Winter Norwegen Reise 26.02.1997 - 12.03.1997

  • Diese Reise wurde selbst geplant, zusammengestellt und gebucht, Hurtigrute kannte ich nur vom "Hören/Sagen". Meine Freundin Karin und ich wollten alles selber machen und somit war die Vorfreude schon mal riesig. Bedingung der Ehemänner war: die Hotelbuchungen der anvisierten Orte vor Abreise vorzunehmen, damit sie uns "bei Bedarf" auch erreichen konnten - Handy's kannten wir da noch nicht :8):


    26.+27. Februar 1997 Köln-Kiel-Oslo per Bahn und Schiff
    [b]
    Bei Regen ging es frühmorgens los - 5 Std. Zugfahrt, der Kurswagen Kiel gehörte uns bis Hamburg fast alleine. Um 14 Uhr legte die MS PRINSESSE RAGNHILD ab. Wir wunderten uns, Touris waren wohl nur wir und dann noch 2 weibliche Geschöpfe - alles Männer (LKW Fahrer der Spediteure usw.) Wir genossen die Ausfahrt in der Kieler Förde und machten es uns auf Deck 7 gemütlich mit Decke und 2 Picolo, die wir im Gepäck hatten. Wir gingen früh schlafen um 20 Uhr und wachten erst wieder auf zum Frühstück 8 Uhr. Die Fahrt in den Oslofjord hatten wir doch tatsächlich verschlafen und das bei Sonnenschein :doofy: Das mußte anders werden. Pünktlich um 10 Uhr machte die Ragnhild in Oslo fest. Der Zollbeamte fragte uns nach unseren Reisezielen, die wir ihm darlegten. Er wünschte uns gute Reise und viel Spaß. Taxi brachte uns ins SAS Hotel am Schloß - Koffer in die Ecke, Kamera geschultert und los gings bei strahlender Sonne in die City :)

    Vigelandpark:
    Holmenkollen:
    Frammuseum: die Haarlocke vom Fridjof Nansen :dance3:
    Den Abend genossen wir im "Paleet" in der Kong.Joh. Gate (Passage) beim Chinesen "Peking-Ente".


    28.Februar + 01.März 1997 Oslo - Tromsø - Lakselv per SAS Flug
    Der Wecker klingelt um 5 Uhr - der Flybus zum Airport FORNEBU (ehem.Flugplatz am Oslofjord-fast in der Stadt) fährt schon um 6.30 Uhr am Hotel ab. Frühstück gab es im Foyer im Stehen - Kaffee und Croissants zum Selbstbedienen - unkompliziert wie die Norweger sind, uns gefiel das schon mal sehr gut :P Pünktlich um 8.10 Uhr starten wir bei herrlicher Sicht auf Oslo und bei der Zwischenlandung um 10.20 in Tromsø.
    Es war sehr übersichtlich - 10 people im Flughafen - und wir wurden beäugt und manchmal angesprochen: "Wo wollen sie denn hin, im Winter?"
    Nach Lakselv - Lakselv ?( Ja, von da nach Karajok - zu den Samen :huh:
    Nun denn unsere WIDEROE Propeller Maschine startete um 11.10 Uhr mit den 10 Paxes - traumhafter Flug über die Finnmark - wir waren happy und haben den Alltag schon vergessen
    11.30 Uhr Landung auf der Schneepiste - Bus keiner - Taxi kam nach 30 Min und sollte uns zum BW Hotel bringen - hm meint der Taxifahrer in gutem Englisch - das ist aber geschlossen, da wird renoviert ?( Wir haben doch schriftlich gebucht und auch bestätigt - ja dann fahren wir mal hin. Ein freundlicher Norweger kommt uns zum Taxi entgegen - woher wußte er? und bedauert, daß er uns im PORSANGER VERTHUS angemeldet hat, ok - andere Möglichkeit gibt es hier nicht - wir nicken etwas erstaunt. Taxi brauchten wir nicht zu bezahlen :love:
    Unsere Zweifel wurden schnell behoben - es war ein gemütliches Gasthaus mit einer zünftigen Kneipe mit vielen Einheimischen - mit denen wir abends beim Essen (Meeresfrüchte mit Bratkartoffeln - lecker) noch viel Spaß hatten. Unser Vorhaben am nächsten Morgen mit dem Bus einen Ausflug nach Karajok zu machen, sollte ins Wasser bzw. dem Schneesturm der einsetzte zum Opfer fallen, denn bei Schneesturm fährt hier kein Bus und überhaupt geht kein Norwegen freiwillig auf die Straße. Also umplanen: Um 8.20 Uhr fährt ein Bus nach Honnigsvåg und das wird unser. Taxi für 7.30 Uhr bestellt, der uns zum Busterminal in Lakselv bringen soll :cursing: es kommt kein Taxi, es ist 7.50 Uhr - wir werden unruhig und Karin geht ins Wirtshaus - auf halben Weg rufe ich sie zurück - es hält ein Auto, der ältere Herr fragt: wo möchten sie hin? zum Busterminal - steigt ein ich bringe euch dahin. Gesagt, getan - Geld wollte er keins - good tour sagt er und wir: tusen takk, you are the first angel in norway, by by. :P Wir warten auf unseren Bus mit 2 Frauen aus Honnigsvåg, die 2 Tage schon unterwegs waren um mit ihrem Hund einen Tierarzt aufzusuchen - Sehnenentzündung an linker Vorderpfote, die schön verbunden war. Der Bus bringt uns bis Olderfjord, wie der Busfahrer uns aufklärt, dort müssen wir umsteigen. Wir machen es uns gemütlich im Bus - 4 Personen + 1 Hund! Bus fährt ein Stück und muss jetzt warten bis der Schneepflug kommt - im Konvoi 2 LKW's, 2 PKW's + unser Bus - fahren bei strahlender Sonne, -2 Grad die Küstenstraße am Porsanger Fjord entlang bis Kafjord.
    Wunderschöne Fahrt - plötzlich biegt der Bus rechts ab Richtung Repvåg - lesen wir auf einem Straßenschild - wir fragen unsere Norwegerinnen erstaunt, wo es jetzt hingeht? Sie: der Busfahrer muß die Post im Ort abgeben und abholen

