MS Richard With 3.4. bis 14.4. ... wo die Hurtigrute auch vorbei kommt

  • Die Alternative zum "aus-dem-Bus-Foto" von der Brücke in Sortland bin ich noch schuldig.


    :hihi: :hihi: Für 1000 NOK kann man sich auf einen LKW oder dessen Anhänger, einbuchen. Geboten wird eine audiophile Tour die hauptsächlich über Langøya und Hinnøya geht. Also ganz ohne visuelle Erlebnisse. Ein Highlight ist das Typhon des Hurtigrutenschiffes, das man beim Befahren der Sortlandbrücke hört. Sicher hätte "Le Photoshop" einen Weg gefunden, das Hurtigrutenschiff zu fotografieren. :thumbup: :thumbup:




    Bernard "Le Photoshop"

  • 12. April Dienstag


    Ein ziemlich frischer Morgen heute. Nach dem Frühstück geht es erstmal raus auf Deck 5, wie jeden Morgen.
    ;) Es zeigt sich ein ganz besonderes Symptom der Infizierung. Obwohl ich die südgehende Tour erst einmal gefahren bin, werde ich das Gefühl nicht los, das wir uns "verfahren" haben. Die Landschaft sieht aus wie am Rhein südlich von Koblenz. Es fehlen nur die Straßen und die Eisenbahn ;) - aber das ist ein anderes Thema :) . Ich geniese die Fahrt, bis die Neugierde siegt und ich in der umfangreichen Lektüre die nötigen Informationen zum aktuellen Standort einhole. Wir fahren auf dem Weg nach Nesna durch den Aldersund, der die Insel Aldra vom Festland trennt. Normalerweise gehört diese Passage nicht zur Standardstrecke. Möglicherweise waren dem Kapitän die ruhige See der letzten Tage irgendwann zu langweilig, und er gönnte sich, der Crew und den Passagieren eine Extraausfahrt durch diese reizvolle Landschaft. Dann wurde das Typhon betätigt und das anschließende Echo wanderte zwischen den Berghängen hin und her.


    Gegen 11:30 Uhr findet die Brückenbesichtigung mit ca. 20 Teilnehmern statt. Die Tourleader-Azubine Sunniva Rydningen (die in echt viel, viel besser aussieht als auf Seite 1 des aktuellen 1893-Ambassador-Journals) nimmt uns auf Deck 6 in Empfang und wir wandern zur Brücke. Auf der Brücke sind nur Kapitän Tommy Eliassen, einer seiner Offiziere und noch so ein Typ, der sich nicht vorgestellt hat, und "nur so rum hängt" :) . Ich bedanke mich gleich für die Fahrt durch den Aldersund :imsohappy: . An seiner Mimik kann ich eine gewisse Zufriedenheit erkennen, dass jemand der Passagiere gemerkt hat, dass er diesen kleinen Schlenker gemacht hat. Es folgt der übliche Talk über Arbeitssituation der Kapitäne und Offiziere bei den Hurtigruten. Die Frage nach dem wichtigsten Gerät auf der Brücke wurde nicht gestellt! :!: :!: :!: Fachpublikum. Nach ca. 45 Minuten hatte Sunniva in der Bar auf Deck 7 für jeden ein alkoholfreies Mixgetränk organisiert und unter den Teilnehmern verteilt. Zusätzlich gab es das obligatorische Zertifikat. Drei Teilnehmer haben es nicht bis auf Deck 7 geschafft. Die übriggebliebenen Mixgetränke werden einvernehmlich unter den 3 Mitgliedern von hurtigforum.de verteilt. Lecker. :thumbup:


    Kriminalfall an Bord. Ich habe versehentlich den falschen Kaffeebecher mit auf die Kabine genommen. Lena hat mich angesprochen, dass ich am Vormittag auf Deck 7 im überdachten, geheizten Außenbereich ihren Kaffeebecher mitgenommen hätte. Möglicherweise, ich kenne mich dort nicht so gut aus ;) . Lenas war rot, meiner auch. Es erfolgt ein Austausch abseits jeglicher Öffentlichkeit. ;)
    In Nesna wird vom Norwegischen Fernsehen NRK das Aus- und Einladen gefilmt. Als aber die sperrigen Waren eingeladen werden, hatte der Kameramann seine Ausrüstung schon abgebaut. In Sandnessjøen und Brønnøysund strahlt die Sonne wie im Hochsommer.
    Die Sieben Schwestern hüllen sich heute im Nebel, dafür bekommen wir Besuch von einem Adlerpärchen, das uns einige Zeit folgt. In Brønnøysund wird unweit des Anlegers, wie in anderen Städten entlang der Hurtigrute, kräftig gebaut. Das ist hier in Norwegen wohl ein Volkssport. Da gibt es ganz sicher einen Wettbewerb, wessen Neubauten am spektakulärsten sind.


