Inselhopping im Nordatlantik – mit der MS Fram von Tromsø nach Island (11.05. - 10.06.2016)

  • Noschwefi wahrscheinlich auf den Beitrag von Akinom wartet


    Bitte keine Hektik :wacko:
    Wir hatten heute Besuch, so dass ich auch nicht dazu gekommen bin, den nächsten Tag weiter vorzubereiten :|


    Ich kann zwar (eingeschränkt) im Garten am Lappi weiter schreiben, aber dazu brauche ich auch die nötige Muße, und heute Abend war auch mal ausspannen von allem angesagt :)


    Aber keine Sorge, es geht bald weiter ;)


    Und, @Lundefugl, es gibt später auch noch weitere Fotos von putzigen Vögeln :D


    @effemuc
    zu Deinem edit: es war nicht meine Absicht, Dich (und andere Leser) mit der Eisbären-Selbstschussanlage in die Irre zu führen. Ich war irgendwie davon ausgegangen, dass alle wissen, dass die Eisbärenjagd seit 1973 weltweit verboten ist und es sich nur um ein Kulturerbe handelt (schließlich steht auf den norwegischen Arktik-Inseln alles unter Denkmalschutz, was vor 1945 gebaut oder liegen gelassen wurde). :pardon:


    Viele Grüße
    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Also "berufsmässig" darf ich mich ja an dem Bericht erfreuen, danke allen Schreibern und auch für die schönen Bilder. Aber ehrlich gesagt - ich habe überhaupt keine Übersicht mehr wer jetzt mit wem reiste und wer wann wo verabschiedet wurde... :wacko1: :D

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Sonntag, 15. Mai 2016 – Tag 5

    Viel Weiß und ein wenig Blau

    Heute heißt es früh aufstehen, schließlich hat der Tagesbefehl bereits ab 6 Uhr Wachdienst-Beginn unter der Überschrift „Wir halten nach der Eiskante am Suedkap Ausschau“ empfohlen :gutenmorgen:
    Ich habe mir vorsichtshalber den Wecker auf 6 Uhr gestellt, bin aber schon vorher wach. Ein Blick auf den Positions-Monitor (in der Hinsicht ist der Fernseher in der Kabine echt praktisch :thumbup: ) zeigt mir, dass wir uns noch einige Seemeilen südlich des Sørkapp befinden. Da aber hinter dem Fenster blauer Himmel zu sehen ist, stehe ich trotzdem vorsichtig auf, um bonimali nicht zu wecken, und genieße den Ausblick auf Wolken und Meer. Es ist so gut wie windstill bei -1° C. Das wird wohl auch der Grund sein, dass ich nach Nordwesten, wo sich laut Positionsmonitor Spitzbergen befinden soll, nur eine Nebelbank sehe :hmmz:
    Nach ein paar Minuten gehe ich wieder in die Kabine in der Hoffnung, dass bonimali inzwischen auch aufgestanden ist, was mir die Geräusche aus dem Badezimmer auch bestätigen ^^
    So gehen wir erst einmal frühstücken. Wir sind gerade beim letzten Kaffee, als die Durchsage kommt, dass wir jetzt durch ein Packeisfeld fahren und hoffen, dabei Tiere zu sehen :8o: Nachdem sich der Frühstücksraum halb geleert hat 8| , begebe ich mich kurz auf den Balkon des Restaurants (gut dass ich die Kamera vorsichtshalber mitgenommen habe). Außer Nebel und der Fahrspur der MS Fram ist hier aber nichts zu sehen.



