Meine Radreise im Jahre 2009 von Helsinki nach Schwetzingen

  • Dauer:24 Tage
    Zeitraum:7.6.2009 bis 30.6.2009
    Entfernung:3300 Kilometer
    Bereiste Länder:Aaland
    Dänemark
    Deutschland
    Finnland
    Schweden


    Sonntag, 7. - Dienstag, 9. Juni 2009, Anreise:


    Der Beginn meiner diesjährigen Tour stand unter gar keinem guten Stern. Mir ging es einfach bescheiden, ich hatte Durchfall und fühlte mich schlapp. Deshalb habe ich lange überlegt, ob ich am Sonntag in der Frühe überhaupt starten sollte. Ich habe mich schließlich doch zum Start entschieden. Eine richtige Entscheidung, wie sich später rausstellen sollte.
    Am Sonntag regnete es dann derart, dass mich mein Vater mit dem Auto nach Heidelberg an den Bahnhof fuhr. Los ging es mit dem Nahverkehrszug nach Frankfurt mit mir bestens bekanntem Zugpersonal. Da kam dann gleich sehr sinnige Bemerkungen ob meines beladenen Rades.
    In Frankfurt ging es dann mit einem IC bis Hamburg und von dort für mich erstmals elektrisch nach Travemünde. Dort hatte ich jede Menge Zeit und habe mir zum Abendessen ein nettes Fischrestaurant direkt an der Trave ausgesucht.
    Laut meinen Unterlagen sollte ein Einchecken ab 20 Uhr möglich sein. Das war auch korrekt. Aber an Bord sollte man erst ab 22 Uhr können. So ging ich mit noch einem anderen Radfahrer aus Bremen, welchen ich in der Warteschlange traf, in den Aufenthaltsraum.
    Gegen 10 war ich wieder am Rad und musste noch über 1 Stunde bei ziemlich ungemütlicher Witterung und Kälte darauf warten an Bord zu gelangen. Erst um halb 12 wurden wir an Bord geshuttlet. Das lief dann so, dass ein VW Bus mit gelber Rundumleuchte vorweg fuhr. Solch einen Aufwand habe ich sonst noch nirgends erlebt.
    Habe dann meine Kabine bezogen und bin dann ziemlich schnell in einen Tiefschlaf gefallen. So habe ich das Auslaufen völlig verschlafen.
    Beinahe hätte ich das Frühstück verpasst. Ich habe mir schon einen Wecker (Handy) auf 9 Uhr gestellt, habe aber nicht gewusst, dass an Bord finnische Zeit war, und die ist eine Stunde weiter. So war ich statt halb zehn erst halb elf beim Frühstück. Nach dem Frühstück ging ich erst mal an Deck und habe...


    ...ein baugleiches Schwesterschiff abgelichtet. Ausserdem gibt es auf der Ostsee jede Menge...


    ...Verkehr.
    Dabei läuft das auf dem Schifffahrtsweg ähnlich wie auf der Autobahn an Land. Innen fahren die grossen und schnellen Schiffe, weiter aussen dann die immer kleineren und langsameren.
    Am frühen Morgen wurde dann endlich Helsinki erreicht. Hier die ersten Eindrücke:


    Dienstag, 9. Juni 2009:


    Nachdem ich die Fähre etwa 30km östlich von Helsinki, nach einem ausgedehnten Frühstück an Bord, in einem ganz neuen Hafen verlassen hatte, habe ich mich zielsicher in die Innenstadt von meinem GPS routen lassen. Hat bestens gefunzt.
    Nach einem kurzen Besuch...


    ...des Doms ging es dann auf meine geplante Strecke. Ich bin leider ein Kulturbanause und mich interessiert Radfahren und die Natur wesentlich mehr als irgendwelche Sehenswürdigkeiten und Museen.
    Der GPS-Track führte mich sehr schön und auch zielsicher wunderbar aus der Stadt. Schnell stellte ich fest, dass Finnland alles andere als flach ist. Die Berge sind zwar bei weitem nicht so hoch wie in Norwegen, aber die Steigungen, wie in Norwegen, überaus heftig. Dabei finde ich das Fahren bei so einem welligen Terrain anstrengender, als wenn die Strecke einmal richtig steigt und dann eine lange Abfahrt folgt.
    Auf dem Land führte meine Strecke dann wunderbar...


    ...über einsame Nebenstrassen...


    ...mit so gut wie...


    ...gar keinem Verkehr.
    Auch auf grösseren Strassen...


    ...war ich zumeist ganz alleine unterwegs.
    Dabei kam ich an...


    ...wunderschön gelegenen Seen und auch...


    ... Flussläufen...


    ...vorbei.


    Kurz hinter Turku hatte ich in einem heftigen Regenschauer dann genug für heute und ich steuerte den Campingplatz in Naantali an. Leider 10min zu spät, da dieser Platz, bzw die Rezeption um 20 Uhr schließt, zumindest zu dieser Jahreszeit, da die Hochsaison erst 14 Tage später begonnen hat. Sehr gerne hätte ich im Regen eine Hütte für 50€ genommen. So bin ich nochmals durch den Ort gefahren, aber ausser einem Luxushotel war da nix zu machen. Deshalb habe ich dann doch im Zelt geschlafen. Duschen und Küche waren kein Problem, da mir freundliche Nachbarn den Zahlencode mitteilten und alles inclusive war.


    243km, 2000Hm, Durchschnitt 22km/h



    Mittwoch, 10. Juni 2009:

    Nachdem ich in der ersten Nacht im Zelt recht gut geschlafen habe, ging es nach ausgiebigem Frühstück in der Küche des CP, anschließender Bezahlung und einem Einkauf wie am Vortag schon, mit Rückenwind recht flott weiter. Langsam wurde das Wasser zwischen dem Land immer breiter. Zunächst gab es...


    ...noch eine Brücke...


    ...doch später ging dann ohne Fähren...


    ...nix mehr.
    Hier steht mein Rad auf der ersten Fähre...


    ...welche ich auf meinem Weg nach Mariehamn, über die Åland Inseln, benutzt habe. Diese Fähre fuhr als Besonderheit an einem Seil lang.


    So sah das da bei der...


    ...Überfahrt aus und dort...


    ...ging es hin.
    Diese Fähre fuhr noch sehr oft, was sich von nun an ändern sollte. An der zweiten Fähre, welche von Osnäs nach Åva auf der Insel Brändö fuhr, hatte ich einen Aufenthalt von über 2 Stunden. Zum Glück gab es direkt am Anleger eine nette kleine Wirtschaft, wo ich mich an Kaffee und Kuchen laben konnte.
    Bei dieser Fähre handelte es sich dann schon...


    ...um ein richtiges, frei fahrendes Schiff auf welchem neben mir...


    ... noch ein schottischer Reiseradler übergesetzt hat.
    Endlich war ich auf Åland angekommen. Die Fahrt über die Insel Brändö führte über eine sehr einsame Strasse.


