Winterreise mit der MS Kong Harald, 29.1.-9.2.2012

  • Lust auf einen neuen (alten) Reisebericht?
    Vielleicht kann ich euch ja ein wenig Freude mit dem Bericht und/oder den Bildern machen und euch ein wenig von der Freude zurückgeben, die ich an euren Berichten und Bildern bisher immer wieder hatte. Passend zur Jahreszeit handelt es sich um eine Winterreise.


    Auch wenn eine Hurtigruten-Reise mir schon länger als Traumreise durch den Kopf spukte, kam es recht spontan und relativ kurzentschlossen zu dieser Winterreise mit der Kong Harald. Anfang Dezember 2011 wurde die Idee geboren, kurz alles Notwendige geklärt und eine Buchung für Ende Januar 2012 vorgenommen. Es handelt sich um das Winterspecial 2012 mit Charterflug Air Berlin ab/bis Düsseldorf nach/von Bergen. Der Hinflug wurde dann von KLM via Amsterdam durchgeführt und der Rückflug fand direkt von Bergen nach Düsseldorf mit Air Berlin statt.


    Mit Ausnahme des Reiseführers, den ich vor Reisebeginn mal quer gelesen habe, einem Bildband, den ich aufgrund der schönen Fotos immer mal wieder durchgeblättert habe und immer mal wieder verschlungenen Zeitungsartikeln über die Hurtigruten, habe ich die Reise einfach auf mich zukommen lassen. Geschweige denn, dass ich das Forum zu diesem Zeitpunkt kannte und auch nur ansatzweise eine Ahnung gehabt hätte, wie viele wertvolle Informationen ich hier hätte vorab bekommen können. Ich war also "learning by doing" unterwegs.


    Daher könnte man den Reisebericht auch als "Bericht eines Hurtigrutenneulings" bezeichnen. Da ich ja jetzt nach einer 2. Reise schon erfahren(er) bin :whistling: , das Forum seitdem einigermaßen intensiv durchforstet und eure tollen Reiseberichte genossen habe, muss ich aus heutiger Sicht selber manchmal schmunzeln, wenn ich mir meine Notizen von der Reise so durchlese. Ich werde euch daher auch die Selbstverständlichkeiten nicht vorenthalten, die eben bei einer 1. Reise nicht selbstverständlich sind, sondern "erfahren" werden müssen.




    Tag 1 – Sonntag, 29.1.2012


    Es geht los. Um 9.15 Uhr werde ich von einem netten Menschen abgeholt, wir sammeln meine Freundin ein und sind um ca. 10.15 Uhr am Flughafen. 11.30 bis 12.30 Uhr Flug von Düsseldorf nach Amsterdam (KL 1856) und 14.40 bis 16.25 Uhr Flug von Amsterdam nach Bergen (KL 1189). Alles klappt reibungslos. Beim Landeanflug nach Bergen haben wir einen tollen Blick auf die Fjordlandschaft und einen fantastischen Sonnenuntergang.



    Auch unsere Koffer sind gut angekommen und der Transferbus zum Hurtigrutenkai ist schnell gefunden. Um 17.30 Uhr checken wir ein. Wir haben Einzelkabinen gebucht und fragen uns, ob unsere Kabinen wohl auf demselben Deck sind (haben wir zumindest als Wunsch im Reisebüro angegeben). Ja, sind sie und sogar nebeneinander. :)


    Ein weiterer Blick auf die Check-in-Unterlagen zeigt, dass wir zum Abendessen aber nicht am selben Tisch sitzen (sollen). Wir haben einmal einen Platz an Tisch 40 und einmal an Tisch 53. :S Und nicht nur das: eine von uns darf um 20.15 Uhr speisen, die andere bereits um 18.30 Uhr. :D Na ja, das wird sich wohl regeln lassen. Spielt ja für den 1. Abend keine Rolle.
    Wenn das Abendessen in 2 Durchgängen eingenommen wird, heißt das wahrscheinlich aber auch, dass das Schiff nicht so leer ist, wie für eine Winterreise vermutet. Lassen wir uns überraschen...


    Vom Hutigruteterminalen gelangen wir über die Gangway zu „unserem“ Hurtigrutenschiff, der MS Kong Harald. Die Kabinen sind schnell gefunden. Da die Koffer noch nicht da sind, erkunden wir erst mal das Schiff.



