Die Aufschiebereise im Einzelnen

  • Tag 07, 11.09.2017, Tag 05 an Bord

    Wir haben wieder super entspannt geschlafen. Zu Hause war das wegen der doch häufigen Arzttermine nicht so möglich. Ach es ist schön, einfach mal aus dem Alltag entfliehen zu können. :)
    Von Nils hieß es, dass er morgens das Gefühl hatte, unbedingt erneut in den Fahrplan der Fjellheisen-Bahn zu schauen. Hatte er noch von zu Hause aus gemacht. Aber wer weiß???
    Und prompt. Wegen Wartung war der Fjellheisen von jetzt auf gleich bis zum 18.09.2017 außer Betrieb. :girl_sigh: Nils hatte beruhigenderweise umgehend ein Alternativprogramm. Es war jedem frei gestellt, dort mitzumachen oder lieber auf eigene Faust etwas zu unternehmen. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, sind wir alle zusammen geblieben. Zumal nach dem Ausflug noch Zeit blieb, etwas durch Tromsø zu bummeln.


    Der Busauflugfing mit dem Besuch der Ismerkathedralen an und ging dann über die Insel Kvaløya. Die Insel bot wunderbare herbstliche Farben bei leicht bewölktem Himmel. Bei den verschiedenen Haltepunkten fiel auf, wie warm es war. Und es kam wie es kommen musste. Ich legte meine vorsorglich mitgenommene Wetterjacke in die Ablage des Busses.


    Zurück am Schiff sind Jürgen und ich mit Heike und Nils etwas losgebummelt. Teilweise haben Nils und ich die gleichen 'Macken'. Der Souvenirladen m u s s besucht werden - auch wenn nichts gekauft wird. :lol:
    Gerade zur Abfahrt waren wir wieder an Bord. Und was fiel mir auf, als ich Jürgens Jacke aufhängte? Meine lag noch im Bus . Uups. :hail:
    Nils versprach, sich mit dem Busunternehmen in Verbindung zu setzen. Es wäre dann ja möglich, die Jacke auf der Rückreise zurück zu bekommen. Aber, obwohl es eine leuchtend rote Jacke war, gilt für mich jetzt: ich habe noch einen Koffer in Berlin - äääh, eine Jacke in Tromsø. :hmmz:


    Das Wetter war bisher so warm (immer um 15-18 Grad, auch während der Überquerung des Vestfjords), dass ich auch aufgrund der weiteren Wettervorhersagen noch ein zwei Tage ohne die Wetterjacke auskommen sollte. Aber es war doch ärgerlich. Meine Tüddeligkeit hat sich in den letzten Jahren leider doch verstärkt. Wenigstens unsere Arzttermine zu Hause haben wir, bis auf einen, nicht verschwitzt. :thumbup:
    An Bord habe ich dann natürlich gleich die Gunst der Stunde genutzt, und den Shop inspiziert. :search: Aber das, was mir gefiel, gab es nicht in meiner Größe (ausverkauft) oder die anderen Sachen waren mir zu teuer.


    Was interessiert mich aber eine warme Jacke, wenn es abends in Skjervøy lockere 20 Grad hat. Da gilt ja fast noch: Schweiß von der Stirn wisch. Mir gefallen Temperaturen von 20-25 Grad gaaanz hervorragend. Jedenfalls hatte ich keine schlaflose Nacht wegen der Jacke. Schade aber nicht lebensgefährdend. Da haben wir ganz andere Dinge, die uns beschäftigen.



    Eismeerkathedrale


    Ausflug


    Eindrücke in Tromsø
    Leider ist der alte Kiosk nur noch am Rande zu entdecken
    Treppe ist arg steil - Jürgen kommt mit seinem Rollstuhl besser über das Autodeck
    Gute-Nacht-Stimmung

  • Ich habe gerade festgestellt, dass ich vor lauter alltäglicher Arbeiten und u.a. 'Unterhaltung' mit der Versicherung wegen des Garagenschadens, hier weder weitergeschrieben noch Euch alle Bilder vom Tag 07, 11.09.2017, Tag 05 an Bord gezeigt habe. :blush2: . Also: Aufschieben gilt immer noch . Ich gelobe Besserung. Vermutlich war Euch aber nicht langweilig, weil es genügend weitere interessante Berichte gab und gibt. :thumbup:


    Zunächst liefere ich mal die Bilder nach.


    Anfahrt auf Tromsø, bei herrlichen Temperaturen


    herrliches Herbstlauf auf Ryøya , aber keine Moschusochsen


    gewaltige Strudel gibt es auch vor Tromsø

    Traumlandschaft


    wer schleppt hier wen? ;)


    Eismeerkathedrale und Aussichten von dort


    weitere Ausflugseindrücke

  • Also haben wir herrlich in den Tag 8, 12.09.2017, Tag 6 an Bord geschlafen. .