    Die Landschaft dort war einmalig schön, genauso wie ich mir das vorher vorgestellt hatte. Hier ein paar Eindrücke:


    Am Anleger in Torsholma hatte ich wieder über 2 Stunden Zeit. Ja, bei der Durchquerung von Åland muss man Zeit und Geduld mitbringen . Die Zeit nutzte ich aber für das Abendessen. Eine vorhandene Bank mit Tisch leistete da gute Dienste.
    So sah das da in Torsholma aus:


    Endlich kam dann die Fähre...


    ...öffnete die...


    ...Bugklappe und los ging es...


    ...durch zum Teil recht enge Fahrwasser auf die Insel Kumlinge. Diese Insel habe ich dann noch komplett nach Süden bis Snäckö durchquert, sah im Wald den einzigen Elch auf meiner Reise und habe mein Zelt auf dem CP aufgebaut.


    105km, 500Hm, Durchschnitt 22km/h, Fortsetzung folgt.

  • Donnerstag, 11. Juni 2009:


    Die Nacht auf dem CP war kurz, denn ich habe mich entschieden bereits um 07.30 mit der Fähre nach Överö auf der Insel Föglö überzusetzen.
    Överö wurde dann extra für mich…


    …angelaufen, da ich der einzige Fahrgast war,…


    …der da aussteigen wollte. Leider war das Wetter heute sehr nebelig und überaus feucht, so dass ich alle paar km anhalten musste und ein Putzen der Brille notwendig wurde. Blöd, wenn man ständig hinter Scheiben sitzt :D .
    Ich fuhr jetzt über die Insel Föglö nach Degerby, dabei war nochmals eine Seilfähre, zu benutzen. Hier ein paar Eindrücke vom Nebel auf Föglö:


    Schließlich habe ich Degerby erreicht.


    Dort musste ich nur 30min warten,…


    …um mit der letzten Fähre, welche mich noch von Mariehamn trennte, zu fahren.
    In Mariehamn statte ich der Viermastbark Pommern


    …einen Besuch…


    …ab, bevor ich sofort mit einer Riesenfähre, welche bereits von Åbo in Finnland, kam sofort weiter nach Stockholm fuhr. Sooo toll fand ich Mariehamn nun auch nicht und ein Aufenthalt im Nebel war leider alles andere als gemütlich. Viel gemütlicher war da schon der Aufenthalt im Restaurant auf der Fähre. Dort konnte man für 23€ soviel essen und trinken wie man wollte. Es gab auch Bier und Wein. Ich hätte mich also flatratemäßig so richtig vollaufen lassen können. Das habe ich selbstverständlich nicht gemacht, sondern habe es vorgezogen, als dann die Sonne den Nebel lichtete, die wunderbare Fahrt durch die Schärenwelt nach Stockholm vom Oberdeck zu geniessen. Allerdings gab es genügend Leute an Bord die sich lieber haben vollaufen lassen. Ich hatte noch selten vorher so viele Alkoholleichen auf einmal gesehen.
    Hier ein paar Eindrücke von der wunderschönen Fahrt auf der MS Galaxy durch die Schärenwelt:


    Dabei war das Fahrwasser oft..


    …sehr schmal und teiweise…


    …sehr gut…


    ...befestigt. Langsam kam dann Stockholm...


    ...in Sicht…


    ...und ich war schon wieder scharf aufs Radfahren. Ich hatte mich entschieden, sofort auf meinem Track nach Nynäshamn zu fahren.
    Dennoch ein paar Eindrücke von Stockholm:


    Es gelang mir, aufgrund moderner Navigationshilfsmittel, zügig auf relativ schönen und radfahrgeeigneten Wegen ohne Umwege und Verfahrer aus Stockholm herauszukommen. Dabei gab es wie fast überall…


    …gigantische Bauwerke für den automobilen Wahnsinn. Ich gab dann richtig Gas, denn bis Nynäshamn waren es noch einige km. Einen ärgerlichen Umweg musste ich trotz GPS inkauf nehmen, da die bisherige Strasse zu einer Autobahn umfunktioniert wurde, nur leider nicht an die Radfahrer gedacht wurde. Kurz nach 23Uhr erreichte ich dann den CP in Nynäshamn.
    Die Rezeption war erfreulicherweise noch geöffnet. Weniger erfreulich war die laute Party, welche etliche Jugendliche am See veranstalteten und damit den Platz beschallten. Aber bis das Zelt stand, ich geduscht war und noch was gegessen hatte, kehrte dann allmählich Ruhe ein.


    126km, 1000Hm, Durchschnitt 20km/h, Fortsetzung folgt.

  • Freitag, 12. Juni 2009:


    Heute konnte ich glücklicherweise ausschlafen, da die Fähre nach Visby auf Gotland erst um 11.05 Uhr Nynäshamn verlassen sollte. Wegen nicht unerheblichem Regen am Morgen fand mein Frühstück, welches bei mir immer reichhaltig ausfällt, im Zelt statt. Pünktlich zum Aufbruch hörte der Regen dann aber auf, so dass ich auf die Regenkleidung verzichten konnte. Die Überfahrt war relativ teuer, wesentlich teurer als die weitere Strecke Mariehamn Stockholm am Vortag.
    Die Fähre legte...


    ...pünktlich ab, bei sehr viel Wind. Ein letzter Blick auf Nynäshamn...


    ...und ein erster auf...


    ...Visby.
    Visby hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die Stadt besitzt...


    ...eine vollständig erhaltene Stadtmauer...


    ...mit zahlreichen Stadttoren.
    Hier ein paar Eindrücke von Visby:


    Durch dieses Stadttor...


    ...habe ich dann Visby verlassen und habe meine Reise auf solchen...


    ...wunderschönen
    Straßen fortgesetzt. Teilweise waren die Wege, welche ich mir selbst ausgesucht hatte, allerdings sehr schlecht. Auf der Karte sahen diese Wege recht gut aus, in der Realität waren das aber teilweise singletrailähnliche Wege. Deshalb hatte ich heute nur einen 18er Schnitt.
    Nichtsdestotrotz war die Landschaft auf Gotland sehr schön und es gab immer wieder...


    ...verschiedenste Blumen,...


    ...Windmühlen, hier alt und neu, sowie...


    ...zahlreiche Kirchen, zu sehen.
    Ich fuhr bei sehr finsterem Wetter, aber ohne Regen noch bei sehr viel Wind mit der Fähre über den Fårösund auf die Insel Fårö und stellte mein Zelt auf dem CP Sollhaga, wenige km hinter der Fähre auf.


    66km, 850Hm, Durchschnitt 18km/h, Fortsetzung folgt.

  • Samstag, 13. Juni 2009:

    nach dem Frühstück, welches heute in der Küche des CP stattfand, ging es weiter zur Nordküste. Hier habe ich dann...


    ... erst mal Pause gemacht.
    Es ging dabei...


    ...um diese Steine und um...


    ...diesen alten Hafen.
    In Wirklichkeit sah das dann...


    ...aber nicht so toll aus, um da einen 1km langen Fußmarsch, meine Kamera hat einen guten Zoom :P , über die übele Geröllhalde im Vordergrund zu machen. Laut Aussage Einheimischer sollte es ja an der gesamten Nordküste solch sonderbare Steine geben.
    Ich fuhr also weiter, d.h. zunächst ein Stück zurück, da das mit dem "Gamle hamn" eine Sackgasse ist.
    Ich kam dann an typisch Gotländischen Bauten vorbei.


    Schließlich erreichte ich...


    ...ganz tolle Felsformationen...


    ...direkt neben der Strasse.
    Diese wurden...


    ...ausgiebig in Augenschein...


    ...genommen.
    Sogar nasse Füsse...


    ...habe ich für dieses Bild in Kauf genommen :D .
    Hier sind die Aufnahmen entstanden.


    Gewisse Schwedischkenntnisse sind zum Lesen vorteilhaft ;) .
    Ich fuhr auf einer herrlichen Strasse...


    ...mit leichter Windunterstützung zügig, immer an der Küste entlang. Da hätte man ohne Probleme mit dem Rennrad lang fahren können.
    Dabei bin ich dann an dieser hübschen...


    ...Häuseransammlung vorbeigekommen. Es dürfte sich dabei um ein Fischerdorf oder ähnliches gehandelt haben. Da gab es wieder so eine Hinweistafel, aber mein Schwedisch ist einfach zu schlecht, um zu verstehen, was es damit auf sich hat.
    Wenig später ging es dann...


    ...auf unbefestigten Wegen weiter. Dabei war der im Bild gezeigte Weg noch Gold, zu dem was da noch kommen sollte. Ich bin da aber ausnahmslos fahrenderweise, wenn auch z.T. sehr langsam, durchgekommen.
    Dafür war...


    ...die Natur sehr schön und es gab immer wieder Windmühlen, wie diese...


    ...oder diese...


    ...zu bestaunen.
    Aufgrund der schlechten Wegequalität, habe ich dann meine Strecke leicht abgeändert und habe noch einen Abstecher...


    ...zum Leuchtturm an der Nordspitze gemacht.
    Schliesslich habe ich wieder den Fårösund erreicht und dabei...


    ...dieses Schild entdeckt. Diesem Radweg bin ich aber nur zum Teil nachgefahren.
    Noch ein Blick über den Fårösund...


    ...und ich habe Fårö wieder verlassen.
    Ich fuhr jetzt an der Ostküste in Richtung Süden. Bei Lergrav gab es dann wieder sehr schöne Felsformationen,...


    ...sogar mit Loch,...


    ...zu bestaunen.
    Hier ein Blick auf den sehr schön gelegenen Ort.


    Einige Zeit später bin ich dann...


    ...auf diese interessante Kirche,...


    ...mit 2 Türmen, gestossen. Was es damit auf sich hat, weiß vielleicht jemand hier im Forum, ich habe da bislang im Netz noch nix zu gefunden.
    Nach einigen weiteren Kilometern hatte ich dann mein Tagesziel, den CP in Ljugarns erreicht. Obwohl ich gar nicht so spät war, war die Rezeption bereits geschlossen. Hier hat man gemerkt, dass ich noch relativ früh im Jahr unterwegs war und die Saison noch nicht begonnen hatte. Ich konnte aber trotzdem Duschen, da ich glücklicherweise noch 5Kronenstücke hatte.


    164km, 400Hm, Durchschnitt 22km/h, Fortsetzung folgt.

  • :thumbup: @tangojoe Dachte ich mir doch, dass Du da auch nach suchst. Ich habe mir gerade meinen Rechner geholt, um genau das gleiche zu posten.


    Bei der Häuseransammlung handelt es sich wohl um Helgumannens Fiskeläge, einem historischen Fischerdorf, wie es wohl auf Gotland verschiedene gibt.

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Sonntag, 14. Juni 2009:


    In der vergangenen Nacht wurde zum ersten Mal die Standfestigkeit meines Zeltes durch überaus heftigen Wind angetestet. Ich hatte aber trotz höherer Windstärken nie Probleme mit meinem Zelt.
    Wegen des schlechten Wetters am Morgen, fand das Frühstück im Zelt statt. Nach dem gleichzeitigen Ein- und Auschecken setzte ich meine Reise fort.
    Nach wenigen Kilometern Fahrt...


    ...traf ich auf beeindruckende...


    ... Steinkreise. Hier gibt es da noch mehr drüber zu lesen.
    Bei meiner weiteren Fahrt kam der Wind ziemlich von der Seite. Das war mir ganz recht, da ich vorhatte, nach dem Besuch der Südspitze, an der Westküste wieder nach Norden zu fahren.
    Je näher ich dem Süden kam, umso schlechter wurden die Wege. Schließlich hatte ich es aber doch geschafft.


    Erster Blick auf den Leuchtturm. Nochmals...


    ...in groß. Ganz an die Südspitze konnte man allerdings,...


    ...aus Umweltschutzgründen...


    ...nicht gelangen.
    Dafür gab es auch an der Südküste ganz tolle...


    ...Felsformationen. Dort entlang führte eine wunderbar zu fahrende...


    ... Straße. Wieder mal eine...


    ... Hinweistafel und nochmals ein Bild...


    ... von der Südküste. Von nun an führte die Strasse...


    ...weiter im Landesinneren lang, wobei ich immer wieder an...


    ... typisch Gotländischen Gehöften vorbeikam.
    Schließlich erreichte ich den CP Kneippbyen, südlich von Visby. Ich stellte dort mein Zelt wenige Meter von der Villa Kunterbunt entfernt auf.


    Da mir dieser CP auf Anhieb, sowohl von der Ausstattung, als auch von der Lage ganz ausgezeichnet gefallen hat, habe ich ganz spontan entschieden für 2 Nächte zu bleiben. Zum einen fuhr die Fähre nach Oskarshamn nur 2x am Tag, nämlich um 07.20 Uhr und um 17.05 Uhr. Abends wollte ich nicht fahren, da ich dann evtl. Probleme mit der Unterbringung in der Gegend von Oskarshamn bekommen hätte. In meinem GPS gab es da nirgends einen Wegpunkt von einem CP und viel gebracht hätte das auch nicht.
    Die Abfahrt am folgenden Morgen wäre mir aber zu stressig gewesen. Ausserdem wollte ich noch Wäsche waschen und mir noch ein wenig Visby anschauen.
    Ich lag ausserdem sehr gut im Zeitplan, bzw. war bereits vor Plan.


    175km, 500Hm, Durchschnitt 21km/h



    Montag, 15. Juni 2009:


    Heute sollte mein einziger Ruhetag der ganzen Reise sein. Zunächst habe ich, im der Küche angeschlossenen Aufenthaltsraum, besonders lange und umfangreich gefrühstückt. Die Örtlichkeit war aber auch ganz toll. Sehr sauber, wunderbar mit Holz eingerichtet und mit großer Glasfront zur Ostsee.
    Nach dem Waschen der Wäsche ging ich zunächst mal runter zum Strand. In der Nacht hat es heftig geweht. Einigen Zelten hat das schon was ausgemacht.


    Nachdem ich noch einige Aufnahmen...


    ...vom Zelt und...


