MS Vesterålen, das erste, aber bestimmt nicht das letzte Mal

  • Gut ausgestattet mit Insiderwissen aus diesem genialen Forum (musste jetzt mal geschrieben werden) traten wir unsere erste (und bis dahin auch einzige in Planung) Hurtigruten – B - K – B – Reise mit der MS Vesterålen an. Dieses Wissen hat mir bei der Reisevorbereitung, beim Packen und beim Schüren der Vorfreude und Erwartung ungemein geholfen.
    Zum Glück hatten wir auf den Rat gehört und ein paar Euro mehr in das Flugpaket von Hurtigruten investiert, denn da gab es zwei gehandelte und umgebuchte Flüge am Anreisetag, die uns dann zu guter Letzt über Stavanger nach Bergen führten. Mit Hilfe der Notrufnummer auf dem Anreise-Heft konnte dann auch der Transfer abgesichert werden. Nach der etwas holperigen Anreise wurde es zu unserer Traumreise.


    Ich kann in meinem Bericht keine ausführliche Beschreibung eines jeden Tages unterbringen, erstens: die Eindrücke sind bei mir noch so gewaltig und unsortiert, so dass ich nur mit Hilfe der gesammelten Tagesprogramme mich an den Sehenswürdigkeiten entlanghangeln könnte und zweitens: es gibt so viele so spannend, eindrucksvoll und einfach gut geschriebene Reiseberichte, dass ich mit meinem bestimmt total unzufrieden wäre. So möchte ich nur einige Eindrücke schildern und für mich versuchen nachzuvollziehen, wie aus einer überzeugten Dänemark-Ferienhaus –Urlauberin eine wahrscheinlich genauso überzeugte Hurtigruten-Wiederholungstäterin werden kann.


    Die MS Vesterålen ist ein Schiff mit einer einzigartigen Atmosphäre-gut, ich kenne keine anderen, aber die Bilder im Forum von den anderen Schiffen und die überschaubare Anzahl der Passagiere an Bord „meines Schiffes“, lassen mich zu dieser Überzeugung kommen. Klein, verwinkelt, gemütlich, nicht auf modern getrimmt, eine immer freundliche und hilfsbereite Crew- so habe ich mir ein Postschiff vorgestellt und so war es dann auch.


    Für mich sind fünf Dinge für das Gelingen einer Reise entscheidend:


    Die Umgebung (Location): Die norwegische Landschaft ist atemberaubend schön, vielfältig, überraschend, schön, bizarr, ursprünglich, den Betrachter demütig machend, einzigartig........man gleitet an Bord des Schiffes daran vorbei und mag nicht schlafen oder essen, aus Angst, etwas zu verpassen. Fünfmal durften wir das Nordlicht erleben, es war ergreifend und wunderschön.


    Die Reisebegleitung: einmal gesetzt durch den GöGa, nach 34 Jahren Ehe gut bekannt und vertraut, und die Mitreisenden, die man auf dem Schiff kennenlernt, oder durch dieses Forum schon ein wenig kennenlernen konnte. Zweimal ein großes Dankeschön, zuerst ans Forum für die Plattform und zweitens an komma20, die mit ihrer Tochter zu der besten und angenehmsten Begleitung wurde. Auf Anhieb verstanden wir uns gut und verbrachten viel Zeit mit dem Betrachten der Natur, dem Vergleichen von Wetterprognosen, dem Auswerten der diversen Nordlicht-Apps und vielen langen und interessanten Gesprächen.
    Auch alle anderen Mitreisenden waren angenehme Gesprächspartner, man fand immer etwas gemeinsames, sei es nur das Freuen an dieser Reise.


    Das Essen: Die Qualität der Buffets und der Menus an Bord sind ja allgemein bekannt-ich stimme in die Lobeshymnen vollinhaltlich ein!! Besonders die Fischgerichte, die Fleischgerichte, das Brot, die Süßspeisen und die Pilzsuppe!!!!!!


    Die Unterkunft: wie schon beschrieben, gemütlich, schnuckelig, einfach zum Wohlfühlen, wenn auch mit einigen altersbedingten Spuren (das Schiff), das Bett bequem, das Bad und die Kabine sauber, die Dusche heiß -was will man mehr.
    Auch die gesamte Organisation der Reise, das Agieren der Reiseleiterin, der von Herzen freundliche Service im Restaurant-alles stimmte.