    Dann geht’s zum ersten Abendessen, heute als Buffet und mit freier Platzwahl. Dann können wir wenigstens am ersten Abend zusammen essen. :thumbup: Die Bedienung macht aus unseren Bordkarten „Cruisecards“, d. h. nach Angabe der Kreditkartendaten können wir nun mit der Cruisecard an Bord alles bargeldlos zahlen. Die große Rechnung gibt’s dann zum Schluss. :wacko:


    Um 20.30 Uhr gibt’s ein Info-Treffen im Panoramasalon. Unser Reiseleiter ist Haakon Larson, der zunächst den Kapitän (Tom Rune Einarsen) und den Hotel-Manager (Tor Inge Olsen) vorstellt. Dann gibt’s ein paar Sicherheitshinweise für den Notfall und der Verlauf der Reise wird vorgestellt. Da das Unglück der Costa Concordia gerade mal ca. 2 Wochen her ist, sind alle bei den Sicherheitshinweisen sehr aufmerksam und die ein oder andere Frage bezüglich der Rettungsboote, Anzahl der Plätze/Schwimmwesten, Umgang mit Schwimmwesten wäre wahrscheinlich sonst nicht gekommen. Und wenn man sich kurz nach so einem dramatischen Unglück erstmals im Leben für eine längere Zeit auf einem Schiff befindet, ist man schon nachdenklich. :hmm:


    Außerdem erfahren wir bei der Infoveranstaltung, dass ca. 200 Reisende an Bord sind und in Tromsö eine weitere Gruppe von ca. 100 Personen für die Strecke Tromsö-Kirkenes-Tromsö zusteigen wird.


    Als stolze Besitzer der Cruisecards ordern wir anschließend den Coffee-Deal für 215 NOK (ca. 30 €). Dafür erwerben wir einen Hurtigruten-Thermobecher und können bis zum Ende des Jahres so viel Kaffee und Tee auf den Hurtigruten-Schiffen trinken wie wir mögen.


    Pünktlich um 22.30 Uhr legt das Schiff/die MS Kong Harald in Bergen ab. „Die schönste Seereise der Welt“ beginnt. :dance:
    Nach persönlich anstrengenden Monaten kann ich es noch nicht glauben, wirklich hier zu sein. Immerhin wusste ich eine Woche vorher noch nicht, ob ich die Reise wirklich antreten kann oder eine Stornierung der Reise erforderlich würde.


    Jetzt geht’s aber los und wie ich so an Deck stehe und die Ausfahrt von Bergen genieße, überkommt mich eine unheimliche Ruhe und das sichere und gute Gefühl: Alles wird gut…



    Nach einem Tee steuern wir gegen 23.00 Uhr die Kabinen zur Nachtruhe an. Mal schauen, wie es sich auf einem Schiff schlafen lässt…

    Liebe Grüße, Goldfinch
    :ilhr:



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  • Toll ein Reisebericht von der Kong Harald mit der ich am 01.03.2013 zu meiner zweiten Tour starte ^^
    Ich freue mich sehr, denn Dein Bericht kommt für mich jetzt optimal und ich kann mich schon mal auf die mir unbekannte Kong Harald einstimmen :thumbup:
    Freue mich auf Deine Fortsetzung.
    Liebe Grüße
    Christiane

  • auf die mir unbekannte Kong Harald


    Hallo Pedrolino,


    ich kann nur sagen, dass ich mich auf der Kong Harald sehr wohl gefühlt habe. Schönes, gemütliches, plüschiges, in sich stimmiges Schiff. Ich werde oft gefragt, ob mir die Kong Harald oder die Midnatsol besser gefallen hat. Standardantwort meinerseits: kann ich nicht sagen, beide Schiffe habe ihre guten Seiten. Essenstechnisch kann ich allerdings kundtun, dass man auf der Kong Harald buffetmäßig (morgens und mittags) eine vielfältigere Auswahl zur Verfügung hatte. Ich bin mir sicher, es wird Dir gefallen.
    Und bis zum 1.3.2013 möchte ich meinen Reisebericht abgeschlossen haben. Schön, wenn Du bis dahin mitreist.