    ...der Villa Kunterbunt gemacht hatte, ging es dann nach Visby. Zunächst habe ich mir die Fahrkarte für die Fähre am anderen Morgen besorgt. Je früher man da die Fahrkarte kauft, umso billiger wird sie, fast wie bei der DB.
    Als nächstes musste eingekauft werden. Anschließend war ich dann das einzigste Mal während meiner Reise im Internet und zwar in der Bücherei. Danach machte ich eine ausgiebige Stadtrundfahrt.
    Hier einige Bilder von Visby:


    Bin dann früh in mein Zelt gekrochen und habe mein Handywecker auf viertel vor fünf gestellt, denn man musste eine halbe Stunde vor Abfahrt der Fähre am Anleger sein und frühstücken, wenn auch nicht so ausgiebig wie sonst, wollte ich auch noch.


    Keine bedeutsamen km, da Ruhetag, Fortsetzung folgt.

  • Dienstag, 16. Juni 2009:

    Um 04.45 Uhr war dann die Nacht, wie geplant vorbei. Trotzdem fällt es mir im Urlaub wesentlich leichter früh aufzustehen als in der Heimat, wenn es zur Arbeit geht.
    Der Zeltabbau ging recht zügig und deshalb war dann auch noch genügend Zeit für das Frühstück.
    Ich war rechzeitig an der Fähre. Das war auch angeraten, denn der Dampfer legte gut und gerne 15min vor Plan ab.
    Hier die letzten Bilder von Visby und Gotland.


    Überdimensionales "G":


    Hier stand vor kurzem...


    ...noch mein Zelt.
    Heute war ein herrlicher Tag. Deshalb konnte ich die Überfahrt an Oberdeck geniessen. Allerdings nur auf der sonnigen Backbordseite, da es auf dem Achterdeck eine erhebliche Geruchsbelästigung durch einen an Deck stehenden Tiertransporter mit lebenden Schweinen gab.
    Einfahrt nach Oskarshamn.


    Dabei ist es sehr empfehlenswert die roten Seezeichen an Backbord und die grünen an Steuerbord zu lassen, sonst könnte es peinlich werden :D . Gar nicht so klein,...


    ...der Hafen und...


    ...auch der Ort.
    Ein letzter Blick zurück...


    ...auf den Dampfer, man beachte den Schwertransport rechts im Bild mit einem Flügel für eine Windkraftanlage.
    Nachdem ich eine Extrarunde mit erheblicher Steigung gemacht hatte, da ich gedacht habe, dass man als Radfahrer nicht so einfach auf der E22 fahren darf, bin ich dann doch auf diese Strasse gelangt...


    ...und habe mich dann über den geringen Verkehr gewundert. Auf dem breiten Seitenstreifen konnte ich wunderbar vorwärtskommen, zumal der Wind schräg von achtern kam.
    Dabei gab es immer wieder...


    ...Kirchen und malerische...


    ...Buchten zu bewundern.
    Leider wurden gegen Ende meiner heutigen Etappe die Bedingungen erheblich schwieriger. Zum einen kam jetzt der Wind leicht von vorne, da er auf Nordwest gedreht hatte und zum anderen, was viel schwerwiegender war, die Strasse war seit einiger Zeit mit einer Mittelabsperrung in 3 Spuren unterteilt. Wenn ich auf dem zweispurigen Abschnitt gefahren bin, war das auch nicht schlimm, aber die einspurigen Abschnitte waren so eng, dass das, wenn ich von einem LKW überholt wurde , nicht ohne war.
    In Valdemarsvik hatte ich dann genug und habe beschlossen, den dortigen CP anzusteuern.
    Eine recht gute Wahl, denn dieser CP liegt absolut ruhig, inmitten einer wunderschönen Natur.


    Ein blick auf den Ort Valdemarsvik...


    ...und eine tolle Abendstimmung.


    Im Schwarzwald am Tittisee sieht das doch auch so ähnlich aus und deshalb fahre ich extra so weit .
    Mein Zelt stand dabei...


    ... allein auf dieser...


    ...kleinen Wiese, unweit der Sanitäreinrichtungen. Die Duschen waren im Preis mit drin.
    Da es auf diesem CP ein nettes kleines Restaurant direkt unten am See gab und die Preise angenehm waren, habe ich dort zur Nacht gegessen. Es war zwar kein Gourmetessen, und Herr Rach hätte bestimmt einiges auszusetzen gehabt, aber besser als meine Tütennudeln war es auf alle Fälle.


    133km, 900Hm, Durchschnitt 24km/h, Fortsetzung folgt.


    @Suheela: Ich speicher immer erst den neu formatierten Text hier und lade dnnn mittels "Erweiteter Berbeitung" die entsprechenden Bilder hoch und füge sie ein. Den Bericht kopiere ich von hier aus dem Radreise-Forum. Möchte den Bericht uch hier hben, da ds mit den Picsa-Bildern doch in Zukunft recht ungewiss ist.
    Dort können ungeduldige auch jetzt schon den Reisebericht mitsamt der Bilder zu Ende lesen.

  • Mittwoch, 17. Juni 2009:


    Ich erwachte in der Frühe bei schönstem Wetter und Sonnenschein. Außerdem war es windstill und warm, toll. Nach ausgiebigem Frühstück und Zeltabbau ging es zunächst einmal nach Valdemarsvik zum Einkaufen.
    Ich hatte mich, nach den negativen Erlebnis auf der E22 vom Vortag, dazu entschlossen, auf Nebenstrassen nach Söderköping an den Götakanal, zu fahren.
    Dabei musste ich feststellen, dass Schweden alles andere...


    ...als flach ist.
    Dabei ist die Landschaft...


    ...zwar bei weitem nicht so gewaltig wie in Norwegen bei meiner Tour im vergangenen Jahr, sie aber hat mir trotzdem ausgesprochen gut gefallen. Dabei gab es auch in Schweden...


    ...Lupinen in großer Zahl.


    Hinter einer Kurve stand dann plötzlich ein Fahrrad auf dem Kopf, ein zweites stand daneben. An den Globetrotter Ortliebs konnte ich erahnen, dass es sich wohl um Deutsche handeln dürfte. Meine Vermutung war richtig, denn die beiden Radreisenden waren Christine und Michael aus Dresden. Sie waren in Trelleborg gestartet und wollten nach Stockholm. Leider hat der Umwerfer an Christines Rad nicht mehr richtig funktioniert. Feldmäßig konnte ich leider nur erreichen, dass vom kleineren Blatt auf das grössere geschaltet werden konnte. Umgekehrt ging dann leider nur mit einem kleinen Tritt gegen den Umwerfer, da vermutlich die Züge oder auch der Umwerfer selbst schwergängig war.
    Bin dann bis Söderköping...


    ...mit den beiden gemeinsam gefahren. Das war für mich ausgesprochen schön, etwas nette Unterhaltung zu haben.
    Leider trennten sich unsere Wege bereits in Söderköping wieder und ich fuhr ab dort...


    ...entlang des Götakanals.
    Neben diesem Kanal gibt es einen...


