Mit der Trollfjord um das Südkap ans Ende der Welt und noch viel weiter (BGO - OSL vom 4. bis 7.01.2014)

  • Nochmals danke für die lieben Wünsche - wie ihr seht, habe ich es überlebt. :)


    Bevor ich mit Reisebericht und Bildern weitermache, hole ich erst einmal mit den bewegten Bildern auf. Hier zunächst der Abstecher in den Lysefjord mit Preikestolen und Lysefjordbrua. Wer auf Hornsignal hofft, hofft leider vergebens. Die Brücke war, wie schon erwähnt, ausgesprochen zurückhaltend. :pardon:


    [YouTube='http://youtube.com/watch?v=d5yI5o6068Y','wide'][/media]

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Hei Alfred,


    auch von mir noch nachträglich alles Gute zum Geburtstag.


    Muß auch nochmals nach Stavanger und Umgebung reisen. Sehe durch Deinen Bericht, was ich hier alles noch nicht angeschaut habe.

  • Lieber Alfred,


    auch wir gratulieren Dir herzlich nachträglich zu Deinem runden Geburtstag (da gibt es in diesem Jahr noch weitere zu feiern ;) )!


    Ich freue mich über Deinen Bericht und die schönen Bilder aus Stavanger und vom Lysefjord. Über die Brücke sind wir im Sommer auch gefahren, tolle Aussicht von dort oben. Den Preikestolen kenne ich auch nur von unten, aber GöGa ist schon mal raufgekraxelt. ;)


    Viele Grüße von Mia und GöGa und Mia Marit


    @JK: Ja, Im Sonnenschein ist Stavanger noch netter anzusehen. ;)

  • Und hier nun noch ein paar bewegte Bilder von der Einfahrt nach Stavanger. Wer auf Hornsignale hofft: Asche auf mein Haupt. Genau in dem Moment, wo ich eine kleine Änderung einer Einstellung an der Kamera vornehme fing es an zu tuten. Leider habe ich dann nur noch das Ende draufgekriegt. Durch den starken Wind von vorn, ist leider vom ansonsten ja doch recht durchsetzungsstarken Horn der Trollfjord leider nur wenig zu hören.


    [YouTube='http://youtube.com/watch?v=Agc8VeF0bhg','wide'][/media]


    Bei der Abfahrt war es dann bereits komplett dunkel.



    Nach dem Abendessen blieb ich noch lange an Deck stehen. In einer großen Wolkenlücke tauchten die Sterne und der Mond auf.



    Ein ganz bisschen Hoffnung auf Nordlicht hatte ich, weil die Vorhersage auf Stärke 5 stand, aber wie sich später herausstellte, ist der Teilchenstrom offensichtlich ohne Spuren an der Erde vorbeigezogen ist. Südlich von Stavanger gibt es keine vorgelagerten Inseln mehr hinter denen die Schiffe geschützt langfahren können, so dass es dann etwas bewegter wurde. Auch fuhr das Schiff wegen der südwestlichen Winde wohl etwas weiter von der Küste entfernt. Bis zum Kap Lindenes hielt ich aus, aber dann zog das Bett doch sehr.

    Es grüßt Capricorn :hut:


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  • 06.01.2014: Skaggerak, Tønsbergfjord, Tønsberg und Verdens ende (Ende der Welt)


    Ich hatte mir extra den Wecker auf 6 Uhr gestellt um möglichst viel von der Reise zu sehen, aber irgendwie bin ich nicht aus dem Bett gekommen. Um 7 hatte ich es dann endlich geschafft und war nach einer kurzen Dusche gleich wieder draußen auf Deck. Es war gerade dabei hell zu werden, also hatte ich nicht übermäßig viel verpasst. Wir fuhren ein ganzes Stück querab vom Land, aber schon wieder deutlich in nordöstlicher Richtung über den Skaggerak. Der Wind wehte ganz ordentlich (Marine Traffic wies etwas Stärke 5 aus östlichen Richtungen aus) und ein paar Wellen waren auch da. Immer noch ließen sich vorne auf Deck 6 auch recht windgeschützte Stehplätze finden. Und allzu viele Leute, die einem diese streitig machen wollten gab es sowieso nicht.



    Im Dunst war nun mitten im Skaggerak ein Leuchtturm auszumachen. Das musste Færder Fyr sein. Wir fuhren recht nah daran vorbei und drehten dann Richtung Norden.



