Live durch die Mitte > MS Lofoten, die Dritte

  • Ich melde mich zwischendurch mal wieder:


    - die Flussfahrt in Kirkenes war interessant und - auch dank der herbstlichen Färbung - schön. Schön war auch, dass ich auf diese Weise Hans erneut treffen konnte.


    In Vardø habe ich die Festung besucht. Die Vinkekonkurranse, die wegen Verspätung unsererseits (wir haben in Båtsfjord größere Mengen an Fisch aufgenommen) weiter draußen stattfand, haben wir gewonnen - auf der Spitsbergen war niemand an Deck zu sehen.


    - In Hammerfest waren die Kirche, das Wiederaufbaumuseum und der Eisbärenklub Ziele des Landgangs.


    Die Loppa war sehr ruhig.


    In Tromsø stand das Mitternachtskonzert auf dem Programm - wunderschön.


    In Harstad fehlte die Finnmarken, die zu der Zeit noch in Bodø lag.


    Meine Erstbefahrung der Risøyrenna bei Tag war auch schön. In Risøyhamn habe ich den Königsstein und die örtliche Gallerie besucht.


    Anschließend fing es an zu regnen. Die Aufnahme des Busses auf der Brücke fiel entsprechend feucht aus.


    In Stockmarknes habe ich das Museum mit der alten Finmarken besucht. Interessant ist ein Detail-Vergleich zwischen dieser und der Lofoten. Die Eintrittskarte habe ich an Bord für 50 Kronen erworben - am Eingang wurde diese von Stan Magne Engen kontrolliert.


    Die Fahrt durch den Raftsund fiel feucht aus - die Trolle hatten offenbar ihren Waschtag. ;) Dafür war es aber auch - dank der tiefer hängenden Wolken - umso mystischer. Im Trollfjord, den wir durch die Engstelle erreichten, war es die Stimmung phantastisch. Es passte einfach alles - das trockener gewordene feuchte Wetter, die herbstliche Färbung und die Lofoten selber - es war traumhaft schön - wie eine Fahrt durch Mittelerde.


    Abends in Svolvær besuchte ich das Kriegsmuseum, das auf mich wie ein riesiger Setzkasten mit dieversen Sammelstücken wirkte. Unsere kleine Gruppe, die sich zu Beginn der Reise gebildet hatte, hatte in die zweite Essensgruppe wechseln können. Das war gut, weil die erste Sitzung mit 17:15 uns zu früh stattfnd. Außerdem war es in der zweiten Runde etwas ruhiger. Da ich müde war, ging ich vor Stamsund ins Bett. Es anfangs noch unruhig, was sich dann aber gab.

  • Zunächst eine Ergänzung zu Tag 9 - die Seeadlersafari wurde wegen des schlechten Wetters abgesagt - wobei ich den Ausflug aufgrund einer Art von Vorausahnung (oder so) ohnehin nicht gebucht hatte. War auch gut so - bei dem Wetter, das wir im Raftsund hatten, kann mer schließlich keinen Raubvogel vor die Tür jagen ... ;)
    - wobei ich dennoch die komplette Strecke auf der Nock erlebt habe, was sich echt gelohnt hat (siehe oben) - auf diese Weise kam mein Jubiläums-Südwester auch mal zum Einsatz ... :D


    Gestern war wieder ein wunderschöner Tag - vor und nach dem Polarkreis sind wir abseits der Hauptroute gefahren.


    Bei der anschliessenden Lebetran-Zeremonie erhielt ich meinen zweiten Löffel - so hat nun jener von der Jubiläumstour einen Artgenossen und ist somit nicht mehr allein ... :D


    Die 7 Schwestern waren nur am südlichen Ende leicht bewölkt und der Torghatten wolkenfrei. :D


    In Brønnøysund freute ich mich auf das lecker Lakris-Eis - dieses war jedoch aus :(
    so dass ich auf andere Sorten ausgewichen bin. :icecream:


    Das Abschiedsessen mit der Crew war 5-gängig und sehr lecker. :essen:


    Ich hatte mich bereits vorher bei Asgeir erkundigt und erfahren, dass starkes Nordlicht zu erwaten sei - und so war es dann auch - das bislang schönste Nordlicht, dass ich erleben konnte. :good3:


    Anschliessend packte ich die Koffer und legte mich ins Bett - wirklich schlafen konnte ich jedoch nicht ...


