MS NORDNORGE 31.03.-11.04.2011 (Jim Knopf)

  • Anreise 29./30.03.2011


    Morgens um halb 4 klingelte bei mir der Wecker. Ich musste mich erst ein Mal kurz sortieren, bis ich begriff, dass es jetzt Ernst werden würde mit der Reise. Also schnell ins Bad und noch schnell einen letzten Kaffee aus dem Automaten gezapft.
    Mein Vater war bereits auch schon wach und angezogen und hat mich dann schnell mit meinen 7 Sachen zum Hauptbahnhof nach Mannheim gefahren.
    Die Geschichte mit dem Gepäck hat mir tagelang Kopfzerbrechen bereitet, nicht die Sachen , welche ich mitnehmen wollte sondern vielmehr das Behältnis zum Transport. Da ich mir im Dezember bei einem Fahrradsturz einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen hatte, schied der Seesack auf meinem Rücken aus. Was nun? Ich bin noch nie mit so einem Koffer zur See gefahren, denn der steht gewöhnlich an Bord nur im Wege rum und würde bei Seegang auch noch über Stag gehen.
    Bin dann auf die Idee gekommen, meinen Seesack einfach auf eine klappbare Sackkarre zu schnallen. Das war die absolut optimale Lösung für mich, denn das Fahrwerk der Sackkarre ist wesentlich hochwertiger als bei diesen Trolleys und hat auch größere Räder.
    Ich konnte diese Fuhrwerk problemlos regieren und auch das Ein- und Aussteigen ging trotz meiner Behinderung einwandfrei.
    Der ICE von Mannheim nach Frankfurt, es war ein ICE 3, war absolut pünktlich und auch nur schwach besetzt, kein Wunder um diese Uhrzeit.
    In Frankfurt hieß es dann umsteigen und auch der Anschlusszug nach Hamburg war absolut pünktlich. Es handelte sich dabei um einen ICE 1.
    Bald nach der Abfahrt ging ich ins Bordrestaurant um ausgiebig zu frühstücken. Diese Frühstück zog sich bis Göttingen hin.
    Als ich zum Sitzplatz zurückging stellte ich fest, dass der Zug mittlerweile gut besetzt war, aber in Hannover wurde es wieder leerer.
    Völlig pünktlich wurde Hamburg erreicht. An den Norderelbbrücken und auf der Oberhafenbahn gab es den ersten Kontakt mit der Seeschifffahrt.
    Der IC nach Kiel hatte leider 15min Verspätung, wegen einer Signalstörung. Bis Kiel kamen dann 20min zusammen, aber alles kein Problem. Ich hatte genügend Zeit bis zur Abfahrt der Fähre nach Oslo. Es war an diesem Tag die Color Magic.
    Nach kurzem Fußweg war ich bereits beim Colorterminal und checkte ein. Es dauerte noch eine Weile bis ich an Bord gelangte. Das Schiff war riesig und gefiel mir absolut nicht. Nach Bezug der Kammer schaute ich mich erst ein Mal an Deck um.


    Schließlich wurden die Hauptmaschinen gestartet und los ging es:

    Film


    Vorbei an der Fähre nach Göteborg:


    Blick auf den Satorikai mit Kogge:


    Werftgelände HDW mit Nass- und Trockendock :P:


    Schleusenanlage von Holtenau mit Nord-Ostsee-Kanal:


    Leuchtfeuer Friedrichsort, hier beginnt die Außenförde:


    Marineehrenmal Laboe mit U-Boot:


    Kiel Leuchtturm:


    Im Anschluss leerte sich das Deck rapide. Auch ich betrachtete mir das Innenleben dieses Partydampfers:

    Das Wetter war zwar trocken aber recht diesig. Von Langeland auf der einen und Lolland auf der anderen Seite war so gut wie nix zu sehen. Ich konnte die Navigation auf meinem Garmin Dakota dank installierter Seekarte recht gut verfolgen und war deshalb auch zur Passage der Brücke über den großen Belt rechtzeitig zur Stelle:
    Film


    Im Anschluss ging ich dann in der Pizzeria zum Nachtessen, denn beim großen Buffet ging erst was nach 21 Uhr. Das war mir aber deutlich zu spät. Nun ich habe schon bessere Pizzen gegessen, wurde aber satt. Zum Nachttisch gab es noch ein Eis aus dem Supermarkt. Dort besorgte ich mir auch noch Wasser für die Nacht. Dann legte ich mich zur Nachtruhe, nicht ohne nochmals eine Runde über Deck zu drehen. Das Schiff stand mittlerweile querab von Rösnäs. Damit ging es hinaus aufs Kattegat. Die See war absolut ruhig.


