Unsere erste Hurtigrutenreise 2011 und wie es dazu kam

  • Kaum sind dreieinhalb Jahre vergangen, möchte ich Euch von unserer ersten HR-Reise berichten und wie es zur Virusinfektion kam.


    Zur Vorgeschichte: Eine Reise mit Hurtigruten hatte ich schon länger im „Hinterkopf“, nach dem Motto: „Das müssen wir unbedingt mal machen, wenn wir in Rente sind.“
    Doch dann kam alles ganz anders. Ende September 2010 erfuhr ich, dass ein Kollege einen schweren Schlaganfall erlitten hatte. Diese Nachricht war wie eine Initialzündung für mich, die Reise mit Hurtigruten nicht auf die lange Bank zu schieben und dann womöglich später aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr machen zu können.
    Ich kam also an diesem Abend nach Hause, erzählte GöGa von meinem Plan und sagte zu ihr: „Wenn es finanziell passt, fahren wir nächstes Jahr mit Hurtigruten“. Sie guckte mich zwar etwas verdattert an, aber keine Woche ( wegen des Frühbucherrabattes ) später spazierten wir mit den Buchungsunterlagen aus dem Reisebüro und freuten uns auf unsere erste HR-Reise.


    Am 30.3.2011 sollte es dann mit der Nordkapp losgehen.


    Tag 1 – Mittwoch, 30.03.2011
    Um kurz nach 11 Uhr starten wir von Köln nach Amsterdam, wo wir umsteigen müssen und erreichen um 16:10 Uhr den Flughafen Bergen bei stahlblauem Himmel und Sonne satt. Der Start ist schon mal perfekt. Um keine Zeit zu verlieren, gönnen wir uns ein Taxi, um so schnell wie möglich zum Hurtigrutenterminal zu kommen. Für 380 NOK bringt uns ein ausgesprochen freundlicher Fahrer in die Stadt. Als wir am Terminal ankommen, ist nicht viel los, sodass das Einchecken ruck zuck erledigt ist. Wir halten endlich unsere Bordkarten in der Hand und freuen uns wie die Kinder auf unsere Traumreise.


    Nach einem kurzen Anruf zuhause machen wir uns sofort auf den Weg zur Floibanen, denn das Wetter wollen wir ausnutzen und den Blick auf die Stadt bei Sonnenschein genießen. Man weiß ja nie, wie das Wetter nach der Reise ist. Toller Blick auf Bergen. Hier oben liegt auch noch Schnee.
    19:00 Uhr: Wir gehen endgültig aufs Schiff. Die Koffer stehen schon vor unserer Kabine 368. Die ist größer, als ich gedacht habe. Sogar relativ viel Schrankfläche steht zur Verfügung. Nach dem Bergenbuffet geht’s um 20:30 Uhr zur Infoveranstaltung mit Reiseleiter Marco Voigtländer auf Deck 7. Marco ist klasse, wie sich im Laufe der Reise noch herausstellen wird. U.a. erfahren wir, wie effektiv die Sprinkleranlage der Nordkapp arbeitet. Sie produziert aus 2 Litern Wasser unglaubliche 2.400 Liter (!) Dampf, mit dem die Flammen erstickt werden.


    Um 22:30 Uhr heißt es dann endlich “LEINEN LOS“. Die Nordkapp legt in Bergen ab und wir sind gespannt auf das, was uns alles erwarten wird. Das Feuerwerk gab’s zwar nicht, aber es passt einfach zu unserer Stimmung, deshalb habe ich ein wenig nachgeholfen.
    Nachdem wir die Brücke passiert haben, gehen wir rein und gönnen uns den Begrüßungssekt. Gegen Mitternacht entern wir unsere Kabine und versuchen zu schlafen, was aber nur mäßig gelingt. Ist halt doch alles sehr ungewohnt.


    ...Fortsetzung folgt

  • Ich musste bei Deiner Einleitung schon etwas schmunzeln, aber das war wohl beabsichtigt, oder ?


    Auf jeden Fall habt ihr ja echtes Kaiserwetter gehabt in Bergen... Und eigentlich wäre so ein kleines Feuerwerk zum Auslaufen doch irgendwie passend. Vielleicht sollte man das mal bei HR als Idee lancieren. :D

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Ich musste bei Deiner Einleitung schon etwas schmunzeln, aber das war wohl beabsichtigt, oder ?