    Heute habe ich bereits zur Restaurant-Eröffnung um 6:45 gefrühstückt und mich von meinen lieben Mitreisenden verabschiedet. Anschliessende bin ich via Brücke zum Bahnhof gelaufen und sitze nun im Zug nach Hamar. Kaptein Eivind Lande hatte gestern das fast durchgehend schöne Wetter der bisherigen Tour als ungewöhnlich beschrieben, und erklärt, dass selbiges im Schlussabschnitt bis Bergen etwas schlechter werde. Wenn ich nun zum Zugfenster hinausschaue, so scheint es, als ob dies daran liegt, dass mich das schöne Wetter statt dessen durchs Innenland begleitet ... :D

  • Inzwischen bin ich in Hamar angekommen. Im Komfort-Wagon habe ich mich gut mit meinem Sitznachbarn unterhalten. Die wunderschöne Landschaft entlang der Strecke Trondheim-Hamar - insbesondere das Dovre-Fjell - kam dabei nicht zu kurz. In Hamar zog ich meine Koffer zum Seiersted Pensjonat, um anschließend eine größere Runde zu drehen.


    Mein Weg führte mich zunächst vorbei an einem Londoner Doppeldeckerbus, der wohl irgendwie in Hamar gestrandet ist - zum Vikingskipet, einer (Winter-)Sporthalle in Form eines großen umgedrehten Wikingerschiffes. Dort wurde eine Art Kirmes vorbereitet, die am Freitag beginnen wird. Nachdem ich die Halle aus verschiedenen Blickwinkeln - u.a. von einem kleinen Aussichtsturm aus - fotografiert hatte, ging ich weiter in Richtung Innenstadt. Unterwegs kam ich an einer elektronischen Säule vorbei, welche die vorbeifahrenden Fahrräder zählte - neben der Tageszählung wurde auch der Gesamtstand angezeigt. Das Zählen erfolgt mit Hilfe von im Asphalt eingelassenen Kontaktschläuchen (oder so), welche zwischen Fahrrädern und Fußgängern unterscheiden können.


    Vorbei Am Bahnhofsgelände ging es zum Ufer des Mjøssa und schließlich in die Innenstadt, wo ich im hiesigen Pepes Pizza lecker zu Abend gegessen habe. In der Nähe befindet sich ein äußerst interessanter Barber-Shop, welcher im historischen Still - vermischt mit Elementen der Rockmusik - quasi eine Art Friseur meets Hard-Rock-Café - eingerichtet ist. Abschließend führte mich mein Weg vorbei am kleinen neuen Dom vorbei auf einem etwas unfreiwilligen Umweg (soll heißen, ich habe mich kurzzeitig etwas verlaufen - zurück zum Pensjonat. Während ich dies schreibe, hat es draußen zu regnen begonnen.

  • Mein Gott, wie die Zeit vergeht! Das Vikingskipet habe ich erstmals im November 1993 besucht; es war damals ganz neu, und die Norweger führten gerade ein paar Testwettbewerbe in diesem olympischen Eisschnelllaufstadion durch.

    Gruß Volkmar


    11/2014 MS Vesterålen
    09/2016 MS Lofoten

  • Was? Schon wieder in Trondheim? Du meine Güte deine Tour verging ja schnell! Aber um so schöner , dass die letzte Nacht noch mit so schönem Nordlicht gekrönt wurde. Wann geht es nun Richtung Heimat? Ich wünsche dir ein sanftes Ankommen zu Hause und dass du noch lange von deinen Erlebnissen zehren kannst.