    Wir beenden rasch unser Frühstück und begeben uns auf Außendeck. Wir befinden uns jetzt auf der Ostseite des Sørkappland etwas südlich der Isbukta auf der Suche nach Eisbären. :search_1:


    Wir sind gerade ein paar Minuten draußen, da nimmt das Schiff plötzlich Fahrt weg, aber es kommt keine Durchsage – irgendetwas muss passiert oder zu sehen sein. Und richtig, auf der Backbordseite (auf der wir eh gerade stehen) ist in einiger Entfernung ein kleiner schwarzer Punkt auf einer Eisscholle zu sehen. Also Tele drauf und ranzoomen – und schon sind zwei Walrösser zu sehen, die es sich auf dem Eis gemütlich machen. :friends:



    Zuerst schlafen (oder kuscheln?) sie, werden dann aber munter. Kurz nachdem sie uns entdeckt haben, verlassen sie ihr Schlafzimmer und tauchen ab.
    Bald darauf kommt auch die Durchsage mit der Erklärung, dass die Tiere bei einer früheren Meldung sofort verschwunden wären. Weitere 10 Minuten später, wir befinden uns jetzt in Höhe der Isbukta, wird die Eisbärjagd beendet. Das Eis ist zu sehr in kleine Schollen zerfallen, und die echte Packeisgrenze ist in absehbarer Entfernung nicht zu erkennen, und dort würden sich die Eisbären halt normalerweise aufhalten. Daher würden wir jetzt drehen und uns wieder auf den Weg nach Süden machen.
    Schade, aber nicht zu ändern :(


    Da wir ein Stück weiter von der Küste weg fahren und der Nebel sich immer noch nicht lichtet, gehen wir uns ein wenig drinnen aufwärmen.
    Um 10 Uhr gibt einen Vortrag von Dominik, dem Bordfotografen, zum Thema „Polarfotografie“. Phge und ich gehen hin, vielleicht können wir ja noch ein paar Tipps erhalten :/
    Das meiste war uns bereits in Fleisch und Blut übergegangen, nur 2 Tipps sind für uns wirklich interessant (und neu): Im Schnee müssen die japanischen Kameras um +2/3 Blende korrigiert werden, um die Farben unverfälscht wiederzugeben; und das funktioniert am Besten mit einem speziellen Farbraum. Kleiner (ungewollter) Nebeneffekt: Der Standard-Bildname ändert sich… :huh:


    Anschließend gehen wir kurz an Deck, aber es liegt wohl wirklich am Nebel und nicht an ungeputzten Scheiben, dass nichts vom Land zu sehen ist :D
    Nun wird es aber auch schon Zeit, zum nächsten Treffen zu gehen: Was gibt es in Ny Ålesund zu sehen, welche Ausflüge und Führungen werden angeboten, und was gibt es zu beachten.


    Nach Ende des Vortrags ist es bereits 12 Uhr, wir haben das Sørkapp zwischenzeitlich passiert und befinden uns wieder auf dem Weg nach Norden. Draußen wird es immer heller, daher gehen wir noch einmal raus und genießen die letzten Packeisfelder. Dabei können wir sogar einen kurzen Blick auf Spitzbergen werfen und eine weitere besetzte Eisscholle entdecken. :thumbup:



    Bald darauf versinkt die Küste wieder im Nebel und wir können beruhigt zum Mittagessen gehen.


    Anschließend hören wir einem sehr vergnüglichen Vortrag von Tomas zum Thema „Eisbär“ zu :rolleyes: . Bald nach Ende des Vortrags, so gegen 16 Uhr, wird das Schiff immer langsamer – wir haben den Hornsund, genauer Gnålodden, erreicht.
    Draußen ist es recht ungemütlich. Es ist knapp unter 0 Grad, dafür aber beinahe windstill. Zum Ausgleich ziehen aber immer wieder Schnee- und Schneeregenschauer durch :/ . Ab und zu können wir die Küste relativ gut sehen, was wir sofort ausnutzen.