    Wir hatten uns an sich eine recht wind- und regengeschützte Stelle auf Deck 6 ausgesucht, aber plötzlich gab es eine regelrechten Platzregen von oben. Die Brückencrew hatte die Scheibenwaschanlage der Brückenfenster betätigt und wir haben es natürlich voll abgekriegt. Als sie bemerkten, dass da ja Leute auf Deck 6 gestanden haben, gab es ein paar entschuldigende Gesten von oben...



    Etwas nördlich der kleinen Insel Store Færder verlangsamten wir die Fahrt. Voraus konnten wir ein kleines Boot ausmachen, welches sich durch die Wellen kämpfte - das Lotsenboot von der Station Hvasser auf Tjøme. Die Trollfjord dreht bei, so dass das Lotsenboot im Lee an die Luke heranfahren konnte. Der Lotse sprang über und schon war das Boot wieder weg.



    Nun kehrte die Trollfjord wieder um, und fuhr um das Südende der Insel Tjøme herum in den Tønsbergfjord ein. Sobald wir etwas in den Windschatten der Inseln kamen, ließ der Wind etwas nach, aber der Regen leider nicht.


    Es war kaum jemand draußen zu sehen, auch nicht an Land, obwohl ich mir vorstellen könnte, dass so große Schiffe da nicht alle Tage längs kommen.



    Der Fjord wurde immer enger und der Grund für den Lotsen wurde immer offensichtlicher. Auf der Höhe von Brunstad gab es dann eine S-Kurve mit stark verengter Fahrrinne. Links und rechts blieben gerade noch ein paar Meter. Dagegen sind der Steinsund oder auch der Trollfjord geradezu Scheunentore.



    Weiter ging es auf Tønsberg zu und der Regen wollte nicht nachlassen. Langsam schälte sich die älteste Stadt Norwegens aus dem Dunst. Der Slottsfjelltårnet auf dem Bergrücken. Die alte 1909 gebaute DS Kysten am Kai.



    Vor dem Werftgelände nochmals eine verengte und mit Baken markierte Fahrrinne bevor sich der Byfjord mit der Tønsberg Brygge und seiner hölzernen Kaipromenade öffnete. Unter den Markisen der geschlossenen Restaurants hatte sich bereits viel Volk aus der Stadt versammelt, die hatten wohl alle ordentlich Hunger. Mit Recht, schließlich hatten wir eine gute Stunde Verspätung.



    Dennoch beobachteten wir nach das Anlegemanöver. Die Häuser am Kai wirkten wie Spielzeughäuschen neben dem großen Schiff. Von Deck 6 konnte man geradeaus in die Zahnarztpraxis blicken und bei der der gerade laufenden Behandlung zuschauen. Na danke !!!


    Wie schon in Stavanger wurde auch hier von der Reiseleitung gegen Geld ein Stadtrundgang als Ausflug angeboten, aber Entusiast hatte uns schon am Morgen beim Frühstück den Ausflug "Mit dem Bus ans Ende der Welt" vorgestellt. Nach einem Abstecher an Mittagsbuffet - wie immer hatten die Schiffsreisenden im Restaurant einen abgetrennten Bereich von den Tagesbesuchern machten wir uns auf den Weg zum Busbahnhof. Leider regnete es in einer Tour und den ganzen Ausflug über besserte sich das leider auch nicht mehr.


    Der erste Bus brachte uns den halben Weg südlich auf die Tønsberg vorgelagerten Inseln, erst der Länge nach über die Nussinsel Nøtterøy. Auf der nächsten Insel Tjøme mussten wir umsteigen in den Bus nach "Verdens ende", das Ende der Welt.



    Vorbei an einem Straßenschild, dass uns erst vermuten ließ, dass der Fahrer sich verirrt hat,



    ging es immer weiter Richtung Süden. der Bus wurde immer leerer und am Ende saßen nur noch die 5 Fories im Bus. Das Gespräch mit dem Fahrer ergab, dass um diese Jahreszeit das Ende der Welt so was von tot ist, alles zu, nicht viel zu sehen. Da es auch schon begann dunkel zu werden, bot er an, uns so nah wie möglich an den Aussichtspunkt zu fahren und gab uns dann genau 10 Minuten um uns umzuschauen. Ein schönes Panorama über die Hafenbucht. Auf der Kuppe ein Wippfeuer, dass aber gemäß dem Reiseführer nicht der Seefahrt, sondern dem Gastwirt am Ende der Welt als Werbesignal diente.



