Auf zu neuen Ufern - MS Nordnorge 26.02. - 09.03.2011

  • Merci :thumbup:


    Bisher wäre aber jede Auffahrt sinnlos gewesen, da man vor lauter Regenwolken von der Stadt nichts gesehen hätte


    Wir hatten im Januar ein gegenteiliges Problem - es war Wochenende, der Himmel war strahlend blau, es war kalt und lag viel Schnee, so dass an der Bahn lange Schlangen Skifahrer anstanden, so dass wir es liessen, wir waren ja das Jahr zuvor oben (auch bei strahlend blauem Himmel nebenbei bemerkt...)

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  • Moin Norwegenfan,
    vielen Dank für den ersten ausführlichen Bericht.
    Gepäck: Wenn ich das richtig gezählt habe, hast Du 4 Gepäckstücke (Rolli, Rucksack mit Gestell, Tasche und noch eine Tasche).
    Auch wenn ich nun schon mehr als nur ein paar Mal geflogen bin, hier meine Fragen.
    1. Wie viele Gepäckstücke waren es wirklich?
    2. Welche hattest Du aufgegeben (ich vermute den Rolli und mindestens 1 Tasche)?
    3. Wie viele Stücke (1 Handgepäck, 1 Fotoausrüstung?) hattest Du mit in der Kabine?


    Ich frage deswegen, weil meine Frau und ich nun das erste Mal einen Fotorucksack (schätze gute 40 cm hoch) haben und daneben noch ein Handgepäckstück mit nehmen wollen.
    Gewichtsgrenze für Gepäckaufgabe ist ja 20 kg, deswegen soll noch was in das Handgepäck.


    Ich wünsche Dir eine schöne Reise mit vielen tollen Erlebnisen und gutem Wetter.
    Gruß aus Hamburg
    Ronald

    Einmal editiert, zuletzt von Ronald ()

  • Also, hier in diesem Forum wird ja wirklich alles genau kontrolliert. Jetzt werden sogar die Gepäckstücke gezählt!


    @Ronald: Ich hatte einen Koffer - das einzige Gepäckstück, das ich beim Flug aufgab. Weiters eine Reisetasche, die genau die für Handgepäck erlaubten Maße hat. Der Rucksack ist ein ganz leichter flach zusammenlegbarer Fahrradrucksack, der aber den Vorteil einer integrierten Regenhülle hat. Er war beim Flug in der Reisetasche - gemeinsam mit der Fotoausrüstung (Fotoapparat und Filmkamera) und den dafür notwendigen Akkus und Ladegeräten. Da ich aber schon zwei Tage in Bergen unterwegs war, war der Rücksack inzwischen untertags in Verwendung. Außerdem hat Frau - und das darf sie beim Flug zusätzlich haben - eine Handtasche, in der alles drin ist, was sie eventuell brauchen kann und dann doch nicht findet und die sie hier an Bord gleich verräumt hat.


    Hoffe, ich habe alles ausreichend beantwortet. Und in Zukunft muss ich wohl aufpassen, wer oder was auf den Fotos drauf ist, die ich hier einstelle!

  • Ich konnte gestern lange nicht einschlafen. Das lag aber sicher nicht am Schiff, da die Fahrt so ruhig verlief und auch die Kabine wirklich ruhig ist. Aber vielleicht hätte ich ja bei etwas Schaukeln besser geschlafen? Den Stopp um 04.30 Uhr in Floro bekam ich nur mit, weil ich ohnehin gerade auf war. Für 06.30 Uhr hatte ich mir den Wecker gestellt, da ich beim Anlegen in Maloy an Deck sein und die Dämmerung erleben wollte.


    Als der Wecker dann läutete, war ich zwar müde, da ich höchstens vier Stunden geschlafen hatte, aber die Neugier überwiegte. Am Weg zu Deck 5 holte ich mir in der Cafeteria im Thermobecher eine heiße Schokolade. Ob man die auch haben kann, weiß ich nicht. Der Mann von der Cafeteria hat mir zugesehen und nichts gesagt, daher ging ich davon aus. Später erfuhr ich dann, dass das nicht üblich ist. Egal, geschmeckt hat sie aber wirklich ausgezeichnet – kann ich nur empfehlen.


    An Deck war es gar nicht kalt – das Schiffsthermometer zeigte +8°C, es ging kein Wind, aber es regnete leicht. Nach dem Ablegen in Maloy ging ich zum Frühstück. Währenddessen startete die Überquerung von Stadthavet. Da bewegte sich das Schiff endlich einmal etwas mehr als nur in Fahrtrichtung. War aber nicht schlimm und auch schnell wieder vorbei.


    Nach dem Frühstück fand ich in meiner Kabine die „Hunting-the-light-Mütze“. Ich war dann – ohne diese Mütze - gleich wieder an Deck. Es regnete nicht mehr und die Sonne war sichtbar, aber noch sehr versteckt. Bis Alesund wurde das Wetter aber immer besser.Da ich in Alesund den Stadtspaziergang gebucht hatte – ich wollte wieder in das Jugendstil-Center und war nicht sicher, ob es am Sonntag ohne Gruppe zu besichtigen war – ging ich schon um 11.30 Uhr zum Lunsj. Als ich zum Speisesaal kam, standen dort schon die Schlangen. Es gab wieder ausgezeichneten Fisch. Ich aß nur wenig, da ich eigentlich vom Frühstück noch satt war.


    Um 12.45 Uhr war am Kai Treffpunkt für den Spaziergang. Inzwischen war das Wetter richtig gut, es gab sogar blaue Flecken am Himmel und Sonne. Unser Guide hieß Heinz und war eine norwegisch-schweizerische Mischung mit Schweizer Dialekt. Wir waren in der Gruppe 23 Personen, was gerade überschaubar war. Heinz gestaltete den Spaziergang sehr anschaulich und humorvoll und zeigte in 90 Minuten sicher das Wichtigste, was man eben in dieser Zeit zeigen konnte. Zur Führung gehörte auch das Jugendstil-Center, das für Jugendstil-Liebhaber meiner Meinung nach ein Muss ist. Ich war wieder sehr begeistert von dieser Stadt – von den Häusern, die sich im Sund spiegelten genauso wie von den Jugendstil-Fassaden.





    Um 15.00 Uhr legte das Schiff pünktlich ab. Ich gönnte mir einen doppelten Espresso im Vestfjorden Salong auf Deck 7 – nun machte sich der fehlende Schlaf bemerkbar. Dann ging ich gleich auf Deck 7 ins Freie und bewunderte gemeinsam mit Dacius die wunderbare Landschaft und die Wolkenstimmungen.




    Um 16.00 Uhr kam die Durchsage, dass es auf Deck 5 auf Backbord eine Übung mit den Rettungsbooten geben würde und dass deshalb das Schiff gestoppt werde. Die Übung konnten wir von Deck 5 aus gut beobachten. Sie dauerte mehr als 30 Minuten, weil es der „Mannschaft“ des vorderen Bootes sehr lange nicht gelang, es für das Hochziehen wieder einzuhängen – dabei hätten sie doch nur „den Nippel durch die Lasche ziehen müssen“! Beruhigend, dass in einem Notfall das Freibekommen des Rettungsbootes wichtig ist und nicht das Wieder-Hochziehen.



    Um 18.30 Uhr gab es für mich dann Middag – Gott sei Dank habe ich die erste Sitzung. Als ich pünktlich zum Restaurant kam, standen dort schon wieder Schlangen vor der verschlossenen Türe. Bis dann alle die Hände desinfiziert hatten, ihre Tische eingenommen hatten und die Getränkte bestellt waren (der Speisesaal ist voll!), dauerte es. Mit dem Servieren der Hauptspeise wurde erst um 19.10 Uhr begonnen.


    Jetzt sind wir gerade mit 14,9 Knoten auf der Hustadvika unterwegs. Das Schiff bewegt sich kaum. Und für morgen in Trondheim ist moderates Wetter angesagt – ich hoffe, das bleibt so!


    Hier noch für alle Spezialisten:

    • Kapitän: Kai Albrigtsen
    • Hotelmanager: Aksel Antonsen
    • Reiseleiter: Svein Kjenner
  • na, Kai Albrigtsen gewöhnt sich wieder an norwegische Gewässer nach seinem langen Australienaufenthalt... :hmmz:

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  • Hallo Norwegenfan.123,


    danke, dass Du uns so anschaulich auf Deine Reise "mitnimmst". :sdanke: Toller Bericht mit schönen Bildern, auch wenn ich glaube, dass das Wetter wohl noch Steigerungspotential hat. :dance3: :dance4: :dance3:


    Viele Grüße
    Eisbär 66

  • Grüße von der Nordkapp zur Nordnorge, wie es aussieht hinterlassen wir euch ja ganz gutes Wetter, zumindest was ich jetzt in Alesund so erkennen konnte. Wir nähern uns im Moment dem Polarkreis, allerdings ist es noch zu dunkel um draußen etwas zu erkennen.