    Bald darauf sind nur noch Schemen zu erkennen :|



    Bonimali und ich beschließen, nicht an Land zu gehen. Diesmal müssen wir die Schwimmwesten (und natürlich die Regata) die ganze Zeit anlassen. Damit bei Schneefall (also besten Fotobedingungen :sironie: ) 100 Meter nach rechts laufen zu dürfen – dafür ist uns der Aufwand einfach zu groß :wacko1:
    Wir ziehen es vor, gemütlich um 18:30 Uhr das Buffet zu genießen und uns anschließend das (Schnee-) Treiben vom Panoramasalon aus anzusehen :)


    Gegen 21 Uhr kommt das letzte Boot zurück; gleichzeitig wird die Stimmung richtig mythisch :gr-unsure:



    Nicht lange, dann fahren wir ganz langsam weiter durch den Hornsund :gr-rolleyes:




    Am Ausgang des Hornsund erwarten uns noch 3 Tiere:



    eine Robbe :gr-smile:



    ein Seehund :gr-huh:



    und endlich der erste Eisbär :gr-tongue:

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  • Ein Blick auf den Positions-Monitor (in der Hinsicht ist der Fernseher in der Kabine echt praktisch


    Bei uns lief auch immer die Positionsanzeige, oder mal spät Abends die Fotoschau von Dominik dem Bordfotografen :thumbup: Früh morgens der erste Blick war dann auch immer auf den Monitor, das ist wirklich klasse das man die in der Kabine hat.

  • Die Walrosse kuscheln eindeutig. :D





    Kein Lebensraum für Eisbären. ;( Aber das Geräusch, das die kleinen Eisstücke machen, wenn sie aufeinander treffen, ist unbeschreiblich.




    Zwei Fotografen auf der Suche nach dem Motiv im vermeintlichen Nichts.




    Eis, frisches Eis.



    Schnell bevor es abtaucht.





    Die "Landfahrer" sahen einen Polarfuchs. Von Bord aus konnte ich ihn leider nicht erkennen.


    Die Stimmung war an diesem Tag oft mystisch. Oft war das zarte Blau der kleinen Eisberge (ja, ja Eisschollen trifft es meist besser, aber Eisberg klingt eben besser) die einzige Farbe neben Grau und Weiß.

  • Die "Landfahrer" sahen einen Polarfuchs



    Es waren zwei. Sie waren aber ohne Fernglas schwer auszumachen.
    Außerdem gab es noch eine Hütte einer Taxifahrerin/ Jägerin aus Tromsö

    Blick auf den "Anleger" ich muss immer Steine fotografieren


    Nach dem wir wieder an Land waren, den wir waren Bootsgruppe 8, also die vorletzten an diesem Tag, gab es endlich mal was zu essen :essen: .
    Da wir noch weiter in den Hornsund fuhren, schnell wieder raus und genießen.
    Abschliessend noch einen Drink mit phge und um kurz vor 2400 in die Koje. Da wir um 500 aufgestanden sind, waren wir auch etwas müde.

  • @Noschwefi Danke, dass Du ein Mysterium meines Fotoapparates geklärt hast, nämlich den unvermittelt geänderten Dateinamen. Den Vortrag habe ich auch gehört und meine Kamera entsprechend umgestellt. :)


    Und danke an alle für den Reisebericht.

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Diesmal hab ich wirklich nicht viel zu ergänzen :) So ein eigener Reisebericht, den man aber nicht selbst schreiben muss, ist schon toll :D :D :D


    Die Fahrt durch das Packeisfeld (ich würd es aber eher als Treibeis bezeichnen) war schon beeindruckend, das hatte ich ja in diesen Ausmaßen noch nie live erlebt.



    Und lebende Walrosse, die da so rumlagen, hatte ich außerhalb eines Zoos auch noch nie gesehen. Das war schon ein beeindruckendes Erlebnis, für das sich das frühe Aufstehen mehr als gelohnt hat.



    Nachdem die Eisbärenjagd dann erfolglos abgebrochen wurde, fuhren wir in den Hornsund mit dem Ziel am Gnalodden anzulanden. Das Ziel wurde auch erreicht, allerdings ohne mich - ich schloss mich da Noschwefi an. In absolut dichtem Schneeregen eingepackt in Regattaanzug und Schwimmweste auf einer Landzunge herum zu stapfen, wo eh nicht so ganz viel zu sehen ist - das hab ich mir mal geschenkt und lieber von Bord aus versucht, zu sehen, was es dort zu sehen gibt. z.B. die von Akinom schon beschriebene Jagdhütte mit einem unserer Guides als Eisbärwächter davor :)



    Ansonsten war es eher wirklich mystisch (eine tolle Umschreibung von "Schietwetter" :-)).




    Schade eigentlich, den bei klarer Sicht oder gar Sonnenschein und blauem Himmel wird der Hornsund eine landschaftliche Augenweide sein. Bei der abschließenden Kreuzfahrt durch den Sund konnte man noch die landschaftliche Gewalt einiger Gletscher (aber fragt bitte nicht, welches Bild welcher Gletscher ist - ich habs mir nicht gemerkt) erahnen, und ein paar Robbentierchen erfreuten uns auch noch mit ihrer Anwesenheit :)

  • Montag, 16. Mai 2016 – Tag 6 (Teil 1)

    Mit dem Boot rund um eine Halbinsel und zu Fuß zum Elektroauto

    Wir sind so früh wach, dass wir bereits um kurz nach 7 Uhr zum Frühstück gehen. Ein Blick auf den Monitor zeigt uns, dass wir uns im Süden von Prins Karls Forland befinden.
    Kaum sind wir mit dem zweiten Kaffee fertig, kommt eine Durchsage: Wale in Sicht! :8o:
    Wir unterbrechen unser Frühstück, holen unsere Jacken und eilen an Deck. :locomotive:
    Als erstes begrüßt uns eine schöne Aussicht auf das Hardiefjellet, das sich noch ein wenig im Dunst versteckt :hmm:



    In der nächsten halben Stunde sehen wir immer wieder den Rücken eines Finnwals (wie wir durchgesagt bekommen) :) . Leider ist er ziemlich weit weg und kommt auch nicht immer an der gleichen Stelle wieder raus (obwohl das Schiff inzwischen beigedreht hat) :/ , aber ein paar Blicke auf den Rücken sind uns vergönnt. ^^



    Eine halbe Stunde später nimmt die MS Fram wieder Fahrt auf und wir frühstücken zu Ende :essen: . Als wir wieder an Deck kommen, ist es beinahe windstill bei +1° C, so dass wir es uns draußen gemütlich machen und die vorbeiziehende Landschaft genießen können. :cool:



    Gegen 11 Uhr erreichen wir die Nordspitze von Prins Karls Forland, und wir müssen das Deck verlassen – das Informationstreffen bezüglich der Anlandung in Longyearbyen sowie für den Nationalfeiertag am nächsten Tag steht an. :|



    Nach einer guten halben Stunde dürfen wir wieder raus und genießen erneut die Sonne :8):



    Bald darauf biegen wir in Richtung Kongsfjord ab, wo sich leider wieder ein paar Wolken festgesetzt haben. :huh:



    Das nutzen wir aus, um pünktlich um 12 Uhr das Mittagsbuffet zu stürmen, schließlich ist es nicht mehr weit zu unserer heutigen Anlandung. :whistling:



    Fortsetzung folgt

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Montag, 16. Mai 2016 – Tag 6 (Teil 2)

    Mit dem Boot rund um eine Halbinsel und zu Fuß zum Elektroauto (Fortsetzung)

    Um 12:45 Uhr beginnt das Anlegemanöver in Ny Ålesund, 15 Minuten später dürfen wir an Land – oder besser: die meisten dürfen an Land :/
    Ich muss allerdings nachsitzen und einen Vortrag besuchen, während die anderen mit der Stadtführung beginnen :huh: . Und das Ganze nur, weil ich in einer Lotterie gewonnen habe – bei der Vergabe der Plätze für die „Polar Circle Boat Cruising“ :D . Es gibt insgesamt 42 Plätze, von denen ich als einziger von unserer Tischrunde einen gewonnen habe. :wacko: :) ^^
    So muss ich kurz nach dem Beginn der Stadtführung auf Deck 4, um die Sicherheitseinweisung über mich ergehen zu lassen. Ich bin in Gruppe A, darf also gleich aufs Boot. Daher habe ich schon alles dabei und bin auch entsprechend angezogen. :|