    ...unbefestigten, aber doch recht gut zu fahrenden Weg.
    Dies änderte sich schlagartig, als der Kanal durch einen See führte. Da führte der Weg mitten durch ein großes Waldgebiet mit zum Teil sehr schlechten Wegen und unglaublichen Steigungen. Deshalb bin ich dann beim folgenden See auf meinem Track auf Nebenstrassen gefahren. Das ging dann deutlich besser.
    Schließlich erreichte ich die Schleusenanlage von Berg. Das war natürlich ein absoluter Höhepunkt an diesem Tag.
    Hier ein paar Eindrücke:


    Wenn man sich die Schleusen und die ganze Anlage so anschaut wird schnell klar, dass der Kanal heute nur noch eine Bedeutung für den Yacht- und Ausflugsverkehr haben kann. Beeindruckend ist die Anlage aber trotzdem.
    Hier warten gerade einige Yachten darauf...


    ...bergwärts geschleust, zu werden. Da gerade talwärts geschleust wurde, dürfte das noch eine ganze Zeit gedauert haben. Ich fuhr dann am Kanal weiter. Dieser führte durch eine sehr schöne Natur und der Verkehr auf dem Radweg war doch recht schwach.
    Immer wieder gab es...


    ...Drehbrücken mit kleinen Häuschen für den Brückenwärter. Nochmals ein Bild vom Kanal...


    ...mit dem Radweg.
    Ab Borensberg bin ich dann auf der Strasse und dem kürzesten Weg an mein Tagesziel, den CP in Askersund am Vätternsee, gefahren.


    191km, 1200Hm, Durchschnitt: 20km/h, Fortsetzung folgt.

  • Donnerstag, 18. Juni 2009:


    Heute war das Wetter leider alles andere als gut. Zwar hat es zunächst nicht geregnet und ich konnte mein Zelt noch im Trockenen abbauen, aber der Himmel, vor allem im Süden sah schon recht bedrohlich aus. Deshalb habe ich zuerst das Zelt abgebaut und dann gefrühstückt. Während meines ausgedehnten Frühstücks im Aufenthaltsraum hat es dann angefangen zu regnen. Habe dann den Start der heutigen Etappe etwas hinausgezögert, in der Hoffnung, dass der Regen wieder aufhören würde. Leider war dem nicht so und so blieb mir nichts anderes übrig, als in die Regenkleidung zu steigen und loszufahren. Deshalb gibt es die einzigen 2 Aufnahmen vom Vätternsee...


    ...im Regen.
    Nach einiger Zeit führte mein Weg dann über Nebenstrassen, fast schon Waldwege, welche nicht asphaltiert waren. Dabei gab es nicht unerehbliche Steigungen. Da ich keine Schutzbleche montiert habe, hat dann nach einiger Zeit alles ausgesehen wie Sau. Wer schnell sein will muss eben leiden.
    Die Schaltung hat aber trotzdem einwandfrei funktioniert. Es hat zwar mal ein wenig geknirscht, aber geschaltet hat das immernoch alles bestens.
    Ich fuhr bei diesem Wetter dann auf Nebenstraßen in Kanalnähe, da ich keine Lust hatte mich auf dem unbefestigten Weg noch weiter einzusauen. Ich kam dann im Regen an einer weiteren...


    ...kleineren Schleusenanlage und bei sich besserndem Wetter...


    ...an einer schön gelegenen Drehbrücke...


    ...vorbei.
    Nochmals ein Blick auf den Kanal...


    ...mit Radweg.
    Wenig später habe ich dann bei Sonnenschein,...


    ...den Vänernsee erreicht. Dabei nahm dann der Wind immer mehr an Stärke zu...


    ...und kam leider aus Südwest, ziemlich genau die Richtung in welche ich fuhr.
    Zu allem Überfluss habe ich mich trotz GPS festgefahren, denn in der Topokarte war ein durchgehender Weg am See entlang eingezeichnet. Dieser war aber in Natura mit einem Gatter versperrt und Betreten verboten Schilder machten mir deutlich, dass ich hier unerwünscht war und an ein Durchkommen nicht zu denken war. Ich fuhr deshalb, landschaftlich wenig aufregend durch ein großes Waldgebiet entlang einer Bahnstrecke.
    Kurz hinter Björkhaga, stieg dann die Strecke für mich ziemlich unerwartet auf etwa 200m Höhe an, zum Kinnekulla. Dafür wurde ich...


    ... mit einem sagenhaften Ausblick...


    ... über den Vänernsee entschädigt.
    Über zum größten Teil...


    ...sehr einsame Straßen...


    ...erreichte ich dann mein Tagesziel, den CP in Lidköping.


    172km, 1100Hm, Durchschnitt 19km/h, Fortsetzung folgt.

  • Freitag, 19. Juni 2009:


    Heute fand das Frühstück bei Sonnenschein, im Freien statt. Wegen der großen Entfernung vom Zelt zu den Sanitäreinrichtungen und Küche, habe ich auch diesmal das Zelt vor dem Frühstück abgebaut. So konnte es gleich nach dem Frühstück losgehen. Zunächst führte mein Weg nach Lidköping zum Hafen...


    ...denn den Vänernsee können schon etwas größere Schiffe befahren. Mein absolutes Lieblingsschiff, die Amphitrite, mit der ich schon etliche tausend Seemeilen zurückglegt habe, war auch schon dort.
    Anschließend ging ich in einen großen Supermarkt, zum Einkaufen. Das war ein großes Glück für mich, da ich andernfalls mächtig nass geworden wäre, da vor der Tür derweil ein heftiger Platzregen niederging.
    Ich konnte dann aber ohne Regen und wenig später sogar mit Sonnenschein, weiterfahren. Der Gegenwind war leider immer noch vorhanden, aber zum Glück nicht mehr ganz so stark. Windstärke 4-5 war das immer noch.
    Dabei gab es wieder einmal...


    Windmühlen, diesmal sogar im Zweierpack, sowie...


    ...diese Kirche, zu sehen.
    In Trollhättan habe ich mir noch schnell ein neues Glas Nutella besorgt, da der Laden in Lidköping, im Gegensatz zu den meisten Läden, in welchen ich in Schweden war, kein Nutella führte.
    In Trollhättan vergaß ich es leider, die dortigen Schleusen, zu besuchen. Da ich bereits eine längere heftige Steigung hinaufgefahren war, als ich von einem Wegweiser, welcher in die Gegenrichtung zeigte, erinnert wurde, habe ich mich entschieden, das auszulassen. Ich hatte ja bereits die Schleusen von Berg gesehen und so viel anders ist das in Trollhättan dann auch nicht, außer dass die Schleusenkammern grösser sind. Die weitere Fahrt in Richtung Göteborg führte dann über...


    ...sehr wenig befahrene Strassen durch eine sehr schöne Natur mit überaus heftigen Steigungen. Hier ein Blick...


    ...auf den Trollhätte-Kanal.
    Nachdem ich eine alte Festung...


    ...passiert hatte, erreichte ich schließlich, nach weiteren sehr heftigen Anstiegen die zweitgrößte Stadt Schwedens, Göteborg.
    Das letzte Mal war ich dort vor mehr als 20 Jahren mit der Amphitrite, auf meinem allerersten Segeltörn.
    Hier ein paar Eindrücke von Göteborg:


    Ich fuhr dann noch Richtung Süden aus der Stadt raus, zum CP nach Liseberg.


