In Gedanken ist man sofort wieder auf Reise.
Das geht mir beim Fotos-Aussuchen auch so
Bild Nr. 82 mit meinem Berg.
Der hat mir auch sehr gefallen mit den vertikalen Einschnitten!
Weiter mit Tag 11 und Kristiansund, wo wir bei tiefstehender Sonne ankamen. Während der Einfahrt in den Hafen gab es reichlich allerschönste Fotomotive mit farbenfrohen Schiffen und Spiegelungen - und dazu den Sound des Typhons unter der Brücke
Bis die Kong Harald angelegt hatte, lag Kristiansund im Schatten. Nach dem Auslaufen machte sich Abschiedsstimmung breit, wir fingen schon mal an, nicht mehr benötigte Sachen zusammenpacken. Das Wetter tat alles dazu, den Abschied zu erleichtern: Wind und Regen gingen los, es fing an zu schaukeln, die Kong Harald bewegte sich ordentlich, in der Nachbarkabine wurde es jemanden ganz entsetzlich schlecht
09.02.2012
Die Nacht war sehr unruhig, das Schiff ächzte in allen Fugen. Wenn eine Welle von vorne kam, gab es laute Schläge, die Kong Harald rollte und stampfte, dass es eine Pracht war In der Nachbarkabine wurden fleissig weiter die Fische gefüttert Mir war es nicht schlecht, aber schlafen konnte ich auch nicht recht, weil ich nie gerade im Bett lag In Torvik stieg eine Familie mit Auto, Baby und viel Gepäck zu, dann ging die Schaukelei weiter. Beim Frühstück war es nicht sehr voll, wir haben es genossen Danach Kofferpacken und die Zeit rumbringen. Es regnete und stürmte weiter, zum allerersten Mal zog ich mein Buch raus. Zwischendrin ging ich raus zum Luftschnappen, aber man musste durch den Mittelgang ans Heck gehen, um eine Tür aufzubekommen. Dort war es geschützt, doch es verirrten sich nur einige wenige Unentwegte dorthin. Ich habe lustlos ein paar Alibifotos vom Steinsund gemacht, grau in grau... Gesehen hat man kaum etwas, so fiel der Abschied nicht so schwer. Selbst das Büffet am Mittag schien nicht so reichlich wie sonst.
Die Plätze auf dem Schiff füllten sich, auch mit Leuten, die wir die vergangenen Tage nie oder so gut wie nie gesehen hatten – wo haben die nur die ganze Zeit gesteckt?
Wir kamen mit Verfrühung in Bergen an. Dort klappte das Ausschiffen routiniert, nur einmal klemmte das Band und es gab einen kleinen Stau. Dann ging es Schlag auf Schlag in die Busse, in die Schlange beim Check In (diese Dränglerei!), zur Sicherheitskontrolle und in den Flieger, diesmal Charter. Das ganze Procedere bei Charter ist zum Abgewöhnen, man will eigentlich nur noch schnell heim, aber die DB gönnte mir noch das Vergnügen, den Mannheimer Bahnhof bei Nacht und Kälte etwas ausgiebiger zu geniessen.
Fazit:
die Kong Harald ist ein gemütliches Schiff, auf dem ich mich sofort sehr wohlgefühlt habe. Unsere Lieblingsbereiche im Schiff waren die Arkade und abends auch mal die Bibliothek (nach einer Weile hatte man Übung darin, die Ohren auf Durchzug zu stellen, was die musikalische Untermalung aus der benachbarten Bar anging) und draussen natürlich das Umlaufdeck. Auf der südgehenden Route waren wir mitunter auch auf Deck 7 und im Panoramasalon, aber Deck4/5 waren uns definitiv lieber.
Das Essen war immer sehr reichhaltig, vielfältig und gut. Lediglich das Abendessen kam uns manchmal etwas mager vor, wir waren aber hinterher immer satt. Wahrscheinlich spielte da die 2. Sitzung eine große Rolle, wir hatten nämlich immer schon zur ersten Hunger und haben uns deswegen nachmittags in der Cafeteria schon mal Waffeln oder Lachsbrötchen gegönnt Das Publikum war recht angenehm, es waren auch relativ viele Einzelreisende. Die englischen und japanischen Gruppen blieben weitgehend unter sich und fielen meist nicht weiter auf, außer sie waren schon etwas alkoholisiert
Ausrüstungsmässig habe ich zum Glück nicht viele Fehler gemacht: Stativ mitgeschleppt und nicht benützt, Spikes ein paarmal in der Kabine liegengelassen alles dumm aber harmlos. Der einzige große Fehler war, keine richtig winddichte Hose dabeigehabt zu haben, ich dachte, mehrere Lagen reichen aus. Den Fehler wiederhole ich garantiert nicht mehr!
Alles in allem war diese Reise wetter- und lichtmäßig so unglaublich schön , dass eine Wiederholung das kaum erreichen kann. Aber das nordische Licht macht einfach süchtig , deswegen war ich auch dieses Jahr schon wieder unterwegs und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein