Fotoreise 30.3.-9.4.2018 Bergen/Kirkenes/Svolvær

  • Hallo ruder-rabe,
    danke für Deinen tollen Reisebericht.
    Schöne Zeit noch in Norwegen.
    Gruß Moordeich

  • Dag 10


    Am Vortag, gegen Mitternacht, gab es doch noch zartes Nordlicht, dass aber nicht für schöne Fotos reichte. Am Morgen dann lugte die Sonne wieder durch die Wolken, hatte aber nicht die Kraft gegen die immer wieder aufziehenden Schneeschauer anzukämpfen. Bei unserem ersten größeren Fotostopp der Busrundfahrt über die Lofoten -in Henningsvær- hatten wir riesiges Glück, denn hier schien die Sonne für längere Zeit. Für mich war es auch nach der „Gruppengewöhnungsphase“ auf dem Schiff befremdlich, mit knapp 30 Fotobewaffneten Personen durch den am Sonntagmorgen noch verschlafenen Ort zu pilgern. Mal sehen, ob unser „Chef“ Axel Mosler hinterher mit der Bilder-Ausbeute zufrieden sein wird.


    Zum Mittagessen fuhren wir weiter nach Leknes. Ohne große Erwartungen ans Essen (wir wurden quasi vorgewarnt) ging es ins Restaurant. Da auf den Lofoten (Norweger sagen übrigens „in den Lofoten“, wie wir von Reiseleiter Kai erfuhren) Lamm das! Regionalgericht ist und ein großer Teil die gegrillte Lammhaxe abgewählt hatte, gab es für diese Kjøttkaker (Hackfleischbällchen). Beide Gruppen waren am Ende doch mit der Mahlzeit zufrieden. Während es Essens fing es an zu schneien und sollte bis zum nächsten Morgen nicht mehr aufhören. Herrlich weiße Berge - soweit die nicht in den Wolken verschwanden - aber auch Straßen waren die Folge. Bei diesem Wetter führte der zweite große Fotostopp am Flakstadstrand entweder zu einem verkürzten Außenaufenthalt oder zu nassen Jacken und mehr (ich oute mich als Mitglied der ersten Fraktion).


    Bei den Straßenverhältnissen hätte ich mich übrigens nicht getraut so schnell zu fahren, aber unser Chauffeur Helge beherrschte seinen ganz neuen Bus. Mit einiger Verspätung und einem letzten ungeplanten Fußweg erreichten wir unser Hotel zum Abendessen. Jetzt bitte raten, was es gab?....


    Richtig: Gegrillte Lammhaxe oder Kjøttkake waren im Buffet vertreten. Kurz vor dem Essen fand noch die offizielle Verabschiedung mit Sekt und O-Saft statt. Relativ zeitig ging es in die Betten, denn Wecken am kommenden Morgen war für 4:45 Uhr angesagt.


    PS. Wegen der o. g. Randbedingungen kommt der Bericht etwas verspätet aus der Wartehalle im Flughafen Oslo.

  • Dag 11


    Wie schon angekündigt, begann der Tag um 4:30 Uhr und es wurde schon langsam hell. Zum Glück waren die Schneepflüge auch schon vor der geplanten Abfahrt (eine Stunde später) aktiv; der Bus stand pünktlich vor der Tür und wir mussten unsere Koffer nicht weit durch den Neuschnee tragen. Wie schon am Tag zuvor war es bewundernswert, mit welcher Ruhe unser Fahrer das schwere Fahrzeug manövrierte. Da in Norwegen - zumindest auf den Lofoten und Vesterålen - die Straßen zwar schnell geräumt aber nicht gestreut werden, waren im Gegenlicht immer wieder vereiste Stellen zu sehen. Dank der bespikten Reifen gab es aber keine Probleme.


    Unsere Fahrt zum Flughafen in Evenes (der offiziell unter Harstad/Narvik geführt wird) führte die ganze Zeit über die E 10 durch herrliche Landschaften. Kurz hinter der Raftsundbrücke gab dann eine Möglichkeit den Bus abzustellen und uns zum Fototermin herauszulassen. Da der Gehweg vom Schneepflug zugeschüttet worden war, mussten wir auf der Straße laufen und haben damit vielleicht doch den Verkehr etwas behindert, der Ausblick hat es aber gerechtfertigt. Sogar ein Seeadler zog hoch über uns seine Kreise.


    Andere schöne Motive konnten nur durchs Fenster abgelichtet werden. Axel Mosler hat uns immer wieder darauf hingewiesen, dass solche Bilder durch das zusätzliche Glas zwar etwas an Schärfe verlieren, aber wenn man die Spiegelungen mit einer dunklen Jacke verhindert, durchaus passabel ausfallen können.


    Die weitere Fahrt ging am Tjeldsund vorbei. Eigentlich hätte man ständig fotografieren können, aber es ging halt nicht (s. o.), und so wurden die Bilder im Kopf gespeichert. Reiseführer Kai berichtete dann noch, dass der Tjeldsund vor der Ausbaggerung der Risøyrenna die ursprüngliche Route der HR-Schiffe zwischen Bodø und Harstad war (wie auch im Wiki nachzulesen ist). Außerdem haben wir von ihm noch Interessantes zur Entwicklungsgeschichte der norwegischen Sprache erfahren. Überhaupt konnte er viel Wissen über Land und Leute vermitteln.