    169km, 1000Hm, Durchschnitt 20km/H, Fortsetzung folgt.

  • Samstag, 20. Juni 2009:

    Heute musste ich wegen überhöhter Luftfeuchtigkeit im Aufenthaltsraum frühstücken. Das Zelt konnte ich zuvor noch relativ trocken einpacken. Bin dann relativ spät losgekommen, da ich noch Thomas aus Heidelberg getroffen habe. Er war in umgekehrter Richtung unterwegs nach Norwegen. Da habe ich einige Informationen über die bevorstehende Strecke bekommen und mich festgelabert :D .
    Nach dem Start, im übrigen ohne Regen, stellte ich dann schnell fest, dass das Fahren auf dem Track, welchen ich bei GPSies heruntergeladen hatte und welcher als Fahrradtour deklariert war, nicht möglich war, da die 158 dort autobahnähnlich als Kraftfahrzeugstraße ausgebaut ist. Das war natürlich etwas ärgerlich, zwar kein ernsthaftes Problem, es waren jedoch etliche Zusatzkilometer zu absolvieren. Ich kam aber nach einiger Zeit an einem größeren Supermarkt vorbei. Das kam mir sehr gelegen, da ich gerne meine Vorräte ergänzen wollte, wegen des morgigen Sonntags.
    Nach einiger Zeit wurde die 158 dann zur normalen Straße. Sogar ein recht gut ausgebauter Radweg führte, manchmal etwas abseits, wie hier...


    ...über diese alte Brücke, parallel.
    Ich fuhr aber trotzdem, sooft es ging auf Nebenstraßen, denn der Verkehr auf der 158 war teilweise schon recht heftig. Dabei kam ich an dieser schönen...


    ...Kirche vorbei.
    Das Pferd stand auf der Weide...


    ...direkt daneben.
    Bei der weiteren Fahrt sind mir dann mehrere sonderbare Bauten wie...


    ...dieser hier, aufgefallen. Ich habe keine so rechte Vorstellung um was es sich da handeln könnte. Das sieht zwar so ähnlich wie eine Windmühle aus, jedoch fehlen die Flügel und ich habe keine so rechte Vorstellung, wo die da angebracht werden sollten. Außerdem war bei der doch recht hohen Zahl derartiger Bauten nicht eines mit Windmühlenflügel dabei.
    Vielleicht weiß ja jemand hier aus dem Forum was dazu.
    In Varberg gab es dann diese mächtige...


    ...Festung zu bewundern und eines der wenigen Fahradverbotsschilder außerhalb von Deutschland ;) .
    Hier traf ich dann rein zufällig auf die ausgeschilderte Radroute Ginstleden.


    Dieser Radroute folgte ich ab nun weitestgehend, da sie sehr gut zu fahren war. Zunächst ging es direkt am...


    Kattegat entlang. Nach kurzer Zeit traf ich auf diesen schönen Tisch...


    ...mit Bänken, wo ich eine etwas ausgedehntere Pause machte. Dabei konnte ich dann den...


    ...Windsurfern zuschauen. Mich hat es dabei mächtig gejuckt ebenfalls so über das Wasser zu flitzen. Der Wind war sehr konstant und mit Windstärke 4-5 ausreichend stark außerdem ist die Wasserfläche wesentlich größer als der heimische Baggersee. Wegen der miesen Windbedingungen hier in Süddeutschland habe ich das Windsurfen schon seit vielen Jahren aufgegeben.
    Auf meinem Weg nach Halmstadt fuhr ich zum größten Teil...


    ...auf schwach befahrenen Straßen durch sehr schöne Natur.
    Schließlich habe ich mein Tagesziel...


    ...Halmstadt erreicht. Dort war ich bereits vor vielen Jahren mit dem Segelschiff Amphitrite. Damals allerdings etwas unfreiwillig, wegen aufkommenden Starkwind und Sturm. Deshalb habe ich sofort einiges wiedererkannt. Die beiden...


    ...Segelschiffe haben damals schon dort gelegen.
    Dort hinten am Getreidespeicher...


    ...haben wir damals volle 3 Tage gelegen.
    Bin dann noch zum CP gefahren, der etwas südlich gelegen ist. Dabei handelt es sich um eine riesige Anlage direkt hinter...


    ...den Dünen. Bei einem Abendspaziergang machte ich noch eine Runde durch die Dünen...


    ...und an den Strand.


    Dabei gab es dann noch dieses wahnsinnige Abendrot.


    160km,800Hm, Durchschnitt 21km/h, Fortsetzung folgt.

  • Sonntag, 21.Juni 2009:


    Nach dem gewohnt ausgiebigem Frühstück, ging es heute auf der Fahrradroute Ginstleden weiter in Richtung Süden.
    Diese Fahrradroute war weiterhin sehr gut zu fahren und führte meist über gute bis sehr gute Wege direkt an der Küste entlang. Hinter Båstad habe ich mich entschlossen, die Strecke etwas abzukürzen. Dafür musste ich dann einen etwa 150m hohen Bergrücken der Bjärehalbinsel erklimmen, wobei...


    ...es als Lohn für die Anstrengung einen sehr schönen Blick zurück gab. Da unten bin ich zuvor an der Küste entlanggefahren und hinten im Dunst liegt Halmstadt.
    Nach einiger Zeit gab es dann einen ersten Blick...


    ...auf das Kap Kullen, wohin mich mein weiterer Weg führen sollte. Nach einer sehr schönen und auch recht langen Abfahrt erreichte ich dann wieder...


    ...Meereshöhe. Hier nochmals ein Blick auf Kap Kullen.
    Ich fuhr dann weiter auf der Radroute, da die Hauptstraße, auf welcher mein Track verlief, sehr stark befahren war.
    Im Gegensatz zur Hauptstraße war die Fahrt...


    ...direkt am Wasser entlang durch die Dünen sehr schön.
    Unterwegs stand noch diese schöne Windmühle,...


    ...bevor ich...


    ...Mölle erreichte und hinauf zum Kap Kullen fuhr. Dabei gab es Steigungen von bis zu 18%, also fast eben :D .
    An der Auffahrt zum Kap, welche für Autos kostenpflichtig ist, gab es einen wunderschönen Aussichtsplatz. Dort konnte man sehr schön...


    ...über den Øresund blicken. Das Land rechts im Bild gehört schon zu Dänemark. In Bildmitte ist das Hamlet-Schloss Kronborg in Helsingør zu erkennen. Endlich war ich oben angekommen. Dort befindet sich...


    ...ein besonders weittragendes Leuchtfeuer mit mit einer riesigen Fresnel–Optik . Für mich ist das ein äußerst faszinierender Ort. Hier bei diesem weit in die See hinausgreifenden Gebirgszug...