    Sonst hätten wir eine Stunde auf den nächsten Bus warten müssen. Im Sommer hätten wir das auch gerne gemacht, aber im Dunkeln, im Regen und ziemlich windig. Da schauten wir uns nur schnell um und nichts wie zurück zum Bus. Sehr schade eigentlich, denn man konnte sich kaum vorstellen, dass die Gegend im Sommer ein sehr beliebtes Badeausflugsziel ist.


    Aber trotzdem danke fürs Ausbaldowern, Entusiast. Für das miese Wetter kannst Du ja nichts.



    Puh, jetzt brauche ich erst einmal eine Pause...

    Es grüßt Capricorn :hut:


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  • Nachdem ich ihn ursprünglich mal angetrieben habe,muss ich Alfred jetzt auch mal etwas ausbremsen! ^^ Danke für den unterhaltsamen Bericht und die schönen(und seltenen) Bilder vom Süden des Landes! :imsohappy:

  • OK, OK, ich bin ja vorbereitet. :)


    Zurück in Tønsberg trennten wir uns, die Mädels wollten ein bisschen Shoppen und durch die Stadt laufen und auch Entusiast suchte noch ein Mitbringsel. Ich hatte den Plan, mir meine Ortskenntnis zunutze zu machen und die im Hafen liegende Trollfjord aus verschiedenen Perspektiven aufzunehmen.



    Etwas kaputt und ziemlich durchgeweicht ging ich dann wieder zurück an Bord. Auf dem Schiff ging es immer noch hoch her, aber man sah, dass es schon langsam am Abflauen war. Ich nutzte die Gelegenheit mir noch die zur Besichtigung offenen Suiten 816 und 826 anzuschauen. Bilder dazu habe ich an Jobo zum Einbauen im Wiki weitergegeben. Sehr luxuriös. Sicher ganz nett so komfortabel zu reisen.



    Um Sieben trafen wir uns zum großen Buffet. Ähnlich wie beim Nordkapbuffet gab es Meeresgetier satt. Aber auch leckere Fleischvarianten. Und mindestens 10 verschiedene Desserts, eines leckerer als das andere. Wenn man doch bloß nicht schon so satt wäre.


    Und nun wirde es richtig stressig:


    Pünktlich um 21 Uhr legte die Trollfjord, drehte vorsichtig im Hafenbecken vor Brygge, wobei die Scheinwerfer kräftig zum Einsatz kamen, um nahegelegene Hindernisse wie Bootsstege zu markieren.



    Langsam ging es auf die erste Fahrrinne am Hafenausgang zu. Die roten und grünen Baken, die schon tagsüber kaum zu sehen sind, wurden nun links und rechts mit den Scheinwerfern angestrahlt, das Schiff ganz vorsichtig hindurch gesteuert.



    Dann ein Stück entspanntes Fahren, bevor die enge Engstelle kam. Die beiden Strahlerkegel trafen in der Mitte fast zusammen, so eng war die Passage. Ganz langsam und vorsichtig ging es hindurch und gleich Richtung Backbord. Eine exzellente Leistung von Lotse und Crew in der Dunkelheit der Nacht.



    Dann führte der Weg schnell in die Bar, wo die Auslosung der Gewinner des alltäglichen Quiz stattfand. Jeden Tag gab es ein Quiz mit 10 Fragen zu Land, Hurtigruten und der Tour, abends wurden die Gewinner gezogen. Obwohl an den beiden vorherigen Tagen alles richtig beantwortet, hatte keiner von uns etwas gewonnen. Erst heute traf es einen, Entusiast gewann ein paar Dinge aus dem Bordshop. Der Glückspilz.


    Schon die ganze Fahrt über hatten wir ohne Erfolg versucht, eine Brücken- oder Maschinenraumführung zu bekommen. Entusiast war schon ganz frustriert, dass er nur Absagen bekommen hatte. Nun versuchte er die früher erhaltene Zusage für eine Besichtigung des Bordgefängnisses einzulösen. Ein BBesatzungsmitglied führte uns zwei Etagen hinunter auf Deck 2 in den Personalbereich. An einer Tür stand "El. Workshop & Jail". Hinter einer verriegelbaren Tür mit kleiner Luke eine Zelle mit Pritsche und Toilette. Oft wird sie wohl nicht benutzt, da einige Verpackungsmaterialien gelagert wurden.



