Neues Terminal in Tromsø

  • Solange unklar war, ob die Neubauten nach dem Unfall des ersten Boots überhaupt eine Zulassung bekommen, hatte die Bezirksregierung mit dem erforderlichen Umbau der Kaianlagen gewartet. Als die Boote dann doch zugelassen wurden, meinte man, mit der provisorischen Hühnerleiter leben zu können. Konnte man ja schliesslich vorher nicht wissen, wie groß die Unterschiede zwischen Ebbe und Flut sind. :pillepalle:
    Inzwischen sind wieder die alten Boote im Einsatz bis der Umbau der Kaianlagen fertig ist. Die Bezirksregierung muss solange die alten UND neuen Boote bezahlen!
    Die neuen Boote sind bei den Passagieren besonders unbeliebt, weil sie nur halb so groß sind wie die alten. Es wird also ziemlich eng und jeglicher Komfort der alten damals von Hurtigruten betriebenen Boote fehlt. Hier kann man aber nicht Veolia den Vorwurf machen, sie haben die Boote halt genau so gebaut, wie es die Ausschreibung verlangte.
    Die Bezirksregierung, Troms fylkeskommune, hat bei diesem Projekt bislang nur Mist gebaut! :diablo:

  • Der Bau des Kais für die kleineren Kreuzfahrschiffe, der ja schon seit November als Übergangslösung von Hurtigruten benutzt wird, ist bald abgeschlossen. In etwa 3 Wochen muss man dann endlich nicht mehr durch eine Baustelle laufen, um zum Schiff zu kommen und kann wieder fotografieren ohne durch Bauzäune gestört zu werden. :thumbup:




    Beim eigentlichen Hurtigruten Kai gibt es allerdings noch sehr viel zu tun, der wird wohl erst gegen Ende des Jahres fertig und mangels Terminal wohl nur von Fischtrawlern genutzt.


  • Nach allem was uns Arcticgateway vor 2 Wochen über die Dauer von Planung und Umsetzung von diversen Bauprojekten in Nordnorwegen erzählt hat,kann sich ein Baubeginn wohl noch um Einiges verzögern! :pardon: Nötig wäre das Terminal aber allemal,wir mussten auch bis zur Ankunft der MS Nordnorge bei starkem Wind und Schneeregen im Foyer des Rica Hotel um Asyl bitten. :huh:

  • Das neue Terminal am Prostneset ist ja im Bau und macht richtige Fortschritte.


    Jetzt wirft Hurtigruten einen neuen Plan in den Ring. Aufgrund der andauernden Streitigkeiten um Hafengebühren will man raus aus der Stadt und einen eigenen Anleger bauen, ca. 15 km auserhalb in Kaldfjod. Es gibt auch schon konkrete Pläne wie das ganze aussehen soll. (Leider ist der direkte Artikel dazu nur in der Bezahlversion erhältlich)
    Vom neuen Kai sollen Busse in die Stadt fahren, es sollen Ausflüge angeboten werden, ein Erlebniscenter gebaut werden und und und...
    Im verlinktem Artikel schreibt die Leiterin der Stadtentwicklung Mette Mohag das sie hoffe das sich Hurtigruten und Tromsoe Hafen einigen und den Streit beilegen, damit HR auch weiterhin wie seit 1893, im Stadtzentrum anlegt.


    Denn für Tromsoe wäre das natürlich eine Katastrophe, die Gäste lassen ja auch einiges an Geld hier.
    Ob es dann noch möglich ist die Stadt mal schnell auf eigene Faust zu erkunden, einen Kaffee trinken gehen, die Olhallen besuchen? Mal schnell auf den Storsteinen fahren?


    Man darf gespannt sein wie sich das ganze weiterentwickelt :huh:

  • Am Donnerstag Abend gab es eine Sitzung von Tromsoe Hafen, anschließend gab der Hafenmeister ein Erklärung ab. Die lautet in etwa "Wir brauchen Hurtigruten nicht. Wirtschaftlich, macht Hurtigruten etwas mehr als fünf Prozent des Gesamtumsatzes aus dem Hafen auf. Wenn sie sich entscheiden was eignes zu machen können wir die Anlegestelle auf andere Kreuzfahrtschiffe verwenden." :huh:


    Stein Lillebo von HR ist über diese Aussage nicht überrascht.