    Wir sind für unsere Verhältnisse früh aufgestanden. ;) Noch vor dem Frühstück zeigte sich der erste Seeadler. Aber die Kamera wollte nicht so wie ich. Technik.... :( Der Seeadler war jedenfalls weg, als die Kamera arbeiten wollte. Aber auf meinem inneren Speicher habe ich ihn. :)
    Zum 'Trost' gab es dann ein super ausgiebiges und wohlschmeckendes Frühstück. Mittagessen fiel ja wegen des Nordkappausfluges aus. Wir machten ihn dieses Mal mit unserer Reisegruppe. In kleiner Gruppe zu fahren ist wunderbar entspannt.
    Vor der Abfahrt haben wir versucht , telefonisch nach Deutschland durchzukommen. Das 'versuchen' betone ich so, weil wir weder Donnerstag und Freitag noch am Montag ein Telefonanschluss beim Onkologen bekamen. Beruhigenderweise hatten wir aber bei unserem 'Besuch' direkt vor dem Beginn der Reise besprochen, was ist wenn die Blutwerte so und so sind. Welche Tabletten sind ab wann wieder zu nehmen war also geklärt. Also störte uns das weniger.
    Bei Jürgen's Vater hatte es von der ColorLine leider auch nicht geklappt. Gespräch kam zwar zustande, aber ich glaube, bevor die Gratulation ausgesprochen war, gab es schon Störungen und dann war das Gespräch unterbrochen.
    Aber jetzt wollten wir unbedingt Jürgen seiner Mutter gratulieren. Und der Datengott war offensichtlich mit uns einer Meinung , dass der Mutter pünktlich gratuliert werden müsste. Jedenfalls spielte die Technik mit. So fing der Tag nicht nur für uns schön an. In Schwetzingen schien die Sonne aufgrund des Anrufes gleich heller. :)
    Bei uns schien Klärchen bereits seit dem Aufwachen. Sie begleitete uns auf dem Ausflug zum Nordkapp. Dort war unsere Gruppe als erste da. Es passte sich wunderbar, deshalb umgehend mit der Nordkapp-Erdkugel und dortigen Fotos zu beginnen. Aber stopp - was ist das? =O Die Erdkugel war mit Gerüst umstellt, Flatterbänder und Bagger fehlten auch nicht.
    Wir freuten uns außerordentlich, dass wir schon dort gewesen sind. So konnte uns die 'Verunstaltung' durch die Renovierung (die sicherlich auch mal nötig sein wird) egal sein.
    Jürgen habe ich, nach einem kurzen Außenspaziergang, in die Nordkapphalle in den Shop gebracht. Seit den vielen Chemos ist er kälteempfindlich und da er bei den Ausflügen im Rollstuhl saß, ganz besonders.
    Ich bin dann noch zu den' Kindern der Erde' und überhaupt um das Gebäude herumgelaufen. Bei dem Sonnenschein einfach unvermeidbar. Die klare Luft - wie Champagner..... Die Entfernung zur 'Weltkugel' gab mir eine Chance, die ich nicht erwartet habe: es flog einen Riesenschwarm Bergfinken vorbei. Stutzig wurde ich über das widerhallende 'Kh-khik-kh...' . Und ein paar der Vögel setzten sich für ca 5?Sekunden auf die Felsen - und weg waren sie. Einer blieb 10 Sekunden in Fotopose - und ich habe es genossen. Sternstunde im Leben eines Tierfreundes. :love:
    Als ich meinte, ich hätte die Kamera genügend arbeiten lassen, bin ich wieder rein. Wer aber annimmt, dass ich meinen Schatz im Shop wieder gefunden hätte, der irrt. Nein, der Shop ist nicht zu groß ;) . Er war weg - ich ahnte schon , dass er -beweglich wie er mit dem Rollstuhl ja auch ist- runter ins Kino ist. Den Film über 'das Nordkapp zu allen vier Jahreszeiten' zu sehen.
    Bevor ich ihm dorthin gefolgt bin, hatten meine Augen diverse Softshelljacken erspät. Auch wenn es ja warm war - wusste ich, ob es so blieb? :hmm: Die Jacke war im Angebot soweit runter gesetzt, dass ein Nichtkaufen sträflich gewesen wäre. :mosking:
    Danach bin ich Richtung Film - und fand meinen Schatz. Den Film habe ich mir gleich mit angeschaut. Enttäuscht stellte ich fest, dass es ein anderer war als 2003 . Durchaus logisch nach so langer Zeit. Aber der alte Film war besser und informativer.
    Anschließend hatten wir noch Zeit. Meine Hoffnung , dann doch mal zum Aussichtsbalkon im Felsen zu gehen, zerplatzte dann ganz schnell. Geschlossen wegen Bauarbeiten- grrr. Bei Winterreisen war der Balkon zugeschneit - jetzt wurde gebaut..... :ireful:
    Ich glaube, dass lag an Nils ;) ..... (ich glaube, demnächst geht es so: :knot: ) denn wir hatten ja mehrere Baustellen in den verschiedenen Orten bisher . Und es war noch nicht die Letzte. Soviel hatte ich aber bei einer Einzelreise noch nie erlebt.
    Aber wenn wir dort nichts werden konnten - das Café meinte es gut mit uns. Dort gab es Vafler..... Wir haben hemmungslos zugeschlagen. Bis zum Abendessen dauerte es ja noch reichlich lange. Na ja, Zeit ist relativ...
    Auf dem Weg nach Kjøllefjord saßen wir beide entspannt auf Dekk 7. Wir waren beide im Entspannungsmodus. Selbst ich machte wenig Fotos. Jürgen machte ohnehin nur ganz wenig. Mit Rollator und Kamera gibt es eher Bildersalat als schöne Aufnahmen. :( Für ihn war es sicherlich unüblich, den Fotoapparat links liegen zu lassen. Aber es gab ihm eine ganz andere wichtige Perspektive: genießen der Reise mit allen Sinnen und einfach entspannen!
    Übrigens neige nicht nur ich dazu, teilweise etwas unachtsam zu sein. Unser Herr Reiseleiter hat mit einem Hechtsprung noch seine Bordkarte gerettet. Am Aussichtspunkt war es so arg windig, dass seine versehentlich mit dem Handy herausgezogene Bordkarte das Fliegen lernte. :mosking:
    Wir haben trotz aller Unbillen schon viel gelästert und gelacht. Wir hatten ungeheuren Spaß auf der Reise.
    Dabei übersehe ich nicht, dass die Reise nicht allen Menschen gefallen konnte. Zum Einen durch die Umstellung bei Hurtigruten mit dem 'offenen Abendessen' sprich kaltem 'warmen' Essen und auch den anfangs fehlenden 'Tagesbefehlen'. Zum Anderen, wenn die Ausschreibung von Hurtigruten in Verbindung mit der vom Reisebüro anders aufgefasst wird, als die Reise in Wirklichkeit sein kann. Es wäre gut, wenn Hurtigruten das Wort 'Kreuzfahrt' weglassen würde. Dann wäre vieles klarer für Erstfahrer.
    Ich hoffe aber auch, dass alle Mitreisenden, die diese Mankos erkannt / gefühlt haben, eine entsprechende Kritik-E-Mail an Hurtigruten senden. Ich habe ohnehin eine Bitte um Bewertung bekommen. Wie soll Hurtigruten erkennen können (und irgendwann vielleicht auch wollen) , wenn wir nichts sagen. Die Fahrten mit den Hurtigruten waren für mich immer ein Heilmittel. Aber deswegen heiße ich noch lange nicht alles gut, was dort abgeht.
    Es gab auch viele zufriedene Menschen an Bord. Viele lehnten entspannt an der Reling, summten vor sich hin, lächelten einfach vor sich hin oder saßen in den Sesseln unter dem Dach auf Dekk 7. Ich 'ertappte' mich mit einem Mal dabei, dass ich meine Entspannungsvariante 'Löcher-in-die-Luft-starren' wieder gefunden hatte. Damit war mir klar: das Heilmittel wirkt. Vor Freude hätte ich weinen können - wenn nicht die Wirkung der Natur die Überhand gewonnen hätte. :thumbup:


    Vergessen möchte ich auch nicht die mehr oder weniger amüsanten Erlebnisse am Bufett. Zum Einen fand ich es lustig, welche Zusammenstellungen es gab, zum Anderen verleitete mich manche Mischung dazu, lieber eine Pause beim Essen einzulegen. Sonst <X .Was meint Ihr zu: Lachs warm, Nudelsalat, irgendwas Wurstiges, Erdbeerkompott und zuckrige Creme , natürlich alles 'kuschelig' auf einem Teller......


    Die Einrichtung auf der Nordkapp ist um Einiges dunkler geworden. Statt der frischen Blau- und Grüntöne nunmehr eher gedeckte und dunkle Farben. Da Farben immer persönliche Empfindungen auslösen, mag es manchem Gefallen. Gestört haben mich definitiv die 'Bücherregale' mitten im Restaurant. Aber auch das könnte mich nicht an einer neuen Buchung auf einem der Schiffe hindern. Wir sind mehr drinnen als draußen, also können wir es ignorieren.
    Das Einzige, was wirklich katastrophal ist , ist kaltes 'warmes' Essen. Dann brauche ich keine Vollpension. Es bliebe mir dann die Entscheidung, ob heute die Küche kalt bleibt. Mal schauen, wie es auf anderen Schiffen ist. Denn auf der Nordkapp ist der zeitliche Ablauf, bis das wirklich leckere Essen kommt, einfach zu lang.
    @FlemmingT.
    Du warst ja gerade unterwegs. Vielleicht magst Du schreiben, wie es die Besatzung auf der Polarlys umgesetzt hat, dieses 'offene Küche-Programm'.
    Die Ordnung , oder für mich lieber 'Unordnung' auf dem Bufett morgens wie mittags , verdonnerte mich zum Suchen. Ich hätte angenommen, dass Marmelade alle Sorten zusammen stehen. Darum habe ich Jürgen auch gesagt, Deine heißgeliebte Orangenmarmelade ist alle, was darf ich Dir zu Deinem Brunost holen?'.
    Tage später entdeckte ich , dass zwischen Heringssalat und den Behältern mit den gekochten Eiern noch zwei Schalen mit Knäckebrot standen - und auch die Orangenmarmelade. Schon seltsam und gewöhnungsbedürftig. :wacko1:
    Die neuen Bufettflächen sind für Seegang optimal aufgebaut. Da sollte nichts rausfallen. Aber es wäre wichtig gewesen, auch an die Personen mit Rollator und Rollstuhl zu denken. Letztere können noch nicht einmal etwas sehen, geschweige denn sich bedienen.
    Jürgen hielt sich dieses Mal öfter im Panoramasalon auf. Dort ist schwierig aus den verschiedenen Sitzgelegenheiten aufzustehen. Die Liegesitze am Fenster gehen schon mal gar nicht. Und die anderen Sitzgelegenheiten sind sehr niedrig und auch die Sitzfläche selbst ist tief. Alleine kommt da jemand, der gehandicapt ist wie Jürgen, nicht mehr raus. Die alte Bestuhlung war da weit besser.
    Das Beste ist uns aber auch aufgefallen: die Landschaft ist unverändert faszinierend. Und da das Wetter mitspielte, ging es uns einfach gut , oder genauer ausgedrückt: jeden Tag etwas besser. :thumbup:
    Der Tag hatte wieder für Sauerstoffvergiftung gesorgt, also ging es nach unserem gewohnten Absacker (Kakao bzw Wein, n e i n , nicht zusammen :mosking: ) in die Waagerechte.