    Anschließend ging es noch etwas an Deck bis wir aus dem Tønsbergfjord herausfahren. Dann noch etwas Internet und E-mail sowie Forum, bevor es ins Bettchen ging.


    Morgen früh ist die Reise leider schon wieder zu Ende. Schnüff...

    Es grüßt Capricorn :hut:


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  • Hallo Alfred! :)
    Da war ich mal ein paar Tage nicht im Forum unterwegs und schon verpasse ich Deinen runden Geburtstag sowie Deine tolle Berichterstattung von der Sonderreise! :pardon: Aaalso, erst mal nachträgliche Segenswünsche zum Geburtstag und ich hoffe, Du feierst jetzt am Wochenende noch mal anständig. :beer: Vielen Dank für den schönen Bericht und bitte WEIDA... :ok:

  • OK, auf zur letzten Etappe nach Oslo. Aber halt, ich habe ja vom Skaggerak und Tønsberg auch noch ein kleines Video. Diesmal endlich auch mit dem kompletten Hornsignal vor Tønsberg:


    [YouTube='http://youtube.com/watch?v=Q1aB8c9ddpU','wide'][/media]


    07.01.2014 Oslo und Fazit der Schiffsfahrt


    Und dann war er leider schon wieder da, der letzte Tag auf dem Schiff. Der Wecker war auf 6 Uhr gestellt, als ich dann aber auf MarineTraffic die Schiffposition checkte, um zu sehen, ob es sich lohnt, zum Einlaufen rauszugehen, stellte ich fest, dass wir längst da waren. Also in Ruhe geduscht. Zwischendurch die Meldung von Entusiast, dass das Schiff mit Steuerbord am Kai liegt und gleich noch gedreht wird.


    Grund war, dass einige Rettungsinseln vom Schiff heruntergeholt wurden, wohl zur Inspektion oder Wartung. Jedenfalls berichtete ELFI in ihrem Bericht, dass das Wieder-an-Bord-nehmen ihre Fahrt in die Abendsonne auf dem Oslofjord verhindert hat.



    Als das Schiff gedreht war, war es Zeit für ein kurzes Frühstück und um 10 vor Acht hieß es für mich Abschied nehmen, damit ich meinen Zug nach Drammen noch erwische. Die Fahrt auf der MS Trollfjord war nun Geschichte, aber die Reise ging ja noch weiter.



    Nun erst einmal ein paar Tage dienstlich, die Arbeit hatte mich wieder. Die drei Tage von Dienstag bis Donnerstag waren mit Arbeit gefüllt und da die Tage so extrem kurz waren und das Wetter ziemlich mau, bedeckt und regnerisch, nicht eine Schneeflocke, Temperaturen im Bereich um 5 bis 8 Grad, habe ich abendliche Spaziergänge und Fotorunden verzichtet. Ich hoffe, ihr seht es mir nach.


    Am Freitag würde ich dann Leonina in Oslo treffen, aber davon später.


    Hier nun zunächst noch ein kleines Fazit:


    Ja, diese HSL-Reise habe ich mir gegönnt, da die Konditionen so gut waren, auch wenn Leonina leider aus beruflichen Gründen nicht mitkommen konnte.


    Hat es sich gelohnt ? Eine Hurtigrutenreise lohnt immer, einige Abers gab es schon. Das Wetter war unter aller Sau. Sonne habe ich nur auf dem Flug von Oslo nach Bergen gesehen, nach der Landung in Bergen bis Oslo gab es nicht mal ein Fitzelchen blauen Himmel zu sehen. Über weite Strecken hat es dazu auch noch geregnet. Temperaturmäßig war es außergewöhnlich mild, selbst nachts wurde die 0-Grad Grenze nicht auch nur annähernd erreicht. Das krasseste Erlebnis war, als in Bergen ein junges Mädchen in Shorts ohne Strumpfhose entgegen kam, dass nicht einmal den Eindruck machte, als ob ihm kalt wäre. Mein schwerer Wintermantel war auf jeden Fall ziemlich overdone, speziell wenn der Windchill dann mal entfiel.


