Anreise 29./30.03.2011
Morgens um halb 4 klingelte bei mir der Wecker. Ich musste mich erst ein Mal kurz sortieren, bis ich begriff, dass es jetzt Ernst werden würde mit der Reise. Also schnell ins Bad und noch schnell einen letzten Kaffee aus dem Automaten gezapft.
Mein Vater war bereits auch schon wach und angezogen und hat mich dann schnell mit meinen 7 Sachen zum Hauptbahnhof nach Mannheim gefahren.
Die Geschichte mit dem Gepäck hat mir tagelang Kopfzerbrechen bereitet, nicht die Sachen , welche ich mitnehmen wollte sondern vielmehr das Behältnis zum Transport. Da ich mir im Dezember bei einem Fahrradsturz einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen hatte, schied der Seesack auf meinem Rücken aus. Was nun? Ich bin noch nie mit so einem Koffer zur See gefahren, denn der steht gewöhnlich an Bord nur im Wege rum und würde bei Seegang auch noch über Stag gehen.
Bin dann auf die Idee gekommen, meinen Seesack einfach auf eine klappbare Sackkarre zu schnallen. Das war die absolut optimale Lösung für mich, denn das Fahrwerk der Sackkarre ist wesentlich hochwertiger als bei diesen Trolleys und hat auch größere Räder.
Ich konnte diese Fuhrwerk problemlos regieren und auch das Ein- und Aussteigen ging trotz meiner Behinderung einwandfrei.
Der ICE von Mannheim nach Frankfurt, es war ein ICE 3, war absolut pünktlich und auch nur schwach besetzt, kein Wunder um diese Uhrzeit.
In Frankfurt hieß es dann umsteigen und auch der Anschlusszug nach Hamburg war absolut pünktlich. Es handelte sich dabei um einen ICE 1.
Bald nach der Abfahrt ging ich ins Bordrestaurant um ausgiebig zu frühstücken. Diese Frühstück zog sich bis Göttingen hin.
Als ich zum Sitzplatz zurückging stellte ich fest, dass der Zug mittlerweile gut besetzt war, aber in Hannover wurde es wieder leerer.
Völlig pünktlich wurde Hamburg erreicht. An den Norderelbbrücken und auf der Oberhafenbahn gab es den ersten Kontakt mit der Seeschifffahrt.
Der IC nach Kiel hatte leider 15min Verspätung, wegen einer Signalstörung. Bis Kiel kamen dann 20min zusammen, aber alles kein Problem. Ich hatte genügend Zeit bis zur Abfahrt der Fähre nach Oslo. Es war an diesem Tag die Color Magic.
Nach kurzem Fußweg war ich bereits beim Colorterminal und checkte ein. Es dauerte noch eine Weile bis ich an Bord gelangte. Das Schiff war riesig und gefiel mir absolut nicht. Nach Bezug der Kammer schaute ich mich erst ein Mal an Deck um.
Schließlich wurden die Hauptmaschinen gestartet und los ging es:
Film
Vorbei an der Fähre nach Göteborg:
Blick auf den Satorikai mit Kogge:
Werftgelände HDW mit Nass- und Trockendock :P:
Schleusenanlage von Holtenau mit Nord-Ostsee-Kanal:
Leuchtfeuer Friedrichsort, hier beginnt die Außenförde:
Marineehrenmal Laboe mit U-Boot:
Im Anschluss leerte sich das Deck rapide. Auch ich betrachtete mir das Innenleben dieses Partydampfers:
Das Wetter war zwar trocken aber recht diesig. Von Langeland auf der einen und Lolland auf der anderen Seite war so gut wie nix zu sehen. Ich konnte die Navigation auf meinem Garmin Dakota dank installierter Seekarte recht gut verfolgen und war deshalb auch zur Passage der Brücke über den großen Belt rechtzeitig zur Stelle:
Film
Im Anschluss ging ich dann in der Pizzeria zum Nachtessen, denn beim großen Buffet ging erst was nach 21 Uhr. Das war mir aber deutlich zu spät. Nun ich habe schon bessere Pizzen gegessen, wurde aber satt. Zum Nachttisch gab es noch ein Eis aus dem Supermarkt. Dort besorgte ich mir auch noch Wasser für die Nacht. Dann legte ich mich zur Nachtruhe, nicht ohne nochmals eine Runde über Deck zu drehen. Das Schiff stand mittlerweile querab von Rösnäs. Damit ging es hinaus aufs Kattegat. Die See war absolut ruhig.
Habe sehr gut geschlafen. Das Schiff läuft absolut ruhig. Lediglich die Bässe der Dico waren schwach zu hören. Ich war aber vile zu müde, als dass mich das gestört hätte.
Als ich aufstand befanden wir uns bereits im Oslofjord. Lille Fjærder peilte bereits achteraus. Nach einer Dusche und Morgentoilette ging es zum Frühstücksbuffet.
Da ich immer ausgedehnt frühstücke, erlebte ich die Passage der Drøbak Enge vom Fenster des Restaurants aus.
Kurz vor Oslo schwammen sogar noch zahlreiche Eisschollen auf dem Wasser. Mit Hinblick auf meine kurze Übergangszeit auf den Zug nach Bergen verzichtete ich auf Aufnahmen. Das Wetter war wunderbar sonnig.
Ich stand als so ziemlich erster am Ausgang und ich schaute immer wieder nervös auf meine Uhr. Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis die Schotts zum Ausgang geöffnet wurden und dann ging es immer noch nicht los. Ich sah meinen Zug schon ohne mich abfahren, aber schließlich ging es doch los.
Bereits um 10.14 Uhr saß im Taxi.
Der Taxifahrer gab sein bestes und um 11.24 stieg ich am Osloer Hauptbahnhof wieder aus dem Taxi aus.
Mit Höchstgeschwindigkeit, Taschendiebe hatten bei dem Tempo keine Chance , ging es zum Bahnsteig.
Es reichte sogar noch bis in den letzten Wagen, denn Eisenbahner sitzen immer im letzten Wagen .
Völlig pünktlich ging es dann bei herrlichstem Wetter los. Unterwegs gab es dann durch verspätete Gegenzüge etwas Verspätung und die Aufenthalte wurden gekürzt. Hier einige Bilder von dieser Bahnfahrt:
Bergen wurde mit nur ganz geringer Verspätung erreicht. Da das Wetter nach wie vor gut war ging ich zu Fuß zum Hotel. Dabei bewährte sich meine Sackkarre bei den Regenrinnen im Gehweg überaus.
Nach dem Bezug des Zimmers steuerte ich schnurstracks den Zachen an und traf dort auf den Rest der Truppe. Zum Nachtessen wechselten wir dann zu Egons.
Nach der Rückkehr ins Hotel nutzte ich noch ein wenig das kostenlose W-Lan und war auch hier im Forum.
Ich schlief dann aber recht schnell und tief ein.
Fortsetzung folgt