    Bin schon neidisch, ich hoffe wir bekommen heute die Hunting-the-light-Mützen!


    Auch wir werden ständig zur Händedesinfektion genötigt. Man kann nicht mal in Ruhe seine Bordkarte wieder einstecken, wird man schon in die Richtung gestoßen und gezogen.


    Ich wünsche euch, dass heute gutes Wetter ist und ihr durch den Stokksund könnt, uns blieb das ja leider verwehrt :-(, hoffentlich reißt heute die Wolkendecke auf! Kälter darf es von mir aus auch werden, gestern waren noch 10 Grad am Abend in Rorvik....in Wien ist es kälter...


    Ich finde deinen Reisebericht einfach toll, ich schreib zwar auch ein bisschen mit, aber ich bin nicht zufrieden damit, dass ich das hier gleich einstellen könnte...


    Weiterhin gute Fahrt!!!

    :gr-blume: Sandra


    2011 NK * 2012 NN * 2012 LO * 2013 LO * 2014 2x LO * 2015 VA * 2016 2x NX * 2018 Fram, NX, LO * 2019 LO
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  • Grüße von der Nordkapp zur Nordnorge


    Grüße zurück! Und ich halte Euch ganz fest die Daumen wegen des Wetters. Als ich heute um 5.00 Uhr aus dem Fester sah, war sternenklare Nacht. Und morgen soll es gute Chancen für Nordlicht geben!


    Ich freue mich jetzt erstmal auf das Frühstück - hoffentlich ohne Menschenschlangen. Aber das Schiff ist halt wirklich voll, laut Crew unüblich für die Jahreszeit. Aber das liegt daran, dass die Polarlys zuerst gebucht werden konnte, dann aber in die Werft musste. Da ich mich aber weitgehend an Deck aufhalte, fällt das nur bei den Mahlzeiten auf. An Deck sind nämlich kaum Menschen und das bei diesen doch hohen Temperaturen. Aber mir soll´s recht sein!

  • Als ich heute um 07.00 Uhr an Deck kam – ich hatte diese Nacht wunderbar geschlafen, stand das Schiff schon in Trondheim im Hafen und dahinter die Richard With. Langsam wurde es heller und man konnte erkennen, dass es zwar über dem Meer noch wolkig war, aber über der Stadt gab es viel blauen Himmel.


    Ich hatte die Rundfahrt mit Besuch des Nidarosdomes gebucht, weil ich unbedingt in den Dom hinein wollte. Das wäre heute, da keine Gottesdienste stattfanden, anders nicht möglich gewesen. Um 08.45 Uhr wurden wir von der Reiseleiterin Hilde abgeholt. Der Weg vom Schiff zum Bus (es gab einen rein deutschsprachigen Bus) war ein Gang wie auf rohen Eiern. Vor zwei Tagen hatte es in Trondheim Blitzeis gegeben. Davon war noch viel zu erkennen. Und da ja hier nicht Salz gestreut wird, war es immer wieder sehr glatt. In der Stadt konnte man später auch gut erkennen, welche Gehsteige beheizt waren.


    Wir fuhren vom Kai direkt zum Dom und hatten dort eine Besichtigung. Leider wird die Absiß gerade renoviert. Im Dom war es sehr dunkel. Fotografieren war eigentlich verboten, aber so ganz konnte ich es nicht lassen – natürlich ohne Blitz.




    Anschließend fuhren wir durch die Stadt, vorbei an vielen alten Holzhäusern, von denen oft nur mehr die Fassaden vor einem Neubau stehen, zu einem Aussichtshügel mit wunderbarem Blick auf Trondheim. Dann ging es noch ins Universitätsviertel. Dort hätten mir einige Häuser sehr gut gefallen, aber 1,2 Mill. € muss man erst einmal übrig haben, um sich dort ein Haus zu kaufen.


    Als wir wieder beim Schiff ankamen (etwa 11.00 Uhr), stand die Richard With noch immer da. Eigentlich hätte sie um 10.00 Uhr abfahren sollen.


