3.Mai 2018 – Sete Cidades, Ponta Delgada-Botanische Gärten
Der letzte Tag auf den Azoren steht an. Nach dem Duschen hinterlasse ich inzwischen keine Thermalbadspuren mehr im Badehandtuch . Das Wetter ist durchwachsen, aber trocken bei sehr angenehmen Temperaturen so um die 22-23°C. Ich plane daher eine letzten kleine Fahrt über die Insel, die ich dann nach dem wieder leckeren Frühstück auch starte.
Ich beginne die Tour in nordwestlicher Richtung und fahre die Küstenstraße entlang bis kurz vor Feteiras. Hier biege ich auf die ER9 ab, die ins Inselinnere bis zum Vista do Rei führt. Wie schon 2015 möchte ich hier am Königsblick Halt machen und die tolle Aussicht genießen.
Doch an dem tollen Aussichtsplatz wird kräftig gebaut und erneuert und ich muss mich einige Meter weiter, schon in der Abfahrt zur Sete Cidades, mit einem provisorisch eingerichteten Halteplatz begnügen.
Weiter unten mache ich dann einen Stopp am Aussichtsplatz über dem Lagoa de Santiago, der tief im Wald eingebettet liegt. Dann fahre ich hinunter zu den beiden Hauptseen der Sete Cidades, dem Lagoa Verde und dem Lagoa Azul.
Da ich heute über reichlich Zeit verfüge, besuche ich auch den Ort Sete Cidades, der von vielen Touristen meist übersehen wird. Zentraler Punkt des Ortes ist, wie so oft auf den Azoren, die Dorfkirche mit den großen Garten davor. Da die Kirche offen ist und auch nirgendwo ein Hinweis steht, dass Fotografieren verboten wäre, mache ich auch einige Bilder der einfachen, aber schönen Kirche. Als ich wieder rauskomme, fährt gerade der Bauer mit seinem Pferdefuhrwerk vorbei, den ich zuvor am Ortsanfang überholt hatte.
An der Kirche vorbei führt die Straße hoch zum westlichen Kraterrand. Nachdem sie dort scharf nach links abknickt, erreicht man den Miradouro da Lomba do Vasco. Von diesem Aussichtsplatz kann man sowohl einen großen Teil der westlichen Küste sehen, bis hin zur Ortschaft Mosteiros, als auch einen Blick in den Krater Sete Cidades westlich der Kraterseen und direkt unter mir in die Caldeira do Alferés werfen.
Ich fahre nun weiter hinunter zur Küste und biege zuerst rechts ab zur Ponta do Escalvado. Hier an dem gleichnamigen Miradouro stoppe ich nur kurz, da bereits einige Touristen hier angehalten haben um die Aussicht zu betrachten und gerade noch ein voll besetzter Kleinbus in Richtung des Parkplatzes vor der Aussicht unterwegs ist. Ich steuere durch die kleine Ortschaft Várzea weiter südlich, nicht ohne der Kirche des Ortes einen Blick zu gönnen.
In Ginetes biege ich erneut rechts ab und fahre den langen Weg hinunter bis zum sehenswerten Leuchtturm Farol da Ponta da Ferraria. Hier ist es schön ruhig und ich bin lange Zeit alleine hier, bis ich ein weiteres Fahrzeug sehe, dass sich dem Leuchtturm nähert. Für die Strecke zurück bis Ginetes gibt es keine Alternative um wieder zur Hauptküstenstraße zu gelangen.
Fast wäre ich am Ortsende von Ginetes an der schönen kleinen Kapelle vorbeigefahren. Ein schmaler Treppenweg führt von der Hauptstrecke zu der Kapelle hinauf. Noch einmal halte ich in Candelária an der Moinho da Bibi, einer alten Windmühle, in der man auch übernachten kann.
Anschließend fahre ich zurück nach Ponta Delgada und tanke hier schon den Toyota voll für die morgige Abgabe.
Danach stelle ich das Auto auf dem Hotelparkplatz ab und gehe kurz auf mein Zimmer.