    Die Torghatten-Schleife ist daran Schuld, das es auf Deck 5 etwas enger wird :( . Bei Sonnenschein und Sprüchen aller Couleur der "Besucher-Paxe" an Deck, wird das Highlight des Tages passiert. Sehr amüsant.
    Später bekommen wir noch einen ganz besonderen Begleiter: Ein Regenbogen der uns ca. 10 Minuten an Backbord folgt.
    Ab jetzt kommt die Strecke mit dem nicht enden wollenden Sonnenuntergang. Wieder einmal super Licht an diesem Abend. In Rørvik erwartet Ronald mit der Nordkapp einen Geschäftspartner aus Holland den er das letzte mal im vorangegangenen Jahrtausend gesehen hat. Ausgemacht war, dass er in Rørvik an unserer Gangway wartet. Schon bei der Anfahrt nach Rørvik können wir erkennen, dass die MS Nordkapp heute etwas gemütlicher unterwegs ist. 10 Minuten nach unserer Ankunft legt die Nordkapp an. Kurze Begrüßung an der Gangway der Nordkapp und ein Erinnerungsfoto gemacht. Und als hätte ich es geahnt: Bin kurz nach der Begrüßung zurück auf die Richard With und bestelle in der Cafeteria 4 Bier und einmal Tonic. Hinterm Tresen steht Christin und zapft Bier Nr. 1 und Bier Nr. 2 und dann ist das Fass leer…. ?(
    Der Austausch mit herbeigerufener Unterstützung dauert gefühlte 30 Minuten. Schließlich sitzen wir alle für kurze Zeit in der Cafeteria, bis die Nordkapp wieder ablegt.


    Abschluss des Tages mit Tonic für die Dame und Bier, Aquavit und Whiskey für die Herren. :beer:
    Das, mit dem Getränke selber bezahlen, hat an diesem Abend noch nicht funktioniert. :)



    Auf dem ersten Foto: links die Insel Aldra, rechts das Festland. Der Aldersund an diesem sehr frischen Morgen.




    ... wer steuert hier eigentlich, ich habe seit heute so meine Zweifel ;) ;)



    Zur Feier des Tages durfte die MS Richard With den Mond in den Himmel schießen :) :)



    wird fortgesetzt

    Ulriken-Topp-Bezwinger 10.10.2016

    Einmal editiert, zuletzt von Garry ()

  • Sehr schöner Bericht, danke Garry. Immer wieder spannend, dass die Kapitäne ihre Freiheiten nutzen und immer mal wieder Routenvariantem einbauen. :8o:

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Das, mit dem Getränke selber bezahlen, hat an diesem Abend noch nicht funktioniert


    Ich denke doch, denn mit meinem holländischen Freund und dessen Frau hatten wir ja nur abgemacht, dass wir uns für ein Bier treffen. :thumbup:
    Übrigens, die beiden waren wirklich in letzter Sekunde an Bord, denn eine Hälfte der Doppeltür war schon geschlossen.

  • @ Ronald:
    das war aber knapp, hatte ich so nicht mitbekommen.