    Hinter der imposanten Tjelsundbrücke gab es einen letzten Stopp an dem dort gelegenen Gasthaus mit der Gelegenheit zu einer Tasse Kaffee oder einem Frühstück, denn die vom Scandic-Hotel in Svolvær zur Verfügung gestellte Lunchbox war nicht jedermanns Sache.


    Ab hier schien dann auch wieder durchgängig die Sonne, aber es war trotzdem noch kalt (knapp unter Null Grad). Der Sonnenschein sollte uns bis zum Flughafen auf den verbliebenen 20 km erhalten bleiben. Dort angekommen konnten wir in der Wartehalle dem Räumen der Startbahn mit zwei überdimensionalen Schneepflügen zusehen. Offenbar dauerten diese Arbeiten etwas länger, denn die Maschine, die uns nach Oslo bringen sollte, landete ca. eine Viertel Stunde nach der erwarteten Zeit. Da aber die Umstiegszeiten in Oslo reichlich bemessen waren, gab es keine Hektik.


    Der noch gemeinsame Flug in die norwegische Hauptstadt führte über eine durchgehend weiße Landschaft, aber langsam schloss sich die Wolkendecke. In Oslo selbst hatten wir dann Regen bei + 4Grad, keine guten Voraussetzungen für die, die hier noch einen Tag verbringen wollten.


    Im Flughafenterminal verabschiedeten sich Gruppenmitglieder, Fahrtenleiter und Fotograf endgültig, um die individuelle Heimreise anzutreten.


    Für uns hieß die nächste Etappe Frankfurt/M mit gemeldeten 20 Grad, quasi ein Sprung vom Winter in den Frühsommer.


    Hiermit beende ich jetzt den Livebericht, hoffe ein paar Leser zum Mitreisen animiert zu haben. Das von vielen erwartete Fazit der Reise folgt mit den Fotos. Ich muss es erst einmal etwas sacken lassen und mich an die Auswahl der Bilder fürs Forum machen.

  • Danke für den tollen Reisebericht und wettermäßig war ja alles dabei, was Norwegen zu bieten hat.

    :lofoten2:
    Gruß
    Jürgen


    Kong Harald 2013 BGO-KKN
    Richard With 2015 BGO-KKN-BGO
    MS Lofoten 2017 BGO-KKN-BGO
    MS Lofoten 2019 BGO-KKN-BGO

  • Auch ich möchte mich für deinen tollen und so herrlich geschriebenen Reisebericht bedanken! Nun bin ich natürlich noch gespannt auf ein paar der entstandenen Fotos. Aber lass dir ruhig Zeit. Die Auswahl wird sicher schwer fallen.

  • @ruder-rabe


    vielen Dank dass ich live die gleiche Reise nochmals machen durfte. Es war sehr spannend wie unterschiedliche bei Euch das Wetter war. Ich freue mich schon auf Deine Bilder irgendwann.


    Axel Mosler hat uns immer wieder darauf hingewiesen, dass solche Bilder durch das zusätzliche Glas zwar etwas an Schärfe verlieren, aber wenn man die Spiegelungen mit einer dunklen Jacke verhindert, durchaus passabel ausfallen können.


    Da ich auch immer mal wieder Fotos aus dem Bus oder Bahn heraus mache finde ich das sehr interessant. Wie kann ich mir das vorstellen? Als Fotograf eine schwarze Jacke tragen und dadurch die Reflektion verhindern? Oder kommt die Jacke noch in anderer Form zum Einsatz?

  • Es ist wirklich so gemeint, dass man sich hinter der eigenen Jacke quasi versteckt, so ähnlich wie bei dem schwarzen Tuch, unter dem bei alten Plattenkameras der Fotograf verschwunden ist. Es soll der Lichteinfall von hinten im Bereich der "Durchsicht" ausgeblendet werden.

  • Das funktioniert allerdings nur, wenn im rechten Winkel zur Fensterscheibe fotografiert wird. Hinzu kommt, dass bei einem flacheren Winkel die Spiegelungen umso stärker auftreten - bei einer Aufnahme schräg nach vorne, hinten, oben oder unten.


    Die Fahrtroute auf der E10 interessiert mich sehr - als Verbindung von Svolvær nach Narvik (oder umgekehrt) ist sie Bestandteil von Überlegungen hinsichtlich der Kombination einer Fahrt auf der Erzbahn mit einer entsprechenden Hurtigruten-Teilstrecke. :)

  • Der Abschnitt zwischen Evenes und Narvik kann vermutlich nicht ganz mit dem vorherigen Abschnitt mithalten - aber zwischendurch brauchen die Augen (und die Kamera) ja auch etwas Erholung ... ;)
    Henningsvær und die Lofot-Inseln jenseits davon würden von Svolvær aus besucht werden. :D


    Vielen Dank für den interessanten Livebericht - ich bin nun ganz gespannt auf die fotografische Ausbeute. :)

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