Zwei Schiffe und ein Eishotel - Januar 2009

  • @Ronald, nein, den Karsten den du meinst habe ich, genau wie du, erst in HH kennengelernt. Es war die Fahrt, auf der lajobay dabei war, ohne das ich es damals wusste, aber dazu komme ich noch. Gleich gehts erstmal mit dem nächsten Tag weiter. :thumbup:

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


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  • Mittwoch, 14.01.2009


    Ich erwache kurz nach sieben, gerade kommt die Durchsage, dass wir gleich den Polarkreis überqueren. Wir liegen also wieder gut im Fahrplan. Nach dem Duschen begebe ich mich Richtung Frühstück, mache aber wieder kehrt, als ich das herrliche Fabenspiel der Morgendämmerung draußen sehe, um meine Kamera zu holen.

    Wir befinden uns nun auf dem Weg nach Ørnes und die kühle frische Luft sorgt dafür, dass ich jetzt richtig wach bin. Heute bin ich an unserem Frühstückstisch der erste. Ein Teil der Crew frühstückt auch gerade. Auch unser Reiseleiter Harald sitzt schon an dem reservierten Kapitänstisch. Die beiden älteren Damen kommen just auch zum Frühstück. Ihre Gesichter drücken ein sehr schlechtes Gewissen aus. Sie sprechen kurz mit Harald und ich bekomme einige Fetzen des Gespräches mit. Es geht wohl darum, dass die Damen sich beim Kapitän auf irgendeine Weise entschuldigen wollen, aber Harald spielt nun den Vorfall doch etwas herunter.
    Die vier Freundinnen betreten ebenfalls das Restaurant. Sie erzählen mir, dass die alten Damen schon am Nidarosdom auf die kurze verbleibende Zeit und den Weg zum Schiff hingewiesen wurden. Sie müssen sich aber dann doch beim Bummel durch Trondheim zuviel Zeit gelassen haben und zu guter Letzt auch noch zum falschen Kai gelaufen sein. Ich bin fertig mit dem Frühstück, als die Engländer und auch Karsten eintreffen. Auf dem Oberdeck genieße ich jetzt schonmal die, zu dieser Jahreszeit, recht lange anhaltende Morgendämmerung.

    Mit dem bloßen Auge ist noch kaum etwas zu erkennen, da sieht das Objektiv der Kamera klar mehr. Die Luft riecht irgendwie nach Schnee, auf den Bergen ringsum sind auch schon die weißen Mützen aus Schnee zu sehen. Wenn man manchmal von der sogenannten blauen Stunde während der Dämmerung spricht, so bekommt dieser Begriff in diesen Breitengraden eine ganz neue Dimension. Als Karsten warm eingepackt nach oben kommt, erreichen wir die kleine Ortschaft Ørnes.

    Der Aufenthalt ist hier, wie immer in diesen kleinen Orten, nur sehr kurz und lohnt keinen Landgang. Auch ich bin warm eingepackt, die Temperatur ist doch schon merklich gefallen und liegt sicherlich schon einige Grade unter Null. Wie schon gestern Abend merke ich, dass meine dicken Fleece-Handschuhe wohl doch nicht das richtige sind, um den eisigen Wind abzuhalten. Ich nehme mir vor, bei dem Stop in Bodø nach wärmeren Handschuhen Ausschau zu halten.

    Karsten hatte sich schon bei unserem Bummel durch Ålesund dicke Skihandschuhe zu einem günstigen Preis in einem Sportgeschäft besorgt, da er gar keine Handschuhe dabei hatte. Ich dachte damals, dass meine Handschuhe ausreichen würden, so kann man sich täuschen. Immer öfter können wir nun dichte Schneewolken beobachten, die nur knapp über der Wasseroberfläche treiben.

    Ich verlasse die Nock, um mich kurz im Panoramaraum aufzuwärmen. Hier komme ich gerade hinzu, als das Ehepaar aus Frankfurt sich mit Harald unterhält. Sie wollen in Bodø zur Polizei gehen, um den Diebstahl von Oslo anzuzeigen. Man hat ihnen dazu geraten, damit sie später keine Probleme mit ihrer Versicherung bekommen. Leider weiß auch Harald nicht, wo in Bodø die Polizeistation ist, aber wozu hat man erfahrene Mitreisende. Ich sprinte schnell in meine Kabine und hole den Stadtplan von Bodø, der bei meiner Fahrt 2006 an der Rezeption der LOFOTEN für die Fahrgäste auslag.