    13. April Mittwoch


    Einige Russen sind irgendwo zugestiegen und machen entsprechend Party bis in den frühen Morgen. Die haben sich zu diesem Zweck in einer Minisuite auf der Backbordseite von Deck 6 eingemietet. Ich werde wach und schlafe dann auch nicht mehr ein.
    Ich nutze die Zeit bis zum Frühstück und mache einen Spaziergang durch Trondheim. Es ist kalt, sehr kalt um diese Uhrzeit, aber gestern war es ähnlich und es wurde dann noch ein wunderschöner Tag. Als ich zum Schiff zurückkehre, kommen mir sehr viele Passagiere entgegen, die wohl erst noch frühsrücken waren. Dafür habe ich jetzt sehr viel Platz im Restaurant.
    Die Paxe vom Hannoveraner Reisebüro sind von Bord und fahren mit der Dovre-Bahn Richtung Heimat. Wir sind jetzt ca. ein Drittel weniger Passagiere an Bord, was sich aber kaum bemerkbar macht.
    Ich begebe mich nach dem Frühstück dann auf Deck 7 und sortiere auf dem Netbook Fotos und mache mir Stichpunkte zum Reisebericht. Neben mir sitzt eine Teilnehmerin eines Firmenmeetings, das seit Harstad an Bord stattfand. Ungefähr 20 Leute waren daran beteiligt, die heute früh auch alle wieder von Bord gegangen sind. Nur eben nicht diese Dame aus Deutschland, die mit ihrem Firmen-Laptop nicht ins Internet kam, obwohl sie alles richtig gemacht hat. Da sie gegen 11:00 Uhr schon den nächsten Termin hatte, überlässt sie mir Ihre Zugangsdaten für den Internetzugang. Damit kann ich jetzt noch mal eine Stunde surfen.
    Als ich Doris und Ronald später auf Deck 5 treffe, erzählt Ronald von dem positiven Ergebnis der Vertragsverhandlungen. :thumbup: :thumbup:
    Erleichterte Gesichter bei der Crew, die sehr gern die Glückwünsche von uns entgegen nimmt. Es wird über die Toppen geflaggt. Dazu gehört auch, dass statt der Postflagge am Heck, die Nationalflagge aufgezogen wird. Und auch sonst ist es wieder ein sehr schöner Tag. Kurz nach dem Mittag rufe ich den Sommer aus. Es gibt Eis für die Forumler. Ein herrlicher Nachmittag mit sehr viel Sonne und wunderbaren Fotomotiven.
    Die Romsdalalpen werden von der untergehenden Sonne angestrahlt. Und da ist es wieder, dieses besondere Licht, diese Farben die dadurch entstehen. Wunderschön. :good3: Tante Trute steht in Molde auch wieder auf dem Balkon und begrüßt uns ;) . Schade dass wir hier nicht mehr Aufenthalt haben. Diesen Tag hätte man eigentlich in einem Biergarten mit Blick auf die Berge beenden müssen. Aber alleine diese Anfahrt auf Molde bei dieser Abendstimmung sagt mir: Nie wieder beende ich eine Reise auf der Hurtigrute in Trondheim!


    Wir unterhalten uns auf Deck 7 (heute ist Sommer) noch mit einem russischen Pärchen aus Rostow am Don. Die gehören zu denen, die in der Nacht schon abgefeiert hatten und jetzt an anderer Stelle auf Deck 7 schon wieder Party machen und entsprechend vorglühen. Die beiden sind aber nicht so ausgeflippt wie ihre Partykollegen.
    Am Abend haben wir uns zum ersten mal während der Reise in die Draugen-Bar vorn auf Deck 4 verzogen. Außer uns sind hier noch andere Passagiere, die es sich an zwei Tischen bequem gemacht haben. Getränke gibt es hier zwar noch nicht, aber die kann man sich nebenan in der Cafeteria holen. Spät am Abend kommt ein junger Mann in die Bar, setzt sich ans Klavier und beginnt zu spielen. Ein Mitreisender macht sich unmittelbar in Richtung Klavier auf, um, was weiß ich was… Also, der junge Mann ist Mitglied der Crew und macht eine Ausbildung zum Maschinisten. Wenn er abends noch Zeit hat, geht er seinem Hobby nach, dem Klavierspielen. Das Ganze dauert keine 30 Minuten und schon ist alles wieder vorbei. Doris, Ronald und ich fanden es nicht störend, auch weil es nicht so laut war und man sich noch gut unterhalten konnte, aber vor allem passend zur Situation. Möglicherweise hat er die vorangegangen Tage auch dort gespielt und wir waren zu diesem Zeitpunkt in der Cafeteria und haben davon nichts mitbekommen - die MS Richard With ist eben ein sehr großes Schiff.


