Auf zu neuen Ufern - MS Nordnorge 26.02. - 09.03.2011

  • Wir hatten auf der FRAM in der Antarktis eine Dame, die sass fast nur im Panoramasalon - den Rücken den Fenstern zugedreht, mit Sonnenbrille auf, ein Buch lesend... :pinch:


    Ihr wird die Fahne übergeben,


    FLAGGE - bevor Ronald wieder motzt...


    Ich trinke noch einen doppelten Espresso an der Bar auf Deck 7 (Der schmeckt wirklich ausgezeichnet, Arctica!)


    jaja, ich weiss warum ich nicht das Kaffeepaket kaufe und dazwischen lieber mal in einen richtigen Kaffee investiere... ;)

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Die letzte Nacht war wirklich wieder sehr kurz. Um 23.00 Uhr, als ich gerade auf Deck 7 unterwegs war (es sollte bald die Einfahrt in den Raftsund erfolgen) gab es die erste Durchsage, dass Nordlicht zu sehen ist. Es kamen relativ viele Menschen an Deck, da es gleichzeitig auch Fiskekaker und Trollfjordschnaps gab. Das Nordlicht war als solches zu erkennen, es war aber nicht sehr stark. Trotzdem war ich begeistert, es war ja mein erstes. Da ich schon da war, kostete ich auch einen Fiskekaker. Na ja, da hätte ich an heißen Waffeln schon mehr gefallen gefunden. Die Fiskekaker waren so fett, dass es gut gewesen wäre, einen Trollfjordschnaps zu trinken. Da ich aber meine Kopfschmerzen jetzt endlich los war, verzichtete ich lieber.Nach etwa 30 Minuten ging ich wieder in die Kabine und schrieb noch ein wenig an meinem Reisebericht. Wir hatten inzwischen erfahren, dass das Schiff wegen zu starken Windes nicht an die Öffnung des Trollfjordes heran fahren würde. Und im Raftsund war es recht nebelig, sodass man nicht viel sah.


    Um 00.50 Uhr plötzlich Nordlichtalarm! Ich stürzte ins Gewand und auf Deck 7. Und wirklich es war beeindruckend – so hatte ich mir Nordlicht nach den Schilderungen der anderen immer vorgestellt. Es waren lange grüne Fahnen am Himmel zu sehen, die sich intensiv bewegten. Das Fotografieren gab ich bald auf, da die Fotos ohnehin nichts wurden. Ich genoss viel lieber dieses Schauspiel am Himmel und sog die Eindrücke richtig in mich hinein. Kurz vor 02.00 Uhr bewölkte sich der Himmel. Es war nichts mehr zu sehen, daher ging ich nun endlich schlafen.


    Heute hatte ich mir den Wecker „erst“ für 07.30 Uhr gestellt. In Harstad wollte ich nicht an Land gehen, ich kannte es von meiner Autoreise im Mai 2006 – da hatte ich zwei Nächte hier übernachtet. Ich wollte aber die Lofoten einlaufen und einparken sehen. Sie kam auch pünktlich und legte neben uns an.



    Ist schon ein kleines Schiff neben der Nordnorge. Aber sie ist halt noch viel mehr Schiff! Leider konnte ich sie nicht besichtigen, dann hätte ich einen Unterschied zur Nordstjernen vielleicht erkennen können. Aber auch so war es schön, zu sehen, wie die Ladung mit dem Kran auf´s Deck gehoben wurde.


    Das Wetter war heute sehr einfärbig – grau und Regen. Entsprechend gefärbt sind auch meine Bilder. Bei der Ausfahrt aus dem Hafen sahen wir auf der Backbordseite im Nebel die alte Kirche von Trondenes, die nördlichste mittelalterliche Steinkirche Norwegens – gebaut 1250. Bei der Rückfahrt auf der Vesteralen-Fahrt werde ich sie hoffentlich auch von innen besichtigen können. 2006 war sie leider geschlossen.



    Nach dem Frühstück wollte ich nur kurz an Deck gehen und dann Ansichtskarten schreiben. Dann war es aber am Bug unter der Brücke so warm und windstill, dass ich bis Finnsnes draußen blieb. In Finnsnes musste ich aber schnell von Bord, um das wohl meistfotografierte Werbeplakat Norwegens auch auf meiner Speicherkarte festzuhalten. Karten hatte ich noch immer keine geschrieben.