    ...geht der Øresund in die weiten des Kattegats über. Wenn man sich dieses wild gezackte Kap so ansieht, kann man sich vorstellen, dass das für die Schifffahrt nicht so ganz ungefährlich ist. Deshalb ist dieses Kap auch mit zahlreichen Wracks gespickt, welche an den Felsen zugrunde gingen.
    Hier nochmals ein Blick zum Øresund.


    Auch in der Kindererzählung von Selma Lagerlöf über die wundersame Reise des kleinen Nils Holgersson, wurde das Kap Kullen sehr anschaulich beschrieben.
    Nach einem letzten Blick in Richtung Norden...


    ...bin ich dann zum CP in Mölle gefahren und habe die Tour dort, entgegen meiner ürsprünglichen Planung, beendet.
    Ich hatte nämlich vor, noch bis kurz hinter Helsingør, zu fahren. Da mir der Platz recht gut gefiel, es in Mölle wohl wesentlich ruhiger als in Helsingør sein dürfte, ich obendrein noch etliche Schwedenkronen, aber keine einzige Dänenkrone hatte, habe ich mich kurzerhand entschlossen, doch noch eine Nacht in Schweden, zu verbringen.
    Ich habe dann nochmals meine Wäsche gewaschen und weil heute Sonntag war, gab es noch ein Abendessen im Restaurant des CP.


    113km, 700Hm, Durchschnitt20km/h, Fortsetzung folgt.

  • Montag, 22. Juni 2009:


    heute Morgen war alles sehr feucht, das Zelt glich einer Tropfsteinhöhle und das alles durch Tau, denn geregnet hat es überhaupt nicht. Das Wetter war wunderbar schön und die Sonne schien von einem stahlblauen Himmel. Das Frühstück fand wegen der Feuchtigkeit im Aufenthaltsraum statt. Zwischenzeitlich ist das Zelt in der Sonne wieder getrocknet.
    Ohne Wind ging die Fahrt sehr schnell nach Helsingborg am Ufer des Øresund. Das Schloss Kronborg ...


    ...ist auf der dänischen Seite bereits deutlich zu erkennen. Der Fähranleger...


    ..war nicht mehr weit entfernt. Nochmals ein Blick...


    ...über den Sund nach Dänemark. Dann ging es bereits auf die Fähre,...


    ...die Überfahrt dauerte nur ca 30min...


    ...und Schweden war Geschichte mit einem letzten Blick zurück.
    Kronborg und Helsingør ...


    ...wurden dafür immer deutlicher.
    An Bord tauschte ich die Schwedenkronen in Dänenkronen um, ging völlig problemlos. Vor Jahren hatte ich da mal bei einer Bank in Kopenhagen Schwierigkeiten.
    Da ich Helsingør und auch Kronborg bereits von meinen zahlreichen Segelreisen kannte, fuhr ich sofort weiter nach Kopenhagen. Der ohnehin schwache Wind schlief ganz ein...


    ...und mit Segeln war da nix drin. Im Hintergrund ist übrigens die Insel Ven zu sehen.
    Auch die Øresundbrücke...


    ...sowie ein Windpark, wo bei der vorherrschenden Windstärke 0 und in Böen 1 unheimlich viel Energie erzeugt wurde :P .
    Schließlich erreichte ich Kopenhagen. Kopenhagen ist eine sehr fahradfreundliche Stadt mit sehr gut ausgebauten Radwegen, welche wirklich sehr breit sind und auf denen das Radfahren richtig Spaß macht.
    Mein erster Weg führte mich natürlich zur...


    ...Meerjungfrau, die königliche Yacht im Hintergrund. Weiter ging es zum Hafen neben dem königlichen Schloss.
    Dort lag das polnische Segelschiff Pogoria.


    Mittlerweile hatte das Schiff eine schwere Havarie.
    Außerdem lag dort noch das Schulschiff Lilla Dan aus Svendborg


    Dieses Schiff ist 1951 auf der bekannten Werft Ring Andersen in Svendborg gebaut worden.
    Schließlich fuhr ich noch zum Nyhavn...


    ...wo das Abstellen von Fahrrädern...


    ...immer noch verboten ist , ganz genau wie vor einem Jahr, wie dieses...


    ...Vergleichsbild beweist. Außerdem könne da sehr anschaulich meine fahrbaren Untersätze verglichen werden. Nochmals ein Blick in die andere...


    ...Richtung und ich hatte von Kopenhagen genug gesehen, zumal ich schon unzählige Male dort war und die Stadt einigermaßen gut kenne.
    Ich fuhr von nun an auf dem Radfernweg Berlin-Kopenhagen. Dieser Weg führte in vielen Schleifen und Umwegen in südlicher Richtung aus Kopenhagen raus. Zunächst ging es noch durch sehr dicht besiedeltes Gebiet mit zahlreichen Industrieflächen, was aber auch kein Wunder ist, wenn man bedenkt, dass die meisten Dänen in oder um Kopenhagen wohnen.
    Hinter Köge, wurde es dann wieder richtig schön...


    ...und mein Weg führte bei bestem Wetter über...


    ...sehr einsame Straßen. Dabei gelangen mir dann noch die folgenden Aufnahmen vom Leuchtfeuer Stevens:


    Wenig später beendete ich die heutige Etappe auf dem CP in Rodvig.


    184km, 500Hm, Durchschnitt 22km/h

  • Dienstag, 23. Juni 2009:


    im Gegensatz zum vorangegangenen Morgen, war heute das Zelt relativ trocken und es gab Sonnenschein pur ohne eine einzige Wolke am Himmel. Deshalb fand das Frühstück heute im Freien an einer Sitzgruppe direkt neben meinem Zelt statt. Außerdem gab es heute zum ersten Mal auf dieser Reise frische Brötchen. Die hatte ich mir gestern Abend bei der Ankunft bei den sehr netten Campingplatzbetreibern bestellt.
    Beim Start war es zunächst völlig windstill, später gab es dann Windstärke 3-4 aus Nordost.
    So fuhr ich recht zügig durch die überaus schöne, aber alles andere als ebene Landschaft Seelands.
    Dabei kam ich...


    ...an idyllisch gelegenen Häfen, der Dannebrog war allgegenwärtig, sowie an...


    ...wunderschönen Gehöften, vorbei.
    Schließlich erreichte ich Kalvehave...


    ...und fuhr über die Møn Brücke über den Ulvsund auf die Insel Møn. Auf Møn ging es zunächst auf der Hauptstraße bei ziemlich viel Verkehr und doch recht heftigem Gegenwind bis zum Ort Møn.
    Dort habe ich mich entschieden auf einen Besuch von Møns Klint zu verzichten, da ich mir dafür mehr Zeit wünsche und die Kreidefelsen schon sehr oft von der Wasserseite her, beim Segeln, gesehen habe. Außerdem hätte der Besuch einen weitern Tag mit einer zusätzlichen Übernachtung in Dänemark bedeutet und ich hätte mir in diesem Fall noch Kronen besorgen müssen. Auch der Gegenwind und der viele Verkehr hat bei der Entscheidung mit hineingespielt.
    Hinter Møn war dafür der Idealzustand wieder hergestellt. Ich fuhr auf sehr schwach...