    Abschluss des Tages mit Tonic für die Dame und Bier, Aquavit und Whiskey für die Herren. :beer:
    Die "Abendgestaltung" ähnelte sich täglich. Ich ging nach dem Abendbrot noch kurz auf die Kabine um dann oben in der Bar auf Deck 7 das erste Bier zu trinken. Um diese Zeit fanden sich nur sehr wenige Passagiere hier oben ein. Meistens mit Kaffeebecher und Lektüre ausgestattet, waren maximal 3 Tische besetzt. Die Musi hatte zu diesem Zeitpunkt Pause und so konnte man sich noch unterhalten. Die ersten Tage sind wir auf Deck 7 geblieben, später haben wir uns dann in der Cafeteria verabredet, weil es dort nicht so laut war. Mein erstes Bier des Abends war aber der Bar auf Deck 7 vorbehalten. Jeder war mal dran bei Bedarf neue Getränke zu holen. Das funktionierte auch ganz gut bis zu dem Zeitpunkt, wo Ronald mal für ca. eine Viertelstunde verschwand, irgendwie am Tresen festgewachsen war, und anschließend mit einer Extrarunde am Tisch erschien. :thank_you: Nebenbei hatte er sich mit folgenden Informationen versorgt: hinterm Tresen steht z.B. Marie, die früher auf der Finnmarken gearbeitet hat und das Schiff sehr vermisst. Ihre Eltern haben auch bei Hurtigruten gearbeitet und der Neffe hat gerade auf der MS Trollfjord eine Ausbildung zum Maschinisten begonnen..., so oder ähnlich waren die News des Tages mit einer erweiterten Serviceleistung garniert. "Die Lebensläufe der Servicecrewmitarbeiter" wäre auch wieder so ein Thema dem man sich widmen könnte. Ich stelle mir vor, dass Marie erzählt, dass ihre Eltern demnächst eine Reise nach New York machen. Monate später trifft ein Forumsmitglied eben diese Marie und fragt, wie es den Eltern in New York gefallen hat... Das geht dann wohl doch zu weit. :hihi:




    Die Wartburg bei Eisennach... wenn wir schon in Saint Tropez, Bodensee... siehe Themenüberschrift :)




    wird fortgesetzt

  • Nie wieder beende ich eine Reise auf der Hurtigrute in Trondheim


    Genau! Auf der ersten Reise hatten wir das Glück, die Romsdalsalpen im Mondlicht zu sehen, phantastisch.
    Danke für Deine super-humorvoll geschriebenen Berichte!
    Herzliche Grüße
    Ronald und Doris

  • Danke Garry !!


    Wie und heute hat es geklappt mit dem "jeder bezahlt seine Getränke selbst" ?

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • @ Capricornai:
    nee, eigentlich nicht so richtig, aber das habe ich versucht zu beschreiben. ;) ;) ;)


    @ Cara50:
    In meiner Seglerclique habe ich jemanden, der auf dem Bodensee ein Boot hat. Der hat mir davon erzählt, wie ungemütlich und gefährlich das dort werden kann. Aber die Idee mit dem Bodensee = Barentsee kam eigentlich aus einer ganz anderen Richtung. Das Cover des aktuellen U2-Albums ziert ein Foto, das am Bodensee aufgenommen wurde. Da ist viel ruhiges Wasser und ein im Nebel verschwindendes Ufer zuerkennen, passend zum Albumtitel "No Line On The Horizon".
    In der Schweiz kommt die Hurtigrute sicher auch vorbei. :) Ich habe während der Reise noch einige andere Orte erkannt, die ich hier hätte anführen können, allerdings ohne Foto, z.B. wenn man südgehend Havøysund verläßt kommt nach dem Schwenk nach Backbord an achtern die Lange Anna von Helgoland ins Bild. ;)
    Ich werde bei der nächsten Tour nach dem Matterhorn suchen, das da sicher irgendwo zu finden ist. Das habe ich schon mal in Kanada endeckt.


    Martin

  • :D das kann ich Dir bereits schon bieten, sobald ich wieder an meinem PC bin.


    Aber ein Schweizer Ehepaar das auch mal auf den Hurtigruten war, meinte mal:


    Norwegen, ist eigentlich nichts anderes als die Schweiz nur mit viel Wasser um die Berge. :hmm:


    Wo sie recht haben, könnten sie recht haben. Setzt mal die Schweiz unter Wasser. :whistle3:


    Matterhorn in Norwegen :whistling: ok nicht ganz, aber ansatzweise :whistle3:

    3 Mal editiert, zuletzt von Cara50 ()

  • nichts anderes als die Schweiz nur mit viel Wasser um die Berge


    ... jetzt wo Du das sagst. :good3: Auf meiner ersten Hurtigrutenreise 2007 waren auch zwei Ehepaare aus der Schweiz dabei und der Spruch war dann: "die Schweiz unter Wasser"


    @ norwegenfan
    Danke für die Aufnahme. Die Strecke am Tag 4 gehört zu meinen Lieblingsstrecken. 8:45 Uhr: das kann nur zwischen Nesna und Ørnes sein