    Direkt nach der Veranstaltung gehe ich die zwei Decks tiefer, ziehe rasch den Regata und die Gummistiefel an und darf als erster einsteigen – und habe daher auch freie Platzwahl, wie mir der Bootsführer zu verstehen gibt :thumbup: . Ich nehme den Platz links vorne, in der Mitte ist mir ohne Festhaltemöglichkeit nicht so ganz geheuer. :|
    Nachdem das Boot voll ist, legen wir ab und dümpeln in einigen Metern Entfernung von der MS Fram entfernt vor uns hin, bis auch das andere Boot (einschließlich Steinar, unserem Guide für diesen Ausflug) gefüllt ist.


    Es ist nun 13:40 Uhr und wir fahren (bei Windstille und ruhiger See) mit hohem Tempo quer durch den Kongsfjord zur Blomstrandhalvøya. Dort besichtigen wir die Siedung New London – zumindest so weit, wie dies vom Wasser aus möglich ist. :D



    Steinar erzählt uns einiges zur Geschichte beider Orte, und dann fahren wir langsam nach Osten um die Halbinsel herum. Bald darauf lassen wir uns treiben, denn in ein paar Metern Entfernung sitzt eine Robbe, die uns noch nicht entdeckt hat. Erst nach rund 10 Minuten erlöst sie uns von unserem Beobachtungsposten :whistling:



    Nun fahren wir langsam weiter, vorbei an einigen Eisbergen, zum Blomstrandbreen. Auch hier haben wir wieder etwas gelernt: je blauer die Eisberge sind, desto jünger sind sie. Der im Eis eingeschlossene Sauerstoff gibt dem Eis die markante Farbe. Nach und nach löst er sich, und das Eis wird langsam farblos. :)



    Bald können wir noch eine Robbe mitsamt Nachwuchs sehen.



    Nun geht es wieder nach Westen, aber auf der Nordseite der Halbinsel, die in Wirklichkeit eine Insel ist. Die Lösung dieses Phänomens ist ganz einfach: Bis vor 15 Jahren ging der Gletscher bis zur Nordseite der Insel, so dass alle dachten, es handelt sich wirklich um eine Halbinsel. Erst Anfang des Jahrtausends wurde der Irrtum erkannt und die ersten Umrundungen konnten stattfinden. :|


    Für uns beginnt allerdings jetzt das Abenteuer: Wir fahren langsam mit dem Boot durch ein Packeisfeld. :rolleyes:



    Es ist ein seltsames Gefühl, ein paar Zentimeter oberhalb des Eises zu sitzen, und die Geräusche des Bootes auf dem Eis sind im wahrsten Sinne des Wortes unbeschreiblich… :love:
    Nach ein paar Minuten verlassen wir das Eis und erreichen genau in dem Moment die spiegelglatte See, als die Sonne ein wenig durch die Wolken scheint – alleine für diese Passage hätte sich der Ausflug gelohnt. :8o:



    Auf dem Rückweg besuchen wir noch eine Höhle am Südufer der Insel, die wir auch von innen besichtigen. Schade nur, dass die Boote kein Typhon haben…Nun geht es mit Vollspeed zurück zur MS Fram, die wir gegen 15:15 Uhr erreichen, wir sind also über 90 Minuten unterwegs gewesen. :thumbup:


    Ich sehe bonimali bereits bei der Anfahrt aufs Schiff an Bord stehen, und sie empfängt mich direkt am Ausgang.Ich erhalte nun noch eine Privat-Stadtführung, für die wir ungefähr 70 Minuten Zeit haben. Das reicht, um einen Eindruck vom Ort zu erhalten und ein paar Impressionen zu sammeln. :)



    Wir besuchen die Post und das holländische Viertel. Bei den Arbeitsgebäuden steht ein schöner Fuhrpark mit umweltfreundlichen Fahrzeugen, man beachte das Nummernschild des Elektromobils. ;)



    Nachdem wir uns von Roald Amundsen verabschiedet haben, müssen wir auch schon wieder an Bord.