    Superwetter bei Havøysund


    Anfahrt Honningsvåg, Gemälde der Natur wer entdeckt hier die Rentiere? hier in Nahaufnahme...


    Fahrt zum Nordkapp



    Am Nordkapp


    Feinheiten vor Ort


    Rückfahrt und tschüss


    Felsengebilde in der Nähe der Finnkjerka


    Abendlicht Kjøllefjord

  • Was meint Ihr zu: Lachs warm, Nudelsalat, irgendwas Wurstiges, Erdbeerkompott und zuckrige Creme , natürlich alles 'kuschelig' auf einem Teller..


    Ja, kenne ich, war vor allem auf der FRAM bei Mitreisenden. Wir überlegten ob ihnen keiner gesagt hat dass man ja mehrmals zum Buffet darf. Das Schlimmste was ich diebezüglich aber mal erlebte war in Spanien, der Busfahrer einer Reisegruppe bestrich sich sein hartgekoches Frühstücksei mit Honig <X


    Aber es wäre wichtig gewesen, auch an die Personen mit Rollator und Rollstuhl zu denken. Letztere können noch nicht einmal etwas sehen, geschweige denn sich bedienen.


    Das gab ich früher schon mal zu bedenken auf der NORDLYS, das Buffet ist in runden Inseln angeordnet mit den Tellern in der Mitte. Wir hatten einen 6jährigen Jungen an Bord, der es nicht schaffte sich einen Teller zu nehmen, weil er einfach nicht so weit langen konnte, sowas trifft auch Leute im Rolli. Wobei der Junge sich zu helfen wusste - er marschierte schnurstracks zum Kapitänstisch, griff sich den Reiseleiter von dem er wusste dass er deutsch sprach, zog ihn zum Buffet und liess sich den Teller reichen :thumbup:

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


    2 Mal editiert, zuletzt von Arctica ()

  • Derzeit bin ich in Gedanken oft im September 2017- dankbar, dass Jürgen und ich die Reise machen konnten. Darum möchte ich jetzt auch den Bericht fertig schreiben. Es passt auch hier: Aufschiebe-Reise äh -Schreiberei ;)


    Im letzten Beitrag habe ich über das 'kalte warme Abendessen' geschrieben. Kurz danach hat mich auf Nachfrage meinerseits FlemmingT angeschrieben . Auf der Polarlys war es nicht so ausgeprägt mit dem 'kalten' Essen. Einiges hätte wohl besser sein können, aber so wie bei unserer Besetzung im Restaurant der Nordkapp war es keinesfalls. Und inzwischen wurde von vielen Reisen auch nur von leckerem Essen geschwärmt. Da haben wir offensichtlich einfach nur enormes Pech gehabt.