    So einfach ist das. Wir fahren wieder zurück auf die Hauptstraße und siehe da der Schneepflug hat auf uns gewartet :)
    In Kafjord geht es mit einem anderen Bus auf die Fähre nach Honnigsvåg in 40 Min. Fahrzeit. Auf der Fähre geben wir den 2 Norwegerinnen noch einen Kaffee aus und bedanken uns für die nette Begleitung. Der Hund hat friedlich geschlafen die ganze Zeit. Um 12.30 Uhr sind wir im Hafen von Honnigsvåg - die 2 Norwegerinnen werden abgeholt und wir? Der Busfahrer ruft nur "bleiben sie sitzen, ich fahr sie zum NORTH CAPE BRYGGEN Hotel - habe ohnehin Feierabend :dance4: :dance4: unsere Freude kennt kaum Grenzen - tusen tusen takk - good tour :thumbup:


    Fortsetzung folgt - es wird noch spannend - nonnie

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  • stimme Renate zu - spannend ist es jetzt schon - Danke, freue mich schon auf die Fortsetzung!

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Täusch ich mich, oder geht es immer sehr viel interessanter zu, wenn Frauen ohne ihre Männer unterwegs sind ??? :8o: :whistling:

  • :sleeping: :sdanke: schön, daß es Euch gefällt, dann ich ja weiter loslegen:


    02. + 03. März 1997 Honnigsvåg mit Nordkap
    Nachdem wir unser Zimmer mit Blick auf den Hafen und der HARALD JARL
    in Beschlag genommen haben, machen wir einen kleinen Spaziergang durch Honnigsvåg und amüsieren uns über die Kinder, die im Schnee wühlen und wir beginnen eine kleine Schneeballschlacht zur Freude aller. An der Rezeption erfahren wir zu unserem Entsetzen, daß jetzt noch keine Busse zum Kap fahren und außerdem wäre zu viel Schnee und Wind im Moment. Na wir sind traurig, schon wieder ein "highlight" unserer Tour wird durch Wetter gestrichen. Jetzt rufen wir unsere Männer zuhause an und wir schwärmen von unseren bisherigen Erlebnissen und lassen uns nicht anmerken, daß wir im Moment nicht besonders fröhlich sind. Aber denen ging es gut - uns vermissten sie wohl nicht allzusehr :search: Wir genossen ein gemütliches Abendessen mit Fisch und ein Glas Wein und beschlossen, morgen früh beim Frühstück unsere Weiterfahrt zu planen.
    Gesagt, getan und gut geschlafen und geduscht, klingelt das Zimmertelefon :whistle3: huch wer mag das sein ?( Das nette Mädchen von der Rezeption: wenn sie sich beeilen, können sie mit 9 Italiener, die auch im Hotel übernachtet haben, um 9 Uhr zum Kap fahren. Wow :girl_cray2:
    so schnell waren wir noch nie in unsere Sachen gesprungen - wir sind doch Glückskinder. Im Frühstücksraum sitzen diese fröhlichen italienischen Abenteurer und wir machen uns gegenseitig bekannt. Sie erzählen uns, daß sie schon 1 Monat unterwegs sind, und zwar von Ivalo/Finnland via Kirkenes nach Honnigsvåg also quer durch Lappland im Winter. Als wir die Ausrüstung draußen sehen, sind wir beruhigt und haben volles Vertrauen zu diesen Abenteurer. 2 VW Busse, 1 Abschleppwagen und 1 Jeep mit Anhänger und Scooter standen vor dem Hotel - Abschleppwagen und Jeep mit Scooter waren gemietet in Finnland, also die sind für alle Fälle gerüstet und für uns hatten sie Platz genug. :locomotive: Untereinander, also von Wagen zu Wagen verständigten sie sich per Funk. 2 Italiener sprachen fließend deutsch und die anderen brauchbares englisch sowie wir. So ging es los bis Skarsvåg nördl. Fischerdorf der Welt im Konvoi


    Hier in Skarsvåg verhandelte der Boss der Italiener - Mario - mit einem Norweger, der Scooter vermietete. Lange Rede kurzer Sinn: 9 Personen wurden auf 3 Scooter mit "Anhänger" verteilt - Preis DM 100,- pro Person - das Geschäft für den Norweger, aber uns allen war der Preis eigentlich wursch. Wir Frauen bekamen noch einen wintertauglichen Overall und Handschuhe verpasst und auf ging es über das Vestfjordfellet - 330 m hoch - zum Nordkap ca. 8 km. Es war abenteuerlich schön über diese Schnee- und Eisfelder zu brausen. Denn die Italiejanos kamen aus Turin und waren teilweise bei Fiat beschäftigt - also gab es ein Wettrennen: wer kann schneller und wir im Anhänger auf unseren Rentierfellen hielten Mütze und ansonsten alles fest was fliegen konnte :help-sos: wir werden es nie vergessen in unserem Leben.
    Hier die Bilder der "Rennschlitten"
    Die Nordkaphalle (die alte) war natürlich geschlossen, aber Mario hatte einen Schlüssel mitbekkommen, so daß wir wenigstens "Pippi" machen konnten - wäre im eisigen Sturm nicht so prickelnd gewesen :8o: die Fläche draußen war spiegelglatt und plumps saß ich schon auf dem Po - Kamera in die Höh damit nichts dran kommt :D und dann schlichen wir teils auf allen VIEREN zur Kugel - Beweisfotos mußten sein -
    seht hier
    Unser Mario guckte zum Himmel und mahnte uns zu spurten, denn einen Schneesturm konnten wir für die Rückfahrt nicht gebrauchen und so brachen wir wieder auf -diesmal ging es mehr bergab und unsere Italianos waren vernünftig und Kavaliere. In Skarsvåg stiegen wir alle glücklich aus den Rennschlitten und waren begeistert über dieses tolle Erlebnis. Wir machten noch einen kleinen Spaziergang am Hafen vorbei
    und etwas weiter im Ort liefen die Kinder uns entgegen fremde Gesichter in unserem Ort zu dieser Jahreszeit ?( sprachen aus ihren Augen. Da sie uns nicht verstanden und wir sie nicht, holten wir unsere Geldbörsen hervor und gaben ihnen jeder ein paar Münzen - deutsches, italienisches und norwegisches Kleingeld - vielleicht haben sie es heute noch :rolleyes:
    Gegen Mittag 14 Uhr waren wir wieder im Hotel und alle waren müde - wir verabredeten uns zum Abendessen im Hotel - Karin und ich waren glückselig und schliefen 3 Stunden. Ins Gästebuch im Hotel haben wir uns noch verewigt: Karin und Brigitte had a great trip with 9 nice Italianos to the NORTH CAPE - 02.03.1997 - Honnigsvåg thank you very much :beer:
    Wir saßen noch gemütlich alle zusammen und tauschten Adressen aus, für den Fall, das ein Foto nichts geworden ist - digital hatten wir ja noch nicht :S - Ja, ein halbes Jahr später bekam ich Post aus Turin: Hilfe, meine Kamera hat die Kälte wohl nicht vertragen, bitte schicke Fotos - was ich natürlich gerne machte. Zu Weihnachten schrieben wir noch ein paar Jahre Grüße bis es dann einschlief, aber vergessen habe ich es nicht.