    Das Wetter: es war ein Traumwetter, sogar die Crew kam manchmal aus dem Staunen nicht heraus, ob der Temperaturen, des Sonnenscheins und der angenehmen Windverhältnisse-und das Mitte-Ende Oktober. Die gesamten, vorsorglich gekauften, Thermoleggins, Winterpullover usw., wurden nicht gebraucht, zum Teil konnte man ohne Jacke auf dem Deck stehen und staunen.


    Bis auf den letzten Tag hatten wir fast ausschließlich „Ententeich“, so dass auch alle Reisetabletten und Seabands in der Schublade bleiben konnten.
    Am 4. Reisetag habe ich meine Anmeldung für den Ambassador-Club an der Rezeption abgegeben, d.h. schon am 3. Tag stand für uns fest, dass wir die Reise unbedingt wiederholen werden, im Winter oder im zeitigen Frühjahr.


    Während ich am Laptop sitze und diese Zeilen schreibe, bin ich in Gedanken in „unserer“ Panoramalounge, sehe die Berge, die Schären, die Leuchttürme, trinke meinen Tee und quatsche mit komma20 und ich werde wehmütig.
    Nach der Reise ist vor der Reise, das heißt jetzt für mich, den Ferienkalender mit den Abfahrten der MS Vesterålen abzugleichen und rechnen und schauen, wann es wieder möglich sein wird, mit „unserem Schiff“ zu reisen.

  • Jajaja, dieser Virus, ich träume heute nach über einem halben Jahr immernoch jede Nacht vom Traumland, dieser fantastischen Reise im Gesamtpaket und die Fortsetzung steht ja quasi schon vor der Tür ( heute in 6 Wochen, darf ich wieder aufs Schiff, wenn auch nur als Kurztrip, aber besser kurz als garnicht :whistling: )


    Wie schön, dass es Neuinfizierte gibt :thumbup:

  • atchen500:


    Für Deine nächste Reise: Anfang/Mitte März ist ein perfekter Zeitraum: Nordlichtgarantie und am Nordkap höchstwahrscheinlich noch massig Schnee. Mit der VESTERALEN bin ich zwar bisher noch nicht gefahren, habe sie aber mehrmals besichtigt. Sie ist wirklich ein gemütliches Schiff.


    Beste Grüße


    Lupo

  • Lupo,


    schön wäre es ja, ein Termin so im März, aber da muss das Ministerium noch die Ferientermine umlegen, es sei denn, ich kann die Reise als "Kur für/gegen Hurtigruten-Virus" abrechnen ;)
    Ich zirkele ganz schön, um die MS Vesterålen nehmen zu können. Wenn es nicht klappt, 2019 sind ja wieder Ferien, man könnte ja theoretisch auch ein anderes Schiff nehmen, aaaaaaber ob es dann auch meinen (romantischen) Vorstellungen entspricht?!?
    Ich fand gerade die persönliche Stimmung an Bord so toll, ob das bei 200 Passagieren mehr auch der Fall ist??

  • Ich schließe mich dem Bericht von atchem500 voll und ganz an.
    Es war eine Traumreise. Es stimmte einfach alles: das gemütliche Schiff, die großartige Landschaft, das Wetter, die Reisebegleitung und das Nordlicht!!!
    Auch wenn ich manchmal oder auch öfter gequengelt ;) habe, wenn die Nordlichtapp im Laufe des Nachmittags von rot (!!!!!) über gelb (!!) zu grün (!) wechselte, atchen500 , ihr GöGa und meine Tochter haben mich geduldig ertragen. Wir haben dann abends gemeinsam im Salon gesessen, erzählt und auf das Nordlicht gewartet. Einer starrte immer in die Dunkelheit. Und wenn es dann soweit war, haben wir noch vor dem Alarm gemeinsam an Deck gefroren und waren beeindruckt vom Schauspiel am Himmel.
    Gemeinsame Erlebnisse gehen tiefer. Ob wir ohne das Forum aufeinander aufmerksam geworden wären??? Wer weiß? Danke also ans Hurtigforum!!!
    Es bleibt jetzt nur noch eine Frage: Kann eine zweite Reise das alles wieder erreichen????? Ich plane nur ganz verhalten, irgendwo im Hinterkopf. Februar 2018?? Nach dem Nordlicht jetzt die Polarnacht???
    LG, Gilla

  • @komma20 Ob eine zweite Reise das alles wieder erreichen kann wirst du nur erfahren, wenn du wieder fährst, aber das klingt ja schwer danach. :D Halt unheilbarer Virus. :rolleyes:


    Ich denke jede Reise hat ihre Highlights und specials. Also ran an die Planung :thumbup:

  • Ich plane nur ganz verhalten, irgendwo im Hinterkopf. Februar 2018?? Nach dem Nordlicht jetzt die Polarnacht???


