Hurtig die Fünfte - MS Midnatsol 18.-26.09.2016 Amsterdam - Casablanca (unvollständig)

  • Da bin ich wieder: die, die im Alltag wenig aktiv im Forum ist, dafür aber auf der Reise nachts ellenlange Liveberichte schreibt, gefüllt mit Nebensächlichkeiten die nicht wirklich interessieren, die immer vergisst wo sie gerade ist, sich keinen Berg und kein Leuchtfeuer merken kann, sich auch beim 4.Aufenthalt in Trondheim noch verläuft, die schöne Fotos verspricht aber es nie schafft welche einzustellen, die auch nach 4 Touren noch keine bebilderten Reiseberichte nachgeliefert hat, weil der alte PC von 2006 die Fotomenge nicht packt, während der niegelnagelneue mit Windows 10 daneben einstaubt, weil mein HP Drucker von 1999 nur den alten Computer verträgt.


    Wer jetzt noch am lesen ist, weiß was auf ihn zukommt :S


    Aber diesmal kommt es nochmal anders. Der Umschlag mit den Reiseunterlagen sah aus wie immer, außen stand Hurtigruten drauf, innen war MS Midnatsol drin, nur dass es diesmal nicht nach Norwegen geht, sondern andere Strecke, andere Jahreszeit, andere Kabine.


    Was gleich geblieben ist: unsere MS Midnatsol, die wir von unseren ersten Hurtigruten Fahrten 2012 & 2013 kennen und lieben. Ergänzt um einige Polarcirkel-Boote (wie im Forum berichtet) hat sie sich am Freitag in Bergen aufgemacht in ihr neues Zielgebiet für die nächsten Monate: die Antarktis. Das erste Teilstück der Transferfahrt werden wir begleiten, morgen steigen wir in Amsterdam zu bis Casablanca.


    Entgegen unserer bisherigen Wintertouren werden wir diesmal mit einem Hurtigrutenschiff in sommerlicher Jahreszeit in südlichen Gefilden unterwegs sein.


    Natürlich ist auch mein liebster Mensch :heart: dabei, der sich genauso freut, obwohl es die Biscaya zu überqueren gilt. Aber wir hoffen auf ruhige Gewässer ohne frühe Herbststürme...



    Prolog: Wie es dazu kam...


    Juni 2015: Im Südtirol-Urlaub hatten wir den Laptop dabei, denn wir warteten auf das HR Winterspecial. Es kommt tatsächlich, schnell stimmen wir mit den mitreisenden Freunden Termin und Schiff ab (Finnmarken im Dezember 2015) und buchen. :girl-dance::dance::girl-dance:


    Juchhu! Man sollte meinen, das war eigentlich genug Urlaubsplanung, zumal man gerade erst in Urlaub ist.


    Aber am nächsten Tag findet mich mein liebster Mensch, als er von seiner Halbtageswanderung zurückkehrt, nach Stunden immer noch am Laptop festgeklebt, nur diesmal noch aufgeregter: Transferfahrt der Midnatsol im Spätsommer 2016, 1.Teilstück Amsterdam – Casablanca, mit interessanten Hafenstädten in Spanien u. Portugal, vorher noch Guernsey – hört sich interessant an.


    Erst recht, als mein Blick spaßeshalber über die weiteren Kabinenkategorien scrollt und die Preise ungläubig wahrnimmt :D (glücklicherweise war das damals noch die alte HR website, auf der neuen hätte ich die Reise nie und nimmer gefunden). Plötzlich ist da dieses kleine Teufelchen im Ohr: weißt du noch 2014, am letzten Tag auf der baugleichen Trollfjord, als man einen Blick in die schon geräumten Kabinen werfen konnte... Für eine Norwegen-Tour käme das für uns nie in Frage, denn im Sommer unbezahlbar und im Winter unnötig, weil man auf den Außendecks fangen spielen könnte, soviel Platz hat man.


    Aber wenn ich an die Reiseberichte im Forum denke, ausgebuchtes Schiff auf der Europatour - da knubbelt sich bei schönem Wetter bestimmt Mann&Maus an Deck. Denn genau diese gruselige Vorstellung hält mich bislang von Hurtigruten im Mittsommer ab.