    Die Abfahrt aus Trondheim durch den Trondheimfjord erlebte ich auf Deck 7. Gleich nach dem Ablegen lag steuerbord die Insel Munkholmen. Das Wetter war inzwischen ganz toll geworden. Um 13.00 Uhr ging ich zum Mittagessen und dann gleich wieder an Deck, da ich die Fahrt vorbei am wohl meist fotografierten Leuchtturm von Norwegen, dem Kjeungskjaer Fyr, nicht versäumen wollte. Inzwischen war strahlend blauer Himmel. Ich stellte mir einen Stuhl in den Windschatten und genoss bis kurz vor 16.00 Uhr die wärmende Sonne. Eigentlich wollte ich ja auf einen Espresso an die Bar gehen, aber das tolle Wetter und die wunderbare Landschaft hielten mich davon ab. Ich wollte nichts davon versäumen!


    Um etwa 16.15 Uhr sollten wir zum Stokksund kommen. Die Nordkapp konnte gestern wegen schlechen Wetters nicht durchfahren, uns sollte das heute gelingen. Kurz vor 16.00 Uhr verließ ich meinen Platz an der Sonne, um auf Deck 5 zu wechseln. Die Fahrt durch den Sund erlebte man vom Bug aus sicher am besten. Und diese Durchfahrt war ein Erlebnis der Superklasse. Bei wunderbarem Nachmittagslicht, das ich im Norden so liebe, manövrierte Kapitän Albrigtsen das Schiff sicher durch die Enge. Anschließend gelangen mir noch einige stimmungsvolle Bilder der immer tiefer sinkenden Sonne.



    Den ganzen Tag hatte man gar nicht bemerkt, dass man auf einem Schiff war, so ruhig war die See. Kurz vor dem Nachtmahl begann die Fahrt über die Folda. Da konnte man dann doch endlich einige Schiffsbewegungen spüren, aber es war eigentlich ganz harmlos und auch nach etwa 30 Minuten wieder vorbei. Trotzdem blieben einige Tische leer und einige Passagiere verschwanden mitten unter dem Essen sehr schnell aus dem Speisesaal.


    Kurz nach 20.30 Uhr legten wir in Rorvik an. Dort gab es noch einmal einen Höhepunkt – wir konnten die südgehende Nordstjernen besichtigen. Diese Chance ließ ich mir nicht entgehen. Und ich muss sagen, dieses Schiff hat schon ein ganz eigenes Flair. Da hat man viel mehr das Gefühl, auf einem Schiff zu sein. Auch der „Geruch der Antike“ war zu spüren. Zwischen der Nordnorge und der Nordstjernen liegen Welten und Generationen. Ich könnte mir aber schon vorstellen, im Sommer einmal noch mit einem der alten Schiffe zu fahren.


  • Als wir wieder beim Schiff ankamen (etwa 11.00 Uhr), stand die Richard With noch immer da. Eigentlich hätte sie um 10.00 Uhr abfahren sollen.


    naja - wenigstens STAND sie da und HING nicht wie bei uns vor zwei Jahren... :wacko:

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  • :( ehrlich gesagt frisst mich gerade der Neid! Wir hatten gestern ja Regen in Svolvaer, dann noch 1 Stunde Verspätung, daher auch kein Trollfjord und jetzt hängen die Wolken in Harstad schon wieder sehr tief....

    :gr-blume: Sandra


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  • Ich könnte mir aber schon vorstellen, im Sommer einmal noch mit einem der alten Schiffe zu fahren.


    Hei


    Schön das dir die Nordstjernen gefällt. Das mit dem Sommer mit ihr zufahren würde ich mir nochmals überlegen. Da ist das Schiff arg voll. Dies ist nicht sehr angenehm, wenn du dich fast um einen Platz kämpfen musst.


    Hilsen fra Sveits

  • Sind im Sommer die beiden Kleinen auch wirklich sooo voll? Ich hatte nämlich den selben Gedanken, als uns die Nordstjernen entgegen kam und freu mich schon auf die Besichtigung der Lofoten...

    :gr-blume: Sandra


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  • @Nordlichtfan,


    vielen Dank für den weiteren Bericht. Wünsche Dir weiterhin tolle Eindrücke.


    @Sandra,


    wegen des Wetters nicht traurig sein. Ich arbeite gerade meine Fotos von der ersten Reise vor 4 Jahren noch einmal durch und musste feststellen, dass wir bis zur Ankunft Svolvaer eigentlich nur grau in grau hatten. Trotzdem zieht es uns immer wieder auf die Hurtigruten.