    Reiseteilnehmer (ca. 140 insgesamt) waren zu mehr als 90% Norweger, weil die Fahrt außerhalb Norwegens nicht vermarktet worden ist. Die Reisenden waren überwiegend keine typischen HR-Reisenden. Am Preikestolen waren vielleicht 20 Leute auf Deck 6 vorn, genauso wie bei der Einfahrt Stavanger und Tønsberg. Ansonsten habe ich mit den mitreisenden anderen Fories zumeist alleine draußen gestanden.


    Obwohl relativ weit südlich in Norwegen waren die Tage extrem kurz (noch verstärkt durch das trübe Wetter) und da die Küste südlich von Stavanger relativ arm an landschaftlichen Reizen und ohne vorgelagerte Inseln ist, das Schiff wegen Wind relativ weit draußen fuhr und es dunkel war, war es relativ unspannend.


    Gut waren die Fahrt in den Lysefjord, die Einfahrt nach Tønsberg (Fahrrinne enger als der Trollfjord) und der Aufenthalt in Stavanger (4 h). Der Aufenthalt in Tønsberg war mit letztlich nur 7 h (geplant waren 9 h) immer noch viel zu lang.


    Es gab zwar von der Reiseleitung angebotene Ausflüge (Stadtwanderungen in Stavanger und Tønsberg) für Geld zu buchen, aber wir (Entusiast, Tetilein mit Mutter und Schwester) haben uns die Liegezeiten aber mit eigenorganisierten Ausflügen verkürzt. Das hat nur die Busfahrten gekostet. Auch diese litten unter dem kurzen Tageslicht und dem miesen Wetter.


    In den Häfen sehr viele Besucher an Bord, weil als Werbeevent (Kabinenbesichtigungen, Kuchenbuffet, Lunsj, Middag) aufgezogen. Haben wir aber nicht viel von mitbekommen, weil wir weitgehend während der Liegezeit nicht auf dem Schiff waren.


    Der Käptn war extrem sparsam mit dem Horn und trotz intensivster Bemühungen von Entusiast haben wir weder die Brücke noch den Maschinenraum zu sehen bekommen. Es hatte den Anschein, dass die Besatzung sich von der wohl sehr anstrengenden Weihnachts-Silvestertour mit vollem Schiff etwas erholen musste, vor allem am ersten Abend.


    Highlights waren die liebe Reisebegleitung Entusiast und Tetilein mit Anhang (es war ganz toll mit Euch !!!), das tolle Essen (morgens und mittags reiches Buffet und abends zweimal Menü und einmal großes Buffet mit Unmassen an Desserts), dazu soweit im Tageslicht sichtbar die Fahrt in den Lysefjord und nach Stavanger sowie die Einfahrt nach Tønsberg. Liebend gern hätte ich natürlich meine Leonina dabei gehabt.


    Auch wenn bei dem schlechten Wetter natürlich der rundum überdachte Umlauf auf Deck 6 von großem Vorteil war, werde ich sicher absehbar kein Fan der großen Schiffe sein. Alles zu weitläufig, groß und relativ unpersönlich.


    Im kommenden Jahr wird die Tour zur Reisemesse in Oslo übrigens von der Midnatsol bedient und im Jahr drauf wohl wieder von der Trollfjord.



    Soweit zur Reise, die zwei Tage am darauffolgenden Wochenende werde ich dann in den nächsten Tagen auch noch hier anhängen.

    Es grüßt Capricorn :hut:


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  • Hallo Alfred,


    Danke für den schönen Bericht! Die Tour wäre auch etwas für uns gewesen ... auch wenn wir auf das Wetter nicht so scharf gewesen wären :S



    Über den Jahreswechsel hat Hurtigruten in Oslo massiv auf allen Werbedisplays für die Reisemesse mit einem todschicken Nordlichtbild der "Trollfjord" geworben ... :whistling:

  • Im kommenden Jahr wird die Tour zur Reisemesse in Oslo übrigens von der Midnatsol bedient und im Jahr drauf wohl wieder von der Trollfjord.

    :hmm: im Abfahrtsplan 2015 stehen die 2 Sternchen mit dem Hinweis zur Reisemesse in Oslo aber wieder bei der MS Trollfjord. Wie kommst du auf die MS Midnatsol :?:


    Vielen Dank für den Abschluss deines Berichtes und das ausführliche ehrliche Fazit :ok:

  • Highlights waren die liebe Reisebegleitung Entusiast und Tetilein mit Anhang (es war ganz toll mit Euch !!!), das tolle Essen (morgens und mittags reiches Buffet und abends zweimal Menü und einmal großes Buffet mit Unmassen an Desserts),

    Danke für die Blumen! :) Ich habe mich mit Euch ebenfalls sehr wohl gefühlt :thumbup: Die Stammtische und gemeinschaftlichen Reisen sind für mich das Salz in der (Forums-)Suppe. ;) Das schreibt jemand, dem es oft genug schwer fällt die Kommunikation via Internet emotionslos und sachlich zu führen...meins ist halt eher die persönliche Ansprache.