    Deshalb: eine Tour in südliche Gefilde bei sommerlichen Temperaturen mit DER Kabine, das wär was! Anruf bei HR, ja Internet ist korrekt, die Wunschkabine ist tatsächlich noch frei.:clapping: Noch mehr Adrenalin. SOFORT RESERVIEREN!!! Ich tanze vor Freude. :girl-dance: Der liebste Mensch trägt's mit Fassung. :cool:
    Als endlich wieder die Realität einklickt - haben wir gerade die 2.Hurtigrutenreise in 2 Tagen gebucht? nee, nur reserviert, können wir zuhause alles noch stornieren. :lol:


    Was wir natürlich NICHT gemacht haben :dance3:


    Und so kommt es, dass ich jeden Tag hibbeliger werde, abends das web nach Infos zu den Städten durchforste und mich freue wie Bolle!


    Das Anreisepaket haben wir über HR gebucht, denn den Rückflug wollte ich nicht in Eigenregie haben, falls Schiffsverspätung etc. Da Hurtigruten uns nur bei gleichzeitig gebuchter Hinreise den Rückflug für den Ankunftstag Casablanca buchen wollte, müssen wir wohl oder übel per Flieger nach Amsterdam, denn Zug-Anreise hat die Expeditionsabteilung HR nicht im Programm. Und weil es sonntags keinen passenden Flug von Köln aus gibt, müssen wir morgen in aller Herrgottsfrühe nach Düsseldorf.


    Der Reiseplan sieht wie folgt aus: Amsterdam - Seetag Ärmelkanal - Guernsey - Seetag Golf von Biscaya – La Coruna - Leixoes/Porto – Lissabon – Cadiz –
    Casablanca.


    Die Reise hat diesmal wirklich Kreuzfahrtcharakter, wir werden überall mehrstündige Aufenthalte haben, die Zeiten wurden uns zwar noch nicht mitgeteilt, aber anhand der angebotenen Ausflüge lässt sich die Liegedauer halbwegs einschätzen (von mind. 4 Std. bis zu teilweise 8 Std.). - sieh da, gerade lese ich bei den Guernsey Ausflügen sogar den offiziellen Hinweis: Transfer mit Polarcirkel-Booten, wir empfehlen Regenhosen.


    Wie gut, dass es das Forum gibt! Denn nach Lesen der Anlandung Guernsey von Forie Explorer in seinem Bericht von 2013 habe ich mir vor 2 Wochen schnell noch eine Regenhose zugelegt.


    Organisierte Ausflüge haben wir keine gebucht, sondern erkunden die Städte lieber auf eigene Faust.


    Lt. Ports of Call werden wir fast überall mit mehreren Kreuzfahrtschiffen gleichzeitig (meist noch 2-3 andere) in den Häfen liegen, wobei die MS Koningsdam mit 3.000 Passagieren fast die identische Strecke fährt. Lediglich für Guernsey ist kein weiteres Schiff aufgeführt, wo sollen die Riesenpötte auch hin, wenn die Midnatsol schon nicht reinpasst. Je mehr ich über Guernsey lese – die Landschaft erinnert sehr an Cornwall, desto mehr hoffe ich, dass das Austendern möglich wird, nachdem es bei den letzten Fram Fahrten nicht stattfinden konnte.


    Ich bin sowas von gespannt auf die Reise.


    Und da in äh 1 Std. der Wecker klingelt, ist dies der Beginn meines Liveberichts.


    Wer lesenderweise mitreisen möchte, ich freue mich! (so wir in der Kabine denn wirklich das versprochene WLAN haben... ansonsten wird sich bestimmt in den Häfen die Möglichkeit finden. Eine Fotoverkleinerungs-App habe ich mir heute auch schon aufs Smartphone geladen. Muss nur lernen, wie man damit umgeht... öh, das fängt ja schon gut an, die Sprüche kennt ihr irgendwoher... :laugh1:


    Morgen geht's weiter. also quasi nachher.