    ...befahrenen Straßen durch eine wiederum sehr schöne Landschaft. Kurze Zeit später gab es einen Zugang zum Strand.


    Ich ging dort hinunter und ließ mir die Gelegenheit, in der Ostsee zu baden, nicht entgehen.


    Die Wassertemperatur dürfte so zwischen 15 und 16°C betragen haben.


    Ein kurzes Stück weiter stand dieses...


    ...Haus und dieses...


    ...Gehöft.
    Was ich vorher noch nicht wusste, da ich mir den heruntergeladenen Track vom Radfernweg Berlin-Kopenhagen nicht so genau angeschaut habe, war die Tatsache, dass ich nicht mittels einer Brücke, sondern mit einer Fähre auf die Insel Falster gelangen sollte.
    Beim Anblick der kleinen hölzernen Fähre Ida ,...


    ...war ich total aus dem Häuschen, da ich Holzschiffe über alles liebe...


    ...und die Ida ohne Zweifel eine ganz besondere Atmosphäre hat. Allein schon der Klang der alten Maschine und der besondere Geruch eines Holzschiffes
    haben mich fasziniert.


    Über den Grønsund erreichte ich dann Stubbekøbing und somit Falster.
    Auf Falster waren dann große Abschnitte des Radweges im Gegensatz zu Seeland
    oder Møn nicht asphaltiert.
    Der Weg führte zunächst an der Ostküste der Insel entlang, wo ich dann an einem Strandzugang nochmals gebadet habe. Später machte dann der Radweg einen Riesenumweg über Nykøbing. Schließlich erreichte ich den CP in Bøtø, kurz vor Gedser.
    Da an diesem Abend die Mittsommernacht gefeiert wurde, bin ich dann zu vorgerückter Stunde an den Strand gegangen.
    Hier ein paar Eindrücke:


    Die
    Stimmung war einmalig und sehr schön, genau wie vor einigen Jahren als ich die Feierlichkeiten zur Mitsommernacht in Svendborg am Ufer des Svendborgsundes erleben durfte.


    156km, 700Hm, Durchschnitt: 21km/h, Fortsetzung folgt.

  • Mittwoch, 24. Juni 2009:


    bin heute sehr früh aufgestanden, da ich um 09.00Uhr mit der Fähre von Gedser nach Rostock fahren wollte.
    Auch heute Morgen war zum Glück alles nicht so feucht und das Zelt war schnell abgebaut. Wegen des wunderbaren Wetters fand das Frühstück im Freien statt. Im Anschluss musste ich nochmals zur Rezeption, diese war zum Glück ab 07.00 Uhr geöffnet, um zu bezahlen, weil das gestern Abend nicht möglich war, da der Computer abgeschmiert war.
    Gedser war schnell erreicht und da ich recht zeitig war...


    ...musste ich noch einige Zeit warten, ehe ich an Bord der Prins Joachim fahren durfte. Als es dann endlich soweit war, durfte ich als erster, vor den ganzen Autos an Bord rollen. Ich stellte mein Rad an Steuerbord ganz achtern direkt vor der Heckpforte ab. Gesichert habe ich es ganz seemännisch mit Tampen und Stopperstek ums Oberrohr.
    Los ging es dann achteraus,...


    ...da zum Wenden im engen Hafen von Gedser viel zu wenig Platz ist. Das geschieht auf dem Wendeplatz vor dem Hafen.
    Wieder viel Verkehr...


    ...auf den Schifffahrtswegen der Ostsee. Von Krise war da nix zu spüren.
    Ein riesen Scandlines Emblem...


    ...am Schornstein. Das baugleiche Schwesterschiff...


    ...Kronprins Frederik auf Gegenkurs. Beide Fähren wurden ursprünglich am großen Belt, zwischen Nyborg und Korsør, eingesetzt und sind viergleisige Eisenbahnfähren. Die Gleise befinden sich immer noch auf dem "Eisenbahndeck", werden allerdings nicht mehr genutzt.
    Schließlich wurde die Hafeneinfahrt von Warnemünde...


    ...passiert. Zu sehen sind das Steuerbordmolenfeuer, der Leuchtturm sowie das Hotel Neptun.
    Während das Schiff den neuen Strom hinauffuhr...


    ...gab es einen kurzen Blick in den alten Strom.
    Durch diese "Tonnenallee"...


    ...kommt man nach Warnemünde und Rostock.
    Ein interessantes Detail...


    ...eines Neubaus auf der Warnow Werft. Dort ensteht wohl gerade...


    ...eine Serie...


    ...von Frachtschiffen.
    Auf dem Traditionsschiff...


    ...Typ Frieden war ich bereits 1975, während meines einzigen Besuchs der DDR.
    Ich war wieder in Deutschland und damit das Telefonieren mit dem Handy ungleich günstiger, außerdem konnte ich mich wieder in meiner Muttersprache verständlich machen. Mein GPS-Gerät hat mir bei der Wegfindung nach Rostock sehr geholfen.
    Allerdings war ich auch wieder in der deutschen Realität angekommen. Nach wenigen Kilometern Fahrt gab es gleich ein gefährliches Ereignis, weil ein Autofahrer beim Abbiegen meine Vorfahrt vorsätzlich missachtet hat.
    In Rostock habe ich dann Bekannte besucht und wurde dort mit frischen Erdbeeren aus dem eigenen Garten verwöhnt.
    Da ich Rostock gut kenne und schon sehr oft dort war, bin ich so schnell wie möglich in Richtung Süden, aus der Stadt gefahren.
    Das ging zunächst auch sehr zügig...


    ...auf sehr gut ausgebauten Wegen...


    ...mit Unterstützung des Rückenwindes. Die Landschaft Mecklenburgs ist...


    ...sehr schön, aber...


    ...keineswegs eben.
    An der Brücke über den Fluss Nebel...


    ...war meine Reise zunächst einmal zu Ende, da die Brücke wegen Baufälligkeit gesperrt war. Damit hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet, da ich den Track vom Rdreise-Forum aus dem dortigen Wiki heruntergeladen und mich drauf verlassen hatte, dass dieser auch fahrbar ist. Deshalb habe ich die Schilder wegen der Sperrung nicht so ganz ernst genommen.
    Nun es half alles nix, ich musste wieder ein Stück zurück und das gegen den Wind. Schließlich habe ich aber doch Güstrow erreicht, hier...


    ...ein Blick auf das Schloss.
    Ich fuhr noch über einige zum Teil heftige Steigungen bis nach Krakow am See. Als ich die Schaumkronen auf dem Wasser des See sah und außerdem vor einer Pension mit Restaurant stand, war schnell der Entschluss gefasst, dort zu nächtigen statt im Zelt auf dem CP. Nach einem sehr guten und auch reichhaltigem Nachtessen bin ich dann recht schnell und tief eingeschlafen. Das ist eben der große Vorteil bei einer Reise durch Deutschland. Da kann man auch mal außerhalb von Campingplätzen, zu erschwinglichen Preisen, übernachten oder auch mal Essen gehen. In Skandinavien ist so etwas fast unbezahlbar.


    120km, 700Hm, Durchschnitt: 21km/h, Fortsetzung folgt.

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