    Pünktlich um 17 Uhr legen wir ab und fahren ganz langsam weiter in den Fjord zum Kronebreen, vor dem wir uns langsam treiben lassen.



    Es herrscht absolute Stille, der Blick nach Osten wird komplett von dem riesigen Gletscher beherrscht – traumhaft. :rolleyes:
    Aber es geht leider nicht ewig so weiter, auf einmal beherrscht ein Knattern die Luft :pinch: . Das kommt allerdings nicht von dem startenden Vogel, dieser ist eher vor dem Geräusch geflohen. :whistling:



    Vielmehr kommen die beiden Polar Circle Boote von der Zusatztour zurück, die gegen 19 Uhr wieder von der MS Fram aufgenommen werden.
    Da auch phge und Akinom das Glück hatten, diese Tour noch mitmachen zu können, gehen wir anschließend gemeinsam zum Abendessen, während die MS Fram langsam den Fjord verlässt. :)


    Je weiter wir fahren, desto besser wird das Wetter, so dass wir uns direkt nach dem Abendessen wieder auf Beobachtungsposten begeben. :thumbup:



    Dies ist wirklich ein schöner Abschluss des Fjord-Ausflugs :thumbup:



    Gegen 22 Uhr sehen wir in der Ferne den Fuglehuken, die Nordspitze des Prins Karls Forland, dem wir nun wieder nach Süden folgen würden. :rolleyes:



    Jetzt wird es aber Zeit für den letzten Höhepunkt des Tages: die Eis- und Obstschnitz sowie Serviettenfalt-Vorführung. Sowohl die Passagiere als auch die drei Akteure haben viel Spaß dabei. :8):



    Zum Abschluss des Tages sitzen wir noch ein wenig zusammen, bevor wir uns bei strahlendem Sonnenschein ins Bett verziehen.

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Unterwegs




    Nach der Ankunft in Ny Ålesund gehen Noschwefi und ich zunächste getrennte Wege. Ich gehe anfangs mit einer Gruppe über, die von einem Mitglied des Expeditionsteam geführt wird. Aber mir geht das alles etwas zu schnell, und so mache ich meinen ersten Rundgang in meinem eigenen Tempo.





    Das einsame Rentier zeigt mir die kalte Schulter. Es ist ja auch mühsam genug, unter dem Schnee etwas Fressbares zu finden.




    Im Ort fällt mir zuerst die Outdoorgarage auf,



    bevor ich zum Deutschen Eck komme.



    Auf dem Weg zur Fram fällt mir dieses schmucke Strandhaus auf.



    Dann ist es auch schon Zeit, Noschwefi in Empfang zu nehmen.



    Am Abend zeigt der Eisschnitzer vollen Einsatz:



    Einmal editiert, zuletzt von bonimali ()

  • Absolut großartige Aufnahmen. Ich bin begeistert. :clapping:


    Bei der Nachbereitung unserer Spitzbergenreise hat uns das Youtube-Video "Polar Bear walking in our village (Ny-Alesund, Svalbard - 79 N)" sehr amüsiert. Er macht sich ja zunächst ausgerechnet am deutsch-französischen Haus zu schaffen:


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    Viele Grüße
    Laminaria

  • Natürlich hat auch mich die Walsichtung recht früh und schnell an die Reling gerufen - hier hat es sich wieder gezeigt, dass man eigentlich keinen Schritt auf dem Schiff ohne die Kamera machen darf - das runter rennen in die Kabine, Kamera holen und wieder hochlaufen macht zwar fit, führt aber eventuell zum Verpassen einmaliger Fotogelegenheiten ;) Zum Glück war ich diesmal nicht betroffen, hatte die Kamera dabei und konnte so ein paar schöne Aufnahmen des Walrückens machen (die sich aber in keinster Weise von denen Noschwefis unterscheiden, weswegen ich auf eine Dopplung der Bilder verzichte :) )