  • Hallo Tini,
    Klasse - genau das brauche ich gerade.
    Ich verfolge die Midnatsol auf ihrem Weg nach Brasilien voller Vorfreude, will dann später zusteigen.
    Ich wünsche euch eine ganz tolle Fahrt mit schönes Wetter und allem und freue mich auf deine Berichte.
    Gruß Utha

  • Je mehr ich über Guernsey lese – die Landschaft erinnert sehr an Cornwall, desto mehr hoffe ich, dass das Austendern möglich wird, nachdem es bei den letzten Fram Fahrten nicht stattfinden konnte.

    Ich drücke euch die Daumen, dass es klappt. Wir hatten ja mit der MS Fram leider gleich 2x kein Glück, eine der Kanalinseln zu besuchen :huh:

  • Kurze Meldung vom Smartphone: Ablegen 0:15 Uhr, 1:30 Uhr Durchfahrt Schleuse interessant,. ich fließe über mit Endrücken, berichte später.
    Heute Seetag Ärmelkanal, Meer glatt, die Midnatsol gleitet ruhig dahin, neues Personal super freundlich, manches muss sich noch einspielen, aber ein toller Reisebeginn! Ich will hier nie mehr weg, kann ich hier einziehen?

  • Hoffentlich kann ich den Bericht jetzt absenden, tagsüber war das WLAN zu belastet, da kam ich nicht durch.


    1.Tag Sonntag 18.09.2016 Anreise Amsterdam – Eine Überraschung jagt die nächste


    Nach unschöner Episode am Flughafen Amsterdam mit verschwundenem
    Hurtigruten-Kofferband (erstmaliger Einsatz des nagelneuen Bands) und
    der Weigerung von KLM, eine Schadensmeldung aufzunehmen (wäre kein
    eingechecktes Gepäck - hä?), warten beim Rauskommen 3 Shuttle
    Mitarbeiter mit MS Midnatsol Schildern und bringen uns zum
    Wartebereich für den Shuttle. Da der erst um 11:30 Uhr geht,
    stromere ich noch was rum. Der von außen zugängliche Bereich des
    Flughafens, in den wir sonst beim Umsteigen für Norwegen nicht
    gelangen, weil wir innerhalb der Gates bleiben, ist richtig
    brauchbar. Es findet sich ein Supermarkt mit Lebensmitteln, ich kaufe
    Milch, da wir in der Kabine Kühlschrank und Wasserkocher haben
    werden. Ebenso ein Laden mit Drogerie- und Reiseartikeln,
    Unterwäsche, Spielzeug, Mützen, Handschuhe etc, alles was man
    irgendwie zuhause vergessen haben könnte. Bedaure inzwischen, nicht
    noch ein weiteres Brillenband gekauft zu haben, denn 2 sind bereits
    im Einsatz. An Deck gehe ich auf Nr. sicher und binde alles an. Habe
    sogar die Handyhülle durchlöchert, um das Smartphone am Band um den
    Hals tragen zu können.


    Um 11:50 Uhr kommen am Industriehafen Scandia Terminal an.
    Als wir den ersten Blick aufs Schiff erhaschen, geht mir das Herz auf:
    da ist sie, unsere schöne Midnatsol! Und schön ist sie wahrlich. Mehrere fleißige
    Bordmitarbeiter pinseln schwarze Farbe auf die abgenutzten Stellen.


    Da der Shuttle früher als von HR geplant am Schiff ankam, müssen wir
    noch aufs Einchecken warten und man kommt mit den Mitreisenden ins
    Gespräch. Meine anfängliche Befürchtung, es hätten sich nun
    vermehrt typische Kreuzfahrer an Bord verirrt, weil die Midnatsol die
    klassische Westküstenroute fährt (wie unsere „Begleitboote“ MS
    Koningsdam, Marina, Sirena etc. zeigen. ;-).


    Aber wie es scheint, sind das alles hochgradig Hurtigruten Infizierte :)
    Die meisten mit mehreren klassischen HR Norwegen Fahrten genauso
    wie Fram Reisen. Für keinen, mit dem ich bisher gesprochen habe, ist es die 1.HR Fahrt.
    Sehr beruhigend! Entsprechend sind Stimmung und Kleiderordnung an
    Bord. Jeans und Outdoorkleidung vorherrschend. Außer, dass es heute
    Montag schon so warm war, dass ich an Deck Knie-Jeans, T-Shirt und
    Sandalen trug, unglaublich! Als Winterfahrer ist der Griff zur Jacke
    so selbstverständlich, dass man sich an angenehme Temperaturen
    erstmal gewöhnen muss, ist aber lernbar *g*.


