Das hier wird kein Reisebericht im herkömmlichen Sinne. Es wird eine Ergänzung zu den Berichten von Capricorn, Muddi und norwegenfan.123, die alle bereits angefangen haben und hier und da erwähnten, daß wir so einigen Ärger mit unserer Kabine hatten. Davon soll dieser Bericht handeln.
(*) Als ich mir vor vielen Jahren einen Reiseführer Norwegen gekauft hatte, gab es darin auch eine Rubrik, was man in Norwegen tunlichst vermeiden sollte. Einer der Punkte war, dass man nicht ungeduldig sein soll. "Gut Ding will Weile haben" hieß es da. Dass sich dies mit mancher deutschen Seele nicht vereinbaren lässt, liegt auf der Hand. Nur Dinge, die dem Vergnügen der norwegischen Gesellschaft dienen, werden umgehend erledigt, z. B. beleuchtete Skipisten.
Eine Kabine auf einem 50 Jahre alten Postschiff gehört sicher nicht dazu.
Wir hatten sozusagen das "Spezialabenteuerpaket" auf der Hurtigrute. Blöd war nur, dass weder wir, noch der Reiseleiter und auch nicht die Crew an Bord davon etwas wussten. Allerdings hätte man so etwas ahnen können. Das Schiff kam schließlich direkt aus der Werft.
Die Buchung hatten wir schon unmittelbar nach dem Wiener Stammtisch im Februar 2013 getätigt. Solange im Voraus hatte ich noch nie gebucht. Das war aber für diese spezielle Tour auch notwendig, da die Auswahl an verfügbaren Kabinen zu dem Zeitpunkt schon stark eingeschränkt war. Eine Kabine mit eigener Nasszelle mußte es sein. Kabine 206 wurde es dann. Das war sehr weit vorn und entsprechend ruhig. In 2009 hatte ich die 223 bewohnt, das war mir damals zu laut.
Durch das Malheur im Herbst 2013 kamen die vorderen Kabinen, zu der auch die 206 gehörte, in den Genuss einer Grundsanierung. Und genau damit fing es an:
Satiremodus ein! (anders geht das nicht)
Sonntag, 2. März 2014
Man könnte ja meinen, wenn ein Schiff aus der Werft kommt, ist alles wieder in Ordnung. Zumal in diesem Fall der Werftaufenthalt nochmal um 11 Tage verlängert wurde. Wir sind hier aber bei Hurtigruten, da ist das wohl ein wenig anders. Wer in diesem Forum schon länger unterwegs ist, weiß das. Ich selbst bin nicht mit der Erwartung an Bord gegangen, daß in unserer Kabine alles fertig geworden ist. Mit einem habe ich fest gerechnet: das keine Haken in der Kabine sind.
Der erste Eindruck war dann aber sehr positiv: neue Betten und Matratzen, neuer Teppichboden, ein neuer Schrank, eine komplett neue Wand - und Deckenverkleidung, neue Lampen, Steckdosen und eine neue Tür zur Nasszelle. Nur der Kabinenlautsprecher war alt. In der Nasszelle war alles neu, zumindest das, was eingebaut wurde. Es gab keine Ablagemöglichkeit, keinen Mülleimer, keine Haken für Handtücher und die Halter für die Zahnputzbecher fehlten auch.
Unsere mitgebrachten Saughaken ergänzten die Ausstattung der Kabine.
Sagittaria probierte auch gleich mal die neue Toilette aus und schon hatten wir das erste Problem. Die Spülung funktionierte nicht.
Das war dann die erste Mangelmeldung, die wir an der Rezeption los geworden sind.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt nicht damit gerechnet, daß dieser Mangel sofort behoben wird, (* siehe oben). Immerhin hatten wir fließendes Warm- und Kaltwasser, was man in einer Nasszelle auch voraussetzt.
Zur Infoveranstaltung erzählte Asgeir, daß in den vorderen Kabinen noch der eine oder andere Haken fehlt, dies aber in den nächsten Tagen erledigt wird.
Inzwischen hatte sich ein "Bordhandwerker" unsere Toilette angesehen und uns kurz mitgeteilt, was da anscheinend nicht in Ordnung war. Eine Lösung hatte er für uns nicht parat (* siehe oben)! Das wolle er erstmal an Bord mit einem "Fachmann" besprechen und würde später nochmal einen Reparaturversuch unternehmen. Bis 24:00 Uhr wollte er Zugang zur Kabine haben, was wir ihm auch gestatteten. Wir hatten uns dann auf die Steuerbordnock verdrückt und haben die Herren machen lassen. Die Reparaturversuche scheiterten. Die Toilette war für diese Nacht nicht nutzbar.
Wir waren noch sehr lange an Deck, immer in der Hoffnung, daß unsere Toilette doch noch repariert wird.
Bilder habe ich trotzdem auch noch:
Cetraria hatte uns erzählt, daß es eine Abkürzung durch den Berg gibt, wenn man von Brygge in Richtung Hurtigrutenteminal läuft.
Das Foto ist im Tunnel zum Fahrstuhl entstanden.
Die Bevölkerung in Erwartung des ersten Schiffes nach gefühlten ca. 6 Monaten
Unsere frisch renovierte Kabine 206
Bilder von der Ausfahrt aus Bergen
wird fortgesetzt