    Liebe Grüße, Goldfinch
    :ilhr:



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  • Jetzt geht’s aber los und wie ich so an Deck stehe und die Ausfahrt von Bergen genieße, überkommt mich eine unheimliche Ruhe und das sichere und gute Gefühl: Alles wird gut…


    Goldfinch, genau dieses Gefühl überkam mich auch als ich die ersten Schritte auf die Nordlys machte. Es fühlte sich an wie "Ankommen" obwohl das meine erste Reise war.


    Freue mich jetzt schon auf deinen weiteren Reisebericht


    LG Begeisterte

    Liebe Grüsse Begeisterte :gr-smile:


    MS Nordlys 2012

  • An- und Ablegen in Florö und Malöy verschlafen wir bzw. wir werden beim Anlegen wach und schlafen weiter. Die erste Nacht war zwar ungewohnt, aber gar nicht so schlimm.


    Heute ist ausschlafen angesagt, so dass wir uns "erst" um 9.00 Uhr zum Frühstück begeben. Das aber erst nach einem traumhaften Sonnenaufgang; habe schon einige schöne Sonnenauf- und -untergänge gesehen, wüßte aber nicht, wann ich von der Intensität und Vielfalt der Farben so fasziniert gewesen bin. Zum ersten aber nicht zum letzten Mal auf dieser Reise, wie ich später feststellen durfte.


    Nach dem Frühstück geht es weiter mit der tollen Sonnenaufgangsstimmung. Das haben wir natürlich auch verdient und das Bilderbuchwetter wird den ganzen Tag so bleiben. Um 10.15 Uhr erreichen wir Torvik, ein winziges Dorf mit viel Landschaft.


    Weiter geht's nach Alesund, der Stadt des Jugendstils, wo wir von 12.00 bis 15.00 Uhr Aufenthalt haben. Aufgrund der vielen Eisflächen, die wir in Alesund vorfinden (und die uns auf unserer Reise auch weiter begleiten sollen), verzichte ich auf das Erlebnis bzw. die Rutschpartie, die 418 Stufen zum Aksla zu erklimmen. Ich lasse mich einfach durch die Straßen der Innenstadt treiben und schaue mir die Jugendstilbauten an. Vom Alesund Museum aus hat man einen schönen Blick von oben, wenn auch nicht von so weit oben wie vom Aksla. Das Jugendstilzentrum ist heute leider geschlossen; dann halt beim nächsten mal.


    Nach einem Cappuccino geht's wieder zurück auf's Schiff und pünktlich um 15.00 Uhr legen wir ab.


    Aufgrund der technischen Restriktionen (max. Zahl Bilder pro Beitrag) folgt Teil 2 des Tages später.


    OT: Würde die Bilder ja gerne an richtiger Stelle im Beitrag platzieren, klappte gestern auch einwandfrei, heute aber gar nicht. Daher zunächst mal alle Bilder im Anhang.

  • Auf der Weiterfahrt nach Molde erleben wir einen grandiosen Sonnenuntergang. Eigentlich ist es s..kalt draußen an Deck, aber ich kann mich von dem Anblick der immer intensiver werdenden Farben nicht lösen... Dann lieber frieren.


    Da es draußen bereits stockdunkel ist, haben wir nach dem Stopp in Molde Freizeit bis zu unserem Abendmenü um 20.15 Uhr. Dachten wir; kurz nach Ablegen von Molde meldet sich die Borddurchsage in der Kabine (funktioniert also), dass Nordlichter zu sehen sind. Also raus auf Deck 7. Ja, wo sind sie denn? Da es das erste Mal war, dass ich Nordlichtern begegnete, wusste ich ja auch nicht so genau, was mich erwartet. Wahrgenommen habe ich eher kleine Nebelschweife mit leicht grünlichem Schimmer, die ich auch bei voller Konzentration mehr erahnte als das ich sie sah. Also nur schwaches Nordlicht, aber immerhin gleich am ersten Abend.


    Und dann das erste Abendmenü: Ja, wir haben das mit dem gemeinsamen Tisch jetzt geregelt. Da wir für die Essenzeit um 18.30 Uhr keinen Tisch für 2 Personen am Fenster mehr bekommen können, ist unsere Tischzeit jetzt 20.15 Uhr (Tisch 53). Sozusagen mein Tisch zur Uhrzeit meiner Freundin. Wir haben mit diesem Wunsch den hinteren Teil des Restaurants für uns alleine, zumindest heute. Sehr aufmerksam von Hurtigruten, den Wünschen ihrer Gäste nachzukommen und sogar den (noch) nicht genutzten Restaurantbereich zu öffnen.