    Was sagt uns das alles: Die Schweiz ist halt überall auf der Welt. :good3: :good3:


    Martin

  • Das ist die Sonnenkönig, ein Eventschiff aus Österreich mit Heimathafen Bregenz. Wem's gefällt :wacko:

  • 14. April Donnerstag


    Wie schon auf der MS Nordnorge, gab es nun auch bei uns Probleme mit der Gangway. Sie ließ sich einfach nicht mehr ausfahren. Die Paxe, die in Florø an Land wollten, mussten über das Autodeck das Schiff verlassen. Dadurch gab es ca. 15 Minuten Verspätung bei der Abfahrt.


    Den Tag kann man eigentlich weglassen: Nach dem Ablegen in Florø setzt kräftiger Regen ein, der uns während der gesamten Fahrt nach Bergen auch nicht mehr verlässt. Heute ist es selbst uns zu naß, da draußen. Also Pflichprogramm: Kabine räumen und alle mitgebrachten Saughaken einpacken :!: :!: , Koffer packen und draußen am Fahrstuhl deponieren und dann den restlichen Tag in der Draugen-Bar abhängen. Mit dem Kofferpacken habe ich es ein wenig übertrieben indem ich mein Kaffeebecher mit eingepackt habe. Aber die Mädels in der Cafeteria kannten mich inzwischen und es ist überhaupt nicht tragisch, wenn ich mir am letzten Tag der Reise, den Tee :tee: in normalen Tassen zubereite :thumbup: . Im Laufe des Vormittages gilt es noch, sich für den Bustransfer zum Flughafen anzumelden. Hurtigruten bietet hier für 170 NOK einen Transfer mit dem Bus an, den man beim Reiseleiter buchen kann. Dieser Bus hält auch am Bahnhof in Bergen. Ach so Buchen beim Reiseleiter an Bord: Als Ambassador-Mitglied bekommt man 5% Rabatt auf alle Ausflüge. Allerdings hat das nie funktioniert. Die Kasse hat die 5% Prozent Rabatt nicht akzeptiert, so das vorher immer der rabattierte Endbetrag per Hand errechnet wurde.


    Der "Tag der Depressionen" hat Jobo mal in einem seiner Reiseberichte geschrieben, also versuche ich mal, nur positives zu berichten:


    Da war noch die Sache mit dem Stockfisch, der am Anfang der Tour an achtern auf Deck 3 gehangen hat: wie der Linie Aquavit, der einmal um die Welt fährt und dabei zweimal den Äqutor überquert, so gibt es auch die Stockfischqualität "Hurtigruten". Der wird auf der südgehenden Route in Svolvær an Bord genommen und fährt dann einmal über Bergen nach Kirkenes wieder zurück nach Svolvær und wird dann zum doppelten Preis nach Italien verkauft. So einfach ist das. :hihi: :hihi:


    :nummer1: Die Mahlzeiten an Bord verdienen eine positive Erwähnung. Immer ausreichend Auswahl zum Frühstück und Mittagessen und ich finde auch, das das Menü am Abend ausreichend ist. Dann ist mir aufgefallen, dass sehr viele Passagiere die "Dekogabeln" auf dem Büffet doch tatsächlich auch anders nutzten, leider nicht alle Passagiere. Die Getränke: Zum Kaffee aus dem Automaten habe ich oben schon etwas geschrieben. Da ist in Zukunft Besserung zu erwarten, denn unser aller Chief, Rock Lobster, hat Initiative ergriffen, und sich eine Kaffeemühle gekauft... :D :D :D Da ich eigentlich ausschließlich Rotwein trinke, habe ich allabendlich schlechte Karten. Weisswein passt besser zu den Menüs. Ich habe zum Abendessen deswegen nur normales Wasser getrunken. Und das Abendprogramm mit Bier und Whiskey gibt es bei mir auch nur zu ganz besonderen Gelegenheiten: wenn unserer Fußballnationalmannschaft bei einem großen Tunier gegen Italien gewinnt oder wenn ich mit der Hurtigrute unterwegs bin. :)