    Tag 9, 13.09.2017, Tag 7 an Bord
    Wir machten uns für unsere Verhältnisse relativ früh fertig, obwohl in Vadsø unterirdisches Wetter herrschte. Nachts hatte Jürgen rausgelinst und beobachtet, dass wir Vardø ausgelassen haben. Die Nordkapp hatte laut seiner Aussage ordentlich Seegang zu 'durchpflügen'. Aber wir frühstückten trotzdem früh und ausgiebig. Wir hatten nämlich am Abend vorher gehört, dass wir die Bootsfahrt zur russischen Grenze mit machen könnten. Es waren noch Plätze frei. Hans kam für die Teilnehmer zum Hafen und holte uns dementsprechend mit ab. Und wir hatten Glück, es war in Kirkenes trocken, wenn auch bedeckt, und wir konnten mit. Hans hat sich ungeheuer gefreut. Er hat Jürgen beim Überziehen des Thermooveralls geholfen und ins Boot ebenfalls. Der Rollator hatte ebenfalls Platz- es konnte also losgehen.Die Tour war für das Auge ungeheuer schön- es gab herrliche Herbstfarben in der Natur. Darüber hinaus hat Hans viel von der Gegend, der dazugehörigen Geschichte und auch den aktuellen Gegebenheiten erzählt.Seine 'Hütte' steht direkt an der russischen Grenze. Zu erkennen an den beiden Grenzpfosten. Direkt hinter der Grenze ist eine alte Kirche zu sehen. Sie hat sich im Vergleich zu den historischen Bildern, die Hans an seiner Hütte und der Aussichtsplattform angebracht hat, nicht verändert. Nur die Bäume sind etwas größer geworden. ;)
    Als wir am Steg der Hütte angelegt haben, war die Strömung so stark, dass Hans mit der Backbordseite am Steg anlegen musste. Jürgen saß aber steuerbord, und das Schiff ist durch Unterteilungen sozusagen in der Breite gedrittelt. Und nu? Jürgen kletterte langsam aber sicher zur Backbordseite. Raus kam er aber nicht. Die Seitenwand des Bootes lag unterhalb des Stegs. Aber kein Problem. Hans kam, packte meinen Schatz unter die Arme und bei '3' war Jürgen dann auf dem Steg. Er brauchte eine Pause, während Hans schon zur Hütte ging. Eher auf einer Art Hängebrücke, als auf einem Steg. Das wussten wir vorher auch nicht. :/ Irgendjemand nahm den Rollator mit bis ans Ende des Stegs. Einfach Danke an Unbekannt. Ich ging rückwärts und Jürgen langsam Schritt für Schritt. Helfen brauchte ich nur an den Teilen, wo das Geländer fehlte und durch ein Tau ersetzt war. Aber es ging. Und Jürgen hat sich gefreut. :thumbup:
    An der Hütte gab es dann Multebeeren mit Sahne - hmmm lecker. Bevor wir uns versahen, ging es zurück. Zurück am Ausgangspunkt haben uns Nicole und Jens (ArcticGateway) in Empfang genommen und zum Schiff zurück gebracht. Es war nicht mehr viel Zeit, aber wir haben die verbleibende halbe Stunde fleißig zum Quasseln genutzt. Nachdem Hans die Teilnehmer am Schiff abgesetzt hatte, kam er auch nochmal zu uns.
    Es wurde eine fröhliche Verabschiedung - obwohl uns allen bewusst war- wer weiß, ob wir uns wieder sehen. Aber, hauptsächlich galt: wir haben einige schöne Stunden miteinander verbracht!!!
    Nach dem Start aus Kirkenes wurde es arg diesig und es kam reichlich Seegang auf. Zunächst habe ich von Deck 5 noch ein paar Fotos gemacht. Anfangs stand ich noch auf halben Weg zur Kommandobrücke, dann nur noch direkt am vorderen Ausgang Deck 5 - und schließlich bin ich sicherheitshalber rein.Es wurden einige Passagiere, die vorne unter der Kommandobrücke standen (und sich nicht festhielten :wacko1: ), geduscht. Das Umlaufdeck wurde aber auch nicht geschlossen. :hmm: Trotzdem war mir der Aufenthalt drinnen lieber. Es wirkte mir doch gefährlich. Es bot sich an, noch ein paar Aufnahmen von Deck 4 durch die Fenster zu machen. Immer wieder kam der 'automatische Fensterputzer' . Vom vielen Betrachten wurde ich arg müde. :sleeping: Jürgen blieb auf Deck 4 und genoss den Seegang. Er war nach der Anstrengung bei der Bootsfahrt müde - und trotzdem sehr gut drauf.Am Abend passierte nicht mehr viel. Vardø wurde ausgelassen, Båtsfjord mit Schwierigkeiten an/abgelegt und Berlevåg wieder ausgelassen.Also haben wir die Waagerechte aufgesucht und uns in den Schlaf wiegen lassen. Es war ein weiterer schöner Tag.





    Und wenn Ihr mögt, schreibe ich jetzt noch weiter....aber ich brauche jemanden, der mich dazu 'ermuntert', sprich die Stunde Wartezeit verkürzt...

  • Wie schön, dass du deinen Bericht weiterschiebst. Ich finde es toll, dass es möglich ist, auch mit einem Rollator solche "Abenteuertouren" mitzumachen und zu genießen. Das kann Menschen mit Bewegungseinschränkungen ermutigen mehr zu wagen!

  • Stimmt- der Ausflug war schön.


    Und damit sind wir schon bei Tag 10, 14.09.2017, Tag 8 an Bord

    Das Anlegemanöver in Honningsvåg haben wir verpennt. Gefrühstückt haben wir, da lag die Nordkapp schon in Havøysund. Jürgen war sehr müde- der Ausflug gestern hatte ihn bereits Kraft gekostet. Und dann noch eine unruhige Nacht. Für ihn ungewohnt war es, dass er sich bei Seegang unwohl fühlte. Sooft er mit Hurtigruten gefahren und mit der Amphitrite gesegelt ist - egal welch Seegang, es ging ihm gut. Die vielen Chemos schienen ihm dahingehend zugesetzt zu haben. Sicherlich spielte es auch eine Rolle, dass ihm der korrekte Gleichgewichtssinn seit dem Auftreten der Tumore in 2013 fehlte.
    Entsprechend ließen wir vorsorglich den Vormittag entspannt angehen.
    In Hammerfest wollten wir beide von Bord und zur evangelischen Kirche gehen. Der Wind war aber sehr heftig. Wir wurden fast weggeweht. Deshalb sind wir innerhalb kürzester Zeit wieder an Bord.
    Der eisige Wind blieb uns den ganzen Nachmittag erhalten. Aber die Zedit nutzten wir für Vafler :love: .
    In Øksfjord bin ich raus - es klarte langsam aber sicher auf. Bis Skjervøy 'musste' ich einfach draußen bleiben. Und nach dem Abendessen wieder - es kam zunächst zartes Nordlicht. Es wuchs sich zu einem wahren Feuerwerk aus. Das Schöne daran war, dass es wirklich immer wieder von Backbord nach Steuerbord wechselte. In unterschiedlicher Intensität und Dauer. Aber es war soweit nach Backbord, dass Jürgen in seiner Koje liegen und es genießen konnte. :thumbup: Draußen war es ihm schnell zu kalt geworden.
    Das Nordlicht hielt an bis wir Tromsø angelaufen haben. Da musste ich mich dann flott umziehen. Jürgen und ich sind mit zum Mitternachtskonzert. Es war wieder ergreifend und hat uns entspannt.
    Als wir aus der Eismeerkathedrale kamen, war immer noch oder schon wieder Nordlicht zu sehen. Über der beleuchteten Stadt. So groß die Versuchung auch war - ich habe lieber mit Jürgen noch einen Absacker auf den ......