    Um 22.10 Uhr legen wir noch in Kristiansund an, bevor die 2. Nacht auf dem Schiff beginnt.


    Kaum eingeschlafen, kommt um ca. 0.30 Uhr die Durchsage "Northern Lights Outside". Und dann der Gewissenskonflikt: Aufstehen? Ja? Nein? Es ist doch so schön warm im Bett. Lohnt es sich wirklich? Aber wenn es doch schon Nordlichter gibt, sollte man sie doch gesehen haben! Also doch aufstehen…? Ja! Bis wir an Deck waren, war das Nordlicht verschwunden, zumindest nicht mit bloßem Auge erkennbar. Dann können wir ja auch weiterschlafen. Die Nacht wird eh' kurz, da wir um 6.00 Uhr in Trondheim anlegen.

  • Mein Wecker geht um 6.00 Uhr. Da ich gerne einen Überblick über die mir unbekannte Stadt bekommen möchte, habe ich mich für den Ausflug 3 B „Sightseeing Trondheim mit Nidaros-Dom“ angemeldet. Dieser findet von 7.55 bis 9.50 Uhr statt. Nachträglich erklärt sich auch, warum die Stadtrundfahrt so früh beginnt, obwohl wir bis 12.00 Uhr im Hafen liegen. Neben der Kong Harald liegt die Vesteralen im Hafen, aber nur bis 10.00 Uhr und die Stadtrundfahrt und auch der Stadtrundgang werden für die Gäste beider Schiffe gemeinsam durchgeführt. Nun denn, bei der Stadtrundfahrt erhält man den erhofften guten Überblick über Trondheim. Auf den ersten Blick würde ich sagen, eine Stadt, in der es sich lohnt, mehr Zeit zu verbringen. Faszinierend der Nidaros-Dom und alleine für die gut 30minütige Führung im Dom hat sich der Ausflug gelohnt. Stationen der Stadtrundfahrt: Zentrum – Aussichtspunkt – Uni(viertel) – Nidaros-Dom – Speicherhäuser – Alte Brücke (Gamle Bybro).


    Auffällig: Trondheim ist auf den Bürgersteigen und sonstigen Gehwegen total vereist. Man muss genau aufpassen, wo man hintritt; das ist nicht wirklich spaßig. Die Reiseleiterin informiert uns darüber, dass wir heute den kältesten Tag bisher in diesem Winter haben, morgens – 14 Grad. Genau das ist auch sehr deutlich zu spüren. Gut, dass das Schiff geheizt ist.


    Mit Verspätung (aufgrund technischer Probleme, welche auch immer) legen wir erst um 12.40 Uhr ab und beginnen die 8 ½ stündige Fahrt ohne Stopp nach Rörvik zunächst mal mit unserem ersten Mittagsbuffet an Bord.


    Die Seestrecke ist wunderschön und auch heute erwartet uns wieder ein Sonnenuntergang, der bilderbuchmäßig ist. Aufgrund der Kälte ist es aber schon Hardcore, draußen zu bleiben. Das Farbenspiel des Himmels fasziniert mich aber wieder so sehr, dass ich einfach draußen bleiben muss. Auch wenn die Finger am Auslöser der Kamera fast festfrieren...


    Überhaupt: Bilderbuchwetter schon 2 Tage und Fotos, Fotos, Fotos. Und es wird immer kälter…


    Und dann passiert etwas, was bestimmt nur einem Neuling passiert. Ich habe mich nach dem tollen Sonnenuntergang zum Auftauen mal in die Kabine begeben; schließlich wird es draußen auch dunkel. Und ich wundere mich, warum plötzlich Häuser und Felsen in gespürt greifbarer Nähe meines Fensters zu sehen sind. Wir sind im Stokksund und bis ich wieder für draußen präpariert und auf Deck 7 angekommen bin, ist der interessante Teil leider schon passé; die 90 Grad-Kehre liegt bereits hinter uns. Dann wird es aber auch so dunkel, dass ein weiteres Ausharren auf Deck nicht wirklich lohnt.