    Vielleicht ein paar generelle Worte zur "Walbeobachtung": obwohl immer wieder ein Highlight, ist es ja zumindest fototechnisch eher langweilig. Diese spektakulären Aufnahmen der schön aufgerichteten Fluke beim Abtauchen macht man leider nur sehr sehr sehr selten. Nach den bisherigen Erfahrungen sowohl von den Azoren als auch im Nordmeer sind 99% der Walsichtungen die Sichtung eines kleinen grauen Buckels in einer großen grauen Wasserfläche - also längst nicht so spektakulär, wie viele denken. Und dennoch... es ist einfach etwas besonderes, diese Tiere in ihrem Element zu sehen, und manchmal sieht man ja doch auch etwas mehr (aber dazu an einem der nächsten Tage)...


    Am frühen Morgen zogen wir also in den majestätischen Kongsford ein, und im Gegensatz zum Vortag im Hornsund war diesmal sogar Landschaft zu sehen... und was für eine Landschaft ! Einfach wunderschön !



    Während der Anfahrt auf Ny Alesund, die nördlichste "Siedlung"der Welt können wir auch schon erste Blicke auf den Blomstrandbreen und den Kronebreen werfen, zwei Gletscher, die wir später noch näher in Augenschein nehmen sollten (was ich aber da noch nicht ahnte).



    In Ny Alesund angelandet, machte sich Noschwefi zu seiner Bootstour und Bonimali zur Gruppenwanderung durch den Ort bereit. Ich hatte mich zwar auch für die Polarcirkelboat-Cruise angemeldet, aber in der Verlosung kein Glück gehabt. Ich stand auf Platz 6 der "Reserveliste", und da ich davon ausging, dass nicht gleich 6 Mitfahrer ausfallen würde, hatte ich die Chance zu dieser Fahrt für mich also innerlich abgehakt.


    Da ich auch kein großer Freund vom rumlaufen in größeren Gruppen bin (wenn auch ich zugebe, dass das natürlich mit Guide sehr lehrreich sein kann), habe ich mich also auf eigene Faust auf den Weg gemacht, den Ort zu erkunden. Wobei "Ort" eigentlich falsch ist: Ny Alesund ist eine Ansammlung von internationalen Forschungsstationen, die im Sommer von ca. 100-150, im Winter von max. 30 Menschen bewohnt wird. Jeder Staat, der den Svalbard-Vertrag unterzeichnet, darf dort eine Forschungsstation einrichten. So kommt ein buntes Sammelsurium zusammen - über eine norwegische, deutsche, französische oder britische Station wundert man sich ja nicht, eine chinesische ist schon außergewöhnlicher, aber dass auch Italien, die Niederlande und Südkorea dort Polarforschung betreiben, hätte ich nicht gedacht. Und einige der Länder bringen ein Stück Heimat mit in den hohen Norden - wie man z.B. bei den Stationen (von links nach rechts) der Niederländer, der Chinesen und der Deutschen sehen kann:


    Die Forschungsstationen, die Unterkünfte der Forscher, das nördlichste Museum der Welt, das nördlichste Postamt der Welt und auch der nördlichste Souvenirshop der Welt sind - ebenso wie das nördlichste Hotel der Welt (Erwähnten wir schon, dass wir uns gerade in der nördlichsten Siedlung der Welt befinden? :D )- in typisch skandinavischen bunten Holzhäusern untergebracht (mit wenigen Ausnahmen) und bieten ein ganz nettes Bild, was sicherlich im Winter tief verschneit noch eindrucksvoller sein dürfte.



    Das fotogene Postamt ist übrigens gar kein Postamt mehr - Postkarten und Briefmarken kauft man im Souvenirshop (Kongsfjord Butikken) und benutzt auch den dortigen Briefkasten...