    Habe sehr gut geschlafen. Das Schiff läuft absolut ruhig. Lediglich die Bässe der Dico waren schwach zu hören. Ich war aber vile zu müde, als dass mich das gestört hätte.
    Als ich aufstand befanden wir uns bereits im Oslofjord. Lille Fjærder peilte bereits achteraus. Nach einer Dusche und Morgentoilette ging es zum Frühstücksbuffet.
    Da ich immer ausgedehnt frühstücke, erlebte ich die Passage der Drøbak Enge vom Fenster des Restaurants aus.
    Kurz vor Oslo schwammen sogar noch zahlreiche Eisschollen auf dem Wasser. Mit Hinblick auf meine kurze Übergangszeit auf den Zug nach Bergen verzichtete ich auf Aufnahmen. Das Wetter war wunderbar sonnig.
    Ich stand als so ziemlich erster am Ausgang und ich schaute immer wieder nervös auf meine Uhr. Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis die Schotts zum Ausgang geöffnet wurden und dann ging es immer noch nicht los. Ich sah meinen Zug schon ohne mich abfahren, aber schließlich ging es doch los.
    Bereits um 10.14 Uhr saß im Taxi.
    Der Taxifahrer gab sein bestes und um 11.24 stieg ich am Osloer Hauptbahnhof wieder aus dem Taxi aus.
    Mit Höchstgeschwindigkeit, Taschendiebe hatten bei dem Tempo keine Chance :D , ging es zum Bahnsteig.
    Es reichte sogar noch bis in den letzten Wagen, denn Eisenbahner sitzen immer im letzten Wagen :8): .
    Völlig pünktlich ging es dann bei herrlichstem Wetter los. Unterwegs gab es dann durch verspätete Gegenzüge etwas Verspätung und die Aufenthalte wurden gekürzt. Hier einige Bilder von dieser Bahnfahrt:


    Bergen wurde mit nur ganz geringer Verspätung erreicht. Da das Wetter nach wie vor gut war ging ich zu Fuß zum Hotel. Dabei bewährte sich meine Sackkarre bei den Regenrinnen im Gehweg überaus.


    Nach dem Bezug des Zimmers steuerte ich schnurstracks den Zachen an und traf dort auf den Rest der Truppe. Zum Nachtessen wechselten wir dann zu Egons.
    Nach der Rückkehr ins Hotel nutzte ich noch ein wenig das kostenlose W-Lan und war auch hier im Forum.
    Ich schlief dann aber recht schnell und tief ein.


    Fortsetzung folgt

  • JÜÜÜÜRRRGEEEEENNNN - du fügst die Bilder hier ein!!! Toll


    Freue mich schon wenn es weitergeht!!!

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Das Schiff war riesig und gefiel mir absolut nicht.


    Jürgen, sehe ich das richtig, dass die Color Magic jetzt auch keine Plexiglaswände mehr auf dem Oberdeck hat? :8o:
    2009 waren da backbord und steuerbord noch dunkle Plexiglaswände vor der Reling, lediglich auf dem tieferen Achterdeck und ganz vorne ein kurzes Stück war frei Sicht. ;)


    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


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  • Donnerstag, 31.03.2011 Tag 1


    Habe sehr gut geschlafen und das auch recht ausgedehnt, so dass ich wohl als letzter zum Frühstück kam. Dieses war wiederum sehr reichhaltig und auch ausgedehnt.
    Anschließend habe ich noch Gebrauch vom kostenlosen W-Lan gemacht.
    Danach ging es auf ein gemeinsames Bier zum Zachen.
    Nach der Rückkehr zum Hotel noch schnell das Gepäck geholt und dann begann die Lehrstunde mit dem fachgerechten Verpacken und Verschachteln von Forumsmitgliedern und Gepäckstücken in ein Taxi. Immerhin haben wir es geschafft dass wir alle einschließlich Gepäck drin waren :thumbup:. Das Taxi war dann aber etwas länger, breiter und auch höher :D :P .
    Immerhin sind wir alle heil und unbeschadet am Hurtigrutenterminal angekommen. Dort konnten wir uns sofort des Gepäcks entledigen. Ich musste allerdings den Seesack von der Sackkarre befreien. Warum ist mir ein Rätsel, immerhin brauchen die Trolleybenutzer auch die Räder nicht abzumontieren ?( .
    Nun hatten wir noch ein wenig Zeit und die wurde noch zum Einkauf in einem nahegelegenen Supermarkt genutzt.
    Nach der Rückkehr konnte dann eingescheckt werden und es gab bei unserer Truppe lange Gesichter, denn wir sollten zu verschiedenen Essenzeiten an unterschiedlichsten Tischen dinieren. Dabei hatte Jobo doch im Namen unserer Gruppe extra E-Mails ans Schiff geschickt.
    Das war unter alles Sau, zumal sogar eine Mutter, welche mit ihrem Sohn reiste, ebenfalls getrennt dinieren sollte.
    Schließlich kam dann unser Schiff in Sicht und schob sich achteraus an den Kai:

    Film 1 Film 2


    Noch ein paar Eindrücke von Bergen:


    Seekajakfahrer:


    Schließlich konnten wir an Bord gelangen und als erstes wurde die Rezeption angesteuert und die Bordkarte mithilfe der Kreditkarte freigeschaltet. Im Anschluss ging es in die Cafeteria und der obligatorische Kaffebecher wurde erworben.
    Ungewöhnlich früh konnte dann die Kammer bezogen werden, sogar mein Seesack war schon da. Ich hatte die 511. Diese befindet sich an Backbord auf dem Umlaufdeck im vorderen Teil schräg hinter der Brücke. Es war übrigens die gleiche Kammer, welche ich bei meiner Radreise nach Tromsø bei meiner Heimreise bewohnt habe. Da ich mich damals darin sehr wohlgefühlt hatte, habe ich mir bewusst wieder diese Kammer ausgesucht.
    Nun habe ich in Ruhe erst mal alle schön fein säuberlich in die Spinde verstaut, denn im Ernstfall muss alles schnell griffbereit sein und Chaos kann ich da gar nicht brauchen. Grundsätzlich lasse ich auch sonst nix rumliegen, denn wenn das Schiff mal unerwartet überholen sollte, geht das dann nur über Stag.
    Anschließend war Muße für ein paar Aufnahmen.


    Die alte Sat-Haube der Nordnorge:


    Panoramasalon:


    MS Nordlys in Warteposition (Sie ist aus dem Plan der Kong Harald ausgeschert und wartet nun darauf in ihrem eigenen Plan 2 Tage nach unserer Abfahrt zu starten):


    Das Nachtessen fand heute in einer offenen Sitzung als Buffet statt. Dabei habe ich dann erfahren, dass Verhandlungen bzgl. der verschiedenen Tischzeiten liefen und dass das vermutlich doch alles klappen könnte. Außerdem erfuhr ich, dass sowohl der Koffer vom Jobo, als der von den Kranichs beschädigt wurde.


    Später am Abend wurde eine Rettungsübung angekündigt und dass das Schiff zu diesem Zweck den Kai verlassen würde. Ein Landgang sei während dieser Zeit nicht möglich. Voller Erwartung standen wir an Deck und waren gespannt, was nun geschehen würde. Wir hatten geglaubt, dass das Schiff raus auf die freie Wasserfläche vor den Kaianlagen fahren würde. Leider war das nicht der Fall. Es wurden lediglich die Festmacher aufgefiert und mit Maschine und Strahlruder wurde der Dampfer etwa eine halbe Schiffsbreite vom Kai gehalten. So dass halt die Boote auf der Backbordseite statt auf den Kai ins Wasser gefiert werden konnten. Das war dann allerdings nicht so interessant und ich machte derweil einige Aufnahmen mit Stativ.


    Nachtaufnahmen vom Fløyen...

    ...sowie vom Ulriken:


    Großes HR-Emblem :P :


    Ententeich:


    Nordlys bei Nacht:


    Pünktlich ging es dann los. Bei absoluten Ententeichbedingungen. Wind 0 und in Böen 1, aber es gab keine Böen :P . Eine Neuheit war für mich die Fahrt durch die große Brücke. Bislang gingen meine bisherigen Reisen immer mit einer Kursänderung nach Steuerbord los und die Brücke blieb dann an Backbord.
    Einige Zeit nach der Brückendurchfahrt ging ich zur Koje und schaute vorher auf meine private Navigation im Fensterbrett. Dort standen 2 Garmins. Ein Dakota und ein 60CSx, beide mit der Seekarte von Garmin bestückt. Außerdem stellte ich mir meinen Wecker im Handy auf 5 Uhr. Da dieses Handy sehr oft abstürzte, mittlerweile habe ich ein neues, bat ich den Seebär bei mir ans Fenster zu klopfen, falls ich nicht an Deck erscheinen würde.
    Ich schlief recht schnell zufrieden ein.