    Der Vorsitzende von Tromsoe Hafen Jarle Heitmann schreibt in einem Facebook Post
    "Das für Tromsoe Hurtigruten wichtig ist, und man weiter die Verhandlungen und den Dialog suchen werde. Denn man wisse das es für die Stadt und und die Wirtschaft wichtig ist. Er geht die Sache positiv an und HR ebenfalls, das wären gute Voraussetzungen."


    Es bleibt also weiter spannend!

  • Der 15 seitige Hafentariff Tromsö verzeichnet eine Vielzahl zu verrechnender Position. HURTIGRUTEN wird gegenüber Cruise Vessels,
    Naval Vessel etc klar bevorzugt was die Gebühr pro 1 GROSS TONNAGE für Quay Dues and Entry Dues betrifft.


    Die Hafenbehörden verrechnen auch Gebühren für jeden Passagier welcher da ausssteigt / einsteigt / im Transit sowie Gebühren für jedes zu verladende Fahrzeug etc etc. Die Kosten für ISPS betragen 30% der Quay Dues and Entry Dues.


    Basierend auf KONG HARALD ergibt dies minimale Gebühren von NOK 5300.-- = NOK 10600.-- pro Tag da 2 Schiffe den Hafen anlaufen und NOK 3'869'000.-- pro Jahr nur für Quay Dues and Entry Dues + 30% Zuschlag für ISPS.


    Wenn nun HURTIGRUTEN ein eigenes Terminal erstellt, entfallen diese Gebühren. Es entstehen jedoch noch Kosten für die zu stellenden Buse welche dann die Passagiere in die Stadt Tromsö bringen und wieder zurückholen. Die Kalkulation eines neuen Terminals rechnet sich nur über einen längeren Zeitraum von ca mehr als 15 Jahre.

  • Das wäre für mich nicht weiter schlimm, ich mag Tromsø bekanntlich eh nicht besonders :lol:


    Aber Spaß beiseite, ich kann mir nicht vorstellen, dass es Tromsø oder HR tatsächlich so weit kommen lassen (sofern es nach 2020 überhaupt noch den klassischen Linienverkehr gibt) und dass sich das für HR irgendwie wirtschaftlich darstellen lässt. Hafengebührenstreit etc. hin oder her. Schließlich profitieren doch beide Seiten vom zentralen Liegeplatz. So hat HR ein reizvolles Zwischenziel und Tromsø Tagesgäste...


    Für mich klingt das, als ob HR jetzt erst mal eine Drohkulisse im Gebührenstreit aufbaut und erinnert mich ein wenig an den Streit um den Skansekaien in Ålesund, wo von der anderen Seite (ich hoffe, ich hab's noch richtig im Kopf) gedroht wurde, den Kai anderweitig zu nutzen, weil HR die Räumlichkeiten in den Neubauten nicht nutzen will.


    Aber vielleicht bin ich einfach auch mal wieder nur zu blauäugig... ?(

  • Für mich passt das Ganze voll in eine Strategie, die die Reederei Hurtigruten fahren könnte - und ich schreibe bewusst könnte, weil ich das ja auch nur aus dem Kaffeesatz lese ;)


    1) Der Liniendienst ist für den Eigentümer des eingeführten Markennamens "Hurtigruten" ein kostspieliger Klotz am Bein, ohne den man viel mehr Gewinn machen könnte. Nach außen sagt man natürlich andere Dinge, z.B. das vomBestandteil der
    Unternehmens-DNA usw. - aber nach Darwin u.A. kann sich die Ausformung der Spezies durch Anpassung an Gegebenheiten ja ändern, ohne dass die DNA komplett zerstört wird (letzteres dürften, wenn mich meine dunkle Erinnerung nicht trügt, Watson und Crick und/oder ein paar andere schlaue Köpfe herausgefunden haben).


    2) Tromsø liegt für den Arktistourismus ganzjähriger Ausprägung extrem günstig: Mitternachtssonne, Polarlicht, Whalewatching, Skifahren usw. usf. Außerdem gibt es einen internationalen Flughafen für die An- und Abreise.


    3) Hurtigruten betreibt eine Reihe umwelttechnisch veralteter Schiffe, die an die zusehends strenger werdenden Vorschriften angepasst oder gar ersetzt werden müssten - das käme teuer.


    4) Hurtigruten lässt z.Zt. zwei Kreuzfahrtschiffe bauen und hat eine Option auf zwei Nachbauten.


    5) Die SPITSBERGEN fällt in die Kategorie Kreuzfahrtschiff. Sie vertritt zwar im Liniendienst, wird aber ja v.a. im Zusammenhang mit "Expeditionen" beworben.