    Na klar :thumbup:


    Tag 2 - Donnerstag, 31.03.2011
    Um 07:00 Uhr werden wir wach und werfen einen ersten Blick auf den Tagesplan. Der Brüller von GöGa: “Von 7:30 Uhr bis 10:00 Uhr sind wir in Frokost, das können wir uns ja mal ansehen.“
    Das Wetter ist leider nicht mehr ganz so toll, wie noch in Bergen, aber es ist wenigstens trocken. Den ersten „Landgang“ in Torvik lassen wir uns nicht entgehen, auch wenn es nur 15 Minuten sind. Heute werden wir sehr früh ( 11:30 Uhr ) zu Mittag essen, weil wir schon um 12 Uhr in Alesund ankommen und dort drei Stunden Aufenthalt haben.


    12:15 Uhr Landgang in Alesund. Seltsamerweise ist außer den Paxen der Nordkapp so gut wie kein Mensch in der Stadt unterwegs. Das kommt uns schon ein wenig komisch vor. Aber was soll’s. Wir schauen uns in aller Ruhe den Ort an. Gefällt uns sehr gut, obwohl das Wetter bestenfalls durchschnittlich ist. Den Aufstieg zum Hausberg Aksla sparen wir uns wegen des Schnees und des Glatteises auf dem Weg. Lieber nichts riskieren. Es reicht schon, dass wir von unserem Sohn erfahren, dass mein Vater auf der Terrasse hingefallen ist und sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen hat. Er hat die OP aber gut überstanden, sodass es keinen Grund gibt, nervös zu werden.


    Gegen 14:45 Uhr gehen wir wieder an Bord und setzen die Reise fort.
    Knapp drei Stunden später erreichen wir Molde, wo wir natürlich auch kurz von Bord gehen um einen kleinen Rundgang durch den Ort zu machen.


    18:30 Uhr: Erstes Abendessen an unserem festen Tisch. Spannung, ob wir Tischnachbarn haben und wenn ja, welche. Aber es kommt keiner. Wir haben Tisch 30 am Fenster auf der Steuerbordseite während der gesamten Reise für uns alleine.
    Das heutige Menü beim Abendessen:
    1. „Tomatensalat“ mit Oliven, Zwiebeln und gelben Tomaten
    2. Hähnchenbrust auf Gemüserisotto und einem Teelöffel Linsen
    3. Warmer Apfelkuchen mit Vanilleeis. Mmh, lecker!


    …Fortsetzung folgt

  • Super, dass Du das Sommerloch mit einem Reisebericht füllen hilfst :thumbup: Den lese ich mit besonderem Interesse, weil ich dieses Jahr praktisch zur selben Zeit unterwegs war. Man sieht jetzt schon, wie unterschiedlich das Wetter sein kann- Ihr hattet Schnee in Alesund, bei uns war es gut 10 Grad wärmer- ich bin gespannt, wie es weitergeht!

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • Tag 3 - Freitag, 01.04.2011


    Als wir um 6:40 Uhr in Trondheim wach werden und zaghaft die Vorhänge öffnen, erwartet uns Traumwetter. Die Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel und es liegt reichlich Schnee, weil es drei Tage zuvor nochmals ordentlich geschneit hat. Heute heißt es zeitig zu frühstücken, weil wir die Stadtrundfahrt mit Nidarosdom gebucht haben. Und die fängt bekanntlich um 8 Uhr an. Die informative Rundfahrt endet für uns am Nidarosdom. Von dort würde der Bus eh nur noch zum Schiff zurückfahren. Deshalb informieren wir die Reiseleiterin, dass wir nicht mit zurückfahren und Trondheim noch auf eigene Faust erkunden wollen. Das hat sich bei dem Wetter auf jeden Fall gelohnt. Tolle verträumte Gässchen und die bunten Holzhäuser bilden bei dem Wetter die perfekte Sightseeing-Kulisse.


    Pünktlich um 12:00 Uhr legen wir ab und fahren durch den Trondheimfjord Richtung offenes Meer. Immer noch super Wetter. Wir sind den ganzen Nachmittag auf dem Sonnendeck 7. Die vorbeiziehende Landschaft wirkt wie mit Puderzucker bestäubt. Gegen 14:30 Uhr passieren wir den Leuchtturm Kjeungskjaer. Das Fotomotiv ( unter vielen anderen auf der Reise ) schlechthin.