    @alle Nichtküstenbewohner, Ambassador-Benachteiligten etc.
    Ich glaube wir sollten mal unter Hurtigwiki ein "maritimes Wörterbuch" aufmachen, wenn ich so verschiedene landsmannschaftliche Bezeichungen lese:
    Das Schiff "stand" noch da - es "liegt" noch da - wenn es steht, dan höchstens vertikal
    Kaminspezialisten (Arctica) - Schornstein-Spezialisten
    Nachtmahl - Abendessen
    Geruch der Antike - Schiffsgeruch oder maritimes Parfüm
    Speisesaal - Restaurant
    usw.


    Gruß aus Hamburg
    Ronald

  • Kaminspezialisten (Arctica) - Schornstein-Spezialisten


    Zum allerletzten Mal - das Ding ist und bleibt ein Kamin! Schliesslich müssen wir Schweizer auch mit euerm norddeutschen Abendbrot und Sonnabend kämpfen... Und bei unseren Österreichischen Mitgliedern ist heuer auch nicht das gleiche wie du als Seemann unter Heuer verstehst... :punish:

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  • @ cetraria:Tut mir wirklich leid, dass ich wieder von einem gelungenen Tag berichten muss und Ihr so viel Pech mit dem Wetter habt. Ich halte euch die Daumen für Besserung!


    Heute war wieder ein wunderbarer Tag. Auch das Wetter meinte es primär gut mit uns. Erst, nachdem Neptun an Bord gekommen war, trübte es sich langsam ein.In der Früh läutete wieder um 06.30 Uhr der Wecker – und das im Urlaub. Aber ich wollte ja die Polarkreisüberquerung unbedingt an Bord erleben. Also schnell wach werden, in die Wäsche und mit Thermobecher zur Cafeteria auf Deck 7. Der Kaffee dort ist gar nicht so übel, auf jeden Fall deutlich kräftiger in Farbe und Geschmack als der im Speisesaal. Bewaffnet mit Kaffee, Filmkamera und Fotoapparat dann auf Deck 5 – es war gar nicht kalt. Das Bordthermomete zeigte 9°C.



    Um 07.20 Uhr und 40 Sekunden war es dann soweit – die Nordnorge überquerte den Polarkreis. Der Globus stand da im wunderschönen Morgenlicht.



    Eigentlich hatte ich ja inzwischen Hunger, aber die Stimmung durch die aufgehende Sonne war so beeindruckend, dass ich noch etwas an Deck blieb.Dann zog es mich doch zum Frühstück. Ich wählte heute allerdings einen Tisch im hinteren Teil des Speisesaales und hatte durch die Scheiben einen wunderbaren Blick nach draußen.Dann zog es mich aber bald wieder auf Deck 7. Man trifft immer wieder die gleichen 15 oder 20 Unentwegten, die es an die frische Luft zieht. Die meisten Passagiere sitzen im Panoramasalon, lesen oder schlafen dort. Dazu muss man eigentlich das Geld für diese Reise nicht ausgeben. Nun mich soll´s nicht stören. So merke ich wenigstens nur bei den Mahlzeiten, dass das Schiff voll ist.


    Die Fahrt ist beeindruckend. Ich kann mich gar nicht satt sehen. In Ornes gehe ich dann für wenige Minuten in die Kabine, da versäume ich wenigstens keine neuen Eindrücke. Eines weiß ich schon jetzt – es ist diese nicht meine letzte Winterfahrt. Und da ich wohl höchstens 10% der Eindrücke wirklich speichern kann, muss ich wohl noch mindestens 9x fahren.


    Wir treffen die südgehende Trollfjord.



    Um 10.15 Uhr findet auf Deck 7 die Polartaufe statt. Plötzlich sind viele Menschen an Deck. Da werden sich wohl einige heute eine Sauerstoffvergiftung zuziehen, wenn sie so lange im Freien sind. Es kommt Neptun an Bord und der Name der Gewinnerin des Polarzirkel-Wettbewerbes wird bekannt gegeben. Ihr wird die Fahne übergeben, die bei der Überquerung des Polarkreises aufgezogen war. Dann wird sie mit Eiswasser getauft. Anschließend werden alle anderen Passagiere eingeladen, diese Prozedur – Eiswasser (und Eiswürfel) werden mit einer Schöpfkelle in den Nacken geschüttet – über sich ergehen zu lassen. Ich mache da auch mit und finde es gar nicht schlimm. Ein Tipp für alle, die das noch machen wollen: Keine Kleidung in die Hose stecken, damit Eiswürfel gleich wieder unter herausfallen und wenn möglich Flieskleidung anziehen – die nimmt das Wasser nicht auf, sondern es perlt ab. Nach der Taufe gibt es noch einen Likör.



