Winterviruspflege
Eigentlich hatte ich für das Frühjahr 2013 eine Wiederholung meiner Tour mit der LOFOTEN geplant, schließlich fehlen mir ja noch einige (nicht wenige) Häfen, Molde und Torvik habe ich zum Beispiel noch gar nicht gesehen. Allerdings machte mir die Preisentwicklung bei Hurtigruten einen Strich durch die Rechnung, so sollte die Rundreise trotz Frühbucherrabatt etwas mehr als das Doppelte kosten, leider völlig inakzeptabel.
Was also tun, wenn der letzte Aufenthalt in nördlichen Landen schon mehr als 5 Monate zurückliegt? Die Antwort ergab sich Stück für Stück, nämlich mit einer Umstrukturierung des Russlandverkehrs der Reederei Finnlines, in diesem Zug wurde auch die Verbindung Rostock- Danzig– Helsinki geändert. Fortan gab es nur noch 2 Abfahrten in der Woche, diese jedoch als Direktverbindung von Rostock nach Helsinki, auch wurden mal wieder die Schiffe getauscht, es war nun auf einmal wieder möglich mit einem Schiff der Hansa – Klasse direkt nach Helsinki zu fahren. Schon bald stellte sich heraus dass die TRANSEUROPA auf der Strecke eingesetzt werden wird.
Den Endgültigen Anstoß gaben die Messeangebote von Finnlines zur Reisemesse und ITB, es gab 50% Rabatt auf den (relativ günstigen) Winterpreis. Also nahm eine Kurzreise nach Helsinki Gestalt an.
25. Februar 2013
Überraschenderweise war eine Bahnanreise preislich auf gleichem Niveau wie die Anreise mit dem Auto, also stand ich am frühen Morgen mit Koffer und Rucksack bewaffnet auf dem Bahnsteig und nahm die S – Bahn zum Hauptbahnhof Hannover (neuerdings ist Paderborn ein Vorort von Hannover, denn hier startet die S- Bahn), die relativ schnell bis auf den allerletzten Platz belegt war, Schüler- und Berufsverkehr halt. Nach kurzer Umsteigezeit von 15 Minuten (wir waren auf die Minute pünktlich) ging es im ICE weiter Richtung Hamburg HBF, hier schafften wir es uns 20 Minuten Verspätung einzufahren. In Hamburg angekommen hieß es schnellstmöglich durch den halben Bahnhof zu kommen, da der IC nach Rostock schon wartete, aber es hat gereicht. Einsteigen, Tür zu und los geht’s. Der Zugführer begrüßt die zugestiegenen Gäste und gibt eine Verspätung von 5 Minuten bekannt, da noch auf unseren ICE gewartet wurde, da unser Triebfahrzeugführer jedoch ein Guter ist, wollen wir die Verspätung bis Schwerin wieder rausgefahren haben (was auch funktioniert, wir sind sogar eine Minute früher dran).
In Rostock geht es dann mit Straßenbahn und Bus weiter bis zum Überseehafen. Am Check In von Finnlines kann ich meinen Koffer unterstellen und erhalte schon meine Kabinenkarte, allerdings bin ich sehr früh dran, sodass ich noch 4 Stunden Zeit bis zum Boarding habe.
Gegen 16:30 werde ich dann mit dem Shuttle Bulli auf die TRANSEUROPA gefahren, das Boarding erfolgt über das untere Frachtdeck, mit dem Aufzug geht es hoch auf Deck 4, hier befinden sich Rezeption, Zahlmeisterbüro, Bar, Shop, und Restaurant. Ich muss Feststellen, dass sich hier seit 1998 (da war ich das letzte Mal auf der Transeuropa) nichts verändert hat
Mit einem anderen Aufzug gelange ich auf Deck 5 und kann meine Kabine in Beschlag nehmen. Auf der Transeuropa gibt es ausschließlich ca. 20m² große Außenkabinen mit 3 oder 4 Betten. Die Einrichtung ist in dunklen Holztönen gehalten und bietet unter anderem TV, Telefon, Safe und Kühlschrank. Generell wirkt die gesamte Inneneinrichtung im Vergleich zu den Star Klassen sehr edel und man hat das Gefühl wesentlich mehr Platz zu haben. Nach einer kleinen Runde durch das Schiff gehe ich raus auf die Aussendecks, um das Ablegen zu verfolgen.
Im letzten Licht des Tages schieben wir uns aus dem Überseehafen, als wir Warnemünde passieren ist es bereits stockdunkel, also auf zum Abendessen, klein aber fein (wir sind ja auch nur 8 Passagiere). Trotzdem wird alles geboten, was man auch auf den Star – Klassen findet. Apfelsaft, Orangensaft, Wasser, Milch und Kaffee sind während der Mahlzeiten gratis.
Auf der Transeuropa hat sich wirklich nichts verändert, sogar Steward und Barkeeper waren 1998 schon da
Nach dem Abendessen gönne ich mir an der Bar noch ein Bier und statte dem Saunabereich einen Besuch ab. Die TRANSEUROPA passiert derweil Kap Arcona und reiht sich auf der „Autobahn über die Ostsee“ mit 18 Knoten Fahrt in die Kolonne der nordwärts fahrenden Schiffe ein.