    Knapp zwei Stunden später das erste echte Highlight der Reise. Der Stokksund. Wir fragen uns, wo das große Schiff durch soll und haben Tränen in den Augen vor lauter Schönheit. Ein traumhaftes Erlebnis. Ich bin vorne auf Deck 5, Conny hinten auf Deck 7, um alles festzuhalten.

    Um 17 Uhr wird ein Film über die Küste im Konferenzraum Amundsen auf Deck 4 gezeigt. Der Sprecher ist allerdings extrem monoton.


    Das Menü des heutigen Abends:
    Blumenkohlsuppe
    Lachsforellenstaek auf Fenchel, Spinat-Rahmgemüse und neuen Kartoffeln
    Warmes Schokotörtchen ( innen flüssig ) mit Mangosorbet. Mmmmmh, superlecker!!!


    Um 20:45 Uhr noch ein kurzer Landgang in Rorvik. Obwohl der Ort nur 3000 Einwohner hat, finden wir in Sichtweite drei große Supermärkte. In manch anderen, viel größeren Orten finden wir dagegen gar keinen. Komisch. Wir geben noch unsere Zeitschätzung für die morgige Polarkreisüberquerung ab:
    Rainer: 07:32:14 Uhr
    Conny: 07:42:16 Uhr

    und freuen uns schon auf den nächsten Tag.



  • Na Du bist aber hurtig unterwegs. :locomotive: Bericht heute begonnen und schon Tag 3 erledigt. Schön, dass Du uns nach "kaum dreieinhalb Jahren" ;) mitnimmst auf die Reise. Tolle Bilder! :sdanke:
    ... wie soll man sich da jemals auf eine nächste Reisezeit festlegen können, wenn die Berichte hier zu allen möglichen Zeiten so schöne Eindrücke vermitteln? ;( :mosking:


    und haben Tränen in den Augen vor lauter Schönheit.


    Da bin ich ja froh, dass ich nicht die Einzige bin, die so rührselig unterwegs ist, wenn etwas besonders schön und/oder beeindruckend ist. Auf der letzten Reise hatten wir "schrecklich" viele dieser Momente. :girl_sigh:

    Liebe Grüße, Goldfinch
    :ilhr:



    Links zu meinen Reiseberichten: siehe Profil ...

  • Tag 4 - Samstag, 02.04.2011


    Wieder heißt es, früh aufstehen :gutenmorgen: , denn wir wollen schließlich nicht die Überquerung des Polarkreises verpassen.
    Um 07:34:05 Uhr ist es dann soweit. Ich liege 111 Sek. daneben, die Gewinnerin, eine Mitreisende aus der Schweiz, nur 3 Sekunden. Glückwunsch!Das Wetter ist wie man es am Polarkreis erwartet: kalt, regnerisch, windig. Wie es sich für nördlich des Polarkreises gehört. Die Polarkreistaufe ist bei dem Wetter auch nur bedingt vergnügungssteuerpflichtig. Bei schönem, warmen Wetter kann das ja jeder. Bei 4° und strömendem Regen macht es nochmal so viel Spaß. :sgenau:




    Nach dem Mittagessen erreichen wir Bodo. Es regnet wie aus Kübeln. So entschließen wir uns, das Luftfahrtmuseum zu besichtigen.



    Ein Volltreffer. Ganz toll gemachtes Museum. Auf dem Rückweg zum Bus bemerken wir, dass wir nur eine der beiden Hallen gesehen haben. Also müssen wir nochmal wiederkommen. :D
    Aber dieser Entschluss stand eigentlich vorher schon.


    15:00 Uhr: Wir legen ab Richtung Stamsund. Wir haben 4 Stunden offene Passage über den Vestfjord vor uns. Ich mache den Fehler, auf Deck 7 zu lesen, obwohl der Seegang deutlich zunimmt. Mir wird ein wenig komisch <X und ich lege mich in unserer Kabine hin :sleeping: . So ist der Seegang besser auszuhalten. Verpassen kann man bei der Überfahrt und diesem unterirdischen Wetter sowieso nichts. Das Abendessen lasse ich heute ausfallen. Man muss es ja nicht übertreiben. Conny bringt mir eine Kartoffelsuppe mit, die ich in Stamsund esse. Ich war wohl nicht der einzige, der das Abendessen ausgelassen hat. :whistling:


    19:15 Uhr bis 19:45 Uhr kurzer Stopp in Stamsund.