    Nach der Polartaufe kommt die Durchsage, dass es auf Deck 4 Ansichtskarten mit einer speziellen Polarkreis-Briefmarke und einem Polarkreisstempel zu erwerben gibt. Und nun wird es echt stressig. Um 12.30 Uhr sollen wir in Bodo anlegen. Da gibt es dann gleich einen Busausflug zum Saltstraumen. Jetzt ist es 11.30 Uhr – Mittagsbuffet, Karten kaufen und für den Ausflug vorbereiten. Es geht sich alles aus, obwohl ich mich für die Karten 25 Minuten anstellen muss. Aber ich gehe dann gleich zum Mittagessen. Da beim Nachspeisenbuffet niemand ansteht und ich die bis jetzt immer ausgelassen habe, wird heute nur süß gegessen. Dann noch schnell in die Kabine die Kameras holen und gleich weiter auf Deck 3 zum Ausgang.


    Das Schiff legt pünktlich an. Leider hat sich inzwischen das Wetter verschlechtert. Es regnet noch nicht, aber es ist schon recht trüb. Der Bus für den Ausflug zum Saltstraumen steht gleich am Kai. Für NOK 310,- erhält man Ohrhörer und kann Platz nehmen. Wir fahren etwa 45 Minuten durch eine tief verschneite Landschaft, bis wir zur Brücke über den Saltstraumen kommen. Inzwischen hat es leider leicht zu regnen begonnen. Auf der Fahrt sehen wir über uns einen Seeadler kreisen. Von der Brücke aus sind leichte Strudel zu erkennen. Unser Busfahrer fährt aber noch ein Stück weiter und wendet dann den Bus. Er fährt wieder über die Brücke und bleibt dann auf einem Parkplatz direkt unter der Brücke stehen. Wir haben 30 Minuten Zeit, um zum Ufer zu gehen. Der Weg ist nur ganz kurz, aber ziemlich vereist, sodass man eine Weile braucht. Es lohnt sich aber – die Wirbel sind jetzt deutlich zu erkennen. Während der halben Stunde regnet es gerade nicht.



    Wieder zurück im Bus, geht es direkt zum Schiff. Die Nordnorge will um 15.00 Uhr pünktlich ablegen, da sollten wir an Bord sein. Auf der Rückfahrt beginnt es zu schütten, wir sind trotzdem pünktlich.Ich trinke noch einen doppelten Espresso an der Bar auf Deck 7 (Der schmeckt wirklich ausgezeichnet, Arctica!) und verschwinde dann in meiner Kabine. Die letzte Nacht war kurz und die kommende wird hoffentlich kurz – Raftsund, Trollfjord und Nordlichtwahrscheinlichkeit Stufe 3.


    Nach kurzer Zeit kommt die Durchsage, dass wir nun den Vestfjord überqueren, dass es Windstärke 7,8 hat und dass die Fotodokumentation von Nordlichtern, die für 17.00 Uhr geplant war, entfällt. Ich nehme meine Seabands um und lege mich wieder nieder – das Schaukeln empfinde ich so als angenehm.Zum Nachtmahl ist das Schaukeln endgültig vorbei und wir können uns den Meeresfrüchtecocktail, die Schweinerippchen und das „Verschleierte Bauernmädchen“ wunderbar schmecken lassen.


    Um 20.15 Uhr soll uns die Nordlys begegnen. Die Begegnung erfolgt aber erst um 20.45 Uhr ganz still und leise – keine Ankündigung durch den Reiseleiter, kein Signal der Schiffe!


    Kurz nach 21.00 Uhr legt das Schiff in Svolvaer an. Ich nütze den Aufenthalt, um die Ausstellung Magic Ice zu besuchen – bewundernswert, was man aus Eis alles machen kann.



    Und nun warte ich auf die Fahrt durch den Raftsund, den Trollfjord und auf Nordlicht – dazu aber morgen!


    Nachtrag: Kein Trollfjord wegen starkem Wind,aber dafür 2x wunderbares Nordlicht gesehen! Der Tag war übervoll mit neuen Eindrücken!

    Gerda (Alta Connection) :lofoten2:

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