  • @lynghei
    Danke für die Fortsetzung deines Reiseberichtes :) . Da wir inzwischen im letzten September auch eine Herbstfahrt gemacht haben, kann ich alles gut nachempfinden. Schön, daß ihr auch noch das Mitternachtskonzert besucht habt. Das gehört bei uns zu jeder HR-Reise.
    Interessant finde ich deine Beschreibung der Bootsfahrt zur russsischen Grenze. Vielleicht sollten wir uns die auch mal zutrauen.
    Ich wünsche dir, daß du trotz aller Wehmut und Trauer, froh sein wirst, diese Erinnerung mitsamt Bildern zu haben.

  • Danke , dass du weiter schreibst liebe Erika! Und was das für ein schönes Bild von euch beiden ist! :love:
    Aber alle anderen auch, besonders das eine Nordlichtbild gefällt mir sehr gut!! Bild Nr. 85. Es ist sehr schön, von dir zu hören, oder in diesem Fall ,zu lesen.

  • ich habe lieber mit Jürgen noch einen Absacker auf den ......Tag 11, 15.09.2017, Tag 9 an Bord


    getrunken. Wir haben ausnahmsweise beide ein Glas Rotwein genossen. Um halb drei lagen wir in der Koje - und waren in Nullkommanix im Traumland.

    Ich mag es ja gar nicht gestehen: wir haben doch glatt Harstad verschlafen. :blush2: Seltsame Marotten kamen bei uns an den Tag. Aber es tat gut. Rechtzeitig für Risøyhamn waren wir mit Frühstück fertig und dann draußen. Vor Sortland sind wir zum Essen - und urplötzlich wurde ich auf Wale aufmerksam. Nur aufgrund des Möwenschwarmes, der über dem Wasser wartete , aber immer weiter zog. Selbst mit dem Foto durch die Scheibe können die grauen Tiere unter Wasser erkannt werden. Nach dem Essen galt: wieder raus. Es war ein Superwetter. Jürgen saß viel an Dekk 7 bei den Heizstrahlern oder ging auch hinten über die freie Fläche.

    In Stokmarknes hatten wir uns vorgenommen, auf die höchste Stelle der Brücke zu gehen. Mit Rollstuhl - und wir waren reichlich flott, so ca 9 Minuten laut der Bilder. Mir war dann arg warm, Jürgen seine Finger meldeten abends ein bißchen Muskelkater - aber es war eine wunderbare Sicht. Einfach schön!!! :dance3:
    An Bord haben wir uns dann wieder schön dick angezogen- wir wollten bis Svolvaer draußen bleiben. Und dort sind wir dann gleich von Bord. Nils hatte einen Ausflug über die Lofoten organisiert. Reiseleiter für die Fahrt war Christian-Ivar Hammerbeck. Ein Künstler, der in Digermulen am Raftsund wohnt und ursprünglich aus Hamburg stammt.
    Christian hat uns gut mit Erzählungen über die Lofoten unterhalten. Er hat einen trockenen Humor, der die Stunden kurzweilig machte.
    Einige Infos waren uns bisher unbekannt, zB. .
    - Die barneskole (Kinderschule) ist am Ort. Die Ungdomsskole (Jugendschule) gibt es in den größeren Orten, die Gymnasien sind weiter weg. zB für die Lofoten in
    Bodø. Die Kosten tragen die Familien selbst.
    - Arbeitsalter ist wie bei uns bis 67 Jahre.
    - Ärzte auf den Lofoten sind rar. Es gibt zB fünf Zahnärzte, aber keinen Augenarzt oder Ohrenarzt. Die kommen extra aus Schweden und Dänemark.
    - Auf den gesamten Lofoten gibt es 2 Röntgengeräte.
    - Postfilialen sind in den Kwi-Supermärkten untergebracht. Es sind alles sehr lange Wege. Einmal wöchentlich kann an den Briefkasten (der an der nächsten
    Durchfahrtsstraße steht) eine gelbe Fahne rausgehängt werden. Dann kommt der Postwagen zum Haus gefahren, damit Briefmarken gekauft oder ein Paket
    aufgegeben werden kann. Die Postboten haben pro Tag ca 250 km zu fahren !

    Eingekehrt sind wir zum Abendessen in eine ehemalige Schule. Sie wird von zwei Deutschen aus Berlin, als Gaststätte bewirtschaftet. Wir bekamen eine Kostprobe 'Norwegen auf der Zunge'. Die Schnittchen, belegt mit Fisch 'nach Art des Hauses geräuchert bzw eingelegt' waren lecker. Wir bekamen darüber hinaus noch Preiselbeerkuchen - schade, dass wir nicht länger dort bleiben konnten.
    Wer privat auf den Lofoten Urlaub macht, sollte sich die Schmankerl nicht entgehen lassen. Die Adresse lautet: Skolestua Kafe in Haukland 'Am Havern'.