    Auf dem Weg zum berühmtesten Teil des Ortes, dem Mast , an dem das Luftschiff festgemacht war, mit dem Amundsen, Nobile und Ellsworth 1926 als erste Menschen den Nordpol überflogen, konnte man überall sehen, wie sich langsam die Natur durch Schnee und Eis kämpfte . Den Weg zu dem etwas außerhalb gelegenen Mast legte ich natürlich zu Fuß zurück und nicht mit einem der weit verbreiteten Lasten-Transportmittel


    Nachdem ich 2 Stunden lang den Ort von einem Ende zum anderen unter die Lupe (bzw. vor die Linse) genommen hatte und mich gerade noch gemütlich mit den Überresten der ehemaligen Kohlenbahn befasste , hörte ich plötzlich, wie mein Name gerufen wurde...


    Ich hab das erstmal für Einbildung gehalten - wer sollte mich hier am Ende der Welt rufen? Aber nein, die Rufe wurden lauter, und ich identifizierte Akinom, die rief und winkte. Ich winkte zurück, aber eher so in dem Stil "Ja ja, ich hab dich gehört, aber mach keine Hektik, ich muss noch ein paar Fotos machen" :D :D . Da wurds ihr wohl zu bunt und die Gute kam vom Schiff aus angesprintet, um mir mitzuteilen, mich SOFORT zurück an Bord zu begeben - es war noch eine zusätzliche Polarcirkelboat-Tour eingerichtet worden, und die "Reserveliste" konnte auch fahren. Ich hab erst gezögert - der Gedanke, mich jetzt noch in den Regatteanzug zu werfen etc. war weniger verlockend als die Aussicht auf einen schönen heißen Kaffee... - aber mich dann doch (zu meinem großen Glück) den hanseatisch knappen Überzeugungskünsten von Akinom ("Ach mach doch was du willst..." ) gebeugt und die Tour gemacht...


    Noschwefi hat uns noch bei der Unterweisung durch unsere Guide Helga :whistling: (Insiderwitz) verewigt , und dann ging es highspeed (da wusste man dann, wozu man die Anzüge getragen hat) Richtung Grotvika, sogar hinein in die Höhle, die allerdings nicht ganz die Faszination der Blauen Grotte von Capri erreichte. Aber alles was danach kam schon... es ging halb um die Insel Blomstrandhalvoya, die nun nach Rückzug des Gletschers eigentlich Blomstrandoya heissen müsste, direkt in die Eisfelder vor dem Blomstrandbreen. Die Fahrt durch das Treibeis mit den niedrigen Schlauchbooten hat Noschwefi ja bereits beschrieben, es war schon ein Erlebnis. Und ein Erlebnis war auch die Aussicht auf den Gletscher und die umgebenden Felshügel, die sich im spiegelglatten Wasser der Blomstrandhamna doppelten



    Die Robbe mit Jungen, die von der ersten Tour gesichtet wurde, war wohl gerade jagen, aber stattdessen sahen wir ein junges Walross auf einer Eisscholle, das sich durch uns absolut nicht stören liess. Und etwas später, als wir uns an der kleinen Insel Gerdoya vorbei auf den Rückweg machten , grüßte uns auch noch eine große Bartrobbe von ihrer Scholle .


    Nun näherte sich der spannende Moment des Zurückkehrens an Bord, befand sich die Fram doch inzwischen nicht mehr vertäut am Pier von Ny Alesund, sondern in langsamer Fahrt durch den Kongsfjord. Aber dank der exzellenten philippinischen Crew war auch ein Überstieg während der (zugegeben - sehr langsamen) Fahrt kein Problem... Anzüge und Stiefel wurden wieder ordentlich verstaut , und dann konnte ich noch von Bord der Fram aus einen Blick auf den nahen Kronebreen werfen .


    Und da dies das 20. Bild war, müsst ihr erstmal auf alle weiteren Blicke während der Ausfahrt aus dem Kongsfjord verzichten ^^ ^^

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