    Es schüttete jetzt und war sehr ungemütlich. Da es um 12.00 Uhr im Panoramasalon eine Vorführung über Tromso geben sollte, suchte ich mir dort einen Sitzplatz. Dann hatte ich ein wenig Zeit, die Menschen zu beobachten. Und jetzt weiß ich, was ich zu Hause vergessen habe und was bei meiner nächsten Tour unbedingt ins Gepäck muss – Stricksachen und Sudoku-Rätsel. Was da gestrickt wird, ist ein Wahnsinn.


    Die Vorführung fand dann schlussendlich im Konferenzasaal auf Deck 4 statt. Ich kannte das Video schon und es war eher ermüdend. Nachher ging ich gleich ins Restaurant zum Mittagessen – war wie immer alles hervorragend!


    Zwischen Mittagessen und dem Ausflug in Tromso erfuhr ich aus dem Forum, dass die Midnatsol in Tromso stehen wird und dass die Nordkapp, die einen Tag voraus ist, wegen Schlechtwetters nicht nach Kirkenes fährt, sondern für zwei Nächte in Alta bleibt. Hoffentlich passiert das uns nicht auch! Bei der Nordkapp ist wohl diesmal der Wurm drinnen! Hoffentlich haben wir mehr Glück!


    Erster Blick auf Tromso


    Die Eismeerkathedrale


    Baustelle am Hurtigruten-Anleger


    Um 14.30 Uhr legten wir pünktlich in Tromso an. Dann ging es zu den Bussen. Wir fuhren auch zu den drei Sprungschanzen von Tromso und zum Universitätsviertel. Dann besuchten wir Polaria. Wir konnten da die Seehundfütterung aus nächster Nähe beobachten. Dann sahen wir einen Film über Spitzbergen – tolle Aufnahmen!


    Weiter ging es über die Brücke zur Eismeerkathedrale. Ich freue mich jetzt schon auf das Mitternachtskonzert – wird sicher eine gute Sache!


    Blick auf unsere Nordnorge von der Eismeerkathedrale aus



    Um 17.30 Uhr waren wir zurück am Schiff. Um 18.30 gab es wieder so ein köstliches Nachtmahl (Grüne Erbsensuppe mit gebratenem Speck und Sahneschaum, Seelachsrücken mit in Thymian gebackenen Zwiebeln, gebratenen Minikartoffeln, Brechbohnen (für Österreicher: Fisolen!) und Sauerrahmsauce und als Nachtisch Konfektkuchen mit Kokossorbet.


    Wenn ich jetzt mit dem Bericht fertig bin, gehe ich noch einmal an Deck. Trotz des schlechten Wetters (in Tromso hat es Gott sei Dank fast nicht geregnet!) hoffe ich auf Nordlichter, obwohl schlafen auch einmal sehr gesund wäre! Und irgendwann sollte ich meine Ansichtskarten schreiben –aber wann?


    Für morgen hoffe ich natürlich auf Wetter, das uns erlaubt, zum Nordkap zu fahren.


    @ cetraria: Dir wünsche ich, dass in Alta auch eine Ausflugsfahrt für euch vermittelt wird. Und dass das Wetter besser mitspielt!

  • Hallo Ronald,
    nennt man das so???
    ?(

    Von Norwegenfan.123
    Ich wollte aber die Lofoten einlaufen und einparken sehen.
    Sie kam auch pünktlich und legte neben uns an.

    Gruß
    Hans-Dieter

  • Ich wollte nicht schon wieder oberlehrerhaft sein, aber da ich gefragt werde: Es heißt "anlegen", weil ein Schiff nicht an der Kai oder am Liegeplatz parkt, sondern "liegt".


    Das Schiff läuft also in den Hafen ein und legt an. Dann ist es festgemacht, wenn alle Leinen an Land sind.


    Dann legt es ab und läuft aus dem Hafen aus.