    Website: https://www.facebook.com/Am-Havern-457428184424755/


    Der kurze Weg von der Schule in den Bus war wie eine Dusche. Es regnete ordentlich. War uns egal- denn es ging direkt nach Stamsund und auf das Schiff. Dort kamen wir dann trocken an Bord, der Regen hatte sich wieder verflüchtigt. Jürgen war froh, sich auf der Koje ausstrecken zu können.
    Kaum waren wir losgefahren - Nordlichtalarm. Es war richtig schön lange - und die Witterung fast warm zu nennen. Entsprechend blieb ich draußen. Und das Nordlicht war wieder nett zu meinem Schatz: es hielt sich überwiegend auf der Backbordseite auf. Also galt wieder : Nordlicht betrachten und in der Koje liegen. Was waren wir darüber glücklich.
    Es war wieder ein gewaltig flächendeckendes Nordlicht - und ich habe nicht beachtet, dass sich meine Kamera etwas verstellt hatte- leider alle Bilder unscharf :diablo: . Da habe ich arg mit mir selber geschimpft....





  • Ich weiß gar nicht, wann ich wieder ins Bett bin - auf jeden Fall habe ich hervorragend bis in den Tag 12, 16.09. Tag 10 an Bord geschlafen.


    Aufgewacht bin ich so zwischen Örnes und Nesna. Auch in Nesna keine Seeadler. Echt schade. Dort habe ich sonst immer viele gesehen, genau wie nordgehend in Örnes. Aber dafür wurden wir mit Sonne-satt verwöhnt.Und haben wir einen Drachenflieger gesehen, der sich seine Landung sicher anders vorgestellt hat :mosking: und ein Motorboot, was aussah, als wollte es den Segler aufs Korn nehmen :wacko1: .Beim Anlegen war dann eine Dohle zu beobachten, die erst eine kleine Muschel verspeiste und dann überlegte, wie sie die Kaikante überwinden könnte - ohne zu fliegen ;) .Ein Hundewelpe durfte auch schon mal schauen, wie das so ist mit diesen großen schwarz rot weißen Schiffen.
    Nach der Ausfahrt von Sandnessjøen zeigten sich die 7-Schwestern im allerbesten Snntagsstaat. Alstahaug ließ es sich ebenfalls wunderbar einfangen. Und bei der Einfahrt nach Brønnøsund war zu sehen, dass der vor Jahren abgebrannte Leuchtturm wieder aufgebaut wird.
    Als wir von Bord sind haben wir selbstverständlich zunächst ein Eis gegessen. Die Zeit reichte dann noch, dass wir bis zur Mitte Norwegens und zurück gegangen sind. So gerne ich immer das Hafenwasser nach Seeigeln und -sternen absuche- dieses Mal habe ich es nicht ausgiebig machen können. Jürgen wurde im Rollstuhl schnell kühl. Er hatte inzwischen sogar meine Jacke überhängen - mir war durch das Schieben des Rollstuhls ohnehin mehr als warm. Aber sogar auf die Schnelle habe ich Qualle, Seeigel und Seestern erwischt.
    Und dann sind wir lieber flott zurück an Bord zum Aufwärmen.Nach dem Auslaufen hat sich das Wetter gehalten, bis wir zum Torghatten gefahren sind. Einige Aufnahmen sind mir gelungen. Nach dem Schwenk wieder Richtung Süden fuhren wir in den Regen. Der störte uns nicht.
    Wir sind erst zum Kapitänsdinner und dann hatte ich Koffer zu packen. In Rørvik bin ich nur kurz raus. Es war zu ungemütlich. Unglaublicherweise gab es um 22h30 noch einmal Nordlichtalarm. Es waren echt feine Beamer. Ich habe es einfach genossen ohne den Fotoapparat einzusetzen. Der Tag war sehr beeindruckend - der Abschluss setzte dem Ganzen die Krone auf.Danach sind wir beide in die Falle - denn es kam unaufhörlich ...





  • Das schönste Nordlicht ist fast immer auf der inneren Festplatte eingebrannt. Man muss nicht immer (meine Meinung) mit der Kamera hantieren weil dann vielleicht die schöne Seite des Naturschauspiels verpasst wird. Und du hast ja schon schöne Bilder eingefangen und und hier gezeigt.

    Grüße aus dem Rheinland


    Berichte sind in meinem Profil

  • denn es kam unaufhörlich ....



    Tag 13, 17.09. Tag 11 an Bord

    und der um 05h30 klingelnde Wecker kannte keine Gnade.
    Na gut, wir sind zu einem letzten leckeren Frühstück marschiert. Anschließend ging es ruckzuck vom Schiff in unseren Bus. Und genauso schnell saßen wir im Zug nach Oslo.
    Es ging alles flott, weil sich immer wieder helfende Hände fanden. Ich musste mich keinesfalls allein um unser Gepäck kümmern. Das tat uns beiden gut!
    Während der Fahrt über das Dovrefjell habe ich einige Fotos von der herbstlich gefärbten Landschaft machen können. Und gesehen, dass das Getreide gerade erst geerntet wurde. Mitte September- im Gegensatz zu unserer Heimat arg spät.