    Auf diesem Stadtplan kann ich dem Ehepaar den Weg zur Polizeistation zeigen, von der Anlegestelle hoch zur Hauptstraße und dann links diese einige hundert Meter weiter auf der rechten Seite. Mittlerweile bin ich wieder gut aufgewärmt und ersteige wieder die Backbordbrückennock, nicht ohne zuvor noch einen Blick auf den Monitor mit der elektronischen Seekarte zu werfen. Dieser steht vor dem oberen Panoramaraum und gehört für mich zu den sinnvollsten Einrichtungen dieses Schiffes.

    Es ist inzwischen schon ein wenig heller geworden und man kann jetzt doch schon vieles besser erkennen. Auf der Steuerbordnock haben sich unsere Tischnachbarn aus England häuslich eingerichtet, die Backbordnock gehört uns, sowie dem Österreicher und der jungen Schweizerin. Die meisten anderen Passagiere haben es sich im Panoramaraum gemütlich gemacht. Wir fahren parallel zu einer blau-grauen Schneewand an einer langen Insel entlang.

    Doch irgendwie schafft es der Schnee nie bis zu unserem Schiff zu gelangen. Sobald die Wolke aufreißt, strahlt uns herrlich blauer Himmel an. Auch die See passt sich diesem blauen Himmel an, und schaukelt uns nun ganz sanft in Richtung Bodø.

    So vergehen die Morgenstunden schnell, während wir die schönen Lichtspiele am Himmel beobachten. Erstaunlicherweise sind viele Fischerboote hier unterwegs, die wir aber problemlos überholen. Bald schon kommt Bodø in Sicht, das wir wohl pünktlich erreichen werden.

    Als wir in Bodø das Schiff verlassen, werfen wir zuerst einen Blick auf die Heckpartie des Schiffes. Hier sehen wir eine tiefe, langgezogene Delle und darüber einen ebenso langgezogenen Lackkratzer, sicherlich drei bis vier Meter lang, ein Andenken an die Kaimauer von Trondheim. Wir schlagen den Weg zur Hauptstraße ein, auch hier ist es stellenweise sehr eisig. Wir wenden uns dann rechts die Hauptstraße runter, bis wir das große Einkaufszentrum erreichen. Zuerst gibts hier einen kleinen Snack, quasi als Mittagessen. Dann gehts hoch in die dritte Etage, hier ist ein großes Sportgeschäft.
    An einem langen Regal finde ich dann auch die Handschuhe, aber solange ich auch suche, es ist nicht das Passende dabei. Entweder gefallen mir die Handschuhe, sind aber in meiner Größe nicht verfügbar, oder sie passen, sind aber absolut nicht nach meinem Geschmack. Also ab nach unten, da ist auch noch ein kleines Sportgeschäft, aber deren Auswahl ist dann noch schlechter.
    Somit verlassen wir wieder das Einkaufszentrum und gehen langsam die Hauptstraße zurück in Richtung Hafen. Hier finden wir noch zwei kleine Sport- bzw. Bekleidungsgeschäfte, die wir aufsuchen. Aber auch hier habe ich kein Glück. Das eine Geschäft hat nur eine Auswahl von vielleicht sechs oder sieben verschiedenen Skihandschuhen und die sind noch gräußlicher als die im Einkaufszentrum, das andere Geschäft hat nur Fleece- und Wollhandschuhe. Erstaunlich, wie schnell die Zeit verflogen ist, die Uhr zeigt schon 14:15 Uhr. Ich gebe die Suche für heute auf und wir machen uns wieder auf den Weg zum Schiff.
    Wir richten uns jetzt auch im Panoramaraum bequem ein, da nun die Überfahrt zu den Lofoten ansteht. Es dunkelt schon stark und die Wolken hängen tief, somit ist nicht mit irgendwelchen schönen Aussichten während der Überquerung des Vestfjordes zu rechnen. Ich mache es mir in einem der angeketteten Sessel vor den Fenstern gemütlich und lese noch etwas in meinen Reiseführern.
    Nun kommen die Eheleute aus Frankfurt und bedanken sich nochmal für das Ausleihen des Stadtplanes. Sie haben lange bei der Polizei gesessen, bis diese alles aufgenommen haben und die ersten Informationen aus Oslo angefordert haben. Die Diebe haben bereits fünf Minuten nach dem Diebstahl, zwei Minuten vor Abfahrt der Bergenbahn, den ersten Geldbetrag mit den geklauten EC-Karten abgehoben.
    Wir nähern uns jetzt Stamsund und ich mache mich bereit für den von mir gebuchten Landausflug, Wikingerfest auf den Lofoten. Am Kai steht auch schon ein Bus für uns bereit, wir sind etwa 17 Teilnehmer. Ein norwegischer Reiseführer, passend in einen langen Mantel der Wikinger gekleidet, nimmt vorn im Bus Platz. Während wir nun durch eine tiefverschneite Landschaft fahren, erklärt er uns die Lebensweise, Riten und Geflogenheiten der Wikinger. In englisch und in deutsch können wir seinen ruhigen Worten lauschen. Nach rund 15 Minuten Fahrzeit dürfen wir an einem Hügel aussteigen, auf dem oben schon das Wikingerlanghaus zu sehen ist. Wir werden an der Tür von der Frau des Häuptlings erwartet.