    Übrigens: Wenn ein Schiff mehrere Vorleinen und Achterleinen (also die vorne nach voraus und achtern nach achteraus laufen) und kurz vor dem Auslaufen die eine oder andere Leine eingeholt wird, bis jeweils noch eine Vor- und Achterleine sowie eine Vor- und Achterspring (Springleinen sind die, die zur Mitte des Schiffes laufen), dann nennt man den Vorgang "aufkürzen". :thumbup:


    Nebenbei: Ich weiß auch nicht, was ich mir unter einem "Gewand" vorstellen soll: Langer Kaftan, langer Wintermantel, Nachthemd mit Zipfelmütze ....?
    Gruß aus Hamburg bei +2° und jetzt Sonne
    Ronald

  • :sot: bei uns in der Schweiz ist "Gwand" so ein Ausdruck wie "Klamotten", die Verkleinerungsforum "Gwändli" wird gerne für Militäruniform benutzt und ein "Übergwändli" ist ein Blaumann. Der spanische Ausdruck für Blaumann ist übrigens mono = Affe.


    Und wenn wir schon ins spanische abdriften, zurück zum Schiff - la proa ist der Bug und la popa das Heck - meine Eselsbrücke die zwei Ausdrücke auseinanderzuhalten war immer der Poppes...

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  • Hei


    Bei diesem Titel Auf zu neuen Ufern kann es nicht anders sein als dass, das Schiff neue Ufer (Alta) sucht.


    Hilsen fra Sveits

  • Nebenbei: Ich weiß auch nicht, was ich mir unter einem "Gewand" vorstellen soll: Langer Kaftan, langer Wintermantel, Nachthemd mit Zipfelmütze ....?


    Als vor einigen Jahren im ARD die Serie "Ein echter Wiener geht nicht unter" gezeigt wurde, lief die Übersetzung mit, damit unsere deutschen Nachbarn uns verstehen. Hier im Forum geht das halt nicht. Ich werde deshalb aber nicht meine Herkunft verleugnen! Das ist eben so, wenn verschiedene deutschsprachige Menschen auf einander treffen. Seid froh, dass ich nicht so schreibe wie H.C. Artmann, das wäre dann wirklich eine Fremdsprache - ist es sogar für mich, obwohl ich aus der gleichen Stadt komme wie er.

  • Genau - und darum wird bei mir ein Schiff immer ein Kamin haben... :thumbup: (Vorsicht - es heisst das Kamin!)

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  • Willkommen in Alta...wir könnten uns jetzt in der Mitte treffen ;-)....da ich meinen Schneehotel-Ausflug schon absolviert habe, werde ich mal sehen wie weit ich komme und ob ich euch einen Besuch abstatten kann...

    :gr-blume: Sandra


    2011 NK * 2012 NN * 2012 LO * 2013 LO * 2014 2x LO * 2015 VA * 2016 2x NX * 2018 Fram, NX, LO * 2019 LO
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  • Also Mädels, wie es scheint, versteh ich die angeblichen "Fremdspracherler" hier besser als die deutschen Nordländer :D

  • Nun mal von der sprachkundlichen Seite wieder zum Thema zurück.


    Die Reisenden, die nach Kirkenes müssen bzw. wollen, weil deren Rückflug dort startet, werden wohl mit dem Bus dorthin gebracht. Es soll ein Bus 2 Uhr morgens abfahren, um den Rückflug zu erwischen, Dauer der Fahrt ca. 8 Stunden, vorausgesetzt, es gibt keine Schneeverwehungen oder andere Hindernisse. Einige haben wohl damit Probleme und versuchen, auf eigene Faust einen Flug ab Alta zu bekommen. Aber wenn man die von der Nordnorge einsehbare Landebahn des Flughafens sieht, kann man sich das nicht vorstellen. Man sieht keinerlei Flugbewegungen und das ist wegen des Wetters recht logisch.


    Wir haben es recht gut auf der Nordnorge, können uns auf das Nordkappbuffet heute Abend um 20.00 Uhr freuen und werden sehen, was der morgige Tag bringt. Das Wetter kann nur besser werden und irgendwann hat sich auch der stärkste Sturm verausgabt. Auf dem Wege von Hammerfest nach Alta war der Seegang im doch recht geschützten Altafjord schon recht eindrucksvoll und die Schräglage des Schiffes bei Wind von "vorne rechts" immens! Aufenthalt an Deck in geschützer Lage hinten war möglich, aber ein Rundumgang wäre grob unvorsichtig gewesen. Irgendwie üben die Elemente schon eine gewisse Faszination aus.


    Live von der Nordnorge


    Dacius

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