eine kleine Wanderung der Küste entlang zu machen und die verschiedenen Seevögel zu beobachten. Es war ein grossartiges Erlebnis.
    :thumbup: :dance:




    Erst gegen 2100 h waren alle wieder an Bord. Es war Grillabend, aber wegen dem kühlen Wind wurde im Restaurant gegessen. Anschliessend war dann noch Polarkreistaufe mit den bekannten Eiswürfeln im Nacken. Viele Passagiere stellten sich brav in die Reihe und liessen das Prozedere über sich ergehen. Als Zuschauerin hatte ich da auch meinen Spass. Wir waren dann schon in der Kabine und wollten eigentlich schlafen gehen, als eine Buckelwal-Sichtung gemeldet wurde. Also Kleider wieder an und raus an Deck. Die Wale waren ziemlich weit weg, zu weit für meine Kompaktkamera aber trotzdem konnte man sie gut erkennen und ab und zu auch die Flucken und wir hatten ja unsere Feldstecher. Einfach nur schön und sehr beeindruckend.
    :love: :clapping: Irgendwann siegte aber die Müdigkeit und draussen war es sehr kühl und windig.

  • Wir standen zeitig auf, war doch an diesem Tag unser Ausflug in die Myvaten-Region angesagt. Allerdings verspäteten sich die Busse um fast 1 Stunde ?( und weil’s regnete warteten wir auf dem Schiff und nicht an der Pier. Aber wir wurden doch noch abgeholt und die Fahrt ging zum Hoch-Temperaturfeld beim Berg Námafjall. Überall sah man Rauch oder Dampf aufsteigen und die Erde zeigte sich in verschiedenen gelb- / ocker- /weiss- und grauen Farbtönen. Ein schwefliger Geruch lag in der Luft und überall zischte und brodelte es, die Schlammlöcher blubberten. Es war ein ziemliches Spektakel und sehr faszinierend. :thumbup:




    Wegen dem leichten Regen klebte die Erde besonders gut an unseren Schuhen und diese wurden immer schwerer
    :( . Langsam hörte der Regen aber auf und bevor wir weiter fuhren, bemühten wir uns, in einigermassen gereinigten Schuhen wieder in den Bus zu steigen. Der örtliche Reiseleiter Walter war übrigens Schweizer, wohnte aber schon seit über 50 Jahren in Island und berichtete viel Interessantes über das Land. Dann ging es weiter nach Dimmuborgir mit seinen Tuffsteinformationen.




    Die nächste Station war der See „Mývatn“ – auf deutsch Mückensee mit den Pseudokratern auf seinen Inseln und Halbinseln. Pseudokrater deshalb, weil sie nicht selbst vulkanisches Material ausgestossen haben, sondern durch das explosive Zusammentreffen von Lava und Wasser entstanden sind.




    Wir machten einen Spaziergang am Seeufer und konnten dabei verschiedene Entenarten beobachten und natürliche wie fast überall Schafe mit meistens 2 Lämmern.



    Weil der Regen langsam der Sonne Platz machte, begegneten uns auch einige Mücken, die dem See den Namen gaben. Es waren allerdings die harmlosen grossen Explare, sie stechen nicht. Am Schluss des Ausflugs ging’s dann noch zum berühmten Godafoss und der Himmel zeigte erste blaue Lücken zwischen den Wolken. In einem kurzen Spaziergang erreichte man den Wasserfall mit seinen eindrücklichen Wassermassen.
    :yeah:




    Anschliessend ging’s mit dem Bus zurück zum Schiff. Wegen der Verspätung vom Morgen wurde der Ausflug nicht etwa gekürzt, das ist auch ein Vorteil wenn man mit der Fram unterwegs ist. Am Nachmittag konnte man an windstillen Ecken die Sonne geniessen – aber aufpassen, dass man keinen Sonnenbrand bekam. Dazu Kaffee trinken, zwischendurch Vorträge hören und die Infoveranstaltung besuchen, während das Schiff Kurs Richtung Þórshöfn nahm.




    Weil ich an diesem Nachmittag viel Zeit an Deck verbrachte und es langsam immer kühler wurde, entschloss ich mich für einen Besuch in der Sauna. Ein Genuss, ganz alleine konnte ich relaxen und meinen Gedanken nachhängen. Vor dem Abendessen noch ein Drink und während dem Essen plauderten wir angeregt mit einem andern Schweizer Ehepaar, so dass wir erst gegen 2100 h einen kurzen Bummel durch Þórshöfn machten.