    6) Für die FRAM gilt das entsprechend, aber ohne die (technisch aber mögliche) Linienvertretung.


    7) Die NORDSTJERNEN wird nur noch für Sommerkreuzfahrten gechartert, was über kurz oder lang auch auf die LOFOTEN zukommen dürfte.


    Hurtigruten befindet sich also eindeutig auf dem Weg zum Tourismusunternehmen mit folkloristisch norwegisch-polarem Anstrich, den der Markenname verströmt. Was liegt da näher, als sich eine eigene Basis im nordnorwegischen Raum zu schaffen, von der die eigene Kreuzfahrtflotte operieren kann, die global wie regional gut erreichbar ist, wo man ganz nebenbei - man lernt vom Nordkapp - im Erlebniszentrum (wenn ich diesen Namen schon lese, dann kommt mir die schwarze Galle hoch :( ) den eigenen Reisenden, aber natürlich auch Externen, schnell noch einen zwei- oder dreistelligen Kronenbetrag aus den Taschen luchsen kann...


    Den Liniendienst? Die Kärrnerarbeit können doch auch andere machen! Die haben keine Schiffe? Nun, darüber ließe sich doch reden, Hurtigruten hätte dann doch eine Reihe abzugeben. OK, in die muss investiert werden, aber das wäre dann ja das Problem von Kystruten...


    Es könnte noch viel spannender werden, als Du uns versprichst, @Nordlicht ...

  • Mann o Mann, was lese ich hier alles .
    Das klingt ja erschreckend.Habe alles rückwärts nachgelesen.
    Hoffentlich können wir im September 2018 noch in Tromsö zentral anlanden.
    Manchmal ist es ganz gut, wenn man unwissend bleibt und sich nicht im Vorfeld vor allem durch Spekulationen aufregen muß.
    Aber auf der anderen Seite helfen rechtzeitige Informationen, vor bösen Überraschungen gefeit zu sein.
    Seit ich Mitglied im Forum bin, ja erst seit 16. Mai 2017, verschlinge ich alles, was es hier zu lesen gibt.
    Ist ein tolles Forum.
    Danke allen, die dafür sorgen,
    Trollebo

  • @Älbler,
    Danke für deine beruhigenden Worte.
    Aber wir wollen gerne auch in weiteren Jahren noch, wenn wir es schaffen, mit Hurtigruten fahren.
    Doch: Kommt Zeit, kommt Rat.
    Die fahrenden Hochhäuser kommen für uns nicht infrage!
    LG
    Trollebo

  • Bei der Lage des geplanten Terminals wird es wohl auf folgende Änderungen hinauslaufen:

    • Transfer zum Flughafen (liegt auf halbem Weg in die Stadt) oder in die Stadt NOK 100 pro Passagier (Preise angelehnt an den jetzigen Flughafentransfer). Fahrzeit bis zu ca. 30 Minuten, abhängig vom Berufsverkehr. Der letzte Bus zurück würde dann wahrscheinlich gegen 17:45 Uhr fahren.
    • Der Anblick der Eismeerkathedrale vom Hurtigrutenschiff aus wird dann zur Geschichte gehören, da das Schiff die Stadt (südgehend) links liegen lässt; nordgehend rechts. Dafür kann man den Flughafen bestaunen ;(
    • Das Mitternachtskonzert wird entweder nicht mehr stattfinden oder auf maximal 30 Minuten reduziert werden müssen, da sonst der Fahrplan nicht einzuhalten ist :(

    Viele Grüße
    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



    Einmal editiert, zuletzt von Noschwefi () aus folgendem Grund: Hinweis von Britannicus gefolgt und Beitrag entsprechend redigiert

  • Bereits im Vorfeld der Nichtzulassung der Anfechtung des Hafengeldurteils im Streit mit Bodø Havn KF hat Hurtigruten angekündigt, neben dem Tromsø-Plan auch in anderen Häfen eine "Trennung von Tisch und Bett" in Bezug auf kommunale Hafenbetreiber vorantreiben zu wollen. Neben der Hinwendung zu privatwirtschaftlichen Hafenbetreibern denke man auch über den Bau eigener Kai- und Terminalanlagen nach. Zwar nannte der Hafengeldstreit-Beauftragte der Reederei, Stein Lillebo, nicht, um welche Häfen genau es sich handele, letztendlich könnten aber alle in staatlicher Hand befindlichen Dampfschiffskais betroffen sein.

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