    Dann geht’s los, Gepäck muss noch nummeriert werden und wird später zu
    den Kabinen gebracht. Diesmal werden die cruise cards alle mit Foto
    versehen, was das Einchecken in die Länge zieht, da jeder
    abgelichtet werden muss und dann erst die Plastik-Cruisecard gedruckt wird.


    Ist das wieder schön, ein bekanntes Schiff zu betreten! Alles vertraut,
    man findet sich sofort zurecht (obwohl ich heute auf Deck 5 die
    Steckdosen für den Laptop suchte, ahja, das war die Finnmarken... *g*)


    Als wir uns unserer Kabine nähern, bin ich richtig aufgeregt. Die Cruise
    card passt schon mal. Denn gerade weil ich mich so darauf freue,
    hatte ich gleichzeitig auch die Sorge, dass was dazwischen kommen
    könnte, sei es Doppelbuchung oder sowas. Und als draußen am Bus
    eine HR Mitarbeiterin auch noch erwähnt, dass nicht für jeden
    Koffer Ausdrucke der Kabinen-Nr. vorhanden seien, weil noch
    Kabinenwechsel nötig wären, wird mir ganz anders. Nein, die Suiten
    seien nicht betroffen, beruhigt sie mich. puh.


    Und da ist sie: die 775. Ich fühle mich wie als Kind an Weihnachten,
    wenn die Türe aufging:


    Der Eingangsbereich startet mit Parkettboden, ca. 2 m Schrank mit 3 Türen
    (2x Hänge, 1 mit Böden), gegenüber das Bad mit Badewanne(!), Fön
    statt Hitzeschlauch, und unterm Waschbecken ein Einbauschrank,
    schicke integrierte Deckenbeleuchtung sowie Leuchten am Spiegel, die
    Fußbodenheizung wie gewohnt.


    Im Schrank 2 dicke Frottee-Bademäntel, 2 rote HR Decken,
    Pappbadeschlappen und 2 Geschenksets Hair- and Skin Care, lt. Katalog
    alles complimentary (?!?)


    Links „das Wohnzimmer“: blauer 2-Sitzer mit ovalem Tisch und 2
    Einzelsessel, rechts und links kleine Schränkchen, darauf
    Wasserkocher, Tassen, Tee und Kaffee, sowie eine Tischlampe.


    Abteilung „Küche“ und Hifi: großer Kühlschrank, passen auch große
    Flaschen rein. Darüber ein Vitrinenfach mit einer Gläserpalette von
    sage und schreibe 16 Gläsern (!) – die rechnen hier anscheinend
    mit größeren Gelagen: je 4 Rotwein-, Weißwein- u. Wassergläser
    sowie 4 große Cognacschwenker. Ich denke nur, ist HR denn des
    Wahnsinns, die Gläser gehen bei Seegang doch kaputt! Aha, die Gläser
    stecken in Styroporvertiefungen, wird wohl erprobt sein.


    Darüber eine Mini-Hifi-Anlage mit 2 Boxen, gekrönt von einem Flachbildschirm
    mit super Bild (was für ein Unterschied zu den alten Kisten in den
    Innenkabinen mit krisseligem Schwarzweißbild der Schiffswebcam!).
    Hier ist die webcam Übertragung gestochen scharf, natürlich in Farbe.


    Um die Ecke das Schlafzimmer mit 1,80 m Bett mit durchgehender Matratze
    und 2 schmalen Nachtkommoden und Wandleuchten. Das Schlafzimmer hat
    ein großes rundes Fenster backbord, nochmal einen Ticken größer
    als die Fenster der daneben liegenden U Kabinen. Keine Tür, sondern
    zum Wohnbereich nur durch Vorhang getrennt, was den Vorteil hat, dass
    man nachts den Vorhang zum Fenster ebenfalls offen lässt und vom
    Bett aus Meer und Sterne gucken kann. Einfach toll, toll, toll.