    Um 2200 h gab’s dann noch ein Konzert der örtlichen Musikschule. Für die Kinder war’s ein besonderes Ereignis, dass sie auf dem Schiff musizieren durften und auch die Passagiere freuten sich. Derweil zauberte die Sonne draussen einen wunderschönen Sonnenuntergang.
    <3



    Wir beeilten uns aber nicht mit schlafen gehen, um ca. 0100 h fuhr die Fram an einem weitern grossen Vogelfelsen vorbei. Erst dann war Augenpflege angesagt.

  • Nur logisch, dass wir am nächsten Morgen recht spät erwachten und beim Blick aus dem Fenster zeigte sich schönster Sonnenschein. :thumbup: Also rasch aufstehen und frühstücken, den das Schiff sollte bald Seydisfjördur erreichen. Das Datum ist in Island übrigens der Ehrentag für Seeleute und Fischer. Traditionellerweise gehen die Menschen dort in die Kirche und legen Kränze und Blumen am Ehrenmal ab; zudem finden Spiele und Feste mit Musik und Tanz statt. Jeder Ort habe seine besondere Feier. Da waren wir dann gespannt, was wir an diesem Tag erleben würden.




    Nach Seydisfjördur kommt jede Woche die Fähre Norröna, die Island über die Färörinseln mit Dänemark verbindet. Deshalb auch der ziemlich grosse Hafen und eine gläserne Gangway für die Fährpassagiere.




    Der Ort ist hübsch, hat aber nur ca. 700 Einwohner. Wir machten uns auf Entdecktungsreise durch das Dorf




    und schauten uns auch die hübsche hellblaue Kirche an und stellten fest, dass bald einmal die Predigt anfing.




    Neugierig wie wir waren, wollten wir da ein wenig zuschauen und wurden von der hübschen Frau Pfarrer sogar per Handschlag begrüsst. Aber da wir der isländischen Sprache nicht mächtig waren, verliessen wir den Gottesdienst nach ca. 30 Minuten wieder und spazierten noch ein wenig durch den Ort, entdeckten hübsche Blumen.
    :flower: Dann ging’s noch etwas dem Fluss entlang und durch blaue Lupinen.



    Gegen Mittag verliess die Fram Seydisfjördur Richtung Eskifjördur. Bald fuhren wir wieder an einem grossen Vogelfelsen vorbei mit seinen zahlreichen Bewohnern. Später hörten wir uns einen Vortrag über die Wale und Delfine im Nordatlantik an. Wie alle Vorträge war auch dieser wieder sehr interessant lehrreich.




    Nach der Ankunft in Eskifjördur um ca. 1630 h machten wir uns wieder allein auf Entdeckungsreise durch den Ort. Es hatte ein kleines Museum und um den Frampassagieren ein Besuch zu ermöglichen, war das Museum nicht nur bis 1700 h offen, sondern länger. Ich muss sagen, das Museum ist wirklich ein Kleinod.
    ;)




    Im Erdgeschoss ist allerhand Maritimes ausgestellt über Fische und Fischfang, insbesondere Heringe, Wale und Haifische. Aber im 1. Stock konnte man alte Werkzeuge vom Schreiner, Schuhmacher und Schmid bestaunen. Aber auch von einer Bonbonfabrikation, eine alte Küche und eine Arzt- und Zahnarztpraxis. Und einige der ausgestellten Gegenstände kamen sogar mir noch bekannt vor. Auf unserem weitern Spaziergang durch das Dorf sichteten wir die ersten Rentiere in Island.




    Bevor wir wieder zurück aufs Schiff gingen, machten wir noch einen Kaffeehalt in einem Restaurant. Als die Fram ablegte gingen wir zum Abendessen und später fand noch die Crew-Show statt im Observationsdeck. Die Crew ist immer voll motiviert bei der Sache und man schaut diesen fröhlichen Menschen gerne zu.

  • Für diesen Tag stellten wir wieder einmal den Wecker, denn um 0800 h sollte der Ausflug zur Gletscherlagune starten und mit einem Frühstück fängt der Tag einfach besser an. Das Wetter war nicht mehr so strahlend schön wie am Tag vorher, es hatte einigen Wolken und Nebelschwaden die sich den Bergen entlang zogen. Das hatte auch Auswirkungen auf die Gäste, die einen Flug über den Vatnajökull gebucht hatten – dieser Ausflug wurde annulliert :( .




    Die Fram ankerte etwas ausserhalb des Hafens von Djupivogur und wir wurden mit den Polarcirkelbooten an Land gebracht.




