17.6. Vadso - Kirkenes - Berlevag
Ich wache auf, als wir in Vadsø anlegen. Roland fühlt sich krank, wir beschließen, dass wir in Kirkenes zur Apotheke gehen werden – also wird es nichts mit dem geplanten Stadtrundgang.
Wir machen aber eine gute Erfahrung mit dem norwegischen Gesundheitssystem:
Mit dem Bus geht es in die Innenstadt, im Einkaufszentrum finden wir die Apotheke, so wie es die Reiseleitung gesagt hat. Roland möchte Antibiotika haben, die nette Apothekerin verweist ihn auf das Ärztezentrum im selben Haus. Wir gehen hinauf, die freundliche Apothekenhelferin gibt einem Arzt die Nachricht, dass wir schnell drangenommen werden sollen, damit wir wieder rechtzeitig auf dem Schiff zurück sind. Innerhalb von 10 Minuten wird Roland aufgerufen, er hat glücklicherweise seine lange Medikamentenliste dabei, so dass er ohne Probleme seine gewünschten Tabletten verschrieben bekommt.
Kosten: Ca 120 NOK der Arzt, 200 NOK das Medikament. Erleichtert laufen wir zurück zum Schiff.
Die Rückfahrt
Nachdem es morgens noch bedeckt und kalt war, bessert sich das Wetter am Nachmittag. Vorbei an den Leuchtfeuern von Bokfjord und auf der Insel Hornoya fahren wir Richtung Vardo. Dort besuche ich die alte Festung. Wie ein Zug Lemminge folgen wir vom Hurtigrutenanleger mehreren Führern, um kurz durch die alten Anlagen zu streifen, die Kanonen zu bewundern und dann wieder zum Schiffsanleger zurückzugehen.
Am Hafen bleibt mir sogar noch Zeit, um kurz in einen Andenkenshop zu schauen. Glücklicherweise sind mir die ausgestellten Handschuhe zu teuer, denn ich brauche sie auf der Rückfahrt tatsächlich nicht mehr!
Aber das ist mir natürlich zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, aber ich lasse das einfach sein und kehre zurück aufs Schiff. Auch recht. Roland geht es schon wieder ganz passabel, er vergnügt sich wie auch sonst mit seinen Hörbüchern, mal sitzt er draußen oder irgendwo drinnen im Panoramasalon. Den habe ich übrigens auf der ganzen Fahrt nur am ersten Abend bei der Infoveranstaltung genutzt…
Vor der Leuchtfeuerstation von Makkaur liegen die Reste eines havarierten Schiffes, nach den angeschwemmten Gegenständen am Ufer scheint die See nicht immer so harmlos zu sein wie heute (zumindest wenn ich die Berichte anderer Hurtigrutenfahrer lese…).
Am Abend hat sich der Himmel wieder etwas zugezogen, bei der Einfahrt nach Berlevag ist es ziemlich trüb, das Tuten bei der Einfahrt schreckt Tausende von Möwen auf, die die Mole bevölkern, ebenso bei der Abfahrt. Jetzt verziehen sich die Wolken, die Sonne strahlt hindurch, und viele Möwen fliegen über den goldenen Abendhimmel. Und dann taucht auch noch die Lofoten auf. Ein schöner Blick zum Abschluss des Abends!