    Ich gehe an Deck um das Anlegemanöver zu erleben. Mir geht es wieder besser. Dann geht’s weiter nach Svolvaer.
    Um 21:15 Uhr legen wir dort an. Sieht auch im Dunkeln ganz nett aus. Die beiden sind wohl schon länger nicht mehr bewegt worden!
    Auf der Rückfahrt werden wir den Ort ja im Hellen erleben, also warten wir’s ab.


    Menü:
    1.Kartoffel-Lauch-Suppe
    2. Schweinebauch mit Rotkohl und Armandinekartoffeln
    3. Apfelspalten mit Zimt und Sahne


    23:30 Uhr
    Wir kommen zur Einfahrt des Trollfjordes, trinken Trollsuppe und danach Tee mit Rum in der Trollfjordtasse. Wir stoppen vor dem Fjord auf und der Kapitän leuchtet mit dem Scheinwerfer in den Fjord. Mit dramatischer Musikuntermalung von Edvard Grieg. Gänsehautfeeling macht sich breit.


    Tag 5 - Sonntag, 03.04.2011


    Wir wachen heute in Harstadt auf. Das Wetter ist viiiieeeeel besser, als gestern. Bewölkt mit Auflockerungen nennt man das wohl. So genießen wir den Vormittag draußen.



    Um 11:15 Uhr erreichen wir Finnsnes und versuchen uns ein wenig die Beine zu vertreten. Bei dem Schnee und Glatteis eine echte Herausforderung. Nächstes Mal nehmen wir Spikes zum Unterschnallen mit.



    Pünktlich um 11:45 Uhr setzen wir die Fahrt in Richtung Tromso fort. Dort kommen wir um 14:30 Uhr an und haben reichlich Zeit, die Stadt zu erkunden. Es ist zwar relativ kalt und windig, aber die Sonne setzt sich immer wieder durch. Die Bibliothek hat’s uns angetan. Dass nenne ich mal ein „stylisches“ Bauwerk.



    Weil wir noch massig Zeit haben, bis es weitergeht, entschließen wir uns, zu Fuß über die Brücke zur Eismeerkathdrale zu gehen. Tolle Idee. Sieht gar nicht so weit aus, aber bei gefühlten 50 km/h Gegenwind haben wir das Gefühl, nicht von der Stelle zu kommen. Schließlich schaffen wir es doch und kommen an der verschlossenen Kathedrale an. Na super. Wir hätten uns vielleicht über die Öffnungszeiten informieren sollen. So müssen wir ein knappe halbe Stunde warten. Selbst Schuld.



    Nachdem wir uns in der Kirche umgesehen und uns ein bisschen aufgewärmt haben, machen wir uns auf den Rückweg zur Nordkapp. Als wir dort ankommen, sind die meisten Paxe noch auf ihren Ausflügen unterwegs, sodass ic die Zeit nutze, um ein paar Innenaufnahmen des Schiffes zu machen.


    Als wir um 18:30 Uhr Tromso verlassen, ahnen wir noch nicht, dass wir 5 Stunden später die ersten Nordlichter zu sehen bekommen. Ich lasse bewusst die Kamera in der Kabine, um das erste Mal einfach nur zu genießen. Uns bleibt im wahrsten Sinne des Wortes die Spucke weg. Wir können unser Glück kaum fassen. Unsere erste Reise und schon Polarlichter…. WAHNSINN.


    Wir fallen gegen 0:30 Uhr todmüde, aber glücklich und zufrieden ins Bett. Ein toller Tag!!

    Gruß Rainer


    Reiseberichte im Profil.

    Einmal editiert, zuletzt von kalrai64 ()

  • in Frokost


    ..und wie war es dort ? :mosking:

    Das Menü des heutigen Abends

    es ist schon gemein, immer wieder den Appetit zu wecken ;)


    Unsere erste Reise und schon Polarlichter…. WAHNSINN

    Ich glaube, dass können wir alle nachvollziehen. Bei der ersten Winterreise hatten wir ab Rørvik - und das hat einen zauberhaften Eindruck hinterlassen.