    Wir bekommen ebenfalls passende Umhänge und werden in den eigentlichen großen Hauptraum geführt. Hier erwartet uns der Häuptling und die Schwester seiner Frau, die die Bedienung der Gäste zusammen mit der Häuptlingsfrau übernimmt. Wir sitzen rechts und links eines großen Lagerfeuers an langen Tischen. Hier liegen auch schon Gedecke für uns bereit. Etwas enttäuscht bin ich über die Trinkbehältnisse. Es sind einfache Gläser, die in einer Metallspirale stehen. Ich hatte eigentlich erwartet, das wir aus Hörnern trinken können, oder zumindest aus Bechern, die der Wikingerzeit entsprechen.

    Der Häuptling weist uns nun in weitere Rituale der Wikinger ein und erklärt uns den folgenden Ablauf. Es werden u.a. die Hausgötter geehrt, danach wird uns dann das gute Essen serviert. Der Häuptling warnt uns eindringlich vor der Stärke des Mets. Da ich auch schon desöfteren zuhause Met getrunken habe, stellt dies kein Problem dar. Der Met schmeckt auch vorzüglich, die Bedienung muss bei Karsten und mir ständig nachfüllen. Nach Beendigung des Essens müssen wir alle aufstehen, uns um das Lagerfeuer aufstellen, an den Händen fassen und an einem kleinen Tanz zum Dank an die Götter teilnehmen. Danach ist der offizielle Teil abgeschlossen und wir gehen in einen Nebenraum, in dem einige Ausstellungsstücke aus der Wikingerzeit aufgebaut sind, u.a. die Schlafstätten der Wikinger.

    Natürlich gibt es hier auch einen Souvenirshop, der Postkarten, Felle, Bücher und sonstiges Material über die Wikinger feil bietet. Das einzige was hier fehlt, und wovon ich mir etwas mitgenommen hätte, ist der Met. So begnüge ich mich mit dem Betrachten der Modelle von Wikingerschiffen und dem Langhaus.

    Nun müssen wir die Umhänge wieder abgegeben und schlendern den Hügel herunter zum Bus. Ich möchte gerne eine Außenaufnahme des Langhauses machen, doch bei der Dunkelheit bräuchte ich mein Stativ, welches ich natürlich nicht mitgenommen habe. Rechts und links des Weges hat man dicke runde Holzplföcke in den Schnee getrieben. Diese enden ungefähr in Augenhöhe, das sollte doch eine ideale Auflage sein. Also mache ich einen Schritt in Richtung eines dieser Pfosten, .... und versinke bis zum Hintern im Schnee. Mit breitem Grinsen helfen mir Mitreisende wieder heraus, auf ein Bild verzichte ich nun großzügig.
    Leichter Schneefall setzt ein, als der Bus losfährt. Aus dem leichten wird normaler Schneefall, aus diesem dann starker und letztlich extrem starker Schneefall. Wir müssen sogar alle fünf, sechs Kilometer kurz anhalten, um die Scheiben per Hand vom Schnee zu befreien, da die Scheibenwischer des Busses die Schneemassen auf der Scheibe nicht mehr bewältigen. Erst nach einer halben Stunde lässt der Schneefall dann merklich nach, und nun genießen wir eine traumhafte Fahrt durch die Dunkelheit, aufgehellt von der weißen Landschaft.

    Nach etwa 70 Minuten Fahrzeit taucht Svolvær vor uns auf, und wir sehen unsere MS LOFOTEN hier im Hafen liegen. Kaum sind wir wieder alle an Bord, beginnt auch schon das Ablegemanöver. Der abnehmende Mond ist kurz am Himmel zu sehen, immer wieder von Wolken verdeckt. Das Schiff fährt, vorbei an der Hafenmole, hinaus in die Dunkelheit und läßt die Lichter von Svolvær hinter sich.