    Im Wohnbereich noch ein kleiner Schreibtisch, Stuhl, Tischlampe und eine
    echte! Orchidee. Darunter 4 Steckdosen, 2 weitere sowohl rechts und
    links vom Sofa, insgesamt 8 Steckdosen. Über meinen mitgebrachten
    Doppelstecker freut sich unsere Mitreisende Marge :)


    Alle Oberflächen im bekannt glatten, polierten Holzdesign. Aber macht
    nix, denn ich habe wie immer eine Packung Teppichgleitschutz und
    Schere dabei, um ihn den Oberflächen entsprechend zuzuschneiden,
    damit sich auf den Ablageflächen nichts selbständig macht.


    Und für unser Entertainment :-))) das Beste zum Schluss: 2 bodentiefe Fenster,
    ins. 2 m breit, daneben nochmal 2 Fenster mit Balkontür, ins. 3 m. breit. Die Balkontür
    führt auf unseren privaten Balkon über knapp 1/3 der Schiffsbreite,
    schätze 5-6 m breit, ca. 2 m. tief, zum abgerundeten Rand hin
    schmaler, ausgestattet mit 2 Teakholzliegestühlen und Beistelltisch
    mit schönen, sehr bequemen Auflagen.


    WOW WOW WOW!!! Ich kann mich gar nicht einkriegen. Ich bin sowas von
    überwältigt, ich muss mich kneifen dass ich nicht träume!!!


    Da ich in der Nacht zuvor nicht wirklich geschlafen habe, bin ich
    entsprechend fertig, zwar total überdreht, aber bekomme langsam
    immer mehr Kopfschmerzen. Auch haben wir morgens um halb 5 nicht
    gefrühstückt, sondern nur einen Kaffee im Flughafen.


    Daher gehen wir erstmal zum Mittagsbuffet, das den Amsterdam Zusteigern als
    erste Mahlzeit angeboten wird. Da viele Passagiere sich Amsterdam
    ansehen oder erst im Laufe des Nachmittags anreisen (Check-In bis 18
    Uhr), ist es im Restaurant recht leer. Die Essensqualität ist
    gewohnt gut, ich esse mich schon an den Vorspeisen satt. Die
    Hauptspeisen eher rustikaler Art mit viel Fleisch, aber solange es
    bei den Vorspeisen mehrere Sorten Fisch gibt, bin ich mehr als
    zufrieden. Sieht mein liebster Mensch genauso. Wir sind pappsatt.


    Erwähnenswert
    ist auch der äußerst höfliche und freundliche Service des
    philippinischen Personals. Ich hatte ein wenig befürchtet, es könnte
    gegenüber der gewohnten skandinavischen Freundlichkeit
    unpersönlicher werden, aber keine Spur.


    Das neue Personal macht in allen Bereichen wirklich einen guten Eindruck,
    auch mit gutem Englisch (auf jeden Fall besser als das vieler
    Deutscher). Im Restaurant werden die Hauptpositionen anscheinend noch
    von Stammpersonal wahrgenommen.


    Es sind 82 philippinische Mitarbeiter/-innen, die 8 Monate an Bord
    bleiben, ein entbehrungsreicher Job.


    Heute abend habe ich festgestellt, dass unsere Kabine sogar 2x täglich
    gereinigt wird. Warum das, Sie waren doch heute morgen hier? Ja, aber
    2 x reinigen sei Firmenpolicy. Wow. Habe ihm gesagt, reicht völlig
    wenn er morgen früh wieder kommt. Jetzt erinnere ich mich, gestern
    nach dem Abendessen fanden wir das Bett aufgeschlagen und die
    Nachttischlampen angeschaltet, damit man nicht in die dunkle Kabine
    stolpern muss.


    Als wir nach dem Mittagessen zur Kabine zurückkommen, finden wir die
    nächste Überraschung: neben den Koffern vor der Tür stand auf dem
    Tisch einen Sektkübel mit Eiswürfeln und einer großen Flasche Sekt
    mit 2 Sektgläsern, dazu der bekannte Obstkorb, allerdings 5x soviel
    wie sonst, er passt gerade so in den Kühlschrank. Wir sind völlig
    geplättet! Im Katalog stand zwar Begrüßungssekt bei separatem
    Check-In, durch die Verzögerungen war aber völlig verständlich,
    dass man das nicht noch organisieren konnte.Wobei, wenn ich recht
    überlege, wir hatten sogar separaten Check In, denn wir mussten
    nicht auf Deck 4 warten, sondern wurden auf Deck 6 zu einem extra
    Desk geschickt.