  • Ich habe irgendwie das Gefühl, schon ettliche Wochen unterwegs zu sei - so fantastisch viel habe ich in den bisherigen 14 Tagen in Norwegen erlebt.


    Ich bleibe bis morgen in Hamar - dann geht es mit der Bahn nach Gardermoen und von dort per Direktflug wieder nach Frankfurt, wo mich meine Schwester abholen wird.

  • Nach dem leckeren Frühstück startete ich zum heutigen Rundgang. Erstes Ziel war die Touristeninformation. Dort habe ich mich zu den heutigen Zielen erkundigt und mir einen Plan geben lassen (wäre gestern durchaus nützlich gewesen ...). Ich habe mir zudem die Telefonnummer von Eidsvoll geben lassen. Dort rief ich an, um mich zu erkundigen, ob es möglich ist, meinen Koffer mitzubringen und abzustellen. Dies ist möglich, so dass ich morgen zunächst per Bahn nach Eisvoll Verk fahren und von dort zum Museum laufen werde. Nach dem Besuch des Museums inklusive Teilnahme an der Führung um 12:30 werde ich eine Station weiter zum Flughafen - ein kurzer Sprung. Mein Flug startet um 17:05, so dass sich mein Plan relativ Problem ausgehen sollte.


    Von dort bin ich zum Ufer des Mjøsa und an diesem entlang gelaufen. Nach einiger Zeit erreichte ich mein erstes Ziel - die Ruine der alten Domkirche. Diese befindet sich in einer Glaseinhausung, die allerdings nur im Sommer geöffnet ist. Das macht aber auch nichts, da von außen relativ viel zu sehen ist. Hier befindet sich zudem ein kleines, aber feines Freilichtmuseum. Dieses erstreckt sich bis zum Rand des Norwegischen Eisenbahnmuseums, welches ich ebenfalls besuche. Es gibt zwar keinen Fahrbetrieb mehr, die Bahnhofsgebäude, Lok- und Wagonschuppen, sowie eine Ausstellung über die Situation der Bahn während der deutschen Besatzung sind geöffnet und sehr interessant.


    Da ich langsam ziemlich müde werde - die aufregenden letzten beiden Wochen machen sich bemerkbar - begebe ich mich zurück in die Pansion. Unterwegs komme ich an der neuen Domkirche vorbei, die geöffnet ist. So kann ich ihr wunderschönes Inneres erleben.

  • Ich sitze nun am Flughafen und warte auf den Flieger.


    Nach dem Frühstück ging mit vollem Gebäcke zurück zum Bahnhof - dieses Mal göttinseidank bergab. :)


    Das Ticket nach Eidsvoll Verk habe ich am Automaten gezogen - ohne auf die Details zu achten - ich ging davon aus, dass der R10 dort hält. Statt dessen hätte ich in Eidsvoll aussteigen und mit einem anderen Zug weiterfahren müssen. So bin ich statt dessen bis zum Flughafen gefahren, um von dort eine Station zurück zu fahren. Das hat mich da. 25 Minuten gekostet - aber ich bin ja nicht auf der Flucht ... ;)


    Von der Bahnstation ging es etwas bergauf zum historischen Anwesen, wo 1814 die erste Verfassung Norwegens verfasst und verabschiedet wurde. Meine Koffer könnte ich in der Boutique abstellen, wo ich auch ein Buch mit der Beschreibung aller Räume, ein T-Shirt mit der Aufschrifft "Enig og tro til Dovre faller" und eine Tasse im Design in Anlehnung an eine der Tabeten im Gebäude gekauft habe.Nach einem Rundgang durch eine kleine Ausstellung im Ticketshop startete die Rundführung durch das Gebäude.