    Im Februar hast Du keine Polarnacht mehr! Da musst Du in etwa um den 21. Dezember fahren - das ist der Termin, zu dem Du nördlich des Polarkreises viel Dunkelheit hast. Danach verschiebt sich dieser Bereich schnell wieder nach Norden, teilweise mit täglichen Zeitdifferenzen von 30 Minuten pro Tag. In Honingsvag z.B. endet die Polarnacht am 19. Januar.
    Hier kannst Du das für jeden Ort der Erde und jedes Datum berechnen lassen.


    Und noch etwas: Polarnacht und Nordlicht schließen einander nicht aus! In der Polarnacht hast Du bei klarem Himmel und entsprechender Sonnenaktivität die Chance auf Nordlicht auch zu Zeiten, zu denen man normalerweise nicht schläft.

  • Und noch etwas: Polarnacht und Nordlicht schließen einander nicht aus! In der Polarnacht hast Du bei klarem Himmel und entsprechender Sonnenaktivität die Chance auf Nordlicht auch zu Zeiten, zu denen man normalerweise nicht schläft.


    Das sich beides nicht ausschließt war mir klar. Ich hoffe auch wieder auf Nordlicht.
    Ich dachte aber, dass Anfang Februar es noch lange dunkel ist, nicht 24 Stunden, aber eben doch lange.
    Danke für den Tipp mit dem Link.
    LG, Gilla

  • Zitat von norwegenfan.123

    In der Polarnacht hast Du bei klarem Himmel und entsprechender Sonnenaktivität die Chance auf Nordlicht auch zu Zeiten, zu denen man normalerweise nicht schläft.


    Diese Chance gibt es auch außerhalb der Polarnacht - bei meiner jüngsten Tour in der zweiten September-Hälfte gab es nordgehend ab Svolvær und südgehend ab Rørvik - also deutlich vor Mitternacht - jeweils Nordlicht. :rolleyes:

  • Ich schließe mich komma20 vollinhaltlich an!! :) Hast doch gar nicht gequengelt ;) , wir haben uns doch nur hochwissenschaftlich mit den Wahrscheinlichkeiten des Nordlichts befasst und hatten viel Spaß daran.
    Das mit dem "ersten Mal" und dem "zweiten Mal" geht mir auch im Kopf herum, es wird bestimmt anders, je länger die Reise her ist, umso schöner, eindrucksvoller und perfekter wird sie in der Erinnerung-ich werde noch öfter in mich gehen und für und wider abwägen, keine Frage, ich bin infiziert. Aber vergleicht man nicht automatisch?? Bin ich enttäuscht, wenn eine von meinen 5 Bedingungen nicht passt?? Fragen über Fragen.....Noch ist viel Zeit, eine neuerliche Reise muss ja auch erst mal wieder finanziert sein.

  • Ich dachte aber, dass Anfang Februar es noch lange dunkel ist, nicht 24 Stunden, aber eben doch lange.


    Bei Eurer Reise in der zweiten Oktoberhälfte wart ihr ebenso knapp 2 Monate vom Tag der Wintersonnenwende am 21.12. weg, wie das Mitte Februar der Fall wäre. Demzufolge ist das Verhältnis Tageslicht zu Nacht"licht" für diese beiden Reisezeitpunkte nahezu identisch. Einziger signifikanter Unterschied ist, dass im Februar in der Regel mehr Schnee liegt, der "restlichtverstärkend" wirkt. Und natürlich kann das Wetter völlig anders sein als diesen Herbst, wo die Tageslänge natürlich aufgrund des guten Wetter gewirkt hat, als es das bei diesigem oder stürmischen Wetter tut.


    Eines ist aber sicher - die nächste Reise wird nicht schöner, aber ganz sicher anders. :)

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • ...
    Eines ist aber sicher - die nächste Reise wird nicht schöner, aber ganz sicher anders. :)


    Wobei die Betonung ganz auf anders zu legen ist - und die nächste Reise wird auch nicht weniger schön.
    Alle meine 9 Winterreisen (meist Februar) waren gleich schön :thumbup: - aber eben immer anders. So schön, daß Reise Nr. 10 schon gebucht ist.
    Halt ein hoffnungsloser Fall von Hurtigvirus ;)

  • Ich hätte mir das mit der Tageslänge ja auch selber ausrechnen können. Irgendwie ist Februar für mich noch Winter und dunkel.
    Also dann eher Januar und schon etwas hell.
    Danke für das Geraderücken meiner Wahrnehmung!

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