Skjervøy: Kaianlage zusammengebrochen

  • Im Laufe der vergangenen Nacht ist die alte Kaianlage der in Konkurs befindlichen Firma Skjervöy Sjømat in Skjervöy zusammengebrochen. Die Rettungskräfte wurden heute um kurz nach 08.00 Uhr alarmiert und sind am Ort des Geschehens im Einsatz. Die Ursachen für den Zusammenbruch sind derzeit noch nicht geklärt, Personen sollen bei dem Unfall nicht zu Schaden gekommen sein.


    Das akut größte Problem ist das in den Hafen auslaufende Dieselöl aus der danebenliegenden Anlage von Bunker Oil (v.a. von Schnellfähren und Ambulanzbooten benutzt), dessen die Rettungskräfte sich derzeit Herr zu werden bemühen. Denn dieses Öl ist nicht nur umweltschädlich, es bedroht darüber hinaus auch die einlaufend an Steuerbord gut sichtbare, dem kollabierten Kai benachbarte Lachsschlachterei Lerøy Aurora. In deren Lachskäfigen im Hafenbecken befinden sich derzeit gut 32.000 Lachse mit einem Marktwert von ungefähr 8,8 Millionen Kronen (also etwas über 1 Million Euro). Der Leiter der Lachsschlachterei, Tore Pedersen, teilte mit, man arbeite auf Hochtouren daran, diese Wartekäfige vor dem austretenden Öl zu schützen.


    Es sehe am Unglücksort wüst aus und stänke übel nach Dieselöl, berichten Augenzeugen. Die Bunkerstation soll gegen Mitternacht noch von einer Schnellfähre benutzt worden sein, und alles sei noch in bester Ordnung gewesen. Nun sind gut 100 qm des Skjervöy Sjømat-Kais eingebrochen und ins Wasser gerauscht, wobei Ölleitungen der Bunkerstation sowie elektrische Leistungen zerstört worden seien, sodass nach wie vor akute Brandgefahr durch Kurzschlüsse bestehe. Nach Angaben von Ove Rørvik, dem Betriebsleiter von Bunker Oil in Skjervöy, könnten bis zu 180 Kubikmeter (180.000 Liter) Treibstoff aus den Tanks der Anlage ausgetreten sein, als der Unfall geschah.


    Die Leckage selbst soll inzwischen aber abgedichtet worden sein.

  • Aber in wieweit konnte der Schaden an der Umwelt in den Griff genommen werden? 180.000 Liter Treibstoff die in das Wasser gelangt sind ist ja nun nicht gerade wenig?

  • Auf dem Foto bei NRK scheint da eine Ölsperre zu schwimmen. Das Ausbringen ist die erste Maßnahme. Hoffentlich bleiben Wind und Wasser ruhig. Ob es dort in der Gegend ein Schiff gibt zur Ölbekämpfung, zum Absaugen und Trennen?

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  • Die Ölsperre liegt um die Wartekäfige der Lachse und verhindert, dass diese eventuell verschmutzt werden. Dazu reicht die einfache Oberflächenabsperrung, da Öl bekanntlich leichter als Wasser ist.


    Sie dient allerdings nicht der eigentlichen Ölbekämpfung, sondern ist eine Vorsichtsmaßnahme. Da der Wind derzeit in den Hafen drückt, sammelt sich das im Hafen verbliebene Öl auf der von der Lachsschlachterei entfernten Seite und wird dort mit einem Saugkran abgepumpt und in an Land stehende Behälter gepumpt. Wie lange das insgesamt dauern wird, kann auch der Einsatzleiter vor Ort, Yngve Volden von der Feuerwehr in Skjervöy, nicht sagen. Inzwischen sei auch ein fünfköpfiger Unterstützungstrupp mit zusätzlicher Gerätschaft von der Feuerwehr in Tromsö eingetroffen, um die seit heute Morgen im Dauereinsatz stehenden Kollegen aus Skjervöy zu entlasten.


    Problematischer und deutlich kostspieliger dürfte es werden, des aus dem Hafen gelangten Dieselöls Herr zu werden. Dazu müssen größere Schiffe eingesetzt werden. Für die öffentliche Hand sei dieses aber ohne Bedeutung, denn auch wenn staatliche Stellen die Arbeit abwickelten, läge die Verantwortung - und damit auch die Pflicht, die Säuberungsaktion zu bezahlen - beim Eigentümer des ausgetretenen Treibstoffs, also bei Bunker Oil.

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