    Wir fahren noch eine Zeitlang parallel zu der hohen Lofotenwand, bevor wir nach Backbord abdrehen, die Einfahrt in den Raftsund. Dick vermummt stehe ich mit den üblichen Verdächtigen auf der Backbordnock. Außer Karsten ist auch der Österreicher wieder mit dabei. Die Schweizerin steht, mit meinen englischen Tischnachbarn und einer jungen Frau, sie kommt von der Insel Guernsey und ist auch schon seit Bergen dabei, auf der Steuerbordnock. Unten im Panoramaraum waren auch nur noch wenige Passagiere, die Masse liegt schon in den Kojen.
    An der Einfahrt zum Trollfjord fahren wir vorbei, ob ich wohl noch jemals in den Trollfjord komme, und ziehen langsam den Raftsund entlang, für mich immer wieder der schönste Streckenabschnitt der gesamten Reise. Als ich zwischendurch kurz zum Himmel blicke, traue ich erst meinen Augen nicht. Die restliche Besatzung der Brückennock bestätigt dann aber, was ich gesehen habe. Wir haben Polarlicht.

    Auch wenn es nur schwach ist, sind alle begeistert. Damit hatte hier wohl noch niemand gerechnet. Es wabbert leicht für etwa 15 Minuten über den Himmel, bevor die Wolken zuziehen und diesem Naturphänomen ein Ende bereiten. Tief beeindruckt bleiben wir auf der Nock, bis das Schiff unter der Brücke durchfährt und somit den Raftsund verläßt. Ziemlich durchfroren, zumindest an den Händen, verlasse ich erst nach Mitternacht das Außendeck um meine Kabine aufzusuchen. Mit den Eindrücken eines schönen Tages schlafe ich schließlich schnell ein.



    --- wird fortgesetzt ---

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
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    Einmal editiert, zuletzt von Jobo ()

  • 8o

    Etwas enttäuscht bin ich über die Trinkbehältnisse. Es sind einfache Gläser, die in einer Metallspirale stehen. Ich hatte eigentlich erwartet, das wir aus Hörnern trinken können, oder zumindest aus Bechern, die der Wikingerzeit entsprechen.


    Hmm. Was gab es eigentlich zu trinken? Bier? In der Wikingerzeit hat man "mjoed" getrunken, nicht Bier. Das Problem ist nur, dass niemand mehr weiss, wie man "mjoed" macht! Einige Behaupten, es solle eine gewisse Aehnlichkeit mit "Berliner Weisse' haben 8o 8o 8o Ich weiss nicht ganz! ;(

  • Hallo Jobo,
    ein wirklich atemberaubender Bericht. Bei der Sturmfahrt hätte ich nicht an Deck stehen wollen. Mich wundert sehr, dass man Euch dort hat stehen lassen. Konnte das nicht auch schief gehen? :?:
    Die Lichtverhältnisse war ja traumhaft.
    Freu mich auf die Fortsetzung.

  • Ich glaube die gehen schon davon aus, dass die Passagiere die sich auf die alten Schiffe trauen auch einigermaßen seefest sind. ;)
    Aber wahrscheinlich haben sie selbst nicht mit einem solchen Wetter gerechnet, sonst wären wir vielleicht ja sogar im Hafen geblieben. :whistling:

    Gruß Jobo,


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  • Schööner Bericht, superschöne Bilder.
    Irgendwie reizt mich Dezember/ Januar auch noch mal.
    Meine einzige Januar-Tour war damals nur Sch...., aber wenn ich Eure
    Bilder so sehe :rolleyes:
    Dafür war meine Schneehaufenerfahrung einprägsamer. Rechts von der
    Tür zur Nordkaphalle ein riesiger Haufen. Um bessere Bilder machen zu können
    wollte ich da rauf. Erst mal unten mit festen Tritten angetestet, alles gut.
    Der zweite große Schritt nach oben war der letzte. Das Ding war fast hohl wie ein Iglu.
    Zum Ergötzen aller Umstehenden stand ich drin samt Kamera - bis zu den Achseln.
    2 starke Männer holten mich da wieder raus, nachdem sie sich "ausgelacht" hatten :ireful:
    Gruß
    Renate

  • Donnerstag, 15.01.2009


    Wir liegen schon in Harstad, als ich an diesem Morgen wach werde. Noch immer beeindruckt von der nächtlichen Fahrt durch den Raftsund, schleiche ich nach dem Duschen zum Frühstück. Auch meine Tischnachbarn treffen gerade erst ein. Schnell hat die Unterhaltung das gestrige Polarlicht zum Thema. Die Passagiere an den benachbarten Tischen werden hellhörig, glauben uns aber wohl nicht so recht. Erst als auch der Österreicher eintrifft und an seinem Tisch von dem Nordlicht erzählt, macht sich allgemeiner Unmut unter den anderen Passagieren breit.
    Die meisten verstehen nicht, warum die Schiffsführung sie nicht über dieses Naturschauspiel unterrichtet hat, zumal das Motto der diesjährigen Winterreisen von Hurtigruten ja 'Hunting the Light' ist. Nach dem Frühstück treffen wir uns natürlich wieder auf der Brückennock, um diesen schönen Morgen zu begrüßen.