    Im Zug habe ich dann auch etwas schlafen können. Und schlaftrunken wie ich beim Aufwachen war, habe ich u.a. Jürgen's Mütze aus meinem Rucksack genommen und in die Jackentasche gesteckt. Leider nur in die falsche. ;) Unsere Jacken lagen ja oben in der Ablage, und die Herren hinter uns hatten ihre Jacken an unseren Kleiderhaken. Aufgefallen ist uns die fehlende Mütze 'schon' in Oslo.
    Wie schön, dass wir dann eine herrliche Norwegermütze kaufen konnten - Jürgen war hell auf begeisert. :thumbup:

    Am Osloer Bahnhof haben Jürgen und ich uns von der Reisegruppe getrennt. Für die Gruppe ging es weiter zum Flughafen und am gleichen Tag noch Richtung Heimat.
    Wir blieben noch zwei Nächte in Oslo .
    Das Hotel war im Bahnhof nicht optimal ausgeschildert, aber wir fanden es trotzdem. Wegen des Rollstuhls von Jürgen wurde uns ein größeres Zimmer ohne Aufpreis angeboten. War super.
    Anschließend ging es noch kurz zu Egons essen.
    Ich hatte übrigens Probleme beim Essen . Mir steckte ein ewiges Kichern im Hals. Ich stellte nämlich fest, dass es immer noch Menschen gibt, die die Gegenwart nicht wahrnehmen und hinsichtlich Kleidung in der Hippiezeit leben. Sozusagen 'Vergessene'.
    Grauhaarig, Zebrastreifen sowie Rautenmuster auf dem langen Pullover zu einer Leggings mit Alta-Motiven , eine kurze Jacke und dann noch ein glitzerndes Tuch als Stirnband sowie weiß-silberne Turnschuhe. Es wurden die wenigsten der Taccos aufgegessen, aber die Eiswürfel ausgelöffelt. Neeein - nicht von uns- von der Vergessenen.
    Jürgen und ich waren glücklich, dass wir unser kichern unterdrücken konnten. Denn die Frau war freundlich und wirkte zufrieden. 'Nur' etwas ungewöhnlich angezogen.
    Nach solch einem entspannenden Abendprogramm ging es zum Hotel - und dann ruckzuck in die Waagerechte.




    Wir haben unglaubliche 15 Stunden am Stück in den Tag 14, 18.09. gepennt. Die Nordlichtnächte machten sich bemerkbar. Aber jetzt störte es nicht!
    Wir bekamen im Hotel kein Frühstück mehr. Aber im 'Espresso House' in der Einkaufspassage in der Nähe von Egons gab es auch leckere Kleinigkeiten.

    Beim folgenden Einkaufsbummel blieb es nicht bei der Mütze, wir fanden beide noch schöne Sachen.

    Wir haben den letzten Abend beide einen Absacker getrunken und einfach die Reise Revue passieren lassen. U.a. stellten wir fest, dass es auf dieser Reise genau wie auf der Hochzeitsreise einen 'Versprecher der Reise' gab.
    Jürgen dachte wohl wieder an seine Eisenbahn, als er auf der Nordkapp auf das offene Deck wollte. Ich bekam zu hören 'ich gehe hoch auf Gleis 7..... ' :mosking:

    Irgendwann sind wir wieder ins Hotel, haben die letzten 7-Sachen gepackt und uns innerlich auf die Heimreise eingestellt.




    Tag 15, 19.09.

    Nach dem Frühstuck haben wir ein Taxi kommen lassen. Es gab trotz Bestellung eines großen für klappbaren Rollstuhl brauchbaren Taxi eines mit Verschachtelungsproblemen. Aber wir haben alles mitbekommen und uns bei Color Line auch wieder auseinanderklappen können.

    Dort ist der Ablauf für Rollstuhlfahrer leichter und besser als in Kiel. Wir sind wirklich als erste rein. Es gibt einen Fahrstuhl und Hilfe.
    In Kiel mussten wir erst eine Reisegruppe reinlassen, dann uns eine Rampe hochquälen, weil es keinen Fahrstuhl gab. Oder wir hätten gewartet, bis alle Passagiere an Bord gewesen wären. Dann hätte uns das Personal auch helfen können. Das war nicht in Ordnung.

    In der Kabine haben wir uns nur kurz aufgewärmt und sind dann zum Auslaufen raus. Danach war ich wieder müde. Und habe erneut 2 1/2 Stunden geschlafen.
    Nach einem kleinen Abendessen sind wir dann wieder auf die Kabine - und haben wieder gepennt. Mit Nordlicht war ja nicht zu rechnen.




    Tag 16, 20.09.

    Der Wecker schmiss uns unbarmherzig raus. Aber irgendwie störte es uns nicht. Wir haben das Frühstück genossen und dann zog es uns von Bord. Mit allem Geraffel ins Taxi (jawohl: es gab ein großes !) , zum Bahnhof . Ab nach Hamburg, Umsteigen, Hannover, Umsteigen, Hildesheim, Taxi und ab nach Hause. Um 17h waren wir da.
    Die letzten längeren Nächte hatten mir so viel gebracht, dass ich mich in der Lage fühlte, noch eine längere Strecke mit dem Auto zu fahren. Wir düsten los und holten Noki. Sie hat sich (wie wir auch) ein Loch in die Mütze gefreut. Um 22h waren wir wieder zurück. Und dann wieder ab ins Traumland.


  • Danke für den restlichen Bericht eurer tollen Reise!


    Es gab trotz Bestellung eines großen für klappbaren Rollstuhl brauchbaren Taxi eines mit Verschachtelungsproblemen.


    Ich möchte es einmal erleben, dass in Norwegen die Grösse Taxi kommt, die man auch bestellt... :whistling:

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


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