    Dein Bericht lässt sich super lesen. Du kannst gerne 'weiterreisen'.
    Lynghei

  • Tag 6 - Montag, 03.04.2011


    Der heutige Tag steht ganz im Zeichen des Nordkaps. Wir haben den für Erstreisende quasi obligatorischen Trip zum (fast) nördlichsten Punkt Europas schon bei Reisebuchung mitgebucht. Damals gab es hierauf auch noch einen Frühbucherrabatt und so haben wir nur etwas über 80 € bezahlt. Das waren noch Zeiten, wenn man den heutigen Preis sieht.

    Aber der Tag startet erstmal mit der Begegnung mit der Midnatsol.


    Natürlich unter beiderseitigem Typhooneinsatz. Immer wieder schön. Dann noch ein kurzer Stopp in Havoysund. Der kleine Ort gefällt uns auf Anhieb. Leider ist der Halt zu kurz, um eine Runde zu drehen. Na ja, man kann nicht alles haben.


    Weiter geht's Richtung Honningsvag.


    Gegen 12 Uhr kommen wir bei herrlichem Wetter in Honningsvag an.


    Sofort nach dem Anlegen setzt sich der ganze Pulk in Bewegung um die sechs Busse zum Nordkap zu entern. Völkerwanderung light. Unsere „deutsche“ Reiseleiterin kommt aus Thailand und erzählt uns während der Hin- und Rückfahrt viel Interessantes über die Insel Mageroya und das Nordkap. Das macht richtig Spaß. Die Straße zum Nordkap ist zwar komplett schnee- und eisfrei, trotzdem verlangt eine Vorschrift, dass ein Schneepflug vor der Buskolonne herfährt. Man weiß ja nie.

    Kaum am Nordkap angekommen, stürzen fast alle Paxe zum Plateau mit dem Globus um Beweisfotos zu machen. Als wenn man dafür nur drei Minuten Zeit hätte. Conny und ich lassen es ruhig angehen und warten, bis sich der Ansturm gelegt hat. So bekommen wir auch unser Erinnerungsfoto, aber ohne Mitreisende.



    Es ist zwar unheimlich windig und relativ kalt am Nordkap, aber man muss einfach mal da gewesen sein. Eigentlich gibt es nichts Besonderes zu sehen, ist eher eine emotionale Sache. Von hier aus sind es halt nur noch rund 2.000 km bis zum Nordpol. Das hat schon was. Jetzt haben wir noch genügend Zeit, um uns im Nordkapzentrum umzuschauen, bevor es wieder vom Nordkap zur NORDKAPP geht.

    Auf dem Schiff gibt’s nach der Rückkehr leckere schwedische Waffeln und eine Tasse Kaffee. So lässt sich’s leben. Wir setzen unsere Fahrt fort und uns wird bewusst, dass morgen schon der Wendepunkt unserer Reise erreicht wird, Kirkenes.


    Aber erstmal geht die Fahrt weiter Richtung Mehamn. Dort glüht der Himmel ...

    Auch in dieser Nacht kommt die heiß ersehnte Durchsage „Nordlichter voraus“. Dieses Mal habe ich schon vor dem Schlafengehen die Kamera aufs Stativ montiert und alle Einstellungen vorgenommen, sodass ich nur noch in die Klamotten springen und auf Deck 7 stürmen muss. Ein paar ganz gute Aufnahmen sind mir – fürs erste Mal - gelungen.




    Im Gegensatz zu vielen anderen Paxen, die es mit ihrer Scheckkartenknipse und Blitz versuchen. Warum deren Bilder nichts geworden sind, weiß ich allerdings nicht. :sironie:


    Wir freuen uns auf morgen...


  • Wieso eigentlich "schwedische Waffeln" ? Ihr wart doch erwiesenermaßen in Norwegen. ;)

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Ach soooo! :lol:


    Der Grund ist ganz einfach. Eine Dame von der Besatzung war Schwedin und die durfte uns mit ihrem Rezept beglücken. So hat man's uns jedenfalls gesagt. Ist auch egal, die Waffeln waren superlecker. Und ob die schwedisch ider norwegisch gesprochen haben, weiß ich nicht mehr :pillepalle: .

  • Tag 7 - Dienstag, 05.04.2011


    Heute haben wir einen Sahnetag erwischt. Die Fahrt durch die Bucht von Kirkenes ist mit Worten kaum zu beschreiben. Die Sonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel auf spiegelglattes Wasser und die Nordkapp schiebt sich sanft in Richtung Kirkenes.