    Es ist zwar etwas bewölkt, aber ansonsten ruhiges Winterwetter. Mittlerweile haben wir Harstad verlassen, als der Reiseleiter Harald durchs Schiff geht und alle Passagiere auffordert, sich um 10 Uhr in der Bar der Lofoten einzufinden, für eine wichtige Mitteilung. Er weist ausdrücklich darauf hin, dass es hierbei nicht um die Polartaufe geht. Somit begebe auch ich mich kurz vor 10 Uhr zur Bar, die schon gut gefüllt ist. Neben den ganzen Rundreisepassagieren aus den verschiedensten Ländern, Deutschland, England, Frankreich, Schweiz, usw., haben sich auch einige Distanzreisende eingefunden. So auch drei Deutsche, die in Bodø zugestiegen sind, einer davon ist Lars, den ich aber erst nach der Reise im NF-Forum kennenlerne.
    Schließlich erscheint der Reiseleiter Harald Weinreich in Begleitung eines nordischen Riesen in Kapitänsuniform. Er stellt uns diesen als den neuen Kapitän Bruland vor, der in Harstad zugestiegen sei und nun das Schiff führe. Der Kapitän wirkt auf mich wie ein kanadischer Holzfäller, dazu passen auch die Pranken, die er an der Stelle hat, wo normale Menschen Hände besitzen. Ich vermute insgeheim, dass dieser Kapitän bei Maschinenausfall das Schiff auch mit seinen Händen in den nächsten Hafen schaufeln kann. Die lustigen Gedanken vergehen mir dann aber schnell, als Harald nun den eigentlichen Grund dieser Zusammenkunft aufdeckt.
    Die LOFOTEN stehte zum zweijährigen Routinewerftaufenthalt an, der für Bremerhaven geplant war. Man habe aber nun kurzfristig einen günstigeren Werftplatz in Harstad bekommen, müsse diesen aber sofort belegen. Daher fahre die Lofoten nur noch bis Kirkenes, die Passagiere würden dort für eine Nacht im Hotel untergebracht und könnten am nächsten Tag auf der Midnatsol ihre Reise mit der südgehende Route fortsetzen. Jedenfalls sei es absolut nicht möglich, mit der Lofoten weiter zu fahren, bzw. bis Harstad mit zurückzufahren.
    Was nun folgt sind natürlich energische Einwände der Reisenden. Ich bin bis hierher nicht betroffen, daher halte ich mich auch zurück. Der Kapitän und Harald versuchen die Reisenden zu beruhigen, was ihnen aber nicht so richtig gelingt. Es werden den Reisenden die verschiedensten Möglichkeiten aufgezählt, Abbruch der Reise und Heimflug von Kirkenes, Rückfahrt mit der Midnatsol bis Trondheim oder Bergen, aber an der grundsätzlichen Entscheidung sei nichts zu rütteln. Selbstverständlich werde die Reederei alle entstehenden Kosten übernehmen.
    Als sich dann nach einiger Zeit die Tumulte wieder etwas gelegt haben, tuschelt der Kapitän kurz mit Harald und dann legt dieser noch einen drauf. Da für die Barentsee sehr schlechtes Wetter angekündigt sei, werde mal wohl sogar nur bis Honningsvåg fahren und dort eine Nacht im Hafen bleiben. Die Passagiere könnten dann in ihren Kabinen übernachten und am nächsten Tag mit der Midnatsol weiterreisen.
    Dies ist nun der Moment wo ich mich einschalte und deutlich das Wort ergreife. Ich weise Harald darufhin, dass dann bei mir einiges umzubuchen sei. Zuallererst mein Eishotel in Kirkenes, dann ein neues Schiff für die Rückreise, da die Midnatsol ja dann schon weg sei. Danach müssten sowohl mein Hotel in Bergen, die Bergenbahn wie auch mein Hotel in Oslo umgebucht werden. Sodann dürfe man meine Passage mit der ColorLine umbuchen und letztendlich möge dann bitte jemand von der Reederei mit nach Kiel kommen und mein Auto, das ja nur bis zum geplanten Rückreisetag im Parkhaus gebucht ist, aus der Verwahrstelle der Kieler Polizei auslösen, wo es dann bestimmt hingeschleppt würde.
    Einige andere Reisende können sich nun ein Grinsen nicht verkneifen, als Harald lange mit dem Kapitän flüstert. Es ist schnell allen klar, dass man die Übernachtung in Honningsvåg von Seiten der Reederei, wohl als kostengünstigste Lösung angesehen hat. Schließlich hätte die Übernachtung aller Passagiere auf dem Schiff keine Extrakosten verursacht, im Gegegnsatz zu der Übernachtung in einem Hotel in Kirkenes. Diesen Plan haben meine angesprochenden Details wohl etwas durchkreuzt.
    Letztendlich werden wir vertröstet, man wolle den morgigen Wetterbericht abwarten um dann endgültig zu entscheiden, welche Variante man wähle.
    Das Thema ist damit vorerst beendet und Harald bittet die Passagiere doch gleich hierzubleiben, da nun die Feier der Polartaufe stattfinden soll. Ich bin entsetzt über soviel Taktlosigkeit, als wenn jetzt wirklich noch jemand ernstlich an einer solch lustigen Feier interessiert wäre. Erstaunlicherweise bleiben aber doch sehr viele Passagiere sitzen, wenn auch mit versteinerten Mienen. Ich halte mich lieber wieder auf der Nock auf und lasse mir den kalten Wind um die Nase wehen.