  • Die Polarkreisüberquerung steht bevor. Da bei der Dunkelheit um diese Jahreszeit nicht davon auszugehen ist, etwas zu sehen, wird kein Wecker gestellt. Das mag manchen frevelhaft erscheinen, aber damals wusste ich es nicht besser. Geweckt werden wir dann trotzdem gegen 7.00 Uhr von der Durchsage, dass wir bald den Polarkreis überqueren. Und siehe da, warum soll man bei dieser Dunkelheit und Kälte auf Deck sein, wenn mann die Polarkreiskugel auch vom Kabinenfenster aus gut sehen kann. Um 7.24.09 Uhr ist es dann soweit, ab jetzt sind wir nördlich des Polarkreises. Und wenn man schon mal wach ist, kann man ja auch aufbleiben. Nach dem Duschen zeigt sich am Himmel (mal wieder) eine wunderschöne Sonnenaufgangsstimmung. Also doch mal kurz nach draußen, um die ersten Fotos des Tages zu machen. Ups, Deck 7 ist gesperrt; warum, erfahren wir erst später.


    Beim Frühstück zieht eine tolle Landschaft an uns vorüber, die Strecke nach Örnes ist wirklich zum Genießen. Da die Sonne nur langsam immer höher steigt, bleibt uns die schöne Lichtstimmung noch eine ganze Zeit erhalten. Mal wieder möchte man das Außendeck nicht verlassen. Später klärt sich dann auch das gesperrte Deck: Es gibt eine Nofallübung für die Crew. Das Ganze auf offener See, so dass es auch für uns Paxe eine spektakuläre Aktion ist; mit Beiboot, das uns seit Örnes begleitet, mit Rettungshubschrauber und "Mann" über Bord. Hat auf jeden Fall was beruhigendes, dass die Mannschaft (zumindest dem Anschein nach) auf solche Situationen gut vorbereitet ist. Das Kentern der Costa Concordia vor gut 3 Wochen mit einigen Toten ist allen noch sehr präsent.


    Die Anfahrt von Bodö ist im Vergleich zu den bisherigen Orten nicht wirklich attraktiv (Sorry, Eva). Wir machen einen Spaziergang durch die Stadt und inspizieren den Yachthafen, der für sich sehr anschaulich ist. Da der Wind ziemlich kalt und beißend ist, müssen wir erst mal ins Warme. Wir finden ein kleines, schnuckeliges Café (Farmors Stua), in dem man sich wie in Großmutters Wohnstube fühlt. Hurtig nehmen wir einen Cappuccino und eine Zimtschnecke (sehr lecker) zu uns und tauen dabei langsam auf.


    Um 15.00 Uhr verlassen wir Bodö und damit wir gut beschäftigt sind, findet um 15.30 Uhr die Polarkreistaufe mit König Neptun draußen auf Deck 7 statt. Da wir uns ja nun in der Nordlichtregion befinden, wird später noch eine DVD mit ziemlich professionellen Nordlichtbildern gezeigt (im Shop natürlich käuflich zu erwerben. Zwischenzeitlich ist es wieder stockdunkel und bei der Fahrt über den Vestfjord also nichts zu sehen. Nach Stopp in Stamsund und Svolvaer steht heute noch die Fahrt durch den Raftsund an. Da der Himmel sternenklar ist und der Mond sehr hell scheint, ist es trotz der Dunkelheit eine beeindruckende Stimmung. Wer beim Menü nicht satt geworden ist, kann sich jetzt noch mal auf Deck 7 mit Fischfrikadellen stärken. Wir fahren auch den Trollfjord an, in den der Kapitän ein paar Meter einfährt, um uns die Enge des kleinen Fjordes zu demonstrieren.


    Auch der heutige Tag zeigte sich wettermäßig von seiner besten, wenn auch sehr kalten, Seite.