    03. März 1997 - Honnigsvåg
    Als wir zum Frühstück kamen, waren unsere Italianos schon wieder auf Achse zurück durch die winterliche "TAIGA" nach Finnland - ihren Abschleppwagen abliefern :8o: Wir machten uns einen gemütlichen Tag bei Sonnenschein und -6 Grad erkundeten wir Honnigsvåg
    Schnee war noch genug :8):


    04. März 1997 - Abfahrt von Honnigsvåg mit MS "MIDNATSOL"
    5.00 Uhr mußten wir aufstehen und ohne Frühstück zum Hafen - unser Taxifahrer nimmt noch einen jungen Mann mit und wir fahren los, aber wo fährt der ?( wir kannten uns ja jetzt schon ein bischen aus - auf unsere Frage wo er hinfährt: sagt er zur Fähre - der junge Mann mischt sich ein auf deutsch ^^ und sagt die Damen wollen sicher zum Hurtigrutenkai :thumbup: Taxifahrer: ach so :?: Alle lachen und der junge Mann war ein Deutscher, der zum Flughafen wollte. Er war beruflich hier und nahm unsere Taxigebühren mit auf seine Spesenrechnung :mosking:
    Die MIDNATSOL - war natürlich die Vorgängerin von der jetzigen - kam pünktlich und wir bezogen unsere Kabine, die wir im voraus gebucht hatten. Wäre aber nicht nötig gewesen, die paar people, vielleicht 50! Nun konnten wir relaxen - die See war ruhig. Unser nächstes Ziel war Svolvær, wo wir bis zum 11. März bleiben wollten, um die Lofoten im Winter zu erleben.
    Hoppla ab Hammerfest wurde es kappelig - Stühle rutschten hin und her, Teller fielen runter. 19 Uhr Abendessen wird verschoben. 19.30 Uhr die Teller fliegen durch die Küche - es scheppert wir denken : ist die Spargelsuppe jetzt aus dem Topf :laugh1: Essen auf 20 Uhr verschoben und es schaukelt und klappert, wer weiß was in unserer Kabine alles umgeflogen ist? Koch kommt aus der Küche und singt: "Baby love..." und jetzt singt von einer Platte oder so "Frankieboy" "It's my way" Wir müssen lachen und freuen uns, daß wir seefest sind :locomotive: Wir sollten schon in Skervoy sein, aber da es dunkel ist, wissen wir nicht, ob wir noch auf offener See sind oder im Kagsundet? Jetzt kommt der Kapitän und geht in die Küche - da wird gelacht - Personal sammelt Teller etc auf - jetzt wird's wohl bald aufhören!! Aber denkste, es geht weiter mit wackeln, klappern und quietschen :diablo: Gegen 20.10 Uhr endlich wird die See ruhiger - 3 Stunden Verspätung, 3 Stunden Sturm, aber jetzt haben wir Hunger: Spargelsuppe, Lachsfilet mit Salat, Apfelstrudel mit Vanillesoße - lecker. Jetzt sind wir bettreif, wir hatten nicht viel lose rumliegen in der Kabine und so fielen wir schnell müde in den Schlaf :sleeping:


    Fortsetzung folgt - nonnie


    Charlotte: Man sollte es meinen??????????

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  • Hei


    Ganz herzlichen Dank für deinen Bericht. Mach richtig Spass zum lesen.
    Eine kleine Anmerkung zu dem Bild das du mit RAGNVALD JARL benannt hast, ist die Harald Jarl.


    Aber das schmälert deinen schönen Bericht in keinster weise.


    Hilsen fra Sveits

  • Hei


    Das ist gern geschehen. Entziffern konnte ich es auch nicht, aber Harald Jarl und die andern Oldys erkennt man am Schornstein.