    Fortsetzung folgt.


    Arctica: Das mit dem direkten Einfügen hat bei mir mehrere Stunden gedauert. Der 1. Versuch mit Photoshop-Elements ist dann auch gescheitert. Da hätte ich die Bilder einzeln verkleinern müssen. Bei einer Verkleinerung eines ganzen Ordners ist dann gleich alles abgestürzt. Habe dann aus Rache das Programm deinstalliert und das kostenlose Irfanview installiert. Nach dem Studium der Anleitung an anderer Stelle hier im Forum sind die Bilder verkleinert worden, allerdings beim 1. Versuch noch immer nicht klein genug. Der 2. Versuch, habe zusätzlich zur Kompression auch noch die eigentliche Größe kleiner gewählt, hat dann gefunzt. War da halt den ganzen Vormittag beschäftigt. immerhin hat sich das gelohnt. Wenn die ganze Sache nicht von Erfolg gekrönt worden wäre, hätte ich mit dem Bericht heute nicht mehr begonnen.


    Jobo: Die Plexiglaswände sind, wie Rock Lobster bereits richtig bemerkt hat, immer noch vorhanden. Ich habe mir für meine Aufnahmen halt Stellen ohne störende Wand ausgesucht. Die gibt es nämlich durchaus. Nichtsdestotrotz empfinde ich die Verglasung als recht störend, aber mir gefallen diese Schiffe ohnehin nicht. Das ist dann noch das I-Tüpfelchen :8): .

  • jedenfalls ist das Bilderschauen ein grösserer Genuss auf diese Art ^^ Ich habs da als Linuxuser ja gut, da gibt es ein Programm namens Kim, da kann ich im Dateimanager (bei Windoofs heisst das Explorer) alle Fotos einfach markieren ohne ein extra Programm zu gebrauchen, rechte Maustaste und auf die gewünschte Grösse komprimieren.

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  • die Trolleybenutzer auch die Räder nicht abzumontieren

    Na ja, "kleine" Unterschiede bestehen da schon. Dein " Seesackfahrwerk" lässt sich wohl nicht so problemlos stapeln, wie ich bei der Verladeaktion im Taxi feststellen konnte. Beim ersten Stauversuch Deiner Sackkarre musste ich, obwohl sowieso schon eingeklemmt, erst mal in Deckung gehen :laugh1: Im Koffer-Transportwagen hätte ich meinen Koffer wohl nicht so gerne unter Deiner Sackkarre gesehen :blush2: Obwohl.....zerstört wurden einige ja auch so :mosking:
    Aber schöner Bericht - weiter so :good3:
    Gruß
    Renate

  • War da halt den ganzen Vormittag beschäftigt.


    Das ging mir beim ersten Mal auch so, aber mit der Zeit geht es immer schneller :locomotive: , also einfach weitermachen und am letzten Tag bist du in 5 Minuten damit fertig. :good3: :laugh1:

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


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  • Hallo Jobo,


    das geht auch jetzt schon in weniger als 5 min, da ich ja jetzt weiß, wie es geht. Ob ich allerdings heute noch zu einer Fortsetzung komme, kann ich nicht versprechen. Muss gleich ins Geschäft und werde wohl erst gegen 21.30 wieder zu Hause sein.

  • Hallo,


    nachdem ich hier für die Fortsetzung bislang absolut keine Zeit gefunden habe, geht es hier bei allernächster Gelegenheit weiter. Als Trostpflaster habe ich schon mal die GPS-Aufzeichnung von meinem Dakota in die Webdisk hochgeladen. Die Datei kann dort als Zip-Datei runtergeladen werden. Es entstehen dabei mehrere GPX-Dateien, welche mit einem geeigneten Programm wie z.B. Mapsource und Basecamp oder Ttqv angezeigt werden können. Auch das Aufladen auf ein entsprechendes GPS-Gerät ist möglich. Den Download findet man hier.
    Wünsche viel Spaß mit den Dateien.

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