    Weiter geht's hier erst in ein paar Tagen, da ich mich wellnessmäßig mal ein bißchen verwöhnen lasse und dann einfach mal offline bin. ;) Aber es sind ja genügend Reiseberichte in Arbeit. :D

  • Danke Goldfinch. Hab mich gleich ans Lesen und Anschauen deiner wunderschönen Bilder gemacht.
    Abgesehen von den farbintensiven Sonnenuntergängen gefallen mir deine Aufnahmen der Gebäude sehr gut.
    Auch das Reh mit der Telefonkabine ist klasse!
    Ich war bei meiner ersten Reise noch viel mehr Neuling. Der nördlichste was ich bis dahin bereist hatte war Amsterdam!
    Von Norwegen wusste ich grad mal wo es liegt und da ich die Reise nicht selber organisiert hatte, konnte ich erst recht kurz vorher einige Informationen über Internet einholen.
    Ich war deshalb sehr froh über die guten Reiseunterlagen, die Tagespläne und all die Informationen die Hurtigruten den Reisenden bietet. Es gibt nichts mühsameres als nachträglich nachforschen zu müssen wo man dies oder das gesehen, bzw. Foto aufgenommen hat.

  • Ich war bei meiner ersten Reise noch viel mehr Neuling.


    ... und mir hat es sehr viel Freude bereitet, mich nach meiner 1. Reise (und dem Entdecken dieses Forums) auf meine 2. Reise vorzubereiten. Da war plötzlich so vieles nicht mehr ganz unbekannt, und vieles, was mir auf der ersten Reise verborgen blieb, konnte ich auf der 2.Reise sehr bewusst wahrnehmen. Das war super! :sdanke: an ale Fories!
    @ Skippertje: Ich freue mich auf Deine weiteren Reisetage hier im Forum und mein Herbstbericht wird folgen. LG

    Liebe Grüße, Goldfinch
    :ilhr:



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  • Vielen Dank Goldfinch,


    habe Deinen bisherigen Bericht auf einen Rutsch gelesen und es kamen so schöne Erinnerungen an unsere erste Reise mit der Midnatsol hoch.

    Zitat

    da ich mich wellnessmäßig mal ein bißchen verwöhnen lasse

    genieße es, wir gönnen es Dir von ganzem Herzen denn danach wird das schreiben wieder leichter fallen.
    Ich freue mich uf jeden Fall schon auf die Fortsetzung

  • Hallo Paulinchen,


    und jetzt ist das mit Wellness und Verwöhnen lassen auch schon wieder vorbei. :S
    Habe gerade an deinem Ticker gesehen, dass Du kurz vor einer wunderbaren Reise stehst und wünsche Dir schon mal eine ganz tolle und erlebnisreiche Zeit mit vielen schönen Eindrücken. :thumbup:


    Hier geht's dann auch bald weiter...

    Liebe Grüße, Goldfinch
    :ilhr:



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  • Da wir erst nach Mitternacht ins Bett gekommen sind, ist heute wieder ausschlafen und Frühstück um 9.00 Uhr angesagt. Den Aufenthalt in Harstad ignorieren wir einfach. Dann bei der Ausfahrt mal kurz an Deck und die Temperaturen antesten. So langsam zieht der Tag herauf und taucht die Landschaft in blau-violettes Licht; aber es ist schrecklich kalt. Objektiv sind es nur -10 Grad, aber gefühlt .


    Zur Einstimmung wird um 10.45 Uhr eine DVD über Tromsö gezeigt, bevor wir dann planmäßig um 11.15 Uhr in Finnsnes ankommen.




    Nach einem kleinen Mittagessen erreichen wir um ca. 14.30 Uhr Tromsö. Das Hurtigruten-Schiff legt sozusagen in der Innenstadt an und alles liegt nah beieinander. Nachdem wir Roald Amundsen einen Besuch abgestattet haben, besichtigen wir zum Aufwärmen erst mal die Tromsö Domkirke. Anschließend drehen wir eine Runde durch die wunderbar gemütliche Innenstadt, begutachten die interessanten Auslagen der netten Geschäfte und wärmen uns in dem ein oder anderen mal kurz auf. Anschließend schlendern wir noch ein wenig durch das alte Hafenviertel. Auf Empfehlung unseres Reiseführers (der nicht gelogen hat) testen wir noch den hervorragenden Kuchen in dem netten, gemütlich Cafe Aunegarden und dann geht’s so langsam wieder zurück zum Schiff.




