Nach dem Reisebericht von Albatross geht's gleich weiter mit dem Thema "Island" und ich starte mit dem 1. Teil meines Reiseberichts rund um Island.
Vorgeschichte(n)
Das Reiseziel Island stand schon länger auf unserer „To do-Liste“. Schwärmten doch viele Freunde und Bekannte von der schönen Insel. Beim Stöbern durch allerhand Reiseprospekte und im Internet stiessen wir auf das Angebot von Hurtigruten. Bald war uns klar, dass wir Island nicht mit dem Auto bereisen wollten, sondern mit der Fram. Kaum hatten wir gebucht, fragten uns Freunde, ob wir mit ihnen im Juni 2014 die südgehende Hurtigrute bereisen möchten, mit Stoppover auf den Lofoten? Wer kann da schon nein sagen? Vorausgesetzt, man kriegt es terminlich hin. Dazu suchten wir uns ein Reisebüro in unserer Stadt aus. Es war aber nicht einfach eine Reise aus dem Katalog und das Reisebüro war damit überfordert . Fragen hier, Abklärungen dort; dies und jenes sei nicht möglich und die Zusammenstellung der Kosten war für uns unübersichtlich. Mein Bauchgefühl sagte mir dann, dass das nichts wird und in meiner Not schrieb ich eine Mail an unser bewährtes und etwas weiter entferntes Reisebüro mit den wichtigsten Angaben bzw. unsern Wünschen. Schon am nächsten Tag telefonierte mir eine nette Dame vom Reisebüro (die ich bisher noch nicht kannte) und sie machte bereits tolle Vorschläge – sie hatte instinktiv erfasst, was wir uns wünschten und was umsetzbar war. Allerdings mussten alle Beteiligten etwas flexibel sein, was die Termine anging. Zu einer Art „Flaschenhals“ wurde der Abreisetermin von den Lofoten, entweder waren keine Kabinen verfügbar oder es war nicht das geeignete Schiff und das 10 – 12 Monate vor der Reise! Gemeinsam mit dem Reisebüro fanden wir dann die optimale Lösung und alle waren zufrieden und freuten sich. So würde uns also unsere Reise zuerst nach Island führen und dann noch nach Norwegen. Je näher der Termin kam, je grösser wurde die Vorfreude!
Aber dann - oh Schreck - 6 Wochen vor dem Termin war es plötzlich nicht mehr so sicher, dass wir nach Island reisen würden. Mein GöGa stürzte bei seiner wöchentlichen Wanderung (auf ebenem, nicht steilem Gelände) und es wurde eine gebrochene Kniescheibe diagnostiziert. Weil der Bruch vertikal war, musste er nicht operieren und die Ärzte meinten, dass es mit den Ferien dennoch klappen sollte. Angesagt waren dann Schmerzmittel, Eisbeutel auflegen und Ruhe, was die Geduld eines Bewegungsmenschen doch ziemlich strapazierte. Zusätzlich noch „salben und schmieren hilft allethalben“ und die Beschwerden besserten fast täglich - die Reise musste nicht annulliert werden .
In der Zwischenzeit erhielten wir vom Reisebüro eine Broschüre über die angebotenen Landausflüge auf Island. Zuerst waren wir darüber ziemlich erstaunt, wir haben gar nicht mit diesen Extras gerechnet, weil’s auf Spitzbergen letztes Jahr nicht so war. Obwohl alles ziemlich ausführlich beschrieben war, konnte man sich trotzdem keine richtige Vorstellung über die Ausflüge machen. Deshalb fragte ich einen Arbeitskollegen um Rat, war er doch schon zwei Mal in Island unterwegs. Schlussendlich buchten wir vor Antritt der Reise 4 Ausflüge. Wegen der Kniegeschichtete meines GöGa verzichteten wir auf Wanderungen und an Bord konnte man ja auch noch buchen. So fieberten wir dann unserer Reise entgegen!
24.05.14, Bern – Zürich – Kopenhagen - Reykjavik
Die Koffer waren gepackt, das Check-in hatten wir per Internet erledigt und so fuhren wir am frühen Morgen mit Bus und Zug nach Zürich-Kloten. Am Flughafen gaben wir unsere Koffern ab, gingen durch die Sicherheitskontrolle und deckten uns im Duty-free-Shop noch mit „Medizin“ ein. Bald schon war es Zeit in den SAS-Flieger nach Kopenhagen zu steigen. Weil irgendjemand seinen Koffer abgab aber nicht ins Flugzeug stieg, musste das Gepäckstück wieder ausgeladen werden, so dass unser Flug dann ca. 20 Min. Verspätung hatte. Wahrscheinlich drückte der Pilot dann ordentlich „auf die Tube“, jedenfalls hatten wir bei der Landung in Kopenhagen die Verspätung eingeholt.
In Kopenhagen informierten wir uns, wo und wann unser Anschlussflug startete, aber wir fanden die entsprechende Flugnummer nicht . Wir wussten nur, dass es ein Icelandair-Flug war. Also fragten wir uns durch und erfuhren die korrekte Flugnummer und dass der Flug eine halbe Stunde später als geplant starten würde. So hatten wir genügend Zeit für ein Mittagessen. Der Weiterflug nach Reykjavik verlief problemlos und auch das Gepäck kam an. Nach schönem Sonnenschein in Kopenhagen begrüsste uns das Wetter in Reykjavik mit Regenschauern und tiefhängenden Wolken. Wir besorgten uns ein Busbillett um zu unserem Hotel in Reykjavik zu gelangen. Die Fahrt in die Stadt erschien mir sehr lang. Zudem fuhr der Bus zuerst ins Stadtzentrum und von dort wurden die Gäste mit kleinen Shuttlebussen zu den Hotels gefahren. Bis wir in unserem Hotel anlangten und eingecheckt hatten, blieb nicht mehr so viel Zeit übrig bis zum Abendessen wie ich mir vorgestellt hatte. Da mein GöGa an diesem Tag Geburtstag feierte, hatte ich schon im Vorfeld im Restaurant Perlan einen Tisch mit Aussicht reserviert . Es handelt sich um ein Drehrestaurant unter einer Kuppel mit tollem Blick auf die Stadt.
Das Hotel Icelandair Natura lag nicht nur neben dem Inlandflughafen, sondern in der Nähe vom Perlan und so konnten wir zu Fuss zum Restaurant gehen – sogar ohne Regen. Wir genossen einen wunderschönen Abend zu zweit mit atemberaubender Aussicht und einem delikaten 4-Gang-Menü . Zu jedem Gang gab es ein anderes Glas Weisswein.
Den Weg zurück ins Hotel gingen wir wieder zu Fuss, trotz feinem Regen und begegneten unterwegs noch 2 Kaninchen.
Müde aber glücklich und zufrieden fielen wir in unsere Betten.