    Noch was zum Thema Gelegenheit:
    Wenn ich an Orten urlaube, wo ich bisher noch nicht gewesen bin, dann habe ich mir vorher einen Reiseführer besorgt und dort im kulinarischen Teil Informationen über die jeweilige Küche am Urlaubsort eingeholt. Was ist landestypisch, gibt es besondere Highlights in der Küche des Gastlandes, was sollte man unbedingt probiert haben usw. So war das auch auf meiner ersten Tour mit der MS Finnmarken 2007. Ich hatte nur Halbpension und nutzte die Gelegenheit Lutefisk zu bestellen.
    Die Dame hinterm Tresen: "really?", ich: "sure", sie: "really???", ich: "yes, please". :?: :!: :?: :!:
    Serviert wurde dann so eine Art Montageschaum, was früher einmal Fisch war...! Sehr gewöhnungsbedürftig. :schiefguck:
    Als ich die Geschichte zwei Jahre später auf der MS Lofoten unserer holländischen Reiseleiterin Wilma erzählte, sagte die nur ganz trocken: "Der arme Fisch".


    :nummer1: Das Wetter verdient ein Extralob. In allen Häfen mit längerem Aufenthalt blieb es trocken und wir hatten gestern den ersten "Sommertag" des Jahres.


    Was gab es noch Positives:
    :nummer1: Die Unheilbaren auf Deck 5. Ich glaube das ist auf allen Touren so, dass sich die Infizierten alle an der frischen Luft treffen. Ich hatte am ersten Tag noch einige Bedenken, wegen der vielen Passagiere, aber auf Deck 5 waren immer nur die selben ca. 30 Personen.
    :nummer1: Die Vinkekonkuranse mit Unterstützung der Crew. Es war sehr schön zu beobachten, wie mit jeder Schiffsbegegnung die Begeisterung für diese Aktion auch bei anderen Reisenden ankam.


    :nummer1: Großen Dank auch an Doris und Ronald für die sehr angenehme Reisebegleitung. Gerne wieder!
    Danke auch für die Forumsflagge, die natürlich ab jetzt immer mit dabei ist.


    Draußen ist immer noch Mistwetter Bergenwetter :( . Wir legen pünktlich am Hurtigrutenterminal in Bergen an. Ich verlassen das Schiff und hole meinen Koffer ab. Draußen stehen schon Morten und Sunniva im Regen und verabschieden die Passagiere. Doris, Ronald und ich suchen uns einen Bus, lassen unser Gepäck verstauen und nehmen Platz. Es ist irgendwie mehr los als sonst auf den Straßen in Bergen. Obwohl wir noch einen kleinen Umweg zum Bahnhof machen, sind wir zur selben Zeit am Flughafen, wie das Taxi, das zur selben Zeit am Hurtigrutenterminal gestartet ist. Später haben wir erfahren, dass hier die Ferien begonnen haben und halb Norwegen unterwegs ist. Das erklärt auch die Menschenmassen im Flughafengebäude. Die Self-Check-In-Terminals waren deswegen nicht zu erkennen und es brauchte einige Zeit, bis ich mich orientiert hatte. Aber der Flieger nach Amsterdam war pünktlich und der Flug auch sehr angenehm da die Maschiene nur etwa zu zwei Drittel gefüllt war. In Amsterdam habe ich 90 Minuten Zeit bis mein Flieger nach Hamburg startet. Ich nutze die Zeit und vervollständige meine Stichpunktesammlung zu meinem Reisebericht, lese noch etwas im Forum bis zum Boarding aufgerufen wird. Nach einer Fahrt mit dem Flugzeug durch die halbe Niederlande starten wir doch noch und sind nach gefühlten 15 Minuten schon in Hamburg gelandet.


    Quintessenz:
    Meine Befürchtung, wegen der fast ausgebuchten MS Richard With Massentourismus erleben zu müssen, war nach dem Stokksund kein Thema mehr.
    Was werde ich bei der nächsten Tour anders machen: Ganz zeitig zum Frühstück gehen, da sind die Gabeln am Büffet noch keine Deko.



    wird fortgesetzt... auf der MS Lofoten oder MS Finnmarken oder MS Kong Harald ...

  • Hi Garry,


    vielen Dank für Deinen schönen Report und das Fazit der Reise auf meinem (unserem) Lieblingsschiff.


    Betreffend Lutefisk: Da hast Du aber wirklich Pech gehabt, vermutlich hat die Bedienung schon gewusst, dass ihrer nicht so toll ist, wollte aber nicht explizit sagen, dass der nicht so toll ist. Ich habe es jetzt schon ein paar Mal mitbekommen, das sah immer sehr appetitlich aus und hat gut geschmeckt.

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


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