Bevor das Jahr zu weit fortschreitet und die Planung für die nächste Tour beginnt, fange ich lieber mal mit dem Bericht meiner Februarreise an
Vergangenen Herbst hatte ich im Bewusstsein, dass die fantastische Wintertour mit der Kong Harald nicht zu toppen sein würde, trotzdem wieder beim Winterspezial zugegriffen, denn hier hielten sich die Preissteigerungen noch halbwegs im Rahmen, wenn man sich die Kabine teilte. Nach Terminabstimmung mit Schwesterherz, die wegen der längeren Tage etwas später als letztes Jahr fahren wollte, lief es letztendlich auf einen Start am Aschermittwoch raus, 2 Wochen später als 2012. Ich habe wieder im Reisebüro gebucht- sollten die sich mit dem Callcenter in Tallinn rumschlagen Das Telefonat schien denn auch etwas mühsam zu sein, weil die Person am anderen Ende des Deutschen offenbar nicht vollständig mächtig war bzw. sich mit dem schwäbischen Hochdeutsch schwer tat... Letztendlich stellte sich der angefragte Flug von Stuttgart als so teuer und zeitlich unpassend heraus, dass es für mich doch der Charter ab DUS wurde. Als Ausflug haben wir nur die Huskies in Kirkenes dazugebucht.
Ende Januar kamen die Unterlagen in der weißen Plastikmappe und ein paar Tage später noch ein Anruf vom Reisebüro: der Fitnessraum auf der Polarlys ist geschlossen. Das war mir sowas von egal....Weniger egal war mir die Streikdrohung für DUS, aber wir hatten Glück und der Streik fing erst am 14. an. Als Bahnfahrer bin ich lieber schon am Vortag angereist, mein gebuchter Zug hatte auch prompt mehr als 2 Stunden Verspätung, sodass ich in den Genuss mehrmaligen Umsteigens kam. Wie gut, dass meine Reisetasche nur etwas über 15 kg wog
13.02.13 - Aschermittwoch
Am Abreisetag fuhren wir mit der Regionalbahn (sicherheitshalber eine früher) zum Flughafen. Die Idee hatten auch andere Leute schon, es gab etliche HR-Anhänger zu sehen. Nach dem Einchecken und der Sicherheitskontrolle haben wir uns ein gemütliches 2. Frühstück gegönnt. Der Wartebereich war gut voll und entsprechend war der Flieger dann auch bis auf den letzten Platz belegt. Wir staunten einmal mehr, was manche Menschen an Handgepäck mit sich herumschleppen, das Kabinenpersonal hatte große Mühe, das alles unterzubringen. Die zulässige Größe und das Gewicht von 6 kg wurden jedenfalls nirgends überprüft - wozu hatte ich mir da eigentlich Gedanken gemacht
Der Flug verlief ereignislos und ohne Sicht bis zum Landeanflug auf Flesland, wir hätten sowieso auf der falschen Seite gesessen. Bei der Landung war vom sehr böigen Wind, den der Pilot extra angekündigt hatte, rein gar nichts zu spüren. Das Aussteigen dauerte wegen des extensiven Handgepäcks ewig, manche Mitmenschen sind da nicht besonders koordiniert Aber letztendlich war das egal, denn das Gepäck dauerte auch am Band ewig. Nach dem Zoll wurden die Passagiere eingesammelt und zu den Bussen gelotst- oh Schreck, es gab 2 große Reisegruppen! Für die eine reichte der zugewiesene Bus nicht aus, es mussten ein paar zu uns in den Bus der Individualreisenden. Es schien sich schwierig zu gestalten, wer sich von der Gruppe trennen muss und wir kamen erst mit einer Stunde Verspätung los.
Am HR- Terminal bekamen wir unsere Umschläge und warteten auf die nächste Sicherheitsunterweisung, denn mit einer der Reisegruppen war die gerade startende schon voll. Auch bei der nächsten waren wieder Reisegrüppler dabei, die drängelten, als ob sie etwas verpassen würden. Während der einleitenden Worte auf norwegisch und englisch protestierte einer aus dem Hintergrund: „Auf Deutsch, ich verstehe nichts!“ Die Lady von HR sagte nur trocken „Hätten Sie mich ausreden lassen...“ - Gelächter
Nach dem Film wurden wir übers Treppenhaus wieder nach unten gelotst und konnten endlich die Polarlys über Deck 3 entern. Unsere Garantiekabine war die 355, die vorletzte backbord am Heck. Zum Treppenhaus war es diesmal nicht so nah wie auf der Kong Harald, aber dafür war der Notausgang gleich ums Eck, auch ein beruhigendes Gefühl.
Nach Cruisecard Freischalten und Kaffeebecherkauf haben wir uns aufgemacht zum Bergen- Büffet , wie gewohnt reichhaltig und gut, es bleiben keine Wünsche offen! Allerdings hat man auf der Polarlys, wenn man keine Karaffe nahm, immer nur ein Glas Wasser bekommen, danach wurde man übersehen. Wir haben auch nicht insistiert, denn mit dem Coffeedeal gab's genug zu trinken und wir haben einfach den Kaffee-(Tee-)becher zum Essen mitgenommen.
Nach dem Essen waren die Koffer da, also war Auspacken und Einrichten angesagt. Der Platz reichte gut aus, auch die Reisetasche passte noch hochkant in den Schrank, der Koffer von Schwesterherz unter den Schreibtisch. Schnell noch die Temperatur der Klimaanlage hochgedreht (war eisig), die Fussbodenheizung im Bad angemacht (funktionierte nicht, war aber auch egal, wir sind nicht erfroren) und dann raus auf Deck 5. Bald war Zeit zum Ablegen, bis zur Askøybrücke blieben wir am Bug.