    In Tromsö ist eine Reisegruppe Japaner an Bord gekommen, die uns bis Kirkenes und zurück nach Tromsö begleiten wird. Hurtigruten zeigt sich offensichtlich sehr flexibel, den besonderen Gewohnheiten der Reisegäste entgegenzukommen: So stellen wir in den nächsten Tagen fest, dass diese Reisgruppe immer extra Essenzeiten und auch besondere Mahlzeiten hat. Auch wenn sie nur drei Nächte an Bord sind, finde ich es schon erstaunlich, dass einige von ihnen offensichtlich keine Kabinen gebucht haben und sich in der Bar auf Deck 7 mehr oder weniger einrichten. Meins wär’s nicht. :fie:


    Auch der 4. Tag an Bord war geprägt von schönem Wetter. In den vergangenen Tagen waren die Lichtverhältnisse noch den unseren sehr ähnlich. Heute ist erstmals deutlich spürbar, dass es nicht wirklich hell wird und sehr früh richtig dunkel ist. Und es wird immer kälter bzw. der Wind immer schneidender. Am Bug auf Deck 5 zu stehen geht bei Fahrt eigentlich gar nicht mehr. Insbesondere der Wind und damit die gefühlte Temperatur erreicht so langsam den Punkt „unangenehm“. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass mich nichts im Schiff hält, wenn draußen so eine schöne Landschaft an uns vorbeizieht und ich immer recht lange draußen bleibe. Aber auch meine Aufenthalte auf Deck unterbreche ich immer häufiger, um mir mal wieder einen Tee zu holen. Außerdem muss ich ja die Finger immer mal wieder auftauen, nachdem sie beim Fotografieren fast an der Kamera festfrieren. Kann nämlich nicht mit Handschuhen fotografieren. Und dabei geht es noch 2 Tage nordwärts. :hmm:

    Liebe Grüße, Goldfinch
    :ilhr:



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    Einmal editiert, zuletzt von Goldfinch ()

  • Ihr habt ja tolles Wetter mit fantastischen Lichtstimmungen gehabt !! Und man sieht den Bildern an, dass es lausig kalt ist. Danke !!

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Der Tag fängt mit dem Frühstücksbuffet um 8.30 Uhr inzwischen gewohnt gut an. Auch das Wetter lässt uns nicht im Stich und beschert uns auch heute wieder wunderschöne Lichtstimmungen zum Tagesbeginn. Planmäßig legen wir gegen 9.30 Uhr in Havöysund an.



    Die anschließende Weiterfahrt nach Honningsvag ist mit Worten kaum zu beschreiben: Backbord eine tolle Landschaft, steuerbord ein sich ankündingender Sonnenaufgang, der seinesgleichen sucht und die Landschaft backbord entsprechend schön bescheint. Dabei eine aufgewühlte See, später mit einem Dunst-/Nebelschleier über dem Wasser, der den Eindruck hinterlässt, dass das Meer dampft. Ohne Worte: die Felsen scheinen von innen heraus zu glühen und die Sonne scheint zu brennen. Jetzt genug der träumerischen Ausschweifungen. :rolleyes:
    Es gab einen kleinen Wermutstropfen: wir hatten etwas Schwierigkeiten, uns ohne festhalten auf dem Deck fortzubewegen; der Wind hatte inzwischen etwas zugelegt. Die Wettervorhersage lautet: -8 Grad, Near Gale, 15 m/s „south-southwest“.


    Die Bilder werden vom tatsächlichen Erleben nur einen kleinen Eindruck wiedergeben können …



    Auch die Anfahrt nach Honningsvag ist dem Wetter-/Lichtverhältnissen entsprechend beeindruckend …



    Aufgrund der technischen Restriktionen (max. Zahl Bilder pro Beitrag) folgt Teil 2 mit dem Nordkap später, wahrscheinlich morgen.

    Liebe Grüße, Goldfinch
    :ilhr:



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  • Du könntest Dich mit Deinem unterhaltsam geschriebenen Bericht :thumbup: auch gleich weiter beschäftigen: denn es reicht schon ein kurzer Beitrag von uns - und schon kannst Du 'weiter arbeiten'. :gamer: So habe ich es bei meinem letzten Bericht kennen gelernt. Denn bei dem super Licht mag ich gar nicht so lange auf die Fortsetzung warten. :clapping:
    Lynghei

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