    Eine knappe halbe Stunde später trifft hier auch Karsten ein und erzählt mir von der Polartaufe. Die Stimmung muss wohl ziemlich am Nullpunkt gewesen sein und auch jetzt noch beschweren sich einige Passagiere, dass man diese Polartaufe nicht gestrichen habe. Ich kann diese Leute allerdings nicht verstehen, wenn sie die Polartaufe für unangebracht hielten nach der Hiobsbotschaft, hätten sie einfach nicht daran teilnehmen sollen. Manchmal muss man auch mal ein Zeichen setzen.
    Vor uns taucht jetzt die kleine Ortschaft Finnsnes auf, unser nächster Anlegepunkt.

    Wir nutzen den kurzen Aufenthalt hier um uns an Land ein wenig die Füße zu vertreten, natürlich ist diese unglückliche Aktion der Reederei immer noch Gesprächsthema Nummer Eins. Im Hafen liegt eine dicke Schicht Schnee und die Temperaturen pendeln sich knapp unter 0°C ein. Ein beliebtes Fotomotiv in Finnsnes ist das Werbeschild an einem Hafengebäude.

    Die Liegezeit ist doch länger als ich vermutet habe, die Lofoten hat einiges aus- und einzuladen. Zumindest der Kran scheint jetzt wieder komplett zu funktionieren und hat sicherlich keine Werft mehr nötig. Wir nutzen die uns bleiben Zeit, uns ein wenig rund um den Hafen umzuschauen. Schließlich sehen wir, dass bereits wieder die Ladelucke geschlossen wird und wir streben schon wieder langsam Richtung Schiff. Es werden noch einige Frachtstücke auf dem Vorderdeck festgezurrt, während wir wieder an Bord gehen.

    Kaum sind wir an Bord, legt die LOFOTEN auch schon ab. Für die Reisenden mit Vollpension ist jetzt Zeit fürs Mittagessen, dadurch wird es im Panoramaraum und auf dem Oberdeck ziemlich leer. Wir befinden uns nun auf dem Weg nach Tromsø, einer sehr ruhigen Passage, die überwiegend durch die großen vorgelagerten Inseln von der offenen See abgeschirmt wird. Auf dem Oberdeck liegt auch noch überall der Schnee, den das Schiff gestern von den Lofoten mitgebracht hat.

    Insgesamt ist es hier sehr dunstig und die Sicht dadurch stark eingeschränkt. Der Fahrtwind dringt wieder durch meine Fleecehandschuhe, ich suche immer wieder den Panoramaraum auf, um mich kurz aufzuwärmen. Die Dunkelheit hat bereits vor einer Stunde eingesetzt, als wir Tromsø ereichen. Viele Passagiere haben hier die Hundeschlittentour gebucht die ich schon 2006 mitgemacht habe. Der Bus für diese Passagiere wartet schon am Kai, ebenso wie der Bus für die Reisenden die die Satdtrundfahrt inklusive der Eismeerkathedrale gebucht haben. Übrig bleiben sechs Reisende die auf den Start des polarhistorischen Stadtrundganges warten. Ein französisches Ehepaar, die aber recht gut english sprechen, der Österreicher, zwei ältere Damen, die auch schon lange auf dem Schiff sind mir aber bisher nicht weiter auffielen, und ich.

    Schließlich trifft unsere Reiseleiterin ein, eine Deutsche, die schon länger in Tromsø lebt. Wir wenden uns vom Hafen nach rechts und nach wenigen Metern bleiben wir an einem alten Gebäude stehen und die Reiseleiterin erklärt uns etwas zu diesem Gebäude. Das Ganze dauert etwa zwei Minuten, dann bittet sie uns Deutschsprachige bis zur nächsten Ecke vorzugehen, da sie nun den Franzosen auf english die Erklärung geben will. Wir gehen bis zu der uns zugewiesenen Stelle und können von dort beobachten, wie sich die Reiseleiterin in Ruhe mit den Franzosen unterhält. Es dauert wohl so 10 Minuten, bis sie wieder zu uns stoßen.