Den Nachmittag habe ich jetzt noch zur vollen Verfügung und entschließe mich, die Botanischen Gärten in Ponta Delgada erneut zu besuchen. Ich kaufe mir noch im Supermarkt eine kleine Brotzeit und spaziere dann zuerst hoch zum Jardim Antonio Borges. In dem schönen Park, der mir trotz Regens bereits 2015 so gut gefallen hat, setze ich mich auf eine Parkbank und mache hier eine ruhige Brotzeit. Einige gefiederte Freunde leisten mir dabei sogar Gesellschaft.
Im Gegensatz zu damals sind heute doch recht viele Besucher hier unterwegs. Vor allen viele Gruppen Jugendlicher, ich vermute hier vielleicht einen Schulausflug. Trotzdem wirkt die herrliche Anlage nie überfüllt und man findet reichlich ruhige Plätzchen. Ich bin erneut erstaunt, wie man es hier auf kleinstem Raum geschafft hat, soviel an Pflanzen unter zu bringen und einen größer wirkenden Park entstehen zu lassen.
Von diesem schönen Park aus gehe ich am oberen Ausgang wieder die Straße entlang zu den beiden räumlich größeren Parks. 2015 war der vordere der beiden Parks ja geschlossen und ich habe den Jardim José do Canto besucht, der mir nicht ganz so gut gefallen hatte. Heute ist der Jardim do Palácio de Sant'Ana geöffnet und ich gehe hinein.
Doch ganz so einfach ist das mit dem Eintritt nicht. Es kostet 2 Euro Eintritt und dazu werden die Personalien erfasst. Man muss sich also ausweisen. Der Palast in diesem Park ist seit 1978 die Residenz des Präsidenten der Azoren und damit für die Öffentlichkeit tabu. Ebenso werde ich belehrt, dass es nicht erlaubt ist an der Front- und Rückseite näher an den Palast heran zu treten. Lediglich seitlich kann man bis auf wenige Meter an das Gebäude heran. Fotografieren darf man das Gebäude aber.
Der Park selbst ist sehr schön angelegt. Hinter dem Palast befindet sich ein breiter Bereich in dem Blumen verschiedenster Art angepflanzt werden. Ein kleiner Brunnen in der Mitte wird von den Fröschen gerne genutzt. Am oberen Ende führt ein fliederbewachsener Wandelgang quer durch den Park.
Hier befindet sich mittig auch eine Toilettenanlage, die nicht nur extrem sauber, sondern auch behindertengerecht eingerichtet ist, sehr vorbildlich.
Schräg hinter dem Palast befindet sich noch ein Nebengebäude. Vor dem Palast sind große, sehr schön angelegte Blumenrabatte. Am vorderen Ende befindet sich dann noch ein größerer Teich um den herum Bambus, Strelitzien und andere große Pflanzen stehen. Rund um den großen Teich stehen noch einige Parkbänke, auf denen man sich ausruhen kann.
Auch ich verweile auf einer dieser Bänke noch eine Weile und lasse die entspannte und ruhige Atmosphäre auf mich einwirken. Dann verlasse ich den Park. Direkt davor steht die Ermida de Sant'Ana und gegenüber führt die Rua de Sant'Ana wieder hinunter in die Stadt. Man kommt direkt an der Igreja de Colegio heraus, nur ein kleines Stück oberhalb des Hotels in dem ich die erste Nacht verbracht habe.
Nur wenige Meter entfernt ist der Jardim Antero de Quental, ein kleiner Stadtpark an dessen Mäuerchen fleißig gepinselt wird. Oberhalb steht ein schönes, stark efeubewachsenes Gebäude. Die nächste Querstraße entlang, gelange ich wieder zur Uferpromenade und wandere hier zurück zum Hotel.
Am Abend ein letztes Mal ins O Corisco, zu Queijo das Ilhas und Lulinhas Grelhadas. Danach noch einen kleinen Verdauungsspaziergang und zurück zum Hotel. Ich bekomme später noch mein „Early Breakfast“ für den nächsten Morgen auf Zimmer gebracht, ein Doppeltoast mit Schinken, ein Stück Kuchen dazu Maracujasaft, Yoghurt und einen Apfel.
Nachdem ich meinen Koffer weitestgehend gepackt habe, gehe ich früh schlafen. Mein Handy habe ich auf 4:30 Uhr Weckzeit gestellt.
…. es folgt der 4.Mai