    Für mich war die Reise ein unvergessliches Highlight: :love:
    neue Strecke, neue Landschaften, bekanntes tolles Schiff, viele Bekannte in der Crew und auch ein fast leeres Schiff sowie das Superessen.


    @Alfred, vielen Dank für Deine sachkundige, fotographische und kurzweilige Reisebegleitung - und die Mühe hier mit Fotos & Bericht. Vi snakkes!

  • Sorry für die Pause, bin gerade mal wieder etwas Land unter...


    07. bis 09.01.2014 Drammen


    Nach dem letzten Frühstück auf dem Schiff ging es auf direktem Wege zum Bahnhof und zurück in die harte Realität der Arbeitswelt. Ist doch schon sehr praktisch, wenn man auf diese Weise Vergnügen und Arbeit verbinden kann. Leider meinte es das Wetter weiterhin nicht allzu gut, nicht ein einziger Sonnenstrahl verirrte sich in die Gegend und so war die Motivation, nach der Arbeit im Dunkeln noch auf Motivsuche zu gehen, stark reduziert. Umso besser und effizienter ließ es sich arbeiten... Bis Donnerstag.


    10.01.2014 Oslo


    Heute sollte endlich auch Leonina nach Norwegen kommen. Ich hatte einen wesentlich kürzeren Anreiseweg, gerade einmal 40 min Bahnfahrt. Leonina hatte 2 Stunden Flug in den Knochen plus das frühe Aufstehen für die Anfahrt zum Flughafen, als wir uns um kurz vor 10 Uhr am Hauptbahnhof in Oslo trafen.


    Unseren Aufenthalt war im Thon Opera gebucht, also gingen wir flugs um die Ecke und hofften, dass wir zu dieser frühen Stunde schon unser Zimmer mit Beschlag belegen konnten. Konnten wir. Also Koffer abgestellt, kurz relaxt und führte uns der Weg direkt über die Straße zur Oper.



    Und was soll ich sagen, es brauchte wohl eine Sonne, damit sich die Sonne endlich wieder zeigte. Am Horizont begannen sich die Wolken langsam zu lichten - es versprach ein schöner Tag zu werden.


    So ein bisschen stellte sich die Frage, was tun mit dem angebrochenen Tag. Bei dem mittlerweile recht schönen Wetter sollte eigentlich eine Rundfahrt auf dem Fjord ein sehr angenehmer Zeitvertreib sein. Also auf zum Verkaufsstand und die Abfahrtszeiten gecheckt. Um ein Uhr sollte die große Rundfahrt starten. Das ließ uns nach etwas Zeit, Leonina die Koffeinspritze zukommen zu lassen, die sie dringend brauchte, um den langen Tag durchzustehen. Ich wusste da ein hübsches Café im Hafen, wo es neben Kaffee auch frische Waffeln mit Romme geben sollte. Viele von Euch kennen das Cafe, wenn auch meistens an anderen Orten - die Trollfjord. :)


    Im Hafen lagen einige Schiffe, die winterfest gemacht waren, unter anderem neben einigen Segelschiffen auch die Boroysund.



    Am Kai vor der Trollfjord waren Rahmenaktivitäten vorbereitet. An einem Ponton konnte man kurze Speedbootfahrten machen. Auf dem Kai waren einigen Samenzelte aufgestellt, zwei Hundegespanne mit Rollwagen fuhren kurze Runden um das Kaigebäude. Fischgestelle verbreiteten Svolvaer-Feeling - zumindest geruchsmäßig. Ein Sami übte das Lassowerfen.



    Links und rechts der Gangway standen die Motorschlitten von NicoleKKN und Hans. Auf dem Schiff steppte bereits zu der frühen Stunde der Bär. Glücklicherweise fanden wir noch einen freien Tisch in der Cafeteria, wo wir den Kaffee mit Waffeln genießen konnten. Das war fast wie Hurtigruten fahren. :)


    Nach einem ausgiebigen Rundgang auf dem Schiff wurdfe es langsam Zeit zum Anleger für die Rundfahrt zu gehen. Man konnte sowohl drinnen als auch draußen sitzen, als erste an Bord hatten wir die freie Auswahl. Da wir mit dicken Mänteln gut ausgerüstet waren, war draußen die einzige echte Option.