  • Nachdem mein vorheriger Eintrag durch den Beginn des Boardingns vorzeitig beendet wurde, folgt nun der weitere Tag:


    Die Rundführung fand in zwei Gruppen statt - einer norwegischen und einer englischen. Da ich der einzige Teilnehmer an letzterer war, hatte ich quasi eine Privat-Führung. :D
    So konnte ich mich gut mit dem Guide über historische Details, aber auch über einen Vergleich zwischen der Küche im Untergeschoss und jener in der Kronberger Burg (die Ähnlichkeit ist trotz der Jahrhunderte, die dazwischen liegen, enorm) unterhalten, ohne andere Teilnehmer damit zu nerven. Die Fotos, welche ich im Inneren gemacht habe, hätte ich mir weitgehend sparen können - das Buch über die einzelnen Räume beinhaltet für jeden je mindestens ein, meist mehrere Bilder :good3: ). Immerhin habe ich ein paar Details aufgenommen, die so nicht enthalten sind. :D


    Anschließen habe ich mir im Kafe Standpunkt ein Drei-Gänge-Menü (Pizza, Kartoffel-Suppe und Erdbeerkuchen) mit passenden Getränken gegönnt. Nach ein paar abschließenden Fotos - bei erneut herrlichem Wetter frischte es etwas auf, so dass ich beschloss, die Boutique von meinen Koffern zu befreien und mich auf den Weg zurück zur Bahnstation zu machen. Da ich genüg Münzen hatte, war es kein Problem, dass der Fahrscheinautomat keine Scheine annahm. Es war zwar nur eine kurze Fahrt, dennoch bin ich unterwegs kontrolliert worden. :)


    Am Flughafen angekommen ging ich zu den Automaten zum Ausdrucken des Boarding-Tickets (oder so). Dort habe ich den Buchungscode eingegeben, was aber nicht funktionierte - möglicherweise hätte ich nach dem Check-In via Internet einen anderen Code eingeben müssen. Statt dessen wurde ich von der Maschine gebeten, mich an das zuständige Personal zu wenden. Nach einigem Hin-und-Her landete ich schließlich am richtigen Schalter, wo ich mein Gepäck problemlos abgeben konnte. Bis zum Beginn des Boardings war es da zwar noch eine gute Stunde, wovon jedoch etwa die Hälfte für die Kontrolle drauf ging.
    So konnte ich meinen Tagesbericht nur zu Hälfte schreiben, ehe das Boarding losging - aber das schrieb ich ja bereits.


    In der Steigphase des Flug gab es ein paar Turbulenzen, danach verlief der weitere Flug ruhig. Schade war, dass ich wegen diesigem Himmels und Blickrichtig Sonne kaum etwas von der Landschaft, die unter uns entlangezogen wurde, sehen, geschweige denn erkennen konnte. In Frankfurt wartetet ich am Eingang des Ankunftsbereiches auf meine Schwester, die im nahen Kelsterbach auf meinen Anruf wartete und daher schnell eintraf. So ging eine Traumhaft schöne Reise endgültig zuende. ;( :D


    Als nächste steht das Auspacken und Wäschewaschen auf dem Programm - danach folgt ein bebilderter Reisebericht. Da ich vieles bereits hier im Live-Bericht geschrieben habe - ein "paar" Details fehlen noch - wird die Betonung auf "bebildert" liegen ... ;)


    Ein erstes Fazit (mehr im Reisebericht) lautet: HAMMER HAMMER HAMMER (Vorprogramm Lillehammer + Ålesund, Hauptprogramm MS Lofoten AES-KKN-TRD, Nachprogramm Hamar + Eidsvoll). :D :D :D


    Was zukünftige Reisen mit Hurtigruten betrifft, so muss ich erstmal wieder meine Reisekasse entlüften. Bis dahin befinde ich mich quasi in der Sizilianischen Phase ("Mache ihm eine Angebote, die er nicht ablehnen kann") - Sprich, wenn ein interessantes und sowohl zeitlich, als auch preislich passendes Angebot eintrifft ... ;)

  • Hallo Bernhard,


    vielen Dank für den ausführlichen Bericht, ich bin sehr gerne mitgefahren und mitgeflogen ! :thumbup: :thumbup:
    Komm erst mal langsam wieder im Alltag an und vielleicht hast du dann ja irgendwann Lust uns noch ein paar Fotos zu zeigen. :whistle3:

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