    Dieses Ritual wiederholt sich jetzt mehrfach, zwei Minuten deutsche Erklärung, vorlaufen bis zum nächsten Punkt und warten bis die 10 bis 15 minütigen Erklärungen an die Fanzosen abgegeben worden sind. Wir können nicht begreifen, warum die Reiseleiterin nicht generell allen die Erklärung in englisch gibt, das eigentlich von allen verstanden würde. Es macht sich, durch das ständige Rumstehen und Warten, schnell ein gewisser Frust bei uns breit, lediglich der Österreicher ist die Ruhe selbst, bewundernswert.

    So geht es nun weiter und weiter, bestimmt über eine Stunde, bis wir schließlich das polarhistorische Museum erreichen, 500 Meter von der Anlegestelle der LOFOTEN entfernt. Im Eingangsbereich dieses Museums bekommen wir wieder eine kurze, vielleicht dreiminütige Erklärung zum Museum, bevor wir das Museum erkunden sollen und uns später zu einer Filmvorführung im ersten Stock einfinden sollen.

    Wir ziehen also quasi auf eigene Faust los und betrachten die hier ausgestellten Exponate. Hier sind Szenen vom Robben- und Eisbärenfang auf Svalbard dargestellt, es gibt ausgestopfte Eisbären und Polarfüchse und immer wieder Bilder der Polarexpeditionen. Ebenso findet man an allen Ecken Modelle von Fischerbooten und Expedionsschiffen.

    Schließlich erreichen wir einen großen Raum mit einer Leinwand auf einer Seite und mehreren Stühlen davor. Während der ganzen Zeit hören wir die Reiseleiterin, die unten mit den Franzosen durchs Museum geht und dabei umfangreiche Erklärungen abgibt, die wir aber nicht bis hier oben richtig verstehen können. Als schließlich auch die Franzosen hier eintreffen wird ein alter Schwarz/Weiß-Film gestartet, ohne Ton, ohne Untertitel, ohne jegliche Erklärung. Es sind für uns zusammenhanglose Bilder, die mal den Robbenfang, mal Expeditionsaufnahmen und mal die Eisbärenjagd zeigen. Der Film läuft etwa 10 Minuten, dann dürfen wir wieder nach unten zum Ausgang gehen.