    Dann gab’s eine Busfahrt von etwas mehr als 2 Stunden bis zur Gletscherlagune. Die örtliche Reiseführerin erzählte uns viele interessante Sachen über die Landschaft durch die wir fuhren. Nebst der wunderbaren Landschaft sahen wir unterwegs auch Rentiere, Pferde, Schafe, Schwäne oder andere Wasservögel.
    :thumbup:




    Unterwegs gab’s in einem Restaurant einen Zwischenstopp. Dort assen wir dann nach dem Besuch der Lagune das Mittagessen. Als wir bei der Lagune ankamen, starteten gerade die ersten Fahrten mit den Amphibienfahrzeugen und weil wir als Gruppe angemeldet waren, konnten wir sogleich die Fahrzeuge besteigen und das Abenteuer ging los.
    :thumbup:




    Zuerst fuhr man auf festem Boden, doch schon bald waren wir im Wasser, das zwischen dunkelblau und türkis alle Farbschattierungen zeigte und jede Menge schwimmende Eisblöcke in verschieden Formen. Wir konnten nur noch staunen. Regenwolken schlichen an den Bergen entlang, aber über uns war meist blauer Himmel und Sonne, was den Zauber der Landschaft noch verstärkte. Aber auch das Eis sahen wir in den verschiedensten Blauschattierungen und ab und zu auch ganz durchsichtiges oder ganz dunkel gefärbtes Eis – Ablagerungen von Asche und Schutt.
    :dance:




    Während wir durch die Gletscherlagune fuhren, wurden wir von neugierigen Robben beobachtet.
    :clapping:




    Wir wurden wieder an Land gefahren und hatten noch genügend Zeit, um dem kurzen Fluss entlang bis zum Meer zu spazieren. Neben dem Spazierweg brüteten gerade die Seeschwalben und die hatten gar keine Freude an den Touristen und waren ziemlich angriffslustig. Irgendwie verständlich, sie fühlten sich gestört und ich hatte sogar ein wenig ein schlechtes Gewissen. Auch Möwen sahen wir, Eider- und Kragenenten und natürlich immer wieder Robben. Der kurze Fluss hat ziemliches Gefälle und fliesst rasch ins Meer. Der Sandstrand dort ist ganz schwarz.
    :yeah:




    Nicht ganz so dunkel waren die Wolken über dem Meer aber dort regnete es und wir waren noch im trockenen – einfach nur eindrücklich. Dann war Zeit in den Bus zu steigen und nach ca. 30 Min. Fahrt erreichten wir das Restaurant zum Mittagessen. Das Menü: köstliche Champignonsuppe und Brot, ein Teller mit Stücken von geräuchtem Lamm, geräuchter Forelle und Makrele, Ziegenleberpastete, ein Stück Lobster, Brot und Preiselbeergelee sowie Kaffee. Es war sehr gut – für einige aber vielleicht etwas wenig, den Kommentaren nach zu urteilen, die uns zu Ohren kamen. Wir waren aber zufrieden. Allzu lange war die Mittagspause nicht, schon bald ging’s weiter nach Höfn.
    :) Dort gab’s eine Fahrt durch den Ort und später hatte man noch etwa 30 Minuten Zeit, um sich selber umzuschauen. Das war natürlich sehr knapp aber wir hatten noch fast 1 Stunde Busfahrt vor uns. In der Zwischenzeit lösten sich ab und zu die dunklen Wolken von den Bergen und es gab einen Regenschauer, aber glücklicherweise immer dann, wenn wir im Bus waren. Als wir Djupivogur erreichten, war die Fram im Nebel nicht mehr zu sehen. ?( Aber die Fahrer der Polarcirkelboote hatten GPS und so wurden wir sicher durch die Nebelsuppe gefahren und erreichten unser schwimmendes Zuhause.



    Wir gönnten uns Kaffee und Kuchen und später ging ich noch in die Sauna und mein GöGa in den Fitnessraum. Man verpasste nichts, draussen war immer noch Nebel. Das Abendessen wurde wieder serviert und wir hatten es lustig an unserem Tisch. Später bewunderten wir noch die Crew beim schnitzen von Eis und Gemüse sowie das besondere Falten von Servietten.

    :)


    Auf unserer Islandreise fielen mir an vielen Orten die grossen Rhabarberpflanzen auf - da konnte man fast neidisch werden, zu Hause sehe ich nie solche - nicht mal in den Bauerngärten. Ob das wohl an der Vulkanerde liegt?



  • Danke für die Fortsetzung! Die Robbe ist ja süß :girl_sigh: Bei uns waren die leider alle recht weit weg...
    Der Rhabarber ist uns übrigens auch aufgefallen- vielleicht gedeiht der so gut, weil es auf Island so gut wie keine von diesen ekligen spanischen Wegschnecken gibt?

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

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