    Hilsen fra Sveits

  • Köstlich und ihr habt da wirklich einiges erlebt :thumbup:


    1984 war ich ja mit einem Kreuzfahrer in der Gegend, wir lagen in Skarsvåg auf Reede und fuhren ab da zum Nordkapp. In der Zwischenzeit gab es ein Fussballspiel vom FC Skarsvåg gegen die Schiffscrew. Am Nordkapp waren wir dann (Anfang August) gegen Mitternacht. Wir sahen da jede Menge übernachtender WoMos, fast 90% waren Italiener. Im gleichen Jahr machte ich eine Chinarundreise mit Fahrt auf dem Yangtze, die einzigen "Langnasen" ausser uns auf dem Schiff waren zwei Italienerinnen. Habe schon manch lustiges Erlebnis mit Reisenden aus dem Land erlebt - und auch "unlustiges".


    Man hat bei deinem Bericht aber auch das Gefühl dass sich in relativ wenig Jahren sehr viel geändert hat.

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Täusch ich mich, oder geht es immer sehr viel interessanter zu, wenn Frauen ohne ihre Männer unterwegs sind ??? :8o: :whistling:


    :thumbup: Richtig, insbesondere bei den Männern ! :thumbup:


    Wir haben im Dezember 2008 auf halber Strecke zum Nordkap zwei Italiener aufgesammelt, die sich auf eigene Faust durchschlagen wollten. Sie mußten aber an der Absperrung kapitulieren. Gegen einen kleinen Unkostenbeitrag konnten sie dann im HR-Bus mitfahren.

  • [quote] ARTICA
    Man hat bei deinem Bericht aber auch das Gefühl dass sich in relativ wenig Jahren sehr viel geändert hat.


    das war eigentlich mein Anliegen, diesen 14 Jahre alten Reisebericht hier einzustellen. Heute wäre sone Tour in der Form glaube ich nicht mehr möglich.
    Gruß nonnie

  • 05. + 06. März 1997 an Bord der MIDNATSOL und Svolvær


    Es war miese Stimmung unter den Passagieren - viele waren seekrank und "hingen in den Seilen"?! Das Wetter war auch nicht aufheiternd: windstill dafür aber neblig, so daß die Fahrt durch den Raftsund sich nicht lohnte im Bild festzuhalten - Neger im Tunnel :8o: Wir machten in Svolvær um 20.30 Uhr fest-Plan war 18.30 Uhr. Wir hatten ja nicht weit zum RICA Hotel und fielen "ohnmächtig" in den Schlaf bis morgens 9 Uhr. Den Tag ließen wir ruhig angehen und orientierten uns im Ort und machten Pläne für unsere Ausflüge in den kommenden 6 Tagen.
    Am nächsten Morgen strahlte die Sonne vom Himmel und machten unseren Plan wahr, jetzt ein Auto zu mieten und die Lofoten entdecken. Ein Anruf und ein Mitarbeiter von Herzt kam ins Hotel mit diesem Gefährt mit Spikereifen - wie in Norge im Winter üblich Wir happy und gleich los: Svolær - Kabelvåg- Rorvik-Henningsvær Haugen - Borge-Leknes-Stamsund-Valberg und zurück nach Svolvær.
    Der war eine Supertour bei super Wetter mit vielen vielen Fotostops - die ich leider nicht alle hier einscannen kann. Abends wurden Karten an die Lieben zu Hause geschrieben und telefoniert, was für einen tollen Tag wir hatten und in den nächsten Tagen noch haben werden. Beim Abendessen im Hotel lernten wir ein sehr nettes Schweizer Ehepaar kennen, die die Lofoten bestens kannten und uns viele Tipps geben konnten. Wir 4 waren übrigens die einzigen Hotelgäste.


    07. März 1997 Svolvær und Henningsvær
    Heute morgen stürmt es wieder, die Fischerboote im Hafen sind nicht rausgefahren, erzählen uns die Schweizer, denn bei tagelangem Sturm können die Fischer keinen Kabeljau fangen, da die Fische sich in der Tiefe aufhalten. Wir 4 verbringen den Tag im Hotel und haben alle viel zu erzählen und freuten uns als am Nachmittag der Himmel aufklarte. Wir 4 ins Auto und los nach Henningsvær - ca 25 km - wir spazieren und fotografieren und landen zum heißen Tee am Kamin im Bryggen Hotel - sehr empfehlenswert. Nach 2 Std. fahren wir wieder zurück bei starken Sturm - keine Fähre und auch das Hurtigruten Schiff kann Svolvær nicht anfahren. Der Hotelchef führt uns ins Zimmer 126, das Fisch- oder Angelzimmer ?( Ja wir staunen nicht schlecht, er nimmt in der Mitte des Zimmers eine Klappe hoch und wirft zur Demo eine Angelschnur hinein und siehe da von hier kann der Fisch direkt geangelt werden - :thumbup: klasse, das hat doch was.