    Schon das Warten auf die Abfahrt eröffnete zahlreiche attraktive Fotomotive - von der fantastischen Wolkenszenerie (mit Sonne !) bis zu Dohlen auf der Kaikante und Segelschifftakelage. Nur wenige weitere Mitfahrer kamen noch an Bord, bevor das Boot ablegte und langsam um Akershus herumfuhr.



    Dabei passierten wir die Trollfjord und nur ein paar Meter weiter lag die winterfest gemachte königliche Yacht "Norge".



    Um die Spitze von Akershus herum fuhr das Ausflugsboot nun eine Schleife zur Oper, die mittlerweile dramatisch vor einer dunklen Wolkenwand von der Sonne angestrahlt wurde.



    Von der Oper fuhr das Boot in Richtung der Halbinsel Nesoddtangen, um kleine Inseln herum durch schmale Sunde, um alte und neuere Fahrrinnenmakrierungen und Leuchtfeuer, immer in der Ferne die mächtigen Türme des Rathauses von Oslo.



    Dann überquerte das Boot den Fjord hinüber zu den Inseln vor dem westlichen Ufer. Bei Ostoya mischten sich winzigste Bootshütten, die, die mit Streben an die Felsen am Ufer montiert waren, mit protzigen, antiken Tempelanlagen nachempfundenen Häusern.



    Zwischen den Inseln war das Wasser spiegelglatt.



    Vorbei an dem bekannten Inselrestaurant Dyna Fyr mitten im Fjord und der Bygdoy-Halbinsel ging es nun wieder in Richtung Oslo.



    Hinter uns schickte sich die Sonne bereits wieder an, ihren kurzen Bogen am Himmel zu beenden.



    Glücklicherweise dauert es dann doch recht lange bis die Sonne den Horizont erreicht, sodass genug zeit bleibt, um von der Anlegestelle auf die Mauern von Akershus zu gelangen. Selbst dann, wenn ein durchgehendes Polizeipferd den direkten Weg versperrt.



    Während wir dort oben standen und der Sonne beim Untergehen zusahen, fielen uns dicke Rauchschwaden auf, die aus einem Haus unterhalb der Festung drangen. Keine 5 Minuten später fuhren Feuerwehr und Polizei vor und noch als wir uns auf dem Weg zurück zum Hotel machten, war die Feuerwehr dabei, mit einem Leiterwagen das Dach auch eventuelle Brandherde zu prüfen. Es sah aber so aus, als ob die Ursache "nur" ein verstopfter Kamin gewesen war.



    Und dann war die Sonne untergegangen und es war Zeit für uns, zum Hotel zurückzukehren, um uns für die abendliche Einladung aufzubretzeln. Nicht ohne einen kleinen Umweg über die untere Karl Johans Gata. Die Freya Schokoladenwerbung war komplett neu - LEDs statt der alten Leuchtstoffröhren. Lauter neue Farbkombinationen.



    Die Weihnachtsdeko mit den Glocken, die Teti am vorigen Wochenende noch gesehen hatte, war mittlerweile entfernt worden - bis auf eine einzige Glocke auf dem Bahnhofsvorplatz.


    Am Abend hatten wir eine Dinnereinladung - mit einer kleinen vorhergehenden Herausforderung, nämlich der norwegischen Comedyshow Latter pa Latter (Lacher auf Lacher). Für der norwegischen Sprache nicht so mächtige wie uns doch schon eine ziemliche Herausforderung. Abendessen gab es in einem Lokal mit dem vielversprechenden deutschen Namen "Der Feinschmecker" - absolut zutreffend.

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Na, da hast du ja Glück gehabt das Leonina dir dann doch noch ein wenig Sonne gebracht hat :thumbup:
    Tolle Fotos von Oslo vom Wasser aus, die Spiegelbilder sind ja wirklich "glänzend" in Szene gesetzt. Kann das sein dass die Freia- Werbung im letzten Februar schon neu war, jetzt wo du es so schreibst, kam sie mir im nachhinein auch schon anders vor?
    Danke für Wort und Bild und bald geht es weiter, ja? :D

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