    Wir legen um 9:45 Uhr an und entern den Bus, der uns zum Schneehotel von Kirkenes bringt. Es ist richtig warm hier. Einfach toll. Am Schneehotel angekommen, gibt es zur Begrüßung erst mal einen Moltebeerenlikör ( glaub‘ ich jedenfalls ). Dann gucken wir uns in aller Ruhe das Hotel an. Jeder Raum ist anders gestaltet.



    Das hat was. Aber für ca. 300 € hier übernachten? Nicht wirklich unser Ding. Muss ja auch nicht. Im Anschluss bekommen wir nebenan frisch gegrillte Rentierwurst im Fladenbrot. Die Wurst schmeckt wie Krakauer. Sehr lecker.Nachdem wir die dortigen Rentiere gefüttert und die Huskystation
    besichtigt haben, fahren wir wieder zurück zur Nordkapp. Allerdings machen wir noch einen Zwischenstopp oberhalb von Kirkenes. Von dort hat man einen grandiosen Blick auf die Bucht. Bei dem Wetter einfach sensationell.


    Mit der Durchsage „die südgehende MS NORDKAPP ist bereit zur Abfahrt“ wird uns endgültig bewusst, dass wir schon mehr als die Hälfte unserer Reise hinter uns haben.
    Das ging irgendwie viel zu schnell. Wer hat da auf schnellen Vorlauf gestellt? denken wir uns. Aber es hilft ja nix, freuen wir uns also auf den zweiten Teil der Fahrt. Wir verbringen den ganzen Nachmittag draußen an Deck und genießen den perfekten Tag.



    In Vardo schauen wir uns die Festung an und drehen eine Runde durch den Ort.


    Um 22:30 Uhr kommt es dann vor Berlevag zum großen Winkwettbewerb mit unserem Schwesterschiff Nordnorge. Unser Reiseleiter Marco hat es geschafft, hierfür jede Menge Leute zu mobilisieren. Er sagt, dass er den Wettbewerb noch nie verloren hat. Unter den Klängen von „We are the champions“ geben wir bei der Vorbeifahrt der Nordnorge alles. Danach verkündet Marco stolz: „ Wir haben wir immer gewonnen!“


    Vorher gab’s am dritten Abend hintereinander Polarlichter zu bestaunen. Das könnte ich jeden Abend haben. Einfach unheimlich faszinierend.

  • Tag 8 - Mittwoch, 06.04.2011


    Und schon wieder Traumwetter. So einen klaren, tiefblauen Himmel kennen wir von zuhause gar nicht.



    Zum Frühstück liegen wir gerade in Havoysund. Danach nix wie raus, die Sonne und die Landschaft genießen. Ist allerdings ganz schön windig und kühl heute. Aber darauf sind wir ja kleidungstechnisch eingestellt.


    11:15 Uhr. Wir erreichen Hammerfest bei immer noch bestem Wetter und erkunden die nördlichste Stadt der Welt ( oder eine davon ). Uns fallen sofort die gravierenden Straßenschäden auf der Hauptstraße auf.



    Mein lieber Scholli. Hier hat der Winter offensichtlich ganze Arbeit geleistet. Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch die Stadt setzen wir um 12:45 Uhr unsere Fahrt fort. Nachmittags lädt uns Reiseleiter Marco zu einer einstündigen Fotoshow seiner Antarktisreisen ins Konferenzzentrum ein. Bei den tollen Bildern müssen wir aufpassen, dass wir nicht anfangen zu sabbern. Ein Foto atemberaubender als das andere. Da würden wir auch mal gerne hin, wenn nicht der Preis auch so atemberaubend wäre.


    Hier noch ein paar Bilder von diesem tollen Tag.



    Menü:
    1. Warmer Brie auf Brot mit Feigen und Rucola
    2. Meeressaibling auf Spargel, Kartoffeln und Sauce Hollandaise
    3. Käsekuchen mit Beeren und Passionsfrucht

  • Na, aus dem Traum mochtet Ihr doch bestimmt nicht aufwachen, oder?


    Ja, allerdings. Unser meist gesprochener Satz auf unserer ersten Reise war "ist das schööööööön hier!" Der Entschluss, nochmal zu fahren war schon längst gefallen und 2013 in die Tat umgesetzt. :D Und weil aller guten Dinge ( mindestens ) drei sind, fahren wir Anfang März 2015 nochmal ( und danach wahrscheinlich nochmal und nochmal und.... ) :thumbup: :thumbup: :thumbup:

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