    08. + 09. März 1997 Svolvær und Umgebung
    Der Sturm und die Schneeverwehungen grenzen uns ein bischen ein. Wir sehen uns in Henningsvær in der Lofoten Galerie die Diashow vom Fotografen A. Jensen an fahren noch Richtung Flughafen bis Fiskebøl - Fähre nach Melbu/Vesterålen fährt nicht - weiter die 888 Stromstad-Sand-Grumför-Delp Brücke (ein Otter spaziert gemütlich vor uns über die Brücke) bis Laukvik. Hier halten wir und schauen aufs Meer wie die 8-10 m hohen Wellen ans Ufer rauschen Die Straße wird immer glatter, aber dank Spikereifen + sanfter Fahrweise kommen wir gut wieder nach Hause. Wir wundern uns, im Hotel alles dunkel :hut: Hauptstromkabel vom Sturm zerrissen. Ganzer Ort dunkel. Bei Kerzenlicht ist es doch recht gemütlich und die Kellner bauen ein kleines kaltes Buffet für uns auf - :clapping: also uns fehlt es an nichts.


    10. + 11. März 1997 Fahrt nach Reine und Heimfllug
    Der Wind hat nachgelassen und es ist hell und trocken also starten wir unsere Fahrt nach Reine über Leknes - Hamnoy - Sund durch den Napptunnel. Im Hamnoyer Hafen sehen wir uns die Stokfish Gestelle genauer an. In Reine verzehren eine leckere Fischsuppe in einer urgemütlichen Hütte. Auf der Rückfahrt machen wir noch Station im ältesten Fischerdorf Norges ca 1500 erwähnt - in Sund

    und schauen in der kleinen Fischfabrik zu wie der platt aufgeschnittene gesalzene Kabeljau auf Paletten gepackt und gewogen wird. Im Lofoten Center stärken wir uns noch mit Kaffee und Kuchen bevor heftiger Schneefall einsetzt und wir uns spurten Richtung Svolvær. Kurz vor Kabelvåg entdecken wir noch 3 äsende Elche im Schneetreiben und fahren froh und heiter nach Hause. Zum Abschied gehen wir noch alle zusammen ins Skipperstua essen und verabschieden uns, denn morgen gehen unsere Flieger nach Oslo.
    Fazit: Dies war unsere abenteuerlichste Reise unvergesslich und wunderschön. Unsere Ehemänner haben uns diese Reise gegönnt und wir waren alle wieder froh und munter vereint wie seit 35 Jahren.
    Viele Grüße nonnie

    Einmal editiert, zuletzt von nonnie ()

  • Dies war unsere abenteuerlichste Reise unvergesslich und wunderschön.

    Ja, das kommt im Bericht wunderbar "rüber", :girl-dance: er hat mir viel Spaß gemacht und war außerdem sehr interessant. Vielen Dank, auch wegen der Arbeit mit dem Einscannen der Fotos :thank_you:
    PS: Italiener am Nordkapp hab ich nicht kennengelernt, aber in Venedig einen kleinen Trupp von bestens ausgestatteten FIAT-500-Fahrern, die dort zum Nordkapp aufbrachen - war natürlich was für uns für uns Motorsportfans natürlich :clapping:

  • :sdanke: EL FI - zum Glück waren die alten Fotos nicht eingeklebt, sondern im Steckalbum, insofern war das Scannen schnell erledigt.


    Viele Grüße nonnie


    PS: Für Deine Grönlandtour wünsche ich Dir jetzt schonmal viel Sonne und schöne Erlebnisse. Es ist wirklich eine Superreise -
    wir haben sie im Juni 2009 gemacht - 8 Tage blauer Himmel, blaues Wasser und weiße Eisberge - und das bei 10-15 Grad es war
    fast unwirklich und danach sahen auch die Fotos aus.

  • Heute wäre sone Tour in der Form glaube ich nicht mehr möglich.


    fängt schon auf dem Hinweg an: Kurswagen und MS Princess Ragnhild gibt es nicht mehr. :(

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