Ich fühle mich gestalkt - von Hurtigruten
Neben Norwegen habe ich noch eine große Reiseliebe, und das ist Irland. Das hat eigentlich nichts oder nur wenig mit dem hier gebrauten, vorzüglichen Bierzu tun. Normalerweise bin ich gar kein Biertrinker, aber mein Standardsatz "Für ein frischgezapftes Guinness würde ich töten" gilt nach wie vor
An Irland begeistern mich besonders die verfallenen Klöster und Abteien, die uralten Friedhöfe und Kirchen. Außerdem das unendliche, in tausend verschiedenen Nuancen schimmernde Grün.
Im Jahr 2001 sind wir zum ersten mal auf die "Grüne Insel" geflogen, hatten ein Ferienhaus in der Nähe von Shannon, wohlweislich (nicht von mir) ausgesucht wegen seiner Nähe zum gleichnamigen Fluss, in dem man laut diverser Zeitschriften wunderbar und ertragreich angeln konnte Zum Glück habe ich mich - manchmal auch mit unlauteren Mitteln - durchgesetzt und wir haben wenigstens jeden zweiten Tag einen Ausflug ohne Angelzeugs gemacht.
Fünf Jahre später dann die zweite Reise, diesmal mit meiner Freundin und einem Mietwagen - eine Rundreise mit jedem Tag einem neuen Ziel und vorgebuchtem B&B. Für mich die beste Art, das Land zu erkunden. Im Anschluss waren noch vier Tage für Dublin geplant, die aber nach einem Tag schon ein unangenehmes Ende hatten, da Birgit ihre Geldbörse mit allen Papieren, Karten und natürlich Geld verloren hatte (oder gestohlen wurde???) Nur die Flugtickets, die hatte zum Glück ich. Als alle Wege von Polizei über Botschaft bis zu ...was weiß ich... erledigt waren, hatten wir gerade noch Zeit, uns die Guinness-Brauerei und die Jameson-Destillerie anzusehen. Mehr ging nicht.
Und das wollten wir nun endlich nachholen.
Für meinen schon traditionellen Mai-Hamburg-Urlaub war eigentlich ein Kurztrip nach Helgoland geplant. Ich wollte einfach mal mehr als ein paar Stunden dort sein und mir alles ohne Zeitdruck ansehen. Zwei Übernachtungen würden ausreichen und die restliche Zeit war für den Hafengeburtstag vorgesehen.
Da kam plötzlich die Idee mit Irland, dazu fanden wir ein Superschnäppchenangebot - und kurzerhand war Helgoland aufs nächste Jahr verschoben.
So ließen wir uns am Sonntag, dem 5. Mai mit AirLingus nach Dublin fliegen.
Sonnenschein über den Wolken, aber auch darunter sah es nicht schlecht aus und es wurde stündlich schöner.
Mit dem Flughafenbus - hier Airlink genannt (6€) - fuhren wir in unser Hotel. Und wir waren überrascht! Für das Schnäppchen hatten wir etwas einfaches erwartet, waren aber in einer 4-Sterne-Bleibe untergekommen.
Also, das Ashling Hotel kann ich nur empfehlen. Es liegt in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Heuston, die Straßenbahn hat ein paar Meter entfernt eine Haltestelle, der Airlink und die HopOn HopOff - Linien halten fast unmittelbar vorm Hotel. Also die Anbindung zur City ist genial. (Später haben wir erfahren, dass schon Julia Roberts und Bill Clinton hier genächtigt hatten)
Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel war als Einstimmung schon wie eine kleine Stadtrundfahrt.
Als wir am River Liffey entlang fuhren, glaubte ich plötzlich, meinen Augen nicht zu trauen als mir das Wort Hurtigruten ins Auge fiel. Birgit meinte noch - guck mal, da ist eines von deinen Schiffen - da waren wir auch schon vorbei. Ich konnte gerade noch sehen, dass es die MS Fram war und war total aus dem Häuschen Mit allem hätte ich gerechnet, aber nicht mit einem Hurtigrutenschiff in Dublin. Zu meiner Schande muss ich ja gestehen, dass ich gar nicht wusste, wo sich das Schiff gerade befand und übersehen hatte, dass es kurz vorher in London gepostet wurde.
Egal, für mich stand fest, da musste ich so schnell als möglich nochmal hin. Und Birgit musste da durch
Da wir zu früh dran waren und noch nicht einchecken konnten, stellten wir das Gepäck unter und charterten den Nahverkehr in die Stadt zurück. Nach zwei Querstraßen und merkwürdigen Verkehrsführungen
standen wir dann zumindest am Ufer gegenüber der MS Fram.
Auf dem Weg hatte ich Birgit schon über diesen unheilbaren wunderbaren Virus informiert und als sich das kleine Schiff direkt vor uns als Restaurant entpuppte, beschloss ich, sie für das Opfer, dass sie meiner schwerwiegenden Erkrankung bringen musste, zum Essen einschließlich eines ersten Guinness einzuladen. Eine gute Wahl, wir haben nicht nur in einem schönen Ambiente, sondern auch sehr lecker gegessen.
Nach gefühlt hundert Frambildern
spazierten wir am River Liffey entlang, gingen über die "ha'penny bridge" und bewunderten die teilweise etwas futuristischen, aber auch vielen traditionellen Bauten, Einrichtungen, Brücken usw.
Im Stadtteil Temple Bar steppte am Nachmittag schon der Bär. Von überall her kam Musik, Menschenmassen drängten sich durch die Straßen, in denen ja ein Pub an den nächsten grenzte. Genau das war es, was wir unter anderem sehen wollten, irische Musik und vielleicht auch Steptanz und das ganze gekrönt mit dem einen oder anderen Bier. Dafür hatten wir jetzt vier Tage Zeit.
In einem kleinen Cafe - wo wir wirklich Kaffee getrunken haben - wurden HopOn HopOff - Tickets für zwei Tage zum Preis von einem angeboten. Diese hatte ich schon im Internet ausgesucht. Und wenn wir sie in dem Cafe kaufen, gibt es einen heißen Schokomuffin dazu. Noch Fragen?
Nach einem Besuch in der Touristinformation und dem Erwerb von einem sehr übersichtlichem Stadtplan, sowie einigen Postkarten machten wir uns langsam auf den Weg ins Hotel. Dabei stellten wir fest, dass sich allein auf den paar Metern von der Straßenbahn zum Hotel drei Pubs befinden. Verdursten würden wir hier jedenfalls nicht
Nun konnten wir endlich einchecken und unser Zimmer beziehen. Dieses war genauso schön, wie der erste Eindruck vom Hotel. Wir waren rundum zufrieden. Und wer das breitere Bett bekommen hat, ist ja wohl klar...
Nach einem kleinen Abendbrot, Bilder sichten und einer groben Planung für den nächsten Tag fielen wir dann ziemlich müde in die Betten, eigentlich zu früh - wir haben es einfach auf die Stunde Zeitverschiebung geschoben.