    Da wir am Industriehafen lagen, bot Hurtigruten alle 30 Minuten einen
    Shuttlebus in die Stadt an, aber wir waren beide vom fehlenden Schlaf
    viel zu müde, sondern räumten nur ein paar Sachen ein und
    verbrachten den Rest des Nachmittags dösend auf „unserem Balkon“.


    Auch jetzt sind wir beide immer noch überwältigt und sprachlos. Jedesmal
    wenn ich den Balkon betrete oder auch nur durch die Riesenfenster
    raus aufs Meer schaue, kann ich es kaum glauben. Wir
    haben NICHT heimlich geheiratet, aber diese Kabine wäre dem wirklich
    würdig!!!


    Das Auslaufen heute Nacht war doch paar Minuten vor Mitternacht, ich
    merkte allerdings erst um 1:30 Uhr dass wir losgefahren waren, als
    ich von den Heckrudern wach wurde, als die Midnatsol in die Schleuse
    bei Ijmuiden steuerte. Das zu beobachten war dann wiederum so
    faszinierend, dass ich nicht einfach liegenbleiben konnte. Jetzt weiß
    ich auch, welchen Zweck die dicken schweren Bademäntel haben: sie
    sind hervorragend geeignet, um sich zu nachtschlafender Zeit auf den
    Balkon zu begeben und dem Ausfahrtmanöver in Gänze zuzuschauen.
    Über lange Zeit wurden wir bis hin zum offenen Meer von einem
    Lotsenboot begleitet. Vielleicht wunderten die sich aber auch nur
    über die weiß gekleidete Gestalt die am Ende des Schiffes auf Deck 7 wandelte LOL


    Morgen steht Guernsey auf dem Programm. Die Wetterlage sieht gut aus, das
    Austendern scheint zu klappen. Dann kommen die neuen
    Polarcirkel-Boote zum Einsatz, toi toi toi. Bei der heutigen
    Infoveranstaltung zum Austendern wurde mir schon bisschen anders, mir
    war bislang nicht klar, dass man auf dem Rand des Schlauchbootes
    sitzt und sich nur an einem Bügel festhält. Hatte mir eher sowas
    wie die RIB Boote mit Schalensitzen vorgestellt. Schauen wir wie's
    wird...


    Fortsetzung
    folgt. Gute Nacht!

  • Faszination pur. Toller Bericht :D
    Wünsch euch traumhafte Tage und werde taeglich nach einem neuen Reisebericht schauen.
    LG Ricka
    Muss die HR-Beriche noch lesen. Man glaubt dabei zu sein:-D

  • Danke für die guten Wünsche! Zurück von der Insel Guernsey wieder auf dem Schiff. Alles gut geklappt, ruhiges Wasser, Austendern easy, coole Polarcircel-Boote. Jetzt erst mal nen Kaffee, danach steht heute Abend Buffet an, ich schreibe später wieder. Doof dass mit OpenOffice so blöde Zeilenumbrüche, sah beim einfügen ganz ok aus

  • Danke für den ausführlichen Reisebericht und noch viel Freude auf der Tour ! Bin auf die Fortsetzung gespannt.

    :lofoten2:
    Gruß
    Jürgen


    Kong Harald 2013 BGO-KKN
    Richard With 2015 BGO-KKN-BGO
    MS Lofoten 2017 BGO-KKN-BGO
    MS Lofoten 2019 BGO-KKN-BGO

  • Danke Arctica, werde ich probieren.


    Muss mich schon wieder entschuldigen, dass ich mit dem Livebericht nicht hinterher komme. Da habe ich wirklich gedacht an den 2 Seetagen hab ich massig Zeit. Denkste, natürlich stehen wir vorne auf Deck 6 am Bug und gucken. Haben auch schon was gesehen. Versuche gleichmal Foto hochzuladen. Außerdem jagd ein Vortrag des Teams den nächsten und essen gehen muss man auch ständig. Ihr kennt das ja...

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