    Wir wandern nun hoch zur Hauptstraße und von da wieder zurück in Richtung Stadtkern und Kirche. Das altbekannte Spiel beginnt nun erneut und wir taufen diesen Landausflug auf 'polarhistorisches Stadtrumstehen' um. Zumindest kann ich jetzt, das eine oder andere Mal, die Rumstehzeit nutzen, um schnell in einem der Sport- und Bekleidungsgeschäfte nach Handschuhen zu schauen, finde aber erneut nicht das Richtige. Wir nähern uns dann endlich dem Höhepunkt und Ende des Landausfluges, der Mack-Øl-Brauerei. Wir kehren in den dazugehörigen Brauereipub ein, einer sehr schönen, urig wirkenden Kneipe.
    Ich bleibe an einem der Stehtische vor dem Tresen, was der Reiseleiterin nicht gefällt, mir aber egal ist. Die Reiseleiterin setzt sich mit den anderen an einen Tisch in der linken Ecke des Lokals, nachdem wir vorher alle mit Getränken versorgt wurden. Ich bekomme ein dunkles, hervorragend schmeckendes Bier, während die anderen an ihrem Tisch von einem jungen, sichtbar nicht mehr ganz nüchternen, Mann vom Nebentisch angesprochen werden.
    Während er großspurige Reden hält, trinkt er sein Bier aus und bekommt ein weiteres. Auch dieses Bier bleibt nicht lange im Glas. Eine der älteren Damen gesellt sich nun zu mir an den Stehtisch, da sie das Gelalle des jungen Mannes nicht mehr ertragen kann. Als wir schließlich unser Bier leer haben, der junge Mann hat sicherlich in der gleichen Zeit drei solcher Biere geleert, verlassen wir das Lokal wieder.
    Der eigentliche Stadtrundgang ist nun vorbei, die Reiseleiterin möchte uns auf dem Weg zum Schiff aber noch das eine oder andere erklären. Ich verzichte darauf und sondere mich von der Gruppe ab. Ich schlage den direkten Weg zum Hafen ein, die anderen wollen an der Kirche vorbei, und sehe vor mir ein großes Einkaufszentrum. Im Erdgeschoss ist ein großes Sportgeschäft und hier werde ich auch direkt fündig. Dicke, winddichte Skihandschuhe zu einem guten Preis. Ich frage die Verkäuferin nach dem Dokument für die Erstattung der Steuer bei der Ausreise. Leider hat sie kein solches Formular mehr vorrätig und räumt mir daher statt der Steuerrückerstattung 20 % Rabatt ein, mehr darf sie leider nicht geben. Ich willige ein, da es immer noch ein sehr günstiger Kauf ist, für ein sehr hochwertiges Produkt. In Deutschland hätte ich, wie ich später nachschaue, etwa das dreifache für gleichwertige Handschuhe gezahlt.
    Ich gehe nun vorbei am Skarven, dem Pub den ich 2006 südgehend besucht habe, wieder zurück zum Schiff. Hier treffe ich die anderen Mitleidenden des Rundganges wieder. Die Reiseleiterin hat ihnen noch erzählt, der junge Mann sei ein Schauspieler der eigens für diesen Stadtrundgang bezahlt würde. Er verkörpere den alten Haudegen, der, wie in der Beschreibung zu diesem Landausflug erwähnt, von seinen Abenteuern bei der Eisbärenjagd erzähle. Wir sind uns schnell einig, das Geld für diesen Schauspieler hätte Hurtigruten genausogut in den Fjord werfen können.
    Wir verlassen Tromsø wieder und ich nehme mir fest vor, beim nächsten Besuch dieser eigentlich sehr schönen Stadt, einen Rundgang auf eigene Faust zu unternehmen. Die Fahrt verläuft weiter ruhig, bis es schließlich Zeit ist ans Abendessen zu denken. Wir sitzen sehr lange an unserem Tisch, die meisten anderen Tische sind bereits wieder leer, als Harald zu uns kommt. Er erklärt uns nun nochmal die Beweggründe für die angekündigten Maßnahmen. Hurtigruten stehe tief in den roten Zahlen, was ich zuvor auch schon von anderer Seite gehört habe, und müsse sparen wo immer es gehe, da die Banken und der Staat bisher jegliche Kredite und Subventionen abgelehnt haben. Im weiteren Verlauf des Gespräches wird auch die bald auslaufende Lizenz der alten Schiffe angesprochen. Man arbeite aber schon daran die alten Schiffe attraktiver zu machen.
    Er führt uns nun nach unten zu den Kabinen der Backbordseite und zeigt uns eine umgebaute Musterkabine. Tatsächlich wirkt diese Kabine viel größer, obwohl sie die gleichen Maße hat, wie die jetzigen Kabinen. Die Nasszelle ist anderes angebracht und größer, ja der ganze Raum wirkt irgendwie aufgeräumter.
    Im Panoramaraum treffen wir dann wieder andere Mitreisende, so auch die beiden Damen von Rundgang. Ich unterhalte mich noch lange nett mit den beiden, die wohl öfters zusammen reisen. Nachdem wir dann Skervøy erreichen und nach kurzer Liegezeit wieder verlassen, genieße ich noch etwa eine Stunde die kalte, erfrischende Luft auf der Nock, bevor ich, leicht frustriert von diesem Tag, in meine Koje falle.


    --- wird fortgesetzt ---

    Gruß Jobo,


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    2 Mal editiert, zuletzt von Jobo ()

  • Wieder eine Reise mit Komplikationen! ;(

    Die Reiseleiterin hat ihnen noch erzählt, der junge Mann sei ein Schauspieler der eigens für diesen Stadtrundgang bezahlt würde. Er verkörpere den alten Haudegen, der, wie in der Beschreibung zu diesem Landausflug erwähnt, von seinen Abenteuern bei der Eisbärenjagd erzähle. Wir sind uns schnell einig, das Geld für diesen Schauspieler hätte Hurtigruten genausogut in den Fjord werfen können.

    8o :thumbup: :doofy: :lol:

  • Sehr interessant, nicht nur dass ich die Bilder nicht öffnen kann 8| 8| 8|
    auch die Schilderung des Stadtganges.
    Inzwischen, ich weiß nicht wie lange schon, ist dieser Stadtgang berüchtigt.
    Bis Tromsoe ist es ja ein Stück, also kann in Ruhe seine Mitreisenden in
    liebsame und unliebsame Zeitgenossen einteilen und - entsprechend den Stadtgang
    wärmstens empfehlen :thumbup:
    Gruß
    Renate

  • Hab die hochgeladenen Bilder nochmal neu hochgeladen, jetzt sind sie auch wirklich da. Hat wohl beim ersten Mal etwas nicht funktioniert beim Hochladen. :whistling:

    Gruß Jobo,


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